Volltext Seite (XML)
laschender wirkt das Pferdeausfuhrverbot, das durch die angegebenen Gründe allein nicht ge rechtfertigt wird. Dieses Verbot erinnert viel mehr an die zu Ende der 80er Jahre glück licherweise schnell überstandenen deutsch-russi scheu Verstimmungen, die von einem gleichen Ausfuhrverbot von Pferden begleitet waren, ans das bald daraus noch das Verbot von Hcüerexpon folgte. Man wird sich in Peters burg nicht wundern dürfen, wenn Deutschland die jetzigen auffallenden mili arischen Maßnah nlen Ruhlands mit Aufmerksamkeit verfolgt. OerMchrS «»d Sächsische». * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Sonntag, den 29. März: Kiihl, windig und Niederschläge. * Hohenstein-Ernstthal, 28 M rz Ge stern nachmittag nahmen die dies^ hrigen Schulprüfungen mit den Turnprüsungen in der Altstadt ihren Anfang. Die Vorführun en zeigten vor allem den gewaltigen Umschwung, den die Turnsache in den letz'en Jahren ge nommen hat und welche Bedeutung man der Körperkultur leimißt. Die llebnngen verrieten strafe und sinngemäße Leitung, Forimmsebim beit und kräftige Durchar eitung. Heute fr h nahmen die Prüfungen in der I Bezirks- schule il-ren Anfang, die Donnerstag, den 2. April, mit der Selekta beendet werden. Nach mittags 5 Uhr folgt dann die Entlassung der Algebenden, während in der 2 Bezirksschule schon um l Uhr die Entlassung stattfindet. — Die Altstädter Schule mit Selekta besuchen jetzt 1571 Kinder, von denen 210 Kinder ent- asfen werden; neuaufgenommcn werden 218. Die Neustädter Schule, besuchen 1022 Kinder, von denen 130 abgeben; 126 wurden neuan gemeldet. Die obligatorische Fortbildungs schule besuchen 161 Schüler. Der SchuUeriät erwähnt mit warmen Worten die wohltuenden Wirkungen des Milchfrübstücks und gibt im übrigen in kurzen Umrissen das Wissenswer teste aus dein IckmUchen der GesamtstaSi bekannt. * — Tie für den A l t st ä d t e r Schulneubau eingeganaenen 25 Ent- w irfe sind gestern dem Verein Sächsischer Hei matschutz in Dresden zur Begutachtung einge reicht worden- lieber 8 Tagen findet im Bei sein der hierfür bestimmten diesigen Herren eine gemeinsame Begutachtung in Dresden statt. * — 2. Bezirks s ch u ' e ( N e u - si u d t ). Die Ansslellung der Zeichnungen, Plastilina, Holz- und Flewten. eite», der Ar- bciks- und Zeichenhefte, sowie der neuen Lehr mittel idarunter e n Relief der Heimat in Fcmdücm, die Mineralien im Umkreise von 2 Stunden- in Sonn ag den 29. März von 2—6 Ubr geöfsne:. I» 6 Zimmern ist Ge legen eit gcge en, einen Blick in das Lchul- leeen zu tun. Vor allein werden die vielen Ar eiter., die daheim gefertigt wurden, das In cressc der Be'ucher fesseln. Die Eltern, sowie alle Freunde der Schule sind zu-m Be suche -erzlüh eingeladen. Wir bit en beson ders die Väter unserer Kinder, die während der Woche keine Zeil haben, uns durch ihren Besuch zu erfreuen. * — Die Pr ü fuug in der Koch schule findet Momag, den >0. M rz, von vormittags 8—12 Uhr ßat.. Zu dieser öffeut lichcu Prüfung sind Damen und Herren herz lichst eingeladen. Es soll hierbei insbesondere darauf hingewiesen werden, daß in der Zeit von 8—12 Uhr ein Kommen und Gehen zu eliebiger Zeit gestat.et ist. * — 2 5 jähriges A m t s j u b i - l ä u m. Herr Lehrer und Organist Egerland kann am I. Mai d I- auf eine 2.5jährige Wirksamkeit im Dienste der Neustädter schule zurückblicken. Er ist damit der am längsten an dieser Schule amnerende Lehrer. * — Iu den L li f t e n. Zu beträcht licher Höhe passierte heute nachmittag gegen 2 Uhr in schnellem Fluge ein Eindecker, in der Richtung von Zwickau kommend und nach Ebemnitz fliegend, unsere Stadt * — Jugendlicher Ausreißer. .Ui der vorvergangenen Nacht wurde in den Abortanlagen des Glauchauer Bahnhofes von dem dienst.ueuden Schutzmann ein 12 Jahre alter Junge aufgegri fen. Es stellte sich her aus, daß der aus Meerane gebürtige Knabe am Donnerstag nach Schnlschluß dem hiesigen Martin LuUerüist entlaufen war und seitdem planlos umberirrte. Die Schnlbluber trug der jugendliche Ausreißer noch bei fick'. Er wurde im Laibe des gestrigen Tages der Anstalt wieder zugeführt. * - Die Aulag e n auf de ni L o - genberg, die durch den Verein irische Luft" errichtet und der Oeffentlichkeit zna mg lich gemacht wurden, sollen eine zweckmäßige Verbchönerung 2c. erfahren Um Mittel hier- ür zu erhalten, h lt der Verein a»i morgigen Sonntag a end im Logeuoanse eine öffentliche Abendunterhaltnng ab, für die ein aus ge- tauglichen nnd theatralischen Dar ietungen be iie'.endes Programm ausgestellt wurde. In Anbetracht des guten Zweckes empfiehlt sich zahlreicher Besuch der Veranstaltung. * — Ter t h e a t r a l i s ch - a r l i st i s ch e P e r e i n veranstaltet am Palmen- lountag im t-ogenhausc iviederum einen seiner ^liebten Theaterabende. Näheres hierzu wird noch bekannt gegeben. Oberlungwitz, 28. März Die Be ratungen über den Kirchenerneuerungs au laben in den lszte» Monaten den Kirchen, vorstand wiederholt beschäftigt. Die Verhand lungen ha en insofern eine Förderung erfa> >en, als der Verein für kirchliche Kunst arif Veranlassung des evaug. lwtl. Landeskonsisto riums ein Gutachten über die Planung des Kirchenvorstandes erstattet hat und mit einem sei ständigen künstlerischen Entwürfe, hervor getreten ist. Es steht zu erwarten, daß 191-1 den Abschluß der Beratung und Verhandln» gen bringen wird, welcher im Vorjahre, wie der Bericht hervorbel t, wegen mancherlei Hin dcrnisse nicht zu ermöglichen Ivar. Viele Glieder der Gemeinde sel nen den Tag der A irchenerneuerung her. ei, der Kir henvorsland nicht zum wenigsten- Aber er möchte so ge wissenhaft und vorsichtig, wie möglich, vor gehen, damit der Umbau und die Erneuerung unseres lie en, e rnnärdigen Gotteshauses sich zu einem Werke gestalte, au welchem die Ge meinde ihre Freude und in welchem Gott seine E're Haven soll. m. Oberlungwitz, 28. März Die Schul prüfungen in der oberen Schule wurden, heule beendet, Montag nahmittag beginnt die un tere Schule, nachdem vormittags die Prüfun gen und Entlassungen in der Knabenfortbil- duugsschule und kaufmännisch-gewerblichen " ortbäldungsfchule erfolgten. Die Schulaus- slellnng in der oberen Schule zeigt auch in diesem Jahre wieder recht beachtliche Fort schritte auf allen Gebieten- — Oberlungwitz, 28. März. Der evang.- lmh. Jungfrauenverein entfaltete im letzten Jahre, wie der Schuloericht hervorheb', eine lebbas e Tätigkeit: Nicht nur daß die Zahl der Mitglieder sich bis auf 1-11 erhöhte — darunter waren 17 älter als 18 Jahre —, auch die 72 im Jahre 1913 abgehaltenen Ver sammlungen erfreuten sich so starken Besuches, dal- der zur Verfügung stehende Naum oft nicht ausreichte. Nach wie vor ist der Verein in eine ältere nnd jüngere Abteilung pegüe derb, welche getrennt gepflegt werden. Beide Ab teilungen I erben regelmäßige Singer ende dank der Güte des Herrn Sparlassenkassierers A Fran c a' aAen können- Genannter Herr hat wieder da? ganze Jahr hindurch in selbst losester Weise und mit unermüdlicher Treue die lle'nngen geleitet. Die Vereiusa'ende wurden durch erbauliche, belehrende und fort- bildende Vorträge und durch Lektüre ansgc- füllt; auch der Armen- und Krankcufürsorge in der Gemeinde und den großen christlichen Lie.eswerken des Landes wurde willig gedient. In den Dienst wer'tätiger Liebe in der Ge meinde stellten sich insbesondere das Miisions- kränzchen, die Fraucnvereine und der Verein ür Gemeindepfle e. Das Missionskränzchen ' ereitete am Wei' nachts'este 13 Männern, 12 Frauen nnd 30 .Lindern mit mancherlei Ge schenken eine Freude, während die Franenver- eine das ganze Jabr hindurch ihre Pfleglinge treu unterstützten nnd zu Weil,mähten zu den regelmäßigen Gaben noch besondere fügten s Oberlungwitz, 28. M rz. Der Ver ein „Frohsinn" hielt Donnerstag abend im Saale des Gaslbofs „znm Hirsch" ein Früh- ja rsvergnügen ab, das bei gutem Besuch mit einer beifällig aufgenommenen Ansprache des Vorstehers eingeleitet wurde. Tie Veranflal- inng ual in einen sehr harmonischen Verlauf und machte dem Namen des Vereins alle E> re. Gersdorf, 28. März. Die JahrcSrechnnng 1913 der hiesigen Gemeindelparkasse verzeichnet folgenden Abschluß. .V Einnahme: Die Spar einlagen erfolgten in 2826 (2617s Posten im Gesamtbeträge'von 265280,03 Mk. (253520,27). An znrückerhobcncn Bankguthaben und zurück- rrhaltenen Kapitalien gingen47800Mk (33773,86) ein. Ausgenommen wurde ein Kapital von 11000 Mk. (12 000). An Zinsen von ausgclie- henen Kapitalien und von Wertpapieren gingen ein 56467,88 Alk. (53192,16). Verschiedene an dere Einnahmen 64,90 Mk. (70,50). Summa aller Einnahmen 406031 Mk. (385 803,07). — 6. Ausgabe: Die Rückzahlungen in 1130 (1282) Posten im Gesamtbeträge von 239198,26 Mk. (230958,17). Stiickzinscn wurden 831,10 Mk. (638,86) bezahlt. An Kapitalien wurden aus geliehen 112 076,24 Mk. einschließlich angelegten Bankgeldern (114 902,59). Zurückgezahlte Dar lehne 11000 Mk. (12 000). Der Verwalluiigs- aufwand betrug 1774,84 Mk. (1776,65) Summa aller Ausgaben 364 990,80 Mk. (360 384,88). Vorzutrageuder Kassenbestand 41 040,20 Mk. (25 418,19). — Vermögen: Das Aktiv-Kapi tal erreichte die Höhe von 1 410 939,47 Mk. (1333528,83), das Passiv-Kapital betrug 1 403 577,80 Mk (1328 292,07). DaS Emlcger- gnthabeu beziffert sich einschließlich 43 967,20 Mk. (41 788,53) gutgeschriebenen Zinsen auf 1 351 643,40 Mk. (1 281 594,43). Der Kursver lust von Wertpapieren beträgt 2630,35 Mk. (4045,05). Bestand der Papiere 118834,75 Mk. (121 490,10). Der Reingewinn beziffert sich auf 7361,67 Mk. (5236,76). Der Reservefonds stieg von 51 934,40 auf 59 296,07 Mk. Die fortgeschricbcne Kontenziffer war 4667. In, Berichtsjahre wur den 300 neue Bücher ausgestellt. 155 Konten sind erloschen. Der Zinsfuß ist bereits seit 1901 für alle Einlagen Z'/?"/, Ab 1. Juli wird tägliche Verzinsung eingeführt. Die in Klammern stehenden Beträge betreffen das Vorjahr. f. Gersdorf, 27. März. Wieder einmal ÜI der Schluß des Schuljahres herangekommen und die Bildungsstätten bieten das gewohnte Bild emsiger und ebriger Schaffensfreudigkeit des verflossenen Jahres, die sich wiederspiegelt in den von I ihr zu Jahr weiter ausgebautcu Schaustellungen der Schi lerarbeiten, sei es in 'christlichen oder Handfertigkeitsarbeiten. Ein ganz besonderes Interesse lockt auch in diesem Jahre die Eltern und Schulfreunde in die Ausstellungsräume unserer Zentralschule, um die gefertigten Sacken und Sächelchen in Augen schein zu nehmen. Ein „Atz!" der Bewunde rung wird jedem über die Lippen fliehen, wenn er vor den peinlich sauberen Arbeiten fielt. Betrachtet man vorerst die schriftlichen Arbeiten, so ist man erfreut über die im Durchschnitt sehr guten Resultate und Fort schritte un'erer Schuljugend. Gute Auffassungs- gabe, miiuuter auch lebhafte Pl-antafie, spricht aus den im Zeichensaal ausgestellten Zeich nungen. Hier finden wir symmetrische, g«omet- lische und nach Naturmotiven sowie aus freien Entwürfen gefertigte Zeichnungen in großer Anzahl. Das gewohnte Bild bieten die Pla- ßilinarb eiten, nur mit dem Unterschiede, daß manch neuer Gedau c der Kinder in reicherem Maße zur Geltung kam. Hier sind auch Modellierbogenarbeiten, geometrische Figuren und aus Holz gefertigte Hebel, wie altertüm liche Wurfgeschosse w. zu finden. — Ganz außerordentlich reich besetzt ist jedes Plätzchen im Handarbcitsuulerrichtszimmer der Mädchen. Alle Arbeiten von den einfachsten bis herauf zu den schwierigsten Strickereien, Stickereien, Häkeleien und wie die verschiedenartigen Gen res alle heißen, zeugen auch hier von Exakt heit und Sauberkeit. Eins fällt bei der Be trachtung dieser Arbeiten auf: das; beim ein fachsten Grundgedanken die praktisch m'glichsl vielseitige Verwendung zum Ausdruck kommt. Gestrickte Filzschuhe, Kiudermuffe und Boas, Weißwaren, wie Nnterröcke und Nachtjacken, eigensinnige Flickarbeiten, Schmuckstickereien, wie Kissen, Damengürtel, Schürzen, Selbst linder, Tischläufer, Wandsprüche, Hardanger Arbeiten und alle nur erdenklichen Arten sind vertreten und erwecke» hohes Jitteresse. — Wendet man sich den Schnitzereien, Brand malereien, Tarssoar witen usw. zu, so steht man ganz erstaunt vor diesen, man könnte sa gen, künstlerischen Arbeiten. Paneelbretter, Koiüolen, Zeituugshalter, Schlüsselhalter, Käst cheu in größter Vollendung fesseln den Be schauer. Ein jeder dieser Schüler ist ein klei ner Handwerker, denn die Arbeiten sind alle von robem Holz unter der Leitung des Leh rers entstanden und verraten Lust und Lic e zu diesem Unterrichtsfach. Diese Arbeiten sol len auch in Zövlitz, wo eine Sammelausstel l ui stat.findet, zur Ausstellung gelangen. Hat mau noch die technische» Zeichnungen der Fortbildungs.'chi lcr besichtigt, die das übliche Bild zeige», so verläßt man hochbefriedigt über de» F'eiß unserer Schuljugend die Stätte, die man im Lebe» nie vergißt, von der das Wort „Wissen ist Macht" seine Berechtigung herl-eitet. Gersdorf, 21. März. Die gestrige Tl eatervorstellung für die Abomienten des „Gersdorür Tageblat.es" war von ca. 300 Personen besuch!, was in Anbetracht des an haltenden Regens, der gegen 8 Uhr hernieder- plütscherte, immerhin als guter Besuch gelten "ann. Die Vorstellung selbst war von der Nichterschen Tbca ergesellschast sehr gut vorbe reitet worden, Inszenierung und Regie klapp ten „Im Himmelbof" mir seiiic» urwüchsige» Baueriüppe» erntete demi auch wahre Heitcr- keitsausbrüche, die drollige Handlung bot ein Bßd urwüchsigen oberbaherischen Lebens. Die Darsteller und Darstellerinnen, von denen be sonders die Herren Richter, Schindler und »orb sowie die Damen Hansi Korb und Hertha Richter geuanul seien, ernteten wohlverdienten Beifall und ! interließ die Aufführung wohl bei allen Besuchern e-nen vorzüglichen Ein druck. — Wir werden auch in Zukunft bestrebt sein, unsern Lesern derartige Vergünstigungen zu biewm )( Langenberg, 28. März Die Prüfungen in der hiesigen Schule sind für kommenden Mitt woch von vormittags 8 bis 12 Uhr in Klasse l und II, nachmittags von 2 bis 4 Uhr in Klasse IIl und IV und von 4 Uhr ab für die Fortbil dungsschüler vorgesehen, worauf die Entlassung der Fortbildungsschüler erfolgt. Die Entlassung der Konfirmanden findet Donnerstag statt. — Montag abend findet im Rauschen Gasthof ein Gesangskvnzcrt der bekannten Leipziger Thalia- sänger statt, das einen genußreichen Abend ver spricht. )( Fallen, 28 März. Für die erledigte stän dige Lehrerstelle gingen 86 Bewerbungen ein. — Die Schulprüfungen nehmen Dienstag flüh 8 Uhr ihren Anfang, Mittwoch früh 7 Uhr findet die Prüfung der Fortbildungsschüler mit anschlie ßender Entlassung statt. Die Ausstellung der Schülerarbeiten ist von Montag nachmittag bis Mittwoch abend geöffnet. Zur Entlassung kom men 16 Konfirmanden und 12 Fortbildungs schüler. g. LaugcnchurSdorf, 28. März. Im Weiß- ledersche» Schützenhaus konzertieren am morgigen Sonntag die unter der Direktion Richard Braune stehenden Leipziger Thaliasänger. — Grlbach-Kirchberg, 28. März. Auf Blatt 25 des Oienossenschaftsregisters beim Kgl. Amts gericht Stollberg, die Genossenschaft Spur-, Kre dit- und Bezugsverein Erlbach-Kirchberg, einge tragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haft pflicht in Kirchberg betreffend, ist eingetragen worden, daß der Gutsbesitzer Hermann Mehl horn in Kirchberg nicht mehr Mitglied des Vor standes, dagegen der Gutsbesitzer Mar Abend roth daselbst Mitglied des Vorstandes ist. * BcrnSdorf, 28. März. In der Nacht zum 8. d. Mts. wurden auf der Hofer Slacüssnaße zwischen Gersdorf und Bernsdorf ive' rere Strai enbäume beschädigt, Pfähle aß- ge n.chen und herausgerijsen und quer über die Straße gelegl, auch sonstiger Unfug ver- übl, wodurch der Straßenverkehr gefährdet wurde. Jetzt sind die Täter in Mitgliedern eines Turnvereins aus Callnberg ermittelt und zur VerantwoNnng gezogen worden. Sie hat- le» an jenem Tage einen Ausflug nach Ober- lungwitz unternommen und waren auf dem Rückwege etwas angetrunken. p. Lichtenstein, 28. März. Ostern 1914 treten als nebenamtliche Lehrkräfte für die Mädchen. abteilung Frl. Filsinger, Herr Oberlehrer Tolditz und Herr Bürgerschullehrer Wehland ins Lehrer kollegium der Handelsschule ein. * Glauchau, 27. März. Die berüchtig ten Einbrecher, die in der letzten Zeit die Umgegend brandschatzten und erst vorletzte Nacht in Hohenstein-Ernstthal zwei Einbrüche verübten, scheinen das Feld ihrer Tätigkeit nun auch nach Glauchau verlegen zu wollen. In der vergangenen Nacht wurde nämlich in das Garderobe- und Schuhgeschäft von Mar Bornstein Nachsolger in der Brüderstraße ein gebrochen, nnd zwar lassen die Begleitumstände darauf schließen, daß man es mit jenen ge fürchteten Burschen zu tun hat. Die Einbre cher zertrümmerten die Glasscheibe der Laden tür, langten durch die so gewonnene Oeffnung nnd riegelten das Schloß von innen auf. Im Laden kleideten sie sich nun in aller Seelen ruhe vom Kops bis zum Fuß „kavaliermäßig" neu ein nnd ließen ihre abgetragenen Klei dungsstücke zurück. Nach Vollendung dieses Einbruches haben scheinbar dieselben „schweren Jungens" noch versucht, in den Laden des Bäckermeisters Byhahn in der Lerchenstraße eingudringcn. Sie zerschlugen hier ebenfalls die Glasscheibe der Ladentür, doch mußten si« unverrichteter Sache wieder abziehen, da die Dür von den Einbrecher» nicht aufgeschlossen werden konnte. * Dresden, 28. März. Der König wird heute nachmittag 5 Uhr aus Tarvis wieder in Dres den eintreffen. * Leipzig, 27. März. Im Forstrevier Burg aue des Leipziger Ratsholzes sind seit Weihnach ten gegen 100 Stück Rehwild verendet und au Ort und Stelle eingegraben worden. Die Unter suchung der Kadaver hat ergeben, daß der Luugen- wurm die Ursache der Seuche ist. Vor etwa zehn Jahren sind an derselben Krankheit 365 Rehe in demselben Waldrevier umgekommeu. — Vermißt wird seit dem 24. d. M. das 14 Jahre alte Schulmädchen Maric Helene Cyurt, das hier in der Schcnkcndorfstcaße bei seinen Eltern wohnte. Das Mädchen hatte wegen verschiedener Unge hörigkeiten zu Hause Strafe zu gewärtigen und ist deswegen nicht mehr heimgekommcn * Oschatz, 27. März. Die SchulLHagc beim Einsturz -des Wasserturms, der vor etwa einem Jahre erfolgte, ist in einem mehrjäh rigcm Prozeß unter Mitwirkung einer Reihe erster Sachverständiger eingehend untersu.tzt worden. Darauf mußte die Stadtgemeinde Oschatz anerkenne», daß weder an der Kon struktion noch an der Ausführung des schmie deeisernen Wasserbehälte:s ein Fehler noch ein Verschulden am Einsturz des Wasser- turmes der Firma Gebrüder Barnewitz in Dresden nachgewiesen werden konnte. Diese Firma hatte den schmiedeeisernen Was- erbebälter für den von der Stadtgem-eiudc ausgeführte» gcma»erlen Turmschaft geliefert. Roftwein, 28. März. In liefiger 9irchc, woselbst man seit Montag mic AuH moiitieren der neuen Kirchenglocken beschäftigt isi, stürzte gestern vormittag 11 Uhr die große Glocke, ca. 1 Meter von ihrem B-estimmungs- orte entfernt, ab nnd grub sich in die Erde ein. Die beiden kleineren Glocken waren be reits im Turme aufgehängt. Das Unglück er folgte durch Reißen eines Seiles. Menschen sind zum Glück nicht zu Schaden gekommen. * Bortwa bei Zwickau, 26. März. Die Bodenscutungen in.olge des Kohlenabbaues laben weiter zugenommen, so daß sich jetzt auch die Verlegung der Straße beim Ge meindeamt notwendig macht. Die Straße hat sich dort ans einer Strecke von etwa 100 Me tern seit Jahresfrist um fast zwei Meter ge senkt, so daß diese Stelle für die dort fach rendc Straßenbahn nicht ungefährlich ist. Die in der Nähe befindlichen Gebäude sieben in folge der Senkung teilweise ganz schief da. * Reichenbach i. B., 27. März. Bei der Ausfahrt eines hiesigen Geschäftsinhabers und dessen Gattin auf dein Motorrade (beide Eheleute sind geprüfte Motorfahrer) nach Zwickau, verlor die Dame auf der Landstraße bei Rottmannsdorf die Herrschaft über ihr Rad und fuhr mit voller Gewalt gegen einen Straßenbahnwagen. Das Rad wurde stark beschädigt und die Dame etwa 10 Meter weit ins Feld geschleudert, wo sie besinnungslos liegen blieb. Sie scheint bei dem Sturze außer einer schweren Gehirn erschütterung auch einen Bruch des Nasenbeins und andere Verletzungen erlitten zu haben. * Auerbach, 27. März. Der in den 30er Jahren stehende Maurer Wanek hat seine beiden Kinder, Zwillinge im Alter von '/« Jahren, ver giftet und ist seitdem verschwunden. Tic Lüchen wurden polizeilich beschlagnahmt. — Hier ver starb der stellv. Direktor des hiesigen Kgl. Lehrer seminars Professor Dr. Ernst Reuther, der seit Michaelis 1876 hier amtierte. Er war der Sohn einer schlichten Bergmannsfamilie in Annaberg. * Johannaeorsenstadt, 27. März. Zn einer hiesigen Geschäftsfrau kamen zwei Skraßenarbeitcr von hier und verlangten Schnaps. Die Frau erwischte in der Eile emc Flasche, die Essigäther enthielt, und gab den Arbeitern davon. Beide tranken, ohne es zu merken, und erlitten schwere innere Verletzungen. Der eine namens Grünert, ist bereits feinen Verletzungen erlegen, während man hofft, den anderen, der dic Flüssigkeit gleich ausspuckte, am Leben zu erhalten. * Zittau, 27. März. I» der städtischen Koch schule zu Zittau tritt Ostern 1914 insofern eine Neuerung ein, als der Stadtrat zu Zittau jeder Kochschülerin bei ihrem Abgang ein praktisches Kochbuch zum Geschenke machen wird. Damit nicht dasselbe Kochbuch wiederholt in eine Familie gelangt, wird jedes Jahr ein anderrs Kochbuch zur Verteilung kommen.