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n. Hermsdorf, 31. März. Eine Hebung hielt amSonictag die hiesige Freiwillige Feuer- ivcchr a . Im Anschluß an dieselbe erhielten die Mitglieder neue zweckmäßige UmsormjoP- pen auÄgehindigt, in denen die Kompagnie ein schmuckes Bild bot. ft Hermsdorf, 31. März. Die öffentlichen Osterprüfungen der einzelnen Klassen der hie- sigen Schule fanden gestern statt. Anschließend an dieselben erfolgte die Prüfung und Ent lassung des letzten Jahrganges der Fortbil dungsschule. Durch das anerkennenswerte Ent gegenkommen der Gemeinde, die genügend Mittel zur Verfügung stellte, war es möglich, die Lehrmittelsammlung, namentlich durch biblische Bilder von ReukhauftSchmauk, we sentlich zu erweitern; ferner sind Binder, wie „Rettung Schiffbrüchiger", „Leuchtturm", „Zep pelin", „Völkerschlachtdenkmal" usw., angeschafft worden. Die ausgestellten Arbeiten der Schü ler und Schülerinnen erfreuen sich regen Be suches seitens der Eltern rc.; sie zeigen, daß auch die hiesige Schule nicht zurücksteht. g. Bernsdorf, 31. März. Dem Vorstand der Haftpflichtgenossemchaft für den Bezirk der Kgl. Amtshauptmannfcbaft Glauchau gehören nach der am Ä. ds. Mts. stattgefundenen Er- gänzungswahl u. a- die Herren Pfarrer Klein paul hier. Superintendent Neumann-Glauchau und Bürgermeister Prahtel-Callnberg an. — Der im 50. Lebensjahre stehende Schmiede meister Herr Ernst Mittenentzwei verstarb am Sonnabend früh plötzlich im Zwickauer Kreis- lran^enstift, in welche Anstalt er erst am Frei tag abend behufs einer vorzunehmenden Hals- vpcration eingetroffen war, noch ehe es zu dieser gekommen. Am vorhergehenden Sonn tag noch gesund und munter unter seinen Ka meraden ini Militärverein verweilend, liegt der Bedauernswerte heute bereits aus der Toten bahre. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu, hatte doch der Verblichene vor Jahren schon einmal einen schweren Unfall crli ten, von dem er sich damals durch ärzt liche Kunst mit Mühe wieder erholte. * Lichtenftein-C, 30. März. Eine Stiftung in Höhe von 50 000 Mark hat der vor kurzem in Eisenach verstorbene und hier unter großer Anteilnahme beerdigte Rentier Herr Wilhelm Ebert der Stadt Lichtenstein vermacht, deren Zinsen bedürftigen Einwohnern für den Gebrauch von Erholungs-, Heil- und Badekuren zugute kommen sollen. s. Kirchberg, 31 März. Der von der König!. Amtshauplmannschaft genehmigte Bebauungsplan für Kirchberg-Lugau fand nach der Abänderung die Zustimmung des Gemeinderates. i Wiistenbrand, 31. Mörz. Gestern fan den im Beisein von Eltern, Lehrherren, Schul- srruuden w. die diesjährigen Osterprüsungen an der hiesigen Schule statt, denen sich nach mittags die der Fortbildungsschule auschlossen. Die Schulausstellnng zeigt das gewohnte Bild cm- sße» Schaffens. Im Zeichcnsaal boten die übersichtlich geordneten Zeichnungen einen MaZtaö für die Anleitung auf diesem Ge biet: Far'cnsinn und Fornienschönheit kamen zum Ausdruck. Ter Arbeitsunterricht zeigt schon manche beachtenswerte Leistung, ebenso in noch erhöhtem Mas e die Nadelarbeiten, die bis ins Kleinste sorgfältige Anleitung ver raten. Zn erwähnen ist n. a. auch ein geschickt gesertiges Flvgzcugmodcil Ter Besuch der Ausstellung war ziemlich gut und nahmen die Beschmier sowohl wie die Zuhörer die Uc er- zeugmig mit heim, das' unsere Schule ihren Anfpabeu gerecht wird. i . WSftevbravd, 31. März. Ein kirchlicher Familienabend wird am Palmsonntage abends 7 Uhr in Georgis Gasthof veranstaltet Tie Vortragsfolge sieht außer Gesängen und An sprachen lebende Bilder (Schattenspiele) von Bethge, mehrere Zithervorträge, Deklamationen in vogt- ländischer Mundart, Deklamatorien und ein Lust spiel vor. D'e Darbietungsfolgc ist außerordent lich reichhaltig, so daß ein ganz besonders genußr sicher Abend in Aussicht steht. * Chewnist, 31. März. Aus dem hiesigen Schlacht- und Viehhofe wurde gestern mittag bei einem aus Bagern cingeführten Stück Rindvieh die Maul- und Klauenseuche festg stellt. Um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern, werden bis heute abend sämtliche Tiere, die sich auf dem Schlacht- und Viehhofe befinden (4080 Stück) abgcschlachtct und alle Vorkehrungen ge troffen, um eine Ausdehnung der Seuche zu verhindern. * Mühlau, 30. März. Als am Sonnabend nachmittag der Heizer Donner der hiesigen Färberei Dr. Lehmann beim Reinigen der Maschine der Dampfanlage beschäftigt war, wurde ihm dabei der rechte Arm durchschnitten, resp. weggcriffen. ' Niederdorf, 31. März. Heute früh mußte der erste Personenzng Stollberg—Chemnitz auf freier Strecke zwischenNiederdorf und Pfaffenhain halten, da eine ganz nahe am Bahnkörper liegende Scheune brannte und die Flammen ein Weiter fahren verhinderten. Nachdem das Feuer etwas gelöscht war, konnte der Zug mit geringer Ver spätung die Fahrt fortsetzen. Man vermutet Brandstiftung. * Niederwürschnitz, 30. März. Am Sonntag abend in der 11. Stunde brannte das neben dem Gasthof „Zur grünen Wiese" gelegene Wohn haus des Gutsbesitzers Clemens Thus bis auf die Umfassungsmauern nieder Es wird Brand stiftung vermutet. * Stollberg, 30. März. In der ver gangenen Woche wurde mit dem Bau einer Ltcmsohlcngasanstalt, zu deren Ausführung die städtischen Kollegien 2.30 000 Mark bewil ligt laben, begonnen- Anfangs Oktober soll sie bereits fertig sein und es wird daun die vorletzte Oelgasanstalt Sachsens allster Betrieb gesetzt. Hätte man nicht die hohen Baukosten gescheut, so würde dieser Bau schon vor einem Jahrzehnt zur Ausführung gekommen sein. Jetzt ließ sich die Errichtung der Steinkohlen gasanstalt nicht länger hinausschieben, weil die Petroleumrückstände, die zur Oelgas- beveitung Verwendung finden, so sehr im Preise gestiegen sind. — Am Sonnabend nachmittag, nachdem die vom Gewerbe verein veranstaltete Ausstellung von Gesellen stücken und Lehrlingsarbeiten im Weißen Roß eröffnet war, wurden ein Paar Stiefel vom Ausstellungsplatze weg gestohlen. Der die Acvs- sicht führende Herr vom Gewerbeverein be merkte das Fehlen der Fußbekleidungsstücke so fort und setzte einen -Schutzmann in Kenntnis. Dieser ermittelte den Dieb in einem im oberen Stadtteile wohnhaften Burschen, der durch einige Kumpane verraten wurde. Der Dieb hatte die Stiefel auf dem Oberbodc» versteckt, und seine Mitwisser brachten dieselben nach einiger Zeit wieder an Ort und Stelle zurück. * Dresden, 30. März. Mn 35 gegen 35 Stimmen nahm das Stadtverordnetenkol- legium einen Antrag Dr. Vogel an, wonach dem bekannten Bildhauer Professor Georg Wrba ein Auftrag zur Ausschmückung des Rat lausplatzes mit einer Brunnenanlage erteilt und dafür die Summe von 400 000 Mark aulsgesetzt werden soll. Da Ssimmengleichheit lerrschte, gab die Stimme des Stadtverord- netenvorstel.ers der zugunsten des Antrages entschied, den Ausschlag. * Borna, 30. März. Das amtliche" Wahl ergebnis in Borna-Pegau bsi der Stichwahl am 26. März weist für o. Liebert (Reichsp) 12 731, für Ryssel (Soz.) 14321 Stimmen nach. * Grimma, 31. März. Der bei der Firma Papierfabrik Schroeder in Gölzern beschäftigte 60 Jahre alte Arbeiter Freiberg aus Döben war am Sonnabend nachmittag mit dem Wegfahren glühender Asche beschäftigt. Dabei stürzte eine vollbeladene Karre um und der Inhalt verbrannte den Arbeiter schwer an Armen und Beinen. Freiberg wurde in hoffnungslosem Zustande ins hiesige Krankenhaus gebracht, wo er gestern vormittag von seinen Schmerzen durch den Tod erlöst wurde. * Colditz, 30. März. In der vergangenen Nacht brannte der sogenannte „Alte Stern" bis auf die Umfassungsmauern nieder und machte eine große Zahl kinderreicher Familien obdachlos. Das Feuer griff so rasend um sich, daß nur wenig gereitet werden konnte. Mit dem „Alten Stern" verschwindet ein Gebäude, das schon jahrelang dem Verkehr nach dem Bahnhofe hindernd im Wege stand * Riesa, 30. Mürz. Das 25jährige Re- gimentsjubi'äum des 3. Kgl. Sächs. Feldar- tiilerie Regiments Nr. 32 gestaltete sich zu einem imposau.cn Fest. Es wurde am Sonn- a end mittag mit einer Bewirtung der Unter offiziere und Mannschaften des Regiments durch die Stadtgemeinde Riesa eingeleitet. Tm Laufe des Nachmittags wurden dann die ans allen Gegenden des Sachsenlandes zu dem Teste herbeigekommenen ehemaligen „32cr", n-er 1100, unter klingendem Spiele vorn Basi^os in die in reichem Fcstschmuck pra»- acnde Stadt geleitet. Abends fand im Hotel „Zum Stern" der Fcstkommers statt, der von über 1500 Personen besucht war. Am So»»- laa vormittag 10 Uhr fand im Offizierska sino des Regiments die Ueberreichung von Eh renae'cken en unk Stiftungen an das Offizier und Unteroffizierkorps statt. Die Stadt hat beschlossen, für das Regiment eine Stiftung derart zu errichten, das: sic dcm Regiment all- s hrljtt 500 Mark für bedürftige Unteroffiziere und Mannschaften überreichen läßt. VormL- a's 11 Uhr begann auf dem Albercplatz vor deni altehrwürdigen Rathaus mit der Klo ßcrkirche der Festgot esdienst. An die em nah men au'er dem 32. Regiment und den ehe maligen 32ern, die städtischen Kollegien und d e Militärvereine leit. Die Feier auf dem Albcrtplase ßttlvß mi: einem gelungenen Bor eimarlch des Reguneius und der alten „32er" sowie der Milit rvereine an den jetzigen und ehemaligen Vorgcssiüc» des Regiments. Ter Hönig traf pünktlich zur festgesetzten Zeit um 12,22 Uhr im Sonderzug auf dem Basii-bos ein. Auf dem Kasernenl ose batte das 32. Re gimcnt in Breitkolmne Paradeanfstcllunq ge nommen. Der König schritt die Paradeauf üellung ab und rickttcte sodann folgende Am spräche an das Regiment: „Regiment! Wir begelen l eute das erste Mal die Feier eines siubettagcs. Ich konnte es mir nicht versagen, an diesem Tage mein Regiment zu besuchen und spreche ihm meinen herzlichsten Glück Munsch aus. War es auch dem Regiment in den 25 Jahren, die cs bestebt, nicht vergönnt, vor dem Feinde seine Tüchtigkeit zu beweisen, so bat cs doch stets das seimige getan, um eineu ruhmvolle» Platz iu meiner Armee ein z mehmcn." Auf dcm Wege zum Offiziecs- kasiuo schritt der König die Front der en'lano der Straße awgcstclltcii Angehörigen des Regi ments, de>-Riesaer Krieger- und Milttärvcrcine ,owie der Jugcndkorps ab. Der König zog Ncrbei viele der alten Soldaten ins Gespräch. Tur Offizierskasino nabm her Köuig an einem Trübttück teil und fuhr hierauf nach 3 Uhr zum Babmbof, von Ivo aus die Rückkehr »ach Tresde» mittels Souderzugcs erfolgte. * Rohwein, 30. März. Die aus bedeutender Höhe abgesiürzte große Kirchenglocke hat durch den Aufprall nicht den geringsten Schaden er litten, so daß sie bereits am Sonnabend vor mittag wieder emporgewunden werden konnte. Am Nachmittag ertönte das Geläut zum ersten Male zur Freude der gesamten Einwohnerschaft. * Kirchberg i. S-, 30. März. Nachdem erst vergangenen Mittwoch in Hartmannsdorf das große Friedrichsche Gut ein Raub der Flammen geworden war, brannten am Freitag abend während eines Schneestnrmes in Burkersdorf 2 der auf. An das war stuhl-Sternwarte in Heidelberg zeichnete in verflossenen Nacht ein heftiges Jernbeben Der Beginn war um 1 Uhr 54 Min., der fang des Hauptbebeus 2 Uhr 20 Min., Maximum 2 Uhr 30 Min. Die Entfernung etwa 9500 Kilometer. * Gin Zivilist von einem Posten erschossen. Als am Sonnabend ein Zivilist von der Feste Lothringen bei Metz einen Sack mit Kohlen stehlen wollte und trotz dreimaligen Anrufs des Postens nicht stehen blieb, sondern die Flucht ergriff, zielte der Posten nach den Beinen und schoß. Der Mann brach zusammen, konnte aber nicht mehr au der Stelle aufgefunden werden. Wie sich jetzt herausgestcllt hat, stammte er aus dem Orte Feves bei Metz; dort ist er gestern früh gestorben. * Anfvecklirg eines Mordes nach sechs Jahren. In Kiel wurde die Witwe des vor etwa sechs Jahren erhängt aufgefnndenen Glasers Schmidt verhaftet. Ihr jetzt l7 Jabre alter Sohn hat Anzeige erstattet, daß seine Mutter ihren Mann umgebracht habe. Tic Frau legte bereits ein Geständnis ab. * Schachtimglück. Wie ans Oberhausen (Rheinland) gemeldet wird, waren auf einer Zeche zwei Bergleute verschüttet worden. Als man nach 30 Stunden zu den Verunglückten gelangte und einen non ihnen bereits gerettet hatte, wurde der andere von neuerdings nachstürzenden Ge- steinsmasseu abermals begraben und erl rückt. Ec konnte nur als Leiche geborgen werden Depeschen vom 31. März. Berlin. (P r i v. - T e l.) Heu e vormit tag hat sich ein 12jahriger Schüler auf dem Siadtlahnhof Janowitzbrücke vor den einlau fenden Zug geworfen. Er wurde aus der Stelle getötet. BreSlau. (P r i v. - T e l.) In der ver gangenen Nacht spielte sich in einein Haufe der Dresdner Straße ein furchtbares Fami liendrama ab. Der dort wohnende Invalid Brauer durchschnitt seiner Frau die Kehle und öffnete sich dann die Pulsader. Vorher hatte er die Wohnung in Brand gesteckt. Straßburg. Gestern nachmittag hat sich hier ein schwerer Flugunfall ereignet. An einer Kurve rutschte ein Doppeldecker der Lufc-Ver- kehrs-Gesellschaft ab. Der Führer Leutnant Schulz erlitt einen Unterschenkelbruch und Kopf verletzungen. Der Beobachter Hauptmann Rein hardt vom Infanterie-Regiment Nr. 70 wurde getötet. Der Apparat ist vollständig zertrümmert. Gmunden. Das cumberländische Herzogs paar reist nächste Woche zu einem Besuche an den braunschweigischen Hof. Paris. (P c i v. - T e l.) Die Polizei verhaftete den Steinmetz Fournier und drei Helfershelfer, die seit Jahren auf Friedhöfen Grüfte erbrochen und beraubt haben. In ihren Wohnungen land man viele Gold- und Sil- bergegenstäude. U. a. sollen die Missetäter die Gruft der bekannten Schauspielerin Lantehne erbrochen und die Leiche ihrer Schmuckgegen stände beraubt haben. Paris. Der „Figaro" bestätigt in einer Petersburger Depesche die Tatsache, daß die deutsche Regierung sich bei der russische» wegen des Poljakow-Vorfalles entschuldigt habe. Danach hat die deutsche Regierung dem russischen Botschafter in Berlin eine Note über reicht, in welcher die deutsche Regierung ihr allgemeines Bedauern über den Vorfall aus spricht und erklärt, daß mehrere Beamte der Kölner Lokalpolizei bestraft worden seien. Petersburg. Auf den Putilow-Werken streiken alle 15000 Arbeiter. Gestern abend patrouillierten in sämtlichen Arbeitervierteln starke Polizeiab teilungen und verhafteten über 300 Arbeiter. Der Polizeimeister benachrichtigte die Arbeiter durch besondere Plakate, die an den Fabriken angehängt werden, daß die Polizei ohne weitere- von der Waffe Gebrauch machen wird, falls die Streikenden versuchen sollten, die Polizei 3auf irgend eine Weise zu belästigen. Petersburg. In der Zentrale der elektrischen Beleuchtung ist gestern eine Explosion in der Dampfleitung entstanden, wodurch zwei Personen getötet und sieben verletzt wurden. Tokio. (Priv. - Tel.) Vizeadmiral Matsumoto wurde im Zusammenhang mit dem Mornieskandal »ach längerem Verhör verhaftet. Todesfälle von Hoheustetn.Srnftthal und Umgegend. Julius Helbig, 50 I., Remse; ttau vcrw. Kantor Reumann, ?4 I.. Glauchau: Iriedr. Wilh. Mehlhorn, 64 I., Hoheneck; Trau Marie Hedwig Berthold geb. Heinig, 87 I., Grüna; S- B F. Götz, 22 I, Meerane; Klempnermeister Max Arnold, 45 I., Stollberg; Clara Martha Weinrich g>-b. Bock, 36 I., Gersdorf; «emeindevorstand a. D. Reichenbach, Grumbach: «^rl Ernst L»hm, 74 I, Eallnberg. Kleine Chronik. * Grosze Ueberschwemmuuge« wurden in mehreren Staaten Nordamerikas durch plötzlich eingetcetenes Tauwctter verursacht. In Mohigan sollen an hundert Häuser durch die Fluten ein- geriffen worden sein. An Brücken und Eisen bahndämmen richtete der Eisgang schweren Schaden an, der Bahnverkehr stockt. Die Not ist groß, da die Bewohner einer ganzen Reihe von Städten von der Lebensmittelzufuhr abge schnitten sind. * Erdbeben. Der Seismograph der König * Bei einem verguüguagSauSflug verhaftet. Nach dem „Berliner Lokalanzeiger" ist ein Berliner Reisender, der geschäftlich in Thorn zu tun hatte und zu seinem Vergnügen einen Ausflug nach Otlotschin unternahm, beim versehentlichen Ueber- schreiten der russischen Grenze von russischen Grenzsoldaten verhaftet und zur nächsten Station gebracht worden. Das weitere Schicksal des Reisenden ist unbekannt. Mus der rechtskräftigen Urteile des Kgl. Landgerichts Dresden lautet wie folgt: Dcr Beklagte wird kostenpflichtig verurteilt, bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu Mk. 1500,— für jeden Fall der Zuwiderhandlung die Aufstellung und Verbreitung der Behauptung zu unterlassen, daß Kathreiners Malzkaffee das Augenlicht gefährde oder sonst in irgendeiner Weise für die Augeu schädlich sei. Dieses Urteil wurde vom Oberlandesgericht in Dresden bestätigt und uns außerdem noch die Befugnis zugesprochen, die Verurteilung des Beklagten auf seine Kosten öffentlich bekannt zu mache«. Mir fordern hiermit jede« auf, «ns sofort Mitteilung zu machen, wenn er von anderen härt, Kathreiners Malzkaffee sei de« Augen schädlich Zur Aufklärung stellen wir gern die Gutachten erster Angenarzte zur Verfügung, die be weise«, daß eine solche Behauptung nnfinnig ist. Kathreiners Malzkassee-Mriken Verlm-Münchn. Scheune, Stall und Wohngebäude des Gutsbe- sitzers Groh gänzlich nieder. Die Ursache ist unbekannt. * Aue, 30. März. Am Freitag abend empfand man hier recht unangenehm, daß das elektrische Licht plötzlich gegen 8 Uhr versagte und die ganze Stadt über eine Stunde in Finsternis versetzt wurde. Eine Maus hatte den Oelschalter einer Hochspannstation in Auerhamnnr ausgesucht, dessen Pole verbunden und Kurzschluß verursacht. * Auerbach i. B., 30 März. Die städtischen Kollegien beschlossen die Einverleibung der 3000 Einwohner zählenden Landgemeinde Rempesgrün nach Auerbach. Die Einverleibung soll am 1. Januar 1915 erfolgen. Die Stadt Auerbach wird alsdann über 20000 Einwohner zählen. — Zu der Nachricht von der Vergiftung der beiden Zwillingskmder des österreichischen Maurers Wanek in Hinterheim wird von maß gebender Seite mitgeteilt, daß zwar der Verdacht der Vergiftung bestanden hat. Die Leichen waren beschlagnahmt, sind aber nunmehr wieder freigegeben worden, da die vorgenommene Unter suchung den Verdacht nicht bestätigt hat. Wanek ist nicht flüchtig. * Plauen i. V., 30. März. Der städtische Verkauf von gefrorenem australischen Hammel fleisch nimmt immer größeren Umfang an. In der letzten Woche wurden an zwei Tagen etwa 30 Zentner verkauft. Für Anfang dieser Woche sind wiederum etwa 25 Zentner bestellt. — Beim Spielen stürzten gestern nachmittag die beiden 4 und 5 Jahre alten Knaben des Musikers Gerhardt Meckel in den hochangeschwollenen Mühlgraben bei Münzings Fabrik. Während es gelang, den älteren der beiden Knaben noch lebend aus dem Wasser zu ziehen, konnte das jüngere Kind nur als Leiche geborgen werden. Wir verklagen jeden der behauptet, Kathreiners Malzkaffee schade den Ange«. In sämtlichen zur Verhandlung gekommenen Fällen habe« die Gerichte auf empfindliche Strafen erkannt.