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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191404252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-25
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.04.1914
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Geschichte und in der Gegenwart hin und Lmizeichnete die Aufgabe unserer Zeit, Ge- ineinschaften wirklich konzentrierter religiöser Persönlichkeiten zu bilden, d. h. religiöse Ge meinschaften, in denen das religiöse Empfin den sich mit der religiösen Persönlichkeit eint. Es müsse mehr Gelegenheit geboten werden, über Religion zu sprechen, vielleicht auch in öffentlichen Sprechstunden im Anschluß an den Gemeindegottesdienst. Nach längerer Ausspra che hierüber schloß die Konferenz. v-eMche» «n» DSchstscheS. * — Witterungraussicht für Sonnabend, den 25. April: Halbheiter bei östlichen, leichte Niederschläge bei westlichen Winden. *—Bezirksfeldwebel. Morgen Sonn abend ist der Bezirksfeldwebel im Sitzungszimmer — 1 Treppe — des Stadthauses am Neumarkt in Hohenstein-Ernstthal für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes dienstlich zu sprechen. Es können an diesem Tage Meldungen aller Art erledigt und Gesuche abgegeben werden. Auch wird über alle militärischen Angelegen heiten, soweit sie die Fragesteller berühren, be reitwilligst Auskunft erteilt. * Hohenstein-Ernstthal, 24 April. Der Hausbeisitzerverein hielt gestern abend im Hotel „Schweizerhaus" eine von ca. 40 Herren be suchte Versammlung ab, die vom Vorsteher, Herrn Gärtnercibesitzer Wächter, geleitet wurde. Nach Verlesung der Niederschriften über die letzten Ausschußsitzungen durch Herrn Schrift führer Tischlermeister Schwabe wurde in die Tagesordnung eingetreten. Zwei Unfalb-Ent- schädigungsforderungen sanden Erledigung. Der Rechnungsabschluß der Düngerabfuhr auf 1913 weist einen Ueberschuß von 21,75 Mark aus, was im Interesse der Einrichtung freudig begrüßt wurde. Die Rechnung, die von den Herren Drogist Fichtner und Kartonnagen- fabrikant Schellenberger geprüft worden ist, wurde einstimmig richtig gesprochen. Herr Ge- schästshührer Rannefeld hat sein Amt bei der Düngevabfuhr des Vereins gekündigt. Durch Auslösung des Aufsichtsrats, die aus Zweck- und Sparsamkeitsgründen erfolgen soll, macht sich eine Satzungsänderung nötig. In Zukunft sind Vorstand und Ausschuß ermächtigt, die Geschäfte des Aufsichtsrates mit zu erledigen. Der Maschinist soll event. mit weitergehenden Befugnissen ausgestattet werden. Hinsichtlich der Drucklegung des Satzungsnachtrages ent wickelte sich eine rege Aussprache, da der Aus schuß beschlossen hat, vorläufig von einer Drucklegung abzusehen. Vom Vorsitzenden wird dies als nicht richtig bezeichnet, doch entgegnen u. a. die Herren Schwabe, Kreher und Schel lenberger, daß auch die sonstigen Abfuhrsatzun gen dringend einer Durchsicht bedürfen; ge wünscht wird dann nach dieser Revision event. eine völlige Neuherausgabe, von der man vor läufig absehen möchte. Herr Fichtner emp fiehlt ein erhöhtes Zusammengehen zwischen Ausschuß und Vorstand. Herr Rannefeld ist für ein vorläufiges Abwarten, da die ganze Sach« wohl noch in den Kinderschuhen stecke, sodaß sich voraussichtlich wohl noch mehr Aen de rungen nötig machen würden. Ein Antrag Dünnebier verlangt sofortige Drucklegung, wäh rend Herr Fichtner noch 4 und Herr Kreher noch 8 Wochen mit der Drucklegung zu war ten empfiehlt, damit inzwischen noch eine Prü fung der übrigen Bestimmungen erfolgen ftmn. Der Antrag Dünnebier wurde mit großer Ma jorität abgelehnt, der Antrag Kreher einstim mig angenommen. — Zur Kündigung des Geschäftsführerpostens gibt Herr Wächter ver schiedene Erläuterungen, aus denen zu ent- nehmen war, daß Herr Rannefeld die Buch führung event. weiter übernehmen würde, den Außendienst aber dem Maschinisten zu über- tvagen empfiehlt. Der Vorsitzende hält eine solche Regelung für nicht zweckmäßig und er- wartet, daß der neue Geschäftsführer sich streng an die Dienstordnung hält, dem Vor stand nicht entgegenarbeitet usw. Bei Nicht erfüllung dieser Bedingungen sehe er (Redner) sich gezwungen, sein Amt als Vorsitzender niederzulegen. Redner verliest sodann die au- gestellte Geschäftsordnung, wobei er noch be merkt, daß die Abfuhr bis jetzt gut gegangen bezw. geregelt worden sei, er sich jedoch be danken müsse, einem Unternehmen vorzustehen, das zurückgehen würde, bei einer Regelung, wie sie Herr Rannefeld Vorschlag«, erscheine ihm eine geordnete Abfuhr ausgeschlossen. — Herr Reuber berichtigt, daß letztere Regelung nicht vom Geschäftsführer, sondern von ihm in Vorschlag gebracht worden sei. — Herr Rannefeld betont, daß er nur auf Drängen verschiedener Mitglieder den Ausweg vorge schlagen labe, er sel st bestände absolut nicht auf den Posten in veränderter Forni. Ledig lich im Interesse des Vereins und der Schul denregelung halber sei er bereit gewesen, den Posten in der augedeuteten Weise weiter aus zufüllen. Herr Fichtner lobt die Tätigkeit des Herrn Rannefeld, unter dessen rühriger Lei tung sich die Anfuhr erfreulich und mit Üb er schuß entwickelte; für seine mühevolle Arbeit gebühre ihm Dank, doch hätte man erwarten dürfen, daß die Kündigung in richtiger Weise und schriftlich erfolgte. Eine Regelung in der vorgetragenen Art halte auch er nicht für rich tig, gleich dem Vorsitzenden. Die Herren Neu- ther und Rannefeld verbreiten sich sodann aus führlich über die Arbeiten des Geschäftsführers. Die Stelle soll neuausgeschrieben werden und erfolgen die Vorschläge durch den Ausschuß, die Wahl selbst aber durch eine Vereinsver- sammlung. Im weiteren Verlaus der Ver sammlung betonte der Vorsitzende noch, daß die gelieferten Wagen und die sonstig« Ein richtung vollkommen den Erwartungen ent sprochen habe, mit der Fladerschen Lieferung sei man völlig zufrieden. Die Abfuhr selbst sei zwar im ersten Vierteljahr 1914 nicht groß gewesen, doch betrage die Erübrigung immer- hin noch ca. 400 Mark. Herr Fichtner kriti siert, daß einzelne Hausbesitzer die Kosten der Abfuhr jedesmal anteilig auf die Mieter ver rechnen. Richtiger sei es, die verschiedenen Unkosten in den Mietzins einzurechnen. Eine länger« Aussprache, die teilweise sehr erregten Cl-avakter annahm, rief die Beseitigung des Aufsichtsrates l)«rvor. An der Deba te, die z. T. persönlich wurde, beteiligten sich die Her ren Werner, Schellenberger, Fichtner, Schwabe, Dünnebier, Müller, Rannefeld und Wächter, doch glauben wir im Interesse des Ansehens des Vereins zu handeln, wenn wir von einer Wiedergabe der Ausführungen Abstand neh men. Nach Verlesung der Niederschrift wurde die bewegte Versammlung geschlossen. * — Jubiläum. Heute vollenden sich 25 Jahre, seitdem Herr Expedient Ernst Louis Bieber in den Dienst der Firma Gebr. Säuberlich trat. Aus diesem Anlasse wurde ihm namens der Stadtverwaltung durch Herrn Stadtva: Anger in Vertretung des Herrn Bür germeisters Dr. Patz heute vormittag an Ge schäftsstelle das städtische Ehrendiplom unter herzlichen Glückwünschen überreicht. Dem Akte wohnte der Firmeninhaber Herr Fabrikbesitzer Fahr bei. — Der Jubilar wurde von- dem Firmeninha'er und auch seitens seiner Kolle gen reich beschenkt. —e. Für die Abhaltung des diesjährigen B e r g f e st e s sind der 9. und 10. Arigust bestimmt worden. Ueber die dem Feste zugrunde zu legende Idee ver lautet noch nichts. * — Eine seltene S o n n « n s p i e- gelung ist in den letzten Tagen wiederholt von hier aus zu sehen gewesen. Vom Pfaf- fenberg aus sah man die Sonne sich im Fich telberghaus, das bei klarem Wetter zu sehen ist, widerspiegeln. Ebenso brach sich das Son nenlicht in verschiedenen Fenstern von Häu sern in LugawKirchberg, Heinrichsort, Nieder dorf usw. Naturfreunde wollen diese Wahr nehmung schon wiederholt und auch früh ge macht hchen. Di« Häuser sehen aus der Ent fernung wie in ein Flammenmeer geh M aus. * — Bei der Straßenbahn treten ab 1. Mai folgende Aenderungen ein: Neuein- gelegt wird ein Zug ab Wagenhalle 4,42 llhr früh nach Lugau-K esselschmiede, a Kessel schmiede 5,17 Uhr nach Hohenstein-Ernstthal Die Züge 7,55 Uhr und 12,10 Uhr abends ab Hohenstein-ErnM'al, die nur an Sonn und Feiertagen außer an Bußtagen und Kar freitag verkehren, werden durchgeführt bis Oels nitznEndstation bezw. Herrenmühle. * — Neuchau. In der Feldstraße be- a'sichtigt ein Wüsten rander Unternehmer ein Mehrfmnilienwohnhaus mit 15 Meter Front zu errichten. Der Grundstückskauf ist gestern bereits erfolgt Der Bau ist in Anbetracht des Mangels an mittleren und kleineren Woh nungen nur zu begrüßen. * — Naturheilverein. Kommen den Montag abends ^9 Uhr findet im Alt- städter Schützenhaus ein Vortrag für die Frauen des Naturheilvereins über „Unterleibs- krancheiten und ihr« Gefahren" statt. Rednerin ist die Heilkundige Frau A. Köhler aus Zwickau. Gäste sind gern gesehen. — Heute wurden im Neubau des Naturbeilvereins in den Schrebergärten die Urkunden versenkt. —e. Ein schönes Zeichen der Wertschätzung eines aus alter Zeit über kommenen Gegenstandes ist jetzt am Fillplatze wahrzunehmen. Die daselbst am Hause des Herrn Schuhmachermeisters Reber befindliche Haustür ist eins der hier mehrfach erhaltenen trefflichen Erzeugnisse der Schnitzkunst zur Zeit des Rokoko. Diese Tür hat, «rlM^tener Anre gung entsprechend, der Besitzer von dem al- ten, entstellend gewesenen Farbüberzug durch einen sachverständigen Maler befreien und in früherer Schönheit wiederherstellen lassen. —e. Das neu erschienene Ver zeichnis von Sommerwohn n n - gen im Erzge ürge i't reich illustriert und dadurch geeignet, manchen Sommergast in das beimische Bergland zu locken. Von hiesiger Stadt bringt es eine Beschrei ung, eine Emp fehlung, sowie Bilder vom Al mar t rnnnen und Berghause. Es besagt ferner, daß sich hier das Berghaus, der Gasthof Goldner Ning, das Parkrestaurant Windmühle und das Erholungsheim Oehmichen znr Ausnahme von Sommerfrischlern bereithalten. Hierüber ist das Nähere aus dein Heftchen zu ersehen, des- sen Preis nur 10 Pfg. beträgt. * — Lotterie. Bei der gestrigen Zie hung der Kgl. Sachs. Landeslotterie fiel in die Kollektion von Emil Fr. Zeuner abermals ein Gewinn vou 2000 Mark und zwar aus die Nummer 77 218. m. Oberlungwitz, 24. April. Mit „ge mischten" Gefühlen wird mancher Einwohner die in diesen Tagen zur Aushändigung ge langten Steuerzettel betrachtet haben. Die we nig beliebten Formulare zeigen schwarz aus weiß, welcher „Hoch"schätzung der und jener sich bei der wohllöblichen Steuerbehörde zu erfreuen hat. sH Gersdotf, 24. April. Der Orts- und Derkehrsverein hielt gestern abend im Gasthaus „zum grünen Tal" eine Vorstandssitzung ab. Beschlossen wurde die Mitunterzeichnung deS Aufrufs für den Roten Kreuztag, der am 10. Mai hier stattfinden soll. Kenntnis nahm man von der Einladung des Turnvereins I zur Turnhallen weihe und den damit verbundenen Festlichkeiten am 9. und 10. Mai, sowie von der Lieferung der Ruhebänke; die Aufstellung beim Krieger denkmal erfolgt Anfang Mai. Den hiesigen Gesangvereinen wurde Dank für die Veranstal tung des letzten Konzertes, bei dem dem OrtS» und VerkehrSveretn der Reingewinn zugefloffen ist, ausgesprochen. Die nächste MonatSoersammlung findet am 14. Mai im Gasthaus „Sonne" statt X Langenberg, 24. April. Die hiesige Frei willige Feuerwehr hält Sonntag im Rauschen Gasthof ein Ballvergnügen ab. Die Wehr wird sich an der am Vorabend deS HimmelfahrtStageS in Calleüberg stattfindenden Zusammenkunft der Feuerwehren hiesiger Gegend beteiligen. * Reichenbach b. W , 24. April. Unter dem Schweinebestande des Gutsbesitzers Herrn Bruno Hiller hier ist die Schweinepest ausgebrochen. x . Mittelbach, 24. April. Der Garnhändler H. von hier versuchte sich dadurch das Leben zu nehmen, indem er sich die Hals- und Hand- schlagadern teilweise öffnete und außerdem noch in den Schulzeschen Teich stürzte. Ec wurde auf seine Hilferufe hin rechtzeitig herausgezogen und in ärztliche Behandlung übergeben. Der Be- dauernswerte wurde sodann dem Bezickskranken- haus in Rabenstein zugeführt. Das Motiv zu der traurigen Tat ist nicht bekannt. * Oelsnttz i. E, 24 April. Heute stütz wurde der 21 Jahre alte Kellner Albin Nötzold er schaffen aufgefunden. Der Grund zur Tat ist nicht bekannt. * Lichtenstein, 24. April. Im Alter von 64 Jahren ist am Mittwoch abend Herr Kirchen rat Seidel in Dresden-Striesen, wohin er sich nebst Familie vor ungefähr einem halben Jahre begeben hatte, verschieden. Der Verstorbene hat bekanntlich über 23 Jahre in Lichtenstein als Seelsorger gewirkt und sich während seiner langen segensreichen Tätigkeit die Liebe und Anhänglich, keit der ganzen Gemeinde erworben. ft. Chemnitz, 24. April. Die hiesigen Stadt verordneten bewilligten gestern abend in ihrer Sitzung 1100000 Mark für den Bau einer Kläranlage. * Dresden, 24. April. Kronprinz Rupp recht von Bayern wird zum Besuch des Kö nigs Friedrich August am 3. Mai vormittags 8^ Uhr in Dresden eintreffen. — Sylvia Pankhurst darf bekanntlich ihre Vorträge, mit denen sic Deutschland beglücken wollte, nicht in der Oe fentlichkeit halten. In Dresden hat ten Freundinnen der englischen Suffragetten führerin sic eingeladen, in geschlossenem Kreist zu sprechen. Das tat sie denn nun auch, und es war sehr hübsch. Die Damen saßen bei Kaffee, Schlagsahne und Zahnen-Baisers bei sammen und ließen sich von Sylvia Pankhurst d e Schlechtigkeit des Männerregiments, die Notwendigkeit des Politischen Wahlrechts für die Frau und die unvergleichliche Anmut und Liebenswürdigkeit der englischen Suffragetten eweisen. Dann zog man hoch efried.gt zu den Zeitungsredaktionen, um dort Berichte ü er die „wohlgelungene" Versammlung a zu- liefern. * Loschwitz, 22. April. Ein Unglücks- chlt ereignete sich am Montag abend ^7 Uhr hier an der Straßenkreuzung Dresoncr Straße —Fischhausstraße. Der 10 Jahre alte Sohn des Barons v. Tornow, Dresdner Straße 7 wohnhaft, war von der Straßenbahn abgestie gen und wollte sich auf die ander« Seite der Straße begehen. Hierbei hatte er aber ein hinter dem Straßenbahnwagen herkommendes Anwmobil nicht beachtet. Der Knale wurde von dem Automobil erfaßt und zu Boden ge niheudert. In bewußtlosem Zustande trug man das Kind der nahen Wohnung zu. Es 'alte einen schweren Schädelbruch und auch mehrere Rippenbrüche erlitten. Trotz sofortiger ärztlicher Hilf« starb der unglückliche Knabe nach zwei Stunden. Der Unfall ist um so cdauerlicher, als die Familie ihr einziges Kind verloren hat. * Leipzig, 24. April. Einen dreisten Ueberfall verübte gestern nachmittag im na «n Mockau die Wirtschafterin Schulze aus die Ehe stav: des Direktors Gangloff vor dessen Woh nung, Earolastraße 4. Frau Gangloff, welche mit ihrem Manne in Scheidung steht, befand sich in Begleitung einer Dame und eines Kindes auf dem Wege nach dem Flugplätze. Als sie an dem Haufe ihres Mannes vorbei ging, sprang plötzlich dessen Wirtschafterin Schulze voll hinten auf sic zu, warf, sst zu Boden und schlug mit einem Peitschenstock guf die wehrlose Dame ein, bis her feieilende Män ner der skandalösen Szene ein Ende bereiteten und die mißhandelte Frau von ihrer wüten den Nebenbuhlerin befreiten. Die Angelegen heit dürfte ein gerichtliches Nachspiel haben. * Grimma, 23. April. Im nahen Groß- tolben läßt der Pferdehändler Winkler durch den Brunnenbauuuternehmer Schatz aus Lastau einen Brunnen graben. Der Brunnenschacht war bereits über fünf Meter tief ausgegraben, als gestern nachmittag gegen 5 Uhr ein Ein sturz der Wände erfolgte, durch den der im Schacht arbeitende Bruder des Unternehmers, ein Mann von 50 Jahren, verschüttet wurde. Die Erdmassen begruben ihn zunächst nicht vollständig, sodaß er noch um Hilfe rufen konnte- Während des Rettungswcr'es erfolgte ein weiterer Einsturz, durch den der Unglick- liche völlig verschöllet wurde. Erst nach neun stündiger Arbeit gelang es in der Nacht zum Donnerstag, den Verschütteten zu bergen, der inzwischen d«n Verletzungen erlegen war. * Zwickau, 24. April. DaS hiesiae König- Albert-Museum wurde gestern in Gegenwart des Königs Friedrich August und der StaatS- Minister Graf Vitzthum v. Eckstädt und Dr. Beck feierlich geweiht. * Ruppertsgrün bei Werdau, 23. April. Eine schwere Bluttat trug sich in einer der letzten Nächte hier zu. Die beiden Brüder Josef und Johann Winter gerieten auf einer hiesigen HochzeitSfeicr in Streit, der auf dem Nachhause wege schließlich in Tätlichkeiten auSartete, wobei Josef Winter seinem Bruder mehrere Dolchstiche in Arm und Kopf beibrachte. Der Gestochene wurde später schwer verletzt in einer großen Blutlache auf der Straße liegend aufgefunden. Der Täter wurde verhaftet. * Brambach i. Vogtl., 23. April. Am Mitt- woch abend 8 Uhr 10 Minuten erfolgte hier ein Erdstoß, dem um 9 Uhr 8 Minuten ein zweiter von besonderer Stärke folgte, nachdem in der Richtung nach Kammerbühl von Touristen bereits am Nachmittage deS Mittwoch wiederholt Schwankungen deS Badens bemerkt worden waren. — Im oberen Vogrlande ist heute früh 5 Uhr wiederum ein starker Erdstoß verspürt worden. Depesche« Straßburg. (Prtv.-Tel.) Fürst Wedel vxrläßt morgen in einem Salonwagen Straß burg. In demselben wird der neue Statthalter von Dallwitz am 27. April von Berlin nach Straßburg reisen. Wien. (Priv.-Tel.) Ueber das Be finden des Kaisers wird folgendes mitgeteilt: „Die Nachtruhe war durch anhaltenden Husten gestört. Im übrigen sind die Herztätigkeit, der Appetit und der Kräftezustand ganz befriedi gend." Paris. (Priv.-Tel.) Durch Zerstö rung einer Weiche wurde aus der Kohlenbahn von Cammentry ein Zug zur Entgleisung g«- . bracht. Mehrere Arbeiter stürzten aus den Bahndamm. Einer von ihnen fand den Tod. Es handelt sich um eilten Sabotageakt. * * * Der mexikanisch-amerikanische Konflikt. Washington Präsident Wilson erklärte dem Korrespondenten der Blätter, daß die Situation im mexikanisch-amerikanischen Konflikt ernst ge worden sei. Höchstwahrscheinlich wird Wilson noch heute vom Kongreß die offene Kriegser klärung gegen Mexiko verlangen. Washington. Wie das Kriegsamt erfahren hat, haben sich die Rebellen bei Tampico bc- reits mit den Anhängern Huertas gegen die Amerikaner vereinigt. Newyork. (P r i v. - T e l.) In Mon terey im nördlichen Mexiko haben B«ratungen der Führer der beiden sich gegenüberstehenden mexikanischen Armeen stattgefunden. Die Feind seligkeiten der Ausständischen und der Buudes- truppcn Huertas sind au' der ganzen Linie eingestellt und die beiderseitigen Generäle ar beiten «inen Aktionsplan für ein gemeinschast liches Vorgehen gegen die Amerikaner aus. Newyork. (P r i v. - T e l.) Di« Berichte des Generals Badger aus Veracruz haben in amtlichen Kreisen in Washington große Beun ruhigung hervorgerusen. Badger hat dringend nm Verstärkung ersucht, da nach seinen zuver- l ssigen Informationen ein« mexikanische Ar mee in Stärke von 20 000 Mann von Pue la nach Veracruz vorr ickt. Da Veracruz offen liegt und schwer zu verteidigen ist, genügt dem General das Marinekontingent von 5200 Mann nicht. Galvcstonc. Dcr nach Mexiko entsandte Berichterstatter dcr Tclcgiaphewlßüon meldet von dcni vor Veracruz liegenden Flaggschiff „Arkansas": Die Nacht ist ruhig verlaufen, die Stadt und deren nächste Umgebung steht unter vollständiger Kontrolle dcr Amenkancr. Die Gesamtzahl dcr Verluste derselben be'änft sich vi-her auf l1 Tote und 55 Verwundete. Die vom Admi al Fleicher gelandeten Murinciruppcn beherrschen eine Linie von zehn Meilen landein wärts. Von dem Oberbefehlshaber dcr mexi kanischen Tri ppen, Maas, sc Hit jede Nachricht. Man weiß nicht, was aus ihm und seinen Truppcn geworden ist. Das mexikanische Schlachtschiff „ProgrFo", das im Hasen von Verccruz 1000 Mann Matrosen und Infanteristen landen wollte, ist von den Amerikanern beschlagnahmt Worten. Die Besatzung befindet sich in Kriegsgefangenschaft. Die Lage vor Tampico ist sür die Amerikaner weniger günstig, als vor Veracruz. Tampico. Tbc Nachrichten von einer Ver einigung der Rebellen und der mexikanischen Ncgicrungsiruppen vor Tampico wird bestätigt. Das Kriegtzdepartemcnt l at gestern eine Depesche erhalten, daß die Konstitutionalisten und die Bundcstruppen nunmehr Zusammengehen wollen, um den amerikanischen Opeiaüonen erfolgreichen Widerstand leisten zu können. Das Kriegs departement und das Mauneamt haben daher ihre Pläne schleunigst geändert, und cs gehen ausreichende Trnppcnverstärkungen nach der mexikanischen Nvrdgrenze ab. Dcr Kommandant der amerikanischen Streitkräfte vor Tampico, Admiral Majo, meldet, daß 1200 amerikanische Flüchtlinge auf amerikanische Kriegs- und Han delsschiffe gebracht worden sind. Veracruz. (P r i v. - T e l.) Während des gestrigen Tages haben in der Umgegend fortdauernd Geplänkel zwischen amerikanischen und mexikanisch«» Truppen stattgefunden, bei denen 3 Amerikaner getötet und 25 verletzt wurden. Eingesandt. Durch den Brand in dcr Limbacher Straße find einige Familien schwer heimgesucht worden. Sie mußten ratlos zusehen, wie ihre Habe vom Feuer vernichtet wurde. Es sind ihnen Betten, Möbel und Kleidungsstücke vollständig verbrannt. Ihr Verlust ist weder durch eine Versicherung gedeckt, noch sind sie infolge ihrer Mittellosigkeit in der Lage, etwas Neues anschaffen zu können. Sie sind deshalb lediglich auf die Mildtätigkeit ihrer Mitmenschen angewiesen. Hilfe tut bringend not! Ließe sich nicht eine öffentliche Sammlung veranstalten, um diesen hilfsbedürftigen Brand- kalamitosen ihre Not zu lindern? —r.
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