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UMM )M HihkillnMiißtliilkr Meiser Sonntag, den V. Juni 1814, 41. Jahrgang VSMWSSSSSSSSSW««» «r. 12». WolhtllslhM- „Ueber Wetter- und Hercenlaunen — Runzle niemals die Augenbrauen" sagt unser Goethe in seiner abgeklärten, Lebensweisheit. Seiner Mahnung zu folgen, wird, was das Wetter betrifft, nicht nur dein Landmann, sondern auch dem Städter in» der beispiellos langen Regen-« und Kälteperiode der wonnigsten Jahreszeit Heuer' wahrhaftig nicht leicht; Verdrießlichkeit ändert das Leiden jedoch nicht, und so ist es schon das Beste, ivir tra gen das Unabänderliche mit Humor. Einmal muß es ja doch Sommer werden und viel leicht entschädigt uns ein freundlicher Herbst für die Wetterunbilden, denen wir jetzt ans- gesetzt sind, da wir mit Recht warme und sonnige Tage beanspruchen können. Zu wün schen ist nur, daß der außerordentliche Reich tum an Obst und Feldfrüchten, den uns 191-1 in Aussicht stellt, nicht unter der Wetterungunst zu leiden hat. Der Städter, der in den Pfingsttagen ins Freie hinausgekommen ist, batte mit dem Landmann feine Helle Freude daran, wie ungewöhnlich reich die Beerensträu cher und Kirschbäume mit in der Entwicklung befindlichen Früchten behangen sind, wie üppig die Sachen und Wiesen stehen und wie kräftig die Kartoffeln, Rüben usw. sich entwickeln. Möchte doch ein gütiger Himmel den tausend Hoffnungen, die sich an den herzerfreuenden Stand der Feld- und Gartenfrüchte knüpfen, in vollen! Maße Erfüllung gewähren! In der inneren Politik des Rei ches herrscht nach dem Abschluß der vorpfingst lichen parlamentarischen Hochsaison friedliche Stille; man spürt kaum einen Hauch von ihr. Auch innerhalb der Reichsregierung gönnte man sich in diesen Tagen relative Ruhe. Ter Kanzler weilte auf seinem Gute Hohenfinow, die Mehrzahl der Staatssekretäre befand sich auf Urlauäsreisen. Still steht des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr natürlich nie. Mit der Vorbereitung der Gesetzentwürfe für die Herbst saison des Reichstages wird sehr bald begon nen werden. Die Aufstellung der Regierungs vorlagen erfordert aber mehr Arbeit und Mühe, als der fertige Gesetzentwurf nachher vermuten läßt. Je selbstverständlicher eine Sache erscheint, um so mühevoller ist sie oft gewesen. Mit großer Spannung sieht inan der Be gegnung von Konopischt zwischen Kaiser Wilhelni und dem österreichisch-ungari schen Thronfolger entgegen, an dec, wie ge meldet wurde, auch der zur Rekonvaleszenz in Karlsbad weilende König Gustav von Schwe den, wenn es ihm sein Gesundheitszustand ge stattet, teilzunehmen wünscht. Es liegen heute schon deutliche Anzeichen dafür vor, daß es sich bei der Konopischter Begegnung am 11. d. M. uni wichtige Marinefragen Oesterreichs Ungarns handeln wird. Kaiser Franz Joseph konferierte dieser Tage eingehend mit dem Thronfolger und nahm daraus den Vortrag des Marinekommandanten Admiral Haus ent gegen. In Konopischt berät sich der Admiral niit dem Staatssekretär v. Tirpitz, der sich bekanntlich in der Begleitung Kaiser Wilhelms befinden wird. In Albanien wird Fürst Wilhelm al ler Voraussicht nach an der Unzulänglichkeit der ihm zur Verfügung stehenden Machtmittel scheitern. Hatte schon Essad Pascha die Be mühungen des Fürsten, sich eine Wehrmacht zu schaffen, mit Erfolg vereitelt, so müssen auch die von den Mächten des Dreiverbandes vor geschlagenen Maßnahmen zum Schutze des Fürsten als unzureichend erachtet werden. Was soll Fürst Wilhelm mit vollen 200 Mann des internationalen Besatzungskorps aus Skutari, die ihm Rußland gnädigst gewähren will, an fangen? Eine Flottendemonstration der Groß mächte vor Durazzo dürfte auf die Aufständi schen im Innern jedoch keine tiefere Wirkung ausüben, als es vor Jahresfrist die gleiche Veranstaltung vor Skutari vermochte. König Nikolaus war damals sehr ungehalten, daß man ihm das Erscheinen der internationalen Kriegsflotte meldete, als er gerade sein Mit tagsschläfchen machte. Er rief dem Minister ärgerlich zu, mau solle ihn wegen derartiger Lappalien nicht in seiner Ruhe stören, und legte sich auf die andere Seite. Von einer Uebersiedlung nach Skutari darf sich der Fürst für seine und seines Thrones Sicherheit auch nicht viel versprechen. Im übrigen schreiten die türkischen Aufständischen Mittelalbaniens un- aufhaüsam von Erfolg zu Erfolg; ihr religiö ser Fanatismus wurde geschürt, als sie erfuh ren, daß der Fürst ihnen christliche Albanier zu seiner Sicherheit entgegenstelle. Sie erklär ten der Internationalen Kontrollkommission, daß unter diesen Umständen von Verhandlun gen keine Rede sein könne. Die albanischen Nationalisten lehnen auch Verhandlungen mit Ein Wintertraum. Roman von Anny Wothe. 53 Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) (Oopzrrigdt 1912 ^otkv, „Ja, mit Irmengard ging die Versöhnung schneller," lachte Onkel Gerwin etwas höh>- nisch. „Seit sie Frau von Köpping ist, mit den Millionen im Hintergründe, hast Du ihr sogar verziehen, daß sie keine Prinzessin ge worden ist." Kreischend sprang Tante Bella zur Seite. „Bahn, Bahn," schallte es lachend. „Das war wahrhaftig die kleine Oertzeu, Donnerwetter," rief Onkel Gerwin, ritterlich galant seiner Schwester aus dem Schneehau- scn helfend, in den sie vor Schreck gestürzt ivar, und sich nun grüßend herauskrabbelte. „Wie reizend sie aussielt und wie glück lich, und dem Vossen lacht ja auch das Glück aus den Augen." Ordentlich begeistert sah er dem Bob nach, der sausend das junge Ehepaar entführte. „Ekelhafte Göre," grollte Gräfin Bella Rottock, ihren Stock heftig aufstoßend, „hat uns bald tot gerannt Mir ist der Schreck in beide Beine gefahren. Na, Gott sei Dank, da ist ja schon das Hotel." Das zelnstöckige Grand Hotel mit der stol zen Kuppel, die noch fünf Stockwerke höher in die blaue Lust ragt, lag vor ihnen. Tante Bella hielt plötzlich ihren Bruder am Arm fest. „Du,, mir ist garnicht gut." „Mir auch nicht, Bella. Aber das hilft nun nicht. Wir haben sie sitzen lassen — schlimm genug, daß es so ist — wir müssen den ersten Schritt tun." „Wer weiß, wie hochmütig sie ist." „Bella!" mahnte der Bruder. „Sie soll wieder zu uns," bekräftigte Bella energisch. „Es ist ja wie in einer Grabbapelle zu Hause, seitdem die Mädel fort sind. Na, und das Geld, was sie nicht verbraucht haben, das bast Du ja auf die Sparkasse gelegt — da können wir ihr ja jetzt was bieten." „Ja," bekräftigte Onkel Gerwin stolz. „Zwei Winter in Oberhof oder in St. Moritz oder was sie sonst mag." lind das alte Geschwisterpaar hielt sich bei den Händen, als es vor dem imposanten Grand Hotel stand, in dem Jngelid mit Mrs. Wood seit Wochen wohnte, und sah sich ge- rübrt in die Augen. „Ja, alles, was sie möchte," stimmte Tante Bella bei, dann aber trat sie energisch in die Halle. Den Schneestock Hab sie mit einer könig lichen Gebärde dem Boy. Jetzt war sie wie der ganz Gräfin Rottock. Der Fahrstuhl brachte sie schnell einige Etagen iu die Höhe. Und wieder standen die beiden Alten Hand in Hand, während der Boy ging, sie anzu melden. „Wenn sie sich verleugnen läßt, Junge?" „Sie wird schon nicht, Bello." „Verdenken könnte man's ihr nicht." „Ach, Unsinn!" Da öffnete der Boy auch schon die Tür. Sie standen in einem elegant möblierten Salou. Durch die breiten Fenster quoll das Licht, und drüben über dem See der Piz Ro- satsch hatte goldene Säume. Wie das glitzerte und flimmerte. Tante Bella mußte die Augen schließen vor seiner blendenden Pracht, oder war es wegen des scheuen Tropfens, der in ihrem Auge stand. Da flog auch schon die Tür auf, und Jn gelid stand mitten im Zimmer. Wie stolz, hoheitsvoll, wie königlich erschien ihre ganz weiß gekleidete Gestalt, und doch wie unendlich zart und mädchenhaft. Sie war noch schöner geworden, wie Tante Bella gleich befriedigt feststcllte. Ein grenzenloses Erstaunen in den blauen, langbewimperten Augen Jngelids. Einen Augenblick verharrte sie, die Hände auf der Brust gefaltet. -Ihr, Ihr kommt zu mir?" fragte sie dann leise, und wie Glückesleuchten brach es aus ihren Augen. „Ja," sagte Tante Bella resolut. „Da sind wir. Ein altes, einsames Geschwisterpaar, das sich nicht mehr zurecht findet im Leben, seit dem Ihr beide auf- und davongegangen." „Aber Tante, Du hast uns doch Dein Haus verboten!" „Was sehr dumm war, jawohl, sehr dumm, Aber wer seine Sünden bekennt, ist nur halb schuldig, Jngelid. Na, und ich bekenne sie jeßt. Zufällig hörten wiv, daß Du in St. Mgritz bist, und da sind wir nun, der Onkel und ich, um Dich heim zu holen." den Rebellen ab und fordern gegen diese ein bewaffnetes Vorgehen, widrigenfalls sie mit ihrem Abfall vom Fürsten drohen. Die Lage ist so verworren und so voll von Schwierig keiten, daß ein rettender Ausweg aus ihr schlechterdings nicht mehr zu erkennen ist. Mehr als verworren ist zurzeit auch Frankreichs Lage. Wie der Präsident der Republik Poincaree, der die dreijährige Dienstzeit für unbedingt notwendig zur Sicher heit Frankreichs erklärt, mit einem Ministerium Viviani auskommen soll, das die Rückkehr zur zweijährigen Dienstzeit fordert, ist schlechter, dinys unerfindlich. Am schönsten aber geht es in Mexiko zu, wo niemand mehr ein noch aus weiß, und wo die staatsmännische Weisheit des Prä sidenten Wilson einen völligen Zusammenbruch zu verzeichnen hatte. Ganz ungewiß ist die Lage dadurch geworden, daß die mexikanischen Insurgenten beschlossen haben, sich an der Friedenskonferenz in Niagara-Falls nicht zu beteiligen. Die Rückwirkungen von Unbeson nenheiten wie die der völkerrechtswidrigen Ver urteilung der beiden deutschen Dampfer „Ba varia" und „ Apiranga" zu hohen Geldstra fen können nicht ausbleiben. Ser VttSllndrtW der MWes lMMWftlichenZ Genossen schaften. In Dresden, dem Sitz der Verbandslei tung, vereinigen sich alljährlich die landwirt schaftlichen Genossenschaften Sachsens zu ihrer Generalversammlung, in der die Richtlinien festgelegt werden, nach denen im neuen Ge schäftsjahre gearbeitet werden soll. Nachdem am Donnerstag bereits die Landesgenossen schaftskasse für das Königreich Sachsen und die Landwirtschaftliche Zentralgenosfenschast ihre Generalversammlungen abgehalten hatten, fand am Frei ag mittag der 24. Verbandstag der Genossenschaften statt. Geh. Hosrat Bach, der Verbandsdirektor, erstattete den Jahresbericht. Es sind 16 Genossenschaften neu gegründet worden, mährend 7 Genossenschaften ausge schieden sind. Heute gehören dem Verband 497 Genossenschaften mit rund 34 000 Mit gliedern an, und zwar sind am Dicksten ver ¬ treten die Genossenschaften, die sowohl das Geld-, als auch das Warengeschäft betreiben. Es sind das rund 300. Die Dichtigkeit des genossenschaftlichen Netzes ist am stärksten im Bezirk Dresden, wo es 156 solcher ländlicher Genossenschaften gibt. Es folgen dann Bautzen mit 113, Leipzig mit 97, Chemnitz mit 81 und Zwickau mit 50 Genossenschaften. Geheim rat Bach teilte mit, daß er aus Gesundheits rücksichten aus der Leitung des Landwirtschaft- liehen Kreditvereins mit dem 1. Oktober 1914 ausscheiden und sich ausschließlich der Ver- andstätigkeit widmen wird, was die Genossen- schakter mit lebhaftem Beifall begrüßten. Mit dem Problem der genossenschaftlichen Viehverwertung hat sich, wie der Redner wen ter mitteilte, der Verbandsausschuß in seinen zahlreichen Sitzungen ebenso befaßt wie mit der Beschaffung guten Zucht- und Nutzviehes aus den guten Zuchtgebieten Norddeutschlands. Heber die Verbandssterbekassen wurde beraten, ebenso über die Beschlüsse der Molkereikonse- renz und ein Antrag angenommen, der auf die Staffelung der Schlachtviehversicherungsbeiträge anzielt. Schließlich verbreitete sich Geheimrat Bach noch über die Ratserteilung des Verban des in allerlei Steuerangelegenheiten und re gistergerichtlichen Fragen. Er konnte dabei sest- stellen, daß den Genossenschaften durch diese Ratserteilung in finanzieller Hinsicht genützt worden ist, daß aber auch andererseits hierbei den Landwirten die Kenntnis einer nicht ge ringen Anzahl von wissenswerten Dingen in Gesetzgebung und Verwaltung vermittelt wer- den konnte. Den Bericht über die Revisronstätigkeit im Jahre 1913 erstattete der Verbandssekretär Paul Knappe, der derlei mancherlei Mängel im Ab rechnungswesen der Genossenschaften rügen mußte. Der Bericht über die Jahresrechnung für 1913 wurde von Oekonomierat Platzmann- Nentersdorf erstattet. Man wählte dann die ausscheidenden zwei Ausschußmitglieder Guts besitzer Bär in Großhänchen und Tierzucht inspektor Oekonomierat Dr. Petermann in Chemnitz wieder. Den Beschluß der Tagung bildete ein Vor trag des Anwaltes des Reichsverbandes, Re gierungsassessors a. D. Gennes, über Anregun gen und Anträge aus Abänderung des Genos- senschastsgesetzes. „Mich heim zu holen?" Schmerzlich zuckten Jngelids Lippen, dann aber stürzte sie auf Tante Bella zu, und drückte überströmenden Auges ihre Lippen aus die alten, lieben Hände, während sie ihren Kopf an des Onkels Brust barg. „Wie danke ich Euch," sagte sie innig. „Ich Hüfte es ja garnicht gewagt, mich Euch je wieder zu nahen. Aber nun Ihr zu mir kommt, da kann ich es Euch ja sagen, wie sehr ich mich oft zu Euch heimgesehnt, trotz- dem mir oft Euer stilles .Haus wie ein Ker- ker erschien." „Das wird jetzt alles anders," bemerkte Onkel Gerwin großartig. „Wir haben gespart. Fein sollst Du es haben. Irmengard und Ott, der ja doch in all seiner Dämlichkeit die reiche, wenn auch nicht ganz ebenbürtige Par tie gemacht lat, braucht uns nicht mehr. Da ist alles für Dich da, Jngelid, alles für Dich." Man sah dem alten Onkel ordentlich die Herzensfreude an, und Jngelid umarmte ihn gerührt. „Ihr Lieben, Guten," sagte sie zärtlich. „Wie viel liegt zwischen einst und jetzt. Eine Welt voll Leid und eine Welt der Schmerzen." Onkel Gerwin sah sie mitleidig an. Tante Bella aber bemerkte trocken: „Das geht vorüber, Kind, das geht vor über. Fliegste vielleicht noch?" „Nein, nie mehr!" gab Jngelid zurück und ein Schatten umdüsterte ihre Stirn. „Nun aber kommt zu meinem Mütterchen," bat sie herzlich, „und nehmt den Tee mit uns. Ich habe ihr so viel von Euch erzählt, und sie wird sich freuen), Euch endlich zu sehen." Onkel Gerwin winkte erst entsetzt ab, und Tante Bella wollte protestieren, aber Jngelid schob die beiden Alten lächelnd in ein anderes Gemach, wo die hohe, schlanke Gestalt von Leos Mutter ihnen mit gewinnender Anmut entgegentrat. Und bald saßen die vier Menschen im an geregten Gespräch gemütlich beisammen, als hätten sie sich seit Jahren gekannt, und Jnge lid füllte mit ihren schlanken Händen- die Tec- tassen, und tat dem alten Onkel wie sonst Zucker und Sahne dazu, sodaß er ganz ge rührt und dankbar zu ihr hinüber zwinkerte, sic, seine schönste, seine liebste, seine stolzeste Nichte. Und sie sprachen von Irmengards Glück, und von ihrem kleinen, erst wenige Wochen alten Buben, der sie dieses Jahr hinderte, auch nach St. Moritz zu kommen. Und von dem Prinzen Schwarzeneck, der vor ganz kurzer Zeit eine etwas ältere Prinzessin aus einem regierenden Hause geheiratet, und der sich sehr vergnügt in St. Moritz auf der Crestarun- Bahn auf seinem Aar mit anderen Damen vergnügte. Nur von Leo sprach man nicht, und nicht von dem anderen, der nicht mehr war. Keiner wagte daran zu rühren. Tante Bella und Marga Wood fanden sich bald. Die schlanke, feinsinnige Frau, und die grobe, etwas massive, derbe Tante Bella zogen sich ganz seltsam an, und Tante Bella konnte es wohl verstehen, daß Jngelids kranke Seele unter der Hand dieser stillen, sanften Frau ge- ne'eu war, genesen mußte, trotzdem diese Frau ja selbst schwere Bürde trug. Und dann nahm man Abschied, und ver sprach sich morgen und alle Tage zu sehen. Aber merkwürdig, das alte Geschwisterpaar sand garnicht mehr den Mut, von Jngelids Ueber- siedelung zu ihnen zu sprechen. Hatten sie das Recht, das harmonische Reich der beiden Frauen zu stören, die so ganz ineinander aufzugehen schienen? Und sie sahen sich beide, während sie auf die Straße traten, in die Auven, und sie lasen darin, was sie mit Jngelid verloren. „Wir wollen nicht klagen^ wenn sie glück- lich ist," bemerkte stockend Tante Bella. Onkel Gerwin schluchzte ein paar mal und nickte, aber über sein hageres Gesicht rann eine Zähre. Kreischend sprang plötzlich Tante Bella zur Seite. Beinahe wäre ihr ein Pferdeschlitten in die Flanken gefahren, wie sie behauptete. Gerwin aber ergriff den Arm seiner Schwe ster, und die Schneestöcke wacker gebrauchend, schritten sie abwärts, ihrer kleinen und be scheidenen Wohnung in Campfer zu. Als wären sie beide wieder jung geworden, so be schwingt schritten sie durch die weiße Zauber pracht, der verglühenden Sonne nach, und weder Rodel noch Bob, noch sonst ein Schlit- tew mit seiner jauchzenden Mannschaft konnte sie beirren. Sie Dtten das Bewußtsein einer guten Tat. Sie hatten sich selbst bezwungen. (Fortsetzung folgt.) Orskslclsr Lsicisnksus Oksmnilr, Leire?08t- u. l(wN6N8ft.^7^kL'*^ ALL