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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191403251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140325
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-25
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.03.1914
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OerlNche» »ud BLchstscheS. * — Witterung-saussicht für Mittwoch, den 25. März: Teils regnerisch, teils trocken. *— Er st es Frühjahrsgewitter. Die Wetter-gewaltigen gefallen sich schon jetzt darin, uns mit ihren Aprillaunen heimzu suchen. Wie sie am Sonntage die wartderfreu- digen Ausflügler mehrfach mit sturmgepeitsch- !cn Regen- und Schneeschauern überraschten, so schickten sie gestern nachmittag nach kurzen warmen Sonnenblicken mehrmals düstere, schwer befrachtete Wolkenmassen über unsere Gegend hinweg und entluden nach 5 Uhr das erste Früh^ahrsgewitter. Es trat aber hier erfreu licherweise gnädig auf und zog unter grollen dem Donner nach Osten weiter. Von groß- flockigem Schnee untermischte Regengüsse be gleiteten das Gewitter. Die Temperatur fiel während desselben ganz bedeutend. Die Queck silbersäule des Thermometers stand schließlich nur noch ein Paar Striche über Null. * — 4. M u st e r u n g s t a g. Don Ab schluß des Aushebungsgeschästes brachte der heutige Dienstag. Es stellte sich der Rest der Stellungspflichtigen von Hohenstein-Ernstthal, insgesamt 426 Mann, von 'denen 58 Mann für tauglich befunden wurden. Zur Infante rie wurden 38, Feldartillerie 7, Grenadieren 3, Ulanen, Eisenbahner, Werftdivision je 2, Pioniere, Husaren, Seebataillon und Telegra phen-Abteilung je einer ausgehoben. Insge samt gelangten im AushebungsLezirk Hohem stein-Ernstthal von 516 Gestellungspflichtigen 216 zur Aushebung. Gewiß ein günstiges Resultat der Militärdiensttauglichkeit im hiesi gen Bezirk, das, wenn noch mehr Mannschaf ten erforderlich wären, gewiß noch eine weit hähere Stufe erreicht hätte. *— Sachsen frei von M a ul- u n d Klauenseuche. Seit Mitte März ist das Königreich Sachseu wieder frei von Maul- und Klauenseuche. Nachdem diese Seuche im 3. Vierteljahr 1913 in Sachsen überhaupt nicht ausgetreten war, brach sie am 21. November 1913 in einem Gehöft der Amtsbauptmannschaft Kamenz aus. Die Ein- schleppurig war in diesen, Falle, wie auch bei verschiedenen weiteren Ausbrüchen, vom Ma gerviehhose in Friedrichsfelde bei Berlin aus erfolgt. Im übrigen handelte es sich bei der Mehrzahl der Neuausbrüche der Seuche um Rinder, die aus verschiedenen preußischen Pro vinzen nach Sachsen eingemhrt worden waren. Mit Rücksicht hierauf wurden schon am 6. Dezember 1913 verschärfte Maßnahmen gegen die Einschleppung der Seuche für den Handel mit Klauenvieh aus den preußischen Provin zen Ost- und Westpreußen, Schlesien, Bran denburg und Sachsen cingeführt, die wegen der zunehmenden Ausbreitung der Maul und Klauenseuche im Deutschen Reiche am 12. Ja nuar 1914 auf die Herkunft aus weiteren preußischen Provinzen und anderen deutschen Bundesstaaten ausgedehnt wurden. Durch die hierbei für das nach Sachsen eingefsührte Klauenvieh einzuhaltende zehntägige polizeiliche Beobachtung der eingeführlen Tiere, die am Ende dieser Beobachtungszeil bezirkstierärztlich zu untersuchen sind, gelang es, weitere Seu chcncinschleppungen am Einfubrorte zu lokali sieren und durch Schlachtung der verseuchlen Bestä nde sofort die Seuche zum Erlöschen zu bringen. Diese auf Grund von 8 49 des Rcichs-Viehseuchengesetzes auch bei anderen, einige Male völlig unaufgeklärten Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche polizeilich ange ordneten Schlachtungen ganzer Klauenviehbe stände einer Wirtschaft haben sich zur örtlichen Beschränkung der Seuche ausgezeichnet be- wälrt, zumal die betroffenen Viehbesitzer aus Staatsmitteln stets zu'ricdenstellend entschädigt werden konnten. Die diesmalige Verseuchung betraf 13 Amtshauptmannschasten, 21 Gemein den und 26 Gehöfte, außerdem wurden ic ein mal die Schlachtlöfe in Dresden und Leip zig betra fen. Mit Rücksicht daran', daß die Gegenden, aus denen erfa runqsgemäß viel Klauenvieh nach Sachsen eingeführt wird, noch nicht allenthalben frei van Maul und Klauen seuche sind, empfiehlt es sich, die erwähnten verschärften Vorsichtsmaßregeln gegen die Ein schleppung der Seuche zunächst noch aufrecht- zuerhalten. *— Ein unbekannter Betrü ger bieiet besonders Landwirten Seifenpul- vcr, das Paketchen für 36 Psg-, unter dem falschen Vergeben an, der Überschuß falle einem Mädchenstift zu, aus dem er weibliche Dienstboten vermittele. Bei dem Versprechen, daß er dem Käufer eine Magd aus dein Ttist zuweisen lassen werde, wurden ihm größere Mengen solch minderwertigen Pulvers abgc- kaust. * Hohenstein-Crnstthal, 2 l M rz Zum bevorstehenden 1. April verläßt bekanntlich Herr Baumeister Schneeweiß, der bisherige städtische Bauaissisteut, seinen hiesigen Wirkungs kreis, um einem Rufe als Gcmciudebaumeister nach Großz^chocher-Windorf bei Leipzig Folge zu leisten. Als sein Nachfolger wurde vom Stadtrat Herr Baumeister Thielemann aus Mittweida gewählt. * — NeuerStraßenmeister. Nach dem der Posten eines Siraßcnmeisters längere Zeit nicht besetzt war, ist vom Rat Herr Stra ßenmeister Ehnold aus Rhehd. (Rhld.) als solcher gewählt worden, der seinen Posten am l April antreten wird. * — Als st ä d t i s ch e r Leitungs - m onteur wurde Herr Monteur Pippig aus Limbach gewählt; der Gewählte wird sein Amt am 1. April antreten. * — Naturheilverein. Einen im ; tcrcssanten Vortrag veranstaltete gestern abend der Naturheilverein im Neustädter Schützen- Haus. Die archerordentlich zahlreich Erschiene nen begrüßte Herr Buchhändler Emil Rein lold aus wärmste und erteilte sodann einem Vertreter der weltbekannten Kathreiners Malz kaffeefabriken das Wort. Letzterer referierte über das Thema „Nervosität und Ernährung" se^r eingehend und erntete für seine höchst be lehrenden Ausführungen reichen Beifall. Den Anwesenden wurde Äsdann kostenlos Kathrei ners Kaffee mit Gebäck serviert und sprach inan sich über das aromatische und sehr gut zubereitete Getränk sehr anerkennend aus. Zum Abschluß des Abends wurden noch Lichtbilder, Reise, ilder und Ansichten aus einem modernen Großbetriebe vorgeführl, die die Beschauer iin Geiste an den herrlichen Rhein und nach Ja pan sowie in die Kathreiner Malzkaffee-Fa briken führe. Be'riedigt von dem Gehörten und Ge ehenen verließ man die gastliche Stätte. *— Ehemalige Seeleute der Kaiserlichen und Handelsmarine »vollen sich zwecks Gründung eines Vereins ani Sonn abend abend im Restaurant „Alberischlößchen" einfinden. -- Oberlungwitz, 24. März. Ostern und mit ihm die Zeit der öffen lichen Schulprü fungen, -Ausstellungen, -Entlassungen und schließlich der Neuaufna men rückt näher. Den Reigen eröffnet die obere Schule, an der Frei tag früh die Schulprüfungen ihren Anfang nehmen. Montag früh beginnt dann die un tere Schule; gleichzeitig finden am Montag die Prüfungen in den Fortbildungsschulen statt, während die feierliche Entlassung der Konfirmanden am Freitag den 3. April wie iiblich im Saale des Gasthofs „zum Lamm" stattfindet. Die Ausstellung der Ichülerarbei- ten ist in beiden Schulen (obere und untere) von kommenden Sonntag ab geöffnet. Die von den Fortbildungsfchiilern angefertigten Zeich nungen werden wie bisher »nieder in der Zei chenausstellung der unteren Schule mit ausge stellt werden. Näheres über die Prüfungen, zu denen Eltern und Lehrhcrren cinqeladen sind, wird noch bekannt gegeben. m. Oberlungwitz, 24. März. Gestern nachmittag sollte die Beerdigung der 59jähri- gen Ehefrau des im oberen Ort wohnha len Herrn Hugo Köller stattfinden, die am Frei tag mittag nach monatelanger Krankheit ge storben ist. Kurz zuvor wurde die Erlaubnis zu der für 2 Uhr angesetzten Beerdigung nicht erteilt, da auf erfolgte Anzeige hin eine Ob duktion der Leiche angeordnet worden war. Der Lektion, die durch Herrn Bezirksarzt Dr. Wengler aus- Glauchau ausgeführt wurde, wohnte eine Gerichtskommisfion aus Holen- stcin-Ernstihal bei. Sie bestätigte angeblich den Verdacht, daß die Frau infolge falscher Behandlung durch einen freien Heilmnsiler ge storben ist. Frau K. litt au einem geß hr lichen Leiden (Brust.re', s) und ließ, sich von einem als Magnetopath bekaunren Strumpfwir ker der Umgegend und einem auswärtigen Apotheker Mittel verordnen. Die Frau wurde durch die Behandlung mit unschädlichen Medi kamentcn, die Besserung überhaupt nich brin gen tonnten, hinge hatten und wendete sich crü, ws eine Operation nicht mehr borge nommcn werden konnte, an einen Arzt. Letz terer sorgte für Uebersülrung in das Zivil- lauer KreisKamenstift, von wo die Frau, da zu spät für eine Operation, wieder entlassen wurde. Das Uebel ließ sich durch das Messer nicht me r beseitigen, sodaß die bedauerns werte Frau i reu Tod vor Augen sah. Die ärztliche Untersuchung ende'e mit Frei gabe der Leiche, die sodann um 6 Uhr abends der Erde übergeben werden konnte. m. Oberlungwitz, 24. März. Im Gast hof „Dertt'cher Kaiser" fand gestern abend ein Vortrag über die Bedeutung der Krankenver sicherungspflicht iin Hausgewerbe statt, der in der Hauptsache von Frauen besucht Ivar. h. Gersdorf, 21. März. Für den Posten eines Polizeiregistrators sind 54 Bewerbungen einaegangcn. von denen 7 Herren für die engere Wahl in Aussicht genommen wurden. Die Wa l selbst erfolgt durch den Gemeinde Vorstand und die beiden Gemcindeältesteu. Die Hch psti tveosichcrungsgesellsÄast lebnt cs ab, fü» den Unbati des Einwohners Müller a ifzutvmmen, der l ekanntlich vor einigen Wochen wach s im Ne el vom Wege ab am und im Mühlgra en ertran. Angeblich soll die Unterhaltung (und ebenso die Hastpflich.) des Wasserlaufes nur bis zur früheren Mar täuschen Brücke in Frage lommen. b. Gersdorf, 24. März. Die Waßerlci luna in der Swllber cr Straße soll um 70 Meter verlängert und außerdem ein Hydrant aufgestellt werden. Die Kosten in Höhe von ca. 450 Mark fanden die Genehmigung des Gemeinderats. — Die Anlage eines größeren Dorfplatzes na^e der Erl. acher Straße ist hier geplant. Es handelt sich um den Platz bis zum Hofgrabcn und soll durch Anäuf von Vorgärten rc. eine Vergrößerung erfolgen. siZ Gersdorf, 24. März. Hier sind in dieser Bausaison wieder mehrere Neubauten geplant. An der Erlbacher Straße wird gegenwärtig an dem im Herbst begonnenen Wohnhaus-Neubau mit Hochdruck an dem inneren Ausbau gearbeitet, die Wohnungen sollen im Mai bereits bezogen werden. Ein weiterer Wohnhausbau mit Klein- vichschlächtereianlage ist ebenfalls an der Erl bacher Straße von Herrn Ernst Friedrich geplant An der Stollberger Straße ist ein 2-Familien- wohnhaus projektiert, das Herr Werkführer Dörr errichten läßt, die Bauarbeiten werden demnächst beginnen. Herr Gutsbesitzer Windisch läßt einen Scheunenbau ausführen. Herr Heinig-Lngau will im oberen Ort ein 3-Familienwohnhaus errichten lassen. Weitere Projekte liegen vor. h. Gersdorf, 24. März. Aus dem Ar- menhausgru-ndstück soll ein Spritzenhaus »nit Geräteschuppen errichtet werden. Für den Bau sollen hiesige Unternehmer Berücksichtigung finden. h. Gersdorf, 24. März. Die Uebung-n der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr nelpnen in diesem Jahre am 4. Mai ihren Anfang. Stunde vor Beginn der Hebungen erfolgt das Signa! „Sammeln". — Die Pflichtfeuer- wehr bleibt vorläufig bestehen. — Gersdorf, 24. März. Um den Le sern unserer Zeilung in Gersdorf-, Erlbach und Kirchberg einmal etwas besonderes zu l ielen, haben »vir mit Herrn Theaterdirektor Richter ein Uebereiukommen getroffen. Nach diesem wird die genannte Theatertruppe am Freitag, den 27. März, eine Sonder- v o r st e l l u n g für unsere A b o n - n e »- t e n veranstalten. Der Eintrittspreis ist auf 40 und 25 Pfennig festgesetzt worden. Eintrittskarten sind in unseren Ai holstellew, bei den Austrägern und im „Blauen Stern" er hältlich. Bestellungen werden jetzt schon ent gegengenommen. Zur Abführung kommt das urwüchsige Volksstück „Im Himmelhof"; das Personen-verzeichnis ist aus dem Inseratenteil ersichtlich. Da Herr Richter mi seiner Truppe schon einige Male hier gastiert und auch in den Nachbarorten ebenfalls mit gutem künst lerischen Erfolg gewirkt hat, ist er bereßs überall bekannt und können »vir unseren Le sern wohl einen überaus unterhaltenden Theaterabend in Aussicht stellen. Wünschen »vir, das: sich alle Abonnenten au dieser Vor stellung beteiligen und die Gelegenheit, eine i-illige und gute TI eaiervorstellung zu haben, wahrnehmen. ):( Wüstenbrand, 24. März. In der gestrigen Hausväterversammlung, die in Georgis Gasthof stattfand und von 32 Hausvätern besucht war, erstattete der hiesige Ortsgeistliche, Herr Pfarrer Kirbach, Bericht über das kirchliche Kastenwesen der Gemeinde. Nach einem Rückblick auf die Entstehung des Kirchen- und Pfarrlehns der Gemeinde im Mitielalter, nach dem die Wüsten brander Bauern ihrem Pfarrer Korn zu geben und wahrscheinlich in dem zur Zeit der Hussiten kriege untcrgegangencn Gecksdorf Hafer zu schüt ten hatten, schilderte der Berichterstatter, wie durch die Lostrennung des evangelisch geworde nen Wüstcnbrands von der Filiale Ursprung 1531 die Einkünfte des katholischen Pfarrers in Wüstenbrand derart geschmälert wurden, daß 1539 die kirchliche Verbindung Wüstenbrands mit Pleiße erfolgen mußte, die bis 1899 währte. Im Anfang des 19. Jahrhunderts beging die Gemeinde WMcnbrand den Fehler, das alte Pfarrgut (heute Meier) zu veräußern, sodaß dir Kirche davon heute nur noch den Nießbrauch eines Erbzinscs von jährlich 372,31 Mark Hat, während sie von dein gleichfalls in jener Zeit verkauften Pfarrholz nur ein Kapital von 753,36 Mark mit einem jährlichen Zinsertrag von 30,12 Mark besitzt. Die Einkünfte, die bis 1899 dem gemeinsamen Pfarrer von Plcißa und Wüsten brand aus den vorhandenen kirchlichen Kassen Wüstenbrands in Höhe von ca. 1485 Mark zu- slosten, bildeten bei der kirchlichen Selbstäadig- werdung Wüstenbrands den Grundstock der ncu- bcaründctcn Psarrstelle, zu deren G-Haltscinkom- mcn die Gemeinde heute nur einen Betrag von 515 Mark zu leisten bat, während die noch seh lende Summe zum Grundgehalt der Stelle durch Beihilfe der obersten Kirchenbehörde gedeckt wird. Für die Verzinsung des neuerbauten Pfarrhauses hat die Gem iude jährlich nur den Betrag von 260 Mark von sich aus aufzubringen. Die Ge samtsumme von jährlich 5000 Mark an parochia- len Anlagen erklärt sich in der Hauptsache da durch, daß die Kirchgemeinde außer der Schu.d von 38 600 Mark, die sie seit Erneuerung der Kirche im Jahre 1898 mit 4"/g zu verzinsen und zu amortisieren hat, noch eine Schuld von 15 000 Mark zu 4'/, "/o verzinsen und tilgen muß, die vom Kirchbau aus dem Jahre 1831 stammt, von der damaligen GenercLion aber bis in die 70er Jahre hinein nur verzinst wurde, ohne daß man an die Tilgung der Schuld dachte. Nachdem die neuen Äi-sangsrcchnungcn zur Knchkasß in ihrer geschichti chen Entwicklung auch hinsichtlich der Kirchschulstelle geschildert worden waren, nahmen die Anwesenden mit großem Jnteresß- Einblick in daS erste Kirchcn- rechnungsbuch vom Juni 1636, bis in welches Jahr die Kirchenrechnungen hier in lückenloser Reihenfolge zurückachen. r. Mttcltmap 24. März. Am Sonntag abend hielt der hiesige Militäcverein „Kameradschaft" seinen Bal! ab, der sich eines zahlreichen Besuches erfreuen konnte. Während der Tanzpausen ge langten mehrere Lieder zum Vortrag, die den Abend wirkungsvoll verschönern halfen. Erst in früher Stunde fand die schönvcrlaufene Veran staltung ihr Ende. s. Kirchberg, 24. März. Die Schulanffüh- rung des Märcheusestspiels „Schneewittchen", das mit gutem Erfolg im Neukicchbcrger Gasthof ge boten wurde, soll am nächsten Sonntag im Saale des Hcilmannschen Gasthofs „Brauerei" wieder holt werden. Die Einwohnerschaft sei ganz be sonders auf die Veranstaltung hingewiesen. * Luga«, 2I. März. Die hiesige frei willige Feuerwehr feierte am LonMag ihr 30- jähriges Bestehen vormittags mit einem ge- meinßhchtljcheu Kirchgang und abends iin Gasthof „zur Goldnen «onne" init Konzert, Theater und Ball. Zahlreiche Ehrengäste aus der Gemeinde, die Wertswehr sowie Fcuer- wchrkawcraden aus Oelsnitz, Niederwürschnitz, Gersdorf und Thalheim wohnten der Feier bei, dir bei allen Beteiligten den besten Eindruck hinterließ. * Chemnitz, 24. März. Gestern abend in der achten Stunde scheuten auf der Ulmenstraße zwei vor einein leeren Tafelwagen gespannte Pferde vor einem Automobil und gingen in schnellster Gangart nach der Zwickauer Straße zu durch. An der Einmündung der Ulmenstraße in die Zwickauer Straße rannten die erregten Tiere gegen die Mauer eines Hauses, stürzten nieder, und dadurch kam das Gefährt zum Stehen. Hierbei Hal sich das Sattelpferd den Schädel cingcrannt und blieb tot liegen, während das Handpferd, ohne erheblichen Schaden zu er leiden, von selbst wieder aufsprang. Weiter wurde von diesem Gefährt unweit der Unfall stelle ein kleiner Handwagen, auf dein ein sieben jähriger Knabe saß, angefahren und ebenfalls gegen dieses Haus geschleudert. Der Knabe hat hierbei den linken Arm gebrochen und auch innere Verletzungen erlitten. Während der erregten Fahrt stand der Kutscher auf dem Wagen und machte die größten Anstrengungen, seine Pferde zum Halten zu bringen. Bei dem Anprall wurde er vorn Wagen geschleudert und zog sich dabei im Gesicht nnd am linken Ann Ver letzungen zu. * Dresden, 23. M 'rz. Großes Aufsehen erregt hier das Verschwinden der in denzwan ziger Ja reu stehenden Tochter eines hohen Offiziers in Kemnitz im Bezirk Dresden. Man steht vor einem vollständigen Rätsel und weiß weder, ob die junge Dame einen» UnMcksfall oder einem Verbreche»» zum Opfer gefallen, noch ob sic vielleicht entfuhrt worden ist. * Leipzig, 24. März. Vor dein hiesigen Schwur gericht stand der 27jährige Arbeiter Josef Wydra ans Borck in Galizier» wegen Mordes. Wydra hat am Morgen des 13 Dezember in der 7. Stunde in Leipzlg-Plagwitz die 18jährige Spin- nereiarbeitctti» Bronislawa Zylka aus Wolosow in Galizien, »nit der er ein Liebesverhältnis unterhalte»» halte, dessen Lösung sie beabsichtigte, erschossen. Er wurde wegen Totschlags zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechts verlust verurteilt. * Grimma, 23. März. Am 25. Februar war beiin Gastwirt Hennig im nahen Döben cingebrochen worden. Dem Einbrecher fielen 700 Mark in die Hände. Die Nachforschungen der Gendarmerie blieben lange erfolglos, bis es jetzt gelungen ist, den Täter in dem Gärtner- lchrling Hummel zu ermitteln, der kurze Zeit zuvor seinem Lehrmeister ir» Grimma entlaufen war. Hummel, der nach Verübung des Einbruchs das Weite gesucht Halle, wurde von der Hafen polizei in Hamburg verhaftet. Man fand von dem gestohlene»» Gelde bei ihm noch 450 Mark vor. Er ist der Staatsanwaltschaft in Leipzig zugeführt worden. * Johamigcorgeoftadt, 23. März. Unter dem Verdachte, seine niedcrgebrannte Schleiferei und Pappenfabrik selbst angezündet zu haben, rvurde im benachbarten Breitenbach der Fabrikbesitzer Keitmann in Untersuchungshaft genommen. * Ziltau, 23. März. Durch Feuer rvurde iu der vergangenen Nacht im benachbarte»» Olbers dorf ein Nebengebäude der Weberei von Emil Thiele bis auf die Grundmauer»» zerstört. Die Maschinen wurden vernichtet, auch sind ein großcr Postei» fertiger Ware, sowie die aufgestapelten Hol^vorräte einer Tischlerei verbrannt. Als Bruudmjachc wird Selbstentzündung der Waren angenommen. Der Besitzer war »nit seiner Familie in Zittau, als das Feuer zum Aus bruch kam. Christentum uud Kirche. „N u n wir denn sind gerecht g e- w ordeu durch den Glauben, so habe i» w ir Frieden mit Gott d u r ch unsc r n H errn Jesu m E h r j- sl u in." (Röm. 5, 1.) Frieden. Lautet das in unsern Ohren nicht fast wie ein fremdes Wort aus einer andern Welt, die uns fremd geworden ist in dieser friedlosen Welt? Denn wenn »vir diese Welt und unser? Gegenwart zumal mit einem Worte bezeichnen und gleich sam malen wollen, »vir können cs nicht kürzer tun als mit dem Worte: eine friedlose Welt. Wir .-rauchen uns nur umzusehen in unserer nächsten Nähe, wir brauchen nur eine Zeitung in die Hand zu „elmen: friedlo'er Streik und Hader allenthalben; Unfriede ringsum. Wohl hat es einmal in stiller Nacht über die Erde l ingetlungcu, dort auf den Fluren von Bethle hem: Friede auf Erden! Aber wo ist dieser Friede zu- finden? Woll wandelte etliche Jabre lang das Friedenskind Gottes, Jesus Christus, auf Erden; Friede war sein Gruß und Friede sein Tun, und da er Abschied nahm, sprach er zu seinen Jüngern: bei» Frie den lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Aber wo ist er geblieben? Ist es nicht, als hätte er ihn mi: sich gen Himmel genom men, von der Erde genommen? So weit wir die Zeiten heralgelen, so viel uns von den Taten der Menschen und Völker Kunde ge worden, Friedlo-sig eil aller Orten und Zeiten, Streit und Kampf uud Krieg. Im allen Rom latte man einen Tempel, den Janustempcl; der stand offen, so lange Krieg war, und man schloß ihn nur, wenn Friede war im römi schen Reich. In den siebenhundert Jahren sei nes Bestandes bis zum Kaiser Augustus hat inan diesen Tempel dreimal geschlossen für kurze Zeit, zum Zeichen, daß im römischen Reiche allenthalben Friede sei. So war es stets, so ist cs noch jetzt. Wir haben jetzt bei uns im Abendland Frieden; aber inan nennt ihn einen bewaffneten Frieden; dem» wahr lich, das ist er, und der Scharfsinn der Men schen erschöpft sich i« immer neuen Mitteln der Zerstörung. Vor allein aoer im inneren Leben unseres Volles selbst — »vir sehen und crfabrcn cs ja alle Tage zur Genüge uud zum Erschrecken, welch ein geheimer und offener Krieg zwischen den verschiedenen Ständen und Klasse»» unseres Volkes herrscht, »velchen Haß, Neid, Begehrlichkeit, Unzufriedenheit nähren uud führen, daß wir nur mit Bangen in die Zu, tön sag Go lau vor Fri Un die unk der sell Mc vor uw ten des He Uv lla kla Fr Gc tes sp> wi ist sp» uu mi Gc He wc wi lei ae D. Ze vo D. sei bo Ji na ba he re: G- F: E d» G dc Z i» K al K dc bc ke m rc ui m sc Al d« dl Ul W w l< K G u E sc w si g- w sc r ü u E n d kc b u g u sc c> d 6 p a tt b »i u n L d n n ü li v li
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