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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140523
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-23
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.05.1914
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sem Helden können nur »vir Christen singen. Helden und» Könige, Sieger und Gewaltige ließen sich aus dem Kriege in Triuinphgügen heinigeleiten. Himmelfahrt, di« Rückkehr unse res Heilandes in sein Himmelreich, ist ein Triumph, wie ihn kein irdischer Held erlebt lwl. Unser Held lebt und regiert in Ewigkeit. Unser Bumdeswappen führt im Schilde eine l rastvolle Jüngilingsheldengestalt, angetan mit ritterlicher Rüstung, in der Hand das Schwert, den Fug gestützt auf einen am Boden liegen- den Drachen, und die Worte umkleiden es »Seid stark in dem Herrn". Stark im Herrn sein, heißt die Anwartschaft haben auf die Krone des ewigen Lebens. Darum: „Ziel ex- lannt und Kraft gespannt'" Unser Ziel ist das höchste und schwerste. Gesunde Jugend will kämpfen und erobern, will Schwierigei-en und Hindernisse Hasen, um im Ueberwinden groß und staU' zu werden. Ein starker Wille, zum Höchsten gesteigert, ist erforderlich, um stark zu werden" im Herrn. Gott ist die Liebe und die Liebe muß die Seele der Kreisver- bandsarbeit sein. Kraft gespannt ist Glau en. In gewissen Kreisen gibt man zu. daß das religiöse Moment in der Jugendpflege nicht ''elften dürfe. Was soll aber die Jugend mit dein Moment anftrngen. Der Heiland will Glauben sehen, den Berge versetzt. Das ver mag! nur der unverfälschte, schriftgemätze, be kenntnistreue Glaube. Wir arbeiten vergeblich und zwecklos, wenn wir nicht daran arbeiten, daß jedes Mitglied stark im Glauben wird lind freudig seinen Glauben an Gott bekennt. Was ist ^ugendgemützer als Hoffnung? Die Hoffnung der Jugend ist aber leider sehr ost irregeleitet. Darum „Kraft gespannt", ist der Christen Hoffnung, sie allein läßt nicht zu schanden werden. Wohlan, mit solchen Gedan ken zum Kreisverband hinein, zu frohem schaffen. Seid stark in dem Herrn, der Herr unser Ziel, der Herr unsere Kraft. Ziel er kannt, Kraft gespannt! Amen! Hatte vor dieser erbauenden Predigt der Kirchenchor mit dem prächtigen Liede „Lo-et den Herrn! Danket dem Herrn!" erfreut, so trug nach derselben der vereinigte Posaunen chor voir Hohenstein-Ernstthal (Alt- und Neu stadt) und Oberlungwitz „Jehovah, deinem Namen sei Ehre" sehr stimmungsvoll vor. Nach dem Schlußgesang verließe»» die Scharen das Gotteshaus und marschierter» unter Vor- antritl des Posaunenchores »»ach dein Neu städter Schützenhaus, um der Festnachversamm lung beizuwohnen. Gefüllt bis auf den letzten Platz, wurde dieselbe pünktlich mir dem Vor trag „Wo ist das Glück" von Keimburg durch Herrn Pöschmann jr. eröffnet. Hieraus ergriff Herr Kreisverbandsvorsitzen der Pastor Schmiedel- Lugau zur Be- grützung das Wort. Vorerst dankte er dem Kirchenvorstand St. Trinitatis, daß dieser das Goktesljaus bereitwilligst zur Verfügung g-e- slellr und so weihevollen Schmuck hatte an bringen lassen, ferner dem Kirchen- und dem Posaunenchor für ihre schönen Darbietungen. Er begrüßte in herzlichen Worten alle von nah und fern, den Kirchenvorstand, die Stadtver tretung, die Glieder der Gemeinde und insbe sondere die P'adfinder. Sodann überbrachte er den Gruß des Herrn Superintendenten Neu mann und wünschte, daß die stattliche Schar junger Männer nicht vergeblich nach h-ier ge kommen sein möge, sondern etwas mitnehme vom Worte Gottes. Mit dem weiteren Wun sche, daß die Jünglingsvereinssache blühen und gedeihen möge, schloß der Redner. Hier auf wechselten Gesangs- und Posaunenvortröge, Dellamationer» usw. harmonisch miteinander ab. Im weiteren Verlaufe der Versammlung ergriff Herr Kandidat Lösche- Dresden das Wort, um über vaterländische Gesinnung in Jünglingsvereinen zu sprechen. Vordem über brachte er jedoch die ihm aufgetragenen Grüße der Bundesleitung aus Dresden. Seinen wei teren Worten entnehmen »vir folgendes: „Es ist leider noch so viel Unkenntnis vorhanden, daß wir genötigt sind, ab und zu heraus in die Oefsentlichkeit zu treten und zu bekunden, wie wir die vaterländische Gesinnung pflegen. Es ist sehr irrig, wenn gesagt wird, »vir seien nicht national gesinnt, wir seien konfessionell gebunden und beschränkt. Wir sind die erste Organisation, die international gearbeitet hat und sind stolz darauf. Es schließt aber doch nicht aus, daß wir national gesinnt sind. Es wird bei der moderne»» Jugendpflege dem Ge danken, daß wir in unseren Jünglingsvereinei» auf erbauliche religiöse Arbeit beschränkt wä ren, sehr Vorschub geleistet, besonders von denen der nationalen Jugendpflege. Im Ge gensatz zur nationalen setzt man o t die christ liche Jugendpflege. Selbst bei dei» Pfadfin dern kann man diesein Irrtum begegnen und doch haben gerade die Jünglings vereine län gere Zeit schon als die nationale Jugendpflege nationale Gesinnung gepflegr. Man gedenke nur der viele»» patriotischen Veranstaltungen. Heute wieder können wir unserem Kreisfest der» Charakter einer Königsgeburtstagsvorfeier beilegen. Wie sind unsere Heime mit patrio tischen Bildern geschmückt und was weise»» nicht die Büchereien alles an patriotische»» Wer ke»» aus,. Der Gedanke, Soldatenheime zu gründen, ging von Jünglingsvereinen aus und auch das Geld ist zum große»» Teile von ihnen aufgebracht worden. Nirgends pflegt man das schlichte, einfache Volkslied mehr als in unse re»» Vereinen. Aus dem wenig Angeführten kann inan wohl ersehen, daß wir nationale Arbeit treiben. Die Sozialdemokratie möchte die Jünglingsvereine gar zu gern als Bundes genossen habe»». Ueber alle anderen Jugend- verein« lacht sie, uns nimmt sie ernst. Es wird ihr aber nicht gelingen. Unser Patrio- tisnms ist fundamentiert auf dem Christen um. Wir halten fest g»» König und Kaisertun». Jeder Mann mutz untertan sein der Obrig keit, die Gewalt über ihn hat. Unser Pa triotismus steht fest wie der Eichenwald. Wir sind Erziehungsverein und werden niemals den Hinausweisen, der als Sozialdemokrat zu uns kommt. Christentum und vcuerländische Gesinnung gehören zusammen. Ein nicht enden wollender Beifallssturm und Bravorufe »varen der Dank für die begeisterten Worte des Red- ners. Hierauf ergriff Herr Seidenweber Feld in a n n das Wort, um des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Friedrich August zu ge denken. Seine Worte klangen aus in ein drei faches Hoch auf dei» Landesherrn, ir» das »reudig eingestimmt wurde, woraus das Lied „Gott segne Sachfenland" stehend gesungen wurde. Zwei Detlamatorien und manche Perle alter deutscher Volksweisen stillte»» den Abend aus, bis Herr Pastor Boetzneck das Schlußwort sprach: „Schon heute morgen hat.«»» sich Abgeordnete aller Vereine z»rsammengcsun- den, um ernst und eifrig ideale Vereinsfragen zu besprechen. Es wäre»» hierzu kurze Leit sätze herausgegeben worden, an deren Hand »vir die Fragen eingehend besprochen haben- Die Vereine sind sich dadurch näher getreten und habe»» «in gutes Stück Arbeit geleistet. Von Dankesworten wollen wir Abstand nehmen. Wir haben Sänger-, Posaunen- und sonstige Vor träge, sogar eigene Gedichte gehört, wir haben Worte sagen hören, die sich in uns einfach ein-' gebohrt haben. Doch genug der Worte, es soll das Schlußwort sein; da rufe ich Ihne,» zu: Sammelt die Früchte, die Ihr heute ha 1 pflücken dürfen. Beweist es iin Bereinsleben, ii» der Arbeit am und iin Verein, beweist es im Verkehr mit Euren Vereinsbrüdern. Zeigt dei» Eltern, daß Ihr etwas Gutes tut, denn sie sind vielfach nicht oder garnicht un errich tet. Wir wollen durchaus Erziehungsverein sein. Wer sich nicht erziehen lasse»» will, der gehört nicht in dei» Jünglingsverein hinein- In unseren» Verein gilt es, jedes Vierteljahr eine»» gute»» Schritt vorwärts und aufwärts gekommen zu sein. All« Mitglieder müssen wissen, daß sie Pflichten haben- Selber müssen sie den Verein fördern helfen. Wir müssen erziehe,» und uns miterziehen lassen. Eine prachtvolle Erziehung hat der heutige Tag ge tan, indem »ms eine Fülle des Ansporns ge boten wurde. Der Worte sind genug, die Tat soll angefangen werden. Nach dem Verklin gen des Schlußliedes stellten die auswärtigen Vereine zum Heimmarsch und nach und nach zerstreute,» sich auch die übrigen Teilnehmer. OeEcheS Mt* Sächsische-. * — Witterung Sa ursicht für Sonnabend, den 23.Mai: Schwache Luftbewegung, sonnig, heiter, warm, trocken. * — Aus den» Feuer »v ehrleben. Die übliche Himmclfahrts Zusammenkunft der Frei willigen Feuerwehren fand am Mittwoch abend im Collenberger Gasthof statt. Nicht zu fassen vermochte der geräumige Saal die aus der Umgegend herbeigeeilten Wehren, sodaß viele unbefriedigt in den Gasträumen mit einem Plätzchen fürlieb nehmen mußten und der Programmfolge nicht ihre Aufmerksamkeit zu- wenoen konnten. Ein sehr reichhaltiges Programm sorgte für Unterhaltung, zu der besonders auch die Darbietungen der Schubertschen Kapelle bei- trugen. Als Ort der nächstjährigen Zusammen kunft wurde Oberlungwitz gewählt. * — Eine Samariter-Zusammen kunft fand gestern hier bezw. in der Pelzmühle statt. Die Samaritervereine aus der Zwickau- Werdauer Gegend wurden vom hiesigen und vom Oberlungwitzer Samariterverein vom Hüt tengrund her durch die Stadt zum Berghaus geleitet, wo kurze Rast staltfand. Darauf mar schierte»» die Teilnehmer über den Wind zum Totenstein und nach Rabenstein, wo in der Pelz mühle eine Zusammenkunft mit Samariter», aus der Chemnitzer Gegend stattfand, die einen har monischen Verlauf nahm. * Haheustein-Gruftthal, 22. Mai. Dem Ver nehmen nach traf vergangenen Mittwoch abends nach 6 Uhr Herr Amtshauptmann Graf v. Holtzendorff hier ein, um 2 im Samariierwesen verdienftvoll tätige»» Männern, Herrn Weber Karl Hermann Bochmann, Dresdner Straße 85, (Obersamariter), und Herrn Expedient Gotthilf Paul Gränitz, Chemnitzer Straße 39 (Samariter), allerhöchste Auszeichnungen in Gestalt der Friedrich August-Medaille in Silber zu über reichen. Herr Bürgermeister Dr. Patz, Herr Fabrikant Schulze, als Vorsteher des Samaritcr- vereins, und Herr Dr. med. Lange, als der die Samariter ausbildende Arzt, waren bei dem feierlichen Akte, der im Sitzungssaale deS Rat hauses stattfand, gegenwärtig. *— 25jähriges Geschäftsjubi läum. Vergangene», Mittwoch vollendeten sich 25 Jahre ununterbrochene Dienstzeit, die der Gc- schäftsexpedient Herr Karl Max Lindner bei der Firma Carl Gruber hier verbracht hat. Ihm wurde deshalb daS städtische Ehrendiplom für Treue in der Arbeit verliehen, das ihm Herr Bürgermeister Dr. Patz nachmittags 4 Uhr im Geschäftshause der Firma unter herzlichen Glück wünschen überreichte. Dem feierlichen Akte wohn ten der Mitinhaber der Firma Herr Martin Gruber und das gesamte Kontorpersonal bei. * — Ein Wasserrohrbruch von ziemlicher Stärke ereignete sich heute nachmit tag auf der Oststraße. An der Beseitigung, wird bereits gearbeite:. * — S ä n g e r v e r e i n. Am Vorabend des Himmelfahrtstages hatten sich die Mit glieder des hiesigen Sängervereins zu einer schlichten aber würdigen Feier im Vereinslokal „Stadtkeller" eingefunden, nm dem feierlichen Schlußakt des 50jährigen Sängerjubiläums des Elirenmitgliedes Karl Wolf beizuwohn«»». Nachdem Herr Vereinsvorsteh«r Spitzner die Erschienenem besonders a er den Vorsitzenden des ErzgMrgischen Sängerbundes, Herrn Kaufmann Horst Ludwig-Chemnitz, begrüßt und der Bundessüngerspruch verklungen, ergriff der Bundesvolsitzende das Wort zu etwa fol gender Ansprackx: Wie Jung-Siegfried könnte inan rufe», und singen: Winterstürme wichen dem Wonnemond. Beim letzten Sängerjubi- läum leuchtete der Christbaum den Weg, heute ist es ein zu Ende gehender Maienabend. An ihm soll eine 50 lange Jahre in echter deut- scher Sangesfreudigkeit geübte Treue ihren wo'lverdienten Lohn finden, soll Herr Karl Wolf, der seine Pflicht als Sänger allezeit ge treulich erfüllte, die bronzene, vom Bunde be willigte Säugermedaille erhalten. Redner be dauerte infolge nichtzeitiger Fertigstellung der Bundesmedaille der Jubelfeier in der Vor woche nicht beigewohnt zu haben. Mit Wor ten herzlicher Anev.'ennung überreichte er so dann die am blau-weißen Bande um den Hals zu tragende Auszeichnung mit dem Wunsche, daß sie der jugendliche Siebzigjäh rige noch lange Jahre in edler Sangessreu- dig'eit tragen möge, der Jugend immerdar ein würdiges Beispiel. Nachdem er noch den, eigenen Glückwunsch den des Erzgebirgischen Sängerbundes angefügt hatte, der stolz auf einen solchen Sängerjubilar sei, ließ er seine Ansprache in den Bundesspruch „Mein deu- sches Land, mein deutsches Lied, in Ewigkeit dich Gott behüt!" ausklingen. Dem Dank des also Geehrten schloß sich auf besonderen Wunsch die Verlesung des vom Sängerveteran Eduard Just verfaßten Poems an, das den Le'.ens- gang des Jubilars in kurzen Zügen treffend ver errlichte. Ue er die Dichtung sprach sich der Bundesvorsitzende sehr anerkennend aus und erbat sich dieselbe für das Bundesarchiv. Für eine», 87jährigen Herrn sei das Gedicht eine sei en« Leistung, die nicht hoch genug ein- zuschätzen sei. Er glaube nicht, daß im Bund« ein zweiter Sänger in diesem Alter sei, der seinen Gedanken solchen Ausdruck zu verleihen vermöge. Redner feierte dann die Verdienste des Herrn Wolf als Veteran und schilderte kurz einen Besuch der Schlachtfelder bei St. Privat. In einer weiteren Ansprache des Ver- einsvorsitzenden dankle dieser dem Bundesvor steher für seine zu Herzen gehenden Worte und gab sei»,er Freude über die Sangesfreudigkeit der beiden Julftlare Wolf und Pöhlmann Ausdruck. Herr Horst Ludwig gab sodann noch eine Anzahl Mitteilungen über das dies jährige Bundessöngersest in Lichtenstein--C. be kannt, mit dem zugleich auch das 20jährige Dirigenten ubiläum des Bundesliedermcisters, Kirchenmusikdirektor Winkler-Chemnitz, verbun den ist. Das kirchlich« Konzert werde eine selten schöne Feier werden, da neben den, Winklerschen Damenterzett Frau Bürgermeister Steckner-Lichtenstein und Frl. Hitzeroth-Chem- nitz Einzelgesänge tieten würden. Das welt lich« Konzert würde ähnlich den Meistersinger», auf der Festwiese arrangiert. Herr Sanitäts rat Dr. Kölsch-Frankenberg werde als Aus schußvorsitzender nach einer entsprechenden Wür digung einen Lorbeerkranz überreichen. Einen glanzvolle Verlaus aber dürste neben der Leipziger Veranstaltung im Herbst das nächst jährig« sächsische Sängerfest in Dresden wer den. Dort, wo vor 50 Jahren (1865) das 1. Deutsche Sängerfest abgehalten wurde, würden Sachsens Sänger zu frohen, Tun vereint sein. Die Hauptveranstaltung sei in der Kaditzer Lustschiffhalle mit ihren riesigen Dimensionen geplant, doch ständen auch noch andere Lokale für die einzelnen Sängerbünde zur Verfügung. Auf den, Platz vor dem Hoftheater, dessen Ba'kon für den König reserviert sei, werde «in großes Massenkonzert geboten; im übrigen aber werde der König mit seinen Kindern dein Konzert in der Festhalle beiwohnen. Der Fest beitrag von nur 2 Ml. berechtige zugleich zum Besuch der Dresdner Ausstellung 1915 und zum Besuch der Mufeen. Fahrten in die Sächsische Schweiz sollen de», Abschluß des Festes bilden. — Der weit«re Verlauf der Abends wurde durch treffliche Darbietungen der Sänger unter Lel-rer Eidners Leitung ausgefüllt. —r. Die Tur «fahrt der 1856er nach Altenburg wurde von 44 Mann, dabei 11 Zög linge, ausgeführt. Früh */,6 Uhr trat man den Marsch an, der über Waldenburg und Ehren hain nach dem Ziel Altenburg führet. In ersteren beiden Orten wurde je eine halbstündige Nast ge halten, in letzterem trafen die Turner um 1 Uhr ein. Lust und Freude waren die Begleiter auf der Wanderung durch daS Tiefland, das iin herrlichsten Blütenflor prangte. Nach der Be sichtigung der Stadt gab es am Abend ein zwei stündiges Beisammensein mit den Lichtensteiner und Altenburger Turngenossen im Preußischen Hof. Gegen ^9 Uhr wurde die Rückreise mit der Bahn angetreten. r. Die Turnhalle auf dem Pfaffe n- berge bildete gestern wiederum daS Ziel zahl reicher auswärtiger Turner. So statteten ihr im Laufe des Bormittag» die Jungmannschasten deS Turnvereins Markersdorf einen Besuch ab, ihnen folgten später der Turnverein FichtigSthal bei Limbach, sowie die Vorturnerschast deS Lim- bacher Turnvereins und am Nachmittag in ziem licher Stärke der Turnverein Schneeberg. Alle Turner sprachen ihre Anerkennung über das Gesehene aus und rühmten die prächtige Fern sicht vom Berge. * — Bubenstreich. Am Abend des Himmelfahrtstages, vermutlich zwischen 11 und 12 Uhr, wurde die am Eingänge zum Logen haus stehende Löwengruppe durch ruchlose Bubenhand beschädigt. Der Besitzer hat aus die Entdeckung der Täter eine Belohnung von 10 Mk. ausgesetzt. * — Ein Auftritt. Testern abend mußte der schankhauSdiensthabende Schutzmann im Hüttengrund gegen einig« junge Leute aus Gersdorf, die sich während deS Tanze« rüpel haft betrugen, einschreiten. Bis auf einen leisteten die Ruhestörer den Anordnungen des Schutzmannes Folge, sodaß sich letzterer gezwungen sah, diesen zu verhaften. Auf dem Transport zur Wache setzte der Rüpel dem Schutzmann heftigen Widerstand entgegen, unterstützt von etwa 12 jungen Leuten, die den Polizeibeamten tätlich bedrohten, indem sie auf ihn loSschlugen und den Gefangenen befreiten. In der Notwehr mußte der Schutzmann blank ziehen, um sich die Angreifer vom Halse zu halten. ES gelang ihm trotzdem, noch einen der Burschen festzunehmen und zwar einen 19jährigen, in Gersdorf tätigen, aus Leipzig-Lindenau gebürtigen Bergarbeiter, der heute morgen dem Amtsgericht zugeführt wurde. Zum Teil ist es auch noch gelungen, die Namen der übrigen Beteiligten sestzustellen. Empfindliche Strafen dürften ihnen gewiß sein. l c. Oberluuzwitz, 22. Mai. Einen Varietee. Abend bot gestern der theatralisch-artistische Verein aus Hohenstein-Ernstthal im Saale des Gasthofs „zum Hirsch". Trotz deS reichhaltigen Programm« erzielte der Abend, der infolge des schönen Wetters nicht sehr stark besucht war, nicht den gewünschten Erfolg. Mit einem Kuplet „Gräme dich nicht" von Otto Reutter wurde der Abend eingeleitet. Im folgten „The OßnotS", welche hervorragende Darbietungen auf dem Gebiete der Akrobatik zeigten und leb haften Beifall ernteten. Auch die nächsten Stücke „Der verliebte Hans", humoristische Soloszene und „Der Hochzeitstag", Duett von R. Klaas, wurden stark applaudiert, „Michel und die Wehr vorlage" von Otto Reutter rief ebenfalls große Heiterkeit hervor. Als Schluß des 1 Teills kam sodann das Lebensbild „Ein Kampf zum Glück" zur Aufführung, das von guter Einübung zeugte und gut zur Geltung kam. Aus dem 2. Teile ist vor allem die Burleske von Oskar Junghänel „Jnstruktivnsstunde" hervorzuheben, die wahre Lachsalven hervorrief, was auch bei der humoristischen Duoszene „Der vielgeliebte Gottlieb von der Neunten mit seiner Sonntag- NachmittagS - Ausgehliebsten", der Fall war. Durch ein Charakter-Kostüm-Kuplet „Der Fcem- denlegionär" von A Spahn, da« trefflich zur Wiedergabe gelangte, und dem Doppelreck-Turnen der „zwei Hohenthals" wurde die Veranstaltung beendet. Hoffentlich ist dem Verein bei seiner nächsten Aufführung ein volleres Haus beschicken. * Mittelbach, 22. Mai. Der freche Kirchen dieb, der vorige Woche in der hiesigen, sowie in zahlreichen anderen Kirchen de« Erzgebirges ein- gebrochen war, ist gestern in Dresden verhaftet worden. Der Verhaftete ist der 1886 in Rochlitz geborene Arbeiter Paul Albert Rettke, der schon 1913 vom Landgericht München zu einer Zucht hausstrafe von acht Jahren verurteilt wurde, bei seiner Ucberführung nach der Strafanstalt akur entsprungen war. Depeschen. Frankenberg. (Priv.-Tel.) Im nahen Langenstricgis wurde heute früh auf der Straße der Wirtschaftsbesitzer Höcker vor seinem Hause ermordet aufgefunden. Wie sich herausgestellt hat, ist der Mann von seiner Frau in der ver gangenen Nacht mit einem Stück Holz erschlagen worden. Die Frau hatte sich in den Dorfbach gestürzt. Da dieser zu wenig Wasser enthielt, fand sie den gesuchte»» Tod nicht. Sie wurde festgenommen und dem Frankenberger Kranken hause zugeführt. FriebrichShafea. (P r i o.-T e l.) Heute früh 4.30 Uhr traf ein Funkspruch von dem neuen Marineluftschiff „L. lll", das zu einer 36stündi- gei» Uebungsfahrt aufgestiegen war, ein, daß das Schiff um diese Zeit über Helgoland kreuze. Um 9.25 Uhr überflog „L. Ill" Potsdam in der R chtung nach Berlin. Fricdrich-walde (Kreis Lauenburg) (Pri v.- T e l.) In einer Kiesgrube wurde der Arbeiter Bier von seinem Arbeitskollegen Müller ermor det. Müller beging nach seiner Verhaftung in der Gefängniszelle Selbstmord Wien. (P riv. - Te l.) Wie aus Du razzo offiziös gemeldet wird, hat ein früh« rer Angestellter Essad Paschas das Geständnis abgelegt, daß Essad Pascha Leute mit Wassen und Munition ausgerüstet habe, die den Für sten Wilhelm ermorden sollten. Auf dem Be- sitz Essad Paschas, Schiak, wurde infolgedessen ein« strenge Haussuchung vorgenommen und viele Gewehre und Munition beschlagnahmt. Mehrere Vertrauensmänner Essad- Paschas wurden verhaftet. Gegen sie soll eine streng« Untersuchung eingeleitet werden. Weitere Ver haftungen stehen bevor. Aus all diesen Vor gängen l lie^en die in Durazzo gelandeten Ma rine-Detachements vorläufig noch in der Stadt zur persönlichen Sicherheit der fürstlichen Fa in ilie. Antwerpen. Hier eingetroffenen Blättermcl- dungen zufolge dauert der Aufstand in portu giesisch Kongo an. DaS Dorf Nokki ist ange griffen worden. Hierbei wurden acht Personei» getötet und mehrere verwundet. Madrid. In den Kohlengruben des „Maria- Luise"-Schachtes bei Ooido hat sich eine Schlag wetterexplosion ereignet, wobei vier Bergleute getötet und mehrere schwer verletzt wurden. MaSIan. Aus einer Höhe von 20 Meter»» st der Flieger Wlynsky mit seinem Mechaniker jeute abgestürzt. Letzterer war sofort tot, der Flieger hat beide Beine gebrochen. Galvesto«. Der Dampfer „Atlantic", welcher mit Flüchtigen aus Tampico voll besetzt war, st 100 Kilometer nördlich von Tampico ge strandet. Auf drahtlosem Wege rief da« Schiff Hilfe herbei, und es gelang dem ankommende« amerikanischen Kriegsschiffe „Connecticut" nach angen Bemühungen, 100 Personen zu retten. Der Dampfer „Atlantic" wurde von de« Wellen zertrümme rt.
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