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bell eine kaiserliche Verordnung, die den Land tag aus, den 10. November vertagt. Die So zialdemokraten wohnten- dieser Sitzung nicht bei. TageSgeschichte. Die vetsttz«ag i« Ne«ftrelitz. AuS allen Teilen der beiden GroßherzogtUmer waren treue Mecklenburger herbeigekommen, um der Beisetzung des von ihnen so hochverehrten GrobherzogS Adolf Friedrich V. beizuwohnen. An den Trauerfeierlichkeiten nahmen auch der' Kaiser und Vertreler sämtlicher deutschen Bundes fürsten teil. Hofprediger und Landessuperintendent Horn hielt dem entschlafenen Großherzog die Gedächtnisrede. Dann wurde Adolf Friedrich V. in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet. Ler Termia Ser Reich-t«s-ersatzw«hl in Lnbiau-Wehln«, die durch den Tod des konservativen Abg. von Massow notwendig geworden ist, ist auf Donners tag, 16. Juli, festgesetzt worden. Amtsrat Schrewe (Kleinhof-Tapiau) ist als konservativer Kandidat für den Wahlkreis Labiau-Wehlau auf gestellt worden. Auf Sen» vierte« Deutschen StSdtetaz in Köln sprach im Verlauf weiterer Beratungen Beige ordneter Rehorst-Köln über die Bedeutung des Werkbundgedankens für die deutschen Städte. Dann sprach Beigeordneter Leoni-Straßburg über die Verbindung von Gemeinden und Privat kapital zu wirtschaftlichen Unternehmungen. Ein Leitsatz betonte, daß solches Zusammenwirken von streng kaufmännischen Gesichtspunkten erfolgen müsse. Deutscher GaftwirtStag. Zu der diesjährigen Hauptversammlung des Deutschen Gastwirte-Verbandek, der 750 Vereine mit 50000 Mitgliedern umfaßt, sind Abgesandte aus allen Teilen des Reiches in Magdeburg eingetroffen. Nach dem Begrüßungsabend am Montag mit Militärkonzcrt, Vorträgen des Magdeburger Männergesangvereins, der im Kaiserpreissingen 1913 siegte, und Vorführungen des Männerturnvereins folgte ein Kommers mit den üblichen Begrüßungsansprachen. Am Diens tag begannen die eigentlichen Beratungen. ES wurde dabei gemäß den Feststellungen des Jahresberichts hervorgehoben, daß den Aus wüchsen der Abstinenzbewegung in Wort und Schrift mit Erfolg entgegengetreten würde. Ein Lichtblick im gegenwärtigen Dunkel des Gastwirtedaseins war die Regierungsvorlage, die die uferlosen Forderungen der Abstinenzler auf ein normales Maß zurückdrängtc, indem sie auch die Errichtung der alkoholfreien Gastwirtschaften von der Bedürfnisfrage abhängig machte. Wie schwer das Gastwirtsgewerbe darniederliegt, gehe daraus hervor, daß die Frequenz auch in den besten Hotels nachgelassen und der Bierkonsum von 83 auf 78,6 Liter pro Kopf hcrabgegangen sei. Gegen den Militärboykott müßte gleichfalls vorgegangen werden, da eine mildere Praxis noch nicht eingetreten sei. Eine Einschränkung deS 4 Uhr-Ladenschlusses in den Industriegebieten an den Lohnzahlungstagen sei noch nicht zu er reichen gewesen. Gegen das Konzertieren der Militärkapellen erging ein erneuter Angriff deS Zivilmusikers Verbandes, der abgewendet wurde. Die Lustbaikeitssteuer verrate die Absicht der Aufsichtsbehörden, die Gastwirtschaften weiter einzuschränken. In der Zeugengebührenordnung habe der Verband verschiedene Reformvorschläze unterbreitet. Die Vorbereitung zum Massenstreik. Eine Entschließung der sozialdemokratischen Wahlvereine Groß-Berlins zugunsten eines Massenstreiks ist unter lebhaftem Widerspruch von Vertretern deS Parteioorstondcs gefaßt worden. Am entschiedensten trat Genosse Richard Fischer den Radikalen entgegen; er erklärte dabei, daS preußische Wahlrecht sei nicht so viel wert, um deshalb die ganze Partei aufs Spiel zu setzen. Es half aber alles nichts, Rosa Luxem burg und ihre Anhänger drangen bei den Ber linern mit großer Mehrheit durch. S«gl«nb. Dr. Tucker, der frühere Bischof von Uganda ist am Montag in London im Alter von 65 Jahren gestorben. Sein Name wurde in Deutsch land durch seine Beziehungen zu Dr. PeterS und dem sogenannten „Tuckerbrief" bekannt, den Bebel im Reichstag vorlas. Die beide« russische» Fliegerofstziere, die sich über die deutsche Grenze verirrt hatten und auf ostpceutzischem Boden gelandet waren, sind, nachdem sich kein- Verdacht für Spionage ergeben hat, von den deutschen Behörden wie- der sreigelassen worden. Das muh man aber sagen-, daß die russischen- Grenzkosaken mit an erkennenswerter Konsequenz verfahren; als die Flieger von Rußland her über der Grenze er schienen, pfiffen ihnen sofort die Flintenkuyeln der Kosaken um die Ohren. Krauketch. Das Kabinett Viviani erhielt bei seiner Vorstellung, die gewünschte Vertraueuskund- gebu-ng- der Deputiertenkammer und des Senats und hat daher Aussicht, bis auf weiteres die politischen Geschicke der Republik zu leiten. Auch- der Präsident der Republik, Herr Poin- caree, ist glücklich, so wenig auch die Partei- richtung des neuen Kabinetts seinem Geschmacke entspricht. An Schwierigkeiten wird es auch dem neuen radikalen Ministerium nicht fehlen; sie werden eintreten, sobald man von den schö nen Worten zu den unvermeidlichen Taten, d. h. der Deckung der neuen Militärgesetze, über gehen wird. Ei« Opfer deS italiemsche« Massenstreiks wurde der General Agliardi, einer der tüchtig sten italienischen Offiziere, der sich vor Tripo lis wiederholt so ausgezeichnet hatte, daß er außer der Reih« befördert wurde. Der General wollte in Begleitung von nur zwei anderen Offizieren zur Vornahme taktischer Studien von Ravenna- nach Cesenatico fahren. Bei Ponte Nu-ovo waren Streikposten ausgestellt, die nur diejenigen passieren ließen, die einen Erlaub nisschein- der Arbeitskammer vorwiesen. Da die Offiziere solche nicht hatten, wurden sie ange halten und in das Dorf Castiglione di Cervia a -geführt, wo ihnen die Waffen abg-enommen wurden. Als eine Schwadron Kavallerie zur Befreiung der Offiziere heranrückte, gaben die Bauern ihre Gefangenen unter der Bedingung frei, daß keine Rache an ihnen genommen würde. Das geschah denn auch. Der hochver diente General wurde dar auch in sofort zur Disposition gestellt. Agliardi und seine Offi ziere, so begründete der Kriegsminister die scharfe Maßnahme vor der Kammer, seien von den Aufständischen fünf Stunden als Geiseln verhaftet gehalten worden und, was schlimmer sei, sic haben ihre Säbel den bewaffneten Bau ern übergeben. Trotz aller Verdienste Agliardis tonnte er, der Minister, daher keinen Augen blick zögern, dem König ein Verabschiedungs- dekret vorzulegen, ohne dadurch das Diszipli narverfahren auszuschließen, das auf Grund eingehender Feststellungen durchgcführt werden wird, auch Ivas die anderen Offiziere anlangt, die sich in der Begleitung Agliardis befanden. Die griechisch-türkische Spannung. In dem Konflikt zwischen Griechenland und der Tür ei ist bisher eine Entspannung nicht zu verzeichnen. Eine weitere Verschärfung hat der Streit zwar vorläufig auch noch nicht er fahren, doch ist die Lage nach wie vor immer noch sehr beunruhigend. Der griechische Mini sterrat besprach am Montag die Lage und nahm von- mehreren kleinasiatischen Telegrammen Kenntnis, wonach die Verfolgungen der Grie chen, anstatt nachzulassen, beunruhigend zunäh- mrn. Selbst unter den Augen des Ministers Ta'aat Bey würden die Griechen erbarmungs los ver'olgt. Auf die griechische Note sei noch leine Antwort von der Pforte cingegangen. Die Lage sei weiter als ernst anzusehen. — Nach einer Belgrader Meldung der „Wiener Allge meinen Zeitung" faßte der gestrige serbische Ministerrat den einstimmigen Beschluß, daß Serbien im Falle eines türkisch-griechischen Kousli ts seine Bnndespflicht gegenüber Grie chenland- erfüll«. Sie VetteilW der Parteien in der heutigen französischen Kaumer. Unser heutiges Bild veranschaulicht die Vcr- Parteien sich zu den wichtigsten politischen tnlung der Parteien in der französischen Kammer Fragen stellen, die augenblicklich in Frankreich nach den im Mai erfolgten Neuwahlen, außer- daS Gespräch der interessierten Kreise sind, dem läßt das Diagramm erkennen, wie die Schnchenrszent» in Pari;. „Paris tanzt auf einem Krater," hieß es vor der großen Revolution, Paris ist üöer Höhlen erbaut, kann man heute sagen. Die Unwetterkatastrophe, bei der sich- inmitten der ! elebtesten Straßen und Plätze plötzlich tiefe Abgründe im Erdboden- auftaten, hat einer Reihe von Menschen das Leben gekostet. Der Wolkenbruch halte solche Regenmassen über die Stadt ausgegossen, daß das Kanalisations system sie nicht zu fassen vermochte, die Röhren platzten, das Erdreich wurde aufgelockert, u-nd da der Straßenuuterbau in Paris gerade auch nicht allen Sicherheitsmaßregeln entspricht, ent standen die Einstürze. Es war auf der Place St. Augustin, so berichtet ein Augenzeuge, auf dem plötzlich, als Hunderte von Fußgängern und Fuhrwerken üver den Platz hasteten, ein furchtbarer Schrei ertönte. Vor den Augen der Passanten hatte sich in- der Nähe der Kreuzungen verschiedener Straßenbahnlinien ein Erdspalt gebildet und vor den Augen- der- entsetzten- Leute sah man eine Automobildroschke in der durch den Ein sturz entstandenen Tiefe verschwinden. Man hörte den Chauffeur gellende Hilferufe aus- stoßen. Niemand konnte jedoch zu Hilse eilen. Der Wagen war mit seinen Insassen zehn Meter tief hinabgestürzt. Gurgelnde Wasser massen- brodelten aus der Tiefe empor. Dcvm zuckten- die Blitze und rollte der Donner, eine Szene, die den- Menschen der Weltstadt Grau sen cinflößte. Eine ähnliche Szene spielte sich auf der Place St. Philipp ab. Hier stürzte plötzlich ein Trottoir in einer Strecke von etwa 10 Metern in die Tiefe. Während man hier noch- mit Absperrungsmaßregeln beschäftigt war, stürzte an einer anderen Stelle gleichfalls ein Trottoir ein-, hier verschwanden etwa 12 Personen in der Tiefe. Entsetzen packte die Menschenmengen. Man flüchtete in die Häuser, und auch hier wurde der Aufent halt unheimlich, als man bemerkte, daß Mau ern Sprünge und Risse bekamen. Die Feuerwehr nahm sofort Rettungsarbei- tcn an der Place St. Augustin, dem Schau platz der schwersten Katastrophe, vor. Man konnte noch durch einen Spalt das Auto sehen, das sich zur Seite geneigt hatte. Die Erd- massen-, die es- bedeckten, machten jedoch jede Hilfe unmöglich. Der Spalt hatte sich noch erweitert durch das Bersten eines Wasserlei tungsrohres. Aus diesem schossen- die Wasser massen hervor und drangen immer höher. Das Auto- war bald bis zu dreiviertel seiner Höhe unter Wasser gesetzt. Man konnte deu-lich die Leiche des Chauffeurs sehen. Es war aber unmöglich wahczunehmeu, ob sich im Innern des Wagens noch andere Personen befanden. Erst nachts, nachdem die Wassermassen abge- slosscn waren, gelang es den Feuerwehrleuten, mit Hilfe einiger Kanalarbeiter durch einen Kanalgang bis zu dem Auto zu gelangen und zuerst die Leiche des Chauffeurs und sodann aus dem Wageninnern die Leiche einer unge fähr 43 Jahre alten Dame hervorzuziehen und ins Freie zu bringen. Die Place St. Augustin ist einer der schönsten Plätze der französischen Hauptstadt. Auf dem Platz erhebt sich eine prächtige, von Napoleon III. er.mute Kathedrale, ebenso das berühmte Jeanne d'Arc-Dmkmal. Hier sollte ein neuer Untergrundbahnhof gebil det werden. Durch die Ueberschwemmung des unterirdischen Paris sind alle Vorarbeiten je doch zerstört worden. Von der Größe der entstandenen Erdsenkun- gcn kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß an einer Stelle ein glück licherweise leerstehender Zeitungskiosk spurlos in dem Abgrund verschwand. Die Häuser an den am meisten gefährdeten Plätzen wurden geräumt. Der Schaden, der durch das Unwet ter angerichtet worden ist, wird auf Millionen Franks geschätzt. Das unterirdische Paris ist, wie überall in modernen Weltstädten, ein Gewirr von Gräben, Gänge» und Kanälen. Die Untergrundbahnen durchzielen die Stadt nach allen Richtungen hin, die Kanalisation zeigt gewaltige Röhren, in denen ein Mann bequem aufrecht gehen kann, die Gasleitung, die gewaltigen Ka el der Telegraphen- und Telephonleitungen und die Ro.rpost vervollständigen das engmaschige Roh rcnneh. Ter Erdboden hat längst au gehört, hier Träger zu sein, gewaltige Eisenoalken tra gen die Oberfläche, auf der sich Straßen und Plätze zeigen. Gewiß, die Kunst des Inge nieurs feiert Triumphe, aber daß schwere Kata stroph-en durch dieses unterirdische Treiren her- ausoeschworcn werden-, zeigt das Pariser Unglück. Zahlreiche Blitzschläge richteten ebenfalls Unheil an. In der Nähe der Almabrücke schlug der Blitz zuerst in ein dort verankertes Schiff und sprang dann in eine Kanalleitung über, in der gerade fünf Kanalarbeiter beschäsiigt waren. Alle fünf Arbeiter erlitten schwere Brandwunden. In Choisy-le-Roy bei Paris schlug der Blitz in eine Scheune, in die sich zehn- Arbeiter geflüchtet hatten. Zwei l lieben tot auf der Stelle, ein dritter starb auf dem Transport ins Hospital. Die anderen erlitten Brandwunden. Auch in Saint Denis schlug der Blitz in eine freistehende Mauer, die cin- stürzte und eine Frau unter ihren Trümmern begrub. Der 15. Junilag wird jedem Pariser un vergeßlich bleiben. OerMcheS «nd VachstscheS. * — WitterungSauSsicht sür Donnerstag, den 18. Juni: Zeitweise auffrischend, Westwinde, wolkig, veränderliche Temperatur, Gewitter, Niederschlag. * — Bezirkstag. Der 64. öffentliche Bezirkstag des Bezirksverbandes Glauchau sin der am Freitag,, den 26. Juni, mittags 12 Uhr im Sitzungssaale der König!. Amtshauptmann" schäft zu Glauchau statt. * — I n n un g s fe i er. Gestem beging die Barbierinnung, Sitz Oelsnitz (dazu gehören Gersdorf, Bernsdorf, Würschnitz, Neu-Oelsnitz, Hohndorf, Lichtenstein-Callnberg, Heinrichtsort) ihr 15jähriges Bestehen im Park, schlößchen zu Lichtenstein durch Konzert mit an schließendem Tänzchen. Die Beteiligung- war eine sehr starke. Die ganze Feier verlief in schönster Harmonie. * — Zur sogen. » a t i o n a l e n Ein heitsschule. Die Dresdner Ortsgruppe des Ev.-luth. Schulvereins hat in einer be sonders stark besuchten Versammlung, in der Generalsekretär Dr. Kropatscheck über „Das Ge sangbuch als Bekenntnisbuch" sprach, folgende Entschließung einmütig angenommen: „Die Dresdner Ortsgruppe des Ev.-luth. Schulver eins protestiert nach wie vor gegen die Ver suche, fast alle lutherischen Kcrnlieder aus dem Memorierstoff der Schulen auszuschalten. Sie lehnt insbesondere auch die in der Kieler Ver sammlung des Deutschen Lehrervereins gefor derte sogen, nationale Einheitsschule, in der n. a- auch „jede Lrennung nach konfessionellen Rücksichten beseitigt sein" soll, entschieden aß weil damit aus Rücksicht auf die Katholiken ebenfalls die lutherischen Kernlieder aus dem Schullehrplane verschwinden würden. Sie ruft erneut alle ev.-luth. Christen auf, sich zur Wah rung des schrifd und bekenntnisgem-äßen Reiff gionsunterrichts in den Schulen und zur Ab wehr solcher Angriffe aus die Ev.-lutherischen Interessen zusammenzuschließen. Weitere Aus- kunff über die Arbeit des Vereins erteilt die Geschäftsstelle in Dresden-A., Eisenstuckstraße 24, I. * Hohenstein-Ernstthal, 17. Juni. Die goldene Hochzeit kann nächsten Freitag das Weber Wilhelm Vogelsche Ehepaar feiern, das in der hiesigen Webergasse wohnt. Einige Tage darauf kann Herr Vogel sein 50jühriges Bür gerjubiläum u-n-d sein 30jähriges Arbeitsju.i- l mm bei der Firma I. G. Böttger begehen. * — Vom S ch ü tz e n f e st. Der gestri gen gemeinsamen Mittagstafel im Schützen- hausfaal, die einen- schützensreudigen Verlauf nahm, folgte die Fortsetzung, des Schießens nach der Preisschere. Heute nachmittag nimmt das Schießen nach der Königs- und Freihand- cheße seinen Anfang. Abends findet, wie ge stern schon bclanntgegeben, Feuerwerk und Kon zert auf dem Festplatze statt. — Die gestrige Varieteevorstellung der Kra-Hmannschen Gesell schaft hatte ein zahlreiches Publikum in den großen Sch-ützeuhaussaal gesockt, das mit sicht lichem Interesse den Darbietungen auf der Bühne, die mitunter stürmische Heiterleitsaus- brüche entfesselten, folgte. Am morgigen Don nerstag findet das Fest mit der Ausrufung des Schützenkönigs, Verteilung der Preisgegen stände, Konzert und Ball sein Ende. Die Zelt stadt wies heute mittag schon manche Lücke auf. * — Das Gerücht von einem Sittlichkeitsverbrechen, das nahe dem Altstädter Schützenplatze verübt worden sein soll, wurde gestern in unserer Stadt ziem lich bestimmt iveitergetragen. Wie die Ermitt- lungen der Polizei ergeoen haben, ist au dem Gerede kein wahres Wort» * — W a- s s e v v o h r b r u ch. In der Oststraße ereignete sich heute vormittag ein Wasserrohrbruch, au dessen Behebung sofort durch- städffsche Arbeiter begonnen wurde. * — Von einem Wolfsspitz ge bissen wurde gestern abend ein hiesiger Ein- wobner gelegentlich des Besuches des hiesigen Schützenfestplatzes. Der Verletzte wurde in der Feuerwache des Platzes durch einen Samariter verbunden. Der Besser des Tieres ist un bekannt. * — Auswanderer. Zwei hiesige Familien wandern am heutigen Tage nach Amerika aus, um in der neuen Welt sich ei» tesseres Los zu suchen. Es sind dies die Fa milien H. aus der Altstadt und G. aus der Nenstadt. — Eine weitere Familie beabsichtigt gleichfalls auszuwandern. * — Besitzwechsel. Dem Vernehmen nach wird demnächst ein hiesiges Fabrikgeschäft durch Karis in den Besitz eines auswärtigen Herrn übergehen. l. Ein Idyl l. Im Forsthaus „Hain- Holz" sind zwei junge Rehe zu sehen, die von den Alten verlassen worden sind. Die zutrau lichen jungen Tierchen werden mit der Flasche großgezogen und sollen, sobald sie seiest für ihre Nahrung sorgen können, die Freiheit er- al ui. bg. Der Neubau Drechsel L G ü n t h- e r geht seiner Vollendung entgegen. Das interessante Eisen-betonbauwert, so wird uns geschrieben, zeigt dein Fachmann wie dem Laien viel Bemerkenswertes in Konstruktion und Anlage. Die ganze Last des Gebäudes ru- i auf mächtigen Innern- und Außenstützen und Decken aus Eisenbeton, die auch die Zie- zelausmauerung tragen. Die Konstruktion ist fi r schwerste Belastung bei vielfacher Sicherheit berechnet. Besonders der Dachausbau in Mono lith gewordenem Stile heimatlicher Bauweise ist sehenswert. Er zeigt schöne Formen u-n-d kassettierten Dachübertrag. Das aus einem Gusse bestehende Eisenbeton-Rippendach schließt eine starke ruhende isolierende Luftschicht in sich, die den Wechsel der Temperaturen auS- gleicht. Das Ganze in seiner schmucken Linien führung,, seiner Solidität und absoluten «Feuer- sicherheit ist der Typus einer neuen Bauweise, der Bauweise der Zukunft. Dem modernen- EisenOetonbau ist die Lösung von Aufgaben möglich-, die in Eisen entweder viel teurer zu