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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191404228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140422
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-22
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.04.1914
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ziatklageverfahren wegen Beleidigung der Post- beamten von Zabern eing<leitet. Major Schä- fer Halle bekanntlich Uber die Zustände im Zaberner Postamt gelegentlich der Zab«rnge- schichten im „Tagdlatt" lebhafte Klage gesiihrt. Er hatte seine Behauptungen durch Tatsachen belegt. In den Kreisen der Deutschen, die damals trotz aller Anfeindungen für das Deutschtum emgeireteu sind, erregt nicht nur die Erhebung dieser Air läge Protest, sondern nur mehr die Tatsache, daß nicht nur der ver antwortliche Redakteur, sondern auch der Per- leger strafrechtlich verfolgt wird. Freilassung der sranzSfischen Touristen in Nenbreisach. Die am Dienstag lei Reubreisach wegen Spivnag«ver-achts verbafteien drei französi schen Touristen Reckttsanwalt Eachet, sowie die Studenten Berni rind Deville sind am Sonn abend wieder aus der Haft entlassen worden. Die Konjunktor ans dem Arbeitsmarlt bezeichnet der amtliche Bericht als befriedigend. Die Zahl der Arbeitslosen hat abgenommen, trotzdem ist die Nachfrage nach Arbeitskräften lei den öffentlichen Nachweisstellen rege zu nennen. Ta der Sommer vor der Tur steht, ergeben sich somit mich günstige Aussichten für die allgemeine Wirtschaftslage. Bemerkenswert ist ein Ueberangebot an ausländischen Arbei tern sowo'I in der Landwirtschaft wie in der Industrie. Der Hauptgrund dafür ist beson ders die in Oesterreich sowohl wie in Ruß land vorgenommene Erschwerung der Aus wanderung nach Amerika. TaSzBefiuden Kaiser Franz Josephs, des im 84. Lebensjahre stehenden Nestors der europäischen Fürsten, läßt zu wünschen übrig. Der greise Monarch leidet seit 14 Tagen unter den Folgen einer Erkältung, die er sich bei dem Empfang« des deutschen Kaisers auf dem Penzinger Bahnhofe zuzog. Es handelt sich nur einen an sich leichten Katarrh unter einer geringfügigen Temperatursteigerung. Die Be sorgnis der Aerzte wurde durch den Eintritt eines Schüttelfrostes erregt, der bei Patienten in den achtziger Jahren ungewöhnlich ist. DaS englische KönigSpaar trifft am heutigen Dienstag nachmittags zu dem heiß ersehnten Besuche in Paris ein- Bei der Begrüßung aw dem Bahnhof ist Präsi dent Poincacee von seiner Gemahlin begleitet. Der König und die Königin nehmen im Aus wärtigen Amte Wohnung. Bereits am Aben des Ankunftstages findet beim Präsidenten im Elysee zu Ehren der königlichen Gäste eine Galatafel statt, bei der die mit Spannung erwarteten Trinksprüche ausgebracht werden. Für den bis zuni Freitag dauernden Besuch in ein reichhaltiges und glänzendes Programm vorgesehen, in dem die Truppenschau bei Vin cennes am Minwoch eine besondere Glanznum mer bildet. Ganz Paris prangt im Fest- schmuck und neien den Fahnen in den fran zösischen wehen solä)e in den englischen Lan- des'arben. — Die Londoner Blätter betonen noch einmal, daß die Petersburger und Pa riser. Wünsche, wonach England durch seinen Eintritt in den Zweibund die Tripleentente zu einem Dreibund erweitern solle, voreilig und deshalb zur Unwirksamkeit verurteilt seien. In europäischen Fragen sei es unklug und un möglich, die stetige Bewegung der öffentlichen Meinung vorwegzunehmen, die allein Defen siv- wie Offensivbündnissen Gewicht verleihe. Aus einer ganzen Reihe von Gründen mutz England ein Bündnis mit Frankreich und Rußland ablehnen, da es sich nicht in Ver wicklungen hineinziehen lassen kann, die es nichts angeheu, sondern nur den europäischen Kontinent berühren. Das wird man auch in Frankreich einsehen müssen, wo man weiß, daß die Entente eine Garantie gegen Angriffe und ungerechte Streitigkeiten, aber keine Unter stützung einer Angriffspolitik gewährt. Frank reich könne nicht verlangen, daß England ihm zu Liebe Freundschaften mit anderen Staaken aufgebe. - Exzellenz o. Dallwitz, der neue Statthalter aoa Elsaß-Lathriage». Wie allgemein erwartet wurde, ist die Ent- heidung in der Statthalterfrage während des Aufenthaltes deS Kaisers und des Reichskanzlers aus Korfu gefallen. Zum Nachfolger der Grafen von Wedel wurde, wie fchon gemeldet, der bis herige Gtaatsminister von Dallwitz ernannt, an besten Stelle tritt der Wirkliche Geheime Rat von Loebell. Unser heutiges Bild zeigt den neuernannten Statthalter. «Schstfcher Landtag. Zweite Kammer. 74. Sitzung vom 20. April. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung nachmittags 5 Ubr mit einigen Worten der Begrüßung. Abg. 51 o ch (Vpi.) berichtet über den Etat des Hauptstaatsarchivs und beantragt namens der Finanzdeputation A, das Kapitel zu ge nehmigen. Einstimmig wird das Kapitel bewilligt. Abg. Däbritz (kons.) berichtet über das neue Kapitel 4 im Etat, Kohlenfelder- oberflächeu betreffend. Abg. Friedrich (kons.) hält den An lauf von Kohlenfelderu für klug. Er bedauert, daß die Regierung nicht in allen Fällen, wo ein Bergwerk unter günstigen Bedingungen zu erstehen ist, rasch zugreift. Abg. Günther (Vpt.) bemängelt, daß so große Summen ausgewendet werden müß ten zrrr baulichen Herstellung der Gebäude aus den Kohlenfelderoberflächen. Er bittet, die Gebäude, die das betrifft, künftig in der Er- liuterungsspalte zu benennen. Er fragt an, ob noch weitere Ausgaben nach dieser Richtung zu erwarten sind. Finanzminister v. Seydewitz- Die Höhe der Aufwendungen für die Gebäude au den Ko'knfelderoberflächen bedauert auch die Regierung. Auf den Zustand der Baulichkei ten ist bei der Preisbemessung Rücksicht genom men worden. Dem Abg. Friedrich entgegnet der Minister, -atz der Staat nicht das Recht hat, in Betrieb befindliche Werke aufzu'ausen. Er hat nicht die Absicht, mit seinen Kohlen auf den Markt zu drücken. Nach wei erer mrwefentlicher Aussprache wird das Kapitel genehmigt. Sodann verhandelt die Kammer über die Neuerrichtung von AmtShauptmannschaften in Aue und Werdau. Abg. Döhler (natt.) gibt seiner Befrie digung darüber Ausdruck, daß Werdau eine Amtshauptmannschaft erhalten soll und bittet, das Dekret der Finanzdeputation A zu über weisen. Abg. Günther (Vpt.) be onft -atz die Deputationen iiberlastet seien, namentlich die Finanzdeputation A. Redner verwahrt sich gegen die im Lande von konservativer Seite erhobenen Vorwürfe, die 2. Kammer bringe zu wenig fertig. Gerade die Deputationen, die konservative Vorsitzende herben, seien im Rück stände. Man «volle damit das Ansehen der 2. Kammer schmälern. Die Vorlage sei vom grünen Tisch aus gemacht. Er enrpsiehlt, die neue Amtshauptmannschaft nach Kirchberg zu verlegen und empfiehlt, das Dekret der Rechen- schaftsdcPUiation oder Finangdeputation zu -überweisen, die mit ihren Arbeiten nahezu fer tig seien. Abg. Bauer (natl.): Der Gedanke einer Amtshauptmannschaft Kirchberg ist schon er wogen worden. Nach reiflicher Erwägung hat man dem jetzigen Vorschläge aus guten Grün den den Vorzug gegeben. Andere Behörden dürfte die Stadt Schwarzenberg keinesfalls verlieren. Redner regt an, die Amlshaup!- manirschaft Schwarzenberg durch einen Amts gerichtsbezirk -er jetzigen Amtshauptmannschaft Annaberg zu ergänzen. Er bittet, das Dekret der Finanzdevutation A zu überweisen. Abg. Opitz (kons.): Der Regierungsvor- schlag ist geeignet, unhaltbare Zustände zu be seitigen. Daß sich Härten herausstellen, müsse 'angenommen werden. Die Materie hat die Frnanzdeputation schon oft beschäftigt, deshalb soll ihr die Vorlage überwiesen werden. Abg. Bär (Vpt.) empfiehlt angesichts der Häufung der Geschäfte einjährige Lan-tags- lagungen: Zur Vorlage selbst spricht Redner im Sinne des Abg. Günther. Abg. Klein b empel (natt.): Ueber- rat'cht ha! nicht die Teilung an sich, sondern die Teilung in drei Teile und die Verge- nng der Teile an den Meistbietenden. (Leb- ' aftes „Sehr richtig.") Gegen die Regierungs vorlage sprechen gewichtige Bedenken. Abg. Dr. Seyfert (natl.): Eine Ueber- anstrengung der Beamten wünschen wir kei neswegs. Aber hier geh', man nicht iin Recht. Der Posten des Amtshauptmanns von Schwar zenberg wird zu einer Art Nebenamt herab gedrückt. Vor allem verurteilen wir die Her anziehung der Gemeinden zu Leistungen, die dein Staate zukommen. Das läuft auf eine Bevorzugung der gutgestellten Gemeinden hin aus und führt zu einer Art Konkurrenzkampf unter den Gemeinden. Die Petition aus Schwarzenberg ist durchaus beachtlich. Es li.A keine unabweisbare Notwendigkeit vor, Schwarzenberg zu schädigen, um so weniger, als gesagt worden ist, di« Schwarzenberger Amtshauptmannschaft würde unangetastet -leiben. Staatsminister Gras Vitzthu m v. E ck- st n d t : Abg. Günther hätte seine Rede vor zwei Jabren halten sollen, dann wäre die 2. Amtshauptmannschaft vielleicht in Zwickau gc- lielen. Die Vorlage ist keineswegs lediglich vom grünen Tisch erledigt worden. Ohne Härten geht es bei solchen Dingen nicht ab. Der Minister empfiehlt die Regierungsvorlage zur Annahme. Abg. Dr. Mangler (kons.) wünscht Ueberweisung der Vorlage au die Finanzdepu- tatiou A. Abg. Schnabel (kons.): Die Begrün dung der Regierungsvorlage ist keinesivegs ü erzeugend. Abg. Günther (Vpt.) wendet sich gegen die Ausführungen des Ministers und des Abg. Opitz. Abg. Spieß (kons.) spricht im Sinne des Abg. Opitz. Nach weiterer Aussprache wird das Dekret der Finanzdeputation A überwiesen. Nächste Sitzung: Dienstag nachmittag« 2 Uhr: Eisenbahnangelegenheiten. OerMche- >«d GSchstscheS. * — Witterungsau-ficht für Mittwoch, den 22. April: Teilweise Bewölkung, sonst warmes, trockenes Wetter. * — K o n t r o l l v e r s a m m l u n ge n. Die diesjährigen Kontrollversammlungen der Mannschaften des Beurlautenstandes im Amtsgerichtsbezirk H o h « n st e i n - E r n st - thal im Schützenhaufe (Altstadt) finden am 2 3. April vormittags 1 0 Uhr Landwehr 1, welche in den Jahren 1901, 1902 und 1908 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückversetzt ist, vor mittags 11 Uhr Landwehr l, welche in den Jahren 1904 und 1905, Reservisten, welche im Jahre 1906 in den Dienst getreten oder in diese Jahres.lassen zurückversetzt sind, nach mittags 2 Uhr Reservisten, welche in -en Jahren 1907, 1908 und 1909 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zu rückversetzt sind, am 24. April vormit tags ^10 Uhr Reservisten, welche in den Ja'ren 1910, 1911, 1912 und 1913 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zu rückversetzt sind, die zur Disposition ihrer Trup penteile und die zur Disposition der Ersatzbe hörden Entlassenen, vormittags 11 Uhr Ersatzreservisten, welche in den fahren 1881, 1882, 1883, 1884, 1885 und 1886 ge- l oren sind, nachmittags 2 Uhr Ersatz reservisten, welche in den Jahren 1887, 1'888, 1889, 1890, 1891, 1892 und 1893 geboren sind. * — Kreisfe st der Niedererz geb. Jünglingsvereine. Am 16. dss. Mts. fand im Wwldschlößchen am .Höhl teich die Frühjahrskonferenz des Niedererzg« birgischen Kreises evangelischer Männer- und Jünglingsvereine statt. Es wurde u. a- be schlossen, das diesjährige Kreisfest am Him- melsahrtstag in H o h e n st e i n - E r n st - thal, St. Trinitatisparochie, a'zuihalten. Als Festprediger und Hauptredner der Nachversammlung wurde der Vereinsgeist liche für Innere Mission, Pastor Wendelin in Dresden in Aussicht genommen, dessen Zusage auch bereits eingetroffen ist. * — Für das Versicherungs- amk bei -ar Kgl. Amtshaupt mannschaft Glauchau findet nächsten Sonntag von vormittags 11 bis nachmittags 1 Uhr im Zimmer B des Dienstgebäu-es der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau die Wahl der Versicherungsvertreter als Beisitzer des Versicherungsamtes statt. Eingegangen sind hierzu zwei Vorschlagslisten der Arbeitgeber und drei Vorschlagslisten der Arbeitnehmer. Liste B der Arbeitgeber enthält u. a. die Namen Fabrikbesitzer Ehrhard Hoermann- und Wilhelm Bahner-Oberlungwitz, Fabrik' esitzer Richard Rüschpler- und Bergdirektor E. Jobst- Gersdorf und Rittergusoberinspekior L. Dek ker-Callenberg. Liste B der Versicherten ent hält u. a. die Namen Wirker Mar Katz sch-, Geschirrsphrer Franz Tippmar- und Wirker Gustav Bennewitz-Oberlungwitz, Bergarbeiter Louis Vieweg (Kaisergrube)-, Wirker Clemens Sieber- und Lagerhalter Ernst Star'-Gersdorf und Stricker Bernhard Dietz in Hermsdorf; Liste C enthält u. a- den Namen Werkmeister Paul Hartig in Callenberg. * Hohenstein-Ernstthal, 21 April Die Tischler- und Schlosser-(Zwangs-)Innung für den Amtsgerichts'. Hirt Hohenstein-Ernstthal hielt gestern nachmittag im „Meifterhauö" die diesjährige mündliche Prüfung der auslernen- dcn Lehrlinge verbunden mit Ausstellung der gefertigten Gesellenslücke ab. Außer den Her ren der Pr ffungskommission l)atte sich eine Anzahl Jnnungsmeister und Väter sowie son- stig« Interessenten eingefunden. Zu prüfen waren 16 Lehrlinge, 13 Schlosser und 3 Tisch ler, darunter 2 von der Gewevbekammer Chemnitz überwiesene Schlosserlehrlinge aus Lichtenstein bezw. Hohndorf. Die Gesellenstücke waren fast durchgängig mit Fleiß und gutem Verständnis gefertigt und stellten lei den Schlossern hauptsächlich Schlösser, bei -en Tifchlern Schränke dar, doch waren auch ein scniber ausgeführter Salontisch und eine Tür füllung aus Eisen vertreten. Herr Tischler obermeister Wappler begrüßte zunächst die Er schienenen im Namen der Jimung aufs herz lichste und nahm die Prüfung der 3 Tischler lehrlinge vor, worauf Herr Schlosserobermeister Stadtrat Lange die Schlosserlehrlinge der Prü fung unterzog. Die Antworten zeigten ein guks Fachverständnis und zufriedenstellende Allgemeinbildung. Nach Begutachttmg -er Ge sellenstück« gab Herr Tischlerobermeister Wapp ler die Gesamtbewertung der vor einiger Zeit stattgefund«nen praktischen sowie schriftlichen und der beendeten mündlichen Prüfung be kannt. Von den Schlosserlehrlingen konnten iin Praktischen zwei das Prädikat „sehr gut", 8 „gut" und 3 „genügend", im Schriftlichen 1 „sehr gut", 5 „gut" und 7 „genügend" erhal ten. 2 Tischlerlehrlingen wurde im Prakti schen „gut" und 1 „genügend", im Schriftlichen 1 „gut" und 2 „genügend" ^verkannt. Im Mündlichen wurde als Durchschnittszensur „Mt" bezeichnet. Anschließend hievan entließ Herr Wappler die Au-gelernten mit etwa folgender Ansprache: Eure Lehrzeit ist beendet, ein neues Leben beginnt für Euch. Ihr sollt Euch nun selbst kleiden und ernähren und den Eltern die größte Sorge abnehmen. Zunächst Pie mate riellen Sorgen. Trotzdem aber uxrßen sich Vater und Mutter doch noch iveiter mit Euch beschäftigen müssen. Sie müssen Obacht auf Euer geistiges, sittliches und moralisches Wohl geben. Sehr angebracht ist es, wenn IHv nun jede Gelegenheit benutzt, Euch' weiter zu bil den. Ueber kurz oder lang wird der oder je- ner das Vaterhaus verlassen, dann haltet an Euch und seid bestrebt, Euch allerorts den be stehenden Jugendvereinen anzuschlietzen. Be wahrt Euern Körper vor Schaden, hütet Euere Sittlichkeit und denkt stets moralisch. Ver bringt Eure Zeit in richtiger Weise, eine Stunde der Jugend im Unrecht verwendet, kann niemals im Alter ersetzt werden. Ihr, die Ihr Euch nach . der Westgrenze unseres Vaterlandes begebt, hütet Euch vor den Wer lern der Fremdenlegion. Erhaltet Euere Kraft dem lieben deutschen Vaterland«. Redner schloß: Wir wünschen Euch Glück und Segen auf Eurem künftigen Lebensweg, behaltet die Mahnungen, die Schule und Vaterhaus Euch gegeben, in Eurem Herzen und denkt ost dar an, wenn Ihr in der Fremde seid. Gottes Segen möge auch fernerhin mit Euch sein! Der Obermeister sprach sodann die Lehrlinge als solch« los rmd vor offener JnnungSlade durch Handschlag zu Gesellen. Mit Behändi- gung des Lehrbriefes fand die Entlassung ihr Ende. * — Feueralarm der Fabriken und Feuerwehr erklang heut« nachmittag gegen X 4 Uhr. In einem Holzschuppen des Hauses Lim'ach« r Straße 28 (Besitzer Oskar Kirste) war Feuer ausgekommen, das in kurzer Zeit auch auf das Haus Limbacher Straße 27 (Besitzer Richard Wendler) Übergriff. Beide Häuser brannten in -urzer Zeit lichterloh, noch bevor die Feuerwehr richtig eingreisen konnte. Die Nachbarhäuser werden geräumt! Bei Kirste wohnten die Familien Markert, Bittrich, Nün- del und Frau verw. Helbig, bei Wendler die Witwen Reinhold und Krause. Das Feuer teilte sich dem Hause Limbacher Straße 26 (Besitzer Schlossermeister Lederer) über. * — „Der nackte Mann", der seit einigen Wochen nichts mehr von sich hören ließ, ist in der vergangenen Woche wiederholt ausgetreten. U. a ist er, wie uns aus unse rem Leserkreise berichtet wird, in der Näh« des Marktsteiges und des Bahnwärterhäus chens am Logenhaus beobachtet worden. Fast wäre es dem dortigen Bahnwärter gelungen, den Burschen, der krankhaft veranlagt zu sein scheint, festzunehmen. Der als noch ziemlich jung geschilderte Mann trat Dienstag und Freitag gegen ^5 Uhr nachm. auf und soll gutgekleidet gewesen sein und auch'«in Fahrrad mitführen. Beim Nahen von weiblichen Spa ziergängern entblößt der Unbekannte den Un terleib. Hoffentlich gelingt es, den „nackten Mann", wie ihn der Vollsmund getauft hat, doch noch zu erwischen. "—Lotterie. In die Kollektion von Emil Fr. Zeuner hier fiel bei der gestrigen Zie'ung der Sächsischen Landeslotterie aus die Nummer 46 065 ein Gewinn von 1000 Mark. — Oberlungwitz, 21. April. DK All gemeine Orts ranken'asse Oberlungwitz und Gersdorf hielt gestern abend unter dem Dovsitz des Herrn Nadelfabrtkanten Max Schindler im „Forsthaus" eine Generalversammlung ab, in der zunächst nach der Vorsitzendenwahl die Herren Schneidermeister Paul Woerner und Färbereiar- bester Emil Rothe als Beisitzer gewählt wurden und die Rechnungsablage für 1913 erfolgte. Nach dem Bericht der Prüfungskommission, die das um fängliche Werk eingehend nachgepräft hat, er folgte die Richtigsprechung. Sodann geneh migte inan die vom Vorstand ausgearbeitetc Dienst- und Krankenordnung und beschloß die Anstellung von 12 Krankenkontrolleuren. Hierzu wurde Oberlungwitz in 8 und Gersdorf in 4 Krankenkontrollbezirke eingeteilt. Die erforder lichen Kontrolleure wurden bestimmt und so dann noch verschiedene interne Kastenangelegen heiten erledigt. h. Gersdorf, 21. April. Der Konsum- Verein Gersdovf-Lugau Höft sein« Generalver sammlung gin 3. Mai im „Blauen Stern" ab. U. a. sieben der Grundstückskauf und Neu au aus der Tagesordnung. X Langenberg, 21. April. In der gestern nachmittag im Rauschen Gasthof stattgefundenen Versammlung der hiesigen Jagdgenostenschast wurde mit 92 von 125 abgegebenen Stimmen beschlossen, die Jagd auf weitere 6 Jahre zum Preise von je 800 Mk. an den bisherigen Pächter, Herrn Gemeindevorstand Best in Meins dorf, wieder zu verpachten. Der Beschluß ist im Grunde genommen also der gleiche, wie der in der vorigen Versammlung gefaßte, so daß der eingelegte Protest gegenstandslos blieb. X Langenberg, 21. April. Tine gerade in der Jetztzeit wohlangebrachte Trächtigkeit zeigte eine Kuh des Gutsbesitzers Willy PohlerS hier, die dieser Tage drei lebende und gesunde Kälber zur Welt brachte, ein Resultat, das zur Nachahmung nur „empfohlen" werden kann. X Kallen, 21. April. Mit den Arbeiten für den Kapellenneubau ist begonnen worden. Für den Bau, der noch in diesem Jahre in Benutzung
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