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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-07
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.06.1914
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dauerte, daß man mit der Gründung einer Deut schen Gesellschaft für Welthandel nicht zu einer Einigung mit anderen Verbänden gelangt sei. Der Zentralverband habe daher eine Ausländs abteilung gegründet. Redner teilte mit, daß der Zentralverband für die amerikanische Tarifrevision und die Erneuerung der Handelsverträge beson dere BureauS eingerichtet und der Regierung seine Wünsche in zwei Denkschriften unterbreitet habe, und wandte sich entschieden gegen die Be lastung durch die Sozialpolitik, die Deutschland gegenüber dem Ausland konkurrenzunfähig zu machen drohe. Die Luherk»I«stk»»fere»i. Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämp fung der Tuberkulose wurde bei seiner Iah- resversammlutng im Reichstagsgebäude vom Staatssekretär Delbrück mit einer längeren An sprache begrüßt. Der Staatssekretär wies darin auf die Förderungen hin, die die Tuberkulose- bekämpstmg durch die Entstehung von Pro vinzial- und Landesverbänden, durch die Ver mehrung der Kinderheilstätten und vor allem die der Auskmifts- und Fürsorgestellen im ver gangenen Jahre erfahren habe. Die neuen Persicherringsgesetze gestatteten eine erhöhte Für sorge für die Tuberkulosen, auch diejenigen des Mittelstandes. Dank dieser und einiger anderer Umstände sei die Tuberkulösester!.lichkei: erfreu licherweise weiter gesunken, leider allerdings noch nicht im Kindesalter. Nach dem vom Generalsekretär, Oberstabsarzt Helm, erstat eten Geschäftsbericht betrug die Zahl der Heilstätten sür Tuberkulose im jüngsten Jahre innerhalb des Reiches 158 mit 15 877 Betten sjür Er wachsene und 32 mit 2092 Betten für jugend liche Lungenkranke. Die Zahl der Walderho. lungsstätten beträgt 135, die der Fürsorgestel- len 1900. Zum Schluß betonte Redner die Wichtigkeit der Mithilfe von Hausfrauen und Müttern. Die wissenschaftlichen Vorträge gal ten der Frage der Fürsorge für die aus den Lungenheilstätten Entlassenen. Die Krage der staatlichen Arbeilsloseaverstcheraag ruht bis auf weiteres, nachdem soeben die bähe- rische Abgeordnetenkammer den Beschluß der Reichsratskammev, die von der Regierung ge forderten 75 000 Mark nicht für eine kommu nale Arbeitslosenversicherung, sondern für eine Arreitslosenfürsorge zu Herwenden, abgelehnt hat. Die Gründe, die gegen eine Arbeitslosen. Versicherung durch das Reich oder die Einzel- floaten sprechen, sind vielmals erörtert worden. Die Reichsregierrmg hat die Lösung dieser Frage stets abgelehnt und sie fiir Sache der Einzelstaaten erklärt. Nachdem jetzt der zweit größte deutsche Bundesstaat trotz lebhafter Be° mühungen zu einem negativen Ergebnis in der Angelegenheit gelangte, wird man nirgends Neigung verspüren, die Frage erneut auszu rollen. Der Verein für daS Deutschtu» im Auslande beschloß die Begründung einer Bismarckstiftung. Auf derselben Grundlage sich ausbauend wie die Rosegger-Spende, soll sie im nächsten Jahre, wenn wir den 100chhrigen Geburtstag des Be gründers der deutschen Einheit feiern, einen Fonds schassen, aus dem dort, wo von den 30 Millionen Deutschen im Auslande einige in Not sinh, zu Helsen. Der Verein hat die Bis- marckstiftung mit 5000 Mark begründet. Oesterreich-Ungarn. Wie sehr der Wiener Regierung daran ge legen ist, das Parlament wieder aroeitsfphig zu machen, um mit den Mariwwüstuugen vor- würts zu kommen, beweist die in der parla mentarischen Geschichte aller Länder ganz bei spiellose Maßnahme, daß den Abgeordneten- Haris Mitgliedern der Etat zugestellt wurde, wäh rend das Haus vertagt ist und ohne Versas- suug regiert wird. Leider wird auch dieses ungewöhnliche Mittel nichts Helsen, da die deutsch - tschechischen Ausgleichsverhandlungen, die gegenwärtig unter dem Vorsitz des Reichs- ratspr sidenten Dr. Sylvester geführt werden, alles andere eher als Erfolg versprechen. Die Tschechen stellen die Erfüllung ihrer Forderun gen nach Konslüuierung des böhmischen Land tages und Ernennung des Ooerstlandmarschalls an die Spitze und greifen den Ministerpräsi denten Grafen Stiirgkh aufs heftigste an, wenn dieser d-ie .Herbeiführung der Arbeitsfähigkeit des Reichsrats als das Wichtigste und Dring lichste bezeichnet und zur Erreichung dieses Zie- les um die Zurückstellung von Sonderwünschen ersucht. Der traurige Zustand der parlamenta rischen Arbeitsunfähigkeit wird daher leider noch nicht beseitigt sein, wenn sich am Frei ag Kai ser Wilhelm und der Erzherzog-Thronfolger in Konopischt die Hände schütteln. Frankreich. Herr Viviani hat sein Ministerium gebildet und den Verfechter der 30monaligen Dienstzeit Messjmh zum Kriegsminister gemacht. Nur die Besetzung des Auswärtigen bereitet noch Schwie rigkeiten, da Bourgeois wegen seines Gesund heitszustandes Bedenken erhob und Garantien sür die Aufrechterhaltung des Dreijahresgesetzes verlangte. Ei« Luffragettenstreich i» englischen K-nigSpalaft. Eine Skandal-Szene, wie sie noch nicht zu verzeichnen war, l)at sich, wie schon gestern kurz gemeldet, im Thronsaale des Londoner BEinghampalastes ereignet: Eine Sussragette stürzte vor dem aus dem Thron sitzenden Kö nigspaar ilieder und rief mit lauter Stimme: „Majestät, wollen Sie dafür sorgen, daß Frauen nicht mehr gemartert werben!" Es fand der 4. Hofball- der Saison statt. Trotzdem das Londoner Polizeipräsidium ausgedehnte Vor sichtsmaßregeln getroffen hatte, um die Fest lichkeit vor Sulfrageltenüberfällen zu schützen (ein solcher Ueberfall war von dem Haupt quartier der Wahtweiber angekündigt worden), war es einer Sufsragede durch Fälschung einer Passagier arte doch gelungen, Eintritt ins Schloß zu erlangen. Es ist auch möglich, daß Damen der hohen Aristokratie, die neuerdings stark mit drn Suffragetten sympathisieren, der Suffragette, die im vorschriftsmäßigen Hostleid erschienen war, den Zutritt zum HofbaN ver schafft hat. Nach der Demonstration der Suffra gette entstand ein unbeschreiblicher Tumult, in dem nur das Königspaar seine Fassung be hielt und vollkommen unbewegt blieb. Die Suffragette wurde sofort ergriffen, von Hof- beamteu aus dem Saale gebracht und dev Po lizei übergeben. Nach diesem Vorfall dürfte die bewunderungswürdige englische Geduld gegenüber den Schandtaten der Suffragetten ein Ende nehmen. Auch gegen die Söhne des Königspaares planten die Suffragetten An griffe, König Georg sollte auf Schritt und Tritt belästigt werden, weshalb die Ausfahrten des Königs vorläufig eingestellt wurden, in zwischen aber setzten die um alle Vernunft ge kommenen Wahlweiter ihre Brandstiftungen fort. Man^ erwägt jetzt ernstlich Maßnahmen gegen die Su^ ragetien-, dein Parlament soll ein Gesetz auf Deportation der Suffragetten zugehen. Man will sie für längere Jahre auf öden Inseln ansiedeln und hofft die Plage damit los zu seiu. Die Empörung im Vol e gegen den Unfug der hysterischen Weiler ist allgemein. — Eine neue Suffragetten-Schand- lat wird aus Breadsall in Derbyshire gemel det. Dort äscherten die Wahlweiber eine alte Kirche ein. Eine unersetzliche alte Bi el, die an einer Kette befestigt war, verbrannte dabei. In Mexlo geht nach dem ergebnislosen Verlau der Frie- densverhandlungen- von Niagara-Falls der kaum unterbrochen gewesene Kampf zwischen Rebellen und Huertaleuten mit verstärktem Eifer weiter. Der Rebellenftihrer Carranza, der sich schon zum provisorischen Präsidenten ausrufen ließ, Hof t sich binnen kurzer Zeit in den Besitz der Haupt stadt Mexiko zu setzen und seinen Gegner Huerta für immer unschädlich zu machen. OerMches «ns GSchfifche-, *— WitterungSauSsicht für Sonntag, den 7. Juni: Keine Wittcrungs- änderung. * — Der Roggen blü h t. Nicht nur aus der Dresdner und Altenburger Gegend wird das Blühen des Kornes geineldet, auch auf vielen Feldern unserer heimischen Fluren trggen die schlanken Roggenhalmc die Bl teu stempel, damit anzeigend, daß wir der Höhe des Jahres nicht me r fern sind. * — Falsches Geld läuft immer urch viel i» der hiesigen Gegend uni. Auf den Post ämtern in Hohenstein-Ernstthal, Waldenburg und Schneeberg wurden dieser Tage wiederum falsche Drei-, Zwei- und Einmarkstücke ungehal ten und dem Verkehr entzogen, die mit in Zah lung gegeben worden waren. Die Einzahlcnkcn haben das falsche Geld teils in Ladengeschäften, teils auf dem Jahrmarkt mit vereinnahmt, ohne die Unechtheit zu bemerken. Von den Falsch münzern, die anscheinend in hiesiger Gegend au der Arbeit sind, fehlt leider noch jede Spur. * Hohenstein-Ernstthal, 6. Juni. Eiire Vergrößerung des Grundstückes der 2. Bezirls- schule ist in Aussicht genommen worden, so crn die zum Verkauf stehenden Grundstücke der Union-Brauerei zu einem annehmbaren Preise abgelassen werden. Der hierdurch hinzukom- meude Komplex ist nicht unbeträchtlich, da daun das ganze Grundstück entlang der Garlenstraße im Besitz der Stadt wäre. * — Die Stadtverordneten la- oen sich in ihrer nächsten Sitzung mit der Aus losung von Stadtschuldscheinen, mir dem Ein bau einer Arrestzelle im Ralhause, mit der Wahl eines Ausschusses für die Bemalung der neuen Steuerordaungea und verschiedenen an deren Angelegenheiten zu beschäftigen. * — Die Platzmusik findet morgen Sonntag auf dem Altmartte vormittags von 1l bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Ju.-elll nge, Marsch von Netcke, 2. Ouvertüre z. Op. „Ooeron" von C. M. v. We-er, 3. Hänsel uud Gretel von Rüdiger, 4. Walzer aus der Operette „Der Wa rheitsmund" von Platzt ecker, 5. Jagdherr und Finale a d. Op. „Der Wildschütze von Lortzing und ü. Untern Linden, Marsch a. d. Posse „Filmzauber" von Kollo. * — Kursus f ii r Hauskranken- pflege. Der vom Frauenverein der Trini- tatisgemeinde in Aussicht genommene Kursus sür Hauswankcnpflege findet vom 10. Juni an statt. Derselbe bezweckt: Frauen und Mädchen, letztere nicht unter 16 Jahren, in die Anfangs- gründc der häuslichen Gesundheits- und Kran kenpflege einznführen, ihnen zu sagen, wie sie sich und die Ihren vor Krankheit und Anstek- lüng zu schützen und sowohl dem Kranken als auch dem Arzt gegenüber zu verhalten haben. Auch soll ihnen Gelegenheit gegeben werden, die wichtigsten Handgriffe praktisch zu üben. Es werden Nachmittags- und Abendkurse statt- finden, erstere von 4 — 6 Uhr, letztere von 8 — 10 Uhr, je zweimal in der Woche. Da der ganze Kursus nur 3^ Wochen dauert und auch fast leine Opfer an Geld gefordert werden, könnten recht viele Müt er und Töchter das kleine Zeitopfet" bringen, um ihrer Familie in Krankheitsfällen gute Dienste zu leisten. Frauen und Mächen, welche sich noch zu beteiligen ge denken, wollen sich baldigst bei Frau Pastor Schmidt melden. * — 374 Schweine wurden bei der am 2. d. M. im Stadtbezirk vorgenommenen Zählung der Borstentiere festgestellt. * — 105er Regiments fest. Zum Feldgottesdienst im Naturtheater wird Herr Pfarrer Schmidt die Festpredigt halten, wäh rend der Kirchenchor von St. Trinitatis meh rere Lieder zum Vortrag bringen wird. k . Vortrag. Die Ortsgruppe des Ver eins fiir das Deutschtum im Auslande hat in Leipzig zur Hauptversammlung des Vereins Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Perkow, Wien, sür einen Vortrag in Hohenstein-Ernst thal gewonnen. Herr Dr. Perkow ist eine be kannte Persönlichkeit in der deutsch-österreichi schen Bewegung und ein ideal-begeisternder Redner. Auf seinen Vortrag am 18. Juni in den „Drei Schwanen" über „Deutsche Schutz ar eit in Oesterreich mit besonderer Berücksich tigung Böhmens" wird schon jetzt hingewiesen, da es für jeden Deutschdenkenden ein Genuß sein wird, diesen Mann sprechen zu hören. * — D i e b st a h l auf der Bahn. Auf der Bahnfahrt nach Hohenstein-Ernstthal estoVen wurde eine Frau aus Chemnitz. Ihr wurden aus der Handtasche ein Portemonnaie mit 62 Mark, eine Anzahl Briefmarken und ander.' Gegenstände entwendet. Der Die stahl ist anscheinend erst auf dem hiesigen Bahnhof von einem Unbekannten verübt worden, der n it der Besto chenen zusammen fuhr, hier e en>- falls ausgestiegen ist und ein verdächtiges Ver halten an den Tag gelegt hat. * — Der Hausbesitzerverein h lt Montag. a end im Hotel Schweizerhaus eine Versammlung ab, in der u. a- die Wahl eines Geschäftsführers für die Düngera fuhr erfolgen soll. Mit der geplanten Satzungs änderung wird sich die Versammlung ebenfalls zu beschäftigen haben. — Beweräungsgesuchc gingen 12 ein, von denen 4 zur engeren Wahl stehen. * — Die Teschin-Schieß-Ge- sellschaft Altstadt hält ihr diesjährig ges Prcisschießen am 12. und 19. Juli, ihr Königsscheibenschießen- am 20. Juli im Ält st dter Schützenhause a.h während der übliche Ltiftungs all am 25. Oktober stattfindet. l . Sportklub Sandow hält morgen Sonntag seinen diesjährigen Klu-Wettstreit ab. Ne en schwerathletischen Wet kämpfen wird es besonders der Fünfkampf (Kugelstoßen, Diskus - wer'eu, Schleuder allwerfen, Hochspringen, 100 Meterlauf) sein, die reges Interesse wecken dürften. Als Cinzellampf wird dann noch Fußballwcitsloß folgen. Die Veranstaltung nimmt uni 10 Uhr auf dem Altstädter Schüt- xenplatz i reu Anfang. m . Oberlungwitz, 6. Juni. In der letz ten Gemeinderatsfitzung wurde in der Auto- usangelegen eit bekanntgegeben, daß die Ober behörde ihre Genehmigung dazu er eilt hat, daß die von der Gemeinde unterhaltene Krast- wagenver indung O.erlungwitz—Chemnitz mit dem 14. d. M. eingestellt wird. Die Fahrten erfolgen vom genannten Zeitpun't ab nicht mehr über Mittellach, sondern nur noch vom Gastl^f „zum Hirsch" üler die Herrmannstraße zum Bahnha Wüsten nand. Anstelle der bis herigen vier Touren werden voraussichtlich von Montag den 15. Juni d. I. ab acht Touren ge'aNen. Die Ankunftszeiten werden in der Hauptsache so geleg. werden, daß sie mit den A fahrts- l ezw. Ankunftszeiten der Eisen a' w z ge übereinstimmen. Wir gehen wohl in der Annahme nicht fehl, wenn diese Einrichtung gewissermaßen nur als Uebcrgangsstation an gesehen wird, die zugleich als Gradmesser f. r die Frequenz der in Aussicht genommenen Weitersührung der elektrischen Straßenbahn d e nen wird. Näheres über den Fahrplan wird noch bekanntgegeben. b -. GerSdorf, 6. Juni. Nachdem gestern die Nacheichung der Maße, Wagen, Gewähre und Meßwerkzeuge im 1. Bezirk veendet wurde, nimmt dieselbe Montag im 2 Bezirk, umfas send die Häuser Ortslisten Nr. 69B bis 241, chren Anfang. Die Nacheichung erfolgt im „Blauen Stern", und zwar am Montag von 9—12 und 2—6 Uhr, am Dienstag von 8—12 und 2—6 Uhr und am Mittwoch von 8—12 U r vormittags. Die Nacheichung derjenigen Wagen und Maße, die an ihrem Gc rauchs orte lesesiigt sind, wird an Ort und Stelle vor- genommen. Die Besitzer solcher Eichgegen stände haben dies dem Eichungsbeamten am M ontag zu melden, der dann die Zett der Nacheichung lestimmen wird. Die Eichungs- -ebühren sind sofort zu bezahlen. Nach been digtem Eichgeschäfte noch in Benutzung befind liche Gegenstände, die der Nacheichung nicht vorgelegen haben, werden untauglich gemach, deren Besitzer aber mit Geldstrafe bis zu 100 Mark belegt oder mit Hast bis zu 4 Wochen bestraft. ) ( Langenberg, 6. Juni. Die diesjährigen Impfungen finden nächsten Dienstag nachmittags von 3 Uhr ab statt. ) ( Kallen, 6 Juni. Die Einweisung des Herrn Lehrer Schmidt in sein Amt als ständiger Lehrer erfolgt Montag früh 7 Uhr durch Herrn Pfarrer Sicglich als Ortsschulinspcktor. ) ( Fallen, 6. Juni. Für die guten Zwecke des Roten Kreuzes findet morgen abend im Petermannschen Gasthofe „zur Hoffnung" ein Festball statt, bei dem Blumen und Postkarten verkauft werden sollen. Die Einnahme des Ein trittsgeldes fließt ebenfalls dem Fonds zu. Eine gleiche Veranstaltung findet am 28. Juni im Weißlederschen Gasthof statt An unserer Ein wohnerschaft liegt es, die Sache zu unterstützen. * Falle«, 6. Juni. Einem hiesigen Nadler wurde am Donnerstag mittag im Waldenburger Nathause sein Fahrrad, das er dort auf kurze Zeit eingestellt hatte, gestohlen. Von dem Diebe hat man noch keine Spur. « . Erlbach-Kirchberg, 6. Juni. Das Königl. Amtsgericht Stollberg hält am 22. d. M. für Einwohner aus Erlbach, Kirchberg, Ursprung und Seifersdorf im Jägerhause zu Lugau einen Gerichtstag ab. * Limbach, 5. Juni. Seit dem 30. Mai sind zwei junge Burschen, 15 und 16 Jahre alt, von hier verschwunden und haben sich der elter lichen Gewalt entzogen. Man war in Sorge um die jungen Leute und glaubte sie schon Werbern für die Fremdenlegion in die Hände gefallen zu scheu. Die Jünglinge sind in Apolda aufgetaucht und die Eltern der Sorge ledig. * RöhrS-orf, 6. Juni. Gestern abend fiel in einem unbewachten Augenblick das im dritten Lebensjahre stehende Söhnchen des Herrn Otto Metzner in den Engelschen Teich und ertrank. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. * Chemnitz, 6. Juni. Mi einem Ko stenaufwand von über 6 Millionen hat die Stadt auf Altchemuitzer Flur ein mit allen modernen technischen Hilfsmitteln ausgestattetes Gaswerk errichtet, um den Bedarf an- Gas für die Stadt und die angeschlossenen Land gemeinden decken zu können. Die imposant wirkende Anlage liegt an der Au-e-Adorfer Li nie. Im Herbst 1911 wurde mit dem Bau . cgonnen, am 1. Oktober 1913 konnte der Be trieb ausgenommen werden. Die tägliche Gas erzeugung beträgt im Sommer etwa 48 000, im Winter 65- bis 68 000 Kubikmeter; dcyu kommen- die Nebenprodukte. Gegenwärtig sind 114 Arbeiter auf dem Werk beschästigt> Die Anlage nimmt eine Grundfläche von 137 000 Quadratmeter ein und ist noch sehr au-sdeh- nu-ngsfähig. Die alte, an der Zwickauer Straße b/legene Gasanstalt war die erste städtische werbende Anlage; sie hat so viel Ue erschösse abgeworfen, daß die neue Anlage ans diesen errichtet werden konnte. Große Ueberschüsse sind auch hier sicher. * Dresden, 6. Juni. Der frühere Prä sident des Landgerichts in Plauen i. V-, Dr. Oskar Hartmann, der nach seiner Pensionie rung feinen ständigen Wohnsitz in Dresden, Lindengasse 11, genommen hatte, wurde heute früh in seinem Badezimmer als Leiche ausge funden. Da sein Körper an vielen Stellen ver brannt und seine Beine vollständig verkohlt waren, so ist Wohl ein Unglücksfall durch das Fcner im Badeofen anzunehmen. Doch sind die Ermittlungen über den Fall noch nicht ab ieschlossen. * Leipzig, 6. Juni. Etwa 70 Mitglieder der Znniten Ständekammcr trafen gestern willag 1 Uhr zum Besuche der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig ein. Sie wurden am Eingang der Ausstellung vom Di rektorium empfangen. Die Gäste b-.gaben sich zunächst nach dem Schnlhausc, wo d-.r Präsident der Ausstellung, Dr. Volkmann, eine kurze Ae- grüßnngSansprack e hielt, in der er jüc den Be such herzlich dankte und auf die B^dculung der Ausstellung- hmwies. Es winden sodann die Halle „DeuischeS Buchgewerbe", die Maschinen halle, die Grnpve Buchhandel, die Halle der Kul tur und die Sonderausstellung „Der Student" besichtigt. H er wurde ge rrn 4 Uhr ein Imbiß cmgenomnnn. Daran schloß sich eine zwang lose Besichtigung der ausländffchen Slaats- pavillons. * Weinböhla, 5. Juni. Von einem mit Ziegeln beladenen Lastwagen wurde hier das dreijährige Töchterchen des Gastwirts August Neiß überfahren. Der Wagen fuhr dem Kinde über den Brnstkerb, sodaß d»r Tod sofon cin- irat. Wie Zeugen bekunden, trifft den Klitscher ken e Schn d. * Riesa, 5. Juni. Vorgestern nachmittag wurde bei der Kahnfähre in Moritz die Leiche eines 20- bis 30j.ihrigen Mannes in der El e anfgesunden. Die Leiche war mit einem 50 Psund schweren Sandstein, der ihr auf den Rücken ge unden war, beschwert. Der ver wendete Strick war auf dem Rücken des Toten ut verknote , und die Enden an den Knoten di ! t a geschnitten. Es erscheint ausgeschlossen, daß der Ausgefundene dies selbst hat aussühren können. Ein Ende des Strickes war mit einem sogenannten Schifferknoten versehen. Bei der gestern erfolgten Sezieru-ng der Leiche durch den Großenhainer Bezirksarzt wurden im Schä- del Bleistücke verschiedener Größe vorgesunden, die wahrscheinlich aus einer alten Pistole oder einem alten Gewehr adaeschossen worden sind. Aus Grund dieser Merkmale vermutet mary, daß ein Mord vorliegt, und daß der Täter durch Versenken des Leichnams in die Elbe die Spu reu des Verbrechens hat verwischen »vollen. Nach dem Zustand der Leiche zu urteilen, dürste diese schon längere Zeit im Wasser ge legen haben. Irgendwelche Anhaltspunkte über die Person des Toten sanden sich lei der Leiche nicht. * Zwick««, 5. Juni. Gestern verließ wieder ein größerer Trupp Bergleute aus dem Zwickauer Revier, etwa 60 Mann, mit der Bahn unsere Stadt, um nach einem Ruhrrevier überzusicdeln. Das Ziel der meisten Auswanderer sind Zechen bei Hamborn. Morgen und am Mittwoch werden weitere Trupps Bergleute aus dem hiesigen und dem Lugau-Oelsnitzer Revier die Heimat ver lassen. — Der Matcrialverwaltcr Albert Fried rich von hier war bei einem Sonntagsausfluge in Weißbach bei Kirchberg mit seinem Rade gegen einen Baum gefahren und hatte neben anderen Verletzungen auch einen Schädelbruch erlitten. An den Folgen desselben ist er jetzt im Stadt- krankenhaus gestorben. * Meerane, 5. Juni. Am 3. Feiertag sprachen drei Jungen im Alter von 13 Jahren in einem hiesigen Gasthof vor, mieteten sich dort ein Zimmer und baten schließlich nach altem Hand- werksbrnuch um einen Zehrpfennig für die R.ise. Der Wirt, dem die Sache aber nicht ganz in Ordnung zu sein schien, benachrichtigte die Polizei
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