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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191404019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-01
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.04.1914
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darin liegt eine grobe Gefahr für die Rechts- pflege. Der Austausch zwischen Straf- und Zivilrichtern sollte sich auf die Reguisitionsrich- !cr erstrecken. Keinesfalls dürfte diese „Ver- sepung" Vorbedingung der Beförderung sein. Namentlich sollte man ältere Richter mit die ser Versetzung" verschonen. Abg. Dr Spieß (kons.): Deputation und Ministerium haben den Beamten gegen über großes Wohlwollen bezeugt. Redner geht dann eingehend auf die einzelnen neuen Be amtenstellen ein. Er empfiehlt, Rechtsanwälte, die sich als solche erprobt haben, in ein Rich teramt zu berufen, auch wenn sie die betref fende Zensor nicht erlangt haben sollten. Abg. Müller (Soz.) wendet sich gegen jede zahlen-mäßige Beschränkung des Rechtsan waltstandes. Die Sozialdemokratie habe auf die Abnahme der Roheitsdelikte hingewirlt. Der Richterstand müsse unabhängig sein. Red ner fragt, ob bei der Auswahl der Schöffen und Geschworenen die politische Gesinnung mit spricht. Klassenjustiz ist trotz aller Ableugnung vorhanden. Abg^ Günrher (Vpt.) fordert völlige Unabhängigkeit der Justiz, namentlich auch der Hilssrichter. An den Mängeln der Besol dungsordnung sei die Hast schuld, mit der sie geschaffen wurde. Kein Richter sollte einen Titel oder Orden annehmen. Justizminister Dr. Nagel: Aus den Versetzungen würde die Regierung nie eine Pression herleiten. Vor der Unabhängigkei: der Richter werde Halt gemacht. Die Bewäh rungsfristen für ältere Personen anzuwenden, ist die Regierung geneigt. Aus die Ernennung der Schöffen habe der Minister keinen Einfluß. Klassenjustiz gebe es in Sachsen nicht. Das Vertrauen des Volkes zur Rechtspflege lei un erschütterlich. Abg. Opitz (kons.) wendet sich gegen die Ausführungen des Abgeordneten Müller. Abg Singer (natl.) fordert Abschaffung der Todesstrafe. Abg. Heldt (Soz.) wendet sich sehr scharf gegen den Abg. Opitz, und bringt in einer fast Inständigen Rede alle möglichen Dinge zur Sprache. Unter anderem behauptet er, der Minister habe eine unrichtige Erklärung abge geben. Justizminister Dr. Nagel verwahrt sich gegen diese Unterstellung ganz energisch. Eine Abschaffung der Todesstrafe kann er nicht in Aussicht stellen Nach weiterer Aussprache wird der Justiz- ctat genehmigt. SchMreiorMtW in Gersdorf. Einen Vortrag über „Christusglaubc und Jesusverehrung" hielt am Sonntag nachmit tag der Generalsekretär des evangel.-luth. Schulvereins, Herr Kropatscheck, im Gasthof zum „blauen Stern". Der Saal war fast vollständig gefüllt. Nachdem die von nah und fern zahl reich Erschienenen durch den Gemeinschaftsleiter Herrn Emil Weiser-Gersdorf im Namen des ev.-luth. Schulvereins herzlichst begrüßt worden waren, ergriff der Referent das ihm erteilte Wort. Er führte ungefähr folgendes aus: Wir werden in wenigen Jahren das Luther-Jubiläum, das 400jährige Jubiläum der Reformation feiern. Ist es nun in den 400 Jahren immer so ge blieben, daß unser Feind außerhalb der Kirche stand, oder deutet es noch eine ernstere Mahnung an? Wir haben jetzt noch einen anderen Feind außer Rom. Wir haben die Augen offen zu hallen, denn jetzt sieht man einen ganz anderen Gegner immer mächtiger auferstehen, der sich rühmt, „evangelisch-lutherisch bis auf die Knochen zu sein". Es ist dies ein Ausspruch jener Neu- pivtestanteu, für die nicht mehr das Bild der Bibel, Christo, gilt, die sich vielmehr einen Jesus heraussuchen aus der heiligen Schrift, wie sie ihn für ihr eigenes „Ich" gerade brauchen. Auf der einen Seite Christusglüubige, wir, die wir festhalten an den Grundlagen der Reformation; auf der anderen Seile jene, die in unserem Herrn und Heiland nur einen Menschen sehen, gewiß einen großen Menschen, der von anderen Herren sobald nicht wieder erreicht werden wird. Jesus sei ciner unter Bielen. Es ist kein neues Bild, was uns da entgegentritt. Das, was von der neuen Theologie verkündet wird, das wird heutzutage bereits in ganz billigen Heften für die Pädagogik ui der Schule verwen det als neues Evangelium im Gegensatz zum alten. Man gibt die Parole aus: unser Herr und Heiland habe an Größenwahn gelitten. Da jene Menschen sich nichl dazu entschließen können, unserem Heiland die Gütleskrone zuzubilligen, doch auch nicht die Schriftzcugnisse aus der Welt schaffen können, so gibt man diese Ausrede. Bereits in Romanform ist das moderne Jesuß- bild verherrlicht. Es ist nur zu begrüßen, daß dieses Bild auch von ganz unkirch- licher Seite abgelchnt wurde. Nach neuer Methode versucht man die Wunder auf natürliche Weise zu erklären. Das Wunder der Auferstehung wird von unseren Gegnern als Gerücht hingestellt, man hält es nicht einmal für nötig, über Jesus Auferstehung irgend eine Er klärung zu geben, sie ist einfach abgetan; ihre Lehre schließt mit dem Tode und Begräbnisse Jesus. Die Gesinnung Jesus soll zur Grund lage für den Religionsunterricht werden, was wir ja auch wollen. Es ist mehr wie auffallend, daß nach Vorschlägen des sächsischen Lehrcr- vereins der Anfang der alten Unterrichtsmethode zwar beibehalten, die gesamte Fortsetzung der selben aber, und zwar die Auswendiglernung der Sprüche fortbleiben soll. Man frage sich, warum sollen die Kinder nicht mehr lernen, daß „alle Knie sich beugen im Namen Jesu" und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei zur Ehre Gottes des VaterS? Es ist eine Umkehrung aller Begriffe, eine Umkehrung aller Worte in dem Bestreben unserer Zeit. Man behält den Namen Religionsunterricht bei, setzt aber ganz etwas anderes dafür ein. Die Umdeutung ist heute bereits in großem Maße erfolgt. Die Deutung der Neuprotestanten sagt wohl, daß Jesus Christus Gottes Sohn sei, wir alle seien Gotteskinder. Wohl sagt man, Jesus lebt. Fragt man aber, in welchem Sinne, so sagt man, nicht wahrhaft sei er auferstanden, sondern er lebe weiter in seinen großen Lehren, wie ja so mancher andere große Mann weiter lebe im Gedächtnis seiner Verehrer. Luther hat einmal gesagt: „Wenn es in deutschen Landen also gehen solle, daß es keine Furcht noch Scheu vor Gottes Zorn gibt und keine Lust und Liebe zu unserem lieben Heiland bezeugt wird und dennoch teilen evangelischen und christlichen Sinn, so ist es mir leid, daß ich in Deutschland ge boren bin und deutsch geredet und geschrieben habe." Luther sagt, daß man mit den Kindern lallen müsse, wenn man sie erziehen wolle. Er hat aber auch nie daran gezweifelt, daß unsere Christenlehre Kindern verständlich ist. Ein So zialist hat einmal erklärt, daß er dem sächsischen Lehrerverein danken müsse für die Vorarbeit zur Austrittsbewegung, die er mit seinen Bestrebun gen fördere. Wenn ich vom sächsischen Lehrer verein spreche, so muß ich hinzufügen, daß man uns erklärt hat, daß die gesamte sächsische Lehrer schaft hinter ihm stehe. Dem ist aber nicht so. Diese Kreise sitzen vielmehr hauptsächlich in den Großstädten. Diese haben das Wort in den Versammlungen und die Parole ausgegeben: „Trennung, vollständige Trennung von der Kirche." Wir hören aber auch andere Stimmen, solche der Besonnenheit, die nicht ausgestorben sind. Man gibt ganz offen zu, daß es sich nicht um eine Frage der Methode, sondern um eine Weltanschauungsfrage handelt. Man hört auch aus Leserkreisen, daß man nicht unbedingt ihren Kreisen folgen soll. Es gilt daher, tüchtig zu arbeiten. Ein Bußruf ist unsere jetzige Be wegung. Ich möchte soweit gehen und sagen, daß niemand ein Recht hat in Sachen des Re ligionsunterrichts mitzureden. Wir wollen uns nicht der Gewissensnot verschließen; wenn einer erklärt, er kann es nicht, so wollen wir auch nicht, daß ein Lehrer gegen seine Ueberzeugung lehren soll. Denn ein Kind merkt gar bald, ob der Lehrer das, was er lehrt, auch wirklich ver tritt, oder ob er eS nur tut, weil er muß. Der Lehrer, der seinen Kindern Kost aus fremder Küche anbietet, der nicht aus eigener Erfahrung heraus Zeugnis ablegen kann, der kann nicht mit wirklichem Erfolg in der Schule arbeiten Ec wird nur erreichen, daß ein Zwiespalt zwischen Schule und Elternhaus entsteht. Es handelt sich also nicht um eine methodische Frage, nein, es handelt sich um das Herzstück unseres Glau bens. Das viele Operieren an ihm sührt dazu, daß schließlich nur noch ein Skelett übrig bleibt, dem das Leben fehlt. Die Zeiten sind ernst, wir stehen vor einer Entscheidung. Unsere Aufgabe ist es, zu arbeiten, soweit es in unseren Kräften steht. Wir wissen, daß wir nicht für unsere Sache, sondern für die unseres Herrn und Hei lands arbeiten. Das weil ausführlichere Referat, das wir wegen Platzmangel nicht vollständig wiedergeben können, erntete anhaltenden Beifall. Nachdem Herr Gemeinschaftsleiter Weise noch mals für das zahlreiche Erscheinen und dem Referenten gedankt Halle, fand der Vortrags nachmiltag mit einem Ausgangslied und einer Tellersammlnng zur Bestreitung der Kosten sein Ende: Oertliche» xnd LiichstscheS * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 1. Zlpril: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Welters. * — Elektrische Bahn. Von Milt- woch den I. April ab bis auf weiteres lässt die Straßen^ alm wie im Vorjahre einen Früh zug zwischen Hohenstein-Ernstthal (Straßen- da" n-depot) nnd Lugau (Kesselschmiede) und zurück cis Hol cnstein-Ernstthal verkehren. Der Somnierfahrplan wird demnächst veröffentlicht. * Hohenstein-Ernstthal, 31. M rz Herr Generalmajor Falke, ein gebürtiger Ho hcnslciner, der bekanntlich den Ehrenvorsitz für das vom 27. bis 29. Juni hier statlfindende 105er Fest ü.eruommen hat, ist nach einer Allerhöchsten Kabineltsorder zum Generalien - nan: i cfördert worden. Herr Generalleutnant Falte ist zurzeit Inspekteur der Aushcbnngs- tommission in Dresden. * Sein 2 5 j ä h r igcs A m t s - jnoiläum kamt am morgigen l. April Herr Schuldirektor Patzig, Leiter der Neu städter Scynlcn, begehcu. Herr Direktor Patzig lat sich während seiner hiesigen Amtszeit um die Entwicklung des Schulwesens in der Neu stadl große Verdienste erworben, wie er über- haript die Schule auf eine hohe Eckufe der Vollendung gebracht hat. Unter seiner Lei- lung wurde die Schule zu einem Musterinsti- tu, wie uns erst in diesen Tagen »nieder aus dem Munde eines älteren erfahrenen Schul mannes l est tigt wurde. Gerade die Anforde rungen der letzten Jahre waren auf schulischem Grätet nicht klein; ihnen in allen Teilen rest los gerecht geworden zn sein, dieses Zeugnis darf inan dem Jubilar wohl ausstellen. Zu seinem morgigen Ehrentage bringen auch wir dem Manne, der seine ganze Kraft in den Dienst des Volkes stellt, unsern G-iückwunsch. Möge unter seiner Leitung das Schulwesen der Neustadt weiter cmporblühen und gedeihen- * — Die T u r n p r ü f u n g e n an der Neustädter Schule, die mit den am Vormittag stattgehal-ten Kochschulprüfun-- gen den Auffakt bildeten zünden übrigen Exa- minas, waren wieder ein Schulereignis, das ' es verdient, besonders hervorgehoben zu werden. Es ist gar nicht nötig, von Ein zelheiten zu reden; wenn man sagt, daß die gesamte Darbietung eine mustergültige war, so hjätte man eigentlich in Kürze genügend beleuchtet, in welch trefflicher Verfassung die Neustädter Schulen auch auf diesem Gebiet sind. Es gilt aber nicht, von der Anstalt zu reden, sondern von der Sache, die dort und >vie sie dort getrieben wird. Hier handelt es sich um die Turnsache. Und wir sind der Meinung, daß diese bald auf der ganzen Linie im Kampfe um die wertvollsten Aren der Lei besübungen siegen würde, daß sie auch man chen Al seitsste! enden in die Reihen der Turk uer bringen würde, wenn in Vereinen, Rie gen, kurz überall, wo inan ihr dient, ihr kör perkultureller Wert durch die Vorführung so überzeugend dargetan wird, wie es gestern hier geschah. Straffheit, Frische, Zucht, Mut, Freude, alles Ergebnisse richtigen Turnens: hier trats in die Erscheinung- Die jüngste Klasse schon erschien als ein Ganzes. Bald gab es rote Backen, denn die Durcharbeitung des jugendlichen Leibes wurde voll erzielt. Schnell mußten Lungen und Herz ausgiebig au die Arbeit, denn die Anstrengung bei der Arbeit, wenn auch in gesunden Grenzen, war so, daß alle Körperteile mittun mußten- Wie wohltätig ttir jedes einzelne Kind, dessen Or gane in der Entwicklung sind und steter Uebung bedürfen, wenn sie sich zu gesunder Leistungsfähigkeit entwickeln sollen. Vier Jahre solchen Unterrichts können nicht spurlos an den Teilnehmern vorübergehen. Dergleichen Turnen ist keine Zeitverfchweudung, das stand jedem kleinen tapferen Turner und jeder fri schen- kleinen Turnerin auf dem Gesicht ge schrieben, kam in der Haltung zum Ausdruck. Wie wird ihnen allen das Vesperbrot geschmeckt " aben! Als die letzten von der Turnfläche ab traten, da >var Wohl keiner von den zahlrei chen Besuchern, unter denen sich auch viele Turnvercinsmitglieder befanden, unbefriedigt vom Gesehenen- Die Turnkunst ist die Poesie des Leibes, sie ist Arbeit im Gewände der Freude, deshalb kann solch ein Turntag nicht anders als erfreuend wirken- Angefügt sei noch, daß hier alle Mädchen vom Turnerst- ling bis zur Konfirmandin in der Turnhose ar -eßen und das sicher niemandem zum Schaden. * — Herr Oberba h nhofsvor - st eher Fischer wird nach 43jähriqer Amtszeit am 1. Juli d- I- in den Ruhestand treten. Herr Ober.ahnhofsvorstcher Fischer, den man nur ungeru scheiden sieht, ist seit 6 Ja reu lffer und seit 1881 etatSmäßig ange- ßeNt. nachdem er vorher 10 Jahre als -Hilfs kraft tätig ivar. Der Nachfolger dürfte vor aussichtlich im Monat April bestimmt werden. * — Ein treuer Micter ist Herr Fritz Reuther, der am morgigen 1. April 40 Jahre im Hause Gartenstrage 2 wohnt. In iin erer schnellebigen Zeit bedeutet eine solche Seßha'tiokeit immerhin schon eiwas. Hoffent lich ist es dem Jubilar, der den Feldzug m-it- machte und sich großer Beliebtheit erfreut, ver gönnt, auch das 50jährige Jubiläum in glei cher Rüstigkeit zu feiern. * — W a s s e r r o h r b r ü ch e. In der Hobestraßc ereignete sich ein Wasscrrohrbruch, an dessen Beseitigung die Arbeiter des Stadt- auamtes arbeiten; eine weitere Bruchstelle konnte bisher nicht entdeckt werden, doch wird auch diese Fehlstelle noch gesucht und dann beseitigt. Oberlungwitz, 31. März. Am heuti gen Dienstag fanden die diesjährigen Oster prüfungen an unserer Volksschule ihr Ende. A cnds findet die Prüfung und Entlassung der 2. Abteilung der Mädchensortbildungs- schule statt, die der 1. Abteilung erfolgt am Donnerstag nachmittag. Morgen ist Versetzung, Donnerstag Einrichtung der Klassen und Frei- ag vornn tag 10 Uhr im Lammsaale die Entlassung der Konfirmanden; die Aufnahme der Neulinge erfolgt am 20. April. Oberlungwitz, 31. März. In seiner gestrigen Sitzung beschloß der Kgl. Sachs. MiUtärverci» I, sein 50jährigcs Fahnenjubi- läum im Mai d. I. zu feiern. Die Vor- aroeicen für die Vcrcinsfeier wurden einem Ausschuß übertragen. m. Oberlungwitz, 31. März. Der Ar- üeitergesangvcrein hielt Sonntag abend im Gast of „Dcuffchcr Kaiser" ein gutbesuchtes Konzert a'; u. a- waren auch Mitglieder aus wärtiger Bru-dcrvercine erschienen. Die von Herrn Musiklehrer Faudcysek-Gcrsdorf trefflich geleiteten Gesänge zeigten, daß der Verein es ernst mit der Pflege des Gesanges meint. Dix sehr ceifä-llig aufgenommenen Darbietungen gelangten durchweg in schöner Form zu Gehör. v. Oberlungwitz, 31. März. Mit der Pflan zung von Obsttäumen (Aepfel) «n der Poststraße ist heute begonnen morden. Es handelt sich um das cstraßenstück im Tale. h. GerSdorf, 31. März. Mit dem mor gigen Mittwoch erreichen die Schulprüfungen an unterer gehobenen Volksschule ihr Ende. Donnerstag nachmittag 3 Uhr findet die feier liche Entlassung der Konfirmanden in der Turnhalle statt. h. Gersdorf, 31. März. Ein reger Wech sel lwrrichte im vergangenen Schuljahr an un serer Mädchenfort, ildungsschule, die nicht we niger wie 72 Zu, und Abgänge zählte, ein Zeichen von nicht zu großer Beständigkeit. l. Gersdorf, 31. März. Im „Hrsthaus Kaisergrube" hielt am Sonntag die Gruppe 7 des Vereins königstreuer Knappen ihre Jah-- reshauptversammlung ab. Die Jahres- und Kassenberichte der Konfirmandensparkasse, als auch der Vereins und Begräbniskasse wurden beifällig ausgenommen und zeigten durchweg günstigen Stan-, dem Kassierer und Vorstände wurde, nach erfolgter Nichtigsprechung vonseiten der Revisoren Entlastung erteilt. In- der Kon- sirmandenspar'asse wurde am Jahresschlüsse 1913 für 495 Kinder eingezahlt; die Vevoins- kasse zählte 337 mrd die Begräbniskasse 437 Mitglieder. I. Vailgenberg, 31. März. In hiesiger Schule sind diesmal auch die Zeichnungen des 1. und 2. Zeichenjahres (KI. ll) ausgestellt. Der Unter- richt wurde in 2 Abteilungen durchgeführt, die in einer Stunde verschieden beschäftigt wurden. Für die 1. Abt. 5. Schj. gestaltete sich der Gang so, daß, nachdem die Aufgabe gestellt worden war, zunächst die charakteristischen Merkmale an gegeben, und dann durch Arm- und Handbewe gungen die Formen groß in der Luft, auf der Bank und nach Zählen ausgeführt wurden. Nun folgte ein vom Lehrer unbeeinflußter Entwurf Die Kinder gaben jetzt das Falsche verschiedener vorgezeigter Zeichnungen an, und der Lehrer ließ die richtige Form an der Tafel entstehen. Darauf zeichneten die Kinder die Form noch einmal. Mit dem Langrund (Zitrone, Türschild, Brille u. s. w.) wurde begonnen. Kreisrunde Formen und solche als Reihungen folgten und wurden mit Hilfe von Schablonen gezeichnet und ausgemalt, auch ausgeschnitten und aujgeklebt. Die Herzform gab auch mancherlei Stoff zum Zeichnen. Weiter ging es über zu gradlinigen Formen, die in einfache gradlinige Gegenstände (Peitschen, Angel, Stock u. s. w.) und in flächen- hafte Gegenstände (Umschlag, Postkarten, Rechen maschine u. s. w.) eingeteilt wurden. Auch for men mit senkrechten, wagrechten und schrägen Linien in Verbindung und gradlinige und krummlinige Formen wurden zur Darstellung gebracht. — Im 2. Zeichenjahr, dessen Lehrgang wie oben, wurden Eiform, einfache ganzrandige Blätter und Reihungen und Füllungen derselben gezeichnet. Auch Blumen als Rosetten, Früchte, Federn und Schmetterlinge u. s. f. gaben reich liches Material. Nicht zu vergessen sind viele Zeichnungen, die in freien Stunden zu Hause anqefertigt wurden und von großem Fleiße und besonderer Auffassungsgabe zeugen. — Wenn auch der Ausstellung nicht der nötige Platz zur Verfügung stehen kann, so kann man mit dem Erfolge bei den bescheidenen Verhältnissen voll und ganz zufrieden sein. I. Langenberg, 31. März. Am Montag abend gaben die berühmten Leipziger Thalia- Sänger im hiesigen Gasthofe ein Gastspiel, das sehr zahlreich besucht war. Ein Wechselgesang „Mit Humor voran!", gesungen vom Thalia- Trio, leitete das 10 Nummern umfassende Pro gramm ein. Herr Direktor R. Braune trat darauf als Salonhumorist auf, führte seine Zu hörer im Geiste auf die Leipziger Messe und sang zwei Couplets „Mariechen, du —" und „Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n." Großer Beifall belohnte den köstlich dargebotenen Humor. Als Grotesk-Komiker zeigte sich Herr C Bergk, der ebenfalls durch zwei Couplets „Aurora!" und „Die Welt als Hühnerstall" allgemein unterhielt. Die Geschwister Pechely boten ihr Best.-s in einem gefällig vorgetragencn Gesangs- Duett mit Tanz. Eine heitere MitlelspieffDuv- szene, betitelt „Leutnants Freud' und Leid", gab zu stürmischem Gelächter und Beifall immer wieder von neuem Anlaß. Im zweiten Teile stellten sich Frl. Ella Pechely als Vortrags- und Tanz-Soubrette und Herr C. Bergk als Komiker vor. Auch diese Darbietungen wurden viel be klatscht. Reichen Beifall erntete dann Herr Julio Pechely, der als brillanter Damcndarsteller allge mein entzückte. Herr Rich. Braune rief in seinen Charakter-Typen ebenfalls wahreLachsalven hervor. Die Schlußposse „Eine fatale Verwechselung" brachte durch das hochkomische Zusammenspiel die Zuhörer fast zum Totlachen, die darauf voll befriedigt über das Gesehene und Gehörte gegen 11'/, Uhr den Saal verließen, wünschend, im nächsten Jahre das bekannte Ensemble wieder einmal hierorts begrüßen zu können. )( Falken, 31. März. Die diesjährige Ausstellung der hiesigen Schule zeigt ans allen Gcbie'cii ein ruhiges Fortschreitcn, es zeigt, daß auch ini vergangenen Schuljahr eine iu tcnsive Arbeit geleistet wurde. Exakt und sau ber Präsentieren sich die Arbeiten, von Schü lcrsleiß und Eigensinn, aber auch von rühnger Lehrtätigkeit Zeugnis ablegend. Die Schul- a-usstellnng ist noch bis Mittwoch abend geöff net uud- fei ein Besuch derselben auch an die ser Stelle empfohlen. g. LangeochurSdors, 31. März Gestern fan den die Osterprüfungen an der hiesigen Schule statt, wozu sich Eltern und Freunde der Schule eingefunden hatten. Die übersichtlich angeordnete reichhaltige Schulausstellung war gut besucht. 8 Langcnchursdorf, 31. März. Arbeitslos und mittellos waren in ciner Herberge in Lim bach der Kutscher Hermann Fritsche und der Handarbeiter Paul Endmann am 3. Februar zusammengekommen und hatten sich besprochen, in der kommenden Nacht Diebstähle zu begehen. Sie gingen nach Langenchursdorf und stahlen hier, wie von uns berichtet, aus zwei verschiede nen Gärten Wäsche und Strümpfe, die zum Trocknen anfgehängt waren und insgesamt einen Wert von 47 Mark hatten. Diese Beute wurde ihnen aber bald wieder abgenommen, und sic wanderten nach Chemnitz in Untersuchungshaft. Da sie beide schon wiederholt bestraft waren, wurden sie von der Strafkammer des Landgerichts Chemnitz wegen Rückfalldiebstahls in zwei Fällen zu je acht Monaten Gefängnis und zweijährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Von einer wei teren Anklage wegen Diebstahls wurde F. frei gesprochen. Das Verfahren wurde mangels Strafantrags eingestellt. F hatte mit seinem jüngeren Bruder 50—60 Pfund Kohlen auf dem Kohlenbahnhof in Limbach gelesen und nach Hause gebracht. Die Menge war etwa 1 Mark wert.
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