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hervorgegangene Freiwillige Feuerwehr gedenkt Tonntag den 10. Mai ihr 1. Stiftungsfest in Form eines Konzerts im „Bergkeller" und dar nach folgenden Balls im Gasthof „zur Linde" zu feiern. Die junge Wehr hofft hierbei auf eine gute Beteiligung Erwähnt sei, daß der Wehr auch schon eine Inspizierung zugedacht ist und zwar wird diese voraussichtlich am Sonntag den 12. Juli statifinden. — Bernsdorf, 28. April. Die Jagd auf der Flur Benisdorf soll vom 1. September 1914 ab weitere 6 Jahre aus das Meistgebot ohne Auswahl der Bieter verpachtet werden. Bewer ber wollen ihre Gebote schriftlich verschlossen mit der Aufschrift „Jagdpacht betreffend" bis Diens tag, den 12. Mai, nachmittags 5 Uhr beim Vor stand der Jagdgenossenschaft, Herrn Otto Dietzsch, einreichen. Bei demselben können auch die Be dingungen, unter welchen die Jagd verpachtet wird, etngesehen werden. X Langenberg, 28. April. Für unsere Ge meinde hat sich zur Erl.digung der Vorarbeiten zwecks Abhaltung eines „Roten-Kreuz-Tages" ein Ausschuß von 4 Damen und 5 Herren ge bildet, dessen Vorsitz Herr Gemeindevorstand M. Bochmann übernommen hat. — Wüstcubrand, 28. April. Vorzunehmender Beschotterung wegen wird die Schulstraße in Wüstenbrand vom 28. April bis mit 6. Mai d. I. gesperrt und der Reit- und Fährverkehr über den Lindenhofweg, sowie die Scherf- und Lim- bacher Straße verwiesen. — Wüste»bran», 28. April. Vorzunehmender Beschotterung wegen wird der von Wüsten brand nach Ursprung führende Kommunikations weg in Flur GrÜna bis mit 30. April d. I. gesperrt und der Reit- und Fährverkehr über die Herrmannstraße und die Hofer Staatsstraße in Oberlungwitz, sowie die Chemnitz—Hohenstein- Ecnstthaler Staatsstraße und die Mitlelbacher Snaße in Grüna verwiesen. — Wüftkndraud, 28. April. Auf Blatt 19 des Reichsgenossenschllftsregistcrs des Amtsgerichts Limbach ist die Firma: Spar-, Kredit- und Bezugsverein Wüstenbrand, e. G. m u. H, ein getragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist, mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes die Wirtschaft der Mitglieder dadurch zu fördern, daß denselben 1. zu ihrem Geschäfts- oder Wilt schaftsbetriebe die nöligen Geldmittel in verzins lichen Darlehen gewährt werden und durch Unterhaltung einer Sparkasse die nutzbare Anlage unverzinst liegender Gelder erleichtert wird, 2 die Bedarfsartikel zum Betriede ihrer Landwirt schaft, welche die Genossenschaft im großen bezieht, unter Garantie für den vollen Gehalt an deren wcrtbcstimmenden Teilen im kleinen abgelaffen werden. Der Gutspächter Oskar Kippe und der Gutsbesitzer Robert Thiele in Wüstenbrand, der Privatmann Max Kirmse in Oberlungwitz und der Gutsbesitzer Otto Fankhänel in Wüstenbrand sind Mitglieder des Vorstandes Die gerichtliche und außergerichtliche Vertretung der Genossen schaft, mithin di.- Willenserklärung und Zeichnung für dieselbe, erfolgt in der W.ise, daß zwei Mitglieder des Vorstandes der Firma der Genossenschaft ihre Namen hinzufügen. r Erlbach, 28. April Sonnabend fand un ter Leitung des Herrn Anton Bennewitz die erste Singstunde des nengcgrnndeten Gesangvereins im Ainoldschen Gasthofe statt, an der 25 Sänger teilnahmen. Der neue Verein wurde Sonntog vor acht Tagen gegründet und verfügt jetzt schon über 30 Mitglieder. Zum Vorstand wurde Herr Hugo Riedel, zum Kassierer Herr Albert Meier, zum Schriftführer Herr Paul Martin und als Archivar Herr Bernhard Hartig gewählt. Die Singstunden finden regelmäßig Sonntags vor mittags '/,11 Uhr im Arnoldscheu Gasthofe statt, und wäre es sehr wünschenswert, wenn sich dem jungen Verein noch sehr viele Freunde des Gesanges anschließen würden, damit auch in Erlbach der Gesang seine rechte Pflege erk ält. g. Mittelbach, 28 April Nächsten Sonn tag. hält der hiesige Fußballklub „Sturm" seine Platzweihe, verbunden mit einem erstklassigen Wettspiel gegen einen Leipziger Fußballklub ab Die siegende Mannschaft erhält einen Eichen kranz. Abends findet in EckertS Gasthaus ein Ballvergnügen statt, zu dem Sportfreunde ein geladen sind. — Zu dem Selbstmordversuch des Einwohners H. wird uns mitgeteilt, daß H. sich nicht im Vezirkskrankcnhaus, sondern in seiner Wohnung in ärztlicher Behandlung befindet. Den Umständen nach befindet sich der Verletzte wohl. v. Leukersdoi f, 28. April. Der hiesige Land wirtschaftliche Verein hielt am Sonntag eine gut besuchte Vortragsve-sammlung ab, in der dem Schriftführer des Vereins, Herrn Gutsbesitzer Hermann Löbig, in Anerkennung seiner lang jährigen Tätigkeit in diesem Amte durch einen Vertreter des Direktoriums des Landwirtschaft lichen Kreisvereins zu Chemnitz das Siaats- d'plom für V erdienste um die Landwirtschaft im Königreiche Sachsen überreicht wurde. Gleich zeitig händigte der Vertreter des Kreisvereins noch eine weitere Auszeichnung aus, und zwar das Ehrenzeugnis für langjährige treue Dienste in der Landwütschaft an Geschirrführer Wilhelm Zenker aus Königsfeld bei Rochlitz für 12jährige treue Dienste bei Herrn Rittergutsbesitzer Adler hier, welcher der Auszeichnung noch ein Geld geschenk hinzufügte. Außerdem erhielten 2 an derweite landwirtschaftliche Dienstboten je ein Ehrendiplom für langjährige Dienste in der Landwirtschaft vom hiesigen landwirtschaftlichen Verein auSgebändigt; dasselbe erhielten die Wirtschaftsgehilfiu Ella Lorenz aus Oberwürsch nitz für 5jährige Dienste bei Herrn Gutsbesitzer Albin Schulz und der Wirtschaftsgehilfe Paul Stiegler aus Neukirchen bei Chemnitz für 6jäh- rige Dienste bei Herrn Gutsbesitzer Hugo Gün ther hier. - * Chemnitz, 28. April. Eine tragikomische Szene ereignete sich gestern vormittag gegen 8 Uhr in einem Hause der Matthesstraße. Gin junger Mensch sollte durch Schutzleute in die Arbeitsanstalt eiugeliefert werden. Jin letzten Augenblick versuchte er die Flucht zu ergreifen. Mutter und Schwester brachten einen Sirick herbei, banden ihn an und ließen ihn an dem Strick aus dem dritten Stock auf die Straße hinab. Aber der Strick langte nur bis zum ersten Stock, so daß der Flüchtling in der Luft baumelte. Die Schutzleute begab n sich ins erste Stockwerk und zogen den Ausreißer zum Fenster herein. Natürlich hatte dieser Vorgang einen großen M nschenauflauf zur Folge. * Kändler, 27. April. In der Nacht zum Sonntag brach in der dem Fuhrwerksbesitzer H F Hirsch gehörigen sogenannten Dorfmühle Feuer auS, wodurch die Scheune vollständig kingeäschert und das Stallgebäude zerstört wor den ist. Das Wohnhaus konnte erhalten bleiben. Es wird Brandstiftung vermutet. * GSrber-Sorf bei Oederan, 27. April. Um aus der Stellung entlasten zu werden, versuchte ein 14jähriges Dienstmädchen seine Herrschaft zu vergiften. Das Mädchen wurde überführt, daß es in die Kaffeekanne einen Eßlöffel voll Arsenik- bahnen, die zum Mäuseoertilgen gekauft worden waren, geschüttet hatte. Mann und Frau tranken eine Tasse Kaffee, bevor sich das Gift aufgelöst hatte, und erkrankten nur leicht. Das Mädchen hat die Tat eingestanden. Es hatte schon seit zwei Tagen ein ge Giftbohnen dem Essen der Herrschaft beigefügt. Zuvor hatte die Giftmör derin ihren Verwandten geschrieben, daß es ihr in ihrer Stellung gut gefalle. * Tharandt, 27. April. Der bei dem hiesigen Postamt angestellte Briefträger Hastert ist seit vergangener Woche unter Mitnahme von gegen 500 Mark amtlicher Gelder flüchtig. Hassert hatte von Dresden aus eine Karte geschrieben, daß er die Absicht habe, sich das Leben zu nehmen. Es wird angenommen, daß Hassert auf diese Weise bezweckt, einen Vorsprung zur Flucht z» gewinnen. * Dresden, 27. April. Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian reisten gestern abend 8 Uhr zu mehrtägigem Aufenthalt nach Metz. — Gestern abend in der zehnten Stunde wurde die Tochter eines Gärtnereibesitzers in der Bahnstraße in Kemnitz von ihrem abgewiesenen Liebhaber, einem früheren Unteroffizier, erschossen, worauf sich der junge Mann selbst einen Schuß in den Kopf beibrachte. Der Mörder wurde noch lebend nach dem Gemeindcamte und von dort nach An legung eines Nolve-bandes mittels Kcankenauto- mobils nach dein Krankenhause gebracht. * Dobra bei Puna, 27. April. Ein beim Gutsbesitzer Viebig hier dienender Kleinknecht hatte sich des öfteren den Spaß gemacht, die Mägde zu erschrecken, indem er sich aufhängte. Immer aber hatte er sich zur rechten Zeit aus der Schlinge befreien können. /Als am Mittwoch die Kleinmagd den Heuboden betrat, versuchte der Knecht von neuem den alten Spaß, dieses Mal aber kam er nicht frei, sondern starb in der Schlinge. * Königstein, 27. April. Am Sonntag vor mittag brach in der Brauerei von A. Eckelmann auf der Hainstraße ein erhebliches Schadenfeuer aus. Mit unheimlicher Geschwindigkeit verbrei teten sich die Flammen über das ganze Brauern- grundstück, so daß dieses bald über und über brannte. Trotz rascher Hilfe der Feuerwehr war in der dritten Nachmittagtzstunde das Brauerci- grundstück vollständig niedergebrannt. * Glauchau, 27 April. Als Leiche aufge funden wurde in ihrem beich-idenen Heim in der Marienstraße eine 86jäyrige Almosen- empfängerin. Nach ärztlichem Befund ist der Tod bereits vor ungefähr einer Woche cinge- treten. Die Leiche war schon stark in Verwesung übergegangen. Die Frau war seit längerer Zeit leidend Die Nachbarn haben sich um sie wenig gekümmert; so daß sic erst jetzt vermißt wurde. Man öffnete gewaltsam die Tür zur Wohnung und fand die Frau tot auf dem Sofa liegend vor. * N edcrplaniß, 27 April. Am Sonnabend nachmittag stürzte beim Fensterputzen die 16jäh- rige Haustochter Elisabeth Trommler zwei Stock hoch auf die Straße hinab und verletzte sich so schwer, daß sie bald darauf starb. * Zwirtzschen bei Werdau, 27. ApM. Am Freitag nachmittag 3 Uhr brach in dem Hermann Milkerschen Gut ein Brand aus. Das Feuer war in einem Nebengebäude in der Siedekammcr ausgekommen, und in wenigen Minuten stand die noch reichlich mit Stroh- und Futtervorräten angesüllte Scheune ur Flammen. Trotzdem die F>verwehren gleich zur Stelle waren und tat- krastig Hand anlcgtcn, konnte es nicht vcrhinde.t werden, daß auch der Schweine- und der KuhstaU dem gefräßigen Elemente zum Opfer fielen und bedurfte cs der Anspannung aller Kräfte, um das stark gefährdete Wohnhaus, das an verschiedenen Stell n schni brannte, zu retten. Da die drei Wiltschaftsgebäude fast gleichzeitig in Flammen standen, so wäre, troßdcm der Besitzer zu Hause war, gewiß sämtliches Vieh verbrannt, wenn nicht in der Nähe ZimmoileiUe gearbeitet hätten, die sofort das Rindvieh in Sicherheit brachten. T otzdem sind noch fünf Zuchtschweine in den Flammen umgekommcn. Man kann sich bis jetzt noch nicht erklären, wie daS Feuer entstan den ist. * Planen, 27. April. Im benachbarten Syrau kam Freitag aoend in der zehnten Stunde im dortigen Gasthofe Großfeuer aus, dem da? RestaurationSzimmer, die VereinSzimmer, der große und kleine Tanzsaal in kurzer Zeit zum Opfer fielen. Der Schaden, der meist durch Ver sicherung gedeckt ist, beläuft sich auf 200 000 Mk. * Zöblitz, 27. April. Der 31 Jahre alte Maurer Karl König aus Anspruig wurde am Sonntag früh auf der Straße zwischen Zöb litz und Ansprung im Straßengraben liegend tot aufgefunden. An dem Gesicht des Toteix chen und zu stehlen, insbesondere Kleiimngs- Mngesaudt und wegen Monaten Ge- Washiugton. An der mexikanischen Nord grenze ist es zu neuen Kämpfen gekommen. Aus Nueoa Laredo wird gemeldet, daß die Mexikaner, die auS der Stadt vertrieben worden Minister des Aeußeren, der dem spanischen Botschafter mitteilie, daß Huerta bereit fei, daS mit N a'rungsm i ttelen t wen d u ng Hehlerei zu zwei Jahren sechs fängnis verurteilt. in zwei Fällen, begangen in Tateinheit mit Nahrungsmittelentwendung, zu je drä Fahren Zuchthaus und fünf Jal reu Ehren rechlsverlust, der noch nicht 18 Jahre alte An eklagte Köhler wegen vollendeten gemein schaftlichen schweren Diebstahls in einem Falle, versuchten gleichen Diebstahls in zwei Fällen Todesfälle von Hoheufteiu-Ernstthal and Umgegend: Kranz Louis Liier, <>S I , Glauckau; Emil Wagner, Glauchau; Frau verw. Bertda Clementine Reichardt geb. Schauer, 71 F., Stollberg; Krau Emma May geb. Uhlemann, 83 I., Mittel bach; Gustav Friedrich Ehrler, 88 I., Brünlo»; Frau Ida Anna Müller geb. Oehme, 6ü F., Lich tenstein ; Carl August Lorenz, 89 I., Lichtenstein; trau Marie Anna Markert geb. Brunner, 82 I., Ltchenstein; Martha Lina Metzner, 21 I., Lichtenstein; Frau B L. Tippmar geb. Hartig. »3 I, Luga«; Krau E verw. Schuster, 79 I, Luga«; Paul Arthur Hertel, 22 I., Lugau. AuS dem GerichtSsaal. § Mittelbach, 28. April. Den drei in der Erziehungsanstalt für sit.lich gefährdete Ju gendliche zu Braunsdorf untergebrachten, schon schwer vorbestraten Fürsorgezöglingen Mar Walter Keller aus Zwickau, Bruno Theodor Beyer aus Meißen und Oskar Bernhard Köh ler aus Glauchau behagte die Anstaltsbehand lung nicht. Sie verabredeten sich daher, ge meinsam aus der Anstalt zu entweichen, durch Einbruchsdiebstähle sich andere Kleidung zu verschaffen und dann eventl. Arbeit zu suchen. Falls sie jedoch keine finden würden, wollten sie weitere Diebstähle verüben, um wieder ins Gefängnis zu kommen, in das sie lieber woll ten als in die Erziehungsanstalt. Am 16. März führten sie gelegentlich einer Arbeit auf dem Felde die Flucht aus. Sie hielten sich zunächst im Walde verborgen und wanderten dann in der Richtung nach Chemnitz zu. In der Nacht zum 18. März kamen sie nach Mit- telbach, wo Keller und Beyer beschlossen, bei dem Wirtschaftsbesitzer Paul Meyer einzubre zeigten sich große blaue Flecke. Es war Tot schlag angenommen worden, weshalb die te- nachrichtigte Staatsanwaltschaft gestern mi'tag hier eintras. Di« Untersuchung ergab, daß sich König die Verletzung am Gesicht an einer Dvahthülse eines Straßenbäumchens zugezogen hat- K. ist dann in den Straßengraben ge fallen. Ferner wurde durch einen Zeugen fest- gestellt, daß K. auf dem Wege nach der Fund stelle in einen Teich gefallen war. Ein Ver brechen ist ausgeschlossen. Der Tod ist durch Erfrieren eingetreten. * Kirfcha« bei Bautzen, 27. April. Tödlich verunglückt ist hier in der Fabrik Gebrüder Friese der 36 Jahre alte Fabrikarbeiter Adalbert Schober auS Berge. Er war in eine Transmis sion geraten und hatte dabei so schwere Ver letzungen erlitten, daß der Tod wenige Minuten nach dem Unfälle eintrat. Schober war verheiratet. * WehrS»orf (Amts. Bautzen), 27. April. Beim Gemeindevorstand meldete sich der 26 Jahre alte Fabrikarbeiter Paul Schrapel und gestand, daß er der Brandstifter deS hier dieser Tage in Flammen aufgegangenen Augstschen Wohnhauses sei. Er habe seit einiger Zeit den Vorsatz gehibt, entweder den 6 Jahre alten Knaben Felix Stern, der mit in dem Augstschen Hause wohne, in den Wald zu locken und dort zu töten, oder das betreffende Haus in Brand zu stecken, und zwar um in das Zuchthaus zu kommen. Die Brandlegung hat er auch tat sächlich ausgeführt. Schrapel erhielt wegen eines Leidens nirgends mehr Arbeit. Um nun nicht seiner Mutter zur Last zu fallen, wollte er sein Leben im Zuchthaus verbringen. Er wurde verhaftet und dem Amtsgericht Schirgiswalde zugesührt. DevefaSren vom 28. April. Berlin. (P r i v. - T e l.) In der Bud- gctkommission des Reichstages begann heute die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes. Wie mitgeteilt wird, hat der Reichs kanzler es abgele^nt, in der Kommission zu erscheinen, weil dies bisher nicht üblich ge- Die Ertrunkenen waren die 26jährige Gattin des Malers Galle und ihre 3- und 5jährigen Töchterchen. Die Frau hat in einem Anfall geistiger Umnachtung ihre beiden Kinder inS Wasser geworfen und war ihnen dann selbst nachgesprungen. Der 7 Jahre alte Sohn entging dem Tode nur durch den Umstand, daß er früh zur Schule mußte. Echwttz. Das polnische Wahlkomitee hat beschlossen, gegen die Wahl des Abgeordneten Halem abermals Protest einzulegen. Angeblich sollen Beweise für die Ungültigkeit der Wahl in reichlicher Menge vorhanden sein. Pari-. Wie die hiesigen Morgenblälter aus Metz melden, ist der Großgrundbesitzer Hurlin in dem Dorfe Montigny la Grange, also auf deutschem Boden, unter dem Verdachte, daß er zugunsten Frankreichs Späherdienste leiste, ver- baftet und nach Metz gebracht worden. Seine Verhaftung erfolgte auf Grund einer Anzeige, die ein von ihm entlassener Arbeiter gegen ihn erstattete. London. Ministerpräsident Asquith hatte vor der gestrigen Parlamentssitzung eine län gere Konferenz mit dem Marineminister Chur chill und anderen Mitgliedern des Kabinetts. Besonderes Aufsehen erregte es, daß der Mi nisterpräsident vor der Parlamentssitzung zur Audienz zum Könige befohlen wurde, die eine halbe Stunde dauerte- Nach der Audienz fand ein Kabinettsrat statt, aus dessen ungewöhn lich langer Dauer geschlossen wird, daß die Regierung besonders verschärfte Maßnahmen gegen die antihomerule Bewegung zu ergreifen gedenkt. Hougkoag. (Priv.-Tel.) Der englische Dampfer „Taion" mit Bestimmung nach West river wurde auf der Höhe von Kian von See räubern angehalten und v erbrannt. 150 Personen und die Besatzung wurden von einem dazu kommenden Dampfer ausgenommen. 18V Perr sone» werden vermißt. Newyork. Am Panamakanal hat ein Erd rutsch bei Cacharacha die Erdarbeiten der letzten Monate zerstört. Nach sachverständigem Urteil besteht für den Kanal in bezug auf größere Erdrutsche keine Gefahr. Newyork. Nach dem Bericht des ZensuS- büroS haben die Vereinigten Staaten 98 Millionen Einwohner und mit ihren auswärtigen Besitzungen 109 Millionen. Zn« amerikanisch-mexikanischen Konflikt. Newyork. (Priv.-Tel.) Wie aus San Franzisko drahtlos gemeldet wird, befindet sich unter den Flüchtlingen aus Manzanillo auch der deutsche Konsul Vogel mit seiner Frau. Sie'sind mit einem Dampfer nach San Diego in Kali fornien in See gegangen. Washington. Wie hier in diplomatischen Kreisen verlautet, war es der mexikanische wie Nahrungsmittel im Gesamtwerte von 25 . Mark mi:. Die Beute wurde geteilt, und auch I ^"d, nochmals versuchten über den Rio Grande der an; Diebstahl selbst nicht beteiligte Köhler I gehen und in amerikanisches Gebiet emzu- crhielt sein Teil. In derselben Nacht noch I Sie stießen aber auf amerikanische wanderte das faulere Kleeblatt nach Zwickau, I einem Gefecht, wobei wo es gegen Morgen eintraf und sich bis zum I zehn Mexikaner getötet und zehn verwundet wurden. Spätalend im Stadtwalde enthielt. Die drei verübten dann noch weitere Diebstähle, wes wegen sie sich vor der Strafkammer des Land gerichts Zwickau zu verantworten hatten. Die kaum 20 bezw. 19 Jahre alten Angeklagten Keller und Beyer wurden wegen vollendeten gemeinschaftlichen schweren Rückfallsdiebstals eins bsv/sdvts X Krankenkost ^-^tüo L^ackssns bei Störungen öeeVoeäsuuog bei Lcbwgcdsu./chpetitiosigkeä westn sei. Der Kanzler wird sich zur aus- I Kino-Lalon Hohenstein-Ernstthal, wärtigen Lage nur im Plenum, und zwar in I Paul Lindau, der bekannte Schriftsteller der vertraulicher Weise äußern- Der Berichterstat- I Gegenwart, ist in seinen alten Tagen zum Vor- ter Abg. Bassermann gab einen Bericht über I kämpfer einer neuen Art dramatischer Betätigung die auswärtige Lage und berührte die einzel- I geworden, des Filmstückes. Die neue Filmkom- neu Tagesfragen, an denen Deutschland be- I Position Lindaus betitelt sich „Die Landstraße", teiligt ist; so die deutsch-englischen Verhand»- I Es ist die Tragödie eines armen Landstreichers langen in Zentralafrsta, die Stellung Ruß- I der für die Schuld eines anderen büßen muß lands zu Deutschland, die deutsche Militärmis- I nur weil er arm und elend und unfähig ist, seine sion in der Türkei, die Bagdadbahn rc. I Unschuld zu beweisen. Die sehr starke Wirkung Staatssekretär Jagow äußerte sich zu den ein- I deS Films ist das Werk einer meisterhaften Dar- zelnen Fragen, seine Darlegungen waren aber I stellungskunst, die alle mimischen Mittel beherrscht vertraulicher Natur. I und Momente von unvergeßlicher, erschütternder Gotha. De Gothaer Ministerkrisis zieht I Tragik zu schaffen wußte. Das menschlich Tr immer weitere Kreise. Wie jetzt bekannt wird, I schütterndste an Lindaus Drama ist, daß es sich sind in letzter Zeit eine ganze Reib« von Er- I in allen Einzelheiten an eine wahre Begebenheit Nennungen, Titel- und Ordensverleihungen I anlehnt, die sich vor vielen Jahren im Thürin- namenllich an auswärtige Personen erfolgt, I gischen zutrug. Auf der Landstraße ist tatsäch- ohne daß der Minister v. Richter vorher be- I lich das armselige Opfer deS Justizirrtums nach fragt oder seine Zustimmung eingeholt worden wäre. I seiner Entlassung aus dem Zuchthause verschwun- Gchweihuitz. (Priv.-Tel.) Ein Familien- I den und — allem Anschein nach — gestorben, drama spielte sich gestern in den Anlagen ab. I Paul Lindau hat es meisterhaft verstanden, die Dort wurden die Leichen einer jungen Frau und I Tragik dieses Landstreicherdaseins in packende zweier Kinder im Wasser treibend aufgefunden. I Bilder zu fassen. Pcke und NahrungsnE, da sie alle do sest Angebot Argerüiniens Brasiliens und Thile, dem Ausbruch aus der Anstalt nichts mehr I Erklärung ist also amtlich gegessen hatten. Keller stieg durch ein Fcnster I und^fürdie Regierung HuertaS bindend. in das Gehöft ein, während Beyer draußen Schmiere stand. Bald darauf kam Keller wie der zurück und brachte alte Kleidungsstücke so-