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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191404297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140429
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-29
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.04.1914
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chen fremdenfeindlichen Charakter und zieht sehr große Kreise. Desto verwunderlicher ist es, daß verschiedene Mächte ihre Schutztruppen zurückgezogen haben. Bei Kiautschou wurde ein Silbertransport von 30 000 Talern aus großen Ochsenkarren, der von Soldaten beglei tet wurde, auss Meer entführt. Ganze Muni- tionsladungen verschwinden in den Händen der Banditen. Sächsischer Landtag < zweite Sammer. 78 Sitzung vom 27. April. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung mn 4 Uhr. Abg. K^o ch (Vpt.) berichtet über das fi nanziell« Verhältnis Sachsens zum Reich« und bittet, das Kapitel zu genehmigen. Die von Sachsen zu leistenden Matrikularbeiträge belau fen sich auf reichlich 19 Millionen Mark. Abg. Günther (Vpt.): Der Ansicht, daß die Reichsvermögenszuwachssteuer ein Ein-- grifs ins Steuergebiet der Bundesstaaten sei, können wir nicht zustimmen. Die Regierung sollte aus Abschaffung der Einfuhrscheine hin wirken. Die Mehrausfuhr von Roggen und Hafer schädigt die Reichskasse in 8 Monaten um etwa 58 Millionen Mark an Ausfuhrprämien. Finanzminister v. Seydewitz: Die Re gierung verfolgt die Entwicklung des Einsuhr scheinsystems aufmerksam, kann aber im Augen blick keine Aend«rung in Aussicht stellen. Nach kurzer Entgegnung des Abg. Günther wird das Etatkapitel bewilligt. Abg. Ha vier (kons.) berichtet über den Etat des Finanzministeriums, der nach einer Debatte, die sich auf die Vergebung von Inse raten durch die Kgl. Porzellanmanusaktur be zieht, genehmigt wird. Letzter Punkt der Tagesordnung ist die allgemeine Vorberatung über den Antrag des Direktoriums aus Ae»deru«g der LandtagSorduung. Abg. Opitz (kons.) erklärt, mit dem An träge nicht in allen Punkten einverstanden zu sein. Er beantragt, zur Beratung der Frage eine außerordentliche Deputation von 7 Mit- gliedern einzusetzen. Abg. Sindermann (Soz ): Die ge genwärtige Landtagsordnung ist gänzlich ver altet. Der Antrag aber bedeutet — ausgenom men die kleinen Anfragen — keinen Fort schritt. Redner macht «inige Verbesserungsvor schläge. Der Ueberweisung an die Deputation stimmt er zu. Abg. Günther (Vpt.): Wir stehen der Vorlage skeptisch gegenüber. Die Staatsregie- rnng sollt« jetzt zeigen, daß sie den modernen Bedürfnissen Rechnung zu tragen gewillt ist. Staatsminister Graf Vitzthum v. E ck- st ä d t: Ein dringendes Bedürfnis zur Ab änderung der Landtagsordnung liegt nicht vor. Das Werk ist schwierig. Gleichwohl ist die Regierung zur Mitwirkung bereit. Verschie dene Bedenken hat die Regierung bereits ge äußert. Namentlich kann sie sich nicht über zeugen, daß die kurzen Anfragen die Land- tagsarbeit beschleunigen werden. Auch gegen weitere Aenderungen ha' der Minister Beden ken. Nähere Ausführungen bleiben für die Deputationsberatung Vorbehalten. Redner wünscht neue Bestimmungen, die eine Beschleu nigung des Geschäftsganges gewährleisten. Abg. Günther (Vpt.): Diese Rede des Ministers zeigt, daß mit der gegenwärtigen Regierung keine sachgemäße Aenderung der Landtagsordnung zu erreichen sein wird. Die schlechte Zensur, die der Minister den kurzen Anfragen erteilt hat, ist im Reichstage Prak- tisch widerlegt worden. Sie machen manche Interpellation überflüssig. Ueberall wird uns Mißtrauen gezeigt. Abg. Sindermann (Soz.) verwendet sich für Freifahrkarten an die Abgeordneten. Abg. He 1 tner (natl.): F 9 der Land tagsordnung steht mit der Ansicht des Mini sters in Widerspruch, daß mit dem Schluß des Landtags seine Tätigkeit beendet sei. Abg. Bär (Vpt.) spricht ebenfalls für Freifahrkarten. Abg. Opitz (kons.) tritt dem entgegen und äußert Bedenken gegen die kurzen An fragen. Justizminister Dr. Nagel verficht die Ansicht, daß mit dem Schlüsse des Landtages seine Funktion erlösche- Die Ausnahmen da von seien ausdrücklich genannt und bestätigten darum die Regel. Abg. Hettner (natl.) hält seine Be- hauptung aufrecht. Die Verfassungsurkunde stehe unter Verwahrung der Stände, das be weise deutlich genug, daß diese eine dauernde Institution seien. Auch das dauernde ^Be stehen der Landtagskanzlei, die dauernde Stel lung des Bureaudirektors und verschiedenes andere wären gänzlich unmöglich, wenn die Ansicht des Justizministers richtig sei. Aller- dings l)abe die Regierung damals gegen das Fortbestehen des Landtags Verwahrung einge legt, sic sei aber damit nicht durchgedrungen. Bester Beweis für die Richtigkeit seiner An sicht sei die Tatsache, das; die Legi urnations karten der Abgeordneten auf 6 Jahre ausge stellt werden. Abg. Günther (Vpt.): Es handelt sich hier um eine Frage der Landtagsordnung, nicht mn eine staatsrechtliche Frage, wie der Justizminister meint. Abg. Brodaus (Vpt.) empfiehlt jähr liche Landtagstagungen. Die Kammer beschließt sodann, den An trag einer besonderen siebengliedrigen Deputa tion zur weiteren Beratung zu tiberweisen. Nächste Sitzung: Dienstag, den 28. April, nachmittags 2 Uhr. Bom Gemeinderat zn Gersdorf. 5. Sitzung vom 22. April 1914. Anwesend 17 Mitglieder, entschuldigt fehlte 1 Mitglied, unentschuldigt 3 Mitglieder. Beraten und beschlossen wurde wie folgt: 1. Von den verlesenen Registrandeneinträgen nahm man Kenntnis. — 2. Die Beschlüsse des Sparkassenausschusses, Beleihung zweier hiesiger und zweier auswärtiger Hausgrundstücke erststellig unter den üblichen Bedingungen, wurden geneh migt. Mit GcWährung eines Zusatzdarlehns ist man ebenfalls einverstanden. Die Buchgebühren sollen ab 1. Mai nicht mehr erhoben werden. Am 1. Juli wird die tägliche Verzinsung der Spareinlagen und die Vierteljahrszinszahlung für Hypotheken eingeführt. Der hierüber und über die Anstellung eines Sparkafsenkontroll- beamten aufzustellende Nachtrag zum S,arkassen- Regulativ wurde verlesen und in der vorliegen den Weise genehmigt. Zu der Anregung betr. Gründung eines Spezial-Reservefonds für Kurs verluste verhält sich der Gemeinderat ablehnend. — 3. Nach dem Vorschläge des Kassen- und Versassungsausschusses wurden die Gemeinde-, Armen-, Feuerlöschgeräte- und Wasserwerkskassen rechnungen 1912 richtig gesprochen. Der Entwurf eines Ortsgesetzcs über Reisekosten der Beamten wurde, den Vorberatungen des Ausschusses ent sprechend, angenommen. Mit der Umbezickung einiger Parzellen von hier nach Hermsdorf ist man bedingungsweise einverstanden. — 4. Zum Bau eines neuen Spritzenhauses liegen 2 Skizzen vor. Die Angelegenheit wurde dem Bauausschuß zur nochmaligen Durchberatung überwiesen. — 5. nahm man Kenntnis, daß die Genehmigung zur Abtretung von Straßenbauland beim Pfarr grundstück durch das Landeskonsistorium erteil! worden ist und die Eintragung der Abtrennung im Grundbuche jetzt erfolgen kann. Der Ge meinderat erteilte seine Zustimmung zur Ein tragung. — 6. Ein Gesuch um Erlaß von Straßenbaukosten wurde an den Bauausschuß zur Vorberatung verwiesen. — 7. nahm man Kenntnis vom Referat des Herrn Gemeiudevor- standes über den Stand der Gasfrage und erteilte seine Zustimmung zu der Auflösung des Gas- verbandeS Gersdorf—Lugau. — 8 Verschiedene Unterstützungsgesuche um Aufnahme in das Be- zirkSgenesungsheim und Gewährung vvn Frei stellen fanden Genehmigung. In drei Fällen wurden die Kosten bedingungsweise bewilligt. — 9. Ein Gesuch um Aufnahme in den Sächs. Staatsuntertanenverband, für welches alle Be dingungen als erfüllt anzusehen sind, beschloß das Kollegium einstimmig zu befürworten. — 10. Kenntnis wurde genommen ») vom Jahres bericht der Haftpflichtversicherungsgenossenschaft, b) vom Jahresberichte des Vereins bildungs fähiger Krüppel in Zwickau, e) vom Jahrcsberichi des Vereins für Arbciterkolonien, <l) vom Dank schreiben des Herrn Polizeiregistratvrs Triller für Uebertragung des Amtes, »-) davon, daß die Beiträge zur Pensionskasse der Hebammen künf tig wegfallen. — 11. Dec Anschaffung des „Büchleins der Eltern" wurde zugestnnm'. Das Buch soll den Eltern bei der ersten Geburt ein gehändigt werden. O-rMcheS »nd Lächfis tz»S. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 29 April: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. —r. Wahre Fe st- und Freuden- tage feiert jetzt das Bienenvolk. Ein Blühen und Duften ringsum, eine einzige weiße oder zar bunte Decke über dem jungen Grün. Das ist so recht nach dem Geschmack des fleißigen Insekts, das seine größten Feste feiert, indem es von früh bis spät arbeitet, baut und sam melt. Das ist ein Singen und Summen beim Schaffen, ein Eilen von Blüte zu Bl te, ein freudetrunkenes Taumeln von einein gefüllten Kelch zum andern. Die Freude des Jnsestes aber teilt sich dem Bienenvater mit, der den ganzen Winter hindurch die Stöcke behütete vor Frost und Hunger. Er freut sich der Erntetage, nachdem er sorgte und schaff c. Sorgen gab es noch vor wenig Wochen, als zwar der Sonnenschein die Tierchen unwider stehlich ins Freie lockte, die Lust aber noch sc- rauh war, daß die Unvorsichtigen bei weitem Flug unterwegs erstarrten. Das ist hoffentlich nunmehr vorn er und ein lückenloses Genießen und Freuen gewährleistet. * — G e s ch w o r e u e n - A u s l o s u n g. Als Hauptgeschworene für die voraussichtlich Mitte Juni d. I. beginnende 2. Quartals- sitzung des Kgl. Schwurgerichts Zwickau wur den aus dem hiesigen Bezirk die Herren Berg- direktor Adolf Kneisel in Gersdorf und Fa- britbesißer Albert Friedrich Johannes Dieck mann in Hohenstein-Ernstthal ausgelost. * — D a s Betreten der frisch, bestellten Felder ist verboten! In jüngster Zeit ist wiederholt die Beobach tung gemacht worden, daß Kinder und zum Teil auch Erwachsene die bestellten Felder be treten und dadurch an den junge» Saaten Schaden anrichten. Das Betreten solcher Grundstücke ist selbstverständlich verboten. Es sei deshalb hiervor gewarnt, da man sich sonst einer Bestrafung aussetzt. Ellern sind, wie wir noch hinzufügen »vollen, für ihre Kinder l-astbar. * — Eine lobenswerte Maß regel des Sächsischen Kriegsministeriums ist die scharfe Stellungnahme gegen das Kupieren der Pferde. Für die durch die jetzige Heeres- Vermehrung hedingten Neuankäufe von Kriegs pferden ist verfügst „Pferde mit kupiertem Schweif werden nicht angekauft." Ferner steht unter den Bedingungen: „Die Verkäufer wer den ersucht, die Schweife der Pferde (also die Schweishaare) nicht übermäßig zu beschneiden." * — Der Gewichtsverlust beim Brot. Ein Gemeindevorstand im Bezirk der Gewerbekammer Chemnitz bat die Kammer um ein« Auskunft, wieviel das Brot täglich an Gewicht verliert. Die Kammer erwiderte, daß ein 6 Pfund-Brot bis zu seiner vollstän digen Erkaltung ca. 75 Gramm, am darauf folgenden Tage ca. 50 Gramm an Gewicht verliert. Ein 2 Tag« altes 6 Pfund-Brot dürste 120 Gramm Gewichtsverlust haben. Bei 2 und 4 Pfund-Broten sei der Gewichts verlust ein noch größerer. * — Lotterie. Ein Gewinn von 20 000 Mark fiel bei der heutigen Ziehung der Kgl. Sächs. LandeSlotterie auf die Nr. 29415. * — Von R. Fritzsches Kurs buch für Sachsen, das übrige Mitteldeutsch, land, Böhmen und Schlesien usw. ist die Som- merausgaoe vom 1. Mai 1914 erschienen. Die neue Ausgabe ist abermals stark vermehrt wor den, vor allem durch Ausnahme von zahlreich neueingerichteten Autoverbindungen. Beson derer Wert ist auf die Ausgestaltung der di- retten Verbindungen Sachsens mit deutschen und ausländischen Hauptstationen und Bade orten gelegt worden. Hervorzuheben ist ferner die Kennzeichnung der Züge, die Postwagen sichren, das Verzeichnis der Züge, die von der Beförderung der Schulfahrten ausgeschlossen sind, das Verzeichnis der in diesem Jahre verkehrenden Sondevzüge mit ermäßigten Fahr preisen, die zahlreichen Nachweise über Fahr preise und Gepäcktarife, der Jahrmarkttage, Aussichtspunkte in Sachsen usw. Zwei vor zügliche Karten ergänzen den reichen Inhalt. Das Buch ist bei allen Fahrkarten- und Ge päckschaltern der Sächsischen Staatseisenbahnen und in allen Buchhandlungen usw. zu erlan gen. Trotz der starken Vermehrung um zwei Bogen ist der Preis (60 Pfg.) der alte ge blieben. * Hohenstein-Ernstthal, 28. April Die stesige Weerinnung hielt gestern nachmittag im „Meisterhaus" ihre Generalversammlung ab. Der ordnungsgemäß erfolgten Einladung war zahlreich Folge geleistet worden. Nach Begrü ßung der Erschienenen durch den Obermeister Herrn Werner erstattete der Kassierer Herr Viktor Münch den Kassenbericht, der von der Prüfungskommission in allen Teilen für rich tig befunden wurde. Dein Kassierer wurde Entlastung erteilt. Anschließend hieran erstat- iete der Obermeister den Jahresbericht, der von den Erschienenen mit großem Interesse en gegengenommen wurde. Sämtliche im Be richtsjahre gefaßten Beschlüsse wurden gugc- heißen und angenommen. Zur Obermeister tvahl wurde der bisherige Obermeister Herr Werner und Herr Wilhelm Siegel vorgeschla gen. Ersterer wurde mit großer Stimmen- tne'^eit wiedergewählt. Herr Werner nahm die Wabl dankend an. Hierauf gedachte der O'crmeister des verstorbenen langjährigen Schriftführers August Neiß sowie der übrigen verstorbenen Mistlieder und ließ diese! en durch Erheben von den Plätzen noch besonders ehren. Mit großer Majorität wurdet» hieraus die Herren Wilhelm Siegel, Karl Raust, Wil helm Vogel, Hermann Müller und Wilhelm Rannefeld zu Ausschußmitgliedern wieder- und Herr August Scheller neugewählt. * —- Die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Flotten Vereins veranstaftet am Freitag abend im Saale des Hotels „Drei Schwanen" einen Vortragsabend mit Licht':ildervorführnngen, zu dem als Ned ner Herr Korvettenkapitän Czech gewonnen wurde. In dankenswerter Weise hat sich der Lehrergesangverein in den Dienst des patrio tischen Unternehmens gestellt und wird durch einige Vorträge den Abend verschönen E en- so werden Frl. Lichtenauer und Herr Zese- witz einen Klaviervortrag bieten. Ein Besuch des Abends kann nur empfohlen werden. * — Der Kirchenvorstand St C b r i st ost Hori ladet zu einer Hausväter- versammlung für Mittwoch, den 29. April a -ends 8)^ Uhr in den „Waisenhaus-Saal" ein. * — Im B e t h l e h c m st i f t fand beute ein weiterer Transport Kinder, meist aus der Chemnitzer Gegend, Aufnahme. — r. Turnerische s. Der „Turner aus Sachsen" veröffentlicht jetzt die Zählung vom 1. Januar 1913, soweit sie den Turn- kreis Königreich Sachsen umfaßt. Ter 19. Ni.-dererzgebirgische Turngau, dem die hiesi- gen Turnvereine und die der näheren und wnteren Umgebung angehören, zählt in sei- nem Umfassungsgel iet 37 Vereinsorte mit einer Einwohnerschaft von 121 885 und 45 Turn vereine. Diese Vereine hatten am 1. Januar 11:14 männliche Angeh rige über Ick Jahr alt 5-152, davon sind Zöglinge im Alter von 14 -is 17 Jahren 1247 und Vorturner 310. Im stahre 1913 be uchte» 110 697 Turner an 4617 Abenden den Turnglatz. Von den 45 Ver eins» hatten 29 eine Turnerinnen« steilung mit zusammen 723 Angehörige», welche 1913 a» 1113 Abende» mit 14 954 Besucher» turn- ten. 14 Vereine ha ten einen eigene» Turn platz 15 eine eigene Turnhalle. 171 Gau- angehörig« traten 1913 ins Heer ein. Der jüngste Turnverein ist der Turnverein Zschok ke» (gegründet 1912), die äl'esten (bis 50 Ja re alt) sind der Turnverein von 1856 (1856), Mülsen St. Jakob (1859), Oberlung- witz (1860), Lichtenstein und Mülsen St- Nik- las (1861). Gersdorf, Neudörfel und Herms dorf (1862), Reichenbach und Rüßdorf (1863), Erlbach, Falken und Lugau I (1864). Die größten Verein« sind der Turnerbund mit 467, die 1856er mit 405, Rüßdorf mit 226, Ober lungwitz niit 210, Lichtenstein mit 208, Lu- gau I mit 180 und Hahndorf mit 161 Mit gliedern. * — Besitzwechsel. Dos Material- Warengeschäft des Herrn M. Laub«, verbun den mit Stellenvermittlung, ging durch Kauf in den Besitz eines hiesigen Herrn über. Herr Lau e übernimmt am 1. Mai einen Posten als Schuhmann in Reichenbach i. V. m. Oberlungwitz,- 28. April. Die Ge nehmigung zwecks Einstellung der Autofahrten nach Chemnitz und Aufnahme des Autoomni- busverkehrs nach Wüstenbrand ist bisher von der Aufsichtsbehörde nicht eingegangen, sodaß die Aenderung zum 1. Mai wohl kaum in Kraft treten wird. k. GerSdorf, 28. April. Der Gemeinderat hat beschlossen, dem Oelsnitzer Gemeindeverband zur Errichtung eine« Gaswerkes nicht beizutreten, da der Verband die Bedingung stellte, daß GerSdorf eine eigene Anlage errichten sollte. Die Gasversorgung soll nunmehr nach anderer Richtung hin verfolgt werden. p. GerSdorf, 28. April. Auch in Gersdorf soll am 10 Mai ein „Roter Kreuz-Tag" abge halten werden, mit anderen Worten: es werden Gaben gesammelt für das Rote Kreuz. Bor 50 Jahren, also 1864 ist das Rote Kreuz ins Leben gerufen worden; eS kann auf eine 50jährige segensreiche Tätigkeit zurückblicken. Freiwillige Krankenpflege wurde zum 1. Mal in den Frei heitskriegen geübt, sie entbehrte aber damals des zielbewußten Planes. Im Kriege gegen Däne mark 1864 trat zum 1. Mal die planvolle Für sorge des heimischen Roten Kreuzes hervor. 19000 Taler wurden durch freiwillige Gaben da für aufgcbrach ; im Kriege 1866 bereits die statt liche Summe vor, 500 000 Talern, dazu 1'/2 Mil lionen Taler an Materialabgabcn. Der boyrische Verein verpflegte damals allein schon 3000 Ver wundete. Im Krieg 1870 beliefen sich die auf- gewarrdten Geldsummen und Werte für Nah rungsmittel auf mehr als 56 Millionen Mark. Diese Taten der Nächstenliebe stehen mit unaus löschlichen Buchstaben eingeschrieben in der Ge schichte dieses großen Krieges. Das Rote Kreuz wirkt seitdem nicht nur auf heimischem Boden und bei den zahlreichen Kämpfen in den deut schen Kolonien und Schutzgebieten; nicht minder legensvvll gestaltet sich seine Wirksamkeit auf internationalem Gebiet in Kriegs- wie in Un- glückszeitcn. Es braucht nur erinnert zu werden an den Kampf zwischen Rußland und der Türkei 1877, Serbien und Bulgarien 1885, Burenkrieg 1899/1900, an den Feldzug Rußlands gegen Japan 1904/05, an de» Valkankcieg im vorigen Jahr. Ein besonderes Kapitel bildet die rege Betätigung des Roten Kicuzes auf sozialem Ge biet, insbesondere bei Epidemien oder bei Lin derung des durch verheerende Naturgewaltcn hcr- aufveschun reuen llineils (Erdbeben in Messina 1908). Namentlich ist auch aus dem Gebiete der Gffnndhcittpflege sein Watten von unschätzbaren! Wert geworden. Nur mit Dankbark.it köimeii wir dec jegeaSreichen Tättgttit ocs Rote» Kreuzes gedenke», die allen Schichten der Bevölkerung ini Krieg wie in, Friede» zu gute kommt. Mochten wir doch alle am 10. Mai unserer Dankbarkeit klingenden Ausdruck geben DaS Rate Kreuz vcrdicnlS und das Reue Kreuz bedarfs. :: Gersdorf, 28 April. Emc Frau in Unwr- ger-.durs erl tt diestr Tage insofern einen Unfall, als sie sich abends derart an die Deichsel rims W igcns, der im Hofe mffgistellt war, stieß, daß sie sich in ärztl che Behandlung begeben mußte. h. GerSdorf, 28. Apr l Das Pferd eines hiesigen Viehhändlers scheute gestern aus der Dorfstraße und raste mit dem Geschirr fort, wobei es gegen eine» Zaun anprallte. Der Wagen stürzte um und zog sich der Kult scher Süß hierbei schwere Verletzungen zu, die ärztliche Hilfe notwendig machte». Das scheue Tier raunte mit der a gestochenen Deichsel weiter und konnte erst im Owrdorf kestgehal- te» werden. — GerSdorf, 28. April. Vor der Kö nigliche» Prüfungslommissio» für Hufschmiede i» Dresden ha en nach Teilnahme a» einen: Kursus bei der Lehrschmiede der Kal. Tier ärztlichen Hochschule in Dresden im Jahr« 1913 u. a- mit Erfolg bestanden als ge prüfte Hufschmiede die Herren Karl Alfred Pfüller in Niederwürschnitz und Friedrich Her- man» Pjlz in Gersdorf; ohne vorherige» Kur sus bestanden als geprüfte Hufschmiede die Herren Franz Al ert Me ier in Gersdorf, und Friedrich Otto Sachse in Kühnhaide. h. GerSdorf, 28. April. In der Wast schlößchenstraße sollen durch Bauunternehmer Benedix in Hermsdorf zwei Sechsfamilien- häufer errichtet werden. h GerSdorf, 28. April. Die sozialdemo kratische Mai eier wird in diesem Jahre mit einem Vormittagsvortrag, der am 1. Mai früh 10 Uhr im „Mauen Stern" statt'indet, eingie'eitet. Als Redner spricht Herr Sekretär Heckert-Chemnitz. A> ends wird im gleiche» Saal Konzert und Ball abgehalten, während nachmittags an der Veranstaltung des Gewert- schaftskartells in Hermsdorf teilgenommen wird. h. Gersdorf, 28. April. Die gestrige Abendunterhaltung des Turnvereins I im Gasthof „Blauer Stern" hatte sich guten Be suchs zu erfreuen. Das dreiaktige Heimatfest stiel „Daheim und Draußen" fand mit seinem munteren, volkstümlichen Dialog, seinen Ge sängen und Volkstänzen eine beifallsfreudige Zuhörerschar. Gespielt wurde recht gut und mit anerkennenswer'er Hingabe, sodaß- die Wiedergabe als vorzüglich bezeichnet werden kann. Zwei muntere Junghänelsche Gesamt stiele „August kommt" und „Im Gasthaus Wald'rieden" machten den Beschluß des Abends, der den Besuchern einige unterhall- same Stunden bot. r. HermSdorf, 28 Apr'l. Die tm Vorjahre gegründete, aus der ehemaligen Pflichtfeuerwehr
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