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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140612
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-12
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1914
- Autor
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K.Vern-dvrf, 11. Juni. Gestern nachmittag machte der 65jährige Bergarbeiter Oswald Vie weger durch Erhängen seinem Leben ein Ende. Schwermut soll die Ursache sein. «. Erlbach, 11. Juni. In Oberlungwitz kur sierte heute vormittag das Gerücht, daß ein hie siges Mädchen von einem Unbekannten über fallen worden sei. Die Gendarmerie, die das Mädchen vernahm, stellte aber scst, daß dieses Gerücht stark und ziemlich haltlos übertrieben ist. Das Mädchen befand sich auf dem Wege nach Oberlungwitz und wurde in der Nähe der alten Mühle von einem Manne angcfaßt, der ihr aber nichts weiter zufügte. Die Gendarmerie wird die Angelegenheit weiter verfolgen. ) ( Falle», 11. Juni. DaS diesjährige Vogel schießen der Schießgcsellfchaft nn Gasthaus „zur Hoffnung" findet am 21. und 22. d. M. statt. * Laugenchursdorf, 11. Juni. Der Streit um den von der Bergstraße über die Folge nach Nußdorf führenden Fußweg Hut, wie der „Glauch. Ztg." geschrieben wird, in den letzten Tagen schärfere Formen angenommen. Entscheidung auf den vom Gemeinderat Langcnchursdmf und der Gruppe der interessierten Arbeiter gegen die Einziehung des Nußdorfer Fnßwegstückes einge legten Rekurs steht noch aus, doch ist vom Grundstücksbesitzer am Nußdorfer Eingang des Weges ein großes verschlossenes Tor angebracht und dadurch die Begehung des Weges, ohne Flurschaden anzurichten, unmöglich gemacht worden. In der Nacht zum Sonntag nun haben Unbekannte beide Flügel in zusammcnge- schlossenem Zustande auLgehobcn und in die nabe Folge geworfen und zwar so, daß der da selbst immer breiter werdende Vach nun ziemlich bequem überschritten werden kann. Dieser Ge waltakt dürfte die ganze strittige Angelegenheit nicht wenig verschärfen, wenn nicht gar ein für die Täter'ungünstig ausfallendes gerichtliches Nachspiel haben. Wkftttlbrand, 11. Juni. Nächsten Sonntag unternimmt der hiesige evangelische JünaUngL- vercin unter Führung des Jugendpflege:? Alnhm eine Tageswanderung ins Mnidental. Der Ab marsch erfolgt früh 7 Uhr von drr Kirche ob. Gäste sind herzlich willkommen. Weiter beab sichtigt am gleichen Ta^c die laudesknchdche Gemeinschaft eine Neise nach Teichwolframsdorf bei Werdan zur Besichtigung des dortigen Ge nesungsheime? und seiner waldr i hni Umgebung. Unterwegs wird dort auch eine And .chi gehalten werden. Nähere Auskunft ereilt Her« Ernst Aurich hier. Endlich find-t am gleich n Sonntag nachmittags seitens des KreisverrinS für christ liche Liebeswerke in Limbach und Umgegend auch ein Gustav Adolf-Fest in Neichenbrand statt. Herr Pfarrer Lie. Held aus Noßbach in Böhmen wird sowohl im F-stgvttesdieust nach mittags 3 Uhr predigen, wir auch in der N.ch- versammlunq den Bericht erstatten. Dazu sind ebenfalls die Glieder der umliegenden Gemeinden freundlichst eingeladeu. Auch an dieser Stelle sei auf die Beichte und Kommunion hingewieien, die Freitag, den 19. Juni, vormittags 10 llhr hier stattfindct und besonders solchen Gemeiude- nliedern Gelegenheit zur Abendmahl?feier bietet, die Sonntags zu kommen aus ügeudmelchem Grund verhindert find. * Luga», 11. Juni. Trotz der angestreng testen Tätigkeit, unser neues Nalhaus bis zum festgesetzten Zeitpunkte, Ende dieses Monats, fertigzustellkn, wird sich doch die Inbetriebnahme des Baues vielleicht noch nm wenige Wochen verzögern. Zu den vielen Stiftern, die zur Aus schmückung unsres Natstempels in barem Gelde und in prachtvollen Gegenständen beitrugen, ge sellte sich nun auch die Gottessegenschochtgruppe der königStreuen Knappen, die für ein bunte? Finster im Sitzungssaale 100 Mark schenkte. * OclSnitz, 11 Juni. Unser erstes Heimat fest, welche? vom 11. bis 13. Juli d. I stalt- findct, hat eine hochherzige Stiftung erhalten. Es bestand die Absicht, von dem Ueberschuß des Heimatfestes einen Monumcntal-Brnnncn zu schaffen. Jetzt hat sich ein alter Oelsnitzer, der fern von der Heimat wohnt, bereit erklärt, den Brunnen aus eigenen Mitteln zu stiften. * TitterSdorf, 10 Juni. In einem Briefkasten an dcmBeamtenwo mhauS der Dittcr-dorfer Filz- fabrik hat trotz deS dort herrschenden lebhaften Verkehrs ein Finkmcisenpaar ein N< st eingebaut. In den letzten Tagen herrschte in dem Briefkasten ein lebhafte? Treiben, da Junge ausgekommen sind. Der Briefkasten, in den von dem Briefträ ger die Postsachen für die Hausbewohner gelegt werden, kann natürlich zurzeit mit Rücksicht auf die gefiederten Bewohner nicht benutzt werden. * Drc-den, 10. Juni. Der König wird sich am Sonnabend früh 6 Uhr 48 Min. ab Haupt bahnhof mit Sondcrzug zur 500jährigen Feier der Verleihung des Stadtrechts nach Crimmitschau begeben und 9 Uhr 37 Min vormittags cintrcf- fcn Die Abreise von Crimmitsckau erf Agt um 3 Ubr und die Rückkehr nach Dresden 5 Uhr 11 Min. nachmittags. — Gestern abend erlag der Kgl. Gartenbaudirektor Mar Bertram in Bla sewitz einem Schlaganfalle. Mit Bertram ist einer der tüchtigsten Gartenkünstlcr unserer Zeit heimgegangeu. Ec war eine Kapazität in seinem Fache, und seiner geschickten Hand verdanken viele bedenkende Gartenanlagen in Deutschland ihre Entstehung. h. Dresden, 11. Juni. Die beiden ssth- sischen Armeekorps werden unter Ledwig des Königl. preußisihen Geueralinspekteurs der 2. Armecinspcktion am 21. und 22. September liebungeu gegeneinander a halten. b. Leipzig, 11. Juni. Vor dem vereinigten 2. und 3 Strafsenat deS Reichsgerichts beginnt heute die Verhandlung gegen den Provinzial- büroaffjstentcn Max Rosenfeld aus Königsberg, der wegen vollendeten Verrats militärischer Ge heimnisse angcklagt ist. 7 Offiziere des Heeres und der Marine sind al? Sachverständige geladen. Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wurde auf Antrag des Reichsanwalts die Ocffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausge schloffen. * Leipzig, 10. Juni. Der Chef der im Jahre 1806 gegründeten „Leipziger Musikalien handlung C. Ä. Klemm", Kommerzienrat Bern hard Franz Klemm, der bekannte Leipziger Hof- Musikalienhändler, ist in München nach längerem Leiden gestorben- Länger als ein viertel Jahr hundert gehörte der Verstorbene zum Patronat der Leipziger Singakademie. * Wurzen, 10. Juni. Der 13jährige Sohn des Schützenhauswirtes ist Leim Fußballspiel auf der Schützenwiese von einem 20jährigcn Spieler so heftig angerannt worden, daß er sofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort ist er den erlittenen Verletzungen erlegen. Der äl tere Spieler ist verhaftet worden. * Weinböhla, 10. Juni. Das dreijährige Töchterchen des Gastwirtes Neiß hängte sich auf die Spaunkette eines vvrüberfahrcnden Ziegelge schirrs, siel aber ab und wurde überfahren. DaS Kind ist tot. * Riesa, 10. Juni. Im „Hotel zum Stern" trat heute vormi tag. dec 32. Verbands tag des Versandes Sächsischer Bäckerinnungen „Saronia" zusammen. Den heutigen Haupt verhandlungen waren gestern einige interne Vorbesprechungen und abends ein Fest-Kom mers unter dein Ehrenvorsitz des Bürgermei sters Dr. Scheider vorausgegangen. Der Hauptversammlung wohnten u. a. bei Vertre- wc der städtischen Kollegien mit Bürgermeister Dr. Scheider und Stadtvcrordneten-Vorstc'er Kommerzienrat Schönherr an der Spitze. Der Vorsitzende Präsident Kuntzsch (Dresden) er öffnete die Hauptversammlung. Begrüßungs ansprachen wurden hieraus noch gehalten von Bürgermeister Dr. Scheider, Gewerbelammec- mitglied Schneider (Riesa), Präsident Berri bardt (Berlin), Dezernent Schmidt (Berlin) und Obermeister Berg (Riesa). Aus dem Jahres'e- richt geht hervor, daß der wirtschaftliche Aus- au des Verbandes weitere erfreuliche Fort schritte gemacht hat. Es gehörten dem Ver band am 1. Januar 1914 an 144 Innungen mit 9626 Mitgliedern. Für die Pensionschssc wacht sich immer mehr Interesse rege. Ter Hassen ericht verzeichnete bei einem Ueberschuß von 8386,19 Mk. einen Vermögensbcstand von 13 686,14 Ml. gegen 5300,25 Mk. im' Jahre >912. Die Rechnung wurde einstimmig richtig gesprochen. Der Vorsitzende Präsident Kuntzsch (Dresden) t«richtete über die Gesamtvorstands sitzung des „Germania"-Vcrbandes in Berlin, peziell vier das neue Tvnntagsruhegesetz, den eüerschmchverband und das Genossensebaffs- wescn. Zutm Sonntagsrm'egesetz wurde nach le Hafter Tc atic folgende Resolution angenom mene „Dec Verband beschließt, beim Sächsischen Ministerium vorstellig zu werden, dassel e wolle im Bundesräte seinen Einfluß dahin geltend wachen, daß für den Fall dec Wiedereinbrin- gnng des durch Reichstagsbeschluß erledigten Loniuagsni! egesctzes kür das Bäcker- und Kow ditorcm andwert eine einheitliche, mindestens iS nachmittags 5 Uhr ausgedehnte Verkaufs zeit in dem Gesetzentwurf vorgesehen werde, da hiervon das Bestehen einer großen Zahl mittelländischer Existenzen a'hängt. Durch Be- chnciden dec Verkaufszeit würde dein Entstehen von Gastwirts und Automa en.errieben mi eigener Bäckerei nur Vorschub geleistet und un serem Gewerlc unermeßlicher Schaden zugefügt werden." Zur wissenscha ttichen A teilung der deutschen Bäckerei Ausstellung in Leipzig wur den 500 Marl, zum Garanliefonds der Aus siettung „Das deutsche Handwerk, Dresden 1915" 10 000 Mark bewilligt. Der Antrag des Gesamtr orstandes. für in Not geratene Kolle gen eine Unterstützungskasse ins Limen zu ru fen, wurde einstimmig angenommen. Eutspre- chmd diesem Beschlusse werden dec Wirtschafts- ta le des Ver andes 5000 Mark zur Bildung eines Grundstockes für eine Unterstützungskasse entnommen. Diesem Grundstock sollen jährlich 1000 Mart ans der Wictsipatts'asic zustießcn. Der Verbandstag beschloß ferner, beim Zentral- verband den Antrag einzubringen, daß derselbe im Reichsposlamt auf Herabsetzung der Fern- sprecbgebü! reu für Handwerker vorstellig werde. Die auos-beidenden Vorstandsmitglieder wurden s mllich wiedergcwählt und als Ort für den nächstjährigen Verbandstag Dresden gewählt mit Rücksicht auf die nächstes Jahr dort statt- lindende HandwerlsauSslellung. * Zwickan, 10. Juni. Eine grundsätzliche Entscheidung traf das Königliche Overlandesgc- richt Dresden, insofern e? einem durch Kohlen abbau geschädigten Hausbesitzer in Pöhlau bei Zwickau nicht nur das Recht auf Herstellung deS Gebäudes auf Kosten des Bergwerke?, sondern auch uns ein ihm vom Bergwerk zu gewähren des Kapital zum Ausgleich der Entwertung deS Gnml stück? selbst, den es auch nach Herstellung der Gebäuderissc noch hat, znbilligtc. * * Brunndöbra, 10. Juni. Der Selbstmord eine? Lehrlings erregt hier berechtigtes Aufsehen. Es ertränkte sich im Mciselteich de: 14jährige Schuhmacherlehrling Ernst Wild von hier. Er soll keine Freude au seinem selbstgewähsien Be ruf gehabt haben und deshalb ins Wasser ge gangen. sein Vor mehreren Jahren verloren oie Ettern des Wild eine 12jähcige Tochter durch Unglückkfall. * Neuhausen, 11. Juni. Am Dienstag abend ist die Schliederschc Holzmarcnfabrik, Inhaber Hänig in Siciuhübel, bis auf die Umfas sungsmauern nicdergebrannt. Die Entstehung?- ursäche ist zurzeit unbekannt. Hänig hat versichert. * Oberwiesenthal, 10. Juni. In den eczgc- birgischen Waldungen, namentlich auf böhmischer Seite, verspricht die Beercncrntc einen aussichts reichen Ertrag. Die Heidelbeeren und Himbeeren cragen reiche Vlütcnbüschcl, wie seit Jahren nicht. Die Maifröstc haben keinen Schaden angcrichtct. Eingesandt (Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung). „An die Mitglieder des Hausbesitzervereins Ho'enstein Ernstthal!" So ist ein Eingesandt überschrieben, das in Nr. 130 des Hohenstein- Ernstthaler Anzeigers enthalten ist. Unterzeich net ist das Eingesandt mit „Mehrere Hausbe sitzer". Der Einsender scheute sich wohl, mit seinem Namen ins Feuer zu gehen, weil er doch selbst wußte, daß dieses Eingesandt den wirklichen Sachverhalt verdunkeln mußte rind den Vorsteher in ein schiefes Licht stellte. Er schreibt, es müsse übocraschen, daß sich eine Wall des Geschäftsführers nötig machte, ob gleich er ganz genau wußte, daß der gegen wärtige Geschäftsführer seine Stelle dreimal gekündigt hatte und zuletzt sogar in öffentlicher Versammlung vor vielen Zeugen. Es ist doch selbstverständlich, daß dann die Stelle neu aus geschrieben werden mußte, wie dies auch der Verein beschlossen hatte. Niemand konnte wis sen, daß diese Kündigung nur eine Schein- kündigung, also ein Manöver sein sollte und daß der Geschäftsführer wieder alle Hebel in Bewegung setzen würde, um seine Stellung zu erhalten. Auch die Herren Bewerber um die ausgeschriebene Stelle waren selbstverständlich der Meinung, die Stelle ist wirklich frei, sonst hätten sie sich natürlich der Mn he, sich zu be- weräen, nicht unterzogen. Dec Geschäftsführer hat auch seine Kündigung nicht zurückgezogen und lat sich auch nicht von neuem beworben. Infolgedessen war natürlich der Vorsteher ge zwungen, eine Versammlung einzuberuken und die Geschäftsführerwahl auf die Tagesordnung zn stellen. Diese Versammlung hat so eigen tümliche Erscheinungen gezeitigt, daß der Schrei ber dieses den längst gefaßten Beschluß, den Vorstclerposten in andere Hände zu legen, so fort ansführte. Wenn ein Mann eine Stelle k ndigt und noch dazu in der Weise wie der Geschäftsführer, so ist es bezeichnend für sei nen Charakter, wenn er ruhig zusieht, wie sich dec Vorsteher all dcu Arbeiten unterzieht, die e.ne Neuausschreilung mit sich bringt, wenn er ruhig zusieht, wie sich die Bewerber uni die Stelle bemühen, sich erkundigen, sich vom Vor steher alles erklären lassen, und wenn er dann alle He.el in Bewegung setzt, um sich seinen Posten zu er'allen. Ob er vielleicht glaudt, es wäre niemand bereit, die Arbeit für den hier für ausgeworfenen Gehalt zu übernehmen? Die Bewerbungen haben gezeigt, daß eine Anzahl ganz tüchtiger Männer bereit waren, diesen Posten zn übernepmen und teilweise auch un- lcr denselben Bedingungen. Sie alle wird wohl die Nachricht etwas eigentümlich berührt 'mln, daß sie gewissermaßen zum Besten ge halten worden sind. Der Unterzeichnete spricht ü-ec diese Art und Weise, wie die Stelle be setzt wurde, sein Bedauern aus. Daß unsere Düugerabfnbr als eine Mnstereiurichtung be zeichnet werden kann und bis fetzt sich gut bewährt, ist vor alle» Dingen das Verdienst derjenig.'n Herren, die sie geschaffen haben und verdienen besonders die Herren den Dank, die in ruhiger, sachlicher Weise den Vorsteher un terstützten und die auch den Bildungsgrad und die Kenntnisse besaßen, mit helfen zu können. Sic sind ungenannt und verzieh en auch darauf, i re Verdienste so in der Oesfentlichkeit hervor zn heben, wie das manche Leute so gern ruu. Ruck, dec Unterzeichnete erbebt keinen Anspruch ans Anerkennung, aber ruhig denkende Leute werden sich wohl von selbst sagen, daß eine solche Einrichtung bloß tonnte geschaffen wer den, wenn dec Vorsteher das ganze Uuterneh. men, das geschaffen werden mußte, auch sich rick tig vergegenwärtigen konnte und bei jeder Versammlung und Vorstandssitzuug, die er ab- tzielt, genau wußte, was er wollte. Auch der Geschästsfül rer hat als Vorstandsmitglied sei nen Teil mitgeholfen und hat ein großes In teresse für das Unternehmen gezeigt. Er hat auch dem Vorsteher unterstützend zur Seite ge standen bis zu dem Augenblick, wo er In haber der Geschäftsstelle war. Aber schon in der ersten Vorstandssitzuug nach seiner Wahl bat ec sich dem Vorstand gegenüber in einer Weist gezeigt, die man nie hätte für möglich gebalten. Das Unternehmen hat bis jetzt gute Fortschritic gemacht und der Geschäftsführer bat sich in letzter Zeit auch der Sache so an genommen, wie es sein m u ß. Es dürfte auch nicht allzu schwer sein, eine Sache vor- w r>s zu bringen, deren Kunden durch Orts- c.Setz und Polizcigewalt gezwungen sind, räu men zu lassen Das Unternehmen wird weiter wachsen und muß weiter wachsen zum Besten der Gesundheit uuecer Einwohner. Es würde etwas anderes sein und viel schwerer und ver- dunslvollei, wenn die Kundschaft erst müßte gebucht werden. Auch ein anderer Geschästs- siurcr würde durch den Unterzeichneten in kur zer Zeit eingerichtet worden sein und das Un ternehmen wäre sicher weiter gediehen. Unser Hausbesitzerveccin, dein der Unter zeichnete so ziemlich 10 Jahre Vorstand, ver- si gt über vorzügliche Einrichtungen, wird aber leider von einem Teil besserer Mitglieder viel- jack) gemieden, was jedem, der die Verhältnisse tenut, ganz erklärlich ist. Die heutigen Zustände sind nicht mehr halt- ac, und wenn unser bewährter zwesier Vor steher, Herr Gustav Müller, zur Generalver sammlung und zur Vorslaudswahl entladet, so sollen sich die Mitglieder die Frage vorlegeu, ob Kuhl der Gesamivocstaud neu belebt werden muß! Mau muß einmal Umschau halten, wo die Schuld liegt, daß der Verein sich tcotz sei ner guten Einrichtungen nicht zu dem Ansehen emporschwingen kann, das die Hausbesitzerver- cn e a iduer Städte in ihrem Ort genießen- Es gi t v iele tüchtige Mitglieder, die wohl geeignet wären, auch im Vorstand zu sitzen und die durch ihr Erscheinen nicht die übrigen Herren vertreiben, sondern anzieh«n würden. Unter den unhaltbaren Einrichtungen sei noch besonders daraus hingewiesen, daß der heutige Geschäftsführer zugleich Mitglied des Ausschusses ist und als solcher zugleich die Aussicht über den Geschäftsführer, also über sich selbst ausübt, denn der Vorstand und Ausschuß bilden den Aussichtsrat über den Geschäftsfüh rer. Es soll kein Mißtrauensvotum für den Geschäftssiihrer sein, aber bei einem Unterneh men, das von 20 000 Mark geliehenen Gel- dern geschaffen ist und das mit viel Geld ar beitet, muß auch die Aufsicht über denjenigen geregelt sein, der mit diesem Geld für den Ver ein arbeitet, er darf keinesfalls Geschäftsführer und zugleich auch Vorstandsmitglied sein, also sein eigener Aufsichtsrat. Auch die übrigen Kontrollvorschriften dürfen nicht nur aus dem Papier stehen, sondern müssen von den hierzu berrrsenen Personen auch erfüllt werden. Doc bislerige Vorsteher des Hausbesitzervereins zu Hohenstein-Ernstthal. T h. Wächter. Depesche« vom 11. Juni. Berlin. (Pviv.-Tel.) In der Um- gebung des Großßerzogs von MecklenburgStce sitz hat man jede Hoffnung aufgegeben. Der Großherzog ist bereits seit heute nacht ohne Besinnung und die Mitglieder der großherzog lichen Familie weilen am Sterbebett. Der Kaiser rind die Kronprinzessin haben sich wie- derlolt nach dem Befinden erkundigen lassen. In dem Hotel, in dem die Angehörigen Woh nung genommen haben, lausen fortgesetzt Tele gramnu von Regenten und anderen Persön lichkeiten ein, die Auskunft über den Gesimd- beitszustand haben wollen. Berlin. (P r i v. - T e l.) Ein blutiges Drama hat sich heute morgen im Osten in der Königsberger Straße 27 abgespielt. Dort hat der 23jährige Maler Josef Plüschke seine M- jährige Braut Agnes Prieske mit einem Ta schenmesser erstochen und ihre Mutter, die dem Mädchen zu Hilfe eilen wollte, gleichfalls durch Messerstiche schwer verletzt. Der Mörder hat kurz nach seiner Verhaftung Gift genommen und ist in hoffnungslosem Zustand nach dem Kranlcnhause Friedrichshain gebracht worden. Plüschke hat die Tat begangen, weil seine Braut die Verlobung gelöst hatte. Alttulirchen. (Priv.-Tel.) Heute morgen gegen 6 Uhr verunglückten in der Grube „PeterS- bach" 4 Bergleute. Dat Unglück geschah durch das Herabfallen des Förderkorbet, in dem sich die Bergleute befanden. Sie wurden vollständig zerfchmettert und waren auf der Stelle tot. Di« Verunglückten waren Familienväter und in der Umgegend von hier beheimatet. Elberfeld. Im Bahnhof Barmen-RitterS- hausen fuhr gestern abend 9,43 Uhr dem in dat Gleis 4 einführenden Personenzug 435 eine auf Gleis 2 kommende Rangierabteilung in die Flanke und streifte die drei letzten Personenwagen des ZugeS. Zwei Wagen 4. Klaffe wurden schwer, ein Wagen 3. Klaffe und die Rangier maschinc leichter beschädigt. Verletzt wurden zwölf Personen, davon eine schwer, doch nicht lebensgefährlich. Gleis 2 war auf etwa eine Stunde nicht befahrbar. Mannheim. Die Süddeutsche Teerprodukten- fabrik, G. m. b. H., in Rheinau ist gestern abend vollständig niedergebrannt. Die Entstehung deS Feuers ist auf die Explosion eines Kessels zurück zuführen. Paris. Das Zuchtpolizeigericht hat den aus Bayern gebürtigen Grafen Montgelas zu drei Jahren Gefängnis und zur Ausweisung aus Frankreich verurteilt. Montgelas war das Haupt einer internationalen Diebesbande, die im Monat April versucht hatte, einen Juwe lier, der für 600 000 Mark Juwelen bei sich tlug, zu berauben. London. Die bekannte Stimmrechtlerin Frau Pankhurst ist von ihren Anhängerinnen aus ihrer Wohnung befreit worden, in der sie seit ihrer Entlassung anS dem Gefängnis Tag und Nacht durch ein großes Aufgebot von Polizisten und Detektivs belagert wurde. Montreal. Die Katastrophe au der Küste von Neu-Braunschweig ist weit größer als die ersten Meldungen erkennen ließen. Wie jetzt fcststcht, sind mindestens 100 Fischer ums Leben gekommen. Die Fischerboote wurden von dem Wirbelsturm vollkommen überrascht. Fundamt Gersdorf Bez. Chtz. AIS gesunden sind abgegeben worden: 1 elektrische Taschenlampe, 3 Paar Handschuhe, 2 Geldbörsen mit Inhalt, 1 Trauring, 1 Damcnhandtasche, 1 Fieberthermometer, 1 Schlüssel, l Sportwagcndcckc, 1 Paket mit Kleidcrschnittcn. Todesfälle von Hohenstein-Srnstthal und Umgegend: Frau Ottilie Döring, geb. Jungandreas, 74 I, »lanchan; G.meindevorstand a. D. David Heinrich Meinhold, »s I . Röblitz; Josef Böhm, 4b I., vettnttz; -trau Anna ve w. Dörrer, Lichtenstein; Valentin Rötzold, bv I , OderMiera; «arl Ludwig Ehrlich, 70 I., Rodenstein.
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