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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140529
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-29
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1914
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griff der Kronprinz von Sachsen ebenfalls das Wort zu einer Ansprache und verlieh im Na- men seines königlichen Vaters mehrere Ordens- auszeichnungeu. Bei dem darauffolgenden Pa rademarsche der Veteranen wurden verschiedene alte Leute in Rollstühlen vorlibergefahren, zum Teil auch vorübergetragen, die sämtlich vom Kaiser freundlich begrüßt wurden. Mit der Ab- singung des Liedes „Heil dir im Siegerkranz" schloß die Feier, die leider durch die ungün stige Witterung eine Beeinträchtigung erfuhr. Nach Beendigung der Parade begab sich der Kaiser mit den Gästen zrun Frühstück ins Offizierskasino und fuhr sodann mit dem Kron prinzen von Sachsen, der im Kgl. Schlosse Wohnung genommen hatte, nach Berlin zurück. König Ludwigs erste Truppenparade — die letzte Königsparade in München hatte 1875 stattgefunden — hatte eine große Menge Besucher aus allen Teilen Bayerns nach der Jsarstadt gelockt. König Ludwig sprach den Truppen seine Anerkennung aus und betonte, daß die bayerische Armee hinter keiner ande ren des Kontinents zurückst.ehe. Der König erklärte sich für einen großen Friedensfreund, aber die Aufgabe der Armee müsse stets blei ben, sich fiir den Krieg vorzubereiten. Der StaatSfelretSr des Innern und die Krankenkassen. Der Staatssekretär des Innern hat einen Erlaß an die Vorstände sämtlicher deutscher Krankenkassen gerichtet, worin er auf Grund eingelaufener Beschwerden den Krankenkassen die Zahlung des vereinbarten Zuschlags von 5, Pfg. pro Patient noch einmal zur Pflicht macht. Fürstbischof Dr. Bertram. Der bisherige Hildesheimer Bischof Dv. Bertram, der, wie gestern schon telegraphisch mitgeteilt und wie erwartet worden war, vom Domkapitel als Nachfolger des am 4. März verstorbenen Kardinals Kopp zum Fürstbischof von Breslau gewählt wurde, steht im 55. Le bensjahre. Der neue Fürstbischof war nach Vollendung seiner Studien Kaplan an dem neuen deutschen geistlichen Institut in Rom, wirkte dann als Assessor und seit Dezember 1905 als Bischof von Hildesheim. Der Fürst bischof, dessen Wahl mit Zustimmung der preu ßischen Staatsregierung erfolgte, ist ein hoch gelehrter Herr. Im Gegensatz zu seinem Vor gänger vertritt er in den Fragen des öffent lichen Lebens nicht den streng konfessionellen Standpunkt, sondern ist ein Anhänger der so genannten Kölner Richtung. Liebknechts Enthüllungen. Daß nach den „Enthüllungen" Dr. Lieb knechts über den Titelschacher die Stellung Dr. Ludwigs als Generalsekretär des Reichsver bandes gegen die Sozialdemokratie unhaltbar geworden war, mußte sofort jedem klar sein. Der Reichsverband hat denn auch jetzt die Konfeguenzen gezogen und Dr. Ludwig ent lassen; ein Nachweis, daß er tatsächlich Or- densschacher betrieben hat, liegt nicht vor. Wohl aber geht aus den von Dr. Liebknecht veröffentlichten Briefen Dr. Ludwigs hervor, daß Dr. Ludwig bei solchen Machinationen seine Hand im Spiele hatte. Und das mußte genügen, sein Verbleiben als Generalsekretär des Reichsverbandes unmöglich zu machen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft er strecken sich auch auf die Versuche des mittler weile verstorbenen Generals von Lindenau, gegen Bezahlung zur Erlangung von Titeln behilflich zu sein. Einer der dabei in Frage kommenden Aerzte ist protokollarisch vernommen worden. Schon jetzt soll es aber feststehen, daß nicht ein einziger Fall nachweislich ist, in dem eine Titelverleihung tatsächlich auf Hintertrep pen zustande gekommen wäre. Die Affäre Llemeat-Bayard. In gereiztem und hochfahrendem Ton läßt sich der in Köln unter Spionageverdacht ver haftet gewesene Herr Clement-Bayard in Pa riser Blättern hören. Meine Reisegenossen und ich, so führt er u. a. aus, sind in Wahrheit die Opfer übereifriger Polizisten geworden, die auf eine Prämie rechneten. Der Spionagever dacht sei einfach kindisch gewesen. Er und seine Begleiter hätten ihre Reise nicht verheimlicht, sie seien überall offen aufgetreten, von den Ballonhallen, die sie betreten hätten, seien oft genug Bilder in französischen Zeitschriften er schienen. Seine Erklärung schließt Herr Cle ment-Bayard mit folgenden Worten: „Ich will und fordere Entschuldigung und Entschädigung, und wenn ich sie nicht erhalte, wird man von mir hören." — Soweit wird es Deutschland natürlich nicht kommen lassen. Aller Wahr scheinlichkeit nach wird sich jetzt Kaiser Wil helm nach Paris zu Herrn Clement-Bayard begeben, um kniefällig Abbitte zu tun. Ob Herr Bayard Elsaß-Lothringen als Entschädi gung verlangt, steht noch nicht fest. Italiens auswärtige Politik wurde, ohne wichtige Neuerungen zu bringen, am Dienstag in der italienischen Kammer aus führlich erörtert. Der Minister des Auswärti gen Marquis di «an Giuliano besprach den ganzen Komplex der Fragen, die für die aus wärtige Politik Italiens in Betracht kommen. Poincaree und die dreijährige ^Dienstzeit. Präsident Poincaree hat sich mehrfach zu Persönlichkeiten seiner Umgebung geäußert, er werde unverzüglich sein Amt niederlegen, falls es den Sozialisten gelingen sollte, in der Kam mer das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit zu Fall zu bringen. Mexiko. Präsident Huerta will angeblich einen sechs wöchigen Urlaub nach Europa antreten. In- zwischen suchen die Rebellen, denen trotz der amerikanischen Unterstützung das Geld auszu gehen scheint, Kontributionen von den Aus- ländern zu erzwingen Sie verlangten von dem deutschen Konsul in Tampico 100 000 Pesos, wurden jedoch energisch zurückgewiesen. — In Veracruz schloß der dort herrschende amerika nische Marinehauptmann Sooker den deutschen Klub, weil dessen Mitglieder durch ihren Ge sang die Nachtruhe stör en. Die Deutschen leg ten gegen diese sonder'are Bevormundung so fort Protest ein. Ue er den Fortgang der Friedensverhandlungen liegen aus Newyork sehr zuversichtliche Meldungen vor. Danach wäre über die Beruhigung Mexi'os bereits ein sachliches Einvernehmen erzielt. Die Vertreter Mexikos hätten in die Abdankung Huertas ein- gewilligt, und man verhandle schon über die Persönlichkeiten der provisorischen Regierung. Sie Tragödie im Paffeier Tal. Tirol in Waffen. Die Biograph-Lichtspiele in Hohenstein-Ernstthal werden in den nächsten Tagen ein gewaltiges Film-Drama „Tirol in Waffen" vorführen, wozu gestern vor geladenen Gästen und der Presse eine Art Generalprobe abgelegt wurde. Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Hel. denmütigen Tiroler Volkes, das 1808 und 1809 als Napoleons Stern noch im schönsten Glanze erstrahlte, um seine Freiheit, seine Re ligion und sein Vaterland heldenmütig kämpfte? Die schlichte Heldengröße eines Andreas Hofer, der mit Recht den Namen eines Tiroler Na> tionalhelden führt, der Speckbacher und sein Bursche, der mutige Ändert, der ernste Pater Haspinger, die Anna Zorn, die Heldenjung frau vom Sterzing, das Muster eines treuen Menschen, der Sekretär Sweth und leider — der Jubas Raffl, der um schnöden Mammon den besten Mann Tirols verriet, sie alle zogen in schöner, bervorragender Natürlichkeit, in seelenvoller, packender Darstellung am Auge des Beschauers vorüber. Ein Meisterwerk deutscher Filmkunst ist es, das uns die Berliner Meß- ter-Gesellscha't beschert hat, ein Werk, das in Hobein Maße berufen ist, dem Kino zahlreiche neue Freunde zuzuführen, das aber auch be rufen erfcheinr, bildend und erziehlich zu wirken. Dem Kino gehört die Welt! Der einst so verrufene „Kientopp" hat sich in seltenem Maße verfeinert und das, was „Tirol in Waffen" bietet, gehört unbedingt zu dem Besten, was die Kinokunst bisher hervorgebracht. Der ein zigartige Stoff der Freiheitskampf der helden mütigen Tirver, kommt in einer Weise zur Geltung, die alles bisher Gezeigte so ziemlich in den Schatten stellt. Eine großzügige Regie hat es unter Aufwand riesiger Mittel, unter Mitwirkung tausender Personen auf historischer Stätle und einem bis ins Kleinste gehenden Studium der Geschichte, vermoch-, etwas wirk lich Gutes und Vorbildliches zu schaffen. Vor dem Sturm, die Beratung beim Sandwirt Andreas Hofer, seine Wahl als Kommandant, die Botschaft „Es geht los", die Schlacht bei Sterzing und am Jselberge, die Tat der Anna Zorn, die Siegesfeier, die gemütvolle Regie- rvngstätigkeit Hofers, der Befehl von Wien, die Kämpfe cinzustellen, die nochmalige Ueber- redung, der todesernfte Niedergang und die Flucht Hofers in die landschaftlich hervor ragenden Tiroler Berge mit ihrem einzigarti gen Aufstieg zur Pfandlhütte und der endliche Verrat und die Gefangennahme Hofers und seiner Frau und Buben sowie des treuesten Swetb, das sind Eindrücke, die man nicht ver gißt. Der Todesgang nach Mantua und die Erschießung des Passeierwirts, der bis zuletzt in heldenhafter Größe ausharrt, schließt das ninsteilige herrliche Drama, die große Tragö die eines kleinen aber edlen Volkes, das dem viehischen Menfchenmörder Napoleon zum Op fer fiel. Was die Darstellung besonders wert voll macht, ist, daß die Begebenheiten an histo rischer Stätte überlieferungsgetreu verfilmt wur den- Die wunderbare Schönheit Tirols, die geradezu unvergeßliche herrliche Gebirgsszenerie einer der reizvollsten Statten, verfehlen ihren Eindruck nicht. Die stimmungsvolle Darstel lung rührt zu Tränen, nicht zu den Tränen eines weinseligen Rührstücks, sondern zu denen innerer, herzbewegender Ergriffenheit. Das ist das, was sich in kurzen Zügen über die ungewöhnlich interessante Handlung sagen läßt, die wohl bei keinem der Beschauer ihren Eindruck verfehlt. Die dramatische Ge staltungskraft feiert in dem Film seltene Tri umphe. Prächtige, wohlbekannte Defregger-Bil der erfahren eine würdige Auferstehung. Kein Wunder, das sich die gesam.e Presse Deutsch lands und Oesterreichs außerordentlich lobend über „Tirol in Waffen" aussprach. Es ist ein Film, den inan gesehen haben muß und den wir mit bestem Gewissen allen, nicht nur der Jugend, empfehlen können- Der Besitzer der Biograph-Lichtspiele, Herr Richard Laux über mittelte uns mit seiner neuesten Erwerbung, deren Vorführung allein ca. 1^ Stunden dauert, einen hohen Genuß, fiir den man dank bar sein darf. OertlicheS «nd «SchstscheS. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 29. Mai: Nordwinde, Bewöl- kungsabnahme, geringe Temperaturänderung, Nachlassen des Niederschlages. * — Verlobung des sächsischen Kronprinzen? Die „Leipz. Reuest. Nachr." melden aus Petersburg: Wie in hiesigen gut informierten Kreisen v.rlautct, wird die bevor stehende Reise des König« Friedrich August von Sachsen in Verbindung gebracht mit dem Plane riner Verlobung des sächsischen Kronprinzen mit einer Tochter des Zaren. (Wir geben die Mel- düng mit allem Vorbehalt wieder. D. R.) Die Leipziger Abendzeitung meldet dazu: Die Nachricht der „L. N. N.", die Reise des Kö nigs Friedrich August hinge mit der Absicht einer Verlobung des Kronprinzen mit einer Zarentochter zusammen, wird vom Kammer- amt des Königs als glatte Erfindung bezeich net. Der Kronprinz wird im nächsten Herbst seine Universitätsstudien in Freyburg aufneh men und diese später in Leipzig sortsetzen. Schon deswegen ist überhaupt kein Gedanke an eine Verbindung! gefaßt worden. Außer dem würde einer Verbindung mit einer russi schen Prinzessin allein schon der Religionsun terschied hindernd im Wege stehen. * — Erzgebirgischer Sängerbund. Am gestrigen Mittwoch fand im Kaufmännischen Vereinshause zu Chemnitz eine Vorprobe für die Lichtensteiner Konzerte für die Bundesvereine von Chemnitz-Stadt und -Land statt, die nicht beson ders stark besucht war. * — Parteitag. Der diesjährige Lan es- parteitag der Fortschrittlichen Volkspartei im Königreich Sachsen findet am 13. und 14. Juni in Dresden statt. Aus der Tagesordnung sei besonders hervorgehoben das Wahlabkvmmcn mit den Nationaürberalen für die Landtagswahl 1915 und der Rückblick auf die Landtagsverhand lungen 1913/14. * — Der Deutsche Lehrerver- ein, der nach zweijähriger Pause am Pfingst- sonutag in Kiel zu seiner Hauptverfammlu-ng Zusammentritt, zählt in 47 Zweigvereinen mit nahezu 3000 Einzelvereinen rund 130 000 Mit- glieder, nachdem sich ihrn unlängst auch die deutschen Koloniallehrer angeschlossen haben. Außer zwei Hauptversammlungen werden in Kiel 30 Nebenversammlungen abgehalteu wer den- Die Hauptthemata der mit einer Schul- ausstellung ver undenen Tagung bilden „Die nationale Einheitsschule" sowie die Erörterung der Frage: „Droht unserer Schularbeit die Ge- a r der Der mßerlichrmg, und wie ist ihr zu egegneu?" Die Marineverwaltung gibt den Teilnehmern an der Tagung Gelegenheit zum Besuche eines Linienschiffes, eines Torpedo-, eines Unterseebootes und der Kaiserlichen Werst' Auch Fahrten in See zur Beobachtung der Torpedowotsübungen sind vorgesehen. * — Der Ausschuß der Deut schen Twrnerschast tritt am 3. Juni ds. Js. in Leipzig, Hotel Deutsches Haus, zu seiner diesjährigen Sitzung zusammen. Aus der 32 Punkte umfassenden Tagesordnung erwähnen wir folgende: Jahres- und Geschäfts bericht, Berichte über die Kassen, die Jahn- Stiftung, die Bücherei, das Jahn-Museum und die Deutsche Turnzeitung. Der T ur naus sch u.: beantragt den Beitritt der Deutschen Turner schaft zum internationalen Turnver-and, sowie in Zutun t jährlich einen Tag (Himmelfahrt) als Wandertag der Deutschen Turnerschaft fssst- zusetzen. Es folgen dann weiter Berichte über die Beteiligung an den Olympischen Spielen und das nächste Deutsche Turnfest, für das als Festorte, da Düsseldorf zurückgetreten ist, nur noch Stuttgart, Straßburg, München und Köln in Frage kommen. * — Ein Frevel an der Natur. Leider muß alljährlich die Beobachtung ge macht werden, daß beim Eintritt der besseren Jahreszeü die Hecken an den Feldrainen ab- ge-rannt werden. Dieser Mißbrauch bringt durchaus keinen Nutzen, sondern hat nur Nach teile zur Folge, indem den Vögeln, insbeson dere den nützlichen Singvögeln, die Nistge legenheil entzogen wird. Gerade die in solchen Hecken nistenden kleinen Vögel sind die besten Vertilger der Insekten und Raupen, die den Feld- und Obstbau schädigen. Im Interesse des Obst- und Feldbaues sollten daher die Hecken geschont und erhalten bleiben. * Hohenstein-Ernstthal, 28 Mai Der Stadtrat erläßt im amtlichen Teil unserer Zeitung eine Bekanntmachung, wonach das Einbringen und der Verkauf von Pfingstbäum chen oder Maien in hiesiger Stadt nur den jenigen erlau t ist, die entweder sel ft Wald besitzer sind und sich als solche auszuweisen vermögen oder den rechtmäßigen Erwerb der Bäumchen durch Zeugnisse nachweisen können, welche behördlich entweder ausgestellt oder we nigstens beglaubigt sein müssen. Es sei auch an dieser Stelle noch besonders daraus auf merksam gemacht, da Verstöße gegen diese Be stimmung recht empfindliche Maßnahmen nach sich ziehen können. 8 Z w a n g s v e r st e i g e r u n g. Bei der heute vormittag vor dem Kgl. Amtsgericht slattge'undenen Zwangsversteigerung des Gast hofs „Grauer Wolf" gab Herr Braumeister Se bastian Eichstädter von hier das Höchst gebot ab. * — Die Masern, jene gefährliche Kinderkran'heit, treten zurzeit recht stark in unserer Stadt auf. Einzelne Straßen, wie z. B. die Oststraße, zählen fast in jedem Haus erkrankte Kinder. * — Turnerisches. Die Ausscheidungs wettkämpfe des 19. Niedererzgebirgischen Turn gaues im Faustballspiel für das Kreisspielfest am 13. September in Chemnitz finden am 7. Juni von früh 8 Uhr an auf der Spielwiese am Schützenhause statt. l. Fußball. Einen Ausflug ins Erz gebirge unternimmt zu Pfingsten die 1. Mann schaft des Sportklubs Sandow. Dabei werden auch zwei Wettspiele ausgetragen; am 1. Pfiugstfeiertag spielt die Mannschaft gegen Ale- mannicuAuo >l und am 2. Pfingstfeiertag das Retourspiel gegen die 1. Mannschaft „Concor- dia"-Schneeberg. Die Spiele müssen selbst bei ungünstiger Witterung ausgetragen werden. * — Neue G a st h o f s b e z e i ch n u n g. Der Name des altbekannten Gasthofes „Grauer Wolf" ist mit dem gestrigen Tage in „Stadt Chemnitz" abgeändert worden, der in großen Buchstaben an der Straßenfront des Gasthofes den Fremden sowohl wie auch den Einhei mischen zu gastlicher Einkehr einladet. — Im Interesse der Erhaltung alter Namen und Be zeichnungen ist es bedauerlich, daß man zu dieser Aenderung, für die jedenfalls aber wohl Gründe vorhanden gewesen sein dürsten, ge schritten ist. — Oberlungwitz, 28. Mai. Die durch den Frauen-Verein 1 veranstaltete Sammlung, einschließlich des Ertrages des Karten^ und Blumenverkauses zugunsten des Roten Kreuzes, erbrachte in unserem Orte 571,25 Mk. Ins gesamt sind hier bis zum heutigen Tage ca. 650 Mark eingegangen. — Oberlungwitz, 28. Mai. Verboten haben verschiedene Besitzer das Betreten der neben ihren Wegen gelegenen Wiesen und Fel der sowie des sogenannten „langen Wegs". Zu dieser Maßnahme mußte wegen rücksichts losen Betretens geschritten werden und machen, die Besitzer im Inseratenteil der heutigen Aus gabe bekannt, daß sie Zuwiderhandelnde zur Anzeige bringen werden. m. Oberlungwitz, 28. Mai. Hier ist man größeren Faorikdiebstählen auf die Spur gekommen, die jedenfalls noch zu einem straf- gerichtlichen Verfahren führen werden. 8 Oberlungwitz, 28. Mai. Im Burgstädter Stadtkrankenhause, wo er sich vier Tage wegen eines FußleidenS aufhielt, stahl der am 11. De zember 1893 in Oberlungwitz geborene, dreimal wegen Diebstahls und zweimal wegen Betrugs vorbestrafte Kuhmelker Kurt Theodor Goldammer einem anderen Kranken 70 Pf. aus dem Wasch tischkästchen. Das hat er nach dem Urteil des Chemnitzer Landgerichts mit vier Monaten Ge fängnis und zwei Jahren Ehrenrechtsverlust zu büßen. Ein Monat der Untersuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet. )( Gersdorf, 28. Mai. Gestern «bend ^and im Gasthaus „Teutonia" die Frühjahrs hauptversammlung des Obst- und Gartenbau- Vereins statt. Der Vorsitzende Ortsrichter Hoppe gab nach herzlicher Begrüßung die Tagesord nung letännt. Die Rechnungsablage wurde für die nächste Versammlung zurückgestellt. Oberlehrer Breitenborn berichtete eingehend ü'er die Bezirks-Obstbau-Versammlung am Himmelfahrtstag in Glauchau. Die Mitteilun gen waren sehr inreressant und anregend. Be schlossen wurde, die diesjährige Bezirksobstbau ausstellung, die in Meerane stattfinden soll, cvent. zu unterstützen und zu besuchen. Im Prinzip beschloß man, diesen Herbst im Gast haus „Teutonia" eine Obst- und Gartenball- ausflellung zu veranstalten, weiteres aber in späteren Versammlungen zu beschließen. All die Nachbarobstbauvereine sollen Einladungen hierzu ergehen. Die iveiteren Beratungsgegen- stände betrafen die Obstbaumschädlinge und das Umpf-opfen bei älteren Obstbäumen. Die nächste Versammluilg soll Ende Juni stattfin den. Wanderlehrer Dr. Bode-Chemnitz soll ein geladen werden, einen größeren Vortrag zu halten. h. Gersdorf, 28. Mai. Eine für das Musikleben unseres Ortes bedeutsame Wahl nahm gestern der Gemeinderat zu Rodewisch vor, indem er den Kapellmeister Willy Haase von hier zum Musikdirektor wählte. Wie aus Rodewisch berichtet wird, hatten sich für den mit 1200 Mark ausgestatteten Posten zahlreiche Bewerber gemeldet, von denen vier zur enge ren Wahl gestellt wurden: Haase-Gersdorf Direktor Schneider-Freiberg, Direktor Müller- Geringswalde und Kapellmeister Scheffel-Rode wisch. Die schönen Leistungen unseres heimi schen Künstlers, die als temperamentvoll und feinsinnig bezeichnet wurden, trugen hierbei die Siegespalme davon. So sehr wir Herrn Haase beglückwünschen, so sehr bedauern wir sein Scheiden, das eilten trefflichen Musiker von hier fortführt. Wie wir hören, wird der Gc wählte sein Amt schon in nächster Woche an- treten. — Gersdorf, 28. Mai. Anläßlich des Geburtstages Seiner Majestät des Königs wurde vom Kgl. Ministerium des Innern dem bisherigen Realschuloberlehrer Alfred Resch in Kamenz der Litel eines Professors verliehen. Resch ist ein Sohu unserer Gemeinde. — Langenberg, 28. Mai. Die hiesige Gemeinde und die Landgemeinden Altstadt- Waldenburg, Altwaldenburg mit Eichlaide, Callenberg, Langenchursdorf und Remse sowie die Stadt Waldenburg haben sich zum Zwecke der Unterhaltung des in den Jahren 1841 und 1851 von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Otto Viktor v. Schönburg den Verbandsge- meinden gestifteten Krankenhauses (des sogen. Karolinenstists) in Waldenburg zu einem Ge meindeverband im Sinne des Gesetzes von: 18. Juni 1910 zufammengeschlpssen. Der Verband wird gerichtlich und außergerichtlich durch den Stadtrat zu Waldenburg vertreten, der auch die Verwaltung der Anstalt und des Vermö gens führt. ä. HermSdorf, 28. Mai. Der Hohensteiner Ballspielklub „Blitz" maß sich am vorigen Sonn tag auf dem hiesigen Sportplatz mit der'Jugend- mannschaft der Hermsdorfer Fußballriege. Das Spiel mußte in der 2. Halbzeit von den hiesigen Spielernjjsabgebrochen werden. Die 1. Halbzeit brachte das Ergebnis 2:2; das Endergebnis fiel zugunsten des Fußballklubs „Blitz" mit 2:7 auS. * BeruSdors, 28. Mai. Das Unternehmer verzeichnis und die Heberolle der Landwirtschaft lichen Berufsgenossenschaft liegt bis 10. Juni 1914 zur Einsicht der Beteiligten in der Ge meindeexpedition au«. Einsprüche gegen die BettragSberechnung sind binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen bei dem Genossenschaft«-
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