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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enthält falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-12
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.05.1914
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Abg. Held (natl.): Main darf die Offi ziere nicht zu lange in kleinen Garnisonen las sen, wo ihnen die geistigen Anregungen der großen Städte fehlen. Generalmajor Wild v. Hohenborn: Eine regelmäßige Verschiebung läßt sich prak tisch nicht durchführen, da jedes Offizierkorps ein geschlossenes Ganzes bildet. Ein weiterer Ausbau des Trains ist in Aussicht genom men. Von einer Aenderung des Namens ha ben wir abgesehen, da der Train unter die sem Namen mit Ehren an den Kriegen teil- genommen hat und deshalb selbst die Beibe- l altung wünscht. Abg. Pauschal (Ztr.) empfiehlt, die Waffenmeister zu mittleren Beamten ausrücken zu lassen. Generalmajor von Hohenborn: Ge gen den Wunsch spricht die handwerksmäßige Beschäftigung der Waffenmeister. Abg. Pauli. Cochem (Ztr.): Reservisten sollten nicht gerade zur Erntezeit eingezogen werden. Es folgte eine längere, zum Teil mit Hu mor gewürzte Erörterung über die Konkur renz, die die Militär- den Zivilmüsikern ma chen, wobei der Vertreter des Kriegsministers jede Rücksichtnahme zusagte, ebenso begeistert aber auch für die Erhaltung der Militärmusik eintrat. Generalmajor von Hohenborn er- zählte unter allgemeiner Heiterkeit, wie früher bisweilen von dem musikunkundigon Oberst und dessen in der Musik kaum gründlicher be wanderten Adjutanten Kapellmeister ernannt wurden. Darin sei jetzt Wandel geschaffen. Montag 11 Uhr:, Weiterbevatung. Kleine Chronik. * «rohe Regengüsse in Thüringen. Im Werratale und in ganz Westthüringen herrschten in der Nacht zum Sonnabend nach voraufbe gangenen starren Gewittern wolkenbruchartrge Regengüsse, die allenthalben großen Schaden anrichteten. Von den Bergen herab ergossen sich reißende Wildbäche in die Talniederungen. Die Felder wurden teilweise durch die Wassermengen verwüstet. Die Obstbaumblüte gilt als verloren. Der Wasserstand der Flüsse ist bedeutend ge stiegen. * Die Charlottenburger Deutmalsschänder. An der Beschmutzung des Charlottenburger Kai ser Friedrich-Denkmals scheint eine ganze Bande beteiligt gewesen zu sein, zu den fünf Verhaf tungen seitens der Berliner Kriminalpolizei ist noch eine weitere hinzugekommen, und nicht aus geschlossen ist es, daß die Polizei noch verschiedene andere Personen in Haft nimmt, die der Tat oder der Beihilfe verdächtig sind. Es steht be reits fest, daß die Tat in allen Einzelheiten über legt wurde; man besprach den Plan am Bier tisch, man stellte fest, zu welcher Zeit keine Po- lizeipatrouille an dem Denkmal vorbeikam, man suchte eine Farbe aus, die möglichst schwer weg zuwaschen war, und in der Nacht, die zur Aus führung der Schmiererei bestimmt wurde, bekam jeder „seine" Arbeit. * Schweres Braudunglück. Während eine 300 Personen starke Hochzeitsgesellschaft in Pud ripp (Hannover) beim Abendessen saß, brach im Hause Feuer aus. Die brennende Decke stürzte auf die Hochzeitsgesellschaft herab. Ein junger Mann von 16 Jahren und zwei Kinder, die nicht aus ihren Schlafstellen gerettet werden konnten, kamen in den Flammen um. * Ein Grohfeuer zerstörte die gewaltige An lage der Stearinkerzenfabrik von Haehl in Slraß- burg. Die leicht brennbaren Stoffe entwickelten eine riesige Hitze. Den Bemühungen der Feuer wehr gelang es, das große Oellager vor den Flammen zu bewahren, sonst hätte es eine ge waltige Explosion gegeben, die den umliegenden Häusern gefährlich werden konnte. * Großes Schabeofeuer. In der russischen Stadt KopyS hat eine Feuersbrunst 90 Häuser, 75 Läden und vier Synagogen zerstört. 200 Familien sind in Mitleidenschaft gezogen. Die Kirchen und größeren Steinhäufer sind verschont geblieben. ES liegt Brandstiftung vor. Der Täter wurde verhaftet und hat ein Geständnis abgelegt. * Ein schwerer vannnsall. In München stürzte bei dem Abbruch eines der Stadt ge hörigen Gebäudes ein Kamin ein und begrub zwei Arbeiter. Trotz raschester Hilfe war der eine, der 40jährige Tagelöhner Hartmannsgruber, bereits tot, während der andere schwerverletzt aus den Trümmern gezogen wurde. * Schwere- Grubenunglück. Aus Lichtenau bei Lauban wird gemeldet: Auf dem Bögeschacht der kosolidierteu Vereins-Glücksgrube sind in der Kohlengewinnung infolge plötzlich niedergc- gangener Erdmassen am Sonnabend abend gegen 10 Uhr ein Aufseher und drei Mann tödlich ver unglückt. Eine Leiche konnte bereits geborgen werden; nach den übrigen drei Verschütteten wird gesucht. * Ein schweres Fliegerunglück ereignete sich auf dem Krekower Felde bei Stettin. Ein Mili- täräroplau wurde durch eine orkanartige Böe zu Boden geschleudert, die Leutnants Faber und Kurz wurden getötet. * Pamk auf eine« Dampfer. Eine wilde Panik entstand am Freitag an Bord des Dampfers „Canopic", der mit 400 Passagieren von New- york nach Neapel unterwegs war. Ein junger Sizilianer namens Piazza wurde plötzlich irr sinnig und schoß ans seinem Revolver blindlings in die Passagiere des Zwischendecks. Ein Pas sagier wurde auf der Stelle getötet, ein anderer schwer und einige leicht verwundet. Erst mit Hilfe von Feuerspritzen gelang es, den Irrsinni gen zn entwaffnen. * Tiergarten-Hyänen. Im Berliner Tier garten batte sich ein junger Mann erschossen. Man fand die Leiche völlig ausgeraubt vor. Auch den Revolver, mit dem der Selbstmörder sich er schossen hatte, hatten die Fledderer mitgenommen. * Raubübersall im Eisenbahnconpö. In einem Coupe 2. Klasse wurde auf der Strecke Neu-Sandez—Tarnow/Krakau die Gutsbesitzerin Josephine Lechner von einem das gleiche Coup; benutzenden Gaunerpaar durch ein Schlafmittel betäubt und ihrer gesamten Barschaft und Schmucksachen im Werte von 15 000 Kronen be raubt. Von den Räubern war bisher keine Spur zu entdecken. * Freisprcchuag. Die Anklagckammer des Appellhofes von Genua hat Frau Keller, die Begleiterin von Albert Wolff, der auf dem Rück wege von einem Automobilausflug nach Nizza den Kaufmann Sigall aus Leipzig erschossen hatte, freigesprochcn. Sie wird nach Erledigung der Formalitäten in Freiheit gesetzt werden. * Selbstmord des Budapester Mädchenmör- derS im Gefängnis. Aus Augsburg wird ge meldet: Der Budapester Mädchenmörder Scheel, der am 2. Mai zum Tode verurteilt worden war, hat sich am Sonnabend früh im Unter suchungsgefängnis erhängt. * Durchs Fenster gesprungen. Als in Halle am Sonnabend der Zuhälter Schölzke von der Strafkammer zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden war und nach der Verkündigung des Urteils abgeführt werden sollte, stürzte er sich durch ein Fenster des Sitzungssaales in den Hof, wo er auf dem Pflaster, lebensgefährlich verletzt, liegen blieb. * Religiöser Aberglaube. Bei Salerno haben sich etwa 600 Bauern zusammcngetan, um die Gebeine einer Heiligen zu suchen, die einer alten Frau im Traume erschienen sein und um ein würdiges Begräbnis gebeten haben soll. Die Bauern haben viele Kilometer weit die Accker der Gemeinde C.lento aufgewühlt und an Feld- und Gartenfrüchten dabei großen Schaden angerichtct. * Durch eiuc „Wahrsagcrin" zum Selbst mord getrieben. In das städtische Krankenhaus in Brandenburg (Havel) wurde die 17jährige Arbeiterin Kelz eingeliefett, die in selbstmörde rischer Absicht Salmiak getrunken hatte. Kurz vor der Tat erzählte sie einer Freundin, daß sie aus Furcht vor der Ankündigung einer Wahr sagerin aus dem Leben scheide, die ihr prophezeit hatte, daß sie innerhalb acht Tagen sterbe l müsse. Es besteht wenig Hoffnung, das Mäd chen am Leben zu erhalten. * Eiu Ehepaar infolge Gasvergiftung ge- ftorbeu. In Frankfurt (Main) wurden am Sonnabend morgen der 64jährige Schreinermeister Jean Ettling und seine Ehefrau im Bette liegend tot aufgefunden. Anscheinend handelt es sich uin einen Unglücksfall durch Gasvergiftung. * Eine aufseheuerregeube Erfindung hat ein englischer Ingenieur gemacht. Es handelt sich um die abenteuerliche Idee, mittels elektromag netischer Ströme Gtahlzylinder, die zu Eisenbahn waggons ausgebaut werden, durch die Lust zu schnellen. Vom Boden wird der Wagen durch eine Reihe in bestimmter Weise wirkender Elek tromagneten abgestoßen, elektrisch geladene Eisen bogen leiten den Wagen in der bestimmten Rich tung. Das hört sich an wie ein Aprilscherz, ist aber Tatsache. Die Erfindung wurde zu London im Modell vorgeführt und verblüffte alle Fach leute. Man will jetzt eine Probestrecke bauen. Die neuartige Bahn soll eine Geschwindigkeit von 500 Kilometern in der Stunde entwickeln können. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf dt- Zeit vom 3. bi« ». Mai 1914. ») Gebart««: Ein Sohn: Dem Geschirrführer Paul Radeck. Eine Tochter- Dem Metallarbeiter Julius Robert Hüttenrauch, dem Handlungsgehilfen Adolf Kaftl, dem Schuhmachermeister Friedrich Richard Müller, dem Schablonenfabrikanten Emil Gerstenberger, dem Strumpf wirker Max Edwin Berger, dem Fabrikweber August Hermann Kirchner, außerdem 1 uneheliche Tochter. d) «ufaebot«: Der Eisendreher Willy Arthur Leichsenring in Chem nitz mit der Pflrgerin Lina Johanna Käsemodel hier. Der Lehrer Rudolf Fischer mit der Haustochter Emma Elisabeth Floß beide bier. Der Bergarbeiter Max Ru dolf Junghans in Gersdorf (Bez. Chemnitz) mit der Re- passiere'in Helene Klara Ernst hier. Der Bergarbeiter Emil Edwin Faulhaber in Oelsnitz i E. mit der Triko tagenbesetzerin Franziska Wilhelmine Burucker hier. Der Zementeur Albin Kißner in Herpf mit Martha Loch mann hier. «) GheschtteKuugen: Der Fabriksckmied Karl Otto Pößneck mit der Fabrik arbeiterin Anna Clara Wolf, beide hier. Der Tärtne- reipächter Kurt Rudolf Sebastian mit der Haustochter Helene Fanny Straubel, beide hier. Der Bergarbeiter Albin Max Klötzer in Rödlitz mit der Fabrika-beiterin Elisabeth Ella Horn hier. Der Fabrikweber Johannes Paul Morgenstern mit der Haustochter Auguste Frieda Höhn, beide hier. Der Fleischergehilfe Paul Gerhard Müller mit der Haustochter Marie Frieda Held, beide hier. Der Handarbeiter Friedrich Hermann Friedrich mit der Repassiererin Selma Heilmann geb. Bachmann, beide hier. Der Fabrikstrumpfwirker Richard Hermann Lorenz in Oberlungwitz mit der Strumpfkettlerin Ella Minna Werner hier. <l» Sterbef««-: Marie Anna Krübel, T d. Feuermannes Gustav Adolf Krübel, 10 M. alt. Der Schneidermeister Johann Julius Hoppe, 77 I. alt. Standesamts - Nachrichten von Gersdorf vom 2S. April bis 8. Mat 1914. «) Geburt««: Ein Sohn : Dem Gutspächter Franz Richard Schwalbe, dem Schneider uarl Eduard Päßler, dem Bergarbeiter Anton Richard Wagner, dem Bergarbeiter Emil Max Landrock, dem Bergarbeiter Gustav H rmann Fritzsche, dem Bergarbeiter Friedrich Bruno Weißflog. Erne Tochter: Dem Bergarbeiter lranz Bresovnik, dem Bergarbeiter Hermann Emil Börner. Außerdem 8 uneheliche Geburten d) «ufaebote: Der Bergarbeiter Max Gustav Bochmann in Oels nitz mit dec Zwnne.in Martha Ella Illing hier. Der Former Hermann Gustav Unger in Leipzig mit der Strickerin Frieda Elsa Petzold hier. Der Bäcker Kurt Otto Ehrler mit der Näherin Flora Martha Metzner, beide hier. Der Bergarbeiter Oskar Paul Lorenz in Erlbach mit der Kettlerin Frieda Ella Illing hier. e) »beschn«?»»,«»: Der Bergarbeiter Johannes Max Wöger in Oelsnitz i. E. mit der Repassiererin Klara Mmna Wolf hier. Der Weber Karl Emil Riese in Hohenstein Ernstthal mit der Fabrikarbeiterin Klara Selma Herold hier. Der Bauunternehmer Friedrich Max Dörr in Bernsdorf i. E. mit dec Haustochter Martha Frieda Kempte hier. 4) «terbefäKe r Der Kohlenhändler Gustav Emil Bicweg, 4b I. 8 M. t4 T. Anna Margarete Stadelmann, unehelich: Toch ter, 8 Stunden. Der Kesselschmied Paul Georg Friede mann, SO I. 2 M. 10 T. Der Invalid Franz Hermann Uhlmann, 87 I. 9 M. 4 T. Kirchenrrachrichterl. Ns« Oersdorf- Dienstag, den 12. Mai, abend» 6 Uhr Bibelstundr in der Kirchschulc. No« KrlöachAirchSerg. Mittwoch, den 18 Mai. Erlbach: Borm. 10 Uhr Wochenkommunion. Die Beichiredc hält Herr Pfarrer Kreußler aus Ursprung. Freitag, den 15 Mai. Kirchberg: Vormittag« 9 Uhr Wochenkommunion. Laugmöerg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 14. Mai, Wochenkommunion. No« Müftenvraad. Mittwoch, den 13. Mai, abends >/«9 Uhr Versammlung de» ev. JiinglingSvercinS im Pfarrhause. Ehemuitzer Marktpreise vom 9. Mai 1914. pro SO Kilo. Weizen.fremd. Sorten, 10 M. 88 Pf. bis 11M. 65 Pf. - sächs. 70 78 bg 9 . - - 78-78 kg 9 . Roggen, sächs. 8 - - preuß. 8 - Gebirgsroggen, sächs. 6 - Roggen, fremder 9 - Gerste, Brau-, fremde — - . - sächs. - - - Futter- 6 - Hafer, sächs. 8 - - - beregnet 6 - - preußischer 8 - - ausländischer — - Erbsen, Koch- 10 - Erbsen, Mahl- und Futter- 9 - Heu, neue? 8 - - gebündeltes 8 - „ altes — - Stroh, Flegeldrusch 2 - Stroh, Maschinendrusch, Langstroh 1 - Krummstroh 1 - Kartoffeln, inländische — - - ausländ. 10 - Butter pro l Kilo 2 - SO 11 2S 80 10 2 40 80 - 60 70 80 50 40 90 SO OS 55 75 25 25 80 SO 50 65 25 90 40 9 IO 8 8 7 9 10 8 4 7 8 7 8 0) - 50 - 05 - 60 - SO - 1 1 8 l4 3 F s 8 8 S 80 - 16 - 50 - 85 - 8 KW Md Wissenschaft. Die Byrongruppe der Kultur geschichtlichen Abteilung der B u g r a. Eine der wi'senschaftlich wertvoll sten und zugleich bibliophil reizvollsten Grup pen der Kulturgeschichtlichen Abteilung, bildet die zumeist von dem bekannten englischen Ver lagshause John Murra , London, in bereit willigster Weise zur Verfügung gestellte Kollek tion in Handschriften und Erstausga en By rons. Angeregt, zusammengestellt und vermit telt ist die höchst wertvolle, „och nie öffentlich gezeigte Kollektion von Herrn Bruno Schind ler. Sie bildet eine hochwillkommene Parallele zu den in gleichem Raume zur Schau gestell ten Handschriften und Erstausga'en Goethes und Schillers aus dem Besitze des Cotiascben Verlages Berlin und Stuttgart- Im Mittel punkte dieser Kollektion steht die Originalbüste Byrons von Thorwaldsen, gleichfalls aus dem Besitze von John Murra . Die Riesenele sauten von Leipzig. Wo heute die freundlich« Lin denstadt sich ausbreitet, da stampften vor^Jahr- tausenden Mammmh-Herden durch die Schach telhalmwälder. Soeben wurden bei Bagger arbeiten ein anderhalb Meter langer Stoßzahn und die Ueberreste der riesigen Knochen eines Mammuths gefunden. Vor einigen Jahren wurde bei Borna ein Mammuth-Skelett aus gegraben, das zu den schönsten und größten Exemplaren gehört, die man je gefunden hat. Begründung. einer Gesell schaft für Erforschung des Deutschtums im A u s l a u d e. In Berlin wurde eine Gesellschaft für Erforschung des Deutschtums ini Auslände unter dem Vorsitz von Geheimrat Prof. Dr. Karl Lamp ¬ recht in Leipzig gegründet. Sie dient aus schließlich wissenschaftlichen Zwecken und saßt vor allem die Herstellung einer Art von In ventar des für die Erforschung des Auslands deutschtums vorhandenen Quellenmaterials ins Auge. Die endgültige Beschlüsse fassende Hauptversammlung soll erst staotsinden, wenn die von Lamprecht vorgeschlagene Gründung einer größeren „Gesellschaft für deutsche aus wärtige Kulturpolitü" erfolgt sein wird. Zu nächst gedenkt die Gesellschaft nicht an die Oefsentlichkeit zu treten, sondern sich auf pri vatem Wege einen Stamm von geeigneten Mitarbeitern zu verschaffen. In der Dvesdner H o f o P c r ver- a schiedet« sich kürzlich Frau Marie Wittich als Isolde in Wagners Tristan-Musidrama. Sie sang diese ihre beste Rolle so ausgezeich net, daß der Beifall unendlich war. Gegen dreißig Mal mußte sich der Vorhang he en und zahllos waren die Blumen-). Kranz- und anderen Spenden, die der großen Künstlerin verehrt wurden- — Gegen 1400 Damen und Herren aus den musiklielenden Kreisen Dres dens ha en Frau Wittich eine von Pros. Guß- mann entworfene künstlerische Adresse gespen det, ivorin sie ihr für ihre „unvergleichlichen künstlerischen Leistungen" danken- Mar M a r e r st « i g, der Intendant der Leipziger Siadtehealer, konnte ani 1. Mai das Jubiläum seiner vierzigjährigen Bühnen- tätigtest feiern. Er begann diese als Zwan zigjähriger in Döbeln i. S. Sowohl durch sein« Schritten über Theaterwesen wie als praktischer Bühnenleiter hat er sich einen be deutenden Ruf erworben, dem auch die starke Opposition, auf die er in Leipzig stößt, kaum Abbruch wird tun können- Ein Unterprimaner als Kom- poni st. Der Münchener Neue Orchesterver ein hat auf das Programm seines nächsten Konzertes eine Suite in G Dur für Orchester in drei Sätzen von Adolf Gerhauser gesetzt, die der Komponist, ein Schüler eines Miu- cheoer Gymnasiums, mit 16 Ja ren geschrie- cn l at. N a ch d e m die Shakespeare- Feier i m M a n n b eimer Hofthe - ater infolge technischer Mängel mißglückt war, haben die Stadtverordneten das Gesuch des Intendanten um Bewilligung von 20 000 Mark für die Aufführung des „Parsifal" mit der Begr nduug abgelehnt, daß der gegen wärtige Zeitpun t nicht geeignet sei, den »Par- si'al" aufzuführen- Der bekannte Lyriker Georg Busse-Pal m a ist unheilbar geistig er krankt und mußte in ein Sanatorium ausge nommen werden. Bu'sc-Pa'ma ist noch nicht 50 Jahre alt. Stiftung für die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin Das Kon sortium für osta iatische Geschäfte hat der Ge- sellschast für Erdkunde zu Berlin den Betrag von Mk. 20 000 zur geographischen Erfor schung der chinesischen Provinz Schansi zur Verfügung gestellt. Der Vorstand hat dem Konsortium sich diese für die Förderung der wissen'chaftlichen Erschließung Chinas so wert volle Unterstützung den Dank der Gesellschaft ausgesprochen. Ein neuer G e i g e n b o ge n, der dem Künstler erlauh-Akkorde van drei oder vier Tönen auf seinem Instrument hervorzu- rusen, ist von dem Geiger Berkows^i erfunden worden; er bandel sich da^ei nicht etwa um ein Arpeggieren, wie es bisher schon immer geübt wurde, sondern die Töne werden wirk lich gleichzeitig hervorgebracht. Die Erfindung l ßt jedoch befürchten, bewerft dazu der Me- nestrol, daß sie, wie viele andere derselben Art, zunächst nur die bedauerliche Wirkung haben könnte, den Charakter der Geige zn trüben und den Kompofitionen, die für die Geige mit der klassischen Form des Bogens geschrieben sind, ihre Eleganz und ihren be sonderen Reiz zu nehmen. Kann man sich z B. die berül mic „Chaconne" von Bach mit dem neuen Bogen gespielt vorstellen? Eine bemerkenswerte Ersin- d u n g, die geeignet ist, eine bedeutende Um- wülzuug auf dem Gebiete der drahtlosen Te- wgraphie l ervorzurufen, soll einem russischen Marineoffizier geglückt sein. Ein Kapitän Start bat einen radiotelegraphischen Apparat erfunden, der das Depeschengcheimnis vollkom men sichern soll. Eine ergebnisreiche For - s ch u n g si r e i s e durch den belgischen K o u o st a a t hat Dr. Cnthbert Christy, der tekannte Gelehrte, der sich durch seine Untersuchung über die Gründe und die Ver breitung der Schlafkrankheit einen Namen ge- mackF i ah im Anstrage der belgischen Negie rung auKghührt. Er erhielt den Auftrag, den Kongostaat zu erforschen und Sammlungen für das Mnscum des Kongostaates in Tervueren zn veranstalten. Ein Jahr lang hat er sich in dem großen Urwald westlich von Mbeni und in den NuvenzorCergen augehalien und ein« Fülle naturgeschichtlichen Materials zu sammengebracht. Auch einige neu« Tiere, be sonders bisher gänzlich unbe aim.e Fisch«, Hot er in den Flüssen und Seen uni Mbeni ge funden Ferner gelang es ihm, zur Natur geschichte des Okapi neue Daten zu erhalten. Er hat als erster Weißer ein Okapi in seinem Heimatlande selbst geschossen, und er hat vier Exemplare dieses Tieres erlangt, von denen »eins bereits durch einen belgischen Offizier nach Europa gebracht wird.
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