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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-14
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.05.1914
- Autor
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bauen für die Zukunft und nicht für den ge genwärtigen Zeitpunkt. Wer hätte z. B 1898 an ein Sinken der Schulkinderzahl gedach!? Die Zifer kann doch mich wieder steigen. Wir hassen, daß auch die Einwohnerzahl durch Zu zug steigt. Wir ha^en heute einen besonderen Schulbezirk HMengrund, dem auch die Ler- chenstraße zugeteilt ist, die natürlich ihre Kin der lieber zur Altstadt schicken möchte, wenn es angängig wäre. Die Zukunft a'er bringt doch einmal die Auflösung des H"ttengru»der Schulbezirks und haben wir dann auch mit diesem Zuwachs zu rechnen. Wenn wir heute nur ungenügend bauen, werden wir in viel- leicht 3—4 Jahren schon wieder vor derselben Frage stehen. Diese großen Gesichtspunkte vcr- langen einen Erweiterungsbau, aus den Sie sich ja heute noch nicht festlegen sollen, der Sie noch öfter beschäftigen wird, weshalb zweckmäßig eine Besichtigung der jetzigen Alt städter Schulgebäude erfolgt. Heute handelt es sich nur um den Ankauf der Entwürfe, die wir als Unterlagen benutzen wollen. Wir hoffen, in diesem Jahre noch mit dem Bau beginnen zu können, damit wir die Schule dann iin nächsten Jahre beziehen können- Ich an men nem Teile werde alles tun, um die Allge meinheit nicht zu sehr durch die Schulhaus- Erweiterung, die sich nun einmal nicht um gehen läßt, zu belasten. Herr Stadtv.-Vorsteher Lohse ist auch der Ansicht, daß man bei einer Besichtigung unbedingt zu der Ueberzeugung kommen müsse, daß etwas zu geschehen hat. Redner glaubt, daß die Regierung verschärfte Maßnahmen ge gen den Geburtenrückgang ergreifen werde, die eine Steigerung der Geburtenziffer wahrschein lich erscheinen lassen. Mit den bisherigen Ver hältnissen sei nicht weiter auszukommen. — Das Kollegium stimmt der Vorlage sodann einstimmig zu. 7 Geschäftsordnung. Die Geschäftsordnung für das Kollegium muß bekanntlich einem Neudruck unterzogen werden. Auf Vorschlag des Herrn Vor - st e h e r s wird der Rechtsausschuß damit le- traut, eine entsprechende Prüfung der Ordnung vorzunehmen und dem Kollegium die «"'geän derten Bestimmungen zur Genehmigung vcr- zulegen. Aussprache. Herr Stadtv. Wächter hätte gern eine Besichtigung des Mineralbades gesehen, dessen Ankauf in der Stadt allgemein freudig begrüßt worden sei. Bei etwaigen Beschlüssen über die Verwendung des neuen Besitzes, die doch Wohl demnächst zu erwarten seien, könne man sich dann eher ein Bild machen. So wisse man nicht, was alles dazu gehöre. — Herr Vor steber Lohse entgegnet, hieran schon gedockt zu haben, doch liege für die jetzige Pächterin keine Notwendigkeit vor, eine solche Besichti gung in allen Teilen zu gestatten. Es soll event. wegen der Besichtigung angefragt wer den — Der Herr B ü r g e r m e i st e r wen det sich sodann gegen eine Zeitungsstimme, wonach gelegentlich, des Ratsbeschlusses betr. das Sitzen der Kellnerinnen an Gasttischen eine Mißachtung des Kollegiums stattgefunden habe. Dem sei nicht so. Der Rat ha'e ledig lich nach seinem Ermessen beschlossen, indem er dem Ersuchen des Kollegiums, diese Be stimmung zu streichen, nicht stattgegeben ha"e. Auch die Ansicht, daß es sich um ein Orts gesetz bandele, das der Genehmigung beider städtischen Kollegien bedürfe, sei durchmrs nickt zutreffend, vielmehr falsch. Es handele sich tim ein polizeiliches Regulativ, wozu die Stadt verordneten nur zu hören seien, was auch ge schehen ist. Der Rat war für Beibehaltung der Bestimmung, die auch von einigen Mitgliedern des Kollegiums im Rech'saus- schuß gutgeheißen, dann in der Sihuna a er abgelehnt wurde. Im übrigen aber müsse ab- gewartct werden, ob das polizeiliche Regula tiv wirklich so scharf gehandhabt werde, es dürfte sicherlich nicht so viel Staub auf- wirbeln, wie man in GastwirtsKeisen an nehme. Andere Städte hätten gleiche Bestim mungen. Es wird sodann in eine geheime Beratung cingetreten. Oertliche- «Schftfche-. *— Witterungsaussicht für Donnerstag, den 13. Mai: Süawcstminde, zeit weise a ffyciternd, etwas wärmer, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge * — Die Eisheiligen haben in die sem Mai, der allzu wonniglich bisher ja über haupt nicht gewesen ist, von ihrer Herrschaft ein Li.eichen preisgeben wollen. In allen Teilen Deutschlands wird über den Tiefstand des Thermometers gellagt. In der Schweiz gingen riesige Schneefälle nieder. Sie waren so ergiebig, daß die Behörden einzelner Orte die Einwohnerschaft alarmieren ließen, damit sie durch Äbschütteln des Schnees die Obst- läume vor dem Zusammenbruch schütze. In Sitten mußte die Feuerwehr die abgerissenen Aeste fprtiragen, um den Verkehr zum Bahn hof zu ermöglichen. — In der hiesigen Ge gend ging gestern abend ein Schloßenwetter nieder. *— V e r s i ch e r u n g s a m t. Als Ver tretet der Versicherten beim Versicherungsamt der Kgl. Amtshaupimannschaft Glauchau wur den u. a. die Herren Wirker Max Katzsch-Oberlung- wih und Bergarbeiter Louis Vieweg-Gersdorf gewähtt, als Stellvertreter die Herren Geschirr führer Franz Tippmar- und Wirker Gustav Bennewitz-Oberlungwitz, Wirker Clemens Sie- ber-Gersdorf und Werkmeister Paul Hartig- Callenberg. Die Wahlzeit hat am 1. Mai d. I- begonnen und dauert 4 Jahre. * — Völkerschlacht-Denkmale Lotterie. Am gestrigen 1. Ziehungstage der 25 Lotterie wurden folgende größere Ge winne gezogen: 10 000 Mar.' auf Nr-165 872: 500 Mark auf Nr. 5006: 300 Mark auf Nr. 67 774; 200 Mark auf Nr. 86 483, 94 533, 161 155, 192 401; 100 Mark auf Nr. 1094, 12 210, 49 214, 65 193, 94 324, 119 506, 159 954. * — Hauptgewinne der 39. Dresdner Pferde-Lotterie, ge zogen am 12. Mai 1914. 1 Hauptgewinn: Eine vierspännige Equipage auf Nr. 14 062. 2. Hauptgewinn: Eine zweispännige Equipage auf Nr. 50 991. 3. Hauptgewinn: Ein zwei- spänNiger Erntewagen auf Nr. 4145. 4. Hauptgewinn: Ein Einspänner auf Nr. 33 926. Nachstehende Nummern gewinnen je 1 Pferd: 4292, 5490, 7311, 10850, 11 351, 11461, 11 642, 13 964, 16 280, 17 589, 19 669, 20 C77, 24 282, 24 318, 25 534, 28 135, 30 794, 33 031, 33 075, 35 094, 36 741, 38 801, 39 022, 39 134, 41 107, 41 950, 44 301, 51 105, 52 921,, 53 500, 55 611, 55 746, 59 951. * — Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Ernstthal Blatt 262 auf den Namen des Bäckermeisters Reinhold Müller in Hohenstein-Ernstthal eingetragene Grundstück soll am 27. Juni 1914 vormittags 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Dege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 0,9 Ar groß und einschließlich des auf 150 Mk. bewerteten Inventars auf 7360 Mk. geschätzt. Es liegt in Hohenstein- Ernstthal, Bergstraße 1, ist zum Betriebe einer Bäckerei eingerichtet, mit 70 Steuereinheiten be legt und in der Landesbrandkasse mit 4320 Mk. versichert. * Hohenstein-Ernstthal, 13. Mai. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung wurde u. «. der Ankauf und Abbruch der Kleindienst- schen Scheune in der Karlstraße beschlossen und drei Entwürfe für den Schulerweiterungsbau angekauft, darunter der des heimischen Bau meisters Richard Müller. In der Sitzung kam zum Ausdruck, daß ein Schulerweiterungsbau infolge des anhaltenden Sinkens der Geburten ziffern überhaupt nicht mehr notwendig sei, eine Ansicht, die von anderer Seite widerlegt wirrde. Den Schluß der Sitzung bilde"« eine Erklärung des Herrn Bürgermeisters in der Angelegenheit des Kellnerinnen-Regulativs. * — Aus Anlaß des Roten- Kreuz-Tages findet, wie bereits bekannt- gegeben wurde, morgen Donnerstag abends auf dem Altmarkte ein Konzert der Stadt- kapelle statt. Bei ungünstiger Witterung wird es im Saale des Hotels „Drei Schwanen" «"'gehalten. Der Beginn ist Stunde früher gelegt worden, allo aus s^8 Uhr. Es werden gespielt: 1. German-American-Marsch von Los- son; 2. Ouvertüre zur Oper „Indra" von Flotow; 3. Gruß an Hans Sachs und Auf zug der Zünfte aus den Meistersingern von Nürnberg von R. Wagner; 4. In schöner Maiennacht, Walzer von Rentsch; 5. Opern« melodien-Potpourri von Lissang; 6. Fürst Bü« low-Marlch von Warnken. * — Das diesjährige Rosenfe st dez hiesigen Rosenvereins, mit dem eine Aus- stellung verbunden ist, findet am 5. und 6. Juli im Logenhaus statt. m. Oberlungwitz, 13. Mai. Heute vor mittag fand in unserer Gemeinde durch den Pstrd«vormusterunqskommissar Oberstleutnant Mosche-Zwickau die diesjährig« Pferdevormustc- rung statt. Auf dem Gestellungsplatze hinter dem Gasthof „zum Lamm" wurden in drei Abteilungen 171 Pferd« vorgeführt, z. T. ein pr 'cktiges und fast allgemein kriegsbrauch^ares Material. m. Oberlungwitz, 13. Mai. Die Feier der silbernen Hochzeit beging gestern Herr Gutsbesitzer Beckmann und Frau. — Von einem „wilden" Radler wurde gestern gbend im strömenden Regen eine ältere Frau auge- fahcen, die hierbei einige Verletzungen davon trug. * Gersdorf, 13. Mai. Zu dem durch verschiedene Blatter unserer Gegend gegangenen übertriebenen Bericht ü^er die Unterschlagun gen beim Oersdorfer Steinkohlenbauverein schreibt dieser selbst: Ein Beamter und ein Arbeiter haben sich bei uns Verfehlungen zu- sckulden kommen lassen und sind sofort ent lassen worden. Die nur von der Werksver- waltung geführte Untersuchung bat bis jeßt ergeben, daß die Verfehlungen nicht über ein Ja^r zurückgebcn und daß von einem vie^e Tausende Mark besagenden Schaden des Mer kes nicht die Rede ist. Ferner sind die Ver fehlungen nicht von einem entlassenen Schrei ber ausgedeckt worden. — Hiernach ist der von uns veröffentlichte Bericht über die Angelegen« beit zutreffend. )( GerSdorf, 13. Mai. Der hiesige Steno graphenverein „GabelSberger" hält regelmäßig Donnerstags im Ratskeller seine Uebungsstun- den ab und beginnt gegenwärtig wieder einen Nnfängerkursus. Wer sich diese Gelegenheit zu nutze machen will, versäume nicht, dem Kursus sosort beizutrcten, zumal die Kosten ganz geringe sind. — Der Stenographenoerein veranstaltet am kommenden Sonntag einen Ausflug nach Reitzen hain. Der Fahrpreis wird ein ermäßigter sein. Wer sich noch beteiligen will, wende sich an die Vereinsleitung, Herrn Vorsteher Otto Metzler hier. X Langenberg, 13. Mai. Die Einwohner schaft sei darauf hingewiesen, daß am morgigen Donnerstag von früh 8 Uhr ab eine Nach eichung der zur Verwendung kommenden Maße, Wagen und Gewichte in Webers R staurant „zur Wartburg" stattfindet. -8. LanzenchurSdorf, 13. Mai. Das Wohl- tätigkeitsfest, daS der Ortsausschuß für den Ro grund. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. * Elsterberg i. B-, 12. Mai. Nach langen Bemühungen ist cs hier endlich gelungen, die Absenderin der anonymen Schmäqbriefe, die hier seit Jahren Beunruhigung verursachten, zu ermit teln. Nur durch ciney Zufall geschah die Entdek- kung. Als die Täterin durch ein Kind sich mittels eines beschriebenen Zettels etwas in einem Laden besorgen ließ, erkannte eine zufällig dort befind liche Dame, die auch mit einem solchen schmutzigen Briefe bedacht worden war, die Handschrift. Die Beschuldigte, die Frau eines angesehenen Beamten, hat, wie es heißt, ihre Schandtaten bereits eingc- standen. * Saalhauscn bei Oschatz, l2. Mai. Bei der Feldarbeit auf der Rittergutsflur gingen einem polnischen Arbeiter die Pferde durch. Dabei wurde dem Arbeitet die Ringelwalze an dcn Kopf geschleudert. Er war siffort tot. Depeschen vom 13. Mai. Leipzig. (Priv.-Tel.) Auf dem Neubau des Warenhauses Althorst in der Petersstraße er eignete sich heute früh gegen 8 Uhr ein schwerer Unfall. Bei den Bauarbeiten im mittleren Lichthofe stürzte ein den Lichthof überspannender Eisenträger aus etwa 15 Meter Höhe ab. Da durch wurden 5 Mann sehr schwer und 1 Mann leichter verletzt. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus gebracht. Berlin. (Priv. - Tel.) Heute mittag fand im Reichskanzlerpalais die Trauerfeier für die verstorbene Gemahlin des Reichskanz lers von Bethmann Hollweg statt. Im Mit telbau war im Kongreßsaal die Leiche unter einer Fülle von Blumen aufgebahrt. Als Vertreter des Kaisers war Prinz Eitel Fried rich anwesend, während die Kaiserin und das Kronprinzenpaar persönlich erschienen waren. Das diplomatische Korps, die Parlamente, Staatsbehörden rc. hatten Vertreter entsandt. Durch Gesang des Domchores wurde die Feier eröffnet, danach hielt Generalsuperintendent Lahrrsen die Trauerrede- Nach nochmaligem Chorgesang endigte die Feier mi dem Cho ral „Wenn ich einmal soll scheiden". Wiesbaden. (Priv.-Tel.) Der Kaiser traf heute früh 7'/^ Uhr bei schönem Wetter auf dem Bahnhof ein und wurde vom kommandie renden General und dem Polizeipräsidenten empfangen. Auf der Fahrt nach dem Schloss-' brachte das Publikum, das sich trotz des frühen Morgens zahlreich eingefunden hatte, dem Kaifer lebhafte Huldigungen dar. Mannheim. (Prio. - Tel.) In dem Zivil- prozeß des bayrischen Landtagsabgeordneten ! Abresch gegen den Rechtsanwalt von Harder ist jetzt das Urteil verkündet. Es lautet: Der be klagte Rechtsanwalt v. Harder hat an den Kläger Abresch 16000 Mk. nebst 4«/. Zinsen seit dem 1. Februar 1914 zu zahlen. Der Beklagte hat sich jeder Verwaltungsmaßnahme auf seinen argentinischen Besitz ohne Zustimmung des Ab geordneten Abresch zu enthalten. Das Urteil bildet einen Teilerfolg des Abgeordneten Abresch. Kassel. Ein Eisenbahnunglück hat sich auf der noch im Bau befindlichen Eisenbahnstrecke Forbach—Brilon ereignet. Zwischen den Sta tionen Wilsum und Brilon stürzte ein Arbeits- Todesfälle »o« Hodensteis-KruDtdol «o» n«geae«d: Oberförster a. D Andreas Heinrich Poetzschke, Glanchou: grau Slara Helene Hertling geb. Heil, 49 I., §rau Frieda «ug. Kr»««hold geb. Fleck, 39 I., Grün«; Christian Friedrich Vletz, 78 I, velsnttz: Frau verw. «. W «ndotph, «aNenberg; Fra» Selma Katt- geb. Hubrig, b« I, «tederdorf; Frau W. «. vriw. «retzschmar geb Schellenberger, 78 I., Mederwürschnttz. „Jefferson Old" der Dominion Company ereig nete sich eine Explosion. Sieben Personen wurden getötet, einige verletzt. * Giu radikaler Aatimilitarift. In Covilita (Portugal) erstach der Antimilitarist Ferreira einen Major der Infanterie. Die Volksmenge bewies jedoch für diese Tat des radikalen Anti militaristen nur wenig Verständnis, sie holte den inzwischen verhafteten Mörder aus dem Gefängnis heraus und knüpfte ihn an einem Laternenpfahl auf. * Hinrichtung eine- Krauenmörders. Im Hofe des Gefängnisses, zu Köln wurde der 56- jährige Arbeiter Wilhelm Reuter, der im vorigen November seine Frau ermordet hatte, hingerich'.et. Reuter hat bis zuletzt seine Unschuld beteueri. * Echt russisch. Ja Petersburg-Narwa wurden in der Seraphimkirche drei Glocken aus dem Turm gestohlen, ohne daß es jemand gemerkt hätte. Erst nachdem die Polizei Nachforschungen anstellte, ertappte man einen Arbeiter beim Fortbringen zweier Glocken. Er wollte sie in ein Tcödlerge- schäft schaffen! Ueber den Verbleib der dritten Glocke verweigert der Mann jede Auskunft. Kleine Chronik. * AuS dem Erbbebengebiet auf Liztlieu. Der Aetna ist stark in Tätigkeit. Er stößt un geheure Aschcnmengen aus, und hohe Rauch säulen steigen in die Luft. Mehr oder minder leichte Erdstöße wurden wahrgenommen. Einer davon war so stark, daß die Bevölkerung wieder von einer Panik erfaßt wurde, in laute Schreie ausbrach und blindlings davonlief. Die ganze Nacht hindurch spie der Krater Flammen aus. Professor Ricco, der Dircktor des Aetna-Obser- vatoriumS, ist der Ansicht, daß noch nicht alle Gefahr vorüber ist. * Eine märkische Kirche in Klamme«. Die Kirche zu Altdöbern (Kr. Kalau), ein interessantes märkisches Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert, mit granitenem Altar, vielen künstlerischen Statuen und Gedächtnistafeln, wurde durch eine Feuersbrunst eingeäschert. Der Dachstuhl mit rem Glockenspiel ist eingestürzt. Das Feuer brach heute morgen aus. * Gxplofion im Maschinenranm eine- Dampfers. Aus Norfolk (Virginia) wird ge meldet: Im Maschinenraum des Dampfers mittag um 11 Uhr. * Lallnberg, 13. Mai. Ein Racheakt wurde dieser Tage hier verübt. In einem Haushalte an der Stadtrichter Werner-Straße lag Wäsche auf der Bleiche. Als diese wieder aus dem Garten entnommen werden sollte, bemerkte die Hausfrau zu ihrem Schrecken, daß ein Teil der Stücke gelbe Flecken aufwies. Zunächst wurde die Wäsche ahnungslos in Benutzung genommen, bis der Zerfall des Gewebes an den fraglichen Stellen zeigte, daß eine Säure die Zersetzung herbeigeführt haben mußte. Es wurde nun Anzeige erstattet, und der Wachtmeister Hentschel bemühte sich, den Täter zu ermitteln. Das wollte längere Zeit nicht gelingen. Inzwischen war ein zweiter derartiger Racheakt ausgeführt worden und zwar war ebensolche Säure auf ein Nachbargebäude gegessen worden, die dort das Pappdach beschädigt hatte. Die sofort vorge nommenen weiteren Recherchen wiesen auf einen Mitbewohner des Hauses, wo die Wäsche ver dorben morden war, hin. Die seitens der Polizei gesammelten Indizienbeweise waren mit der Zeit so erdrückend geworden, daß endlich nach lOtägigem Leugnen der Täter, ein 78 Jahre alter Witwer L, ein Geständnis ablcgte und die Zusicherung gab, für den Schaden aufzukommen, nachdem er vergebliche Versuche gemacht hatte, Nachbarn die verwerfliche Handlung in die Schuhe zu schieben. Nur dem Umstande, daß der edel denkende Geschädigte mit Rücksicht auf das hohe Alter des Täters von der Stellung des Straf antrages absieht, hat letzterer es zu danken, daß er seiner wohlverdienten Bestrafung entgeht. * Chemnitz, 12. Mai. Der Direktor der Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. Hermann Pöge in Chemnitz, Willy Pöge, ist in der ver gangenen Nacht gestorben. Pöge war seit längerer Zeit herzleidend und hielt sich in Bad Nauheim zur Kur auf. Der Verstorbene, am 2. Dezember 1869 in Chemnitz geboren, war einer der bedeutendsten inid erfolgreichsten Automobil- Herrenfahrer, der in zahlreichen Konkurrenzen des In- und Auslandes mit Preisen ausge zeichnet wurde. * Gchönfeld bei Anuaberg, 12. Mai. Mit einem brennenden Strohwisch wollte gestern der beim Spediteur Ramm bedienstete Knecht die Fliegen verjagen und setzte dabei fahrlässigerweise das Stallgebändc in Brand. Während es den herbeigeeilten Feuerwehren gelang, das angren zende Wohngebäude zu retten, brannte das Stallgebäude vollständig nieder. m rüg d-n Bahndamm hinuni-r. wurdc gmb-n ia HM-ng-und EuÄ -„sg-Adm worden. Der Knabe ist ans Chemnitz und ver-4 . . mnnmr weil,- bei Bmwandwn b-iuch-wche m HMen. I flugjm"Ja. stch borough zugetragen. Bei dem Zusammenstoß wurden der Hauptmann Aiwerson und ein Mecha niker getötet, der Leutnant Wilson schwer verb'.st. Madrid. Innerhalb des im Bau befindlichen Tunnels zwischen Jnscu-Chanfrauc bei Huer c i hat sich gestern eine furchtbare Dynamit xvlojivn ereignet. Drei Arbeiter wurden sofort getöici, mehrere andere teils schwer, teils leichter verletzt. Die Arbeiten im Tunnel sind vollkommen zer stört. Man befürchtet, daß noch weitere Opfer unter dcn Trümmern begraben liegen. Madrid. Den spanischen Truppen unter dem Oberbefehl des Generals Sylvestro ist es gelungen, den aufrührerischen marokkanischen Stämmen eine schwere Niederlage in der Nähe von Guemlia beizubringen. Die Spanier, etwa 6000 Mann stark, überraschten die Marokkaner, und zwar in der Hauptsache den mächtigen Stamm der Beni Arod. Gestern früh beim Morgengrauen nahmen die Spanier die Ma rokkaner zwischen zwei Feuer. Letztere ergrif fen die Flucht, sammelten sich aber wieder und leisteten bis nachmittags 4 Uhr verzweifelten Widerstand. Schließlich mußten sie aber den Kampfplatz räumen. Die Hartnäckigkeit, mit der die Marokkaner Widerstand leisteten, erklärt man sich damit, daß Raisuli selbst ihr Anfüh rer war. Die Spanier verloren 6 Tote und 17 Verwundete. Die Verluste der Marokkaner sollen nach Hunderten zöblen. ten Kreuz-Tag am Sonntag in den Räumen des „ErbgerichtS" veranstaltete, erfreute sich, wie schon kurz mitgeteilt, eines guten Besuches und brachte folgende Einnahmen: Eintrittsgelder 30,20 Mark, Tombola 40,70 Mark, Karten und Blu menverkauf 35,82 Mk., Musikerspende 8 Mk., insgesamt 114,72 Mk. Nach Abzug der Unkosten dürften 90—95 Mk. für die gute Sache des Roten Kreuzes übrig bleiben. Dieses günstige Ergebnis, das die Erwartungen weit übertrifft, wird sich durch noch in Aussicht stehende Ein zelspenden und durch einen weiteren Festabend im „SchützenhauS" voraussichtlich noch günstiger gestalten. p. KuhschvapPel, 13. Mai Der Frauenverein aus Siegmar unternahm gestern in starker Zahl einen Ausflug zum Lahlschen Gasthof, wo sich die Gäste bei guter Bewirtung aufs beste ver gnügten. u. BernSporf, 13 Mai. Die Pferdevor musterung findet in unserm Ort am morgigen Donnerstag vormittags 11,45 Uhr statt. — Die Musterung in Hermsdorf erfolgt Freitag vor
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