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„ , , «terbefLlle: Dorothea Möckel, Tochter der Clara Frieda Mockel, Dienstmädchen, 8 Monate alt: Marie Gertrud Berthold, Tochter des Rundstuhlarbeilers Paul Eugen Berthold, S Monate alt. Depesche« Berlin. (Priv.-Tel.) Hier wurde der Ducckuueger Din verhaftet, der frühere Sekretär des Dualahäuptlings Manga, gegen den in Ka merun ein Verfahren wegen Hochverrats schwebt. Die Verhaftung erfolgte auf telegraphische A:- Weisung aus Kamerun, da Din im Berd.-cht steht, Beihilfe zu dem Hochverrat geleistet zu haben. Ec wird mit nächster Gcleg nheit nach Kamerun transportiert werden. Stendal. (Priv.-Tel.) Die Stichwahl im Wahlkreise Osterburg—Stendal ist ans den 25. dss. Mts. festgesetzt worden. Mainz. (Priv.-Tel.) Leutnant Rohde, der gestern mit dem von Oberleutnant Kolbe gc- sührten Flugzeug verunglückte, ist heute nacht, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, an Verblutung gestorben. Straßburg. In Elsaß-Lothringen fanden gestern die Gemeinderatswahlen statt, die in Mül hausen und Straßburg den Sieg der Sozial demokraten brachten. In Mülhausen besonders ist der sozialdemokratische Sieg ein vollständiger. Die Sozialdemokraten haben dort, soweit bisher bekannt, von 36 Sitzen 17 erobert. Der Aus fall der Nachwahlen hängt gleichfalls von ihnen ab. In Straßburg sind neun Sozialdemokraken im ersten Wahlgange gewählt worden. Für die übrigen Sitze findet die Stichwahl nächsten Sonn tag statt. Mailand. (Priv.-Tel.) Vier Touristen von hier unternahmen ohne Führer eine Be steigung des „Grignä" in den Bergamesischen Alpen von Süden her. Drei von ihnen, die mit Seilen aneinander gebunden waren, stürzten in eine 200 Meter tiefe Schlucht hinab und wurden zerschmettert. Der vierte Teilnehmer konnte nur mit großer Mühe zu den Verunglückten gelangen und dann absteigen, um eine Expedition herbei zuholen. Montreal. Der Kutter „Senegal" meldet aus Sable Island, daß er das dritte Boot des am 3. Mai auf hoher See verbrannten Dampfers „Columbian" aufgefunden habe. Vier Mann der Besatzung seien noch am Leben gewesen, unter ihnen der erste Offiizier. Elf Mann hätten den Tod durch Erfrieren gefunden; sie seien ins Meer geworfen worden. r> Christiania. Das hundertjährige Jubiläum der Selbständigkeitserkärung Norwegens wurde im ganzen Lande festlich begangen. fahrt bis Braunsdorf), Lichtenwalde und Nieder wiesa. In später Stunde wurde die Heimfahrt angetieten. — Wüstenbranb, 18. Mai. Als Geschäfts führer für die Mvbiliar-(Fuhruis-)VersicherungS- abteilung der Landes-Brandversichcrungsanstalt für das Königreich Sachsen ist für WUstenbrand und Umgegend Herr Paul Hösel, KN -War.-Hdlr., Chemnitzer Str. 40, angestellt worden. 8. Erlbach, 18. Mai. Die Maul- und Klauenseuche wurde hier gestern an einem von auswärts cingcsührten Bullen im Gchöft des Herrn Gutsbesitzers List festgestellt. Es sind alle Maßnahmen getroffen, um eine Weiter Ver breitung hintanzuh rlten. 8 Kirchberg, 18. Mai. Der Nenkirchbcrger Militärverein beteiligte sich gestern am 50jährigen Vereinsjubiläum des Bcudervereins in Harthan. * Rabenstein, 18. Mai. Ein Überfall wurde am Sonnabend nachmittag an einem 11jährigen Knaben aus Rabenstein ver.ibt. Als dieser ahnungslos die Landstraße feines. Weges ging, sprang plötzlich aus dem Walde zwischen Rabenstein und Limbach ein in den dreißiger Jahren stehender Mann, packte den Jungen und zog ihn in den Straßengraben. Der Knabe schrie und wehr e sich, worauf ihm der Mann einige Schläge ins Gesicht versetzte und ihm den Mund zuhielt. Als der Knabe sich abermals zu befreien suchte und sich am Gesträuch festhielt, wollte der Mann ihn noch weiter in den Walld ziehen. Der Uebeltäter faßte ibn am Hals und drohte ihm mit Er würgen. Der Knabe in seiner Angst — schreien konnte er nicht mehr und bekam auch keine Luft mehr — balg e sich noch weiter mit dem Fremden. Da erschien Plötzlich ein Automo bil, dessen Insassen den Kampf des Knaben mit dem Verbrecher sahen. Sie hielten an und verfolgten den die Flucht ergreifenden Verbre cher, der leider entkam. Der Knabe äußerte, wenn nicht das Auto gekommen wäre, hätte ihn der Mann sicher ums Leben gebracht. Die In assen brachten den Knaben nach Lim i a h zu seinem dor> wohnenden Bruder und nah men ihn dann wieder mit nach Rabenstein zu seinen Eltern zurück. * Chemnitz, 18 Mai. Wegen vollendeten Straßenraubes hatten sich vor dem Schwurgericht die Arbeiter Claußner, 18 Jahre alt, und Flä mig 22 Jahre alt zu verantworten. Die Bur schen hatten in der Nacht zum 5. März in der Villenkolonie Schönau den dort wohnenden Uhr macher K. in Chemnitz angefallen und unter Drohreden mit Gewalt die goldene U,r ubge- nvmmen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkcit statt. D:e Angeklagten wurden unter Zubilligung mildernder Umstände zu je 2^2 Jahren Gefängnis verurteilt. — Der B rkäu- fcrin eines Buttergeschästes auf der Sonnenstraßc wurde am Sonnabend, als sic sich auf drin Heimweg befand, in der Hausflur die Tages einnahme von 140 Mark enir ssen Der Näubcr floh und konnte bis jetzt noch nicht festgenom- men werden. * Dresden, 17. Mai. Am Grabe seiner Ehe frau hat sich auf dem Johannisfriedhofe zu Tol kewitz der angesehene Architekt und Baumeister Rich. Eckardt aus Dresden durch einen Schuß in den Kopf getötet. Der etwa 60 Jahre alte in der Pirnakschen Vorstadt wohnhafte Herr hat die Tat infolge Trübsinns begangen. Er konnte den Tod seiner Ehefrau nicht überwinden. * Leipzig, ^,17. Mai. Ein blutiges Ehe- drama hat sich gestern abend in Schleußig abgespielt. Dort hat der in der Könneritz- straße 63 wohnhafte Buchhal er Mülhausen an scheinend in geistiger Umnachtung auf seine Frau und dann auf sich mehrere Schüsse ab gegeben. Während Mülhausen auf der Stelle wt war, wurde seine Frau noch lebend, aber schwerverletzt, ins Krankenhaus gebracht, wo sie am Sonntag morgen ihren Verletzungen er legen ist. Das Ehepaar hinterläßt 4 Kinder, die s.mtlich noch schulpflichtig sind. — Als Täter bei dem Einbrüche in einen Juwelier laden am Brühl, bei dem Juwelen im Werte von 75 OM Mark gestohlen wurden, kommen 5 russische Einbrecher in Frage, die zugleich im Verdacht stehen, im Januar den Einbruch in Dresden bei einem Juwelier verübt zu haben, wo sie in ähnlicher Weise wie in Leipzig durch ein Loch in der Decke eing«drungen sind. Der Leipziger Kriminalpolizei ist es nunmehr ge lungen, eine dieser 5 Personen in Leipzig fest zunehmen. Es ist der Arbeiter Alexander Jäger aus Lodz in Rußland. * Waldheim, 17. Mai. Am Freitag früh wurde ein Kuhmelker aus Waldheim an dem steilen Ehrenberger Berg, dem sogenannten Mühl berg, tot aufgefunden. Sein zertrümmertes Rad lag neben ihm. * Vkeerane, 17. Mai. Seit längerer Zeit be standen zwischen den Webern und den Fabri kanten von Meerane und Glauchau Differenzen wegen des Lohntarifs für bunte und rohe Waren, die auch vor kurzem zu einer Arbeitseinstellung in zwei hiesigen Fabriken führten. In der letzten Zett fanden nun wiederholt beiderseitige Ver handlungen statt, in denen die Arbeitgeber das größtmöglichste Entgegenkommen zeigten. Diese Verhandlungen waren infolge Vermittlung des Vorsitz, nden des Verbandes sächsisch-thüringischer Webereien, des Herrn Kommerzienrates Rusch in Greiz, von Ecsolq und zeitigten ein Resultat, mit dem die Ausschüsse der Arbeiter zufrieden waren. Jetzt nahmen ^nun die Weber in einer großen Versammlung zu diesen Kommissionsvorschlägen Stellung. Man erklärte sich nicht für voll be friedigt, nahm aber das A igebot dec Arbeitgeber gegen nur einige Stimmen an. Damit dürste der gefährdete Friede in den Weberstädten Mee rane und Glauchau gesichert sein * Crimmitschau, 17. Mai. Gestern starb im seltenen N ter voa 92 Jahren der älteste Bürger unser.r Stad', dec Privatus Wilhelm Weigel, der Gründer und jahrzehntelanger Inhaber einer hie sigen Buckskinfabrik. Er wanderte 1840 als Tuch machergeselle von Kirchberg in Crimmitschau ein! 1855 gründete er sein eigenes Unternehyren, das er zu hoher Blüte brachte. * Zwönitz, 18. Mai. In große Auf- reguug wurde am gestrigen Sonntag nachmit tag die Einwohnerschaft der hiesigen Gegend durch die Bluttat eines erst letzte Ostern aus der Schule entlassenen Burschen versetzt. Der verdorbene Junge namens Döring von hier hatte das neunjährige Mädchen Schlüssel von hier tat den Wald zwischen Zwönitz und Dorf- chemnitz gelockt, mn sich an ihin zu vergehen. Er verband dein Mädchen die Augen und hat ihm dann, gls es sich gewehrt hat, mit einen: Messer schwere Schnittwunden am Hals bei- ge racht. Der Junge hat hierauf die Flucht ergriffen. Das Mädchen wurde vom Thalhei mer Arzt behandelt, der die schweren Wunden vernähte, worauf es nach Zwönitz zu den Eltern gebracht wurde. Man hofft, das Mäd chen am Leben zu erhalten. * Neustadt i. Sa., 17. Mai. Ein großer Sacharinschmuggel ist gestern abend in der Nähe der böhmischen Grenze von österreichischen Be amten entdeckt worden. Zwei Holländer, die von Neukirch aus über Steinigtwolmsdorf die Grenze passierten, hatten — ohne die Zollstraße zu benutzen — 80 Pfund Sacharin über die Grenze gebracht. Der Schmuggel war aber verraten worden und die österreichischen Beamten setzten den Schmugglern in Automobilen nach. In Hielgersdorf, hart an der sächsischen Grenze, konnten die Holländer eingeholt und verhaftet werden. Sie wurden in das Bezirksgericht Schluckenau eingeliefert Es wird vermutet, daß sich noch weitere Schmuggler holländischer Nationalität in der Nähe der Grenze aufhalten, sodaß sie unter scharfer Beobachtung bleibt. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf die Zeit vom 10. bis 1«. Mat Ivis. ») Geburten: Ein Sohn: dem Kutschec Theodor Bruno Lehnert, dem GasanstaltSfeuermann Karl August Woithe, dem Schutzmann Karl Richard Zwiebler, dem Fabrikwebec Hermann Schellenberger, dem Tiefbauarbeiter Ferdinand Paul Bromund dem Andreher Wilhelm Hermann Wolf. Eine Tochter: dem Fabrikwebec Johann Hermann Horn, dem Spediteur Karl Moritz Augast Schott, dem Werkführec Johannes Theodor Zschocke. d) Aufgebote: Der Techniker Ecnft Gceiner in Strelitz mit der Haustochter Hedwig Anlonie Fritzsche hier; der Eisen- Hobler Franz Askani mit der Damenschneidcrin Christine Fanny Schöne, beide hier; der Klempnergehilfe Robert Paul Günther in Chem» tz mit dec Nihe.in Marie Helene Meier hier; der Bäckecgehilfe Artur Erich Kahlert in Leipzig mit der Verkäuferin Agath: Hsctha Gertrud Müller hier. «) Ehefchliestungen: Der Straßcnbahnschasi,er Johannes Georg Schüppel mit Heleae Frieda Baumgärtel, beide hier. Todesfälle von Hohenstein-Ernstthal «nd Umgegend Gasthofsbesitzer Fr. H. Hammer, I., Mosel; Carl Wilhelm Pippig, vl I. Waldenburg; »a l Albert Krischmann. 4« 'l.. Rastdorf.