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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140618
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-18
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.06.1914
- Autor
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sielen kommen, oder überhaupt unausführbar sind. Die Koburgev Betonbau-Gesellschaft hat, beispielsweise sei dies erwähnt, kürzlich eine Brücke über den Main vollendet, die den Fluh in einem einzigen zierlichen Bogen von ca. 55 Nieter Länge überspannt und doch- befähigt ist, die schwersten Lasten zu tragen. Bemerkenswert und hochinteressant ist auch eine Neuerung im Eisenbetonbau, nämlich die neue Säulenkon- struktion Patent Dr. ing. v. Emperger, die von den staatlichen Prüfmcgsinstituten glänzend be gutachtet wurde. Ein Gutzeisenkern wird nach Art der englischen Armstvongkanonen mit Stahl- draht umwickelt, innen und autzen mit Stahl stäben armiert und mit Betonmasse ausge stampft. Eine Säule dieser Art von 20 Zenti meter Durchmesser trägt Lasten, denen sonst nur ein Betonpfeiler von mehrfachem Quer schnitt gewachsen ist. Das bedeutet natürlich eine ganz bedeutende Raum- und Material ersparnis. So ist das Bessere des Guten Feind und rastlos arbeitet der Menschengeist, immer Vollkommeneres zu schaffen. I. Oberlungwitz, 17. Juni. In den letz- ten Nächten sind mehrere Ställe von Besitzern im niederen Ort anscheinend von Mardern oder Iltissen heimgesucht worden, die unter dm Hühnerbeständen ausräumten. — Schaden auf den Feldern richten jetzt vielfach die Hasen und wilden Kaninchen an, die besonders die Kraut- Pflanzen ansressen. Auch durch Schnecken ent steht häufig Schaden. l. Oberlungwitz, 17. Juni. Zum dies jährigen Rosenfest, das bekanntlich am 28. und 29. Juni im Gasthvf „zum Lamm" stattfindet, ist wiederum die Hohenstein-Ernstthaler Stadt- tapelle zur Ausführung des musikalischen Tei les gewonnen worden. s. Oberlungwitz, 17. Juni. Nächsten Sonntag hält der hiesige Radsahrerverein „Presto" seine schon mehrjährig ausgefahrene 100 Kilometer-Dauerfahrt (Strecke: Gasthof Hirsch — Limbach — Penig — Altenburg—Zwickau —Hirsch) ab. Der Start ist früh 4 Uhr. Je der innerhalb 7 Stunden einpassierende Fahrer erhält einen wertvollen Preis. Die Oberleitung dieser schönen Fahrt liegt in guten Händen und sind die ersten Fahrer bei schönem Wetter bereits gegen 8 Uhr früh hier wieder zu er- warten. h. Gersdorf, 17. Juni. Auf der Stoll- berger Straße, nahe dem Waldschlößcheu, fuJ gestern das Automobil eines Glauchauer Be sitzers in den Straßengraben. Nach längeren Bemühungen gelang es, den Kraftwagen wie der flott zu machen. h. Gersdorf, 17. Juni. Die hiesige Frei willige Feuerwehr hält nächsten Montag, den 22. d. M., wieder eine Uebung ab, die Stunde vor Anfang durch das Signal „Sam meln" bekanntgegeben wird. )( Falken, 17. Juni. Der Festausschuh zur 50-Jahrfeier und Turnhallenweihe des hie sigen Turnvereins hat sich nunmehr gebildet. Ihm gehören an als Ehrenfestvorsitzender Ge meindevorstand Jahn, als Ehrenvorsitzender Linus Esche, als Festvorsitzender Kaufmann Georg Schubert und der Vereinsvorsitzende Kurt Neubert. Die Doppelfeier sieht u. a. auch Wctturnen vor, zu dem eine starke Beteiligung erwartet wird. Offen ist das Wetturnen für Mitglieder des 19. Niedererzgebirgsturngaues und geladener Vereine. Die Sieger erhalten künstlichen Eichenkranz mit Schleife. Als Wett- übung sind je eine Kürübung am Reck, Bar ren, Pferd, Stabhochsprung, 100 Meterlauf und eine Pflichtfresübung, die noch bekanntgegeben wird, vom Gauturnausschuh bestimmt worden. Die Anmeldungen der Wetturner, denen Frei guartiere zur Verfügung stehen, sind bis spä testens den 5. Juli an den Veceinsvorsitzenden gelangen zu lassen. — Die Festrede zum Fest- aktus hat Herr Lehrer Schmidt übernommen. * Kalken, 17. Juni. Heute früh '/,6 Uhr stürzte der Arbeiter Jabn von hier auf dem Wege zur 'Arbeit nach Limbach so unglücklich vom Rade, daß er besinnungslos liegen blieb. Ec hat eine Gehirnerschütterung erlitten. st. BeruS-orf, 17. Juni. In früheren Jahr- zehnten wurde die Landwirtschaft durch vielerlei Frondienste, die der Herrschaft geleistet werden mußten, beeinträchtigt. So hatte unser Ort z B. 9 Pferdefroner. Sie hießen Georg Wagner Georg Vogel, Georg Frank, Hans Weber, Hans' Hartig (ein Kühlbaucr), Hans Schraps, Hans Tetzner, Martin Müller (ein Kühlbauer) und Michael Dost. Sie lösten sich unter gewissen Bedingungen wie die Pferdebauern in anderen Orten. Dasselbe war der Fall bei den 13 Handbauern Georg Wagner, Georg Hübsch, Daniel Frank, Peter Klauß, Martin Sieber, Gottfried Wagner, Georg Winther, Barthel Hübsch, Michael Friedrich, Georg Metzner, Michael Hübsch, Hans Ebhardt und Georg Ebhardt. Die Gärtner bezahlten ihre Frontage wie die Oberlungwitzer und GerSdorfer und zwar einen Haulag mit 3 Groschen, 1 Tag Kornschneiden mit 3 Groschen, 1 Tag Rechen, Schafscheren, Mistfahren oder Breiten mit 2 Groschen, für Dreschen und Spinnen zusammen 8 Groschen 6 Pfg. Ein Paar Eheleute hatten außerdem 1 Tag mit der Sichel und 1 Tag mit dem Rechen, eine einzelne Person einen Tag mit der Sichel zu fronen, wofür sie aber 3 bez. 2 Groschen Ablösung geben konnte. * St. Egidien, 17. Juni. Vom Blitz getrof fen wurde bei dem vorgestern abend über unserem Orte niedergegangenen Gewitter der Fabrikarbei ter L. Thost von hier. Ein Blitz schlug in die elektrische Leitung der Trögerschen Strumpffabrik, sprang aber von der Leitung ab auf eine Ala- schine. Thost' der in diesem Augenblicke seine Maschine in Gang bringen wollte, wurde vom Blitz getroffen und gelähmt. Seine Arbeitskolle gen nahmen sich des Verletzten an und brachten ihn in seine Wohnung. — TaVmberg, 16. Juni. DaS Gewitter am Sonnabend nachmittag gegen 5 Uhr ist auch in hiesiger Gegend ziemlich heftig aufgetreten. In unserm Ort hat der Blitz fünf Mal eingeschla gen, ohne glücklicherweise zu zünden. Der Regen ging in Strömen nieder. In Reichenbach ging ein Hagelwetter nieder, das ziemlich viel Scha den an den Feldfrüchten angerichtet hat. Das Gewitter gestern nachmittag ist in LangenchurS- dors ziemlich heftig aufgetreten, der Schloßen fall hat an den Feldfrüchten ziemlichen Schaden verursacht. * Dresden, 16. Ium. Eine Beleidi gungsklage des Kornblumentagausschusses des Königlich Sächsischen Militär-Vereins-Bundes führte in diesen Wochen zu einer Verurteilung des Schuldigen in Höhe von zwei Monaten Gefängnis. In der Silvesterfolge der sozial demokratischen „Pirnaer Volkszeitung war die Verteilung der Erträgnisse des sächsischen Korn blumentages einer gehässigen und für die Mit glieder der Kornblumentag^Ausschüsse des Bun des und des Pirnaer Bundesbezirks beleidigen den Besprechung unterzogen worden. Diese gipfelte in der Beschuldigung, daß bei „solchen an Betrug grenzenden Unternehmungen keine Bürgschaft gegeben sei, daß sich nicht in den großen Sammelbecken erst einige besonders „Unterstützungsbedürftige" vor der Verteilung ihre langen Finger wüschen, so daß schließlich für die wirklich Bedürftigen nur wenig oder gar nichts übrig bleibe". Das Gericht betvach- leie diese Beleidigungen für außerordentlich schwere. Der Kornblumentag war nur aus edlen Gründen ins Leben gerufen worden und hat viele Hunderttausende von Mark bed rf>- tigen Veteranen zugofühvt. Er war ein Werk selbstloser, arbeitswilliger, aufopferungs wen diger kameradschaftlicher Nächstenhilfe; die er hobenen Vorwürfe sind als durchaus unberech tigte erwiesen worden. * Leipzig, 16. Juni. Am Sonntag vor mittag hielt hier der Verein deutscher Buch drucker, die große Organisation der deutschen Buchdruckereibesitzer, anläßlich der Interna tionalen Ausstellung für Buchgewerbe und Gra phik seine diesjährige Hauptversammlung aä, der am Sonnabend ein Begrüßungsabend im „Palmengarten" vorangegangen war. Zu der Tagung hatten sich etwa 1000 Mitglieder ein gefunden. Nach einer Begrüßungsrede des Vor sitzenden des Deutschen Buchdruckervereins, Dr. Viktor Klinchardt-Leipzig, sowie verschiedenen Ansprachen der Vertreter der Behörden und Verbände hielt Geheimer Kommerzienrat Bll- renstein-Berlin einen Vortrag über die Ent wicklung des Deutschen Buchdruckervereins und die Tarifdestrebungen im deutschen Buchdruck gewerbe. Aus den interessanten Ausführungen des Redners sei folgendes hcrvorgehoben: Jin Jähre 1869 hat sich der Verein aus dem Zu sammenschluß einer kleinen Anzahl von Buch- dnrckereibesitzern entwickelt und hatte im Jahre 1885 erst 344 Mitglieder; heute beträgt jedoch ibre Zahl 4400, die an gelernten Gehilfen 48 000- beschäftigen, eine ganz gewaltige Ent wicklung. Schon in den 70er Jahren ist es hier zu einer Tarifgemeinschaft gekommen. Nach verschieden'tlichen Kämpfen, die natürlich nicht ausbleiben konnten, ' ist aber schließlich eine feste Einigung erzielt worden. Das deutsche Buchdruckgewerbe kann sich rühmen, seit 23 Jahren ohne einen ernstlichen Lohnkampf aus- gekommen zu sein dank der Tariforganisation, eine Tatsache, wie sie wohl in keinem anderen Gewerbe und in keiner Industrie zu verzeich nen ist. * Borna (Bez. Leipzig), 16. Juni. Nach dem Genuß von verdorbenen Fischen starb gestern das achtjährige Mädchen des Bahnarbeiters Stein hier. Stein selbst und ein jüngeres Mäd chen, die ebenfalls erkrankt waren, befinden sich wieder auf dem Wege zur Besserung. * Lommatzsch, 19. Juni. Bei einem Gewitter wurde gestern nachmittag der 13jährige Sohn deS Bäckermeisters Röder in Leuben, der mit einem anderen Knaben auf dem Felde eines Gutsbesitzers in Pröda Rüben zog, vom Blitz erschlagen. Der andere Knabe wurde nur betäubt. — Tin anderer Blitz schlug in ein Haus des Stadtteiles C in Lommatzsch und tötete eine 61 Jahre alte Frau Proschmarn. Die Angehörigen der Frau kamen mit dem Schrecken davon. Der Blitz hat nicht gezündet. * Niederwartha, 16. Juni. Während des hier aufgetretenen schweren Gewitters besuchten Diebe das Gruhlsche Grundstück, stahlen zwei große Schinken, eine Speckseite und 10 M. bares Geld. Das Ehepaar befand sich zur Zeit des Diebstahls in der eine Treppe höher gelegenen Wohnung. Ein Polizeihund verfolgte eine Strecke weit die Spur, die sich aber infolge des starken Regens verlor. Die Diebe waren inso fern noch wählerisch, als sie zwei Vorderschinken unberührt ließen. IG * Lrimmitschan, 16. Juni. Die Firma E. V. Zöffel, Tuchfabrik, stiftete aus Anlaß der 500jährigen Stodtrechtsfeier 10000 Mk. zu Untcrstützungszwecken für ihre Beamten u. Arbeiter. * Laugenbach bei Hartenstein, 17. Juni. Gestern vormittag fiel in einem unbewachten Augenblick das 1'/,jährige Töchterchen eines herrschaftlichen Gärtners in den Parkteich und ertrank. Erst nach längerem Suchen fand man das Kind unter einem mit Blumen geschmückten * Aue, 16. Juni. DcnkmalSschänder haben nach berüchtigtem Muster in der Nacht zum Sonntag hier ihr Unwesen getrieben und das Relief an dem Denkmal in den Carola-Anlagen beschmutzt und beschädigt. Die Polizeibehörde hat für denjenigen, der den Täter namhaft macht, sodaß dieser bestraft werden kann, eine Beloh nung von 50 Mark ausgesetzt. * Schneeberg, 16. Juni. Ein Unbekannter hat im Lause der letzten Tage im Stadtparke hier sich mehrfach hinter Sträuchern versteckt und von da aus Liebespaare belauscht, ist schließlich auf diese zugetreten und hat sich ihnen gegenüber als Sittenpolizeibeamter ausgegeben, von den jungen Leuten Angaben ihrer Namen verlangt und mit Anzeige gedroht. Als sich dieser Tage einer der Belästigten zur Wehr setzte, hat der Unbekannte sogar noch mit seinem Epazierstock auf den jungen Mann eingeschlagen und ihn nicht unerheblich verletzt. Der freche Bursche ist jetzt in einem hier wohnhaften 36 Jahre alten Fabrikarbeiter ermittelt worden, der nun seiner Bestrafung entgegensieht. * Schwarzenberg, 16. Juni. Im benach barten Mittweida fiel in einem unbewachten Augenblick das 4 Jahre alte Töchterchen des Grünwarenhändlers Schramm in den Betriebs graben der Firma Karl Weber und konnte nur als Leiche geborgen werden. Bereits vor einigen Jahren ist ein 5 Jahre alter Sohn der Familie ertrunken. * Plaue«, 16. Juni. Durch Gas vergiftet hat sich gestern ein hiesiger Berufsfeuermann namens Max Schurig aus eigenartiger Veran lassung. Der Mann konnte sich nicht darüber hinwegsetzen, daß seine Ehefrau wegen Gelddieb stahls zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Er hatte felsenfest an die Unschuld seiner Frau geglaubt. * Pockan, 16. Juni. In der B. Hungerschen Kistenfabrik wurde der 17jährigen Jenny Ihle beim Mitbedienen der Zinkenfräsmaschine die rechte Hand vollständig weggerissen. * Scheibenberg, 16. Juni. In einer hiesigen Fabrik verunglückte ein junges Mädchen dadurch, daß es mit einem Zelluloidkamm in den Haaren einer Siegellampe zu nahe kam. In kurzer Zeit stand die Unglückliche in Hellen Flammen. Ihre Brandwunden waren derartige, daß sie im hie sigen Krankenhause ausgenommen werden mußte. Man zweifelt an ihrem Aufkommen. * Olbernhau, 17. Juni. Der Säch sische Gastwirteverbaud hielt gestern hier seine diesjährige Hauptversammlung ab, der als Ehrengäste u. a. die Herren Overregierungs rat Dr. Perthen von der Kreishauptmann- schast Chemnitz, Amtshauptmann Dr. Lotze- Marienberg und Gewerbekammersyndikus Dr. Hößler-Chemnitz beiwohnten. Dec gedruckt vor liegende Jahres- und Kassenbericht wurde zur Kenntnis genommen und genehmigt. Von aus Slandesfragen bezüglichen Beratungsgegenstän den beanspruchte besonderes Interesse der Antrag des Vev.andsvorstandes, betreffend Stellungnahme zu einer Verschmelzung des Bundes deutscher Gastwirte und des Deutschen Gaftwirlsverbandes. Dem Anträge wurde mit dem Vorbehalte zugestimmt, daß die Selbst ständigkeit des Sächsischen Gastwir s-Perbandes nach der Verschmelzmrg im wesentlichen ge wahrt bleibe. * Johanngeorgenstadt, 16. Juni. Infolge Lesens von Schundliteratur, besonders des „Fremdenlegionärs", hatten zwei 17jälrige in einer hiesigen Fabrik beschäftigte Burschen die Absicht, in die Fremdenlegion cinzutreten. Sie wandten sich brieflich an das Werbebureau in Paris. Die Post hielt aber den Brief an und überwies ihn der Ober-Postdirektion Chemnitz. Diese öffnete den Brief und ermittelte die Schreiber. * Kamenz, 16. Juni. In der hiesigen Gegend traten erneut schwere Gewitter mit wolkenbruch- artigem Regen auf. In Schcckthal schlug der Blitz in das Anwesen deS Landwirts Köhler und tötete dabei zwei Kühe. In Groß-Särchen äscherte eia Blitzstrahl die Scheune des Tischlermeisters Wicrig ein. In Lauchhammer wurde der Ober steiger Ernst Müller in der Grube vom Blitz getroffen und sofort getötet. Der dabei stehende Steiger wurde nur betäubt. Zahlreiche Telegra- phenmasteu usw. wurden beschädigt. * Zittau, 16. Juni. Einen gräßlichen Tod fand der 11jährige Sohn Emil des Bäckermeisters Robert Ziesching in Hirschfeldc. Er geriet, als er sich an den Anhängewagen eines Lastautomo bils hängte, in der Nähe von Drausendorf unter die Räder und wurde getötet. * Greiz, 16. Juni. Der seit dem 1. Mai währende Streik der hiesigen Musterzeichner ist beendet. Die Zeichner, die eine allgemeine Ge haltsaufbesserung und eine Verkürzung der Ar beitszeit von 54'/r Stunden auf 50'/^ Stunden anstrcbten, haben die Arbeit bedingungslos wie der ausgenommen. Berlin. (P r i v. - T e l.) Der Groß schiffahrtsweg Berlin—Stetlin ist heute in Gegenwart des Kaisers seiner Bestimmung übergeben worden. Der Kaiser traf um 11 ll.hr mittels Automobils auf dein Festplatz in Niedeczinnow ein. Die Feier eröffnete der Minister der öffentlichen Arbeiten, von Breiten- l ach, mit einer Ansprache und einem Vortrag über die Ausführung der Kanalbauten und das Hebewerk, an den sich eine Besichtigung dec Modelle und Pläne schloß. Hieraus erklärte der Kaiser, der mit dem Prinzen August Wil- Helm erschienen war, mit Worten des Dankes an alle, die an dem Werke mitgearbeitet ha ben, den Kanal, der den Namen „Hohenzol- lern-Kanal" tragen soll, fsir eröffnet. Verli«. Ein im preußischen Abgeordneten haus kurz vor Toresschluß eingegebener Antrag Arendts wünscht, daß die Regierung gegenüber der sozialdemokratischen Absicht auf Erzwingung des gleichen Wahlrechtes für Preußen durch Ver wirklichung deS Massenstreikes alle zur Aufrecht erhaltung der Autorität und der Sicherheit des Staates erforderlichen Maßnahmen treffe. Zaber«. (Priv.-Tel.) Das gegen den früheren Kreisdirektor Mahl eingeleitete Diszi plinarverfahren ist eingestellt worden. Mahl hatte das Verfahren gegen sich selbst beantragt. Er war seinerzeit, als die Zabcrn-Affäre einen großen Umfang annahm, nach Thann versetzt worden. Paris. Aus Arcis-sur-Aube wird gemel det: Während eines schweren Gewitters, das gestern über Arois niederging, hat der Blitz in verschiedenen Orten vielfach gezündet. Im Militärlager von Mailly suchten vier Soldaten in einem Speicher Schutz. Plötzlich ertönte ein gewaltiger Donner. Als man hinzueilte, fand nian die Soldaten bewußtlos vor. Einer starb in kurzer Zeit, die andern wurden schwer ver letzt ins Hospital gebracht. Wien. Der Erzherzog Franz Ferdinand begibt sich am 12. September in Begleitung des Chefs des Generalstabes, Fretherrn v. Conrad, zu den deutschen Kaisermanöoern, die vom 14. bis 18. September in Gießen bezw. Wetzlar stattfinden. Gen««. Gestern nachmittag fand in Gencio in einer Dynamitfabrik eine Explosion statt. Bisher wurden drei Tote und 20 Verwundete geborgen. Man befürchtet, daß sich noch einige Arbeiter unter den Trümmern befinden. Petersburg. In Odessa wurde kurz vor der Ankunft der Zarenfamilie ein Anarchist verhaftet, nachdem man in einem Hotel, in dem er abge stiegen war, einen bombenartigen Gegenstand gefunden hatte. Motkau. Durch einen Brand, der infolge einer Explosion entstand, wurde gestern die Zel luloid-Kammfabrik von Kemnitzki zerstört. Bis jetzt sind bereits 5 Leichen geborgen. Dec Besitzer dcr Fabrik und fünf Arbeiter wurden schwer und zahlreiche andere Arbeiter leicht verletzt. Konstautiaopel. Wie verlautet, beabsichtigt die Pforte, über den Sandschak, die Dardanellen und Smyrna den Belagerungszustand zu verhängen. Newyork. (P r i v. - T e l.) Aus Vera cruz wird gemeldet, es bestehe kein Zweifel, daß Villa mit seinen Truppen revoltiert hat. In Korian, Sihuahua und Suarez wurden Carranzas Beamten von Villas Leuten einge kerkert. Das ganze nördliche Mexiko ist der Gewalt Villas unterworfen. Durch Villaz Be fehl werden die Opcraiionen Carranzas gänz lich lahmgelegt. * Zu be« Vorgängen in Albanien. Wien. Nach einer Meldung dec „Aloani- scheu Korrespondenz" sollen einige Abteilungen dec Regierungstruppen die Aufständischen beim Kloster Ardeniga angreifen. Unter den Regie rungstruppen herrscht Mangel au Verpflegung uud an Sanitätsmaterial. Wien. Die „Wiener Allg. Ztg." meldet, daß Tirana, der Hauptsitz der Anhänger Essad Paschas und der Aufstandsbewegung gegen den Fürsten Wilhelm, in die Hände der Anhingcr des Fürsten gefallen sei. Achmed Bei und ein Führer der Notabeln Miitelalbaniens mit 1500 Mann haben Tirana eingenommen. Ein gro ßer Teil der Aufständischen in Tirana erklärte sich bei der Besetzung der Stadt für den Für sten Wilhelm. Durazzo. (Priv.-Tel.) Für gestern war der Vormarsch der Regierungstruppen mit den vorgestern angckommenen Malissoren gegen daS Nebellenlager von Schias geplant. Da der Fürst einen Rasttag angeordnet hatte, wurde der Vorstoß um einen Tag verschoben. Eine Nachricht aus Kawja besagt, daß dort gestern nacht ein Kampf zwischen Regierungstruppen und den Rebellen stattgefunden hat. Die Re bellen sollen sich ergeben und erklärt haben, keine eigenmächtigen Ziele zu verfolgen, sondern zu den Kämpfen sich heranziehen lassen zu wollen. Rom. „Gioruale d'Jtalia" veröffeutlicht ciue Zuschrift aus Durazzo über die gestrigen Ereignisse, in der die tapfere und kaltblütige Haltung des Fürsten hervorgehoben wird. Dec Fürst bewahrte als guter deutscher Soldat im mer seine gelassene Haltung und befrachtete die Lage mit dec größten Kaltblütigkeit. Rom. (P r i v. - T e l.) Die optimistischen Wiener Nachrichten daß in Durazzo ein voll ständiger Sieg der Regierungstruppen erfochten wurde, finden hier keinen Glauben. von -er Maas- öis an -le Memel, von -er Etsch Sis an -en öelt, Lobt man Schuhcreme Kavalier, -lls -le beste Dieser Welt. 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