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ÄÜW IHN WipMriiiHnlüIWin ämnpr UUUs»I«N MWWMMMMl «»III > »»I » « w Nr. 8Ä. Donnerstag, den S April 1VL4 41. Jahrgang ^"StN <d< ^»S Oertliche» «nd LSchstsch-S * — Vor Ostern. Nicht erst die Auio- mobile und Fahrrüder sind es gewesen, die der stillen Woche vor Ostern ihren einstigen Cha rakter geraubt haben, der sich nur noch in weltenfernen Orten erhalten hat, der Weltver kehr hatte schon früher die Schleier einer weihevollen Betrachtung entfernt, die einst die Karwoche nmsärrmten. Heute ist in ihr der Schaffenseifer für die Festvorbereitungen groß, zumal in den Familien, in welchen vor we nigen Tagen ein Wohnungswechsel stattgefun den hat, will man zu Ostern auch die letzte Spur der bisherigen Unfertigkeit beseitigt wis sen. Der Hausfrau erwachsen in ihrem Heim auch ohnedem viele Anregungen zur Tätigkeit und sie beneidet vielleicht im stillen ihre Mit- schwestern, die in einem Berufe stehen, von den Beschwerden eines Großreinemachens nichts wissen und die Beschaffung des Osterbratens und Festtagskuchens nicht selbst zu überwachen haben. Aber wenn dieser kleine Neid vorhan den war, er verschwindet ebenso schnell wieder, wie er gekommen ist, denn was der Oster - friede bedeutet, das erkennt nur der, der vor her sich mühte. Und es gibt für die Mühen einen reichen Lohn, die Behaglichkeit zum Fest, der Dank, der aus allen Augen strahlt für die Traulichkeit im lieben Heim. Das Wort „Feiertage" hat eben seinen besonderen Klang. Und diesen Klang sollte es auch be halten. Die günstige Frühlingswitterung ist zwar in den letzten Tagen ettvas schwankend geworden, und wenn kein Weißes Fest kommt, kann doch ein Aprilschauer sich einstellen, aber an allerlei Plänen für ein weitgestaltetes Feiertagsprogramm fehlt es nicht. Wer Rule und Rast nicht erträgt, den wird auch niemand hindern, es auszuführen, aber Frühling ist noch lang, lassen wir auch einmal der Be schaulichkeit, mit der in den Arbeitswochen so kurz umgesprungen wird, ihr Recht. Dann kommen auch die rechten Feiertagsgedanken von selbst, die so gute Wegweiser sind für die kommenden Wochen. Dann kann auch noch eine herzliche Abschiedsaussprache mit all den jungen Leuten erfolgen, die das Elternhaus verlassen, um sich einem Lebensberuf in Treue und regem Pflichteifer zuzuwenden. Die Auen sind grün geworden, manches bunte Bild zeigt sich schon in den Gärten, an welchen das Auge mit Wohlgefallen hängt. Der junge, herbe Lenz ist und bleict nun einmal der beste und unermüdlichste Konkurrent für die flüch tigen Tagesfreuden, die kommen und gehen. Von Ostern bis Pfingsten ist diejenige Zei. im Drei Tage liegt die Oster-Nummer unserer Zeitung auf Mn SeWftrlenten, Hoteliers, Reftanrotenreo, VeWöWWlodalen usw. bietet daher diese Nummer eine besondere Gelegen heit zur Verbreitung ihrer Empfehlungs- Anzeigen. Wir bitten, Inserate für die Oster-Nummer rechtzeitig, möglichst bis Donnerstag abend aufzugeben, damit für gutes Satz-Arrangement und günstige Placierung Sorge getragen werden kann. — Jahre, in der am meisten wir uns als Men schen fühlen, in der auch der Automo ileigen- tümer es liebt, eimnal auf Schusters Rappen sich die Welt anzusehen, den er verliert, wenn er mit dem Frühling um die Wette sich be eilen will. Der Osterverkehr setzt schon in die sen Tagen ein, die Ferien, der militärische Urlaub bevölkern die Eisenbahnzüge und man cher liebe Besuch wird von Herzen willkommen geheißen. Darum heißt es, schaffen, zurüsien für Ostern! *— Der erste Saaten st ands- bericht im neuen Jahre für das Reich, der den Stand der Herbstsaaten für den Anfang April angibt, ist im Reichsanzeiger veröffent licht worden. Er bezeichnet den Stand des Winterweizens mit 2,5 gegen 2,3 im Dezem ber und 2,7 im April des vorigen Jahres, den des Winterroggens mit 2,4 gegen 2,3 bezw. 2,7. Die vielen Niederschläge, so heißt es in den Bemerkungen, erschweren und ver zögern die Frühjahrsbestellung erheblich. In den überschwemmten Niederungen und auf schweren Böden ist sie zurzeit unmöglich. Von allen Seiten wird übereinstimmend der Ein tritt warmer und trockener Witterung als not wendig bezeichnet. Die Wintersaaten haben den Winter im allgemeinen gut überstanden. *— Personalien. Zu ständigen Stellvertretern des Vorsitzenden des Vevsiche- rungsamtes für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau sind die Her ren Regierungsamtmann Dr. Kuntze und Ne gierungsassessor Dr. Gelbhaar, beide in Glau chau wohnhaft, bestellt worden. * — Der 14. Turnkreis der Deut schen Turnerschaft, umfassend das Königreich Sachsen, hat die Ordnung für seine großen Ein Wintertraum. Roman von Anny Wothe. 10. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) (OopztriAstl, 1912 Verfluchte Geschichte! Er wußte nicht aus noch ein mi. diesen Sportsachen. Aber Bella batte ja darauf bestanden, daß er mitmachte, na, und ivas Bella wollte, das hatte sie ja noch immer durchgesetzt. Brummend trollte er sich ins Haus. „Was man mit dem Jungen f r einen Aerger Hal," feu zte Tau e Bella, ihre Schnee slace, auf die sie sich stützte, heftig aufstoßeud, „aber was wird denn nun mit Dir?" forschte sie, Jngelid scharf ins Gesicht sehend. „Unsere Mannschaft ist nicht beisammen, Tante. Ich habe James Wood versprochen, beute auf der Bo.sleigh ahn den Aar zu lewen." „Wood? Das ist der verrückte Kerl, der immer durch die Luft schwirot. Gott bewahre, was Du auch immer für Bekanntschaften Has! Manieren sind ja tadellos, a er ich möchte Dach warnen, Jngelid. So was vergißt nur zu leicht seine untergeordnete Stellung." Jngelids Augen flammten auf. Acer sie preßte die Lippen, die schon eine hastige Antwort aussprechen wollten, fest auß einander. — Am Start wurde es jetzt lebendiger. Rr del und Bobs wurden herangeschoben, und überall tauchten Weiße Mützen und weis c Sweater aus, Lachen und Scherzen schwirrte durcheinander. Gerwin Rottock kam, angetan mit den neuen Wickelgamaschen, die er sich in großen Wulsten verkehrt umgeschlungen hatte, einen Rodel an der Hand, auch zum Start. „Wiitste mit, Bella," fragte er, „dann rasch." Tante Bella kreischte. „Du? Du kannst doch garnicht." „Das lernen wir. Andere haben es do ; auch gelernt." „Es ist ganz ungefährlich, gnädigste Gn sin," mischte sich der Gesandtschastsattachee von Sutheim, der eine 'feuerrote Sportkappe über seinen runden Kopf gezogen hatte, in das Gespräch. „Steigen Sie nur auf. Es ist herrlich versichere ich Ihnen." Tante Bella sah sich hilfesuchend um. „Bitte, Tante, tu's nicht," wehrte In gelid. „Nun gerade, ich werde doch wohl noch rodeln können!" Mit Hilse Sutheims, dem sie ihre Schnee st. le anvertraute, fetzte sie sich denn zum Gaudium der Umstehenden auf dem Rodel umständlich zurecht. Die graue, gestrickte Sportjacke, die ihr .uim Sitzen zu eng war, denn Tante Bella war von an.ehnlichcr Lei.esfülte, knöpfte sie euergsich auf, sodaß sie lang hinter ihr her in den Schnee stippte. Niemand achtete darauf. Gerwin Rottock sah auf dem Rodel mit Siegerolicken um sich. Er kam sich sehr wichtig vor in dem Augen Kick, wo er zum ersten Mal mir einer Dame zu Tal fu. r. Gestern ha te er schon heimlich geübt. Bei den Kurven war er zwar immer in einen Schneehaufen gefahren, aber was chadete das? Es erhöhte nur das Vergnügen. „—itzt Du, Bella? Ja, na, dann los!" „RodebHeil, Rodel.Heil!" schrie es von allen Seiten, und fort sauste nach einigen ver zweifelten Anstrengungen des Lenkers das ileim Gefährt. „Achtung, Rockfchlippen," schrie es lachend inter ihnen her. Taute Bella griff entsetzt nach ihrem Pa letot, aber da war das Unglück schon g. schehen, das alte Geschwisterpaar walzte sich kopMer in dem tiefen Schnee. Alles stürmte ein Stück' des Weges hina , um zu Helsen. Auch Jngelid mußte Wider Willen lachen. Zu komisch hatte es ausgcsehen. Des Onkels Monocle saß a er „och fest, und das war die Hauptsache. Tante Bella behauptete, daß er sogar des Nachts damit schliess. „Hast Du Dir weh ge an, Tante?" fragte Jngelid. mühsam das stachen verbeißend und der dicken Dame den Schnee von den Kleidern klopfend. „Du herzloses Geschöpf, Du lachst Wohl noch gar über uns? Beide Beine hätten wir brechen können." „Aber Ur habt sie ja nicht gebrochen. Im j übrigen war nur Deine Jake daran schuld." I „So, meinst Du?" „Natürlich, gnädigste Gräfin," behauptete Sutheim. „Aller Anfang ist schwer. Versuchen Sie es nur noch einmal." Unschlüssig sah Tante Bella sich um. Dann seufzte sie tief auf und ein unglaublich komisches Lächeln flog um ihren breiten Mund, als sie aus tiefster Seele versicherte: „Nuu werde ich auf die alten Tage noch ganz verrückt. Junge, Junge, was soll aus uns werden?" „Wir rodeln, Alte," lachte Graf Rottock vergnügt. „Vorwärts, los!" lind nachdem Tante Bella auf dem Rodel ordentlich verstaut war, wobei alle Umstehen den hilfreiche Hand leisteten, flog der Rodel die beschneite Straße hinab, einem ungewissen Ziele zu. Jngelid sah dem Zweisitzer fast böse nach. Da fuhr nun aw dem Rodel dahin, ivas eigentlich ilr ganzes Leben ausmachte, ihre ganze verkümmerte, verbitterte Jugend. Die engbcgrenzte Häuslichkeit der Ge schwister ihres verstorbenen Ba ers, der seinen Kindern nich.s als Schulden hinterlassen, das war ihre Weit, ihre und Irmengards Heimat. Schreien lütte Jngelid können, und drohend die Fäuste heben, und doch mußte sie den beiden noch dankbar sein und demütig die Hände küssen, daß sie so treu für sie und die Schwester sorgten. Wie eine Erlösung aus der Hölle war ihr voriges Jahr, hier in 2wrkmf, Leos Wer- ung gekommen. Er gefiel ihr, sie achtele und schätzte ihn, sie hatte ihn, wie sie bis jetzt qe- glau.t, sogar lieb, wenn auch vielleicht nicht so, wie er sie lie te. Sie hatte das eifrigste Bestreben, ihm eine treue Frau, eine ver> st ndige Gefährtin zu sein. Leos Verhältniste waren gl-uzend, und oft, ach, nur zu ost, träumte sie mit geschlossenen Augen, wie es sein möchte, wenn sie erst einmal als Herrin auf Wolfsau schaltete. Nicht mehr ängstlich mit jedem Groschen rechnen, nicht mehr d.c ewigen Ermahnungen Tante Bellas und die derben, schonungslosen Wahrheiten des Onkels hören zu müssen, dünkte ihr schon ein Para dies. Wenn sic zuweilen doch voll ängstlicher Scheu daran dachte, daß ihre Neigung zu Leo am Ende doch nicht ausreichen könnte, für ein ganzes, langes Leben, dann hatte sie ganz entsetzt über ihre eigenen Gedanken alles Unbequeme wett von sich geschoben, und nur dem Augenblick gelebt. Nnd wenn Leo, dem nicht ein Zug ihres Antlitzes entging, der in ihrer Seele zu lesen verstand, wie kaum ein anderer, besorgt fragte und forschte, und sie, von dem Gefühl ihrer innerlichen Ehrlichkeit getrieben, von ihren Zweifeln und Kämpfen sprach, da hatte ihr Leo mehr alL einmal ge antwortet: „Laß doch das Grübeln, Jngelid. Meine Liebe ist so stark und groß, so fest und treu. Sie reißt Dich über Abgründe und schiwin delnde Grate, sie hält, sie trägt Dich. Sieh, Kind, ich kann Dir so nachsühlen, wie um- sicher Du in Deinen Gefühlen vorwärts tappst, und es ist mir lieb, daß es so und nickt m- ders ist. Gerade ob Deiner Ehrlichkeit liebe ich Dich doppelt. Als ich um Dich warb, wußte ich, daß ich Dir nichts war, als eine gute Partie, die Du nicht ausschlagen durstest und wolltest, weil Du Dich hinaussebntest aus der engen Hast. Aber ich wußte und fühlte auch, daß meine beiße, treue Lielc die Deine wecken würde. Damals gelobte ich mir und Dir, Jngelid, daß ich dienen wollte um diese Liebe, und täglich, stündlich iah ich Deine Zu ei- gung, Dein Vertrauen zu mir, wachsen Es gab eine Zeit, Jngelid, da habe ich gcocc.:. t, und ich schäme mich jetzt, daß ich es den en konnte, wenn ich Dich nur erst als mein We-- in Wolfsau hätte, dann wäre alles gut, und beute muß ich Dir sagen: Du kannst nur mein Wei werden, wenn Du mich wirtlich lie st!" lind Jngelid hatte dann fest den Kops gegen seine Schulter gelehnt und gesagt: „Ich will es lernen, Du lieber, Guter." — Jngelid, die jetzt langsam dem Schbotz- botel zuschrit, dachte daran, wie Leo ihren leichtsinnigen, jungen Bruder Ott, der bei der Garde in Berlin als Leutnant stand, erst vor ganz kurzer Zeit vor einem schimpflichen Ende ewahrt, als Ott Schulden hatte, und sich eine Kugel durch den Kops jagen wollte. Aber nicht nur Otts äußere Verhältnisse « alte Leo mit Ilmsicht und Energie geordnet, sondern mit echt brüderlicher Liebe und Treue, wenn auch mit unerbittlicher Strenge, hatte er sich des vaterlosen, jungen Sausewinds an genommen. , (Fortsetzung folgt.) und duster vielen 8törungen uusgesetst ist, ist SS notwsncki§, äsm Körper NSUS Kratts nnä WiclsrstanäskäkiZksit 2U §sdsn, öss Llul LU dsrsioksrn. In den ersten k'rükMstrsmonuten ist der Körper dell meisten und ernsteren Ltörungen V Winnen UN MU 2UI- Hund tmt, NIN dem Körper neue Krllltk, I^esterm- »usgesetrt, deskslb ist es von grösster WicKUgkeit, das» man ein vielerprosttes Mittel VH energie und gesundes süssesten 2U verleihen. (Ovolscltklu 0,5, kisvuoxydkzrdcst »v Lucker rsduuöso 0,75, »romLtlscks Ssst^uätoil« 1u 40, Nsst Von äurotiZr-siksnösm Lrko1§ ksi Lokwäokttoksn, ^srvössn unä Mulsrmsn. kurKinäsr, ärs in äsr Lnlwioklung rurückklsidsn; dsi msnZsIksktsr Lrnskrun§. kreis UL. Z.— die Planest« in ^potsteken. ^ngenestm von Oesostmsost — von ^ung und ^It gerne genommen. 1 »uok I» sdonso wirksam vis riss tu ^»soiron, sskr dognsm im Osbrsuods, io OILsodon » ktlc. 2.5O, ru kaksa io ^potdstrsn; m»n »okts auk ckvn dlsmon L^SLLLSIL LIL "DLOUkMirids" unck voiss Trs»tr:präp»r»tv rurüok. giokor 7.U lmbvn von: LnLsl-Hpotstska Ullck Mostrsn-Apotstkks in ttvkenstoin Ernsttkitl,