Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191403277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140327
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-27
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.03.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anette K«»»er. 67. Sitzung vom 25. März. Auf der Tagesordnung stehen ausschließ lich Eisenbahnangelegenheiten. Abg. Schmidt (kons.) äußerl Wünsche lokaler Natur betr. Führung der Linie Klin genberg—Colmnitz—Oberdittmannsdorf. Abg. Beda (natl.) beantragt, das Dekret der Finangdeputation B zu überweisen. Ein zelbeilen betr. der Linie Wurzen-Eilenburg rchält er sich fiir die Deputation vor. Abg. Wittig (kons.) bittet, die geplante Fort etzung der Linie Mügeln—Geising—Alten berg nach Altenberg möglichst bald anszu führen. Abg. Däbritz (kons.) und Abg. Gleis berg (natl.) befürworten das Projekt Wur zen-Eilenburg. Hauptgegenstand der Bahn werde der Güterverkehr sein. Es werde den Gemeinden kaum möglich sein, die geforder ten l ohen Beiträge zum Arealerwerbe auifzu-- bringen. Das sei eine Schwierigkeit, auf die inan bei allen neuen Bahnbauten stoßen werde- Natürlich hätte jede Gemeinde ein Interesse daran, die Bahn möglichst nahe herangeführt zu setzen; wenn man solch einen Wunsch er fülle, so geschehe es leicht, daß der Bahnbau dadurch für andere Gemeinden das Interesse verliere. Bei den bekannten freundschaftlichen Bezie ungen in Eisenbahnsachen zwischen Sach sen und Preußen (hört, hört?) dürste eine Einigung in der Deputation unschwer zu er zielen sein. Abg. Göpfert (natl.) äußert sodann einige Wünsche wegen der Linienführung der Bahn Geising—Altenberg nach Allenberg. Abg. Wittig (kons.) bestreitet die Be rechtigung dieser Wünsche. Finanzministor v. Seydewitz erklärt darauf, die Regierung werde an der vorge schlagenen Linienführung dieser Bahn festhal- tcn. Bei der Bahn Wurzen—Eilenburg habe man eine Linienführung wählen müssen, die möglichst viel Industrie (Steinbrüche, Kaolin werke) berücksichtige, dadurch habe die Bahn den Charakter einer Nebenbahn erhalten, und deshalb sei es notwendig, von den Interessen ten Beiträge zu erheben. Mit Preußen habe man sich bereits grundsätzlich geeinigt. Das Dekret geht hierauf an die Finanz deputation B. Ferner bewilligie man nach Berichten der Abgg. Merkel (natl.) und Wittig (kons.) 700 OOO Mark als zweite Rate zur Erweite rung des Bahnhofs Aue und 1,2 Millionen Maik zum viergleisigen Ausbau der Linie Bodenbach—Dresden zwilchen Pirna und Mügeln. Abg. Gleisberg (natl.) beantragt als dann, zum Umbau der Bahnhöfe in Leipzig die geforderte 7. (vorletzte) Rate von 5,9 Mil lionen Mark nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Günther (Vpt.): Es sei zweifel los, daß Vorsorge getroffen werden müsse, um den Verkehr auf dem Babnhofsplatze gefahrlos zu gestalten. Bestreiten müsse er aber, daß nur die Stadt Leipzig ein Interesse an der gefa rlosen Abwicklung des Verkehrs habe Der Staat habe genau so ein Interesse daran. Leipzig habe schon eine große Leistung da durch übernommen, daß es den Vorplatz auf eigene Kosten (5 Millionen) hergerichtet habe. Mit der Ansicht der Staatsregierung, daß dies den- Landtag nichts angehe, könnte man sich nicht avfinden. Es sei unbillig, der Stadt Leipzig nun auch noch die Kosten der Unter- tunnelung aufzubürden. Redner wünscht weiter schnellere Zugverbindung Berlin—Leipzig- Hof. Abg. Dr. Löbner (natl.) gibt seiner Freude Ausdruck, daß Leipzig Ende nächsten Jahres einen Bahnhof haben werde, wie er in Europa seinesgleichen suchen müsse. Dank verdiene die Regierung, daß sie entschlossen vorgegangen sei mit dem Ban des Unier- grundbahnhoss. Etatrechtlich ließen sich ja ge wisse Bedenken dagegen geltend machen, aber es gebe Verhältnisse, die stärker seien als das Etalsrccht. Er bitte, dem Anträge der Depu tation zuzustimmcn; bof'cntlich ließen sich die kleinen Mängel, die sich an der preußischen Hälfte gezeigt hätten, au der sächsischen Hälfte vermeiden. Abg. Rentsch (kons.) dankt der Baulei tung für ihre gewissenhafte Arbeit und dem Berichterstatter für seinen klaren Bericht. vftnanzminister v Seydewitz dankt den Vorrednern für ihre anerkennenden Worte. Ein Aufschub des Baues des Untergrundbahuho s sei nicht möglich gewesen; cs habe sich dar um gehandelt, ihn entweder sofort zu lauen oder gar nicht. Der Regelung des Verkehrs aus dem Bahnhofsvorplätze habe sich die Po lizei bereits durch Aufstellung von Vcrkehrs- .ommaudos angenommen. Der Vorplatz sei Eigentum der Stadt Leipzig; wenn sich jetzt Acuderungen nötig machten, so sei das wohl recht und billig, daß Leipzig auch die Kosten trage. Nach kurzen weiteren Ausführungen des Abg Günther (Vpt.) wird die Rate dein Anträge der Deputation gemäß nach der Vor lage bewilligt. Abg. Nitzschke- Leutzsch (natl.) referiert ft dann itter die Petitionen des Stadtrates und der Stadtverordneten zu Waldenburg um die Erbauung einer Eisenbahn Limbach— Waldenburg — Gößnitz und des Stadtrates zu Meerane um Erbauung einer Ba'n Limbach-Waldcnburg-Tetlau-Mee raue—Crimmitschau. Er beantragte namens der Finanzdeputation B: die Kammer wolle beschließen, soweit die Fortführung der Bahn Chemnitz—Limbach-—Obcrfrohna nach Walden burg in Frage kommt, die Petition der Kö niglichen Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen, weitergehende Wünsche aber auf sich beruhen zu lassen. Abgi. Döhler (natl.) bittet, bei der Be gutachtung der Crimmitschauer Petition die Autzführungen in der Petition des Stadtrates von Meerane zugrunde zu legen. Er glaube sicher, daß dann eine bessere Zensur heraus- springen werde. Im übrigen werde er dem Anträge der Deputation zustimmen. Abg. Posern (natl.) ist dem Abg. Dol)" ler sehr dankbar, daß er die Petition des Stadtrates zu Meerane hier bekanntgegeben habe. Jedenfalls habe hier die Staatsregie- rung das Bedürfnis nach einer Vermehrung der Verkehrsmittel anerkannt und er hoffe, daß bereits dem nächsten Landtage ein greifbares Resultat vorgelegt werden könne. Seines Wis sens nach sei die Stadt Waldenburg wohl die einzige Stadt Sachsens, die noch keinen Bahn- lof habe. Der jetzige Bahnhof Waldenburg liege an der Dorfgemeinde gleichen Namens. Abg. Nitzschke- Leutzsch (na;l.) referiert hierauf namens der Finanzdeputation B über die Petition des Petitionsausschusses für das Bahnprojeft Limbach — Penig nebst An- schlußpetiiionen um Erbauung dieser Bahn, sowie um Einlegung einer Verbindungskurve zwischen den Strecken Altenburg—Langenleuba —Oberhain und Penig—Langenleuba—Ober hain. Sein Antrag ging dahin, die Kammer wolle beschließen, die Petition um Erbauung einer Bahn von Oberfrohna nach Penig der Königlichen Staatsregierung zur Kenntnis nahme, die Einlegung einer Verbindungskurve zwischen den Strecken Altenburg—Langenleuba —O'erhain und Penig—Langenleuba—Ober hain zur Erwägung zu überweisen. Ab-g. Mehner (Soz.) tritt in ausführ licher Weise für die Wünsche der Petenten ein und betont besonders, daß er, entgegen anders lautenden Zeitungsmeldungen, auch in der Deputation seine Schuldigkeit getan habe. Abg. Schönfeld (kons.) begrüßt das Votum der Deputation, da hier nicht nur Zweckmäßigkcits-, sondern auch Notwcndigkcits- gründc vorliegen. Es handle sich um die För derung einer durchaus lebensfähigen- Industrie, die nicht einmal von der gegenwärtigen wirt schaftlichen Krisis berührt worden sei. Weiter verwies der Redner auf die geringen Bau kosten und die kurze Strecke des Projekts, so wie auf die zu erwartenden hohen Frachten. Beide Projekte verdienten eine paritätische Be handlung und nach seiner Meinung sei die Zensur der Deputation vollständig befriedigend Er bitte die Staatsregierung, die Vorarbeiten möglichst so zu fördern, daß sich der Landtag bereits in der nächsten Session mit der Vor lage beschäftigen könne- Abg. Dr. Roth (Vpt.) gibt gleichfalls seiner Freude Ausdruck über das Votum der Deputation. Er habe sich bereits in der De putation ausführlich geäußen, sodaß er sich i eute kurz fassen könne- Er habe nur noch den, Wunsch, daß das seit kN Jahren schwebende Projekt recht bald in die Ta! umgesetzt werde- Nach einer weiteren unwesentlichen Debatte stimmte die Kammer dem Votum der Depu tation einstimmig zu. Nach dem Berichte des Abg. Rentsch (kons ) endlich beschließt die Kammer, die Pe tition der Gemeinde Sohland a- d. Spree um nachträgliche Erbauung einer Bahnhofsstraße der Regierung in dem Sinne zur Kenntnis nahme zu überweisen, daß dieselbe Mittel rind Wege suche, wie der Gemeinde Sohland ge holfen werden könne, und die Petition der Gemeinde Schwepnitz um Erbauung einer Ne- bcnlahn von Schwepnitz nach Straßgräbchen der Regierung zur Kenntnis zu überweisen. Nächste Sitzung: Freitag vormittag ^10 Uhr. Serrdorser Schüle. (Aus dem Jahresbericht.) I Zu unserem Schulbezirke gehören Gersdorf mit 7700 Einwohnern und der Hermsdorfer Anteil, der uns in diesem Jahre 17 Kinder sandle. Dem Schulvorstand gehören an die Herren: Gemcindcvorstand Scheunemann, Vors., Rech- nungssührer a T. Otel, stellv. Vors., Pfarrer Böttger, Vertreter der Kirche, Schuldirektor P eifer, Ver.rcter der Schule, Kirchschullehrer Hohl cld, Ver reter der Lehrerschaft, Privams Brunner, B ckcimeister Geißler, für den-Henns dorfer Anteil, Geschäftsführer Hübner, Lager- hal.cr Iakob, Gutsbesitzer Riedel, Fabrik:e- sitzer Rüschplcr und Kassierer Stark. Das schul- sreundlichc Mitglied .Herr Gastwirt Gränitz mußte aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niederlegen. Schriftführer bei den Schulvor- standssitzungcn ist Herr Lehrer Lange, Schul- kassenvorwaltcr Herr Gemcindekassierer Meh ner, Schularzt Herr Dr. med. Schmidt- Der Schulvorstand hielt in diesem Schuljahr sechs Sitzungen ab, in denen über 101 Sachen Be schluß gefaßt wurde: Haushaltungsplan, Schul- kassenrcchnnng, Staatsbeihilfen, Gel>attsfragcn, Auslösung der Lehrer zur Jahreskonfercnz, Stundenerlaß, -1 Stunden Nadelarbei^unter richt durch Frl. Kohl, Aufnahme des Haus- manns und der Nadelarbeitslehrerin in die Pensionskasse, Schulbibliotheksverwalter 30 Mark Besoldung aus dem Bibliothoksgelde, Fortbildungsschulklassc nicht über kN Schüler It. Verfügung des Kgl. Bezirksschulinspeltors, Ablehnung des Turnunterrichts in der Fort bildungsschule, Baulichkeiten, Heizmaterial und sein Bezug, Bauausschuß (Herren Vors., stellv. Vors., Brunner, Jakob, Unterzeichneter), Elb- saud für Springgrube und Spielplätze, Kino- kommissien durch Lehrerkollegium gestellt, Dra men für Kindervorstellungen untersagt, Schul geld für Ziehkinder, Königsbesuch, Schulan fang rin Winterhalbjahre wie bisher, Schul- kinderbeförderung zur Schule mit Ueberland» bahn. (23 Kinder von Untergersdorf besitzen Dauerkarten und fahren von Lungwitzbrllcke und „Sonne" statt 20 und 15 P^g. fjir 10 Plg) Dem Lehrerkollegium gehören an die Her ren: 1. Schuldirektor Pfeifer (1880), 2. Ober lehrer Breitenborn (1883), Lehrer an «r nie deren Schule, 3. Oberlehrer Saupe (1880), Stellvertreter des Direktors, 1. Lehrer Stege mann (1888), 5. Lehrer Brunner (1891), 6. Lehrer Roth (1893), 7. Lehrerin Frl. v. Har- leßem (1893), 8. Lehrer Hotenroth (1899), 9. Lehrer Lange (1899), 10. Lehrer Münfel (1899), 11. Lehrer. Oestreich (1902), 12. Le'» rer Ziecke (1902), 13. Lehrer Hellriegel (1903), 11. Lehrerin Frl. Irrgang (1902), 15. Leh rer Köckritz (1905), Lehrer an der oberen Schule, 16. Kirchschullehrer Hohlfeld (1910), 17. Lehrer Schulz (1908), 18. Lehrer Uhlig (1910), 19. Lehrer Günther (1910), 20. Leh. rer Romrkg (1909), 21. Lehrer Tann (1913), Hilfslehrer: 22. Kappaun, 23. Frl. Sch öfter (Fachlelrerin für Nadelarbeiten und Turnen), 24. Petters, Ä. Ahnert, 26. Werner und 27. Frl. Koft (Haushaltungs- und Nadelarbeits- lelrerin). Herr Kappaun folgt Ostern einein Rufe nach Mülsen St Niclas als ständiger Lehrer. Unsere Schule besuchten am 19. März 1914 1471 Kinder, 34- sind katholisch. Ostern 1913 wurden 185 aufgenommen. Zugezogen sind 55, weggingen 45. Ostern 1914 verlassen un sere Schule 92 Knaben und 87 Mädchen we gen erfüllter Schulpflicht. Für Ostern sind 188 Kinder angemeldet. Von unseren Schülern am 1. Dezember 1913 standen im Schuljahre 1: 183, 2: 182, 3: 174, 4: 179, 5: 182, 6: 192, 7: 196, 8: 179. Kurzsichtig sind 61, schwerhörig 32. 31 sind vom Turnen dispen siert, uämlich 9 Knaben und 22 Mädchen! (Im vorigen Jahre 8 Knaben und nur 8 Mädchen.) — Schon lange, ehe man es von einer großstädtischen Schule berichtete, werden in unserer Schule die Kinder vor Ostern ge meßen und gewogen. Der Befund wird unter „Bemerkung" ins Zensurbuch eingetragen. Ab gesehen davon, daß an diesem Orte die Eltern begueni, regelmäßig und dauernd Auskunft er- bal en, stehen diese Ergebnisse mit den Zen suren in Fleiß, Aufmerksamkeit manches Mal in ursächlichem Zusammenhänge. Versäumnisse Ostern 1913: 1481 Kinder fehlten 3799 und acht Fünfzehntel Tag gerechtfertigt, also 2,57 im Durchschnitt. Hiervon entfallen 853 Taae auf 17 Kinder wegen Krankheit von je 30 lis 122 Tagen. Ungerechtfertigt fehlten 20 Kinder an 30 Tagen (0,02 im Durchschnitt von der GcsamtfchülerzabH. Prämien aus der Lutherstiftung des Mili- tärvcreins „Kronprinz Albert" und aus der Fürst Bismarckstiftung erhielten die Schulersten Jobannes Eulitz und Katharina Herzog aus 1. Scl., Kurt Hübner aus 1. Kn. und Helene Arnold aus 1. Md. Außerdem wurden zahl reiche Prämien aus der letztgenannten S.if- tung für gute Leistungen in einzelnen Unter richtsfächern erteilt. Der Schönburgßchen Ma rien- und Alfrcdstiftung gehören 3 Kinder an. Die Pastor Zösselsliftung und der Kirchenvor stand beschenkten am Reformationsseste 24 Kin der mit Bibeln. Auch das Schulbad mit seinen 24 Brau-- sen erfreut sich guter Benutzung. Das Baden geschieh! für die Klasse 1—5 während des Unterrichts nach einem besonderen Badeplan unter slrenger Beachtung aller gesundheitlichen Maßnal men, die Erkäliung der Kinder aus schließen. 25 Knaben und 117 Mädchen ba den nicht mit. 374 Kinder lesen die „Kleine Missions- atocke" (Frl. v. Harleßcm), 28 Knaben die lehrreiche Jugcndzeitung .Jungsiegfried", 47 Mädchen „Treu, ildc" (Herr Brunner). Ticr- fchutzkalendcr wurden 300 durch den Schul lausmann verkauft. DrrMcheS LächstscheS. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 27. Mäiz: Windig und regnerisch. * — Die Witterung im April soll nach den Mondvierteln folgendermaßen ans alicn: Erstes Viertel (3.) verkündet mil des Frühungswettcr. Vollmond (10.) hält gemischte Wi lerung. Letztes Viertel (17.) ist warm und fruchtbar. Neumond (25.) deu tet auf kühles und nasses Wetter. 8 Aus dem G c r i ch t s s a a l. Das Stehlen nicht lassen kann anscheinend die 29- jährigc von ihrem Manne getrennt lebende Fabrikarbeiterin Anna Frieda Petrich, zuletzt in Hohenstein Ernstthal wohnhaft und gegen wärtig in Alenburg in Strafhaft. Die P., die schon sehr oft wegen Diebstahls vorbestraft ist, weil sie alles stiehlt, was ihr erreichbar ist, hatte der im selben .'pause wohnenden Bäckersfrau Mühler in Hohenstein-Ernstthal zwei Taschentücher im Werte von 80Pfg ent wendet. Sic leugnete zwar, wurde jedoch überführt und von der Zwickauer Strafkam mer wegen Rücksaltdiebstahls zu einem Monat Gefängnis als Zusatzstrafe zu einer am 13. Februar vom Landgericht Altenburg erhalte nen fünfmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. — Eine Pferdedecke seines Dienstherr,', des Gutsbesitzers Fritsche in Oberlungwitz, stahl der mehrfach vorbestrafte Dienstknecht Will; Krause aus Glauchau im Mai oder Juni v. I. aus dem Wagenschuppen Fritsches, weil dessen Frau ihm nicht an zwei Tagen hinter einander Lohn auszahlen wollte. Krause bot die Decke unter der Angabe, er habe sie ge funden und Fritsch« habe sie fiir 1 Mk. kau fen wollen, für 1,50 Mark der Elektromoü- teursfrau Emma Uhle in Oberlungwitz zum Kaufe an, die sie auch kaufte und sich deshalb vor der Zwickauer Strafkammer wegen Heh lerei mit zu verantworten hatte- Sie wurde jedoch freige^prochen, da das Gericht ihre Be hauptung, daß sie den Kauf nicht des eigenen Vorteils wegen, sondern nur aus Mitleid fiir Krause abgeschlossen habe, für glaubhaft an- sah. Kr. dagegen wurde wegen Rückhalldieb- stahls zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. * Hohenstein-Ernstthal, 26. März. Zum Nachfolger Naumanns wurde als Leiter der städtischen Kapelle der bisherige Chorfüh rer, Herr Schäfer aus Crimmitschau, gewählt. Herr Schäfer wurde von den Mitgliedern der Kapelle dem Stadtrat in Vorschlag gebracht, der die Wahl bestätigte. Herr Schäfer hat die auf ihn gefallene Wahl angenommen und wird sein neues Amt sofort antreten. Bereits am morgigen Freitag wird Herr Schäfer die erste Musikprobe abhalten, da er beabsichtigt, das am 3. April sta findende Konzert des Turn vereins von 1856 selbst zu leiten. * — In der A lt st ädter Schule nehmen die diesjährigen Osterprüfungen am morgigen Freitag ihren Anfang. Die Entlas- üug der Konfirmanden erfolgt in der nächsten Woche. * — Der Natur Heilverein, der bekanntlich eine bedeutende Vergrößerung fei ner Anlagen vorgenommen hat, erhielt rrun>- mehr auch die Genehmigung für einen Erwei terungsbau seiner Vereinsgartenhalle. * — Seine wissenschaftliche Prüfung vor dem bei der Kgl. Kreis- hauptmannschaft Chemnitz eingerichteten Prü fungsamt legte der frühere Ratshilfsarbeiter Curt Otto, Sohn des Deckenfabrikanten Emil Otto hier, ab. Dor junge Mann, der in den letzten Jahren ein eifriges Studium an den Tag legte, bestand die Prüfung mit Auszeich nung und erwarb sich dadurch die Berechti gung zum einjährig-freiwilligen Heeresdienst. — Alle Anerkennung vor dem Fleiß des jun gen Mannes! * — Einbru chsdicb st ähle wur den hier in der Nacht zum heutigen Donners tag ruh j„ per 3. Stunde in zwei Fällen ver übt. In leiden Fällen haben die Diebe die Glasscheiben der Ladentüren in der Nähe des Schlosses eingedrückt, um dann durchgreifen uud das Schloß eventuell ausriegeln zu kön nen. Im ersten Falle, wo der Riegel im Gerber^chen Grünwarengeschäft am Altmarkt an der Ladentür nur vorgeschoben war, sind die Diebe in den Laden und von da in die Wohnstube eingedrungen und haben alle Bc- 'fttnissc durchwühlt. Die Ladcnkassc haben sie miftelst eines Stemmeisens erbrochen und 3,50 Mk. entwendet, sonst aber nichts mitge nommen. Die Diebe haben zweifellos nur nach Geld gesucht. Im zweiten Falle sind sic nach dem Eindrücken der Glasscheibe eines hiesigen Kaufbauscs gestört worden und geflüchtet, ahne daß ihre Festnahme möglich war. Es kom men drei Männer in den 20er Jahren in Frage. Einer Hal schwarzen, steifen Hut und ein anderer eine niedergedrückte Stoßpüitze gc tragen. Von dem Dritten fehlt jede Beschrei wng Es sind von der hiesigen Polizei fehr gute Fingerabdrücke vorgcfunden und an die Landes'riminalpolizeibrigade Zwickau zum Photographieren eingesandt worden. Beim Einbruchsversuch in ein hiesiges Ladengeschäft wurden die Spitzbuben von einein Nachbarn verfolgt, doch konnten sie in der Dunkelhei! enftommcn. In Meerane, Gößnitz, Crimmit schau und Hainichen sind in der letzten Zeit ähnliche Einbrüche verü'ft worden, die auf fremde Täter schließen lassen; mit solchen dürfte man eS auch hier zu tun haben. * — D i e b st a h l. In einem Restaurant dei Altstadt wurde ein Kistchen, en haltend 100 Zigarren, gestohlen. Der Verdacht richtet sieb gegen- einen durchreisenden Handwerks- ; urschen. * — Der f ü n f st ö ck i g e Fabrik- n e it b a u der Finna Drechsel L Günther, Meinersdorf, dessen Maurer-rc.arbeiten Herr Baumeister Richard Müller von hier ausfjühn, wird voraussichtlich im Juni völlig fortiggc stellt, sodaß der Betrieb im Juli ausgenommen werden dürfte. * — Einen Schwindel mit ftner angeblichen Medizin versuchte ein junger Mann in der König Albertstraße, indem er in Ab weftnheit des Hausbewohners der Ehefrau ein Mittel gegen Herzschwäche anbot, das ange^ ttch bestellt sein sollte. Der Schwindler hatte indessen kein Glück mit seinem Vorhaben. * — Der Bäckergesellen verein „F rühau f" feiert sein aus Konzert und Ball bestehendes 11. Stiftungsfest am 26. Apri-l d. I. im Logenhause. — Oberlungwitz, 26. März. Ostern 1913 wurden 92 Kinder in der oberen und 93 in der unteren Schule ausgenommen. Der Bestand am Beginn des Schuljahres war in der obe ren Schule 697 und in der unteren 661 Kin der; ausgetreten sind bis 1. März 1914 in der oberen 33 und in der unteren 45; eingetreten sind in der oberen 32 und in der unteren 26. Am Schlüsse des gegenwärtigen Schul jahres besuchten 697 Kinder die obere und 712 die untere Schule. Abgehende (Konfir manden) zählt die obere Schule 87, die un tere 74. — Die allgemeine Knabeu-Fortbil- dungsschule nahm Ostern 1913 71 Schüler neu auß sodaß bei Beginn des Schuljahres 172 vorhanden waren; 24 traten aus und 16 neu ein, sodaß am JahresfchluH 164 Schiller vorhanden sind, von denen 44 abgehen. — Die kaufmännisch-gewerbliche Fortbildungsschule hat zurzeit 43 Schüler, von denen 24 aögehen. — Oberlungwitz, 26. März. Die Er-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)