Volltext Seite (XML)
Industriegleises und Abstellbahnhofes für Vor- ortzüge als zweite Rate 1200 000 Mark be willigt. Eine Petition des GemeindevatS zu Schwepnitz um Erbauung einer vollspurigen Nebenbahn von Schwepnitz nach Stvaßgräb- chen wird antragsgemäß der Regierung zur Erwägung überwiesen. Es entspann sich hier bei eine längere Debatte, an der sich Finanz minister v. Sehdewitz, der nur Ueber- weisung zur Kenntnisnahme wünscht, Kam- rnevherr v. Schönberg und Vizepräsident Oberbürgermeister Dr. Beutler, der das Deputationsvotum verteidigte, beteiligten. Wei ter wurden einige Petitionen erledigt. Nächste Sitzung: Donnerstag vormittag 11 Uhr. Tagesordnung: Wahl von zwei Mitglie dern und zwei Stellvertretern in den Staats gerichtshof, Eisenbahinsachen und Petitionen. * * * Zweite Kammer. 76. Sitzung vom 22. April. Aus der Tagesordnung stehen 4 Punkte, die gemeinsam beraten werden und sich auf Verbesserungen im Wassergesetz und auf die Talsperrenpolitik beziehen. Abg. Opitz (kons.): Das vorliegende De kret 35 ist von eingehender Bedeutung. Es soll die Grundzüge der gesamten Talsperren politik festlegen. Unsere Wassertechnik steckt noch in den Kinderschuhen- Das zeigt die Usberschreitung des Voranschlages. Die Hoff nung, die man bezüglich der Besserung der Trinkwasserverhältnisse auf Talsperren setzte, haben sich zum großen Teil nicht erfüllt. Die Genossenschaften sind nicht die berufenen Trä ger der Lasten, sondern der Staat. Das Wassevgesetz hat Härten, deren Abhilfe ganz dringend nottut. Die Gründung von Wasser genossenschaften war verfehlt. Man hätte ihre Aufgaben den Gemeinden überweisen sollen. Die Wurzel des Uebels ist die verschiedene Auffassung über die Pflichten der Genossen schaften. Diesen sollten nur in besonderen Fällen Lasten auferlegt werden. Staatsministev Gras Vitzthum v. E ck- st ä d t geht in längeren Ausführungen aus das Zustandekommen des Wassergesetzes ein. Er ist der Meinung, daß die Sorge der An tragsteller berechtigt ist, die Wege, die sie Vor schlägen, hält er für ungangbar. Er empfiehlt der 2. Kammer, sich auf den Standpunkt der 1. Kammer zu stellen. Abg. Rückert (natl.): Der vom neuen Wassergefetz erwartete Segen wandelt sich un ter einer einseitigen Anwendung zum Gegen teil. Redner erweist das an einem mehrere Gemeinden treffenden Beispiel aus der süd- lichen Oberlausitz und bemängelt, daß Zittau Wasser an die böhmische Gemeinde Warns dorf verkauft hat. Das Gesetz müsse den Ge meinden Schutz vor der WiMir einzelner bie ten. Darum empfiehlt er seinen Antrag zur Annechme. Staatsminister Gras Vitzthum v. E ck- st ä d t : Der Antrag Rückert bezweckt, die Be fugnis der Verwaltungsbehörden (§ 41 des Wassergesetzes) zu erweitern in der Richtung, daß die Genehmigung zur Ableitung von Que-llwasser vertagt werden kann, auch dann, wenn das Gemeinwohl nicht in Frage gestellt wird, sondern wenn nur einzelne beeinträchtigt werden. Durch eine solche Vorschrift würde die Wasserversorgung der Gemeinden sehr er schwert. Sollte der Antrag angenommen wer den, so stellt die Regierung weitere Erwägun gen in Aussicht. Die Frage betreffs der Was serabgabe ins Ausland ist schwierig zu beant worten, zumal auch sächsische Gemeinden mit unter Wasser aus dem Auslande herleiten. Abg. Dr. Schanz (kons.) äußert sich zu Dekret 27, das eine Fortsetzung der früheren Regierungsäußerungen bedeute. Es seien noch weitere Dekrete in dieser Angelegenheit zu er warten. Am wichtigsten wird die Erörterung sein, ob sich der Weiterausbau der Talsperren gegenüber den beträchtlichen Kosten rechtferti gen läßt. Abg. Nitzschke- Leutzsch (natl.) wünscht, daß die Regierung in der Deputation noch genauere Auskünfte iiber diese schwierige und unübersichtliche Angelegenheit erteilt. Viele der Mängel, die der Antrag Opitz bekämpft, hät ten sich nicht ergeben, wenn man die Vor schläge des na'nonalliberalen Abgeordneten Gleisberg angenommen hätte. Redner regt die Einsetzung eines ständigen Ausschusses für wasserwirtschaftliche Angelegenheiten an. Er beantragt Ueberweisung beider Dekrete und beider Anträge an die Beschwerdedeputation. Abg. Günther (Vpt.): Das Dekret 35 bringe eine recht unangenehme Ueberraschung. Von den Ueberschreitungen hätte die Regie rung den Ständen früher Mitteilung machen sollen. Alle die heute angeregten Fragen er forderten eine ganz eingehende Beratung in der Deputation. Staatsminister Graf Vitzthum v. E ck- st ä d t teilt mit, daß die Talsperre bei Schel- lerhau neuerdings bedeutend größer geplant sei als früher. Nach weiterer ausgiebiger Beratung gehen die Dekrete an die Deputationen. Nächste Sitzung: Freitag j^10 Uhr. Ta gesordnung: Etatkapitel und Interpellation Brodaus, Heimatschuß betreffend. Mr Met der Deutsche Ritteu-Bmiu seine» Mitgliedern nnd ms fordert er »in ihnen? Was bietet erf 1. Jedes Mitglied erhält die reichillustrierte Monatsschrift „Die Flotte" mit volkstümlichen Aufsätzen bedeutender Fach- männer zur Aufklärung und Belehrung über alle Gebiete des See- und Ueberseewesens, sowie mit gediegenen Romanen, Novellen, Erzählungen, geschichtlichen Darstellungen u. s. w. 2. Volks tümliche Borträge, Lichtbtldervorführungen und dergl. 3. Unentgeltliche Auskunft über die Lauf- bahnen in der Handels- und Kriegsmarine und über alle Gebiete des Seewesen«. 4 Freistellen auf einem Schiffsjungen-Schulschiff, 5. VerkehrS- erleichterungen bei Sonder- und Schülersahrten. 6. Unterstützungen für China- und Eüdwestafrtka- krieger. Was fordert er? Den geringen Jahres beitrag von 2—3 Mk , in der Voraussetzung, daß der Befsergestellte einen seinem Einkommen entsprechend höheren Beitrag zahlt; denn gerade dadurch können auch die weniger Bemittelten dem Verein beitreten und an allen Darbietungen des Vereins teilnehmen: Der Deutsche Flottes-Verein ist somit ei« alle Schichte« de- volles umfafseoder vott-bereia. Eoastiße Auforderaugea? Keine, außer daß jeder in seinem Bekanntenkreise aufklärend und werbend für die nationale Sache eintritt und die Vereinsversammlungen, Vorträge und sonstigen Veranstaltungen fleißig besucht. Jeder über 16 Jahre alte Deutsche, der im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte ist, auch Dame«, können Mitglied des Vereins werden. Bis zur Erlangung der Volljährigkeit ruht das Stimmrecht. Vereine können körperschaftliche Mitglieder werden. Anmeldungen unter genauer Angabe des Namens, der Wohnung, sowie des beabsichtigten Jahresbeitrags nimmt die Orts gruppe Hohenstein-Ernstthal, Vorsitzender Herr Schuldirektor Galster, gern jederzeit entgegen. OertUche- «n» ViichfischeS. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 24. April: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. *— In der 2. Dekade des April 1914 stellten sich die Witterungsverhältniffe nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschl. in Lit pro Niedrigste Tem- Höchste Tem- Temperatur mitiags Lag Quadr. Mel. peratur peratur 12 Uhr 11. 8.2 19.8 19.2 12. 10.5 15.5 15.5 13. 1.3 35 19.0 19.0 14. 11.6 18.0 18.0 15. - 1.2 7.2 4.5 16. 1.1 1.5 7.5 7.0 17. — 1.0 11.0 10.0 18. 0.0 12.5 11.0 19. ft- 5.5 15.2 15.0 20. 5.0 18.2 18.2 Sa.: 2.4 ft-47.0 143.9 137.4 M.: 0.24 4.70 14.39 1374 *— Wahlen für das Versiche rung Samt. Die Kgl. Amtshauptmann schaft Glauchau gibt bekannt: Nachdem die Vorschlagsliste A der Arbeitgeber für die Wahl der Versicherungsvertreter als Beisitzer des Versicherungsamtes der Königlichen Am s- bauptmannschast Glauchau zurückgezogen wor den ist, hat sich die Wahl für die Arbeitgeber erledigt und es gelten sonach als Arbeit geber-Beisitzer die nachstehend aufge führten Personen als gewählt: a) Vertre ter: Hoermann, Ehrhard, Strumpff fabrikant in Oberlungwitz, Strauß, Arthur, Kommerzienrat in Remse, Decker, L., Rittergutsinspektor in Callenberg, Jahr, Benno, Fabrikbesitzer in Reinholdshain, Böhmer, E., Bergdirekror in Hohndorf, und Klemm, Emil, Fabrikant in St. Egidien. — b) Ersatz männer: Bahn ar, Wilhelm, Fabrikbe sitzer in Oberlungwitz, Rüschpler, Richard, Fabrikbesitzer in Gersdorf, Schu mann, Julius, Gemeindevorstand in Ober wiera, Landrock, Eduard, We^ereibesitzer in Wernsdorf, Wolf, Bruno, Webereibesitzer in Mülsen St. Jakob, Reinhold, Wilhelm, ^Baw meister in Hohndorf, Müller, Hermann, Stadt rat und Musterschlägereibesitzer in Calluberg, Leithold, Arno, Gutsbesitzer in Tettau, En gelmann, Bruno, Fabrikbesitzer in Mülsen St Micheln, Otto, Mar, Gutsbesitzer in Nie- derschindmaas, I o b st, E., Bergdirektor in Gersdorf und Dulheuer, H., Bergdirektor in Oelsnitz. * — Gin Lehr Verhältnis kann — wie wir verschiedenen Anfragen gegen r er bewerben — wenn eine längere Frist nicht ver einbart ist, während der ersten vier Wochen nach Beginn der Lebrzeit durch einseitigen Rücktritt ausgelöst werden. Eine Abkürzuna der vierwöchentlichen Probezeit auf dem Mea der Vereinbarung ist ebenso ungültig wie eine Verlängerung der Probezeit über drei Monate hinaus. Wenn das Lehrverhältnis während der gesetzlichen oder vertragsmäßigen Pro ezeit durch einseitigen Rücktritt aufgelöst wird, so kann Hierwegen ein Entschädigungsanspruch; nur geltend gemacht werden, wenn dies im Lehrvertrag unter Festsetzung der Art und Höhe der Entschädigung vereinbart ist. Ver läßt ein Lehrling unbefugt die Lehre, so kann der Lehrherr den Anspruch auf Rückkehr des Lehrlings nur geltend machen, wenn der Lehrvertrag schriftlich geschlossen ist. * — Dem GirovSrband sächsi scher Gemeinden gehören zurzeit im Bezirk Glauchau folgende Gemeinden an: Callnberg, St. Egidien, Gersdorf, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Meerane, Oberlungwitz und Waldenburg. * — Fernsprechverkehr mit Mailand. Die an das Orts-Fernsprechnetz Hohenstein-Ernstthal angeschlossenen Fernsprech? teilnshmer können von jetzt ab auch Gespräche mit Mailand führen. Die Gebühr für ein Ge spräch von 3 Minuten Dauer beträgt 4 Mk. Zum Brande in der Simbacher Straße. Die Brandruinen in der Lim-- bacher Straße werden zurzeit abgetragen; schon in nächster Zeit soll der Wiederaufbau der Häuser erfolgen. In den Zimmern steht u. a. noch ein angebrannter Webstuhl, Nähmaschine, Küchengeräte usw. Die Limbacher Straße ist wiederholt von Bränden heimgesucht worden, wobei jedesmal mehrere Häuser den Flam men zum Opfer fielen. In trauriger Erinne rung ist der tödliche Unfall des Feuerwehr manns Kratzsch bei einem Brande im Mai 1881 der jetzigen Brandstelle gegenüber. * Hohenstein-Ernstthal, 23. April Heute vormittag nahmen im Altstädler Schüt zenhaus die diesjährigen Kontrollversammlun gen ihren Anfang. Der Bezirksossizier, Herr Major Friedreich-Glauchau, überreichte hierbei unter Worten der Anerkennung den Herren Leutnant d. R. Beck-Hohenstein-Ernstthal, Vizewachtmeister d- Landw. Johannes Bah ner-Oberlungwitz, Unteroffizieren d- L. Schiff mann und Weinrich und dem Gefreiten d. Rep Herm. Paul Göpfert von hier die Landwehr- Dienstauszeichnung 2. Klasse. — Morgen fin det der Schluß der diesjährigen Frühjahrs kontrollversammlungen im hiesigen Amtsge- richtsbezirk statt. * — Das E i n f ü h r u n g s k o n z e r t des Herrn Stadtmusikdirektors L. Schäffer, das am morgigen Freitag abends 7 Uhr im Altstädter Schützenhause stattfindet, verspricht einen sehr genußreichen Abend. Die Musik folge enthält folgende Kompositionen: Ouver türe zur Oper „Freischütz" von Weber; An dante cantabile von Tschaikows'y; 2. Siu- onie von Haydn; Einleitung des 3. Aktes, Tang der Lehrbuben auf der Festwiese aus der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg" von- Wagner; Fantasie aus der Oper „Der fliegende Holländer" von Wagner und der Krönungsmarsch aus der Oper „Die Folkun- ger" von Kretschmer. Im Interesse der Dar- üetungen und der Besucher empfiehlt sich pünktäches Kommen. Eintrittskarten für den A end sind im Warenhaus, im Marxschen Zi- garrengeschäft, in Reinholds Buchhandlung und im Altstädter Schützenhaus zu haben. Auf die Veranstaltung sei auch an dieser Stelle nochmals empfehlend hingewiesen, gilt es doch, der Kapelle und ihrem neuen Leiter zu zei gen, daß man ihren Bestrebungen Interesse entgegenbringt. * — Vortrag. Am kommenden Sonn tag, 26. April, h lt der Generalsekretär des Deutschen Sittlichkeitsvereins, Herr Pastor Lic. Bohn-Plötzensee, abends 8 Uhr im Ge- mcindchaussaal (Neumarkt) einen Vortrag: „Die Bedeutung der Sittlichkeit für Glück und Gesundheit von Volk, Familie und Jugend." M nner und Frauen, Väter und Mütter, junge Männer und junge Mädchen werden hierdurch zu reger Teilnahme herzlich eingeladen. Nur Schulkinder sind auszuschließeu. Der Eintritt ist frei. * — Die Weberinnung hält kom menden Montag nachmittags fH5 Uhr im „Meisterhaus" ihre ordentliche Generalversamm lung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a- die Rechnungsablage, der Jahresbericht, die Waft eines Obermeisters und die Wahl von 6 Ausschußmitgliedern. *— Herr Hilfslehrer Drach- sel, bisher an der Hüttengrunder Schule tätig, ist mit dem neuen Schuljahr als Hilfs lehrer in Glauchau in den Schuldienst ge treten. * — Schulküche. Heute Donnerstag chend findet in der Schulküche Verkauf von Rindfleisch mu Gräupchen und Kohlrabi statt m. Oberlungwitz, 23. April. Vom 1. Mai d. I. ab erfolgt die Auszahlung des Krankengeldes bei der Ortskrankenkasse für Oberlungwitz und Gersdorf nicht mehr Sonn abends, sondern bereits Freitags. m. Oberlungwitz, 23. April. Sein 30- jähriges Bestehen kann in diesem Jahre der Entomologische Verein begehen, der seinen Sitz im Restaurant Schweizerhaus hat, während die Schützengesellschaft im Gasthof „zum Lamm", deren, Präsident Herr Gemeindeältester Alban Siegert ist, in diesem Jahre 4 Jahrzehnte be steht. 30 Jahre besteht auch der gesellige Ver ein „Concordia", dessen Vereinslokal das „Ka- sino" ist. — Oberlungwitz, 23. April. Der hie sige Konzertina lud hält kommenden Sonntag im Gasthof „Deutscher Kaiser" seinen Frülp jahrsball ab, zu dem u. a. auch Einladung an die Brudervereine ergeht. — Gersdorf, 23. April. Die Göttin Fortuna hat gelegentlich der 165. Ziehung der Sächsischen Landeslotterie bisher wiederholt auch unsern Ort bedacht. So fielen u. a- in die hiesige Losverkaufsstelle von Max Herold auf die Nummern 65 522 und 15 979 Ge winne von je 2000 Mark und auf Nr. 59 940 ein Gewinn von 3000 Mark. Die betr. Lose werden in mehreren Zehnteln z. T. hier ge spielt. Hoffentlich lleibt das Glück auch wei terhin unserm Ort treu. h . Gersdorf, 23. April. Der hiesige Kon- sirmandensparverein, der schon seit einer Reihe von Jahren segensreich wirkt, hat nunmehr seine gerichtliche Eintragung in das Veveins- register des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein- Ernstthal bewirkt. Diese Ostern hat der Ver ein an 88 Einleger 9166 Mark ausgezahlt, doch stehen immer noch eine ganze Anzahl Ellern der Einrichtung fern. Der Beitritt kann nur empfohlen werden. * LangeochurSdorf, 22. April. Die 6. dies jährige Gemeinderatssitzur g fand am Montag abend im Restaurant „zur Post" statt. Nach zustimmender Erledigung mehrerer Armenver- bandsangelezcnheiten wurde beschlossen, das an der Dorsstraße unterhalb der Schmidlschen Fabrik gelegene Bachufer mir neuem eisernen Geländer z r versehen. 2. gab der Gcmcinderat seine Ein willigung dazu, daß künftighin die Berichte über die Gemeinderatssitzungcn der „Glauchauer Zeitung und Neueste Nachrichten" zugestellt werden. 3. nahm man Kenntnis von der amt lichen Niederschrift über die in Sachen der staat lichen Kraftwagenverbindung Chemnitz—Limbach —Waldenburg Anfang März stattgehabte Be ratung in der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Chemnitz, zugleich b-dauernd, daß diese Angelegenheit allem Anschein nach seitdem wesentliche Fortschritte nicht gemacht hat. Zum Schlüsse fand eine nicht bindende Vorbesprechung über die Ncuregulierung des Gemcinoesteuer- wesens nach Maßgabe des neuen Gemeinde steuergesetzes statt. * Ltmvach, 23. April. Eine große Menschen ansammlung hatte gestern mittag das in unserer Stadt verbreitete Gerücht zur Folge, ein Mädchen habe sich in dem am Bahndamm gelegenen großen Kirchhofschen Teich ertränkt. Anlaß hierzu gab ein am Ufer gefundenes Tuch. Der Teich wurde abgelassen, jedoch war eine Leiche nicht aufzufinden. * Stollberg, 23. Aplil. Ein junger Mensch, der am Sonntag in Gemeinschaft mit 2 anderen Burschen sich gewalttätig an rinem jungen Mädchen vergriffen hatte und deshalb gefänglich eingezogen worden war, hat sich rm Gefängnis durch Erhängen eniletbt. * Chemnitz, 23. April Gestern nach- ' mittag ereigne e sich in einer Maschinenfa-rh im Südviertel ein bedauerlicher Unglückssall. Beim Verladen eines sehr schweren Gußstückes kam dieses ins Schwanken und fiel einem Ar beiter auf die Füße, wodurch dieser stürzte. Das Gußstück überschlug sich nochmals und traf den linken Arm des Betreffenden, wobei der Arin erheblich verletzt und die Hand zer- schnitten wurde. Nachdem das Gußstück wie der gehoben, konnte man dem Verunglück en einen Notvevband anlegen und nach dem K ran ke n ha ns übersühren. * Hartha«, 22 April. Der Arbeiter Jahn, der in der verflossenen Woche auf offener Straße auf seine von ihm getrennt lebende Ehefrau schoß und dann flüchtete, ist in Kirchberg bei Zwickau verhaftet worden. * Hartmannsdorf 22. April. Bei den Aus schachtungsarbeiten zum Postneubau wurde gestern das vollständige Skelett eines Pferdes mit Ge schirr gefunden. Ketten- und Meffingbehang waren noch gut erhalten. * Dre-den, 22. April. Ein 17jähriger Ar beitsbursche und seine 16jährige Geliebte haben in der vergangenen Nacht in einer Werkstelle auf der Jakobsgaffe gemeinschaftlich Selbstmord