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Pidl Heyse f. Eine schmerzliche Nachricht kommt aus München. Paul Heyse ist tot. Nach kurzer Krankheit hat am 2. April nachm. 5'/, Uhr der allgemein bekannte und verehrte Dichter den letzten Atemzug getan, kurz nach Voll endung seines 84 Lebensjahres. Ein Mei ster ist dahingegangcn nach einem gesegnetem Leben, das reich war an Arbeit und Mühen, ebenso reich aber auch an Ehren. Sein Ruhm war sestgegründct überall da, wo man die Dichtkunst schätzte. Als Acipzig- jähriger wurde ihm l9lO der Nobelpreis für Literatur verliehen. Auch hatte an leinem 80. Geburt.-iag der Prinzieacut Luitpold Heyse das große Komlurkrenz tus Ordens der bayrischen Krvne verliehen, em Orden, mit dem in allen Graden der per sönliche Adel verbunden ist. Pani Hcyie war auch der älteste Ritter des Maximumn- ordens sür Knnst und Wissenschaft, den er I87l mm König Ludwig II. erhallen Hal. (Siehe auch „Kunst und Wissenschaft".) Spruch. (Bisher unveröffentlicht.) Laß nur die Arbeit schon Dir recht behagen, Dann kannst du, lieber Sohn, Es ruhig tragen, Wird auch der Arbeitslohn Dir unterschlagen. Paul Heyse ft Reue SGelWe im Simmer-Suhrplan der Siichsischen StmisehenWnen. Der neue Sommerfahrplau bringt namenl Och ftir die Städte Leipzig und Chemnitz eine uesonders willkommene Neuerung insofern, als zwischen diesen beiden Städten neue Schnell zage 1. bis 3. Klasse eingelegt werden sollen. Die Perkehrszeiten sind folgende: ab Chem nitz Hauptoahnhof vorn«. I s,05, ohne Halten unterwegs, über Bad Laufick, mit Ankunft m Leipzig Hauptvahnhos mittags 12,21, wo selbst günstige SchneltzugSanschlüffe nach Bebra—Frankfurt, Bitterfeld-Berlin und Hil desheim-Hannover, Köln, Bremen—Geeste münde und Hamburg erreicht werden. In der umgekehrten Richtung erfolgt die Abfahrt von Leipzig aleuds 1150 Uhr nach Auf nahme der Anschlüsse von Hamburg, Köln, Holland, Geestemünde- Bremen; er Hilt 12,89 Uhr in Narsdorf und trifft nachts 1,15 Uhr in Chemnitz Hauptcahnhof ein. Weiter wird die Nachlschnellzugsuerbindung von Leipzig nach Hof — Regens b u r g — M ü nchen dadurch verbessert, das vom l. Mai ab ein neuer Schnellzug 1. bis 1. Klasse abends l l,15 Uhl ab Leipzig Haucht ba^ nbos eingelegt werden soll. Er hält nur in Altcmnrg (nachts 12,22 Uhr) und wisst I,I4 nachts in Reichenbach i. Vogtl. ob. Bis. ein. Hier findet er unmittelbaren Anschluß an den Breslau—Dresden—Münchener Nach- wncllzug, der 1,32 Uhr nach.s Reichenbach verläßt und früh 7,50 Uhr Münckpm erreicht. Auf der Linie Dresden — Boden bach - Tetschen verkehrt ein neuer Schnell zug vormittags 10 Uhr ab Dresden Haupt- tahn of nach Tetschen—Prag—Wien mit An lunft in Tetschen vorm. 10,53 Uhr und in Wien abends 7,45 Uhr. In Dresden Haupt bahnhof besitzt er Anschluß vom Berliner Schnellzuge (ab Berlin vorm. 6,55 Uhr, in Dresden Hauptbahnhof 9,48) und vom Eil zuge von Frankfurt a. d. O.—Kottbus (An kunfl Dresden Hauptbahnhof künftig 2,55 Uhr) Zu Verbindung hiermit wird der setzt vormil tags 10,01 Uhr von Dresden Haupt ahnhos nach Bodenbach-Tetschen verkehrende Eilzug als Personenzng erst 10,06 Uhr dort abge lassen und von Pirna aus an allen Stationen außer in Ooervogelgesang halten. An Sonn- und Festtage» wird ferner ein neuer Eilzug vonn. 7,53 Uhr in Dresden Haupt bhf. abgefertigt werden, der mir in Pirna, Schandau, Krippen, Hirschmühle-Schmilta, Schöna und Niedergrund häl- und 9,19 Uhr in Tetschen anlangt, also eine günstiSe /Jahr gelegenheit für Ausflüge in die obere pich' fische Schweiz bietet. In der umgekehrten Richtung verkehrt täglich ein neuer Eilzug mit tags 12,02 Ul r ao Bodenbach, mit Hallen in Niedergrund, Schandau, Königstein und Pirna und Ankunt. in Dresden, Hauptohf. nachm. l,10 Uhr zum Anschluß an den Schnellzug 1,18 llhr nach Leipzig. Me Schrecken der Polarwelt. Eine der tchwersien Polanragodien hat sich, tvie schon gestern gemeldet, bei Neufundland zugelragcn. Von den Beiapunge» einer See h.mdsfängerfloftille ivurden etwa 100 Mann durch einen Blizzard beim Robbenfang auf den Eisschollen überrasch! uno ins Meer hni- ausgetrie.'en. I u d c r f u r ch t b aren .K ä l - e erfro r e n 5 2 M ann , den übri- gen find einzelne Gliedma'en derart erfroren, das; sie hilflose Krüppel gewocden sind. Es Ivar für die Rel er, Mannschaften von Walfisch- und Robbenfängern, ein furchtbarer Anblick, die Leichen ans den Schollen beisam men zu sehen. Zwischen ihnen lagen die un glücklichen Ueberlebenden, völlig entkräftet. Sie waren teilwcpe aufs Enisetzlichsie verstümmelt. Nasen und Ohren waren abgesroren, blutige Slmumel befanden sich an ihrer Stelle. Be sonders harl war das Schicksal des Dampfers „Newfoundland", der zwischen Packeis geriet nnd allmählich von den gewaltigen schollen, die sich krachend übereinander türmten, zcr drückt wurde. Die Mannschaft mußte, mü not wendigstem Proviant versehen, das Schilf vcr lassen und sich hilflos dem Kurs der ins Meer treibenden Schollen anvertrauen. Beim Robbenfang müssen die Mannschaften der Fangschiffe meist weite Märsche über die Einöden des Polareises machen. Die Robben sind sehr scheue Tiere und selten in freiem Wasser oder an Hafenbn.htcn zu sinden, sie wissen sehr genau, daß sich Schisse dort be finden. So müssen die Robbenfanger Märsche über die Eisfelder machen, manchmal unter Zuhilfenahme der Nachtstunden. Leicht ist der Beruf gewiß nicht, wenn er auch bei reiche,, Fänge» stattlichen Lohn bringt. Die Robben werden mit Knüt eln erschlagen, da Gewehr schüsse, die in der Polargegend meilenweit zu kören sind, die auf benachbarten Feldern sich sonnenden Robben verscheuchen würden. Der schlimmste Feind der Robbenfänger ist der Blizzard, der Schneesturm, der gewöhnlich stundenlang anhstk. Die Luft ist mit treiben den Schneemassen erfüll;, es ist unmöglich, auch nur 10 Meter weit sehen zu können; ein Marsch in diesem Wetter ist undenkbar, da der rtnrm sa auch die Schollen durcheinander schient, sodaß keinerlei Anhaltspunkt für eine estimmke Richtung vorliegen. Die berstenden und sich übereinmidersch-iebende» Schollen rci s:en die unglückliche» Jäger auch ost mik sich in das eiskalte Wasser, aus dem es keine Rettung mehr gibl. Nach lebten Meldungen ist die Katastrophe noch viel größer als bisher angenommen wurde. Die Zahl der Ilmgekommenen wird auf etwa 200 geichätzt. Die Namen der schifte, deren Mannschaften von dem Unglück etroffen worden sind, stehen noch nicht fest Die Versuche einiger Schisse, die Ueberleben den des Damp'ers „Newfoundland" von den Eisschollen zu retten, ivurden durch den Sturm ungemein erschwert. Einige Schiffe befinden sich noch an der UnfMstelle, die sie mit Schein wcrfcrn absuchen, doch glaubt man nicht, das; von denen, die iwch nicht gerettet sind, sich noch einer am Leben befinden könne- Meine Chronik. * Ans dem Flugplatz Karibik in Deutsch- südwcstafrika, dem ersten deutschen Kolouialflug- platz, entwickelt sich zurzeit ein reges Lebe!» Man ist damit beschäftigt, die Schüppen für die demnächst cnür-sfe»dcm Acroplanc herznrichten. Die Neugier der Schwarzen ist fast kindlich zu nennen. Es g.b ja einmal eine Zeit, wo sie auch nicht an Automobile glaubten, von denen man ihnen erzählt hatte. Ein W-gen, der nicht von Ochsen gezogen wurde, — daS ging über das Fassungsvermögen der Schwarzen hinaus. Als dann aber das erste Automobil daherrattcrte, da begriffen sie mit der dem Schwarzen immer hin eigenen G.wandlheit sogar bald den Me chanismus. Jetzt trauen sie dir Flugmaschine dem Weißen schon zu. Besonders bewähren wird sich der Aervplan beim Diamantenlrans- port, der bisher ziemlich kostspielig war. Die Transporte währten tagelang, und sür die lan gen Transporte mußte aus naheliegenden Grün den jedesmal für eine starke Truppenbeglcitung gesorgt werden. Ein Diamantentransport, der den Wert von Hunderttausenden darstellt, be deutet aber für den Aviatiker nur eine leichte Last, die er spielend an seinen Bestimmungsort bringt. Und durchgehen wird ja so leicht kein deutscher Aviatiker mit einemDiamanten-Transport. * In Sorge um Roosevelt. Ein Teil der Roosevelt Erpcdiiion zum Amazonenstrom kam in irauriger Versassung in Rio de Janeiro an. Ihr Führer, K.-pitäu Fiala, erzählte, daß die ErpedUiou unendliche Strapazen zu überstehen hatte und dabei fortgesetzt vom Unglück verfolgt war. Von Roosevelt selber liegt keine Nachricht vor, auch Kapitän Fiala weiß nichts über sein Schicksal. * Drei Gasthöfe eiugeäschert. In Schalkau (Sachsen-Meiningen) sind gestern drei neben- einandcrliegcnde Gasthöfe ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer kam im Wettcrhahnschen Gasthofe aus, griff sodann auf den Gasthof „Thüringer Hof" und auf den Gasthof Trucke»- brodt über. Es wird Brandstiftung angenommen. * Der Brand von St. Augustine. Der durch eine Feuersbrunst zerstörte amerikanische Badeort Sl. Augustine auf Florida ist eine der ältesten Ansiedelungen Amerikas, St. Augustine wurde 1565 von den Spaniern gegründet. Viele altertümliche Gebäude, die St. Augustine den Namen des amerikanischen Nürnberg gaben, sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Brand griff sehr schnell um sich. Hunderte von Hotel gästen waren gezwungen, notdürftig gekleidet ans die Straßen zu flüchten. Eine Frau, die in painschern Einsetzen aus dem drnten Stockwerk eines Hotels auf die Straße sprang, blieb tot liegen. Zahlreiche andere Personen crlilteu aus der Flucht erhebliche Verletzungen oder Braud- wunden. * Schreckenstat einer Mutter in religt-se« Wahnsinn. In der Nacht zum Freitag versuchte in Bamberg die Frau eines Eisenbahnbediensteten, Barbara Stengel, in einem Anfalle von reli giösem Wahnsinn ihre beiden vier und sechs Jahre alte Knaben und dann sich selbst zu töten. Sie schlug auf die Kinder mit einem schweren Hammer ein und brachte sich dann mit einem Küchenmesfer einen tiefen Schnitt in den Hals bei. Auf die Hilferufe des einen Knaben eilten Leute herbei, worauf die Frau flüchtete. Sie versuchte, sich in einem Weiher zu ertränken, wurde aber gerettet. Sie und der ältere Knabe sind schwer, der jüngere Knabe leichter verletzt. * Die Elberfelder Mordaffäre hat neuer dings zu zwei Verhaftungen geführt. Fräulein Brunhilde Wilden aus Düsseldorf, die vor einigen Tagen auf Veranlassung des Gcfängnisarztes durch den Untersuchungsrichter im Einverständnis mit dem Ersten Swatsanwalt aus der Unter suchungshaft entlassen worden war, weil sie ge fährlich erkrankte, ist jetzt wieder verhaftet wor den. Sic hatte, wie erinnerlich, ihren früheren V-rlob eu, den Gcrichtsasseffor Dr. Nettelbeck, medrrgefchossen, weil er angeblich ungünstige Ge rüchte über sie verbreitet hatte. Gleichzeitig mit der Dame wurde ihr jetziger Verlobter, der DUs- seldolfer Arzt Dr. Nolten, verhaftet. Seine Ver haftung erfolgte in dem Augenblick, als er von einer Erholungsreife zurückkehrte. * Raubüberfällt auf den Berliner Stadt bahnen. Unter dem dringcnden Verdacht, wie derholte räuberische Ueberfälle auf alleinreisende Frauen und Mädchen verübt zu haben, wurde in Berlin der 49jährige Glaser Prehm verhaftet. Prehm hat sich nicht gescheut, seine Opfer durch wuchtige Schläge zu betäuben. * Den Schwiegervater ermordet. Der Land wirt Hermann Türk aus Rödelmaier bei Neu stadt a S mischte seinem Schwiegervater, dem Landwirt Volk, Gift unter die Speisen, überfiel dann den totkcanken Mann im Bett nnd erschlug ihn mit einem Hammer. Das unterfränkischc Schwurgericht verurteilte Türk zum Tode. * Kraftwagen-Unglück. In der Scharnhorst straße zu Berlin fuhr ein Kraftwagen infolge Versagens der Bremse in eine Abteilung Sol daten des 2. Garde-Regiments z. F. Drei Mann wurden verletzt, konnten sich aber zu Fuß nach ihrer Kaserne begeben. Der Chauffeur hatte keinen Führerschein. * Tödlich verunglückt. Der 40jährige ver heiratete Lokomotivführer Beyer aus Herzberg, der während der Fahrt auf der Niederlausitzer Eisenbahn unweit Falkenberg an der Maschine entlang kletterte, uni nach einer vermeintlichen Störung zu sehen, stürmte ab, wurde überfahren und sofort getötet. Vie eehte Seotts kmulsion nachzumachen, wird vielfach veriuckn Afft welchem Erfolg, zeigt ein Vergleich des Origi- nalS mit irgend einem der Ersatzpräparatc. Schale und äußeres Gewand trifft man wohl, aber dcn Kern, das, worauf es ankommt, nic- mu§ Dazu gehört eine Erfahrung von fast 43 IN- .n, auf welche die Hersteller von Emulsion zurückblicken, dam gehört vor allem das nur ihnen bekannte Scottsche Verfahren. Somit auch hier vor vaebskmungen tvirö gewklnnN , f» s ä', 14738 10 753 6 087 I I 747 10751 9688 MWMWWMUWWMUW>WMUUUWUUUUWWSM^ lleücbtigunz; unserem Ta^erk unck unserm /Amllelbmg ohne Kaufr^vanß erbeten (lUpnioite I lVlKtlclien- un<ä lütE. WWW jeäe pleiRa^o. Eelebmaeic vollüe Erinnerung. kieLsn-AusvvskI M0ä6ftN8t6I' ^Ulkoi'men in allem (Znalitätcm nncl neuesten Carken.