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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140513
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-13
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.05.1914
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Wb !- inen herzlichen und aufrichtigen Anteil an die« sem schweren Schicksalsschlage. Ich bitte um die Ermächtigung, dem Reichskanzler das Bei. leid des Reichstags auszudrücken und- am Sarge der Dahingeschiedenen einen Kranz niederzulegen. — Sämtliche Abgeordnete ha ben sich erhoben. Die Ermächtigung wird erteilt. Die Beratung des Militäretats wird fort gesetzt. Die Abgg. Hebel (Ztr.) und Thoma (natl.) bitten, bei der Verpflegung der Trup- pen auf die heimischen Käsereien Rücksicht zu nehmen. Abg. Neumann-Hofer (Vpt.): Der Ansicht meiner Vorredner: „Ohne Käse keine Siege" will ich nicht widersprechen. (Heiter, keit.) Die Beamten bei den Proviantämtern müssen bessergestellt werden. Generalmajor von Schoeler: Der Verpflegung mit Milchprodukten stehen wir wohlwollend gegenüber und haben auf den Truppenübungsplätzen bereits Milchhallen ein gerichtet. Die Besserstellung der Proviantbeam ten wird errrstlich erwogen; ich hoffe, daß schon iin nächsten Jahr eine Vorlage darüber dem Reichstag zugeren wird. Abg. Heckmann (natl.): Die Löhne der Arbeiter der Proviantämter bedürfen drin gend der Aufbesserung. Generalmajor Wild v. Hohenborn: Die Löhne der Proviantamtsarbeiter werden nach den ortsüblichen Löhnen gleichartiger Be triebe festgesetzt und sollen nicht hinter ihnen zurückstehen. Infolgedessen sind sie fortgesetzt erheblich gestiegen,. Beim Titel „Bekleidungsämter" fordert Abg. Thoene (Soz.), daß die Heeresverwaltung dafür sorge, daß die Lieferanten für die Be- lleidungsämter höhere Löhne zahlen. Abg. Daffner (Ztr.) führt Klage über den schweren Dienst in den Bekleidungsämtern. Abg. Albrecht (Soz.): Wie stellt sich der neu-e Kriegsminister zu der Frage der Ab schaffung der Oekonomiehandwerker, wofür der Reichstag, schon seit langem eintritt. Das beste System ist die Herstellung der Bekleidung in großen Bekleidungsämtern mit Maschinenbe trieb und Zivilhandwerkern. In fast allen Bekleidungsämtern ist die Organisation der Arbeiter entgegen dem Gesetz verboten. Generalmajor Wild v. Hohenborn: Wir schließen nur mit solchen Unternehmern ab, die ihre Arbeiter angemessen entlohnen. Einen Zwang können wir nicht ausüben. Den Militärarbeitern ist der Anschluß an Organi sationen, die auf nationaler Grundlage stehen, nicht verwehrt. Abg. C h v y s a n t (Ztr.) wünscht einen baldigen Nachweis darüber, in welchem Maße an die Innungen Arbeiten vergeben werden. Abg. Trimborn (Ztr.): Di« Maschi nisten der Heeresverwaltung wünschen denen auf den, Werften gleichgestellt zu werden. Abg. Albrecht (Soz ) wirft der Ver waltung vor, daß sie die Rechte der Arbeiter mißachte. Generalmajor v. Schoeler: Bei der Erweiterung der Be leidungsämter soll, der Anregung des Reichstages entsprechend, mehr auf die Tätigkeit der Oe'onomiehandwerker zurückgegriffen werden. Deshalb soll jedoch keine vermehrte Einstellung von solchen erfol gen- Die Strafanstalten werden für Lieferun gen der Heeresverwaltung nur in geringem Maße in Anspruch genommen. Der Schwer punkt soll in den Bekleidungsämtern bleiben. Die ortsüblichen Löhne werden von uns in jedem Jahre nachgeprüft und danach die eige nen festgesetzt. Abg. Rupp (kons.) beklagt die Unzu länglichkeit der Servisgelder namentlich bei Uebungen und Manövern. Abg. Lieschi n g (Vpt.) wünscht Er leichterung der Manöverlastcn und teilt mit, daß in einem rein deutschen Dorfe des Rhein lands ein Eigentümer von einguartierten Sol daten schwer mißhandelt worden sei, nachdem er sie wegen unrechtmäßiger Wegnahme von Holz zur Rede gestellt hatte. Generalmajor v. Schoeler: Wir erken nen an, daß die Manöver eine große Last für die Bevölkerung sind und werden gern, alles iun, um die Schäden zu mildern. Eine Bes serstellung des Servis werden wir im Auge behalten. In dem vom Abg. Liesching er wähnten Fall sind leider tatsächlich Ausschrei tungen vorgekommen. Aber die vorgesetzten Behörden sind bereits mit allein Ernst da gegen eingeschritren. Es war sehr schwer, den Schuldigen zu ermitteln. Gegen die Vorge setzten, welche nicht sofort eingeschritten waren, hat das Generalkommando Anklage erhoben. Abg. Erzberger (Ztr.): Im Kriegs fälle müssen die nötigen Schutzsera gegen Ty phus, Ruhr und ähnliche ansteckende Krankhei ten bereitgehaiten werden. Oberstabsarzt Dr. Hoffmann: Wir sind mit mehreren größeren Firmen in Ver bindung getreten. Vorräte im Frieden zu schaffen, haben wir keine Veranlassung. So bald sich die Notwendigkeit dazu ergibt, wird die Impfung im Kriege durchgeführt werden. Beim Kapitel Pserdebeschaffung stellt Kriegs- Minister von Falkeuhayn fest, daß die Verwaltung coupierte Pferde nicht ankaufe und nur bei Deckung des Massenbedarfs zur Durchführung des Wehrgesetzes eine Ausnahme machte. Die Händler seien beim Ankauf nicht ganz zu umgehen. Eine Resolution der bür gerlichen Parteien, wonach der Kanzler mit den landwirtschaftlichen Instituten der Einzel staaten einen Durchschnittspreis für Rcmonten feststellen sollte, wurde angenommen. Beim Kapitel Gouverneure und Komman danten begründet Generalmajor von Ho henborn die Notwendigkeit der Wiederher stellung der im vorigen Jahre gestrichenen Kommandostellen von Karlsruhe, Darmstadt und Königstein. Die Forderung wurde wie derum wbgelehnt. Beim „Artillerie, und Wafsenwesen" be hauptete Abg. Liebknecht (Soz.), daß Krupp mit einer Anzahl ausländischer Waf fenfabriken zu einem internationalen Kriegs- trust verbunden sei. Auch der neue preußische Minister des Innern von Loebell gehöre die sen: Trust an. In der Militär«: teilung der Firmen Goertz und Siemens-Schuckert werde systematisch geschmiert. Riesige Lärmszenen entfesselte der Abgeordnete, als er behauptete, der verstorbene General v. Lindenau habe Or- densschacher betrieben. Kriegsminister v. F a l k e n h a y n erklärte, daß die Krupp-Prozesse auch nicht den gering sten Schimmer von Landesverrat und Korrup tion erwiesen hätten- Der Minister gab sei nem tiefen Bedauern über den Angriff auf den General Lindenau, Ausdruck. Generalmajor v. Hohenborn erklärte, was Liebknecht unter dem internationalen Kriegstrust verstehe, sei schleierhaft. Vielleicht setze sich der Abgeordnete einmal mit der Nüstungskommission in Verbindung. Daß durch Liebknechts vorjährige „Enthüllungen" Hun derte von Arbeitern brotlos geworden sind, das bat er verschwiegen. Bei Liebknechts Re den könne man nur immer sagen: Schade um die schöne Zett! (Lebhafter Beifall.) Abg. Erzberger (Ztr.) erklärt, daß Liebknechts Rede die Chamade nach der Fan fare gewesen sei. Der Fall, einen Toten in die Debatte zu ziehen, werde hoffentlich ver einzelt bleiben. Der Rückzug Liebknechts sei vollkommen. Nach weiterer Debatte, die sich bis in die 9. Abendstunde hineinzog, vertagte das Haus die Weiterberatung auf Dienslag. Sächsischer Landtag Zweite Kammer. 86. Sitzung vom 11. Mai. Zunächst stimmt das Haus über Kap. 16 des Etats (Staatseisenbahnen) ab. Das Haus beschließt nach den Vorschlägen der Deputa tion. Sozialdemokratische Abänderungsvor schläge bezüglich einiger Petitionen werden a - gelehnt. Der Fortschrittliche Antrag auf Ein- Mhrung der Sonntagsfahrkarten wird gegen die Mehrheit der Konservativen angenommen. Abg. D ä v r i tz (kons.) berichtet über den Etat der Domänen und Jntraden. Er bean tragt, die betreffenden Kapitel zu bewilligen und die Petition um Einrichtung eines Volks- par'es in Dresden-West der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Ohne De atu beschließt die Kammer antragsgemäß. Abg. Gleisberg (natl.) empfiehlt, die Kosten für den Neu- und ilmbau des Be- triebselektrizttätswerkes am Bahnhofe Dres den-Friedrichstadt zu bewilligen, nachdem die Deputation wesentliche Abstriche an der Re gierungsvorlage vorgenommen hat. Die Kam mer beschließt nach dein Vorschläge der Dcpu tation. Abg. Rentsch (kons.) beantragt für die Finanzdeputation B 250 000 Mark zur Ge währung von Darlehen an Gemeinden und Gemeindeverbände für Arealerwerbungen bei Staatsbahnbauten bereit zu stellen. Die Kam mer beschließt demgemäß. Abg. Harter (kons.) berickstet über den Etat der Straßen- und Wasserbauverwaltung. Er bittet, Kapitel 79 des Etats nach dem Vorschläge der Teputalion zu bewilligen. Abg. Dr. Niethammer (natl.) be mängelt, daß das Schema der Satzungen, das den Wassergenossenschaften zugeht, in verseifte denen Amlshauptmannschasten verschiedene Fas sungen aufweist. Das sei ein bedenklicher Ein grift in die Autonomie der Genossenschaften. Namentlich wird dadurch in manchen Amts- hauptmannschafien die Industrie geschädigt. Hier sei eine einheitliche Behandlung über das ganze Land am Platze. Abg. Gleisberg (natl.) wünscht, daß die Regierung nicht das Absatzgebiet der pri vaten Steinbrüche schmälern möge durch An kauf von Steinbrüchen. A' g. Singer (natl.) empfiehlt die Eber esche zur Anpflanzung an den Staatsstraßen und warnt ebenfalls vor Ankauf von Stein brüchen durch den Staat. Abg. Brodaus (Vpt.) vertritt die Straßenbauwünschc der obercrzgebirgischen Ge meinden. Abg. Pos«rn knatl.) macht darauf auf merksam, daß die Zwickau-Altenberger Straße in der Gegend von Mosel sehr gefährlich sei, sodaß sich eine andere Straßenführung nötig macht. Außerdem fordert er vorbildlichen Obstbau an den Staatsstraßen. Ministerialdirektor Elterich hält den Obstbau an den Staatsstraßen schon jetzt für vorbildlich. Abg. Fräßdorf (Soz.) fordert Ver breiterung der Elk brücke in Pirna. Jin Gegen satz zu den Abgg. Gleisberg und Singer wünscht er, Z>aß der Fiskus Steinbrüche auf kauft. Die Straßenlasten der Gemeinden sollte der Staal übernehmen. Abg. K o ch (Vpt.) wünscht energische Be kämpfung der Staubbildung auf den Straßen- Die durch den Aulomobilvcrtehr verursachien Unfälle hätten sich gemehrt. Dem rücksichts losen Verhalten mancher Auwmobilfahrer müsse zuleibe gegangen werden. Alg. Dr. Spieß (lons.) verwendet sich fyr die Verbreiterung der Elbbrücke in Pirna Nach- dem Schlußworte des Berichterstatters wird das Kapitel nach den Vorschlägen der Deputation bewilligt. Abg. Göpfert (natl.) bittet namens der außerordentlichen Deputation zur Beratung von Dekret 27 und 35, die Regierung um Aufschluß zu ersuchen, welche Talsperren auf Grund aufzustellender Wasserwirtschaftspläne, oder welche sonstigen Maßnahmen sich als zweckmäßig erweisen, wie hoch sich die Aus führungskosten stellen und in welchen besonde ren Fällen ein staatliches Eingreifen angezeigt erscheint. Abg. Dr. Schanz (kons.) bittet, das Ge währleistungsgesetz für eine weitere Anleihe der Weißeritztalsperrengenossenschast nach der Regierungsvorlage anzunehmen und die dazu eingegangenen Petitionen für erledig: zu er klären. Die Abgg. Göpfert und Wittig bringen einen Antrag ein, nach dem die Er höhung der Anliegerlasten erst nach der Er richtung der Talsperren Geltung erhalten soll. Geh. Rat I u st bittet, den Antrag Göp fert-Wit ig abzulehnen. Abg. Günther (Vpt.) wendet sich eben falls gegen den Antrag Göpferk-Wittig. Abg. Mehnert (Soz.): Ueber das Be streben, die Regierung in der Talsperrenpoli ik zu unterstützen, herrscht volle Uebercinstim- mung im Hause. An den kleinen Schwierig keiten solle man einen so großen Plan nicht scheitern ./assen. Die Überschreitungen seien ausreichend begründet worden. Den Antrag Göpfert-Wittig werden wir ablehnen. Abg. Dr. Niethammer (natl.): Die Gerechtigkeit gebietet, wohl erworbene Rechte zu sichern-. Wenn Wasser von einem Flußge biete in ein anderes abgeleitet wird, so be deutet das für den ersteren eine schwere Schä digung. Das Wassergesetz hat schon eine Schä digung der Triebwerksbesitzer gebracht. Es wäre unbillig, auf diesem Wege noch weiter forlzuschreitcn. Nach den Schlußivorten der Berichterstatter schreitet man zur Abstimmung. Der Antrag Göpfert-Wittig wird mit großer Mehrheit ab gelehnt. Im übrigen wird der Antrag der Deputation einstimmig angenommen. Abg. Dr. Schanz (kons.) berichtet über die Wege- und Wasserbauunterstützungen. Es sind dafür rund 1^ Millionen Mark einge stellt, die Referent zu bewilligen bittet. Nach längerer Debatte beschließt das Haus dein Anträge der Deputation entsprechend. Sodann verhandelt man über die beiden Regierungsorgane Dresdner Journal und Leip ziger Zeitung. Abg. G ü nther (Vpt.): Seine Freunde würden gegen die Leipziger Zeitung stimmen, weil sie nicht die gebührende Objektivität zu wahren verstehe. Auch gegen die Einrichtung einer Staatsdruckerei würden die Fortschrittler stimmen. Abg. Illge (Soz.) wendet sich ausführ lich gegen beide Regierungsorgane. Ministerialdirektor Dr. Scheiche r weist die Angriffe des Vorredners zurück. Gegen die Leipziger Zeitung stimmen So zialdemokraten und Fortschrittler, gegen das Dresdner Journal die Sozialdemokraten. Abg. Wappler (natl.) berichtet ü'ur Kapi.el 60 des Etats, in dem ca. 2 000 000 Mark für Landwirtschaft, Handel und Ge werbe im allgemeinen gefordert wird. A g Biensr (Ref.) bedauert, daß der Nachwuchs des Handwerks zu wünschen übrig läßt. Abg. Dr. Mangler (kons.) befürwortet die zugunsten des Einziehungsam.es eingeßell len 35 000 Mark. A^g. Günther (Vpt.) wendet sich ge gen diese Forderung. Abg. Dr. Zöpb.cl: Auf die vorge'chla- geue Art hilft man dem Mittelstände nicht. Niemand in diesem Hause hat das Handwerk me r diskreditiert als Abg. Biener. Er hat ihm nachgesagt, daß es, wenn es sich von der polnischen Rechten atmende, gleich zur So- OaldemoJatie gehe. Das Handwerk sollte das Borgunwesen von sich selbst aus bekämpfen. Der Grundgedanke des Einziehungsamtcs sei verfe'lt. Unsere allerschwerste Sorge sollte eS fein, zu erfüllen, daß an Stelle der Sel'st- ständiguit mehr und mehr der Staat tritt. Gerade im Interesse des Mittelstandes bitten wir, die Forderung a^zulehnen. Nach weiteren Ausführungen der A-'gg. " räßdorf, Dr. Seifert, Bigner, Dr. Mangler und Fraßdorf wird wegen Brschlußuufähigkeit des Hawes die Ab stimmung auf morgen vertagt. N-EÄ-S mnd SüchflsckeS * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 13. Mai: Südwinde, wechselnde Bewölkung, Temperaturzunahme, kein erheblicher Niederschlag. * — Die drei Eisheiligen, Ma mertus, Pankratius und Servatius, führen gegenwärtig das Regiment. Vor diesen drei Lagen — 11., 12. und 13. Mai — bangt den Landwir en, Weinbauern, Obstzüchteru und Gärtnern ganz besonders. o. 18. P o s a u n e n f e st in Dres - d e n. Das diesjährige Posaunenfcst des Bun des der ev.-luth. Männer- und Jünglingsver eine im Königreich Sachsen fand unter Betei ligung von 500 Bläsern aus nah und fern vom Sonnabend bis Montag in Dresden statt. Der Sonnabend war den Hauptproben der ver einigten Bläserchöre gewidmet. Die Festlich keiten des Haupttages wurden durch eine Elormusik der Mäserchöre früh 8 Uhr auf dem Altmarkt eröffnet. Um X10 Uhr begann der Festgottesdienst in der vollständig gefüll ten Frauenkirche. Die Festpredigt hielt Herr Pastor Braun-Berlin-Schöneberg über das Thema: „Wir brauchen männliches Christen- tum". Verschiedene Vorträge der Bläserchöre verschönten den Gottesdienst. Mittags ^12 Uhr fand eine Platzmufjk auf dem Neumarkte statt, bei der die Bläser vorwiegend Volks weisen vortrugen. Für ^4 Uhr Ivar eine Festversammlung in der Frauenkirche anbe raumt, bei der die Festansprache der Bundes- Vorsitzende Konsistorialrat Hofprediger Kretzsch mar hielt. Besonders erbauend Ivar das M-ä- serguartett: „Du Hirte Israels" von Bort- niansky, welches von der gewaltigen Kuppel der Frauenkirche auf die Zuhörer niedertönte. Hierauf folgten Begrüßungen der Anwesenden durch Oberkonfistorialrat von Zimmermann namens des Landeskonsistoriums und Pastor Richter namens der Frauenkirchengemeinde. Nach einem allgemeinen Gesänge mit Posau- neu Begleitung ergriff der Bundesdirigent Pa stor Müller das Wort zu einer Ansprache über die Missionsaufgabe der Posaunenchöre. Mit einem Schlußwort des Kreisvorsitzenden Pastor Dr. Lucchesi und dem allgemeinen Gesänge „Ein feste Burg" schloß die zahlreich besuchte Festversammlung. Abends 8 Uhr gaben die vereinigten Dresdener Jünglingsvereine einen Familienabend im Vereinshaus. Während der Sonnabend und Sonntag große Anforderun gen an die aktiven Teilnehmer stellte, war der Montag der Erholung gewidmet. Es fand ein Ausflug der Teilnehmer nach Rathen und der sächsischen Schweiz statt. Auch der O b e r- lungwitzer Jünglingsverein war durch einen großen Teil seines Bläserchores vertre ten. — Alle, die in Dresden waren, haben Stunden verlebt, die ihnen unvergeßlich blei ben werden! * — Die Schweineseuche ist unter dem Schweinebestande des Gutspächlers E. Fuchs in Hllttengrund (Kuhschnappler Anteil) ausgebrochen. * — Der sächsische Mittel st a n d s t a g in Freiberg. Die von etwa 200 Delegierten besuchte Hauptversamm lung in Freiberg wurde vom Landtagsabge ordneten Biener-Chemnitz geleitet. Er unter breitete der Versammlung folgende Resolution, die die Stellung der Mittelständler zu den Laudtagswahlen 1915 präzisiert: „Die 7. Hauptversammlung der Mittelstandsvereinigung im Königreich Sachsen beschließt, durch ihren gesch s.sführenden Vorstand bei den nächsten Landtagsivahlen den nationalen Kandida'en die Grundforderungen des selbständigen Mittel standes vorzu-legen und sie um Stellung««'me zu bitten. Kann eine ausdrückliche Vcrvslick:- tung der Kandidaten auf diese Mittelstands- forderungcn mit Rücksicht auf die Landcsvcr falsung nicht verlangt werden, so . sollen sie jedenfalls ersucht werden, eine schriftliche Er klärung zu geben, ob sie im Falle eines Un terliegens im ersten Wahlgange im Einver nehmen und mit Ermächtigung ihrer Partei bereit sind, ihre Wähler zur Unterstützung des nationalen Stichwahltandidaten gegen den mit telsta-dsfeindlichen Sozialdemokraten an'zu- fordcrn. Die Stellungnahme der Kandida en ist vom geschästsführenden Vorstand bekannt zu machen." Die nächste Hauptversammlung soll während der Ausstellung „Das den sehe Handwerk 1915" in Dresden abgehalten werden. 8 Por den Richtern. Ein Dar- le^ ns- und Zech'utrüger hatte sich in der Per son des wegen Betrugs schon mehrfach vor- ' cstra'tcn Strumpfwirkers und Handarbeiers Rudolf Paul Tautenhahn aus Heinrichsort vor dem LandgeriM Zwickau zu verantwor ten. Er war beschuldigt, im Januar, Februar und März durch bewußt falsche Angaben- über seine persönlichen und Arbettsverhällnisse so wie über seine Zahlungsfähigkeit und -willig- lcit in Hohenstein-Ernstthal die Spulerin Ida Wagner und deren Ehemann uni etwa 1 M'., den Schlosser Tb-iemig um 1 Mk. und den Weber Rottart um otwas über 3 Mk. betro gen und den Spinner Oskar Maschner sowie den Gastwirt Friedrich in Lugau um je 3 Mark zu- betrügen versucht zu haben. Er wustte sich auf diese Weise teils Wohnung und Früh stück, teils Darlehen zu verschaffen. Außerdem war er noch wegen Bettelns angettagt. Er will in Not gehandelt haben. Das Gericht verurteilte ibn zu acht Monaten Gefängnis und 3 Wochen Haßt. Die Haftstrafe und drei Wowcn der Gefängnisstrafe galten als verbüßt. * Hohcnstein-(<rnstthal, 12 Mai Ge stern nachmittag wurde die Jahresfeier der Anstalten im Hüttengrund « gehalten. Den üblichen Jahresbericht erstattete Herr Pastor i. R. Weißhaar, der Vorsitzende des Direk o- riums, während Herr Pastor Otto aus Leip zig die Festansprache hieft. Zu der Feier hatten- sich eine Anzahl Gäste eingefundeu. * — Die P f e r d e v o r m u st e r u n g in Hob-eustein-Ernsllhal findet am Donnerstag statt. Eine diesbezügliche Bekanntmachung des Stadtrates, die für die heutige Ausgabe, weil erst nach 12 N'r eingegangeni, keine Auf nahme mehr finden wunte, gelangt morgen in unserer Zeitung zur Veröffentlichung. * — Für das 105er Fe st, das in den Tagen vom 27.-29. Juni hier a-gehal- ten wird, mehrt sich das Interesse. Sonntag a-end fand im Restaurant „Stadt Meißen" in Lugau eine Besprechung statt, zu der sich die ehemaligen 105er Lugaus einstellten und be schlossen, in ziemlicher Zahl am Föst teilzu- nehmen. * — M i l i t ü r l o n z c r t. Das mor gige Militärkonzert in der Hü'ttenmüh-le ver spricht einen unterhaltsamen Abend, da dem Trompeierkorps der 21. Ulanen aus Chemnitz
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