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Wieder staut» Herder! Sounberg am offe nen Fenster seines Zimmers. Vergebens be- müht, das erregte Klopfen des Herzens zu meistern, lauschte er auf die flinken KinderfM- chen auf dem Korridor, die mehr und mehr sich entfernten, bis sie hinter einer Tür ver schwanden. Die kleine Sabine mar eine ^rnhan stehe rin. Elen mar sie im Meißen Kleidchen beim Papa gewesen und hatte init staunenden Augen seinen Auftrag hingeuommen, die Hü sgen, silberglänzenden Kätzchen nebst Brief so, ort Tante Else auf ihr Zimmer zu bringen. „Weil doch heute Palmsonntag iß, geü, lieeer Papa? Gemiß hast Du Tante Else c enso lieb, Mie ich sie habe?" hatte die Kleine geplaudert. Und darauf Sonnberg: „Ja, meine kleine Bine, meil wir zivei Else so sehr, sehr lieb laben, darum sollst Du jetzt mein Postillon d'amour sein." Dies hatte Sabine nnu freilich ni bt le griffen, aber wie der Wind Papas Auftrag ausgefülrt. Die Kirchenglockeu hatten ausgelbutet. Hw her und strahlender stieg die Sonne am blaß- blauen Himmel empor. In das Jubilieren der Vögel mischte sich Amselruf und nm die l-ln enden Krokos, die Veilchen und Tulpen im Garten wob so ein eigener süßer schein. O Lenz! O Liebe! In fieberhafter Spannung wanderte Sonn- lerg im Zimmer auf und nieder. Jetzt war eine Viertelstunde, jetzt bereits zwanzig Mn nuten verstrichen, und noch kehrte die Kleine «richt zurück. War dies ein schlechtes Zeichen? Würde vielleicht Else, falls sie einwilligte, es vorziehen, selbst il,m zu antworten? Plötzlich ging eine Tür. Und mm Hape en Kinderfüßchen heran. Sounbergs Tür flog auf — im Rahmen stand, Kätzchen nud Brief wieder in der Hand, Sabine. Sonnbergs Gesicht entfärbte sich; er wußte nun, daß Else seinen Antrag schroff a gelebnt hatte. Vermutlich war sie bereits die heimlnüe Braut ihres blonden Verehrers. Schmer ließ er sich in dem Sessel am Schreibtisch nieder, wortlos Brief und Kätz chru dem Kinde abnehmend, dessen Plapper mäulcheu gleichfalls verstummt war Es äugte zum Papa hin, sai , daß er blaß und traurig blickte und nun mit einem Seufzer zu dem Brieföffner laugte. Das griff Sabiue zu sehr aus Herz. Ver gesseu war, was sie der Taute gelobt. Sie letterte auf Papas Sessel, legte die Aermcheu um seinen Hals und flüsterte: „Lieber Papa, Du kannst fröhlich lein! Taute Elfe hat die .Lätzchen geleckt, sie schickt Dir diese mit einem schönen Gruß! Und in dem Briefe steckt, daß sie gern meine liebe Maina sein will!" Sounberg schloß den plaudernden Mund mit Küssen. Die Kätzchen an Sabines >vei- » em Kleide bew naend, uabm er die Hand seines Kindes und schritt, ein glückstraTend-er Mann, hinaus, sich den Bramkuß zu holen von geliebten Lippen. Boa der Handelsschule zu Lichtenstein. Wir möchten hierdurch Hinweisen aus den Fachkursus, der an der Handelsschule zu Lich tenstein für Handel-lehrliuge mit höherer Schul i ildung (Gymnasium, Realschule) und sou- jlige nicht mehr forUütduugsschulpfiichtige In teressenten Ostern lüt t eingerich et wird. Sol men Lehrlings» soll der Bestich der Handels schule dadurch erleichnert werden, daß sie einige der wichtigsten Fächer an einem einzigen Vor mittage haben und dadurch der an sich kürze ren praktischen Lebre nur einmal wöchentlich entzogen werden. Besonderer Wert soll ans die doppelte Buchsubrnug gelegt werden, zu mal gerade diese Wissenschaft sich sein sch vei durch Priva'tstndinm Nacharbeiten läßt und dann meist werlaum liegen bleck». Der !ln terricht in diesem FaM, sowie in Volkswirt schaftslehre, wird von Herrn Handelsschul direktor Pöckert seu st erteilt werden, der als staatlich geprüs er Bücherrevisor wohl als Auto rität in buchhalterischen Fragen auzufprecheu ist. Bei der Bedeutung des Maschinenschrei-- bcus für den heutigen -Korrespondenten hat man auch dieses technische Fach berücksichtigt. Merbericht der. 2. Kompagnie der Kreuv. Feuerwehr Hohenstein-Ernstthal vom Dtcnstjuhce 1913. Das zurückgelegte Jahr 1913, welches das 57. ihres Bestehens in sich schloß, war für die aktiven Mannschaften inbezug auf Uebungen ein ziemlich arbeitsreiches, hingegen in praktischer Inanspruchnahme aus Brandanlässen ein ruhiges. Das Milgliedecvcrzeichnis, das im Laufe des Jahre.' eine wesentliche Aenderung nicht erfahren hat, wies am 31. Dezember 1913 einen Stand von 191 aktiven, 54 passiven Mitgliedern und 26 Ehrenmitgliedern auf. Anmeldungen wurden 5 aktive und 2 passive verzeichnet. Ausgenom men wurden 4 zum aktiven und 3 zum passiven Dienst. Ausgetreten sind 2 aktive und 1 passives Mckglied. Zur Ableistung seiner Militärdicnst- jahre schied 1 Mann aus. Vom Militär zurück und sofort wieder in die Kompagnie eingetreteu ist 1 Mann. Vom passiven zum aktiven Dienst traten 2 Mann über. Uebungen wurden nbgehalten und zwar: a) Kompagnieübuugen 14 mit zus. 1124 Mann, b) Zugsübungen nud zwar: 1. Zug (Steiger) 5 mit zus. 92 Manu, 2. „ (Spritz.-u.Hydrantenz.)4 „ „ 103 „ 3. „ (Spritzenzug) 5 „ „ 76 „ 4. „ (Pioniere) 8 „ „ 101 „ Samaruerzug 10 „ „ 49 „ Sigualistenübung 2 „ „ 6 „ Aus Fern ranlaß wurde 2 mal alarmiert, 1 mal aber nur ansgerückl und zwar am 26 Juli früh '/j3 Uyr zum Brande in der PflegeanstaU „L uhelstin nur 75 Marrn. In Tätigkeit wurde nicht getreten. THeal,r Saalwachen wurden 13 mit 35 Mann g,ueltt. Demnach hat die Kom pagnie zu ihrer« freiwilligen Dienst 1556 Mann benöügt. Die dem Verein obliegenden internen Ange legenheiten wurden durch 3 Vorstandssitzuugen, 3 Hauptversammlungen, 5 Kompagnieversamm lung n und 10 Veieiusrursammlungen erledigt. Der Besuch war mir Ausnahme der Vereins- Versammlungen ein guter zu nennen. Der 10. Mai als 57. Strstuugstag wurde wie bisher durch eine größere Uebung mit Sturm angriff (Wettiner Host und nach dieser durch geselliges B- isammenjcin im Vereinslokal Stadt haus in einfacher Weise festlich begangen. Am 15. Mai erfolgte auf besondere Ordre der Brand- direktton die Ehrenzeichenverteilung im Schützen haus Altstadt. Herr Bürgermeister Dr. Patz überreichte in Anwesenheit mehrerer Herren des Stadtrates und des Stadtverordnetenkollegiums, sowie der gesamten hiesigen Freiwilligen Feuer wehr an die Mannschaften der 2. Kompagnie das Ehrenzeichen Sr. Mas. des Königs für 25- jährige ununterbrochene Dienstzeit den Wehrleuten Weißpflog, Karl Meier I und Eduard Frenzel, das Ehrendiplom de» LandesausschusfeS sächs. Feuerwehren für 20jährige ununterbrochene Dienst zeit dem Steigerführer Ka l Heerling, dem Stei ger Karl Weißpflog, den Wehrmännern Emil Scheller und Paul Kretzschmar l. Ferner erhiel ten die vom Stadtrate gestiftete doppelte grün- weiße Dieustschnur für 15jährige Dienstzeit der Steiger LomS Koch, die einfache gleiche Dienst schnur für 10jährige Dienstzeit der Steiger Emil Weißpflog und der Wehrmann Bruno Meier. Unter herzlichsten Dankesworten hob Herr Bür germeister Dr. Patz die Anerkennung der gelei steten Dienste hervor und übermittelte an die Jubilare die besten Wünsche seilens des Mi nisteriums, des Landcsausschusses, sowie des Siadtrates. Zum 25jährigen Regierungsjubiläum Sr. Maj. des Kaisers am 15. Juni stellte die Kompagnie zur Kirchenparade mit 23 Mann. Der deutsche Neichsfeuerwehrtag am 26.—29. Juli in Leipzig wurde von 10 Mann unserer Kompagnie besucht. Die Hauptaufgabe für die aktive Mannschaft brachte der Monat August, welcher den 30. Ver- bandstag des Krcisfeuerwehrverbandes Zwickau- Glauchau am 31. August in unseren Mauern zusammenrief. Nach vieler Vorarbeit erfolgte die Veranstaltung programmäßig bei schönstem Wetter, wozu sich 57 Wehren mit ca. 1400 Feuerwehrleuten eingefunden hatten. Die gelei steten Uebungen brachten am Festtage den erwünschten guten Erfolg. Nicht ohne besondere Freude sollte das Fest des Verbandstages für unsere Kompagnie sein. Die jederzeit gepflegte Kameradschaft hat die Ehrenmitglieder zu einem pietätvollen Aste veranlaßt, indem sie dem von der Kompagnie seit einigen Jahren ins Leben gerufenen „Unterstützungsfonds", der für durch Krankyeit in Not geratene Kameraden bestimmt Rübezahl und der Schneider. (Schluß.) „Donner und Doria!" rief der Schneider, „wo bin ich denn?" Er richtete sich auf, und nun erinnerte er sich. Das Geld klirrte in der Tasche seines Beinkleides, die Rocktaschen aber waren ja gefüllt von Aepfeln, Birnen, Pflaumen und Trauben. Er faßte hinein und — packte eine Kröte, einen Maulwurf, zwei tote Mäuse und warf alles schaudernd in den Graben, sprang auf und lief spornstreichs nach Hause. Unterwegs fiel ihm ein, was man sich von Rübezahl erzählt, und seufzend sagte er: „Sollte ich dem in die Hände gefallen sein?" „Ist ein Unglück geschehen, Mann?" fragte ihn Frau Grete. „Nein, hier sind dreißig Taler!" Er zählte sie auf den Tisch, und dabei fühlte er in der Tasche noch etwas Kaltes, dachte an die Kröte und schleuderte das Ding auf die Erde. „Kartoffeln!" riefen die Kinder, „Erdäpfel!" „Ja, das sollen richtige Aepsel sein!" sagte der Vater. Aber Frau Grete nahm den Kin dern die blanken Dinger weg, sie waren von gediegenem Golde! „Wo bist Du gewesen?" fragte Frau Grün berger strenge. „Bei — bei — Rübezahl!" stieß da der Schneider bleich vor Angst heraus. Nun mußte er erzählen. Frau Grete und die Kinder lie fen mit ihm nach der Stelle, wo er erwacht war, fanden aber nichts. „Ich Narr!" stöhnte da Grünberger. Je doch das Gold blieb Gold, und die beiden goldenen Kartoffeln wurden ihm so reichlich bezahlt, daß Grünberger ein wohlhabender Mann ward, der sich ein schönes Ladenge schäft zulegen konnte. Auf Rübezahl hat er niemals mehr ge lästert; von Schloß Schwarzkoppcn aber ward nichts mehr gesehen. Es kommt Besuch Von Marie Behne. (Nachdruck verboten.) „Kra! Kea! Rab! Rab!" Das war im Winter fast das einzige, was wir in der Vo gelsprache hörten; hin und wieder piepte wohl einmal ein Sperling, aber sonst war's still und stumm in Garten und Feld, denn unsere netten kleinen Freunde, die Singvögelchen, waren fast sämtlich ausgegangen, „aus- geflogeu" müssen wir wohl sagen. Das könnt ibr nicht verlangen," sagten sie, „daß wir in d r bitteren Kälte im Winter bei euch bleiben uvd euch Gesellschaft leisten!" Schon Ende Juli und Anfang August machten sich die eisten reisefertig, das wären einige Schwalbcn- ß milien und die hübschen kleinen Möwen, im August packten Grasmücke und Kuckuck und a :ch der ernsthafte Papa Storch und Familie ihre Sachen und machten sich auf die Reise; im September ging es im Vogelreich zu, wie in der Menschenwelt in den großen Ferien, jeden Tag zogen Hunderte und Tausende von Vogelfamilien fort: Frau-Nachtigall und Frau Drossel, die Schwalben, die bis jetzt mit ihren Neisevorbereitungeu nicht fertig geworden n aren, einige Geschlechter aus dem adligen Stamme der Falken, Familie Wiedehopf im bunten Kleide, alle beeilten sich, so sehr sie konnten, damit sie nur ja schnell fonkamen! Und da wollten auch die vielen andern grö- ß ren Vögel, dewu es bis dahin noch ganz gut bei uns gefallen hatte, nicht länger hicr- bäiben. Kaum war der Ostober ins Land gc- stmunen, da hielten sie Rat über den kürzesten Reiscwcg, und dann machten sie sich schleunigst auf ohne langes Abschicdnehmcn. Lerchen und Stare, Wasferenten und wilde Tauben, die flinke kleine Bachstelze und der wunderschöne Schwan — — fort flogen sie in ein anderes Laud, alle Vogelfamilien, die bis dahin noch g wartet hatten, oder von Natur ein bißchen langsam waren, folgten ihnen, die allerletzten kamen erst fort, als wir schon daran dachten, daß nun bald das liebe Christkind zu uns käme. Alle begaben sich in ihre Sommer frische, und als wir hier Schlittschuh liefen und Pelzhandschnhe anzogen, saßen Frau Schwalbe und Herr Storch gemülücy in Aegypten oder sonstwo in Afrika,Und beide sagten: „O, wie angenehm warm ist cs hier!" Aber weil sie nur in der Sommerfrische waren, hatten sic auch keine Lust, sich eine feste Wohnung zu ß.chc :, Eier zu legen und ihre Kleinen aufzn- ziehen. Deshalb kommen sie nun jetzt zur Osterzeit zurück, alle Familien von einer Art miteinander, bis nach und nach die ganze große Vogclvetterschaf! und Verwandtschaft wieder bei uns augclangt ist. Einige haben wir schon gesehen, sie waren gerade fleißig auf der Wohnungssuche, nicht wahr? Wenn nun die ersten zurückkommen, dann denken jene kleinen Vögel, die geduldig im Winter bei uns aushielten, daß sic nun auch wohl ihre Som merfrische verdient hätten, und einige Ammern, Drosseln, wilden Gänse, Eulen und ihre Ver wandtschaft treten die große Reife nach dem fernen Lande an. Die Ankommenden aber haben hier sehr viel zu tun, denn daß das Woh nungssuchen und Einrichtcn nicht besonders angenehm ist, wißt ihr ja auch schon, und zu Ostern hat man's doch gern hübsch und sauber zu Hause. Besonders dankbar sind die Vö gelchen, wenn man ihnen zuweilen ein paar Fädchen und Heuhälmchen und sonst etwas Weiches au einen Strauch hängt, wo sie cs leicht finden können, das gibt dann en e wnudcrvolle Polsterung für die Kinderwieg ! MrhMSinelellndBeWstiWW. Von Eva-Maric Stosch. Eicrrollen. Mit hartgekochten Hühnereiern können Kin der zu Ostern ein nettes Spiel treiben. Und unter den Schokoladeneiern sind die harten, mit Marzipan oder sonst einer Masse gefüll ten Eier für das Spiel zu brauchen. Weder zerbrechlich dürfen die Ostereier sein, mit denen wir r.Ben wollen, noch dürfen sie außen einen Zierrat aufweisen. Dann suchen wir uns im Garten oder Feld eine kleine Böschung, mit sauberem Gras bewachsen, nicht steil, sondein ganz sanft geneigt Oben an der Böschung wird eine Stelle bezeichnet, von der aus alle Eier gerollt werden. Unten am Fuß des klem-m Gehänges muß ein breiter freier Raum sein, damit sich die Eier beliebig nach den Scitcn hin verteilen können. Wäre dort eine Mulde, so würden die Eier aufeinander fasst» und sich auf jeden Fall alle berühren. Es soll aber dem Zufall überlassen bleiben, ob unten zwei Eier zusammeukommen. Spielen wir mit Hüyncreier.i, so kommt es nicht so ängst lich darauf au, daß der Abhang und das Ge lände unten ganz frei von Staubteilchen und Feuchtigkeit sind, denn die Schale wird ja nicht nütgcgrssen; beim Nollen von Schoko- ladcneiern aber müssen wir den Rasengruud erst sehr genau untersuchen und möglichst etwas Harken. Wir können auch Tücher über den ganzen Spielplatz breiten. Oder aber wir können, falls uns überhaupt keine passende Böschung zur Verfügung steht, durch geschichtete weiche Gegenstände mit übergedeckten Tüchern eine künstliche Böschung Herstellen, und wenn sic wenigstens einen Meter schräger Höhe auf weist, so ist das genug. Eine zu hohe Bö schung ist gar nicht ratsam, meil bei ihrer Be nutzung doch Eier beschädigt werden können. Vor Spielbeginn wird die Reihenfolge be stimmt, in der die einzelnen Spieler ans Rol len kommen sollen. Jeder Spieler muß meh rere Eier besitzen, je mehr, je besser, denn wer keine Eier mehr hat, der kann nicht mehr mit spielen. Von der oben an der Böschung be zeichneten Stelle rollt der Spieler ein Ei her unter. Er achtet genau darauf, ob sein Ei unten ein anderes berührt. Ist dies der Fall, so darf er hinuntergehen und sich das berührte Ei holen Sein eigenes Ei bleibt liegen. Ist jeder Spieler zwei oder dreimal (was vorher ausgemacht wurde) an der Reihe gewesen, so holt der Spielältestc alle unten liegenden Eier wieder herauf. Nun darf jeder die von ihm selbst gerollten Eier wieder an sich nehmen oder doch so viele, wie noch da sind Denn rvar eins berührt, so hatte er es ja verloren. Das Svicl kann so lange fortgesetzt werden, wie die Teilnehmer Lust haben. Lattcu-Schietzscheibe. Für Schießübungen, die meine jungen Freunde mit Pfeilen oder Luftgewehren im Freien vornehmen, können sie sich eine nette Schießscheibe Herrichten. Es sind allerdings mehrere Holzlatten nötig. Sodann brauchen wir kurze, derbe sowie etwas längere Draht stifte und schließlich Pappe. Die längste der Latten legen wir flach aus den Boden; sie bildet die Mittelleiste der Scheibe. Nun wer den die kürzeren Latten mit den derben Nä geln der Reihe nach quer über die lange ge nagelt. Zwischen je zwei Querlatten bleibt eine Handbreit Raum Sind sie von ver schiedener Länge, so ordnen wir die Latten dermaßen, daß die längsten an das eine Ende der langen Mittellatte kommt, die kürzeste an das ander» Ende. Stellen wir dann nachher die Mittellatte aufrecht hin, gegen eine Maner gelehnt, so bildet das Ganze eine Art Pyra mide Doch können wir der Lattcnscheibc auch eine andere Form geben, als die pyramideu- arüge, je nach Belieben und — nach dem Material, das zur Verfügung steht. Jetzt wird jede Qucrleiste in Abständen von etwa 20 Zentimetern mit längeren dünnen Draht stiften benagelt, die ,peü herausstehen müssen. Endlich schneiden wir mit der Schere aus Pappe kleine runde Scheiben mit einem Durchmesser von 4 Zentimetern. An jede Pappscheibe aber ist ein gradliniger Haken in Form eines rechten Winkels gleich an geschnitten. Nun wird die Lattcnscheibc auf gestellt, auf jeden Drahtstift wird lose mit dem Papphaken ein Pappscheiochen gehängt. Wenn wir dann nach dieser Scheibe schießen, fällt jedes getroffene Pappscheibchcn sogleich herab.