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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140509
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-09
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.05.1914
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Mzert-Meid »eS T»r»verei«S »»» 1856, H»tzeaftei«-Er. Nicht alle konzertlichen Veranstaltungen un serer Stadt Haden den Besuch auftzuweisen, den am gestrigen Donnerstag abend der Turn verein von 1856 im maiengeschmückten Saecke des Altstä-dter Schützenhauses bei sich zu Gaste sah- Woraus das zurückzufiihren ist? In erster Linie doch Wohl auf die eingehende Vorberei tung und Reklame, die für den Abend ins Werk gesetzt wurde. Denn güte Gaben zu bieten, das Streben ist bekanntlich auch von den berufenen Vereinen immer hochgehalten worden. Kommt noch hinzu die Beliebtheit des Vereins von 1858 und unsere im allge meinen turnerfreundliche Einwohnerschaft. Der Abend brachte einen vollen Erfolg, wenn es auch sehr gewagt erschien, ihn mit turnerischen Darbietungen aus zuschmücken. Singen und Turnen gehören zwar zusammen, aber nicht immer lassen sich damit geeignete Wirkungen erzielen. Dem gest rigen Beifall nach zu urteilen und der Stim mung, die im allgemeinen über dem Abend lag, ist das Wagnis geglückt. Daran waren zunächst wohl die Abgeglichenheit, die wahr haft künstlerische Darbistung der Freiübungen der Borturnerschaft sowohl wie die formge wandten Reigentänze der Turnerinnen schuld. Wieviel Arbeiten in ihnen steckt, das kam ge stern nicht so zum Ausdruck. Gewissermaßen spielend boten sich die Vorführungen, die einen ästhetischen Genuß vermittelten, dar. Körper kraft und Elastizität, Anmut und doch kräfti ges Wollen hatten sich hier gepaart. Die Dar bietungen sind jedenfalls in ähnlicher Vollen dung hier noch nicht oft geboten worden. Des halb war der Beifall, der im übrigen nicht auf die Geigenbegleitung auszudehnen war, wohl verdienr. Vielleicht hätte man besser ein Mitglied der Stadtkapelle damit beauftragt. Die Stadtkapelle trug unter Lei tung des Herrn Stadtmusikdirektors Schäs - f e r wesentlich zum guten Gelingen des Abends bei. Zunächst bot sie einleitend die Ouvertüre zur Oper „Halka" von Moniuszko, ein Tschaikowskysches Andante, die Einleitung aus dem 3. Mt zu Wagners „Meistersinger", die Ouvertüre zu „Mignon" von Thomas, „Nordisches Bouquett" von Bach und eine Fantasie aus Wagners „Tannhäuser". In höchst beachtenswerter Weise entledigte sich das Orchester unter der sicheren und seinmusilali- schen Leitung seiner Ausgaben; einzelnes, erst kürzlich Gehörtes, hatte gewissermaßen noch eine Vertiefung erfahren, anderes fand eine lehr angemessene Wiedergabe. Es ist kritisiert worden und auch Wagner selbst und seine Fa milie haben es häufig hervorgehoben, daß es der Eigenart und dem Wesen dieser Kompo sitionen widerspreche, sie in einzelnen Teilen all' der Konzertbühne auszuführen. Mufck- - liebende Konzertbesucher sind dagegen anderer Meinung und man darf wohl sagen: mit Recht. Denn was uns gestern von Wagner geboten wurde, war von hervorragender Wir kung. Den Darbietungen folgte lebhafter Beifall. Eine angenehm empfundene Abwechslung war die Mitwirkung des Winklers chen Doppelterzetts aus Chemnitz. Ab wechslung ist vielleicht nicht richtig, denn die Darbietungen standen im Mittelpunkte des Abends und haben die freudige Anerkennung wohl verdient. Der Vortrag der 7 Damen, die Lieder von I. Kaufmann, F. Silcher, A. Förster, F. Schubert und F. Mendelssohn, von letzrerem Komponisten „O Täler weit, o Höhen" in der Vertonung des Dirigenten boten, war ein selten abgerundeter, in sich harmonisch ver webter, der die hübschen Lieder zu einer ein zigen Kette reihte, voll der köstlichsten Perlen. Welchem Lied man den Vorrang geben könnte, ist schwer zu sagen, sie waren alle von ent zückender Wirkung. Ein abgeklärter wunder voller Sopran, bei aller Reinheit von wohl tuender Wärme, ein Alt von hervorragenden Lualitöten, schlicht und vornehm wirkend, da bei von ergreifender Innigkeit, so boten sich die Lieder den dankbaren Hörern dar. Herr Kirchenmusikdireltor Winkle r-Chemnitz, der Dirigent des Erzgebirgischen Sängerbundes, bar es in hohem Maße verstanden, seine Sän gerinnen zu einem auf stolzer Höhe stehenden mw'ikaliscb abgeklärten Ensemble zu bilden. Die Klangwirkung feierte wahre Triumpfe. Gleich erfreuliche Darbietungen waren es, die »Frau Baumeister Padell -Chemnitz den andächtig lauschenden Hörern übermittelte. Stücken mir seinem munteren herzweilenden „Fallih, Fallah!", Eugen d'Alberts „Wiegen lied" und ein „Lenzlied" von Hildack kamen in köstlicher Reinheit zu Gehör. Die Sängerin besitzt eine vornehm geschulte, sehr sympathische Stimme von hohem Wohllaut, eine Stimme, der man gern im Konzertsaal begegnet- Langanhaltender Beifall und Hervorrufe lohn ten die Darbietungen. Die Begleitung des Herrn Winkler paßte sich sehr dezent an. Alles in allem war der Abend ein unbe strittener Erfolg», mit dem die Vereinsleitung wohl zufrieden sein dürfte. Als Ersatz für die bisherigen Saalfestc sind derartige Veranstal tungen gewiß freudig zu begrüßen. Das dürfte auch die Mehrzahl der Besucher unbe dingt für richtig halten; im übrigen aber darf inan auf dein Standpunkt stellen, das Gute dvrt zu nehmen, wo man es findet. Der Abend bot seinen Besuchern einen seltenen Genuß. C. verttiche» »nb Lächfischr». * — Wttterungraursicht für I Sonnabend, den 9. Mai: Südwinde, zeitweise ausheiternd, etwas wärmer, kein erheblicher Nie derschlag. * — Raummangels wegen mußten wir u. a auch den heutigen Reichstagsbericht für die morgige Nummer zurückstellen. * — Die M a i f r ö st e. Der Schaden, den der Frost in der Nacht zum Sonntag in hiesiger Gegend an den Obstblijten mutmaßlich angerichtet haben konnte, scheint nicht in dem Umfange eingetreten zu sein, als befürchtet wurde. Die an verschiedenen Stellen unter suchten Kirsch-, Birn- und Apfelblüten waren meist noch grün und hatten durch den Frost nicht gelitten. Die Temperatur war in der erwähnten Nacht auf Nullgrad zurllckgegangen. * — Die Reform der Ersten Kammqr gescheitert. Die Gesetzge- bungsdeputation der Zweiten Kammer beriet gestern endgültig über die Anträge auf Reform der Ersten Kammer. Der Antrag der Sozial demokraten auf Aufhebung der Ersten Kam mer wurde von den Nationalliberalen und Konservativen abgölehnt. Auch der national- liberale Antrag, der dahin geht, der Indu strie, dem Handel und anderen wichtigen Be rufsständen selbstgewählle Vertreter in der Ersten Kammer zu gewähren, erlangte keine Mehrheit, denn er wurde von den Konserva tiven und Sozialdemokraten abgelehnt. So mit ist überhaupt kein Mehrheitsbeschluß zu stande gekommen. * — Landesposau nenfe st. Be reits über 400 Bläser haben sich zur Teil nahme am 18. Landesposaunenfest (9. bis 11. Mai) in Dresden ang-emeldet; es dürfte die Zahl von 500 weit überschritten werden. Die großen musikalischen Darbietungen des Gesam.- chores leitet der Bundesdirigent, Vereinsgeist licher Pastor Müller, Dresden. 8 Die beiden Uhrennepper vor dem Kgl. Schöffengericht zu Zwickau. Der Händler und Artist P. A. Philipp aus Pulsnitz imd der Händler L. C. Geisthardt aus Coburg halten sich am Mittwoch vor dein Kgl. Schöffengericht zu Zwickau wegen Uhrenschwindeleien zu verant worten. Es wurden ihnen zunächst 18 Be trugsfälle zur Last gelegt. Sie sind seit Ende November v. Js- gemeinschaftlich darauf ausgegangen, in allen Gegenden Sachsens, u. a. bekanntlich auch in Gersdorf, Oberlung witz und Hohenstein-Ernstthal minderwertige Uhren, die sie nebst Kelle für 6 Mk. in Ga- lanteriewarengeschäflen getauft hatten, zu be deutend höheren Preisen, ineistens für 12 bis 18 Mk. unter schwindelhaften Angaben an den Mann zu bringen. Die Angeklagten waren in der Verhandlung geständig. Unter Anrechnung von ie 3 Wochen Untersuchungshaft wurde Philipp zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis und Geisthardt zu 3 Monaten 3 Wochen Ge fängnis kostenpflichtig verurteilt. Ihr Gebühren entschuldigten sie beide damit, daß sie arbeits- und mittellos gewesen seien. § Beleidigung auf dem Tanz saal. Am 2. November v. Js. befand sich der Schuhmacher Hermann Roscher in Hohen stein-Ernstthal mit seiner Familie, darun.er sein achtjähriger Sohn, und seinem Schwie gersohn, dem Dachdeckermeister Hermann Pilz in Cl emnitz, während der Tanzmusik au dem Tanzsaal des Gasthofes zu Langenberg, auf dem dec Langenberger Einwohner Friedrich im Auftrage der Gemeinde die Tanzaufficht führte. Da laut einer behördlichen Verord nung Kinder zu Tanzsälen keinen Zutritt laben, ersuchte Friedrich die Frau Roscher, den Knaben aus dem Saal zu entfernen. Aus diesem Anlaß kam es zu einem Wort wechsel, in dessen Verlauf Roscher und Pilz, namentlich der letztere, den Fr. gröblichst be leidigten. Das Schöffengericht Hohenstein- Ernstthal hatte Roscher wegen Uebertretung der ministeriellen Verordnung bctr. den Zutritt jugendlicher Personen zu Tanzsölen zu 5 Mk. Geldstrafe sowie wegen öffentlicher Beleidigung zu 30 Mk. Geldstrafe, Pilz, der wegen ähn licher Delikte schon mehrfach vorbestraft ist, wegen öffentlicher Beleidigung zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Beide Angeklagten l allen gegen dieses Urteil Bcruftmg eingelegt, die jenige Roschers war jedoch als verspätet ver worfen worden. Außerdem war vom Am s- anwast inlezug auf Pilz Berufung eingewen det worden, weil dessen Strafe zu niedrig sci. P. gab die beleidigenden Äußerungen zwar zu, behauptete aber, von Fr. herausgefordert worden zu sein. Die Zwickauer Strafkammer verwarf jedoch seine Bcruung, ga.' derjenigen der Staatsanwaltschaft aber statt und erhöhte die Strafe auf drei Wochen Gefängnis- * Hohenstein-Ernstthal, 8. Mai. An der Spitze unserer heutigen Nummer bringen wir das ausführliche Programm für den Roten- Kreuztag in unserer Stadt, worauf auch an dieser Stelle noch besonders hingewiesen sei. f. N a t u r h e i I v e r e i n. Das Bau- Heben des Zweifamilien-Wohnhauses konnte, nachdem der erste Spatenstich erst am Mi t- woch vor 3 Wochen getan, worden war, be reits gestern a^end in den Schrebergärtenan- lagen begangen werden. Wiederum boten einige dem Verein angehörende Musiker einen Choral, woraus Herr Polier Tittel die übliche Ansprache hielt, in der er dem Verein recht kräftige und gesunde Fortentwicklung wünschte und die austlang in ein dreifaches Hoch auf den Verein. Der zweite Vorsteher, Herr Buch händler Reinhold, dan te dem Redner für seine freundlichen Worte, ebenso der Bauleitung und den Arbeitern für ihr tatkräftiges Vorgehen, das zur schnelleren Ausführung der Baulich keiten wesentlich beigetragcn habe, und for derte die Mitglieder auf, die Ziele, die sich der Verein gesteckt habe, in Treue, Liebe und Freundschaft zu verfolgen. Nachdem noch ein Musiftück und eiu Vers des Liedes „Nun danket alle Gott" verklungen waren, wurde der Bauleitung und den Arbeitern in der Ver einshalle ein kleiner Imbiß geboten, womit die Feier ihr Ende erreichte. * — B au h ebem-. Gestern fand das Bauheben des Fabrilneubaues der Firma Günther L Drechsel statt. Der stattliche Bau soll im Laufe des Sommers in Betrieb ge nommen werden. * — Selbstmord. Zn einem bedauerlichen Schritt ließ sich heute früh in der 6. Stunde der in der Bahnstraße wohnhafte Schneidermeister Julius Hoppe verleiten, indem er seinem Leien durch Erhängen am Schreibsekcetär ein Ende machte. H. hat die Tat aus Schwermut über ein langanhaltendes Blasen! ftden, das sich durch großes Schmerzgefühl äußerte, getan. * — Aufgef unden. Im Obermaid bei Stollberg fand man gestern einen ca. 70 Jahre alten Unbekannten erhängt auf. Es wird ver mutet, daß es sich um einen von hier seit einigen Tagen vermißten Weber handelt. * — Einen Armbruch zog sich das Kind eines am Altmarkt wohnhaften Einwohners zu. Der Unfall ereignete sich beim Spiel. - - Oberlungwitz, 8. Mat. Zu der gestrigen Nachricht betr. Petition der Gemeinde Oberlung witz um Anschluß an das Eisenbahnnetz wird noch mitgeteilt, daß die Regierung sich bereit erklärt har, die Wünsche der Gemeinde hinsicht lich des Personenverkehrs sobald als möglich zu berücksichliger^ Der Abgeordnete unseres Wahl kreises, Herr Karl Drescher-Gersdorf, nahm Ge legenheit, für die Wünsche der Gemeinde auch hinsichtlich des Güterverkehrs einzutreten. ' * Oberlungwitz, 8. Mai. Das Fest des 25jährigen Ehejubiläums begehen am 9. ds. Mts. die Herren Glasei meister Gustav Scheffler und Fabrikant und Branddirektor August Härtel mit ihren Gemahlinnen i . Oberlungwitz, 8. Mai. Der Gesang verein „Eiche" hielt gestern abend im Post- restaurant sein diesjähriges Fvühjahrskonzer. mit Ball ab, wozu sich außer den Mitgliedern und i reu Angehörigen auch Mitglieder hiesi ger und auswärtiger Brudervereine sehr zahl reich cingefnnden hallen, die vom Vorsitzen den Herrn Tauscher aufs herzlichste willkom men geleißcn wurden. Ein sehr umfangrei ches und ausgewähftes Gesangs- und Jnstru- mentalkonzert bot den Erschienenen einige ge nusweiche Stunden. Trotzdem viel gesungen wurde, wirkten die einzelnen formvollende en Gesänge doch nicht ermüdend, da das frische, sympat üsche Stimmenmaterial des Vereins unter der vortrefflichen Leitung des Dirigen- 'en, Herrn Karl Bahner, eine feinsinnige und auch verwöhnteren Ansprüchen gerecht wer dende Wiedergabe sand. Namentlich gefielen die Gesänge für gemischten Chor, der sich in kurzer Zeit auf eine ziemliche Höhe Herausge ar', eitet ha. „Hab ach/' und „Die Mülle im Tal" ernteten stürmischen Beifall. Wiederum erfreute Frau Karl Bahner mit zwei Solo- vorträgen, in denen ihre warme und schmel zende Stimme vereint mit der wirkungsvollen Klavierbegleitung durch Herrn Bahner recht vorteilgaft zur Geltung kam. Ganz besonders sci aber auch der Lichtenstciner Stadtkapcllc gedacht, die unter der Leisung des Herrn Musikdirektors Warnatz wesentlich zum Gelin gen und zur Verschönerung des Konzertes l ei- getragen und ihr bestes Können entfaltet hat. Ater auch außerhalb des konzertlichen Teiles wurde während des Balles manche Perle des deiuschen Liedes vorgetragen, woran sich auch das beliebte DoPPelgnarteft „Liederguell" aus Hobenstein Ernsttbal beteiligte. Die Stimmung befand sich bis in vorgerückter Stunde auf dem Höhepunkt und nur ungern trennte man sich nach einem flottverlaufenen Ball. m. Oberlungwitz, 8. Mai. Heute morgen gegen 5 Uhr wurde der hier auf der Herrmann- straßc wohnhafte Strumpfwirker Rich Neubert an einem Strauch hängend auf einem in der Nähe der Herrmannstraße gelegenen Grundstücke tot aufgefunden. Was den Unglücklichen in den Tod getrieben hat, ist noch nicht festgcstellt, man vermutet jedoch, daß Schwermut über ein Ner venleiden der Grund sein dürfte. )( Gersdorf, 8. Mai Zu deu Festlichkeiten des Turnvereins I am Sonnabend und Sonn tag sind auch die Ortsvereiue eingeladeu. Die Mitglieder des Hausbesitzer-Vereins werden eben falls gebeten, »sich zu beteiligen. II Gersdorf, 8. Mai. Gestern ließ der Orts- und Vcrkehrsvcrein beim Kriegerdenkmal zwei schmucke Nuhe-Vänke aufstellcn. Die Spazier gänger werden das Vorhandensein dieser Sitz gelegenheit mit Freuden begrüßen. Gleichzci.ig sind die Bänke dem Schutze des Publikums empfohlen. Demnächst soll an einem geeigneten Platz noch eine Ruhebank Aufstellung finden. )( Gersdorf, 8. Mai. Die diesjährige Pfcrde- vormusterung findet am Freitag, den 15. Mai, im Hofe des Etablissements „Grünes Tal" früh 7 Uhr statt. — Die Verwaltung des Edison-Theaters wird jetzt einige Wochen ihren Betrieb aussetzen. In dieser Frist werden einige Veränderungen ge troffen werden. * BernSdorf,8 Mai. Einstimmig auf 6 Jahre wirdergcwählt wurde vom hiesigen Gemeinderat Herr Gcmeindevorstaud List. Am 24. Mai vollendet sich das 12. Jahr seiner treuen und gewissenhaften Amtierung im Orte. Herr Gemeindevorstand List hat sich während dieser Zeit nicht nur das Vertrauen seiner vorgesetzten Behörde zu erwerben gewußt, sodern erfreut sich auch der Achtung und Anhänglichkeit der gesamten Einwohnerschaft. * Callubcrg b. L, 7. Mai. Vermißt wird seit dem 5. Mai der Webergeselle Paul Ludwig von hier. L. ist nervenleidend, und man nimmt an, daß er in der Umgegend ziellos umherirrt. Er ist ca. 28 Jahre alt, war bekleidet mit einem dunklen Anzug, weiß gestrickten Vorhemdchen, blauer Dachmütze, hohen Stiefeletten. L. hat kleinen Anflug von Schnurrbart. Irgendwelche Wahrnehmungen über den Vermißten wolle man sofort zur Meldung bringen. * Dresden, 7. Mai. Großes Aufsehen erregen hier die gestern und vorgestern oorgenommenen Haussuchungen in über 40 Gummiwarengeschäf ten. Polizeibeamte erschienen in den Geschäften und beschlagnahmten die dort vorhandenen Gummiartikel sowie dazugehörige Broschüren. Die Sachen wurden von deu Geschäftsinhabern teilweise freiwillig herausgegeben. Offenbar sie l die ganze Angelegenheit im Zusammenhang mir den von der Regierung ungeordneten Maßnahmen gegen den Geburtenrückgang. * Kötzscheubroda, 7. Mai. Der etwa 60 Jahre alle verheiratete Streckenarbeiter Oswald Fichtner von hier wurde gestern mittag, als er auf der Effcnbahustrecke Weinböhla—Dresden einem ihm entgegenkommenden Zuge auSwcichcn wollte, von dem aus enigegengesetzier Richtung kommenden Sonderzug der Berliner Singakademie überfuhren und sofort getötet. * Willan, 7. Mai. Der 19 Jahre alte Ar beiter Fritz Gerischer hier stürzte auf der steilen Schulstraße mit dem Fahrrad und wurde schwer verletzt nach dem Kgl. Kcankenstift Zwickau ge bracht, wo er gestorben ist. * Mylau, 7. Mai. Eines unserer ältesten Anwesen, das „Deutsche Haus", jetzt im Besitz der Stadtgemeinde und auf Abbruch ausgeboten, brannte in vergangener Nacht völlig nieder. Es war seit längerer Zeit unbewohnt. Man vermutet böswillige Brandstiftung. * Schwarzenberg, 7. Mai. Der Bezirksaus schuß der AmtShauplmannschast Schwarzenberg nahm in seiner letzten Sitzung von einem Ver mächtnis des früheren Hofschauspiclers Adolf Landvogt in Dresden Kenntnis, wonach dem Bezirk 15000 Mark für Unterstützungszwccke über wiesen werden. Depeschen vom 8. Mai. Karlsruhe. (Priv.-Tel.) Der Kaiser be gab sich heute früh mir Sonderzug nach Türk heim, um einer Gebirgsübung bei Kolmar bei- zuwoynen. Das Frühstück wird auf der Hoh königsburg eingenommen. Berlin. (Priv.-Tel.) Im Reichs- wge erklärte heute auf eine Anfrage der Fort schrittspartei ein Regierungstömmissar, daß amtlich nichts bekannt sei, ob auf Missions- stalioneu christliche Mädchen geprügelt werden, die nicht christliche Männer heiraten. Sollte dies der Fall sein, würde vorgebeugt werden. Aus eine sozialdemokratische Anfrage erklärte Ministerialdirektor Lewald, daß die Regierung ein Ber öt erlassen werde gegen den Ge rauch ftanzösischer Uniformen lei öffen Uchen Vor führungen, Ivie sich dies jetzt bei einem Wohl- täligkeiisfest' des Hilssvere'ins gegen die Frem denlegion ereignet habe. Berlin. Gestern abend 7,25 Uhr sind Ker die fett mehreren Monaten in Rußland feßge alftnen und verurteilten deutschen Lufl- si. isfer Berliner, Haase und Nicolai wieder csiwc roffen. Sic wurden aus dem Bahn/of Friedrichstraße von Verwandten, von Mitglie dern des Vereins Berliner Lustschifser und za reichen Freunden und Bekannten begrüßt. Der Ballon, der zu- der Retördkahrt diente und Eigentum des Berliner Vereins für Luftfa'rten ist, ist von dcr russischen Polizei beschlagnahmt wordcn. Brandenburg. Bei einer Hebung des Feld- arUlleric-Regimenls Nr 3 überschlug sich die Lafette eines Geschützes und begrub einige Soldaten unter sich. Dec auf dem Geschütz sitzende Kanonier Hennig wurde so schwer ver letzt, daß er auf der Stelle tot war. Der Kanonier Bede wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Garnisonlazarett gebracht. An seinem Auf kommen lvird gezweifelt. Glciwih. ( Priv -Tel.) Wie der „Oberschl. Wanderer" meldet, ist im Ktvtt- witzer Kanal die Leiche einer jungen Frau im Wasser treibend gefunden worden. Da der Kopf der Leiche zertrümmert war, vermutet inan, das: die Unbekannte einem Verbrechen zuln Opfer gefallen ist. Die Ermordete ist etwa 25 Jahre alt. München. (P ü i v. - T e I.) Dcr Fürst von Hohenzollern wird in den nächsten Tagen seine Tochter, die Gattin des Exkönigs Ma nnel, besuchen und wahrscheinlich mit ihr zu- rückkehren. Ob dieser Aufenthalt im elterlichen Schlöffe von längerer Dauer sein und ob der Crkönig Manuel seine Gattin begleiten wird, steil noch nicht fest. Dnrazzo. Nachdem dcr Führer der Epiroten, Zographos, die von dcr internationalen Kontroll kommission angebotene Vermittelung angenommen hat, sind die Feindseligkeiten seit gestern mittag eingestellt wordcn. Die weiteren Verhandlungen werden in Santa Quaranta stattfinden. Loudon. Aus Veracruz wird gemeldet, daß die Mexikaner auf ein amerikanisches Wasser flugzeug geschossen haben. Die Garnison von Chcvari soll gemeutert haben; ein Offizier wurde ermordet und die Stadt geplündert Washington. Große Besorgnis herrscht hier über das Schicksal von zehn Amerikanern namens Smith, die sämtlich zu einer Familie gehören, und die in Tonali, im Staate Chiapais gefan gen gehalten werden. Man glaubt hier, daß sie hingerichtet werden sollen, weil sie während eines Angriffes, den die Rebellen auf die Stadt unter nahmen, auf die Mexikaner schossen und drei von ihnen töteten. LoS Angeles. Der hiesige Vertreter Car ranzas hat eine Depesche erhalten, daß die Re bellen Mazatlan eingenommen hätten.
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