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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191404024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-02
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.04.1914
- Autor
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nommene,« Gegenstände» eine kleine Geldkas sette für seinen eigenen Bedarf angefertigi. Bei seinem Abschied ließ er sie einem anderen Lekrling zum Fertigmachen zurück und hat sie nicht wiederbekommen. Wo die Kassette geblieben ist, kann nicht sestgestellt werden. Das Gericht sprach den Angeklagten frei, da die Sache nicht als wertvoll angesehen wer den kann. Es sei häufig vorgekommen, das', sich einer der 10 Lehrlinge des Meisters eine Sache angefertigt habe. Durch diesen Frei spruch ist die Laufbahn Gnauks, der als tüch tiger Soldat gilt, gerettet worden. Zu be merken ist noch, daß wegen dieser Lappalie der Angeklagte in Begleitung eines Unterof fiziers von der Küste Dänemarks nach hier lommen mußte. * Rossen, 31. März. Wirtschaftsbesitzer Hanisch in Burkhardtswalde wurde aus seinem Wagen geschleudert und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. * Grotzsteiuberg, 31. März. Der 18jährige Dienstknecht L. griff, jedenfalls aus Uebermut, aus dem Fenster seiner Schlafkammer nach dem Draht der elektrischen Leitung, die dort vorüber geht, blieb daran hängen und wurde vom Strom getötet. Nur mit Mühe konnte man den Un glücklichen vom Leitungsdraht losbekommen. * Crimmitschau, 31. März. Eine recht humor volle Reoanchegeschichte zwischen einem böheren Schulmann und einem kleinen Dorfknirps spielte sich kürzlich in einem Nachbarorte ab. Kam da dec Herr Schulrat, um die Kleinen auf ihr Kön nen zu prüfen, in die Schule und stellte an einen durch die Anwesenheit des fremden Herrn etwas schüchtern dreinschauenden rotbäckigen Jungen irgend eine Frage. Die Antwort blieb aus. Auch auf wiederholtes Fragen und Nachhelfen blieb der kleine Mund stumm. Als der Herr Schulrat aber das Dorf einige Stunden später verlassen wollte und ein daherschlenderndes Bürsch chen ansprach: „Ist das der richtige Weg nach M", erhielt er die prompte Antwort: „Siehste, heite früh wußte ich nischt, itze meßt Du nischl?" * Delitzsch, 31. März. Zu den Unterschla gungen bei der Delitzscher Stadthauptkasse im Herbste vorigen Jahres, über die wir wiederholt berichteten, erstattete gestern die Untersuchungs kommission in nichtöffentlicher Sitzung den Stadt verordneten eingehenden Bericht. Die Unter schlagungen waren durch die Flucht des Rendanten Rudloff und den Selbstmord des Kontrolleurs Meley entdeckt worden. Der Antrag der Kom mission ging dahin, den ersten Bürgermeister regreßpflichtig zu machen und ein Disziplinar verfahren gegen ihn bei der vorgesetzten Behörde zu beantragen. Der Antrag wurde von den Stadtverordneten einstimmig angenommen. Die Höhe der Unterschlagungen, soweit sie festgestellt werden konnten, beläuft sich auf etwa 175OM Mk. Atleiue CHrontt. * 8» dem BootSunglück auf »er Spree bei Köpenick. Der Schiffsführer Polzenhagen und der Bootsmann Valentin, die vor einigen Tagen auf der Oberspree bei Köpenick den Zusammen stoß zwischen ihrem Schleppdampfer und einem Spindlerschen Fährboot verursach: haben sollten und festgenommen wurden, inzwischen aber wieder auf steten Fuß gesetzt waren, sind auf Veranlassung des Untersuchungsrichters aufs neue verhaftet und .dem Unicrsuchungsgefängnis in Moabit zugeführt worden. Die Untersuchung der Katastrophe hat für die Schuld der beiden Verhafteten so schwer belastende Momente er geben, daß ihre Wlederverhaftung zu Recht be stehend erscheint. * Masseuerlrankougen von Soldaten. Beim 2. Bataillon des 50. Infanterie-Regiments in Rawitsch ist ein großer Teil der Mannschaft unter heftigen Durchfallserscheinungen erkrankt, gegen die sich bisher alle Maßnahmen der Aerzte als wirkungslos erwiesen. Da immer neue Erkran kungen hinzukommen, ist den Mannschaften ver boten worden, außerdienstlich die Kaserne zu verlassen. * Mafsenerkrankuogen in Petersburger Fabriken. In verschiedenen Petersburger Fabri ken sind am Montag un ganzen 272, in Riga 44 Arbeiterinnen erkrankt. Es laufen noch fort gesetzt Meldungen von weiteren neuen Erkran kungen ein. Psychiatrische Sachverständige, die vom Handelsministerium zu Rate gezogen wurden, gaben ihre Meinung dahin ab, daß epidemisch auftretende Hysterie vorlicge. — Eine spätere Meldung besagt: Die Massencrkrankungen von Fabrikarbeiterinnen dauern fort. Am Diens tag vormittag sind in einer ^.abaksabcik 60 und in einer Gummisabcik 20 Arbeiterinnen eArankt. * SchiffSkataftrophe im Kanal. Im Acrmel- Kanal stieß der englische Dampfer „Gauntlett" mit dem dänischen Schoner „Niels Juel" zu sammen. Der Dampfer sank sogleich. Von seiner Besatzung konnte nur ein Manu gerettet werden, die Zahl dec Ertrunkenen beträgt etwa vierzehn. * Untergang crncs RhenffchleppdampferS. Wie aus Duisburg gemeldet wird, geriet der Hufenschlcppdampfer „Jean Dewyk" gestern nach mittag beim Verlassen des Parallelhafens in die starke Rheinströmung. Die Wellen schlugen über den tiefliegenden Dampfer, der infolgedessen sank. Zwei Matrosen sind ertrunken, der Schiffsführer und ein Matrose wurden gerettet, letzterer ist schwer verletzt. * Schwerer Neberfall. Der Handelsmann Reinheim aus Platkow wurde auf der Chaussee Staupitz—Lamsfeld von zwei Handwerksburschen überfallen und schwer verletzt. Darauf steckten sic seinen Wag-n mit über 3000 Mark Zeug waren Inhalt in Braud. Der Wagen wurde eingeäschert. * Die Untersuchung gegen die Berliner Ge sundbeter, denen der Tod der Hofschauspielcrinnen Butze und von Arnauld zur Last gelegt wird, nimmt ihren Fortgang. Der polizeiliche Kampf gegen die Gesundbeter stößt allerdings, wie stets, so auch jetzt auf Schwierigkeiten, da die Gläu bigen, die mit diesen Personen in Verbindung treten, aus Schamgefühl oder aus anderen Gründen es unterlassen, ihre Erfahrungen der Polizeibehörde mitzuteilen. * Der Kopf vom Rumpfe getrennt. Als gestern früh der Flieger Schaetz, der von Mün chen bis Vilshofen (Oberpfalz) geflogen war und dann wieder umkehrte, in Frontenhausen (Nieder bayern) eine Notlandung vorgenommen hatte, ersuchte er mehrere umherstehende Männer, den Apparat vor der Abfahrt zu halten. Der Pro peller war schon angctrieben, als plötzlich der Schlosserssohn Daffner unter den Apparat lief. Dem Unvorsichtigen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. * Feuer in einer Filmnicderlage. In Mos kau brach in einer Ftlmniederlage infolge einer Explosion Feuer aus, wodurch 2 Personen ge tötet wurden und 2 schwere Brandwunden erlitten. * Einem bestialischen Mord kam man in Mogilno in Posen auf die Spur. Unter dem dringenden Verdacht des Gattenmordcs wurde dort der Landwirt Maciejewski verhaftet. Das dem Verhafteten gehörige Wohnhaus brannte dieser Tage nieder. Bei den Aufräumungsarbeitcn fand man im Keller die verkohlte Leiche der Frau Maciejewski. Kopf und Beine waren ihr vom Rumpfe getrennt, sodaß zweifelsohne ein Mord vorliegt. Die Eheleute lebten sehr un glücklich zusammen; daher richtet sich der Ver dacht der Täterschaft gegen Maciejewski, der auf Veranlassung der Gnesencr Staatsanwaltschaft festgenommen wurde. Er bestreitet jede Schuld. Maciejewski hatte drei Geliebte. Zwei von ihnen wurden ebenfalls verhaftet, da sie der Beihilfe verdächtig sind. * Selbstmord des Inhabers der Spar- uod Lrihbank Oeynhausen. Der Inhaber der Spar- und Lechbank Oeynhausen, Bankier Emil Scheffcr, machte in der Nacht zum Montag in einem Hotel in Hildesheim seinem Leben durch Erhän gen ein Ende. Ueöer die Ursache des Selbst mordes ist Authentisches noch nicht bekannt. Gebern nachmittag wurde von einem Notar und einem Bankier der Nachlaß ausgenommen; außerdem ist ein Vertreter der Deutschen Treu handgesellschaft in Berlin anwesend, um festzustellen, ob eine Ueberschuldung vorliegt und der Konkurs angemeldet werden muß. Die Bank ist geschlossen. Hunderte von Gläubigern und Depvtinhabern, meist kleine Leute, stehen vor dem Geschäftslvkal weinend umher. Gerücht weise verlautet, daß Scheffer, der sehr bescheiden lebte und das größte Vertrauen genoß, sich kürz lich mit einem Arzt in Hildesheim in Spekula tionen eingelassen habe, die sehlgeschlagen seien. ' Ncdersall auf nucu Kasscuboteu. In Frank furt a. M. wurde gestern nachmittag der Kassen- bolc Kciebahle der Frankfurter Osthafenmühlen werke auf offener Straße von einem Mann überfallen. Der Räuber hatte offenbar in der Fabrik gesehcn, daß der Bote 34OM Mark be kommen hatte, um sie auf die Bank zu bringen. Der Bote setzte sich zur Wehr und rief nm Hilfe. Es gelang, den flüchtenden Räuber einzuholen und zu verhaften. Er hatte Papiere bei sich, die auf den Namen George Ferdinande Aujardin aus Luxemburg lauten. In dem Verhör, das die Kriminalpolizei anstellre, gab er schießlich zu, der im Jahre 1885 in Leipzig geborene Buch halter Eugen Adam zu sein, der 1906 von der Kaiserlichen Marine desertiert ist und sich seit dieser Zeit in Frankreich, Belgien und Luxemburg herumgetriebcn hat. Er wird von einer ganzen Reihe von Behörden steckbrieflich verfolgt. * Opfer des BcrsetznngStcrmiuS. In Berlin ließ sich ein 15jährigcr Knabe von einem Zuge überfahren. In der Rocktasche des Knaben fand sich ein Zettel mit der Mitteilung, daß er den Selbstmord aus Scham darüber begangen habe, daß er nicht versetzt worden sei. — Aus gleicher Ursache ertränkte sich ein 17jähriger Realschüler in der Spree. * Verhaftung des Lübecker Brandstifters. Der Brandstifter, der nu vorigen Jahre in Lübeck eine Anzahl Holzlagerplätze m Braud stcckie und damit große Beunruhigung hcrvoriief, ist in der Person des Arbeiters Jakob Schöne mann verhaftet worden. In seiner Wohnung fand man cm ganzes Arsenal von Flasche», die mit Petroleum und Benzin gefüllt gewesen waren. Schönemann stand schon einmal unter der Anklage der B andstistung, wurde jedoch aas Mangel an Beweisen frcigcsprochen * Der Revolver als Spielzeug. In Zabrze in Oberschic sic» wurde der l2jährrge Schulknabe Schaletzk» von rum I4jährigcn Sohn des Poli- zeiwachimeisters Nvczynski im Spiel erschossen. Der tödliche Schuß wurde von dem Knaben aus dem Dienstrevulver seines Vaters abgegeben. * Familicntragödlc. Im Bureau eines Berliner Rechtsanwalls erschoß ein mit seiner 24jährigen Ehefrau in Scheidung lebender 26 Jahre alter Musiker bei der letzten Zusammen kunft nach kurzem Wortwechsel die Fran und sich selbst. Das Ehepaar hinterlaßt ein Töch terchen von zwei Jahren. * Tie russische Betrügerin Darja Smirnow, die sich für da Mutter Gottes auSgegeben nnd ihre Gläubigen für sich hatte stehlen lassen, wurde zur Zwangsausiedlung in Sibirien ver urteilt. Ihren Helfershelfer traf die gleiche Strafe. * 40 000 Marl vou den eigenen Eltern erpresst. Der frühere Kaufmann Karl Dörren haus aus Hamburg stand am Dienstag vor der Essener Strafkammer, weil er seine Eltern durch zahlreiche Erprcsserbriefe um 40 MO bis 50 OM Mark geprellt hatte. Die Briefe enthielten Drohungen aller Art. Sie bestanden in dem Vorwurf des Kindesmvrdes und Beschuldigungen auf sexuellem Gebiet. Der Angeklagte gab selbst zu, etwa 40 MO Mark durch die fortgesetzten Drohungen erpreßt zu haben. Mit Rücksicht darauf, daß die Mutter dem Angeklagten nach dem Tode des BaterS verziehen und diesem in der Verhandlung sogar einen Verteidiger bestellt hatte, erkannte das Gericht wegen fortgesetzter Erpressungen auf nur sechs Monate Gefängnis. * Ein «euer deutscher Wettrekordflug im Eindecker. Der Flieger Petersen von der Flug schule Neumünster stieg am Montag morgen gegen 7 Uhr auf einem Falke-Eindecker mit 100 ?8. Argusmotor auf, um einen Zehnstun denflug um die Preise der Nationalflugspende zu machen. Bei starkem Nebel verließ er Neumün ster, flog auf Berlin zu und traf gegen 2'/r Uhr über dem Johannisthaler Flugplatz ein. Er lan dete jedoch nicht, sondern flog nach Berlin zu rück und traf über der Hauptstadt mit dem Luft schiff „Hansa" zusammen, das eine militärische Uebungsfahrt machte. Es entspann sich nun über den Häusern Berlins ein sehr interessantes Wett rennen zwischen Flugzeug und Lenkballon. Gegen 6'/r Uhr landete Petersen in Johannisthal, nach dem er ununterbrochen 11 Gründen in der Luft gewesen war und so den Weltrekord im Dauer flug mit Eindeckern an sich gebracht hatte. * Seine Gespenstergeschichte hat Frankreich wieder einmal. Aus dcm Louvre verschwand ein kostbarer ägyptischer Papyrus, eine Abschrift des berühmten „Totenbuches", das, eine der interes santesten Erscheinungen der Weltliteratur über haupt, Regeln über das Verhalten der Seele nach dem leiblichen Tode enthält. Dieser Papy rus ist, trotzdem er unter Verschluß gehalten wurde und für das Publikum garnicht zugäng lich war, spurlos verschwunden. Der Papyrus hatte in der Gelehrtenwelt eine gewisse Berühmt heit, cs sollte nämlich nicht „seine Richtigkeit" mit ihm haben. Es wurde von ihm gesagt, daß jeder, der ihn studiere, einem gewaltsamen Tode verfallen sei. In der Tat haben mehrere Ge lehrte, die sich mit dem Papyrus beschäftigt haben, ihr Leben bei schweren Unglücksfällen verloren. — Für ängstliche Gemüter sei bemerkt, daß aus dem Louvre schon sehr viel gestohlen worden ist (Mona Lisa, Kupferstiche rc ), und jedesmal war der Diebstahl „unerklärlich". * Mit gestohlenen Juwelen auf -cm Ball. Aufsehen erregte dieser Tage in Philadelphia die Verhaftung einer hocheleganten Dame auf einer öffentlichen Ballfestlichkeit. Die Dame, die in einer kostbaren Toilette erschienen war und deren Schmuck allgemeine Bewunderung erregte, war das ehemalige Dienstmädchen der Millionärin Mrs. Elkins. Sie hatte ihrer Herrin für 400000 Mark Juwelen gestohlen. * 100 000 Fcstmeter Schneebruchholz im Kranlcuwalv. Der Schaden, den der strenge Winter im Frankenwalde angerichtet hat, ist un- gehener und läßt sich erst jetzt übersehen. Von amtlicher Seite schätzt man den Anfall von Schnee- vruchholz auf 100 000 Festmcter. Tag und Nacht dröhnt jetzt im Frankenwalde die Axt und kreischt die Säge, um die gewaltigen Hvlzvorräte noch vor dem heurigen Herbst aufzuarbeilen, und so Jnscklenschadcn durch Brutstätten zu ver hindern. * Peinliche Verwechslung. Im Landkranken haus zu Fulda starb der Landwirt Müller aus Neuwirtshaus. Die Leiche wurde am Sonnabend nach der Heimat gebracht und sollte dort beerdigt werden. Als die jüngste Tochter des Verstorbenen ihren Vater noch emmal sehen wollte nnd man daher den Sarg öffnete, erkannte man, daß cm Fremder m dem Sarge lag. Man glaubte aber schließlich, daß die Veränderungen infolge der Krankheit und des Todes eingelretcn seien und beerdigte die Leiche. Kurz darauf traf aus Fulda ein Telegramm ein mit der Meldung, daß tatsächlich eine Verwechslung zweier Leichen vorgelegen habe. * Tas Tdsscldorsrc LiebcS-rama. Die vor einigen Tagen erfolgte bedingungslose Entlassung des Fräulein Wilden aus Düsseldorf aus dem Elberfelder Untersuchungsgefängnis ist auf das Gutachten des Elberfelder Gerichtsarztes zurück- znführen. Danach ist bei längerer Fortdauer der nunmehr schon seit sechs Wochen anhaltenden Gefangenschaft der völlige körperliche und gei stige Zusammenbruch der Verhafteten zu befürch ten. Fräulein Wilden, die bekanntlich ihren Ge liebten, den Assessor Nettelbeck erschossen hat, macht jetzt den Eindruck einer schwer leidenden Person. * Virschwunvencr Pfarrer. Wie aus Schwein furt berichtet wird, ist aus Overwerrn seit einigen Tagen der Kaplan Schmöhling abgängig. Vor seiner Abreise erhob ec bei der Darlehnskasse 3000 Mark, die aber von Verwandten sofort gedeckt wurden. Gleichzeitig ist aus Oberwerru auch eine 22 Jahre alte Baucrntochler verschwunden. * Ein italienischer Scnsationsprozeh. Weit über Jtabens Grenzen hinaus erweckt der soeben anfgenommeue Prozeß gegen die Gräfin Ticpolv wegen Erschießens des Burschen ihres Gatten Interesse. Die Gräfin, eine blendende Schönheit, behauptete, der Bursche habe sie belästigt, und als er sie einmal vergewaltigen wollte, habe sie ihn erschossen. Durch Zeugen ist aber bereits sestgestellt worden, daß die Gräfin dem Burschen ihre Gunst gemährt hat. Gräfin Tiepolo ist Epileptikerin, schwer hysterisch und stammt aus einer Familie, non der verschiedene Mitglieder psychisch belastet sind. * Ein Räuber-Gasthaus. In Neu-Isenburg bei Frankfurt a. M. ist man einem geheimnis vollen Gasthaus auf die Spur gekommen. Es wurden dort bei Ausschachtungsarbeiten an drei verschiedenen Stellen menschliche Skelette gefun den, die sehr gut erhalten wäre , nur bei einem fehlte der Kopf. Man stieß mnh auf die Grund mauern eines Gebäudes. Wie fcjdgestellt wurde, stand vor hundert Jahren an jener Stelle ein einsames Gasthaus, und man nimmt an, daß die Skelette von Reisenden herrühren, die in dem Gasthaus ermordet und beraubt worden sind. * Keine Erschiestung in -er Frem-cnlegion. Verschiedene Zeitungen hatten gemeldet, der 18- jährige Deutsche Wilhelm Rudnik aus Breslau, der in die Fremdenlegion eingetreten ist, sel wegen Fluchtversuchs erschossen worden. Von amtlicher französischer Seite wird nun bekannt gegeben, daß die Meldung falsch sei, in der Fremdenlegion sei überhaupt seit einigen Mona ten kein Todesurteil gefällt worden. * Schweres Automvbilungtück. Am Sonntag stürzte ein von Lugano kommender, mit sechs Personen besetzter Kraftwagen bet seiner Talfahrt von Monte Cenere eine mehrere Meter hohe Mauer hinunter. Ein Architekt, Stadtrat von Lugano, fand auf der Stelle den Tod, drei In sassen wurden schwer verletzt. * Beim Kutzballspiel tödlich verunglückt. Beim Fußballspiel zu Tode gekommen ist in Witten der 18 Jahre alte Sohn des Schneider meisters Hellbig. Der junge Mann erhielt bei einem Spiel den Ball mit einer solchen Wucht gegen den Leib, daß eine komplizierte Darm vereiterung eintrat, die den Tod nach qual vollen Schmerzen herbeiführte. * Neue Hoffnung für Schrö-er-Stranz? Man erinnert sich, daß HllfSexpeditionen für den Leut nant Schröder-Stranz, den Führer der leider unglücklich verlaufenen deutschen Nordpolar- Expedition, keinen Erfolg hatten, so daß ange nommen werden mußte, daß Schröder-Stranz den Tod in den Eisfeldern gefunden hat. Jetzt teilt Dc. Sandleben der „Magd. Ztg." mit, daß von Robbenfängern an der Südwestspitze von Spitzbergen eine senkrecht aufgerichtete Bambus stange gesichtet wurde. , Die Mitglieder der Schröder-Stranz-Expedition hatten verabredet, in dieser Weise den von ihnen genommenen Weg zu kennzeichnen. Da die Stange vor nicht allzu langer Zeit errichtet sein muß, ist die Hoffnung nicht ganz unberechtigt, Schröder-Stranz noch lebend zu sinken. Handelsnachrichten. Berit», 31. März. 1914. Wechselkurse Amsterdam 8 Tage 169,05 do. 2 Monate —— — Brüssel 8 Tage so,75 do. 2 Monate Italien. Plätze 10 Tage 80,80 do. 2 Montär Kopenhagen 8 Tage 112 80 Scheck London vist» 20 44 London 8 Tage 20 415 do. 3 Monate 20 83 Madrid 14 Tage 76 40 Nervvork vist» 419,75 Scheck Parts rist» 81 20 Paris 8 Tage —— — do. 2 Monate —— — Petersburg 8 Tage —,— do. 3 Monate ——, Schweiz 8 Tage 8115 Stockh. Gothenb IO Tage 112,30 Warschau 8 Tage Wien 8 Tage 85,00 do. 2 Monate — ro Franks-Stücke 16,285 Oesterreich. Banknoten "5,15 Ruff. Banknoten 215,45 ReichSbankdiSlont 4'/. PrtvatdiSkont kurze Sicht 8»/. do. lange Sicht 2'/« °/° M«Sdedurg, 31. März. Kornzucker exkl. 88prozenltg Rrndrment 8,80 8,90. Nachprodukte^ exklusive 7dproz. Rendrm. —. Stimmung: Ruhig. Brolrafsin. I 19,00—19,25. Kristallzucker 1 —. Gem Raffinade 18, 75 -19,00. Gemahlene Melis 18,25—18,50. Stimmung : Rubig. — Rohzucker I Produkte rranstlo frei an Bord Hamburg per März 9,20 Ged., 9,25 Br., per April 9 20 Gd. 9,35 Br., per Mat 9,25 «d., 9,27'/, «r., per Aug. 9,47'/, Gd-, 9,50 Br., per Okiober-Dezember 9,so Gd. 9.52'/, -vr., per Jan.-März 9,65 Gd., 9,67'/, Br. Stimmung: Ruhig. Hamdurg, 31. März Weizen stetig. Mccklenburger- und Ostholsteiner 188 — 195,00 Roggen ruhig, Mecklen burger u. Altmärkischer neuer 155—159,00 russischer cif 9 Pud 10/15, März April 117,00. Gerste ruhtg, südrussisch« cts Mär, 1ll,25. Hafer ruhig, neuer Holsteiner und Mecklenburger 155—162. MatS matt, amerikaner mixed cif per März-April —. La Plata cif per April-Mai 103,50. Wetter: Schön. »oa«. «utwerpeu, 31. März. Offiz. Kammzug-Notterungen Type 8. Per März —, per April 6,50, per Mai 6 47'/,, per Juni «,45, per Juli 6,4-'/„ per Aua. 6,37'/,, per September 6,35, per Oktober 6,32'/,, per November 6,30, per Dezember 6,25 per Januar 6,20, per Februar 6,20. Umsatz 55000 kg Tendenz: ruhig. Bre»<«, 31. März Offizielle Notierungen der Baum wollbörse. Tendenz: Stetig. Amertk. mtddl. loko 64,75. Bre»«u, 31 März. Full» middling Guls 68,75. Liverpool, 31. März Anfangsbericht Mutmaß licher Umsatz 7000 Ballen. Stimmung: Ruhig. Jmporl 31 OM Ballen. Preise 2—3 Punkte höher. Liverpool, 31. März. Umsatz 12 OM Ballen, davon cür Spekulation und Export —, - Ballen Amerikaner stetig, 3 Punkte höher, Brasilianer 3 Punkte höher. Aegypter unverändert. Lieferungen stetig. März 6,81, März-April 6,"4, Mat-Juni 6,74, Juli-August 6,63 September-Oktober 6,34. Alexandrien, S1 März. Negyptische Baumwolle Anfang: Futures fullq good fair brown Mai >7,2432, Juli 17,29/32, November 18,00/—. Schluß Mai 17.22 32 Juli 17.26/32, November 17,31/32, Januar 18,01 32. Zufuhren: 3 MO Eant. Seide. Mailand, 29. März Die DetdentrocknungSanstalt hat gestern registriert: 222 Ballen europäische, 151 Ballen asiatische Gerken, zusammen 373 Ballen im Ge samtgewicht von 29670 Kilo. Lpo», 29. März Die SeidentrocknungSanstall hat gestern registriert: 40 Ballen Organzin, 28 Ballen Dra men, 82 Ballen Trägen und hat 16» Ballen gewogen im Gesamtgewicht von 19 369 Kilo. Preise fest, Can- ton schwach. Lahlnugsetnsirllnngra. Sidonie verehel. Schneider, Chemnitz. Clara Foerster Dresden. Auf die Entwicklung eines gesunden Knochen baues muß bei Säuglingen sehr geachtet werden, da andernfalls leicht die von den Müttern so gefürchtete Rachitis auftritt. Man lege, um dieser Gefahr vorzubeugen, besonderes Gewicht auf eine richtige Ernährung, die allen Anforderungen des kindlichen Organismus entspricht, und gebe ein Nahrungsmittel wie „Kufeke", falls Mutter brust nicht gereicht werden kann. „Kufeke" enthält die richtige Menge von Mineral- und Ziwcißstoffen, die für die Knochen- und MuSkel- fleischbildung erforderlich sind.
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