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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-02
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.05.1914
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trag ist »richt geeignet, Mecklenburg zu einer Vevfassung zu verhelfen. Wir behalten uns daher vor, anläßlich eines nächstens von uns einzubringenden Antrags näher arch die Sach« einzugehen. Akg. Wendorff (Bpt.): Die Antwort des Staatsse'retärs befriedigt uns nicht. Die des Vertreters von Mecklenburg-Schwerin steht irn Gegensatz zu Aeußerungen führender Män ner in Mecklenburg-Strelitz, die ein Eingrei fen des Reiches wünschen. Das prächtige Volk Mecklenburgs muß an der Verwaltung des Landes beteiligt werden. Der Reichstag muß helfen. Abg. v. Gräfe (kons.): Das Eingreifen des Reichstages würde das mecklenburgische Volk als eine Erniedrigung ansehen, es würde auch dem föderativen Charakter des Reiches widersprechen. Abg. Sivl! ovich (Vpt.) behauptet die Kompetenz des Reiches. Abg. Herzfeld (Soz.) wird zur Ord nung gerben, als er sagt, wenn der Reichs tag nicht zu Laten schreitet, ist er eine Schwatz bude. Damit schließt die Besprechung. Es folgt die erste Lesung der Vorlage über Postdampfschiffsverbindungen mit überseeischen Ländern. Staatssekretär Delbrück führt aus, daß die großen Schiffahrtslinien angesichts des gewaltig gestiegenen Verkehrs auf Reichsbeihil fen verzichten zu können erklärten. Die Vor lage geht an die Budgetkommission. Es folgt die erste Lesung des Internatio nalen Abkommens über die Seeschiffahrt. Freitag 1 Uhr: Kleine Anfragen, kleine Vorlagen. * * » NeichrtagSko»misfloue«. In der Budgetkommission des Reichstages wurde bei fortgesetzter Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes die Stellung Deutschlands in China besprochen und dabei bedauert, daß Deutschland sich in dem Reiche der Mitte von Frankreich und Belgien den Wind aus den Segeln nehmen lasse. Unterstaatssekretär Zimmermann nannte den Gedanken, nach dem Beispiel Amerikas China die Zinsen der Boxerschuld zu erlassen oder zu stunden, bestechend, betonte aber, daß die Lag« für uns anders sei als für Amerika. Wenn man auf die Zinsen verzichten wolle, so müßten die aus sie angewiesenen Zahlungen für die im Boxeraufftand eingetretenen Ver luste aus Reichsmitteln gedeckt werden. Das würde natürlich zu einer weiteren Belastung unseres Budgets führen. Bei der Beratung des M i l i t ä r e t a t s, die darauf folgte, erklärte Kriegsminister von Falkenhahn, daß an den Verpflegungsschwie rigkeiten namentlich der Umstand schuld gewesen sei, daß die Wichtigkeit des Verpflegungswesens allgemein unterschätzt worden sei. Deutschland arbeite sehr lebhaft auf die Vervollkommnung der Vorbereitung der Intendantur auf den Kriegsfall hin. Die Verpflegungsschwierigkeiten in Ostasien waren ungeheuer; tvenn nicht al les klappte, so könnte man daher noch nicht von Unfähigkeit der Beteiligten reden. Die Reform des Jntendcmturwesens werde den Reichstag im nächsten Jahre eingehender be schäftigen. Eine Nachrichtenstelle müsse die Heeresverwaltung unterhalten, da sie mit der öffentlichen Meinung Fühlung nehmen müsse. Die Forderung für eine Nachrichtenstelle des Kriegsministeriums wurde schließlich abgelehnt. Die Kommission für den Kolonial- gerichtshof hielt neben allen übrigen auch den Beschluß der ersten Lesung aufrecht, wonach Hamburg als Sitz dieses Gerichts hofes bestimmt wird. Die Regierung! fordert bekanntlich Berlin und will den ganzen Ent wurf fallen lassen, wenn das Plenum an dem Beschlusse seiner Kommission festhält. Die Kommission für die Sonntags ruhe lehnte einen sozialdemokratischen An trag ab, den an Sonntagen beschäftigten Handlungsgehilfen und Lehrlingen einen freien Nachmittag in der Woche von 1 Uhr ab zu gewähren. Dagegen wurde mit großer Mehr heit ein konservativer Abänderungsantrag an genommen, wonach den sonntäglich beschäftigten Gebilden und Lehrlingen ein Ersatz in Gestalt einer Freizeit zu gewähren ist. Abgelehnt wurden Anträge, wonach Angestellten, die je den Sonntag beschchtigt werden, jährlich ein Urlaub von minderen» ei-er Woche zu ge währen sei zur ''eitere- K-w'vwg der Fami lienbande oder sogar ein Uüau'r bi- zu 18 Tagen. «^ertliches «n» Lachfisches. * — Witterungsaursicht 'ür Sonnabend, den 2. Mai: NordwestwmLe, wolkig, kühl, zeitweise Regen. mt. Einen sinnigen Empiangs- gruß widmete der Postillon der Langenier- ger Post, Herr Werner, dem pp. Mai, wel cher heute seine neu« Stelle bei uns an:nt: und sich allerdings vorerst von einer wenige: angenehmen Seite zeigt. Ter liebenswürdig« „Schwager", der durch seine hübschen Wald- hornliedev schon manchen erfreute, blies einige Mailieder, dem Wonnemond zum frohen Will- kommen. Oder wars ein berechtigter Vorwurf, sich in Zukunft besser auszuführen und den althergebrachten Ruf des „schönsten Monats im ganzen Ja Ire" getreuer zu wahren? *— Der neue Sommerfahr- plan, der am heutigen 1. Mai in Kraft getreten ist, ist in der Beilage der heutigen Nummer zum Abdruck gebracht. Es bedarf wohl keines besonderen Hinweises, den sich bei der Leserschaft großer Beliebtheit erfreuen den Fahrplan aufzuheben, um ihn im Bedarfs fälle zur Hand zu haben. * — Das Strasveus ähren gegen den Grundstücksmakler Lorenz und Genossen beschäftigt, wie aus Dres den gemeldet wird, noch immer den Unter- suchungsrichter. Die umfangreichen Erhebun gen über die Straftaten der Beschuldigten er strecken sich auf zahlreiche deutsche Städte, so daß allein die Voruntersuchung noch lange Zeit in Anspruch nehmen dürfte. An die An beraumung der Hauptverhandlung ist daher noch nicht zu denken. Erschwert werden die Erörterungen wesentlich dadurch, daß der Mit beschuldigte Karl Wunderlich, der ein Ver wandter des Lorenz ist mrd als Besitzer des Mineralbades in Hohenstein-Ernstthal und als Vorstand der Kohlengrube „Friedrich Wilhelm" in Gießmannsdorf in der Oberlaufs in Be tracht kam, freiwillig aus dem Leben geschie den ist. Daß Lorenz eine hohe Kaution an- geboten hatte, um aus der Hast entlassen zu werden, bestätigt sich nicht. Der Komponist Franz Götze ließ dagegen durch seinen Ver teidiger Rechtsanwalt Dr. Mendel den Antrag auf Entlassung aus der Untersuchungshaft gegen Kaution stellen. Da der Verdacht der Kollusionsgefahr vorliegt, wurde der Antrag abgelehnt. Götze ist in der Zelle mit der Komposition einer Operette beschäftigt. Die Zwangsversteigerung des „Weißen Schlosses" ist infolge Rücknahme des Antrages wieder aufgehoben worden. * — Die erste deutsche Flug- p o st. Anläßlich der „BuMa" in Leipzig wird auch zum ersten Mal eine Flugpost zwischen zwei deutschen Städten eingerichtet. Zwischen Dresden und Leipzig wird diese Flugpost am 10. und 11. Mai verkehren Zu dem Zweck werden besondere Flugpostkarten zum Preise von 25 Pfennig ausgegeben. Die Beförde rung der Flugpost soll durch Amaleurflieger geschehen. * Hohenstein-Ernstthal, 1 Mai Heute waren es 25 Jahre, daß Herr Richard Eger land ständiger Lehrer ist. Als solcher ist er seit dieser Zeit an der Neustädter Schule, nachdem er vorher Hilfslehrer in Eckersbach bei Zwickau war, tätig. In dieser langen Zeit hat Herr Egerland sein Amt jederzeit mit Treue und anerkennenswerten Erfolgen verwaltet. Der Jwilar, dem seit 1906 auch die Vertranung des Schuldirektors übertragen ist, Hat auch als langjähriger Organist an der Kirchgemeinde St. Trinitatis Vorzügliches ge leistet. Neben seinen guten Leistlingen als Leh rer ist noch hervorzuheben, daß Herr Eger land sich auch in den Dienst der Oeffentlichkeit gestellt hat. Seit einer langen Reihe von Jahren bekleidet er das verantwortungsvolle Amt eines Hauptarmenpflegers mit gutem Erfolge; weiter verwaltet er längere Jahve die umfangreichen Geschäfte eines Gemeindewaisen rates. Dem Jubilar wurde heute in dank barer Anerkennung der gestifteten Dienste und der bewiesenen Treu« vom Herrn Bürgermei ster Dr. Patz in Gegenwart der Herren Stadl rat Müller, Pastor Boeßneck, Schuldirektor Patzig und des gesamten Lehrerkollegiums die Glückwünsche des Stad'irates, der Königs. Be- zirksschulinPestion und des Schulausschufses unter Ueberreichung einer Ehrenurkunde dar gebracht. Auf der Urkunde, die von Herrn Kunstmaler Baumgärtel hier in äußerst fein sinniger Weise künstlerisch hergestellt wurde, sieht man unter anderem die beiden Neustädter Schulgebäude, die Wirkungsstätte des Herrn Egerland. Nach dem Herrn Bürgermeister ergriff Herr Direktor Patzig das Wort und dankte dem JuUlar für das was er bis jetzt der Schule gewesen. Er dankte ihm, der die Klein sten unter den Kleinen lehrt, für seine nie ver'agende Bernfsfreudigkeit, für seine Gewis senhaftigkeit und treue Pflichterfüllung. Er dankte ihm aber auch im Namen des Kolle giums für die immer allen bewiesene echte und rechte Kollegialität Als Quell der im mer gleichblev enden, wohltuenden Ruh« pries er die Liebe des Jubilars zur edlen Frau Musika. Schließlich dankte er ihm für die häu figen Dienste und Handreichungen, die er ihm persönlich erwiesen. Er beglückwünschte ihn zu den Erfolgen seiner erziehlichen und unter- sichtlichen Tätigkeit und überreichte ihm als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit des Kolle giums ein großes, schönes, Prächtig gerahmtes Bild aus der Alpenwelt, in der sich Herr Egerland alljährlich körperliche Frische und neue Arbeitsfreudigkeit holt. Darauf überbrachte Herr Pastor Boeßneck dem Jubilar, der 18 Jahre als Organist an der St. Trinitatiskirche tätig ist, die Glückwünsche des Kirchenvorstan des. In kurzen, bewegten Worten dan/te Herr Egerland für die reichen Ehrungen. * — Eine Walpurgisseier ans dem Pfaffonberg hielt gestern abend die Her- cengeiellschaft „Normannia" aus Chemnitz ab. Aller fröhlichem Gesang und einem edlen Tr^n' wurde gegen 9 Uhr hinter dem Berg- ein großes Walpurüsfeuer age- h das bis nach 10 Uhr seinen Feuer- , , j," Umkreise erkennen ließ. Aber der umliegenden Höhen wurden flak- ker-,-)» u-stellende Fenerscheine sichtbar, die emt- len An lick boten. Leider wurde der Atens durch Niederschläge recht beein trächtigt. * — Mineral bad H o h e n st e i n - Ernstthal. Am gestrigen Tage sollte be kanntlich die Einspruchsfrist betr. den Zuschlag des Mineralbades »'laufen, auch war hierzu der Einspruch eines Chemnitzer Beteiligten in Aussicht gestellt worden. Wie wir hören, ist irgend ein Einspruch bish«r nicht beim Kgl. Amtsgericht Lichtenstein erfolgt, sodaß anzu nehmen ist, daß ein solcher nunmehr auch kaum noch ergehen wird. Die Einspruchsfrist selbst ist indessen noch nicht abgelaufen, da die b«tr. Zustellungen über den Zuschlag, die den Beteiligten zuzugehen haben, bisher noch nicht abgesandt wurden. Erst am Tage der Zustellung beginnt diese Einspruchsfrist, sodaß sich heute bestimmte Erklärungen noch nicht ab geben lassen. —f. N a t u r h e i l v e r e i n. Sonntag vormittag 7 Uhr findet in den Schreberanla- ge» des Naturheilvereins die Weihe und Er- öffnung der bedeutend vergrößerten und gün stiger angelegten Lust- und Sonnenbäder statt. Die Weiherede wird das Ehrenmitglied des Vereins Herr Joh. Hüttl aus Chemnitz hal- ten. Dem Verein, der weder Kosten noch Müh«» gescheut hat, den Gedanken des Luft- und Sonnenbades richtig zur Ausführung zu bringen, ist eine fleißig« Benutzung dieser Bä- der nur zu wünschen, zumal die Preise so gering wie möglich gehalten sind. * — Herr Pastor Schilbach, der vor einigen Jahren bekanntlich als Seelsorger der St. Trinitatiskirche hier tätig war, ist zum Ortspfarrer von Sachsgrän i. V. gewählt worden. Zuletzt war Herr Pastor Schilbach Generalsekretär beim Evangelischen Bund in Preußen. * — In der Hüttenmühle findet am 16. Mai ein Konzert deH Trompeterkorps des 21. Nlanen-Regiments aus Chemnitz statt, zu dem der Vorverkauf in den nächsten Tagen eröffnet wird. Näheres wird noch bekannt gegeben. m. Oberlungwitz, 1. Mai. Gelegentlich der heute in unserem Ort stattgefundenen Bul lenkörung die unter Aussicht des Bezir'sarzsts Herrn Dr. Weißpflog-Glauchau stattfand, wur den insgesamt 42 Tiere vorgeführt. Die An körung verlief ohne Zwischenfall. * Gersdorf, 1. Mai. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat April 311 Einzahlungen im Betrage von 31967,55 Mk. geleistet, dagegen erfolgten 95 Rückzahlungen im Betrage von 21934,88 Mk. Der Barbestand betrug am Schluffe des Monats 10 214,87 Mk. Ausgestellt wurden 30 neue Bücher, 11 Konten sind erloschen. Der Umsatz betrug 174151,53 Mk. h. Gersdorf, 1. Mai. Anläßlich der sozialdemokratischen Maifeier fand heute vor mittag im „Blaüen Stern" ein Vortrag statt, der indessen nicht sonderlich gut besucht war, was auf die schlechte Witterung zurückzusühren ist. Nachmittags sand in Hermsdorf eine Veranstaltung statt, die starken Besuch auswics. h. Gersdorf, 1. Mai. Mittwoch a end unternahm der Nadfabrerklub „Wanderlust" aus Hohenstein-Ernstthal einen Ausflug nach hier, wobei im Ratskeller Einkehr gehalten wurde. )( Langenberg, 1. Mai. Der am Donnerstag abend zusammengetretene „Rote Krenz-Aus schuß" beschloß, am 10. Mai eine Haussamm lung zu veranstalten. Auch die bescheidendste Gabe wird von den Helferinnen mit Dank in Empfang genommen. r. Mittelbach, 1. Mai. Mittwoch nachmittag stürzte der 15jährige Sohn des Schieferdecker meisters Max Rückert vom Fabrikneubau der H.mdschühfabrik Gebr. Günther ab und blieb besinnungslos liegen. In der elterlichen W.h- nung kam er bald wieder zu sich; bei dem Sturz hat cr sich eine Armverletzung zugezogen. — Donnerstag abend gegen 7 Uhr stürzte dec 17- jährige Sohn des Fleischermeisters Karl Wei dauer, vom Schlage getroffen, vor Müllers Restaurant auf die Straße. Hinzukommende Personen brachten ihn in die Gaststube, wo der zugezogene Arzt, Dr. Kanold-Siegmar, nur den Tod feststellen konnte. Der Verstorbene war mit Krampfanfällen belastet. * Limbach, 1. Mai. Das seit längerer Zeit vermißte Mädchen Hartig aus Kändler wurde heute früh als Leiche aus dem Kirch- lofsche» Teich am Bahndamm gezogen. Lie beskummer dürfte es in den Tod getrieben haben. * Chemnitz, 1. Mai Gestern abend ist im Alter von 80 Jahren der Fabrikant Karl Robert Üblich, Ehrenbürger unserer Stadt, nach längerem L.iderr verstorben. Der Verstorbene war Mit inhaber der Firma Hermann Stärker und frü herer langjähriger Stadtverordneten-Vizevorsteher. * Hartmannsdorf, 1. Mai. Der tödlich ver unglückte Kcttenarbeiter Lindner ist von einem Sondcrwagen der Autoomnibusgesellschaft M tt- weida—Burgstädt—Lnnbach überfahren worden. Der Führer des Wagens, der Betriebsleiter der Gesellschaft, will von dem Unglück nichts wahr genommen haben; auch soll ihn keinerlei Schuld an dem Unglücke selbst treffen. * Dresden, 60. April. Die Stadtver ordneten' hatten vor einigen Wochen den Nat ersuch:, dringende Schritte zur Herabsetzung der Schweinesleischpreise zu unternehmen. Der Rat war daraufhin mit der Dresdner Fleischer- inmmg in Verbindung getreten. Diese Ver handlungen sind nunmehr gescheitert, da die Preise für Schweine inzwischen bereits wieder im Anziehen sind. — Der in Tharandt ange stellte Briefträger Hassert war von dort, wie gemeldet, vor einigen Tagen unter Mitnahme von- 500 Mark amtlicher Gelder geflüchtet. In Dresden, wohin er sich begeben hatte, hat er sich jetzt das Leben genommen. — Das Land gericht Dresden verurteilte heute den schon er heblich bestrafen Dienstknecht Erich Wilhelm Sprengler aus Dresden, der seit August vori gen Jahres in 27 Ortschaften der Landge richtsbezirke Dresden, Leipzig und Freiberg 46 Einbruchsdielstähle verübt hatte, zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren'Ehrverlust. * Geithain, 30. April. In der letzten Stadt- gemeinderatSsitzuna wurde mit Rücksicht auf die günstigen finanziellen Verhältnisse unserer Stadt beschlossen, den Steuersatz für« Jahr 1914 noch- mal« um 10 Prozent, sonach auf 120 Prozent der Einkommensteuer herabzusetzen. , * Johanngeorgenstadt, I. Mai. Ein 15jäh- riger Formerlehrling hier bekam in der Nähe ' seiner Nase ein sogenanntes „Blütchen". Der Jüngling hatte die Anschwellung mit seinen ArbeitShänden behandelt, und dadurch war Blutvergiftung eingetrcten, die nach drei Tagen schmerzlichsten Leidens den Tod herbeiführte. * Plauen, 30. April. Gestern nachmittag ist der 4jährige Sohn deS MarkthelferS Boden schatz in einem unbewachten Augenblick auf ein offenes Fenster der elterlichen Wohnung in der Stöckigter Straße geklettert und ein Stockwerk tief in den Hof hinabgestürzt. Der Kleine erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit starb. * Zeitz, 30. April. In der Kinderwagenfabrik von Wünsch L Bretsch brach gestern abend Groß- feuer aus, dem ein Teil der Fabrikgebäude mit Kontorräumen und Holzbearbeitungsmaschinen zum Opfer fiel. Depesche« vom 1. Mai. Berlin. Das Militärluftschiff „Z. 5" stieg um 12 Uhr nachts von Johannisthal zu einer längeren Uebungsfahrt auf, die es nach Posen führen soll. Straßburg. ( P r i v. -c T e l.) Heul« vormittag 10,55 Uhr traf bei strömendem Re ge» der neue Statthalter v. Dallwitz auf dem hiesigen Ostbahnhof ein. Entgegen der Maß nahme bei der Abfah-n des früheren Statthal ters Fürsten Wedel war heute der Bahnsteig abgesperrt. Bis Lauterbach war dem ankom menden Statthalter der Staatssekretär v. Rö dern entgegengefahren. Im hiesigen Bahnhof erfolgte die Vorstellung der anwesenden Herren- Untersaulheim. (P r i o.-T e l.) Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich heute vormittag hier. Der von Alzei nach Mainz fahrende Per sonenzug stieß mit einer R mgieöabteilung zu sammen. Der Lokomotivführer und zwei Reisende wurden getötet und 5 weitere Personen schwer verletzt. Zürich. In Leissigen griff der Land wirt Pörter plötzlich zur Axt, schlug seine Frau nieder, tötete seinen sechsjährigen Sohn u»d sein zweijähriges Töchterchen und trachte sich dann selvst zahlreiche Hieb- und Stich wunden bei. Er wurde besinnungslos ins Krankenhaus gebracht. Er soll die Tat aus Gran» über einen verfehlten Gruudstüchsverkauf begangen haben, was ihn zum Wahnsinn brachte. Toulon. Infolge Bruches einer Kette wurden heute 8 Matrosen ans einer Jolle des Kreuzers „Sedan" inS Meer geschlendert. 3 Mann er tranken, 2 wurden schwer vwwimdet. Petersburg. In dem Hochosenwerl in Patrons im Gouvernement Wladimir kam cs zu einem Massenausstand der Arbeiter, der auf Lohndifterenzen zwischen den Arbeitern und der Verwaltung zurückzuführen ist. 10 00O Arbeiter haben sich bereits dem Streik äuge schlossen. Ma» befürchtet, daß »och wei ere Arbeiter dem Beispiel ihrer Kollege» folge» werde», und daß die Hochofenverwaltung ge zwungen sein wird, mehrere Hochöfen auszu blasen. Zu Unruhen ist es bis jetzt nicht ge kommen. Perm. (P r i v. - T e l.) Nach 7stündi- ger Verhmid'ung verurteilte der Appellhos die deutschen Luftschiffer Ingenieur Berliner, Haase und Nikolaus wegen Ausnahme von Plänen, Anfertigung von Kopien, Ue.erfliegen befestigter Punkt« und Sammlung von Nach richten zu 6 Monaten Einzelhaft unter Ein rechnung des 58tägigen Hausarrestes. Die Anklage gegen Berliner wegen Veröffentlichung von Geheimdo'nmenten an einen mit Ruß land nicht im Krieg befindlichen Staat war fall«» gelasfen worde». Die Verurteilten blei ben bis zur Stellung einer Kaution von 2000 Rubel für jeden in Haftarrest. Belgrad. Der deutsche Postinspektor Mosel mann wurde von der serbische» Regierung mit der Reorganisation deS serbischen Postwesens be traut. Er hat dem serbischen Handelsministerium bereits einen umfassenden Bericht über seine Vorarbeiten vorgelegt, sowie einen detaillierten Plan zur Umgestaltung der Postorganisation nach deutschem Muster ausgcarbeitet. Konstantinopel. Der deutsche Botschafter Frhr. v. Wangenheim ist gestern aus Kocfu hier her zurückgekehrl. Gleich nach seiner Ankunft hatte Frhr. v. Waitgenhcim eine längere Audienz mit dem Grvßwesir, die in politische» Kreist» großes Interesse erregte. Man nimmt an, daß es sich um die Jnselfrage gehandelt habe. Der Deutsche Kaiser soll dcm deutschen Botschafter gegenüber seinen Wunsch dahin ausgcdrückt haben, daß die neuerlichen Differenzen zwischen der Türkei und Griechenland möglichst bald bei gelegt werden Newyork. (P r i v. - T e l.) Kurz »ach Mitternacht ließ der Staatssekretär Br,an die Nachricht veröffentlichen, er ha e die offizielle Mitteilung erhalte», daß Huerta sei»« Zu stimmung zu cmem sofortige» Waffenstillstand gegeben habe. Denver (Colorado). Die vom Präsidenten Wilson entsandten BnndeStrnppe» sind im Grubenrcvier eingetroffen und Haven die Staats miliz in der Wiederherstellung der Ordnung ab selöst. Nach einer Meldung des Befehlshabers )er BundeStruppen ist der Aufstand derStreiken- >en zu Ende. Ueber die Auslieferung der Waffen st noch nicht verhandelt worde», doch versprechen )te Streiksührer, daß die Leute ihre Waffen nicht n der Oeffentlichkeit tragen werden.
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