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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140505
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-05
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.05.1914
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ben und den Bedürftigen eine hilfespendende Stätte sein möge. Nach einem weiteren Cyoral und einem Musikstück fand die schlichte Feier ihr Ende. — Hoffentlich wird von dieser Einrichtung recht reger Gebrauch gemacht, da die Preise für ein Bad sich in sehr normalen Grenzen hallen. *— Die Altstädter Schützen kompagnie hält ihr diesjähriges Preis- undKönigSscheibenschnßen vom 13—>8 Juni ab. I. Fußball. Die gestrigen Wettspiele des S.-C. Sandow waren für die Mannschaf ten wenäg erfolgreich. Die spielstarke 2. Est konnte wiederum siegreich sein. Mit 3 :0 schlug sie Gl. Sp.-V. I V; das Resultat mußte noch, höher sein, da Sandow ü das ganze Spiel hindurch stark überlegen war. Sandow I mußte sich vor Gl. Sp.-V. II und III mit 1 : 3 beugen. Die 3. Sandowelf verlor knapp mit 1 : 2 gegen „Sturm"-Chemnitz 3. Jug.- Maunschast. *— Faustballwettspiel. Gestern fand zwischen der 1. Mannschaft des Turnerbundcs und der gleichen Mannschaft des Turnvereins Seifersdorf ein Faustballwettspiel statt, bei dem die Turnerbundmannschaft mit der Punktzahl 54 : 44 Sieger blieb. Gellende Hilferufe erschallten am Sonnabend vormittag in einem Grundstücke an der Feldstraße. Eine daselbst wohnhafte Eyefrau war beim Betreten der Auflage der Jauchengrube durchgebrochen und mußte so ein recht unerquick liches Bad nehmen, welche« ihr bis an die Brust reichte. Eine durch die Rufe der Verunglückten aufmerksam gewordene Hausbewohnerin befreite sie aus ihrer unangenehmen Lage und brachte sie wieder auf trockenen Boden. *— Fe st genommen. Auf einem Tanz saal der Altstadt wurde gestern abend von der Polizei ein jugendlicher Ziegeleiarbeiter aus Alt chemnitz, der erst den zweiten Tag in der Krusc- kopfchen Ziegelei tätig war und am Sonnabend abend seinen Mitarbeitern aus den Kleidern im Unterkunftsraum alle Barmittel und ein Rasier zeug entwendet hatte, festgenommen. Durch die Festnahme ist gleichzeitig ein weiteres Verbrechen verhindert worden. Mit einem hiesigen Tunicht gut hatte der Festgenommene verabredet, in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Zie gelei Krusekopf einzubrechen, um sich Kleider zu verschaffen und damit das Weite zu suchen. Hiervon hatte die Polizei Wind bekommen, so daß der Einbruch verhindert werden konnte. ^v. Oberlungwitz, 4. Mai. Der in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag eingetretene Nacht frost dürfte in unserm Ort mancherlei Schaden angerichtct haben, namentlich aber an der Baum blüte. Hier dürften wieder die Apfelblüten der zeitigen Sorten am meisten mi'genommen worden sein, indessen wird sich der wirkliche Schaden erst beim Fruchtansatz zeigen. Der Frost war so stark, daß da? Wasser in Kübeln an ziemlich geschützten Stellen eine Eisdecke von 1 b.s 2 nun aufwics. Hoffentlich bleiben wir nun von wei teren Frösten verschont, damit die in diesem Jahre schon weit vorgeschrittene Vegetation nicht vollends vernichtet wird. — Oberlungwitz, 4. Mn. Im hiesigen Naturheilverein findet am morgigen Dienstag abends V,9 Uhr im Restaurant „Forsthans" ein Lichlbildcrvortrag über „J.ffluenza" statt. Altz Redner ist Herr Naturhcilkundiger Richard Nobis aus G.rsdorf gewonnen morden. Gäste sind hierzu gern gesehen, doch ist der Vortrag mit Unkosten nicht besonders verknüpft. m. Oberlungwitz, 4. Mai. Das gestrige An schirßen der hiesigen Schützengescllschast fand eine gute Beteiligung und mar der Wettkampf dem zufolge scharf. Der 1. Preis mit 80 Ringe:, wurde von Herrn Gotthilf Bauer, der 2. gleich falls mit 80 Nulgen von Herrn Hermann Barth erschossen, während Herr Otto Löbel Träger des 3 Preises war. s. Gersdorf, 4. Mai. lieber „Die Br- dcuiung und die Ziele der Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart 1914" hieft Herr Natur eilkundiger Rich. Nobis am Sonntag in der Uuterkunftshalle des Naturheilvereins einen längeren Vortrag mit Lichtbildern vor einer zahlreichen Zuhörerschaft. Der Redner ging erst auf die Geschichte der Gesundheits pflege ein, um die Zuhörer mit diesem hoch wichtigen Kapitel von Grund aus bekannt zu machen. An der Gesundheitspflege der Juden, der Chinesen, der Aegypter, der Griechen und der Römer zeigte er, in wie hoher Blüte die Gesundheitspflege in diesen alten Kulturstaa ten stand. Mit dem Schwinden dieser Kultur geriet auch die Gesundheitspflege immer mehr in Vergessenheit und erst mit Begin» der Re naissance trat mich arch diesem Gebjece eine neue Belebung ein. Die glänzenden Erfolge der modernen Hygiene dürfen uns jedoch wicht tauschen. Es blei't hier noch unendlich viel zu tun übrig. Die Entwicklung Deutschlands aus einem vorwiegenden Agrarstaat zu einein Industriestaat mit großen Zentren der Bevöl kerung hat es mit sich gebracht, daß die be hördliche Hygiene in ihrem Grundzug sozial ist. Uns fehlt vor allem die persönliche H> giene, die Gesundheitspflege des Einzelnen. Hier will nuu die Ausstellung für Gesund heitspflege Stuttgart 1914 vor allem eingrei fen. Sie ist keine reine Ausstellung für Kran kenpflege oder Heilwesen, sondern sic zeigt be sonders die Gesundheilspflege im positiven Sinne. Sie will erst einmal jedem Einzelnen die Kenntnis vom eigenen Körper lehren, dem höchsten Gut, das wir überhaupt lesitzen. Dann will sie lehren, wie inan dieses Gut sich auch dauernd bewahren kann. Sie zeigt jedem Einzelnen, ganz gleich ob arm oder reich, ob sozial hoch oder niedrig gestellt, wie er leben muß, um gesund zu sein und gesund zu blei ben. Der Redner erklär e dann das Gelände der Ausstellung selbst und hob vor allem die außerordentlich günstige Lage mitten im Her. zen der Stadt Stuttgart und ihre kurze Ent- fernuny vom Hauptbahnhof hervor. Höchst interessant waren die Ausführungen über den Inhalt der Ausstellung, die sich in eine Volks, tümliche, eine wissenschaftliche, eine historische, eine literarische Abteilung und räumlich davon getrennt in eine Abteilung f'r angewandte H giene gliedert. An den Vortrag, der hier sel.siverständlich nur ganz kurz gestreift wer. den konnte, schloß sich die Vorführung einer Reihe vorzüglicher Lichtbilder an, die die Aus. stelluug im Aeußern und einiges von ihrem Inhalt zeigten. Die Zuhörer dankten dem Redner mit reichem Beifall. Es wird wohl 'eder die Ueberzeugung mit davongenommen haben, daß es zu seinem eigenen Wohle un zu dem seiner Familie angebracht erscheint, der Stuttgarter Ausstellung für Gesundheits- pflege in diesem Jahre einen Besuch abzu- statten. X Gersdorf, 3. Mai. Hier wird sich die Bautätigkeit in der Bausaison noch etwa« beleben. Mit dem Bau eines Dreifamilienwohnhauses, in das auch ein Laden eingebaut wi>d, soll diese Woche begonnen werden. Die Baustelle liegt neben der vormaligen Heinzschmiede und wurde von Herrn Bauunternehmer E. Meierhof erwor ben. Der Bau soll so gefördert werden, daß er im Juli fertiggestellt ist. Der Bau des Zweifami- lienwohnhauseS von Herrn Werkmeister Dörr an der Stollberger Straße macht rasche Fortschritte in einigen Tagen wird derselbe aehoben werden Geplant sind ferner an der Erlbacher Straße zwei Einfamilienwohnbäuser, die dieses Jahr von der Firma Gebrüder Heinig noch errichtet werden. An der Benedixstraße und an der Lindenhofstraße sind ferner je 1—2 Sechsfamilienwohnhäuser bauten in Aussicht genommen. Bestimmt durch geführt wird der Bau eines Wohnhauses mit Laden Fn der Erlbacher Straße von der Firma Ernst Friedrich Nachf. Hoffentlich werden an den genannten Straßen, da noch viel Bauland vorhanden, noch weitere Bauten unternommen s . Erlbach, 4. Mai. Der Festausschuß zur würdigen Vorbereitung deS 50jährigen Jubiläums des hiesigen Turnvereins, daS am 27. und 28. Juni d. I. in Arnolds Gasthof gefeiert werden soll, hielt vor einigen Tagen eine Sitzung ab, in der u. a. die Festordnung zur Beratung stand. Es wird mit einer regen Beteiligung der umliegenden Brudervereine gerechnet. t . Pleitza, 4 Mai. Ein begehrter Posten scheint der des Schutzmanns in hiesiger Gemeinde zu sein Auf die ergangene Ausschreibung hin reichten 97 Bewerber Gesuche ein. * Hartmannsdorf, 4 Mai. Gestern vor mittag in der 10 Stunde stießen an der Kreuzung vor dem Restaurant „Stadt Chemnitz" zwei Automobile zusammen, sodaß beide stark be schädigt wurden, darunter besonders das Auto bes Herrn Dc. Lehmann-Göppersdorf. Bon den Passagieren wurde eine Dame, sowie der Chauffeur leicht verletzt. Beide Autos mußten auf Ge schirren zurückgebracht werden. * Frankenberg, 3. Mai. Auf dem großen an der Fabrikstraße hinter den Wohnhäusern gelegenen Holzlagerplatz des Slellmachermeisters Reichel und des Glascrmeisters Gaudlitz brach vergangene Nacht gegen >/z1 Uhr Feuer aus, das sich sehr schnell außbreitete. Die Holzvorräte wurden vernichtet, ebenso die Schuppengebäude von vier Grundstücken, während es den Feuer wehren gelang, eine Reihe arg bedrohter Wohn häuser zu retten. Tie Holzlager waren nicht versichert. * Dresden, 3. Mai. Der König gedenkt sich am 6 Mai nach der Eröffnung der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik ia Leipzig zu mehrtägigem Aufenthalt nach Tarvis ,u begeben. Auf der Rückreise ist für Mitte Mai eine Besichtigung des 15. bayrischen Inf-Reg. in Neuburg an der Donau vorgesehen. — Ein Ver mächtnis von 150000 Mark fiel dem Verband flir Jugkndhilfe durch den am 3. v. Mts. ver- st rbenen Kaufmann Bruno Fuchs zu. Die Zinsen oes Kapitals gelangen als Bruno-Fuchs-Stiftung für die Bestrebungen der Jugendhilfe oder Ju gendpflege zur Verwmduug. — Die Polizei ver haftete den angeblichm Kaufmann Artur Lorenz und seine Ehefrau, die hier iu der Struvestraßc 16 unter der Firma „Patenta", Dauerwäsche- fabrik", „Dresdener Ideal-Gesichts- und Schön- yeitspflegewerke" usw. umfangreiche Kredit- und Kautivnsschwindeleien betrieben haben sollen. Lorenz war schon sehr häufig vor Gericht wegen Kreditschwindels angeklagt, er hat sich aber jedes mal von erstinstanzlichen Gefängnisstrafen in der oberen Instanz zu befreien gewußt. Die Frau des Lorenz beirich. in der Pillnitzer Straße ein G-schäft mit Dauerwäsche. Sie will von den angeblichen Schwindeleien ihres Mannes nichts gewußt haben. Lorenz selbst spielt im Gefängnis den Unzurechnungsfähigen. Die Zahl der Ge schädigten soll sehr groß sein. — Der Urheber der Briesnitzer Bluttat, der im Krankenhaus Friedrichstadt der Genesung entgegengehende Adolf Seidel, der am 26 April, wie gemeldet, seine Geliebte auf der Straße meuchlings erschoß, hat sich in der verflossenen Nacht durch Erhängen dem irdischen Richter entzogen. * Leipzig, 4. Mai. In mehreren Betrieben, insbesondere solchen der Holz- und der Metall industrie und des Baugewerbes Leipzigs, sind die Arbeiter, die aus Anlaß der Maifeier, ent gegen der Anordnung der Arbeitgeber am 1. Mai der Arbeit fern geblieben sind, auf einen Tag oder auch für mehrere Tage ausgesperrt, zum Teil sind sie auch gänzlich entlassen worden. — Aus dem dritten Stock auf die Straße gestürzt, hat sich am gestrigen Sonntag mittag in einem Grundstück der Ferdinand-Rhode-Straße eine in demselben Hause wohnende Privata. Die Un glückliche, deren Motive zu der unseligen Tat bis zur Stunde noch unbekannt sind, mar sofort tot. * Döbeln, 3. Mai. Die Verhandlungen der sächsischen Bürgermetstertage« begannen gestern vormittag 10 Uhr im Sitzungszimmer des hiesigen Rathauses. Bürgermeister Müller, Döbeln, wid mete der Versammlung herzliche Begrüßungk- worte, für die der Vorsitzende Bürgermeister Hesse, Eibenstock, warm dankte und wobei er zum Ausdruck brachte, daß die Versammlung gewiß den Eindruck mit fortnehme, daß ein aus gezeichneter Bllrgersinn die Stadt Döbeln ver walte, der außergewöhnliche Erfolge zu verzeich nen habe. Hierauf ging der Vorsitzende auf die Existenzberechtigung, die der Bürgermeistertag innerhalb der fünf Jahre seines Bestehens als feste Geschlossenheit erwiesen habe, kurz ein, indem er an dessen Stellung in der Bezirksorganisa tionsfrage erinnerte, die jetzt wieder den Land tag neben anderen wichtigen Fragen beschäftigte. Hierauf schilderte Landtagsabgeordneter Bürger meister Dr. Schanz, Oelsnitz i. V-, die bisherigen LandtagSoerhandlungen und ihre Aussichten. Vorträge hielten Regierungsrat Damm, Dresden, über Fahrnis-Bersichcrungsbetrieb der König!. Brandoersicherungskammer, Stadtbaurat Starke, Zwickau, über Kläranlagen, Bürgermeister Dr. Kretzschmar, Limbach, über daS Gemeindesteuer gesetz, Bürgermeister Lobeck, Grimma, über die Betonbau Ministenalverordnung vom 20. No vember 1913 und Bürgermstr Dreßner, Waldheim, über Zuwachssteuer- und Besitzsteuergesetz. Bürger meister Carl, Marienberg, berichtete über die Arbeiten des Gemeindetages, Bürgermeister Beck mann, Crimmitschau, über die Tätigkeit des Deutschen Städtetages und Bürgermeister Freyer, Mittweida, über die Wirksamkeit der Allgemeinen Bürgermeistervereinigung. Ferner wurden noch die Rechnungslegung, Vororts- und Vorstands wahl, sowie einige Anträge erledigt. Nach dem gemeinsamen Mittagsmahl wurde ein Ausflug in die Umgebung unternommen. Abends er folgte der Besuch der Festvorstellung im Stadt theater. * Zwickau, 3. Mai. Ein hochgeachteter Mit bürger unserer Stadt, Herr Bergingenieur Fried rich Kästner, ist am Sonnabend im 84. Lebens jahre gestorben. — Als der König anläßlich seiner Anwesenheit zur Museumsweihe auch dem Sächsischen Taubstummenheim hierselbst einen Besuch abstattete, erfuhr er von dem Anstalls geistlichen Pastor Gocht, daß für die Taubstummen, insbesondere aber für die Taubstummblinden, diese Aermsten der Armen, eine Zigarre ein besonderer Genuß und das Ziel ihrer Wünsche sei. Sofort nach seiner Rückkehr nach Dresden ließ der menschenfreundliche König ein Paket guter Zigarren für die Heiminsafsen senden. Diese schwelgen nun im Genüsse ihrer „KönigS- zigarren". So gutes Kraut hat man ihnen bisher noch nicht gespendet. — Aus dem großen Schwanenteiche wurden die Leichen eines älteren Mannes und eines in den 20er Jahren stehenden Mädchens gezogen. In dem Manne wurde ein Bahnbeamter aus Schwarzenberg i. Erzg. fest gestellt. Das Mädchen soll aus Meerane stammen. Die beiden Selbstmorde stehen aber in keinem Zusammenhang. * Zichopau, 4. Mai. Der 18jährige Rats kopist Wüstner kam am Sonnabend nachmittag mit dem Fahrrad zu Fall und verstarb an der dabei erlittenen Gehirnerschütterung. * Axuaberg, 3. Mai. Während sonst das hiesige Sladtthrater sich der lebhaften Unter stützung seitens des Publikums fast stets erfreuen durfte, hat sich in der diesjährigen Frühjahrs- Spielsaison der auch im Erzgebirge eingeiretene wirtschaftliche Niedergang sehr bemerkbar gemacht. Schon in den Operettenwochen haperte es recht empfindlich mit dem Besuch. Die für den Don nerstag dieser Woche aber angesetzte Eröffnung der Schauspielsatson muhte wegen mangelnder Billctnachfrage völlig abgesagt werden. * Reitzenhain, 4. Mai. Die letzten Nächte teitigien auf dem Gebirgskamme empfindliche Fcöste; das Thermometer zeigle 3 und 4 Grad Kälte, die Erde war hart gefroren. * Malter, 3. Mai. Den ersten Selbstmord in der Talsperre beging der Klempnermeister N. aus Schmiedeberg. Ans einem Notizbuche, daZ er im Mcke steckend auf der Sperrmauer zurück- ließ, ist zu schließen, daß R. aus finanziellen Gründen sich in den Stausee stürzte. Die Leiche ist noch nicht geborgen. * Pirna, 3. Mai. Eine auffällige Erscheinung wird nach dem „Pirn. Anz." jetzt im Viehhan- delsgeschäfte beobachtet. Seit etwa 4 Wochen hat ein lebhafter Export von Schweinen aus Sachsen nach Böhmen eingesetzt. Während früher Oesterreich einer derHaup.lieferanten für Schweine- fleisck nach dem Deutschen Reiche war, liefert jetzt das Deutsche. Reich bedeutende Mengen des Borstentieres nach Oesterreich. Die Tiere werden in den Wagen unter Verschluß direkt nach den Viehhöfen der Empfangsstationen befördert. * Neustadt i. Sa., 3. Mai. Ein Großfeuer zerstörte hier gestern nachmittag die Fabrik künstlicher Blumen von Max Uhlig, Inhaber A. Marcussen Obwohl 4 Feuerwehren tätig eingriffen, konnte von dem Wohngebäude, auf dessen Boden zahlreiche leicht brennbare Stoffe, namentlich Wachsrosen lagerten, nichts gerettet werden. Auch daS anstoßende Fabrikgebäude wurde von den Flammen ergriffen und erheblich am Giebel beschädigt. Es erscheint fraglich, ob es erhalten werden kann. Das Feuer ist ver mutlich durch eine schadhafte Esse entstanden. Durch den Brand werden etwa 50 Arbeiter brotlos. * Zittau, 3. Mai. In Gefahr befanden sich am Freitag Oberbürgermeister Dr. Külz und Stadtverordnetenvorsteher Professor Neumann, als sie im Auto zum Walpurgislandtage nach Bautzen fuhren. Kurz vor dem Orte Kubschütz löste sich der Reifen von dem einen Hinterrade des Autos und flog im weiten Bogen über die Felder. Da das Auto nur langsames Tempo hatte, konnte es sofort zum Stehen gebracht und ein ernster Unfall vermieden werden. * Altenburg, 3. Mai. Bei dem Donnerstag mittag über die hiesige Gegend hinwegziehenden Gewitter traf ein Blitzstrahl unweit Lehnitzsch den siebzehnjährigen Hausknecht Kurt Petzold aus Monstab, der sich mit einem Geschirr auf dem Heimwege vom Felde befand, und tötete ihn auf der Stelle. Die Pferde blieben unverletzt. * Asch, 3. Mai. Der Privatier A. Kirchhoff hat der Stadt Asch 600000 Mark zu gemein nützigen Zwecken vermacht. Depeschen vom 4. Mai. Berlin. (Priv.-Tel.) An der Han delshochschule wurden heute keinerlei Kollegien gelesen. Die Räume liegen still da. Nur we nig Studierende sind zu sehen. Die Verhand lungen dauern fort. (Siehe „Tagesgeschichte".) Berlin. (P r i v. - T e l.) Bei einer Gas- erplosio-n ist heute morgen der Mittelstraße 37 wohnende Grünkramhändler Schröder getötet worden; seine Frau wurde durch eine Stich flamme schwer verletzt. Schröder hatte die Nacht im Laden geschlafen, als seine Frau ihn wecken wollte und den Laden mit der brennenden Lampe betrat, erfolgte die Explo sion. Es war über Nacht ein Gashahn offen geblieben, dem Gas entströmte. Hamburg. (Priv.-Tel.) Als das Luft schiff „Hansa" heute morgen aus der Halle herausgebracht wurde, stieß es an daS Tor an, sodaß der Steuerapparat beschädigt wurde. Die Reparaturarbeiten werden morgen noch andauern. Gietzeu. In der Nacht zum Sonntag ist der frühere bekannte fortschrittliche Reichstags abgeordnete Gutfleisch iny70Lebensjahre gestorben. Wieu. Die albanische Regierung hat bei den Skoda-Werken in Pilsen eine Bestellung auf Haubitzen für Gebirgsbatterien gemacht. Die Lieferung muß in kürzester Zeit erfolgen. Rom. (Priv.-Tel.) Aus Savona di Pomole an der Riviera wird gemeldet, daß Matrosen des deutschen Dampfers „Paula Pe ters" den Schiffskoch, mit dem sie in Unfrie den le ten, bei einer Rauferei erschlagen und über Bord geworfen haben. Zwei Matrosen wurden verhaftet. Petersburg. Gestern ist ein kaiserlicher UkaS betreffend die Pcobemobilisierung in zwei Be zirken und die Einberufung von Reservisten im Gouvernement Jekaterinoslaw veröffentlicht wor den. Duruzz». Nach einem erfolgreichen Angriffe gegen die Aufständischen eroberten die Albanesen zahlreiche Dörfer zurück. Sie sind bis Kolonia vorgedrungen. Man hofft, die Stadt bald wieder in Händen zu haben. In allen Teilen des Landes wird gegen die Feinde gerüstet. In Tirana allein sind 2000 Freiwillige nach Koritza abmarschiert, wo man außerdem daS Eintreffen von 10000 Freiwilligen aus allen Teilen deS Landes erwartet. Die Regierung hofft, die Zpirusfrage in kurzem einer für Albanien günstigen Lösung zuführen zu können. (Stehe „Tagesgeschichte".) Souftautiuopel. Aus gut unterrichteter Quelle verlautet, daß Prinz Djemal Eddin, ein Neffe deS SultanS, in die deutsche Armee eintreten wird. Die Prinzen Abdur Rahim, Abdul Dechlil und Fuad werden die preußische Kriegsakademie besuchen. Washington. Nach einem Telegramm, das dem Marineamt zugegangen ist, haben die mexikanischen Bundestruppen mit den Insurgenten bei Tampico einen Waffenstillstand geschlossen. Berucruz. Hier geht das Gerücht um, daß Präsident Huerta beabsichtige, das Land zu ver lassen und an Bord deS französischen Kreuzers „CondS" zu flüchten. Bisher liegen jedoch keine bestimmten, vor allem keine offiziellen Nachrichten über die ZukunstSpläne HuertaS vor. — Zur Kriegslage wird gemeldet, daß durch Spione festgestellt worden ist, daß eine außerordcut ich große Streitkraft sich bei CarpoS, ungefähr 100 Meilen von Veracruz entfernt, befindet und daß der Oberkommandierende der mexikanischen Ar mee, General Maaß, jetzt genügend Truppen hat, um allen Ereignissen gege.über gewachsen zu sein. Im Fundamt Zimmer 21 de- Rathauses Hoheufteiu-Sruftthal find folgende Gegenstände als gefunden abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, 1 Paar Kinderhandschuhe, H 1 schwarze Damenhandtasche, > 1 schwarzer Handkoffer, i 1 blaue Arbeiterjacke, 1 silbernes Halsband mit Anhängsel, 1 aoldne Halskette mit Anhängsel, 2 Brillen mit Etui, 1 Stiellorgnon, 1 goldenes Anhängsel, 1 Damenregenschtrm, 1 Umschlagetuch, 1 schwarzer Herrenregenschirm, 1 Gpannkette, 1 goldener Herrenring, 1 Handtasche, 1 goldener Fingerring mir Stein, 1 Stab Kanteisen, 1 Perlenhandtasche, 1 Paar Zügel, 1 schwarze Damenschürze. Ein Hund (Dobermann) schwarzbraun, zu gelaufen. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause — Zimmer Nr. 21 — anzumelden.
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