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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191406105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140610
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-10
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.06.1914
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erbat, scheint jedoch leidlich günstige Aussicht zu haben, ein Kabinett zustande zu bringen, zumal ihm die Sozialisten dafür dankbar sind, das: er 1895 den Besuch einer Marineabteilung in Kiel gegen den Einspruch der Nationalisten durchsetzte. I» Mexiko raffr Präsident Huerta anscheinend alle Kräfte zusammen, um nach dein Scheitern der Frie denskonferenz Herr der Rebellen zu werden. Das; es zu einer Belagerung Tampicos kom men wird, ist unwahrscheinlich. SS. Wenfteiner Ksiisereiiz. II. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde die Tagung fortgesetzt. Den 2. Vortrag iiber „Ta» alte Evaugelinm aus der Kanzel der Gegenwart" hielt Konsistorialrat Richte r-Stolberg (Harz). Dazu hatte er folgende Leitsätze aufgestellt: 1. Die Wortverküudigung von der Kanzel bleibt trotz mancher Veränderung des öffentlichen und des kirchlichen Ledens seit der Refor mation auch in der Gegenwart der Mittel punkt des pastoralen Amtes. 2 Die evangelische Wortverkündigung hat auch heut keinen anderen Inhalt als das in der Schrift bezeugte Leben aus dem Geiste des Gottes, der allmächtig die Welt schafft, der sie kraft heiliger Liebe in Jesu Christi Sterben und Auferstehen erlöst, in dem das übcrweltliche Ziel alles Lebens ist. 3 Das Leben der Gegenwart, soweit es vom Christentum gelöst ist. ist ein Leben der Dies'eitigkeit, das als Weltanschauung vom Entwicklungsgedanken gelragen, als ethisches Prinzip vom Individualismus beherrscht wird. 4. Die Spannungen zwischen christlichem Glau ben und Gegenwartsleben sind nicht völlig zu überwinden. 5. Die Apologetik hat auch auf der Kanzel eine wenn auch nicht unumschränkte Bedeutung. 0. Die Predigtsprache hat auf die Predigtge meinde Rücksicht zu nehmen. 7. Ein Durchdenken der großen Fragen der Gegenwart seitens des evangelischen Pre digers ist notwendig. 8. Ein Beherrschen der Gesamtbildung der Gegenwart durch den Prediger ist, soweit die Forderung erhoben werden kann, zu er streben. !) . Die religiöse Persönlichkeit des Pastors ist auch auf der Kanzel von entscheidender Be deutung. Die von ihm dazu gegebenen näheren Aus führungen waren ungefähr folgende: Die moderne Zeit drückt allen Verhältnissen ihr Gepräge anß ihr umgestaltender Einfluß ist im öffentlichen und kirchlichen Leben zu merken. Die Wortverküudigung der Kirche je doch muß dieselbe Stellung beibehalten, die sic immer hatte, sic muß die Hauptsache des pasto ralen Wirkens bleiben. Die Diener der Kirche müssen auch in der Gegenwart Botschafter Christi bleiben. Auch was den Inhalt der Wortverkündi- gung anbelangt, muß diese auf der objektiven Gottestat der Versöhnung in dem Gottessohn Jesus Christus beruhen. Anderseits wird diese Gottestat durch subjektive, persönliche Vermitt lung den Menschen nahcgebracht. Es muß also das objektive und das subjektive Moment zu keinem Recht kommen. Was die Menschen und das Leben der Ge genwart betrifft, sind auch in der modernen Zeit im modernen Menschen diesel.en Freu den, Tränen, Nöte vorhanden wie früher. Das Neue der Gegenwart ist an erster Stelle in den wirtschaftlichen Veränderungen zu suchen. Wir leben jm Zeitalter der Industrie, der Maschine. Diese Entwicklung hat den herrschenden Indi vidualismus, der an sich ja ganz berechtigt ist, a er leider nur zu ost in Egoismus übergeht, im Gefolge. Der Sozialismus, wie er sich teure breitmacht, ist auch nur ausgeprägter Individualismus, genossenschaftlicher Egois mus. Nitzsche, der bedeutendste Anwalt dieser Jel.slsucht, hat diese Konsequenz aus dem Entwicklungsgedanten hergeleitet. Ter rechte Sozialismus ist das Christentum. Hier heißt cs: „Herz und Herz vereint zusammen, sucht in Gottes Herzen Ruh." Hier ist Zusammen gehörigkeit. Für die Menschen des Diesseits mit ihren wirtschaftlichen Nöten, denen dann auch solche der Wel anschauung folgen, muß die rechte Form des Evangeliums gefunden werden, um es ihnen allen als die testende, weltüberwindende Macht nahezubringen. Alles Moderne mündet und endei in der Gegenwart, deswegen aber brauchen wir das Evangelium damit es uns über die Gegenwartsnöte hin- nchrc in die ewige Gotteswelä. Die Spannungen, die zwischen christlichem Glauben und Gcgenwartsleben vorhanden sind, dürfen nicht dadurch beseitigt werden, daß man das Evangelium modernisiert. Die Spannung ist vielmehr cmzuer'enncn und die moderne Predigt must von der Ewigkeit orientiert sein, sie muß die selbständige Kraft des Evangeliums in die Spannung hineinstellen, damil sie der ringende Mensch der Gegenwart dadurch inner lich überwinden kann. Was die Apologelik anbelangt, hat diese ihr Recht in Vorträgen und Broschüren, in der Predigt dagegen ist sic nur bei vorsichtigem Gebrauch gestattet. Zu fordern ist, daß die Prediger Wirtlichkeitssinn hMcn, an den Fra gen der Gegenwart nicht vorübcrgchen, in die Bildung der Gegenwart immer tiefer cinzn- dringen suchen, sie sollen die Zeit kennen-, a er dab-ei muß in i rer Brust der große, heilige Gott atmen. Hinsichtlich der Predigtsprache wurde be merkt, daß der Kanzelton abgetan ist, die sog Sprache Kanaans aber manches Wertvolle ent hält, die Predigtfprache hat ihr Recht aber auch ihre Schwierigkeit. Zu erstreben ist, daß der Prediger zu den Menschen unserer Zeit in dec Sprache unserer Zeit redet. Das Wichtigste und Ausschlaggebende in der ganzen Wortverkündigung ist die Persönlichkeit des Predigers. Höchstes Ziel ist und bleibt auch unter Enttäuschungen und Schwierigkeiten immer völliger zu einer christlichen Persönlich keit heranzurcifcn. Wenn nichts soviel Gutes stiftet als Schwierigkeiten und Leiden, werden auch Prediger gern solche tragen im Namen und in der Kraft des Herrn Jesu Christi. Den Dank für den fesselnden und mit gro ßem Beifall ausgenommenen Vortrag gab Herr Pfarrer Albrecht Ausdruck. Nach einer kurzen Besprechung des Vortrages, in der der Vortragende allgemeine Zustimmung fand mit seinen Ausführungen, bezeichnete Herr Pfarrer Albrecht den diesjährigen Konferenztag als einen großen, für den man Gott den Herrn danken wolle. Mit gemeinsamem Glaubensbe kenntnis und Gesang schloß die Tagung. Gtistllv Mls-Rft in Lichtenstein. Blauer Himmel, warmer Sonnenschein nach vielen Regentagen — unter solchen Zeichen stand das 65. Jahressest des Rezeßherrschaft- lich-Schönburgschen Gustav Adolf-Vereins, der dazu in der freundlichen Stadt Lichtenstein eingckelrt war; und wahrlich, man lernte da- >ci auch wieder einmal geistlich in den offenen Himmel schauen und das Herz wurde einein '.ißt und warm dabei. In schier endloser Reihe bewegte sich uni 2 llhr unter feierlichem Glockenklang der Festzug der Behörden und Ortsvereine und sonstiger auch von auswärts sehr zahlreich her. eigekommener Festtcilnehmer in das anmutig geschmückte Gotteshaus, von dessen Turm die Fahnen grüßten — auch zahl reiche Häuser der Stadt hatten Fahnenschmuck angelegt. Ja, das war wirtlich eine heilig feiernde Gottesgemeinde, die da dicht gedrängt (die weite, schöne Stadlkirche vermochte die Menge fast nicht zu sjassen) sich erbaute an kraft vollen evangelischen Liedern, herrlicher Kirchen musik und der tiefen, feinsinnigen Festpredigt des Herrn Senior Wehrenpfennig aus Gablonz in Böhmen über Matth. 22, 14: „Kommet zum Hochzeitsseste, zu Freude und Frieden". War me, evangelische Töne waren es, die aus rei cher Erfahrung gerade im Diasporaamte erklan gen und zum Glauben und zur Liebe im Gu stav Adolf-Werke ausriefen. Da wurden die > Herzen gewaltig gepackt und heilig erhoben. — Nach dem Gottesdienste ging es unter Posau nen lang, der vom Turme herab ertönte, zur HaiPtvcr'ammlung in den Gasthof „zum gol denen Helin", der sich bald bis aus den letzten Platz füllte. Ach, was wurden da für viele gute Worte gesprochen. Der Vorsitzende des Zweigvereins, Herr Superintendent Neumann- Glauchau. eröffnete mit einer beziehungsreichen Ansprache. War es doch das 3. Mal schon, das: der Zweigverein in Lichtenstein sein Jah ressest feierte. Die evangelische Kirche ist un sere teure Mutter, die uns beten lehrte, so führte Redner aus, sie muß Muttevpslicht an ihren in tätholi'chen Landen weit zerstreu en Gliedern erfüllen und sie versorgen in heiliger Mutterliebe, deshalb ruft sie zur Gustav Adolf- Arbeit auf. Grüßen lind danken konnte der Vorsitzende nach vielen Seiten hin. Auf seine Grüße antwortete in fesselnder Weise Herr Bürgermeister Steckner-Lichtenstein für die Stadt, Herr Ortspfarrer Fränkel-Lichtenstein für die Kirchgemeinde, letzterer unter Uebcr- rcichung einer Liebesfestgabe der verschiedensten Kreise der Kirchgemeinde in Höhe von 252 Mark. An geschäftlichen Angelegenheiten wurde die Jahresrechnung des Zweigvereins entgegen genommen. 3290,15 Mart waren die erfreu^- lichc Jahreseinnal ine, und dem verdienstvol len Kassierer des Vereins, Herrn Kaufmann Schneider-Glauchau, wurde Entlastung erteilt; über die Verwendung der eingegangenen Gel der ziMmsten armer Gemeinden und ihrer Die ner wurde Beschluß gefaßt; der Vorstand ein stimmig wiedergcwählt; die Abgeordneten für das vom 21.—23. Juni d- I. in Meerane slatlftndende Leipziger Hauptvcrcinsfest wur den gewählt. Ten Hauptvortrag hielt in äußerst gewinnender und fesselnder Weist Herr Pfarrer Hering aus Oelsa (Bez. Dresden) iiber „Deutsch-Evangelisches in Chile". Der Vortra gende, der selbst mehrere Jahre Pfarrer in Temnco in Chile gewesen war, schilderte oft mit reizendem Humor Auswanderung, Leben und Nöte der nach Chile verschlagenen Au-s- landdeutschcn und zeig'e, wie allein evangeli sches Christentum und evangelische Kirche ihnen inneren und äußeren Halt und Frieden zu ge ben vermöge, wie auch ihnen in ihrer Zer streuung in Gustav AdolfscWeisc geholfen wer den kann und muß. Ein mannhaftes evange lisches Schlußwort des Ortspfarrers Fränkel vertiefte und verankerte die durch das so schön verlaufene Fest rege gewordenen Gedanken und Kräfte, daß reiche innere und äußere Frucht des Festes nicht aUsbleilen kann. Erwähnt sti nock^ daß die schönen-Chorgesänge in der Nach- vcrsammlnng, die ebens) wie die tlangreiche Kirchenmusik den Ortspfnrrcr zum Komponisten hatte, unter schwungvoller Leitung des Kan tors Schulze außcrordcmlich wirksam durch den vorzüglich geschulten Kicchenchor zum Vor.rag kamen-. Eine „fliegende Buchhandlung" unter kundiger Leitung des Henn Pastor Ende-Lich tenstein entfaltete einen schwunghaften Handel ! saft bis zum Ausverkauf vnd sorgte dafür, daß die Gedanken dieses Festes durch reichlich mit- " genommenen Stoss wachgehalten und immer wieder lebendig gemacht »»erden können. Reich lich waren auch die Festopfer: Für die Pre digtstation Proschwitz im Gablonzer Pfarrbezivk wurden im Gotteshaus 125 Mk. gespendet, in der Nachversammlung wurden für die Predigt station Krummau in Böhmen 53 Mk. zur» Bau eines dort sehr nötigen Betsaales gesam melt. Mit innigem Danke gegen Gott für reichlich empfangenen Segen konnte inan nach 6 Uhr auseinandergehen. „Große Ereignisse tverfen ihre Schatten voraus!" Das Zweigver- einsfest in Lichtenstein war ein stimmungs voller Auftakt für das große Leipziger Haupt- (vereinsfest vom 21.-23. Juni in Meocane. Möchte dieses zu einem schönen klangvollen Akkord evangelischer Bruderliebe werden und in seiner Art genau so gesegnet verlaufen, wie das Lichtensteiner Fest. Gl. E. K. Ser HWieWeroereia Hohenstein-Ernstthal hielt Montag abend im „Schweizerhaus" eine Versammlung ab, die etwas besser wie die sonstigen- Vereinssitzuugen besucht war; am wesend waren ca. 50 Herren. Nach Eröffnung, der Versammlung durch den Vorsitzenden, Gärt- nereibesitzer Wächter, erfolgte durch den Schrift führer, Tischlermeister Schwabe, die Verlesung der Niederschriften über die letzte Vereins- und Ausschußsitzung, die sich in der Hauptsache mit deu bereits bekannten Vorgängen im Verein beschäftigten. Für den Geschäftsführerposten haben sich 12 Bewerber gemeldet, von denen 4 Herren zur engeren Wahl in Vorschlag- ge bracht wurden; inzwischen hat ein- Bewercer fein Gesuch wieder zurückgezogen, sodaß nur drei Bewerber zur engeren Wahl stehen. Der Vorsitzende verliest sodann ei» „Eingesandt", das gestern in den hiesigen Zeitungen ver öffentlicht worden ist und das sich, wie er be- ont, gegen seine Person richtet. Er gibt so dann eine eingehende Schilderung über die Ereignisse der letzten Zeit, die mit der Kün digung des bisherigen Geschäftsführers Nanne- eld ihren Anfang nahmen. Letzterer erklärt, an den letzten Sitzungen nicht teilgenommen zu Haben, da ihm als Vorstandsmitglied eine Einladung nicht zugegangen sei. Aus seine Beschwerde an deu Vorstand und Ausschuß hin ae er angenommen, daß sein diesbezüglicher Brief, im Ausschuß verlesen würde. Der Vor sitzende erklärt, den Eingang des Briefes be kannt gegeben zu haben, eine Verlesung sei nicht gewünscht worden. Kartonnagenfabrikant Schellen.erger l eslreilet dies, wie auch das Mit glied Reuther bestätigen werde, daß nichts oelannt gegeben worden sei. Ueberhaupt werde dem Ausschuß seitens des Vorstehers eine Be handlung zuteil, die jeder Beschreibung spotte; in seiner Praris sei ihm derartiges noch nicht vorgekommen. Der Vorsitzende gibt eine län gere Er-lärung des Falles, nachdem Fabri ant Wüstner die Sachlage infolge dieses Verhal tens als sehr eigentümlich bezeichnet hatte. Jedcnalls hätten die Vereinsmitglieder ein Recht aus volle Aufklärung. Kassierer Ranne- fcld gab der Wächterschen Erklärung entgegen gesetzte Aufklärung, die in der Versammlung zu stürmischen Entrüstungsrufen gegen die Handlabung bei der Einladung führte. Die Mitglieder Wüstner und Schellenbergec traten sehr nachdrücklich für die Person des Geschäfts führers und Kassierers ein, der unbedingt zu den Sitzungen hätte eingeladen werden müssen, denn die Persönlichkeit des Geschäftsführers sei die Seele des Geschäfts. Statisten ge brauche man nicht im Ausschuß. Scharfe Kri tik erfuhr die Person des Vorsitzenden, der sein Verhalten damit rechtfertigte, z. T. nach den Statuten gehandelt zu haben. — Fabrikant Wüstner fragte an, ob es nicht möglich sei, den alten Geschäftsführer Nanneseld, doc sein Amt sehr gut und Prompt geführt hat, weiter behal ten zu können; seine Tätigkeit sei rührig und erfolgreich gewesen. Vorsteher Wächter erklärt, daß ihm dies gleich sei, o-b der alte oder ein neuer Geschäftsführoc gewählt werde. Mitglied Dünnebier betont, daß R. krank sei, infolge dessen für den Posten nicht mehr in Frage kommen könne, außer, er falle später dem Verein zur Last, da die Unfallversicherung ihn nicht entschädigen werde. Mitglied Angermann glau.t, daß sich die persönlichen Zwistig eiten wohl beilegen lassen könnte», er beantragt, de» liscrigcn Geschäftsführer wegen Weiterüber nahme des Amtes zu befragen. Vorsteher Wäch ter erklärt, daß die Kündigung schon öfter er folgt sei; er habe versucht, die Differenzen güt lich zu regel», leider ohne Erfolg. Wähle man heute den alten Geschäftsführer wieder, so müsse uia» sich zugleich nach einem neuen Vor steher umsthsn. Mitglied Frohburg bittet, an der Ausschreibung festhalten zu wollen, da diese zu Recht bestehe und die Stelle als fteiwerdend betrachtet werden müsse. Der Antrag Anger- manw wird »nt 28 L-timmen in offener Ab stimmung angenommen; aus Wunsch erfolgt nochmalige geheime Abstimmung, wobei der Vorsitzende cr'lärt, seinen Posten im Falle der Bejahung niederzulegcn. Die geheime Wahl ergab 30 Stimmen für Rannefeld und 17 ge gen; 3 Zettel waren unbeschrieben bezw. un gültig. Der Vorsitzende fragt sodann den bis herigen Geschäftsführer Rannefeld, o-b er sein Amt wieder amrimmt. Letzterer dankt für das Vertrauensvotum; er schlage aber vor, daß ne en ihm auch doc Vorsteher sein Amt nieder lege» »löge, um einmal „reine Wäsche" zu schaffe», bezw. beide Posten neu zu besetzen. Der Vorsitzende entgegnet, daß er nicht am Amte llebe; seine Erklärung bleibe bestehen. An der weiteren Aussprache, die teilweise un- parlamentarischc Formen annahm, beteiligten sich verschiedene Mitglieder. Auf nochmalige Befragung erklärt Rannefeld, sein Amt weiter- sührcn zu wollen. Es erfolgt sodann geheime Abstimmung, wobei 33 Stimmen aus den- bis herigen Geschäftsführer fielen, während die übrigen Stimmen zersplittert waren beztv. drei andere Bewerber erhielten. Der Vorsitzende er klärt zu diesem Ergebnis, sein Amt morgen niederlegen zu wolle». Geschäftsführer Ranne- feld dankt für das Vertrauen und nimmt die Wahl an. Seitens verschiedener Mitglieder wird versucht, den Vorsitzenden zur Weiterfäh. rung seines Amtes zu bewegen, was letzterer a'lehnt, da er sich kein ersprießliches Zusam menarbeiten im Vorstand verspricht. — Be- schlossen wurde, den am 14. und 15. JuKi d. I. in Pirna stattfindendrn Verbandstag Säch- sicher Hausbesitzervereine, der sich mit wichtige» Fragen- der Ueberlastung des Hausbesitzers be lassen wird, zu beschicken. Als Vertreter wurde der Vorsitzende bestimmt. — Zwecks Durchsicht und Unterbreitung von Abänderungsvorschlägen für die Satzungen wurde der Vorstand- und Ausschuß bestimmt. Gewünscht wurden weiter gehende Freiheiten des Geschäftsführers und Einhaltung der vorgeschriebenen Kassenrevisio- »en. Von drei Neuanmeldungen nahm man Kenntnis und wurde sodann nach Verlesung der Niederschrift die außerordentlich bewegte Versammlung geschlossen. OertlicheS m» «ächstfchr«. * — Witterung-saussicht für Mittwoch, den 10. Juni: Ostwmde, meist heiter, warm, Gewitterneigung, sonst trocken. * — U n t e r r i ch t s a b e n d e. Wie uns das Bezirkskommando Glauchau mitteilt, fin de» zufolge Verfügung des Königlichen Gene ralkommandos die Unterrichtsabende für Un teroffiziere und Unteroffiziersaspiranten des Beurlaubtenstandes nur noch- in den Winter- halo-jahren statt. Der nächste Unterricht wird ungefähr Anfang Okto er d. I. stattfinden. k. Aus dem Parteilebe n. Am Sonntag fand in Gesau eine Generalversamm lung der Sozialdemokratische» Vereine für den 17. Reichstagswahlkreis statt, in der u. a. die Kandida enausstellunge» für die nächstjährige Landtagswahl genehmigt wurde». Es kandi diere» hiernach im 14. städtische» Wab-lkreis Kuhnt-Chemnitz, im 15. städtischen Wilde-Glaui- chau, im 37. ländliche» Sindermann-Dresden, im 38. ländliche» Drescher-Gersdorf und im 39. ländlichen Fiedler-Crimmitschau. * — Bezirksausschuß-Sitzung. Die Tagesordnung für die 4. diesjährige Br- zirksausschuß-Sitzung, die am Freitag-, de» 12. Juni, mittags 12 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschast Glauchau stattfindet, weist u. a. folgende Beratungs- Punkte auf: Wegetanunterstützungen aus Staats mittel»; Vorschläge, Wahl je eines zweite» Stellvertreters des bürgerlichen Mitgliedes der O'.-erersatzkommissiouen für die AuShebungs'c- zirke Glauchau, Meerane, Hollenstein-Ernstthal im-d Lichteustei» für die bis Ende 1916 lau sende Wahlzcit; Gesuch der „Vereinigung der Gemeindevorstande" (Bezirk Glauchau) um Ge währung einer Beihilfe aus Bezirksmitteln zur Begleichung von Druckkosten; Auslösung des Gemeindeverbandes für das Gaswerk Gersdorf und Umgegend; Ortsgesetz der Gemeinde Gers dorf über die Entschädigung bei Dienstreisen; Bebauungsplan Oberlungwitz (Teil 1, 2 und 3); Teilbebauungsplan A Hermsdorf; Bebau uuißplan der Herrmannstraße Ourlungwitz; Gesuch des Maurers Mar Hugo Sittner in Langenchursdorf um Erlaubnis zum Wein-, Bier- und Branntweinschank i» den beide» im Erdgeschoß gelegene» Räume» (Gast- und Ge- scllschaftszimmer), sowie im Garte», zum Krip- peusetzen und Aus'pannen in der Schankwirt- schaft „zur Bleite", Ortslisten-Nr. 84 für La», gciichursdorf (Uebertcagung bez. Erweiterung); Groß- nnd Kleinviehschiächterei Anlage des Fleischers Hermann Artur List in O erlung Witz, Ortslisten--Nr. 600; Gesuch des Gutsbe sitzers Emil Reuther, Abtrennung vom Grund stücke Blatt 20 für Tirschheim. " — Eine größere A u f l l ä r u n g s- ü b u n g findet vom 10. bis mit 12. Juni unter Leitung der 40. Kavallerie-Brigade im südwestlichen Sachsen statt. Zu der Hebung werde» sämtliche Kavallerie-Regii»e»ter des 19. (2. König!. Sächs.) Armeekorps, sowie mehrere Jn'anterie-Truppenteilc und Formationen der technische» Truppe» heraiigezoge». * Hohenstein-Ernstthal, 9 Juni. Am morgigen Tage läuft die Frist ab, bis zu wel- chem Tage sich Bittsteller um die Zinsen aus der Ro.'ert und Emma Meisckl-Stiftung bewer be» kö»»e». Die Verteilung selost erfolgt am 4. Juli und sind die Zinsen an bedürftige und wür dige Personen oder deren Hinterbliebene (hinterlas sene Ehefrau oder minderjährige Vollwaisen) zu vergehen, sofern es sich um solche Personen oder deren Angehörige handelt, die Arbei er oder Ar eiterinnen der Firma Robert Meisch sind oder waren oder dem Privathanse Meisch Dienste geleistet habe». Der Wohnort der Bin- stcller ist gleich. * — Die Verpachtung der dies jährige» K i r s ch e n n u- tz u n g e n , die heute vormittag hier stattfand, IMe ei» be deutend besseres Erge'»is wie in den Vorjah re». Verpachtet wurde» u. a. die Nutzungen der Alt. 8 der Hofer Straße, der Hoh-enstein- Ernstt^al—Stoll erger Straße, der Abt. 3 der Alten'urg—Oberlungwitzer Straße mit Ler chenstraße und der Abt. 1 der Wüstenbrand- Glauchauer Straße. U. a- erzielte die Gold lachstraße ei» Ergebnis von 60 Mk. gegenüber 7 Mk. im Vorjahre, während andere Straßen cs auf 140 Mark brachten. —r. Für das Turn- und Spiel, f e st auf dem P-fa'fen-bergc «m nächsten Sonn tage sind die Vorbereitungen beendet. Nur so weit es sich um Herstellung der für gewisse
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