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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140520
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-20
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.05.1914
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ihn gleich der Zweiten Kammer anzunehmen, >vas ohne Debatte erfolgt. Bürgermeister Dr. A y berichtet hierauf über Dekret 29: Entwurf eines Gesetzes über die Landeskusturrentenbank und beantragt, diesen in der Fassung der Deputation anzunehmen. Auch dies wird beschlossen. Da die Deputa tion dem Entwurf aber zwei Zusätze hinzu- gefügt hat, muß dieser nunmehr das Pereini- gnngs verfahren passieren. Wirkl. Geh. Rat Dr. Mehnert berichtet alsdann für die zweite Deputation über die Anträge der Abgg. Dr. Böhme, Biener und RUschke und Gen. betr. Errichtung einer Zen- tlalanstalt zur Förderung des Persowalkredits im Mittelstände und beantragte, dem Anträge in der Fassung der Zweiten Kammer zuzu^ stinrmen. Auch das wird beschlossen. Ebenso werden 265 000 Mark sür Erwei terung des Lagerhauses auf dem Leipziger Bahnhof bewilligt. Gras zur Lippe berichtet dann über Kapiiel 91 des Etats Universität Leipzig und i eantragt, es nach der Vorlage zu bewilligen. Rach längeren Ausführungen des Wikil. Geh. Rat Dr. Wach wird das Kapitel be willigt und die nächste Sitzung auf Dienstag vormittag 11 Uhr anberaumt. * * * Anette Kammer. 91. Sitzung vom 18. Alai Avg. Dr. Zöphel (nat-l.) gibt namens seiner poli fischen Freunde eine Erklärung a Tarin wird festgestellt, daß die vom Kultus minister vorgebrachte Entschuldigung des Kreis- i auplmanns von Bautzen zur Frage der Bor- romäerinnen nicht ausreichend sei. Dieser hat in seiner Eigenschaft als Haupt der obersten .girchenbehörde versagt. Man dürfte nicht ver gessen, daß das katholische Asyl ein rein kon fessionelles war, nicht ein Paritätisches, wie das andere, das auch einige katholische Kinder ausgenommen hatte. Kultusminister Dr. Beck: Es mag da hingestellt bleiben, ob der Kreishauptmann sofort einzuschreiten hatte. Aber die gute Absicht kann ihm nicht bestritten werden. Er hat die Ansicht geäußert, daß er neben der Wahrung des konfessionellen Friedens auch die besonderen JrUeressen der evangelischen Kirche als Kirchenbehörde zu fördern und zu wahren :abe. Die Behörden sind von der Regierung angewiesen, diesen Standpunkt festzuhalten. Sodann verhandelt man über Differenz- punkte. Tie 2. Kammer hatte den Zwinger anbau, der auf eine architektonische Schädi gung hinausläuft, angenommen, die 1. Kam mer ihn jedoch abgelehnt. Kultusminister Dr. Beck erklärt, daß sich die Regierung beim Beschluß der 1- Kammer beruhigt. Daraufhin tri't die Kammer einstimmig dem Beschlusse der 1. Kammer bei. Kapi.el 20 des Etats — direkte Steuer — erfordert einige Abänderungen. Durch die Ab lehnung der Wertzuwachssteuer muß die Ein» »ahme in diesem Kapitel gekürzt werden. Das geschieht. Dagegen beharrt die Kammer ini Gegensätze zur 1. Kammer bei ihrem Be schlusse, die beiden untersten Steuerstufen in Wegfall zu bringen. Abg. B r a u n (natl.) berichtet sodann über die Petition des Stadirates zu Nossen und die Anchlußpetilionen des Stadtgemeinderates zu Tiebenlehn und des Stadtrates zu Freiberg wegen Ergreifung von Maßnahmen gegen Schäden aus eingegangenen und aufgelösten Erz'ergbaubetrieben. Er beantragte, die Kam mer wolle beschließen, die Petition und die Anschlußpetitionen auf sich beruhen zu lassen. Abg. Hofmann (kons.) bemerkt, daß es richtig sei, daß das Bergbaugesetz Bestimmun gen enthalte, durch welche die Beteiligten vor gewissen Eingriffen geschützt werden. Auch habe die Staatsregierung seinerzeit sich bereit er klärt, die Stadt Siebenlehn zu unterstützen. Er bitte die Staatsregierung, auch in Zu kunft den beteiligten Gemeinden mit größtem Wohlwollen eutgegenzukommen. Abg. Drescher (Sog ) begründet das Votum der Deputation, wobei jedoch draußen im Lande nicht die irrige Meinung austauchen möchte, daß die privaten Grubenbetriebe bei event. vorkommenden Schädigungen an Grund stücken oder Gebäuden nicht ersatzpflichtig seien. Red ner verweist auf einige derartige Fälle, welche im Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Revier einge treten sind. Auch in der Gemeinde Gers dorf spielten einige Streitfälle, welche von den Hausbesitzern mißliebig empfunden wür den. Noch dazu, wenn in einem besonderen fiaüe man die werksseitig ernannten Bausach verständigen bei Terminen vor Gericht zulasse, den Sachverständigen des Geschädigten aber nicht, wodurch natürlich das Vertrauen der in Frage kommenden Hausbesitzer nicht gefestigt würde. Als Vertreter des Ortes wünsche er, daß die Kgl. Staatsregierung in Verbindung mit der Bergbehörde derartigen Prozessen die vollste Aufmerksamkeit schenken möge, damit die von Schaden betroffenen Haus- und Grund stücksbesitzer voll entschädigt werden oder event. diesen zu ihrem Rechte verhalfen wirb. (Bravo!) Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Wahle erwidert auf die Ausführungen des Abg. Dre- scher und betont, daß die Regierung der An gelegenheit ihre besondere Aufmerksamkeit zu wenden werde. Weiter könne sie jedoch nicht geben. Wenn aber öffentliche Interessen und arme Grundstücksbesitzer in Frage kämen, dann werde die Regierung aus Billigkeitsgründen gern entgegenkommen. Bei einer Petition rollt Abg. Schön- feld (kons.) aufs neue die Arbeiternot auf dem Lande auf,. Das führt dazu, daß sich auch die Abgg. Schmidt- Freiberg (kons.), Frätzdorf (Soz.), Seyfert (natl.) ver anlaßt sehen, ihre Stellung zu dieser schwie rigen Frage kurz zu erörtern. Abg. Dr. Zöphel (natl.) berichtet über die Anträge und Petitionen auf ein neues, einl-eitliches Beamtenrecht. Staatsminister Graf Vitzthum v . E ck- st ä d t macht einige Ausstellungen an dem Wortlaute des Berichtes, der nicht in allen Stücken die Regierungserklärungen objektiv wiedergebe. Die Frage, die Ministerialdirektor Dr. Heink in der Deputation verneint haben soll, ist im Bericht anders wiedergegeben, als im Protokoll. Aus Grund eines Schreibens des Gesamt- ministeriums ha die Finanzdeputation A sich mit der Veceinfpchung der gesamten Staats verwaltung befaßt- Abg. Anders (natl.) beantrage als Be richterstatter, die Regierung zu ersuchen, dem nächsten Landlage eine Mitteilung über den Stand der Arbeiten des Ausschusses zur Vor bereitung der Durchführung einer Reform der gesamten Staatsverwaltung zugehen zu lassen. Staatsminister Graf Vitzthum v. E ck - st ä d t weist darauf hin, daß die Regierung schon jetzt durch Anordnungen zahlreiche Ver einfachungen erreicht habe. Den unteren Be hörden sei größere Selbständigkeit verliehen worden, der mündliche Verkehr mit dem Pu- llikum und der Behörden untereinander sei ausgedehnt und die Anwendung des Telephons und der Schreibmaschine erweitert worden. Der Minister sagt weitere Prüfung neuer Anregun gen zu und dankt dem Ausschüsse, der sich dieser Frage widmet. Nächste Sitzung und Schlußsitzung: Diens tag vormittag 11 Uhr. Kirchliches Messest deS Glauchauer KretSvereiaS f»r Innere Misfiou. Am vergangenen Sonntag Rogate nachmit tags von 2 Uhr an fand in Altstadt Waldenburg das diesjährige kirchliche Jahresfest des Glau chauer Kreisvereins für Innere Mission unter zahlreicher Beteiligung aus der ganzen Ephorie statt. Für die Festpredigt war Herr Superinten dent Reimer ans Rochlitz gewonnen worden, der es verstand, in überzeugender und zu Herzen gehender Weise über das Thema „Durchs Vater unser zur Arbeit für die Innere Mission" zu sprechen und die Aufmerksamkeit der Zuhörer bis zum Schlüsse zu fesseln. Der kirchlichen Feier folgte eine Nachversamm lung im Gasthofe „zur Weintraube". Auch hier war der Besuch so groß, daß der Saal kaum alle fassen konnte. Nach gemeinsamem Gesänge er öffnete der Vorsitzende des Kreisvereins für Innere Mission, Herr Amtshauptmann Graf o. Holtzendorff unter Begrüßung der Erschienenen und herzlichem Dank sür das dem Kreisverein gezeigte Interesse die Festversammlung. Hierauf nahm Herr Stadtmissionsdirektor?. Peißel-Chem- nitz das Wort zu seinem Vortrage über „Wander arme". Der geschätzte Redner wies darauf hin, daß es im Königreich Sachsen etwa 100 000 Wanderarme gibt und schilderte in eingehender, das Interesse aller Erschienenen weckender Weise daS Tun und Treiben dieser Wanderbettler. Der Redner gab u. a. darüber Aufschluß, in welcher Weise diese Wanderarmen ihren Lebensunterhalt durch Bettelei sich verschaffen und ihre Erfah rungen und Kniffe in den sogenannten Schnapt- herbergen gegenseitig austauschten, daß sie eine besondere „Kundensprache" haben, ja, daß es sogar ein besonderes Blatt „Der Bruder Strau binger" gibt, welches in den zweifelhaften Her bergen ausllegt und sür daS die Bettler-Brüder literarische Beitiäge liefern. Der Redner betonte, daß auf dieseni Gebiete Abhilfe geschaffen und die Einwohner von dieser Landplage befreit werden müßten. Als geeignete Maßnahmen empfahl er, ähnlich wie cs die Chemnitzer Stadt mission eingerichtet hat, diesen Wanderarmen Arbeitsgelegenheit zu verschaffen, soweit sie zu arbeiten imstande sind, für solche aber, die nir gends mehr Arbeit finden infolge ihres hohen Alters oder sonstiger Gebrechen, sogenannte Halb kräfte, geeignete Versorgheime zu errichten. Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt auch der Landes verein für Innere Mission. Für diejenigen, die arbeiten können, aber nicht arbeiten wollen, müßte schließlich der Staat mit Fürsorgeerziehung bei den Jugendlichen oder eventl. mit Zwangs- arbeitSstätten cingreifen. Der Redner erntete reichen Beifall für seine temperamentvollen und und interessanten Ausführungen. Insbesondere sprach der Herr Amtshauptmann den beiden Festrednern Herrn Superintendent Reimer und Stadtmissionsdirektor ?. Peißel den herzlichsten Dank des Kreisvereins aus. Auch Herr Super intendent Neumann-Glauchau wies darauf hin, daß wegen der Wanderarmenplage Abhilfe dringend nötig sei und bat den in nächster Zeit erscheinenden Ausruf deS LandesvereinS für Innere Mission, der geeignete Maßnahmen vorschlägt und in die Tat umsetzen will, das Interesse nicht zu versagen und tatkräftig an der Verwirk lichung des gesteckten Zieles durch freiwillige Beiträge usw. mit zu helfen. Die Feier wurde noch verschönt durch einen gemeinsamen Gesang des Männergesangvereins von Altstadt Walden burg unter Leitung des Herrn Kantor Krämer. Nachdem der Herr AmtShauptmann namens des Ortspfarrers Herrn Pastor Walter, der durch ein Begräbnis verhindert war, der Nachversamm lung beizuwohnen, dcn Dank dasür ausgesprochen hatte, daß die Gemeinde Altstadt Waldenburg für die Abhaltung des diesjährigen Jahresfestes ausersehen worden ist, wurde die Versammlung um 6 Uhr nach einem allgemeinen Gesang ge schloffen. Die Feier hat sich dcn früheren JahreS- festfeiern des Kreisvereins würdig angeschlossen. Auch die in der Kirche sowie in der Nachver sammlung gesammelte Kollekte für den Landes- mrein für Innere Misfiou und den Frauenverein zu Altstadt Waldenburg hatte ein befriedigendes Ergebnis. . Ehrenabexd da NeiMW Äiewthr Hd-tisttitl-EriWal. Alßährlich, wenn der Mai ins Laud zieht, kommt für unsere wackere Feuerwehr ein Tag der Auszeichnung und offiziellen Anerkennung heran, ein Tag, der stets einer Anzahl treu verdienter Männer eine Belohnung für ihre anerkennenswerte Tätigkeit im Dienste der Ge samtheit bringt. Nur eine äußerliche Aus zeichnung, denn die wirkliche trägt die gute Sache in sich. Nachdem die beiden Kompagnien am Abend des gestrigen Montag sich gesammelt und in dem festlich mit.frischem Maiengrün geschmück ten Saal des Neustidter Schützenhauses Auf stellung genommen hatten, hielt Herr Bürger meister Dr. Patz etwa folgende Ansprache: Wenn- wir wandern und eine Höhe erllommen haben, gleitet unser Blick unwillkürlich rück wärts und vorwärts, rückwärts, um zu sehen, was wir schon geschaffen haben, und vorwärts, um zu sehen, was wir noch zu leisten haben. Zu einem solchen Rückblick bietet auch der heu tige Tag der Freiwilligen Feuerwehr, der Tag, den man in der Bürgerschaft gemeinhin als das Ordensfest unserer Freiwilligen Fer^erwehr bezeichnet, Anlaß. Geht unser Blick rückwärts, so müssen wir uns fragen: hat die Wehr im verflossenen Jahr allen in sie gesetzten Erwar tungen entiprochen und ihre freiwillig ül er- nommene Pflicht erfüllt^ Die Antwort muß immer ein freudiges Ja sein. Als Vertre er der Stadt kann ich mich diesem Ja nur voll und ganz anschließen. Das Vertrauen und die Wertschätzung, die Sie in der Bürgerschaft genießen, haben Sie nicht nur erhalten, son dern noch gefestigt. Wer den fleißigen Uebun-- gen der Wehr einmal mit beigewohnt hat, der wird die Ueberzmgung gewonnen haben, daß es sich nicht um Spielerei und Tändelei handelt, son dern daß die Hebungen dazu dienen, in den Stunden der Gefahr schlagfertig zu sein. Un sere Freiwillige Feuerwehr ist im letzten Jahre dreimal ausgezogen, um das Gut des Näch sten zu schützen. Mit straffer Manneszucht und Opsirwilligkeit sind L>ie Ihrer Äufgabe gerecht geworden. Ich habe Ihnen hierfür den Dank der vom Brandunglück Betroffenen abzustatten, dem ich zugleich- den aufrichtigen Dank im Namen der Stadtgemeinde anfüge. Aber auch Dank Ihren wackeren Führern, deren unermüd liches Wirken der Wehr stets neue Kräfte zu- fiihrte und- ihre Schlagfertigkeit auf einer Höhe erhielt, die auch in den Nachbargemeinden be kannt ist. Mit Stolz aber tragen wohl alle Feuerwehrleute ihre Uniform und Wohl keiner trennt sich o' ne Wehmut von ihr, sehen wir doch Vaier und Sohn in der Wehr vereint, bereit im Dienste der Allgemeinheit tätig zu sein. Ein Blick in die Zukunft aber kann »ur freudvoll und zuversichtlich sein, und so lange der schöne, gute Geist in Ihren Kreisen herrscht, dürften wir wohl noch auf lange Jahre hin aus davor bewahrt bleiben, in organisatori scher Hinsicht eine Aenderung zu treffen. Wir können der Zukunft getrost und beruhigt ent gegensetzen. Redner ging sodann zur Aus zeichnung der Wehrleute mit 10jähriger D i e n st z e i t über, der Herren Webermeister Karl Ferdinand Dünnebier, Luttzerstraße 1, Malermeister Karl Rudolf Viehweg, König Alberistratze 37, Uhrmachermeister Alfred Jo hannes Dreißig, Weinlellerstraße 5, der 1. Kompagnie und Fabrikweber Otto Hermann Schmalfuß, Neumarkt 17 (am Erscheinen ver- hinder), und Tischlermeister Albin William Bonitz, Chemnitzer Straße 50, der 2. Kom pagnie über, denen er im Namen der Stadt dix gestiftete 1. Litze für 10jährige Täligkeit mit etwa folgenden Worten überreichte: Wer von uns Soldat gewesen ist, wird hierbei an die Schießschnur denken, die ehedem in der Armee verliehen und mit Freude und Stolz getragen wurde. Ich hoffe, daß auch Sie die Aus zeichnung mit Freude und Stolz tragen wer den, schon um des idealen Wertes, die ihr innewohnt. — Die Herren Fabri'weber August Paul Schmidt, Bahnstraße 5, Fabrikweber Johann Friedrich Horn, Feldstraße 30, Haus weber Al.-in Reinhard Nagel, Oststraße 11 und Fabrikweber Richard Mar Meyer, Hohe- straße 22, der 2- Kompagnie erhielten für 15jährige Dienstzeit die 2. Litze unter etwa folgender Ansprache: Möge diese 2. Litze immerdar ein festes Band bilden zwischen der Wehr und Ihnen. Möge sie ein unzerreiß- liches Band seisi das nie in Stücke gebt, selbst wenn einmal schwere St'rme über die Wehr dahinbrausen. Im Namen des Landesaus schusses Sächsisck)ec Feuerwehren überreichte Redner sodann den Herren Tischlermeister Otto Julius Solbrig, Lungwitzer Straße -1, der 1- Kompagnie und .Hausweber Emil Robert Gl ßer, Gar enstraße 1, der 2. Kompagnie für 2 0jährige D i e n st z e i t je ein Diplom, den Glückwünschen des Ausschusses die der Stadtvertretung anschließend.' Scheuen Sie nicht, fuhr Redner fort, diefem Schmuck in Ihrem Heim den Platz anzuweisen, der ihn? zukommt. Nun komme ich zu den Treuesten der Wehr, den Mitgliedern mit 2 5 jähri - ger Dienstzeit, den Herren Tapezierer und Dekorateur Theodor Richard Mayer, Dresdner Straße 13 und Glasermeister Max Paul Schmidt, Altmarkt 23, der 1. Kompa gnie und Hausweber Karl Ludwig Krüger, Bahnstraße 48, der 2. Kompagnie. Was schliess ein Vierteljahrhundert nicht alles in sich, an freudigen Stunden, Stunden des Ern stes und der Arbeit! Sie dürfen sich stolz den Kameraden anschließen, deren Brust dieses tragbar« Ehrenzeichen schon schmückt. Es ge hört zu den wenigen Orden, die wirklich ver- dient werden müssen. Tragen Sie es in Rü stigkeit und Gesundheit und in Ehren noch recht lange. Sie alle aber seien nochmals bedankt für Ihr Wirken und Schaffen im Dienste der Allgemeinheit. Mögen die Aus zeichnungen den jüngeren Kameraden ein An sporn sein, aber möge auch der Abend dazu beitragen, daß in Ihren Kreisen die bürger lichen Tugenden und auch die Vaterlandsliebe weiterhin eine Pflegstätte finden. Dies bitte ich zu bekräftigen, indem Sie mit mir einstim- men in den Ruf: Se. Majestät König- Fried rich August, der Protektor von Sachsens Feuerwehren, er lebe hoch! Lebhaft stimmte man in die Hochrufe ein und sang darauf stehend die Königshymne. Unter der trefflichen Leitung des Herrn Fritz Nadler bot sodann die Kapelle der 2. Kompagnie ein gutgewähltes Pro gramm, das wesentlich zur Verschönerung des Abends, zu dem Freibier geboten wurde, bei trug und dankbare Anerkennung fand. Die Pausen zwischen den Musikstücken wurden durch Ansprachen ausgefüllt, auch boten d-ie Herren- S ch ö n f u ß, Nadler jr. und A s ch jr. wunderbar abgetönte Streichquartette als Unterhaltungsmusik, die wohlverdienten anhaltenden Beifall ernteten. Herr Stadtrat Lange kam als Bran-d- direkwv sodann auf die 58jährige Zeitdauer des Bestehens der Wehr zu sprechen und for derte auf, allezeit die Leitgedanken der Grün der „dem verheerenden Element Trotz zu bie ten, dem Gemeinwohl zu dienen und Näch stenliebe zu üben", nachzueisern. Redner wünschte, daß der bisherige gute Geist in der Wehr fortleben- möchte und begrüßte dann die Herren Bürgermeister Dr. Patz, Ratsassessor Dr. Davschau und die Mitglieder des Feuer lösch-Ausschusses. Er dankte für das der Wehr allezeit bewiesene Wohlwollen und schloß- mit einem Hoch aus die Jubilars, denen man den Abend verdanke. Herr Hauptmann Stützner gedachte der trefflichen Worte des Bürgermeisters, über die allseitig Freude herrsche, wenn man auch) nur lediglich seine Pflicht getan habe. Nacheisern den Alten müsse Pflicht der jüngeren Kame raden sein. Redner schloß mit Dankesworten an die Stadtvertretung für stete Erfüllung der Wünsche und brachte ihr und dem Oberhaupt der Stadt ein Hoch. Im Namen der Jubilare der 2. Kom pagnie dan'te Herr Ludwig Krüger, der der Arbeit und Opferwilligkeit der 25 Jahre gedachte, die das Pflichtgefühl zum Ausharren anseuerte Auch in Zukunft der Allgemeinheit zu dienen, müsse Ausgabe aller, besonders aber der jüngeren Kameraden- sein. Für die Jubilare der 1. Kompagnie gab Herr Malermeister Vieweg dem Dank für die Auszeichnungen Ausdruck, zugleich mit dem Ge lübde, auch fernerhin treu zur Sache zu halten. Herr Hauptmann Stübner gab einen kurzen Rückblick auf die ersten Jahre der We"r, ^ie sich ihre Ausrüstung zunächst selbst beschaf fen mußte. Daß- in dieser Beziehung erfreu licher Wandel eingetreten sei, verdanke man der einsichtsvollen Stadtvertretung, der Ned ner gleichfalls ein „Gut Schlauch" widmeten. Herr stellv. Hauptmann Fabrikant Schulze bob die Pflicht der Wehrleute hervor, ihren Mitbürgern in Stunden der Gefahr, bei aus lrechenden Bränden rc. hilfreich zur Seite zu stehen. Wenn man bisher dieser Pflicht alle zeit getreulich nachgekommen sei, so rühre dies z. T. von der guten Kameradschaft her, die man noch immer gehalten habe. Man könne seine Freude über das Hand-in-Hand-arbeiten laben, Führer und Kompagnien wüßten sich eins im Gefühl ihrer Zusammengehörigkeit. Diefir kameradschaftlich« Geist, der hervor ragendste Zug der Wehr, sei aber auch im Verkehr mit den beiden Herren Branddirek toren anzutreffen. Beide, bewährte Männer, lätten stets das rechte Verständnis für die Aufgaben der Wehr gezeigt, sie seien immer zur Stelle, zur ernsten Arbeit sowohl wie bei den geselligen Zusammenkünften. Redner schloß mi' einem „Gut Schlauch" auf die Brand' direktoren. Herr Hauptmann Stützner gedachte in einer weiteren- Ansprache der Kameraden, die 10. 15, 20 und 25 Jahre der Wehr ihre Dienste widmeten und der alten Mitglieder die 30, 40 Jahre und länger tätig sind und dar über hinaus, wie z. B. Herr Hermann Mül ler, der einige 40 Jahre der 2. Kompagnie in Treue angehöre. Diese Kameraden hstteu- das Feuerlöschwesen unserer Stadt aus seinen kleinsten- Anfängen heraus erstehen sehen und manchen- Sturm, wenn die Brandglocken ge- rusest mitgemacht. Außer diesen Kameraden fei a^er noch jeinan-d vorhanden, das sei der Nestor der Feuerwehr Hohenstein-Ernstthals, der wackere Ehrenhauptmann der 2. Kompa gnie, Herr Franz Hoborka, Inhaber der König Friedrich August-Medaille. Ihm und den übrigen alten Wehrmännern brachte Red ner ein „Gut Schlauch". Herr Adjutant Espig erinnerte an den alten- Wahlspruch der Feuerwehren- „Alle für Einen und einer für alle", den König Fried- rich August einst Luitpold von Bayern ins Album schrieb. In Zeiten der Not und Ge fahr, wenn es gelte das Gut des Nächsten zu schützen und zu retten, müsse sich dieser Wahl spruch- Geltung verschaffen. Redner wünschte, daß die Nächstenliebe, das Grundprinzip der Feuerwehren, auch in Zukunft hochgehalten werden möchte. Herr Stadtv. Nobis als Mitglied des Feuerlöschausschusses gedachte der Kompagnie-
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