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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140505
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-05
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.05.1914
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beabsichtigten, sehr liberalen Verfassung des Landes vereinbaren konnte, ist jetzt fest ent- schlossen, ihren Standpunkt zu wahren und trifft alle Vorbereitungen, mit bewaffneter Macht gegen die Epiroten vorzugehen. Man verkennt in Durazzo die Schwierigkeiten kriege rischer Verwicklungen mit den Epiroten wegen deren Rückwirkung auf Griechenland nicht und würde daher eine friedliche Lösung vorziehen, bezeichnet jedoch ein weiteres Nachgeben als unmöglich. Lenken die Epiroten nicht ein, denen alle berechtigten Zugeständnisse gemacht worden sind, dann ist ein Blutvergießen uw- vermeidlich. Deutscher Reichstag. 247. Sitzung vom 2. Mai. Die Wahl des Abg. Bruckhofs (Vpt.) für Züllichau wird für gültig erklärt, dann wer den einige Rechnungssachen und Bittschriften ohne Erörterung erledigt. Daraus folgt das Rennwettgesetz. Die Vor lage enthält u. a- die Einführung des konzes sionierten Buchmacherwesens. Abg. Held (natl.): Hoffentlich hat die Vorlage größerer: Erfolg als das Totalisator gesetz. Wir beantragen Kommissionsberatung. Reichsschatzsekretär Kühn: Unsere Vor lage will den zutage getretenen Mißständen entgegentreten, die durch das Totalisatorgefetz nicht beseitigt sind. Unrichtig ist es, daß sich die Regierung hierbei von dem berühmten oder berüchtigten „non ölet" leiten läßt. Mehr als 15 bis 20 Millionen an Reichseinnahmen er warten wir keinesfalls. Sollte aber die Ein nahme bedeutend geringer ausfallen, wie einige Sachverständige glauben, weil diese Vorlage das Wetten wesentlich einschränken werde, so wäre das gar keine unerwünschte Neben wirkung. Abg. Frank (Sos): Es ist ein sozial politischer Mißstand, daß auch in unbemittel ten Volkskreisen so viel gewettet wird. Da gegen muß etwas geschehen. Der Entwurf be- dars noch genauer Prüfung. Abg. Erzberger (Ztr.): Durch das Setzen bei den Buchmachern gehen Tausende zugrunde. Ein Unteroffizier hat in einem hal ben Jahr 40 000 Mark beim Buchmacher uni- gesetzt und 15 000 Mark beim Buchmacher ver loren. (Hört, hört!) An 300 000 Menschen sollen sich in Deutschland mit Buchmacherei beschäftigen. Der Polizeipräsident von Jagow würde größeren Erfolg haben, wenn' er aus diesem Gebiete mehr Initiative zeigte als aus anderen. (Sehr wahr!) Will man aber die Buchmacher konzessionieren, so muß man auch ihre Existenz sichern und deshalb warne ich vor zu hohen Steuersätzen. Abg. Neumann-Hofer (Vpt.): Ueber das Schicksal des Gesetzes könnte mau jetzt eine Buchmacherwette schließen. (Heiter keit.) Die bisherige Gesetzgebung hat keinen Erfolg gehabt, wir werden wohl, so unange nehm es ist, den vorgeschlagenen Weg gehen müssen; die Angehörigen des Heeres sollte man aber durch eine besondere gesetzliche Be stimmung vor den Buchmachern schützen. Abg. Flemming (kons.): Die Konzes- sionierung der Buchmacher hat freilich erheb- liche Bedenken, immerhin bietet der Entwurf noch den besten Weg, das Wetten in geregelte Bahnen zu lenken. Wichtiger als dieses Gesetz erscheint uns aber das Zustandekommen der Besoldungsvorlage in dieser Session. Abg. Seyda (Pole): Unser Ziel muß die Eindämmung der Wettseuche sein; davon machen wir unsere Zustimmung abhängig. Abg. Arendt (Rpt.): So widerspruchs voll wie heute hat Erzberger selten gesprochen Es ist Pharisäertum, einerseits öffentliche Spielsäle zu verbieten und andererfebs Buch macher zu konzessionieren. Sagen Sie doch ehrlich, daß Sie die Einnahmen aus der Wett besteuerung brauchen. Man sollte die Vorlage bis zum Herbst lassen und nicht plötzlich einen Sprung ins Dunkle tun. Der Entwurf geht an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Montag 2 Uhr: Zweite Le sung der Konkurrenz lauselvorlage. Vortrag im LaMirtsAstlichei Verein Hohknstein-tzrastlyal. Im Restaurant „zur Börse" hielt Herr Dr. Stockyausen, Direktor der Landwirtschaftlichen Schule zu Chemnitz, im Landwirtschaftlichen Verein Hohenstein-Ernstthal einen interessanten Vortrag über „Die prakiischen Einrichtungen zur Förderung der Landwirtschaft". Nach Begrüßung der nicht sehr zahlreich Erschienenen durch den Vorsitzenden, Herrn Klein dienst, führte der Vortragende etwa folgendes auö: „Es gibt viele Einrichtungen und Maßnahmen, die zur Förde rung der Landwirtschaft bestimmt sind, doch muß man sehr großen Wert auf das VereinSwesen legen. Die Landwirtschaft hat dem VereinSwesen nicht nur den Fortschritt mit zu verdanken, sie hat auch die Gewährleistung, daß sie durch daS Vereinswesen noch we t größeren zu erwarten hat. Die Wissenschaft hat vielerlei Anleitung gegeben. Die Oekonomielchrer haben sich nach jeder Richtung hin vervollkommnet und es wäre undankbar, wenn man den Wert der Wissenschaft vergeßen wollte. Die Vereine haben viel von den Fachschulen gehört und gelernt, ihren Mit gliedern vortragen und in der Praxis verwenden lassen. Diese Organe haben unendlich genützt. Redner wies dann auf einen besonderen Zweig, daS landwirtschaftliche Genossenschaftswesen, hin. Dieses sei es gewesen, durch das die Verwendung von Ackerland und Rohstoffen in weit schnellerem Maße hinausgetragen wurde, als es sonst mög lich gewesen wäre. DaS deutsche Genoffenschafts wesen ist weit über unsere Grenzen hinaus be kannt und wird als Vorbild genommen. Trotz dem ist es immer noch nicht vollkommen genug ausgestaltet; daran muß weitergearbeiiet wer den, wie es die Männer getan haben, die es geschaffen haben. Nicht von der Regierung ist es geschaffen worden, sondern die Genossen schaften haben sich aus der Not der Zeit her ausgebildet. Nach dem siebenjährigen Kriege sind die erste» derartigen Vereine emporgewach- sen, doch jeder einzelne befand sich in einer ganz verzweifelten Lage, aus der nur der Zusammenschluß retten konnte. Aus der Zeit der Not ist aber auch anderes geschaffen wor den: die landwirtschaftlichen Kreditvereine; auch diese Einrichtung hat sich aus andere Staaten übertragen Die Zahl der Vereine ist so groß, daß keine mehr gebildet zu werden brauchen; doch kann und muß in diesen Ver einen noch mehr gearbeitet werden. Zusam menschluß ist notwendig. In gleicher Weise wirken die Einrichtungen, die durch die Ver eine geschaffen wurden, wie z. B. das Schul wesen. Man sieht sie überall, aus allen Ge bieten des Erwerbslebens, die segensreichen Wirkungen der Fachschulen. Die landwirt- sckaftlichen Fachschulen bestehen ca. 40 Jahre. Die Ausgabe der Schulen ist, den Schülern nicht mit allerhand Fachtenntnisse, sondern Prattische Kenntnisse, die als die wertvollsten zu bezeichnen sind, beizubringen. Es wird den jungen Leuten eingehende und interessante Aufklärung und Anregung des Geistes gegeben. Die Volksschule kann nicht die geistige Aus bildung vollkommen abschließen und die Fort bildungsschulen sind so eingerichtet, daß ihr Einslus: kein sehr grober für die Praxis sein kann. In den Fachschulen dagegen wird ganz anderes geschaffen. Gewiß sind die Lehrer in den Fortbildungsschulen, soweit es die Ver hältnisse gestatten, gern bereit, landwirtschaft lichen Unterricht zu erteilen, aber doch keinen so intensiven, ausgeprägten, als die Lehrer der Fachschulen, die durch besondere Vorbildung an erster Stelle hierzu geeignet sind. Wenn den Schülern in wiederholter Weise vorgestellt wird, wie dringend nötig die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln durch die Landwirtschaft ist und daß auch die Wehrkraft eines Volkes von ihr abhängt und die städtische Bevölkerung sich im- mer wieder nur aus den Reihen der Land- evölkerung ergänzen läßt, dann sehen diese die Landwirtschaft von einem ganz anderen Gesichtspunkte an, als die, die keine Aus'lä- rung durch Fachschulen erhielten. Die Staats-, bürgerausbildung ist in dieser Hinsicht außer ordentlich wichtig. Die Fachschulen führen den Schülern vor Augen, wie hoch die Ein- und Ausfuhr im Verhältnis zu einander stehen; dann lernen sie einsehen, daß noch große Auf gaben zu erfüllen sind. Wenn es heißt, daß 4 Proz. des Fleisches und für viele Millionen noch mancherlei Erzeugnisse vom Ausland be zogen werden müssen, dann sind das Dinge, die die jungen Leute anregen müssen. Sie werden ihre Arbeit nicht von engherzigem Standpunkte aus berrachten. Auch die tech nische Ausbildung erfolgt sehr eingehend. Fragen über Düngemittel, Verwendung der Maschinen, Fruchtfolgen re. sind selbstverständ lich. Wie sehr diejenigen im Nachteil sind, die in ihren jungen Jahren keinen landwirt schaftlichen Facbschulunterricht genossen haben, gebt auch aus dein Erfolg der Fortbildungs kurse für praktische Landwirte, die immer stark besucht werden, hervor. Dies ist daraus zurückzuführen, daß die Landwirte einsehen ge lernt haben, was sie in der Jugend verpaßten. Daß die Schulen so lange schon bestehen und lo gut besucht werden, ist nur durch namhafte Unterstützung möglich. Es ist dies aber auch ein weiterer Beweis dafür, wie dringend not wendig die Fachschulen sind und der Besuch derselben ist. Jeder Landwirt muß dafür sorgen, daß die Beschickung noch besser wird Mit dieser Unterrichtsweise ist dielel-e ftir die Landwirtschaft ab er noch keineswegs erschöp t. Auch der Landeskulturrat befaßt sich mit dem Unterrichtswesen. Es geschieht dies durch das Kontrollvereinswesen, auch sind Haushaltungs- scbulen und Wanderkochkurse eingerichtet wor den- Auch die Töchter der Landwirte, die es sich als Ideal vorstellen, in die Stadt zu kommen, werden anders denken und Vorzielen, auf dem Lande zu bleiben, wenn sie im Hauswirtschaftlichen unterrichtet worden sind. Die Organisation der landwirtschaftlichen Kreis vereine ist ebenfalls aus der Not der Zeit heraus entstanden. Außer 5 Kreisvereinen im Königreich Sachsen haben wir noch einen Lan-- deskufturrat. Oft muß man der irrigen.Auc- fassung begegnen, daß etwa der Kreisverein eine Behörde der Königlichen Staatsregierung sei. Er besteht vielmehr aus der Gemcin-- schaft der laudwirtschaftlichen Zweigvereine, deren Vorsitzende den erweiterten Ausschuß des Kreisvereins bilden. Neben diesen Kör- verschaffen, Hauptversammlungen und Aus schüssen besteht noch ein engerer Ausschuß, der laufende wichtige Angelegenheiten zu erledigen hat und sich aus Mitgliedern aus allen Ort schaften des Kreisvereinsbezirks zusammensetzt. Er tagt nach Bedarf und entscheidet über Kassen- und Beamtenverhältnisse rc. Er steht wiederum mit dem Landeskulturrat in ge schäftlicher Beziehung, ist aber nicht sein Un tergebener. Der Landeskulturrat ist ein« Kör perschaft für sich und keine staatliche Einrich tung. Zum Landwirtschaftlichen Kreisverein gehören nur Mitglieder, die einem Zweigver ein angehören. Der Landeskulturrat must nach bestimmten Gesetzesvorschristen gewählt werden und ist für jeden Landwirt zwingend. Im Landeskulturrat kommen die Wünsche der Land wirte zur Geltung, während die Landwirt schaftlichen Kreisvereine die Befugnis haben, Eingaben zu machen. Umgekehrt bedient sich die Regierung des Landeskulturrates, um Aus kunft über landwirtschaftliche Fragen zu er- halten. Körgesetze usw. müssen vom Lan deskulturrat mit beraten werden. Der Lau deskulturrat ist wiederum ein Zweig des deut schen Landwirtschaftsrates. In allen Bundes? stauten gibt es Körperschaften, die ähnliche Interessen wahrzunehmen haben wie der Lan deskulturrat und die sich im Deutschen Land wirtschatsrat zusammengeschlossen haben. Er bringt die Wünsche der deutschen Landwirt schaft der Roichsregierung vor und wenn die Regierung Gesetze macht, wird der Landwirt schaftsrat mitgehört. Die Kontrolle der DünM-, Saat- und Futtermittel-Versuchssta tionen hat der Landeskulturrat geschaffen. Diese Versuchsstationen arbeiten in vollstän dig ungezwungener Weise, sie haben keinerlei Rücksicht zu nehmen, weder auf den Arbeit geber noch auf den Fabrikanten; sie haben nur nach bestem Wissen und Gewissen zu entschei den. Erfreulich ist, daß die Genossenschaften in immer größerem Umfange Gebrauch davon machen. Im Anschluß an die Samenkontrolle sei der Sachanerkennung gedacht, einer Ein richtung, die für den Laudwirt sehr wichtig ist, da ihm ja sehr viel daran liegen muh, gute Saaten zu kaufen. Bei der Auswahl der Ge treidesorten ist es doppelt notwendig, Saalgut auch wirklich in der bezeichneten Sorte zu kaufen. Das ist aber oft nicht der Fall. Um hier eine Gewährleistung zu geben-, ist die Sa-atanerkennung eine vorzügliche Einrichtung; durch sie kann man die Herkunft und Sorte jeder Getreide- und Hacksruchtart genau erfah ren Eine weitere Einrichtung sind die noch nicht genügend bekannten Bauberatungsstellen der Kreisvereine. Es sind dies Abteilungen, die bestimmt sind, die Lairdwirte in Bausra gen zu beraten. Der Bauchsachverständige ist ein gut durchgebildeter, erfahrener und unab- ängiger Fachmann, der nur den Bauplan aistertigt und den Landwirt beratet. Die Re- "ubtate der Bauberatung sind sehr günstige und man muß für diese Einrichtung sehr dank bar sein. Ein weiterer Zweig der Organisa tion ist die Tätigkeit der Oekonomiekommissare, die schon sehr lange ihre Tätigkeit ausüben. Sie haben die Drainagen auf dem Gebiete der Ackerländer und die Vermessung der Feldstücke zu besorgen. Die landwirtschaftliche Statisti muß besser werden und das kann durch die Inanspruchnahme der Oekonomiekommissare er reicht werden; sie kann jeder Landwirt, der nicht mehr wie 1200 Steuereinheiten besitzt, "osienlos in Anspruch nehmen. Auch das landwirtschaftliche Schulwesen erfreut sich dau ernd reicher Unterstützung, lieber die Mithilfe der Staatsregierung kann man sich nur freuen, und es ist Pflicht der Landwirtschaft, mitzu- nttetten an der Aufgabe möglichst viel Nah rungsmittel für unser Volk zu erbauen. Durch eins wird die Arbeit der Landwirtschaft er schwert, das ist die Schwierigkeit der Geldver- bältnisse. Der Landwirt bedarf sehr ost des Kredits. Der Betriebskredit wird daher von landwirtschaftlichen Genossenschaften, Spar- nnd Darlehnsvereinen in vorzüglicher Weise zu niedrigem Zinsfuß und günstigen Bedingungen, unkündbar und tilgbar, gegeben. Was den Grundftedit betrifft, io liegen hierbei die Ver- b tttnisse nicht ganz so günstig, etter auch nicht schlecht. Er wird g'üistig von den Kreditvck- einen in Bautzen, Dresden und Leipzig ge währt. Schwierigkeiten machen den Landwir ten auch oft die Verschuldungen. Die Statistik ist leider keine vollkommene, sie ist vielmehr eine mangeftaffe, denn aus Sachsen ist z. B. oar 'eine Zahl zu neunen. In Preuben hat mau feststellen können, daß die Verschuldung bedeutend höher ist als vor 25 Jahren. Eine Auskunft hiervon geben auch die Zwangsver steigerungen. Sehr viele Landwirte überneh' men den Betrieb freiwillig unter ungünstigen Bedingungen. Dann passiert cs, daß kein Betriebskapital vorhanden ist. Sehr oft ist der Reinertrag eines Gutsbetriebes gut; was aber sebr unbefriedigend ist, das ist das land- wittschaf liebe Einkommen selbst, da sehr viel ftabresreinertrag zur Tilgung der Sch-Uldzin- sen verloren geht. Die Schuldzinsen sind ein Teil des Reinertrages, der den Gläubigern abzuqeben ist. Alle Mittel, die dazu dienen können, eine Entschuldung herbeizufiihren, müllen in Anwendung kommen. Mit dem Dan' für die ihm geschenkte Auf? merksamkeit schloß der Vortragende. Der Vor sitzende. Herr K l e i n d i e n st, dankte ihm hierauf für die aufklärenden Ausführungen und lies: dies durch Erheben von den Plätzen noch besonders zum Ausdruck bringen, woraus die Versammlung geschlossen wurde. verINcheS m» LSchfffche». * — , Witterungsaussicht ftir Dienstag, den 5. Mai: Böige Südwestwinde, Bewölkungszunahme, etwas wärmer, Gewitttr- neigung, zeitweise Niederschlag. —r. Für das Spielfest des 14. Turnkreises Sachsen am 13. September in Chemnitz sind Meisterschaftsspiele (auch für Turnerinnen), Wettspiele und Musterspiele vor gesehen. Außerdem finden Einzel wettkämpfe im 100 Meterlaus, Sturmsprung, Stabhoch sprung, Weitsprung ohne Brett, Kugelstoßen (7s< Kilogramm) und Speerwerfen statt. Als Mannfchaftskämpfe kommen Weithochsprung, Eilboteulauf über 1000 Meter (10 Mann) und Tauziehen zum Austrag. j *— Eröffnung der „Bugra" in Leipzig. Am Mittwoch wird in Leipzig die Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik, die „Bugra", wie sie nach modernem AbkürzungS- verfahren genannt wird, eröffnet. König Fried rich August von Sachsen ist zur Eröffnung per sönlich anwesend, Tausende von Fachleuten, von berühmten Gelehrten, Künstlern, Schriftstellern, Redakteuren usw. werden gleichfalls erscheinen. Für den, der am Schrtftleben regen Anteil nimmt, ist die „Bugra" eine der interessantesten Aus stellungen der letzten Zeit. Da ist die Ruhmes- halle des deutschen Verlages, die einen Begriff von der Bedeutung und dem Umfang der Ver lagstätigkeit Deutschlands gibt. Ein Saal zeigt die Masse der illustrierten Zeitschriften Deutsch lands, ein anderer Raum die musikalische Lite ratur. In der Gruppe Bibliophilie haben Sammler ihre kostbaren Schätze ausgestellt, ein Buch kostet oft die Tausende. Aeußerst reichhaltig ist die Abteilung für technisches Zeitungswesen und Photographie, auch die Bildertelegraphie ist ver treten. *— Frühjahrsmüdigkeit nennt man jenen schlaffen, körperlichen Zustand, der sich ge wöhnlich mit dem kalendermäßigen Frühltngs- beginn einstellt und oft wochenlang anhält. Selbst kräftige Menschen, die sonst selten über Müdigkeit klagen, empfinden zu dieser Zeit, daß es ihnen „wie Blei in den Gliedern liegt", wenn sich dazu nicht gar rheumatische Schmerzen oder Kopfschmerzen bemerkbar machen Die Ursache dieses körperlichen Mißbehagens, das auch noch in großem Schlafbedürfnis bei dem einen, in Schlaflosigkeit bei dem anderen seinen Ausdruck findet, liegt in der Veränderung der körperlichen Gewebe und Organe, die sich auf die sommer liche Zeit vorbereiten. *— Blitzableiter prüfen! Die Zeit der Gewitter ist wieder gekommen und Blitz schläge sind immer zu gewärtigen. Da ein im schlechten Zustande befindlicher Blitzableiter dem Hause mehr schaden als nützen kann, sei den Hausbesitzern empfohlen, den Blitzableiter prüfen zu lassen, desgleichen auch die Dächer und Schornsteine. *— Lotterie. Auf die Nummer 55089 der Kal. Sachs. Landeslotterie fiel bei dec heu tigen Zi. hung ein Gewinn von 10000 Mark. * Hohenstein-Ernstthal, 4 Mai Mit vollem Gelingen brachte der Sächsische Rad fahrer und am gestrigen Sonntag die Leipziger Völkerschlacht-Fahrt über eine 250 Kilometer umfassende Rundsttecke mir Start und Ziel bei Leipzig zur Aus a'rung. Herrliches Wetter verschönte die Fahrt, die über in vorzüglichem Zustande befindliche Straßen ging. Die Strek- kenbesetzung erwies sich als sorgfältig vorbe reitet und bestens durchgeführt. Der Aclauf ei Leipzig-Probstheida erfolgte von früh kurz nach 5 Uhr ab in Abständen von je einer alben Minute. Es gingen zuerst 42 Geld preis alrer, dann 3-4 Ehrenpreisfahrcr auf die Reise- Die Strecke berührte u. a. Borna, Meuftlwitz, Altenburg, Meerane, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Mittweida, Nossen, Dö- eln, Grimma In Hohenstein-Ernstthal, Dresd ner Straße, trafen die ersten Fahrer um 9,02 Uhr vormittags am „Goldenen Ring" ein, nachdem ca. Stunde vorher der Radfahrer verein „Presto"-Oberlungwitz die Streckenkon trolle übernommen batte. In der Spitzengruppe lubren Ernst Franz Reichenbrand, Richard Huschke-Berlin, Paascbe-Berlin, Rieder-Mün chen und Frame-Leipzig, nachdem Lewis-Af- ri'a bei Glauchau schon mit seinem Rad zu- sammenge rochen war. In flotter Fahrt gings weiter. Von den Herrenfahrern -trafen um 9,58 Uhr die ersten beiden Paul Fischer-Dres den und drei Minuten später Kurt Seidel- Lim ach hier ein. Wenige Minuten nach s^2 Uhr erreichte d« erste der Fahrtteilnehmer das Ziel. Es war Nr. 17, der Deutsch öhme "ranz aus Reihenbrand. dem bald der Ber liner Rich. Weise und dann der Münchener Rieder folgten. Als vierter traf um X2 Uhr Böhm-Rülzheim ein, der durch Sturz einige Kilometer vor dem Ziele aus der Reihe der Vordersten gekommen war. Es ftlgten vn- mitiellar hinter Böhm noch Golle, Siewert, Walloschek usw. Bis Döbeln hatten die Fah rer den Wind entgegen, vou dort ab im Rük- ken gehabt. Das Ergebnis der Fahrt ist föh nendes: Gruppe Geldpreisfahrer: 1. Franz-8 Stunden 18 Minuten 19 Sekunden, 2. Böhm 8:19:45, 3. Richard Weise 8:20:20, 4. W Golle 8 : 21 : 47 und drei Fünftel, 5. Rieder 8 : 22 : 52, 6. Walloschek 8 : 29 : 32, 7. W Siewert 8 : 31 : 14 und vier Fünftel, 8. E. Zander 8 : 40 : 55, 9. Richard Schen kel (Leipzig) 8 -^42 : 50, 10. Kotsch 8 : 45 : 24. — Gruppe Ehrenpreissahrek: 1. Paal Fischer- Dresden 9 Stunden 17 Minuten 45 Sekun den, 2. K. Schreiber-Leipzig 9 : 58 : 10. 3. ^r. Franke-Leipzig 10 : 05 : 30, 4. Rich. Perl- Leipzig 10 : 05 : 31, 5. Robert Pönisch-Leip zig 10 : 12 : 33, 6. R. Steiner-Leipzig 10 : 13 : 02, 7. A. Grunicke-Chemnitz IO : 18 : 07, 8. N. Wachs-Dresden 10 : 21 : 33, 9. Fr. Schöbel-Leipzig 10:27:41, 10. K. Seidel-Limbach 10 : 34 : 30. *— Naturheilverein. Die Weihe und Eröffnung seiner neuangelegten Luft- und Son nenbäder hielt am gestrigen Sonntag der Natur heilverein bei schönster Witterung in aller Frühe ab. Eine große Schar Mitglieder hatte sich hier zu eingefunden. Nachdem ein Choral von Mit gliedern, die der Stadtkapelle anqehören, geblasen worden war, begrüßte der Vorsitzende, Herr Buchhalter Kranz, die Erschienenen mit herzlichen Worten, worauf daS Ehrenmitglied Herr Joh. Hüttl aus Chemnitz die Weiherede hielt. Nach einem Rückblick auf die segensreiche Entwicklung deS Vereins gab ec der Hoffnung und dem Wunsch Ausdruck, daß die weitverbefferte Ein richtung eine recht große Schar Freunde erwer ¬ be St ur Ei rec eil k, Ul di te ko sä m S 1 1 w A u E dt 5 C b n d li r, a si si ä k o 1 z v L r § r
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