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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191403226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-22
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.03.1914
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Kür »ie irische Homeruleblll hat die englische Regierung im Londoner Par lament ein« starke Mehrheit, wie soeben die mit fast 100 Stimmen erfolgte Ablehnung eines von der Opposition beantragten Miß trauensvotums gegen das Kabinett durch das Unterbaus zeigte. Anders liegen die Dinge im Ulsterlande, der nördlichsten Provinz Ir lands. Die dortigen Protestanten sind zum äußersten entschlossen, um sich der Selbstän digkeit Irlands und damit der Unterwerfung unter die katholische Mehrleit des Landes zu widersetzen. Ser Lehrer Gesangverein Hohenstein-Ernstthal veranstaltete Freitag abend im Altstädter Schätzenhaus ein Konzert zur Stärkung des Stadtbad-Fonds, das erfreulicherweise gut besucht war, wenngleich im Interesse des Ge botenen und der guten Sach« die Emporen einen noch etwas besseren Besuch verdient 'bitten. Das Konzert selbst bot einen seltenen Kunst genuß und enthielt eine Folge, die jedem großstädtischen Konzertsaal Ehre gemacht hätte. Der Chor sang a capella die Motette „Sei getreu bis an den Tod" von Köhler-Wiim- rach, den Männerchor mit Klavierbegleitung „Die Rosen von Hildesheim" von Rheinber ger, dessen Geburtstag sich Diens'ag zum 175. Male jährte, drei Silchersche Volkslieder „Frisch gelungen", „Die drei Röselein" und „Wohin mit der Freud'?", den Aitenhoferschen Männer chor „Glück auf dem Lied!" mit Sopransolo und Orchesterbegleitung und den Hegarschen Preischor zum 4. Wettstreit um den Kaiser preis deutscher Männergesangvereine: „1813". Größte Exaktheit, Wohllaut und Klangschön- beit, feinste Abgetöntbeit vom zarten Piano bis zum mächtigen Forte, demliche Textaus- spraäbe und tiefe Verinnerlichung zeichnen die Sängerschar aus. Ob im modernen Kunstliede oder im schlichten Volksliede, immer ein stra- ses Folgen, ein williges, schmiegsames Ein gehen auf die Auffassung des Dirigenten. Ka- men im ersten Chor die Tenöre nicht vollkom men zur Geltung, so besserte sich das schon beim nächsten Chor, der nur zum Schluß et was unrein klang. Wunderbar aber gelangen die Volkslieder und der Attenhofersche Chor. Der schwierige Hegarsche Preischor „1813" lkßt nur ein Wort des „Preises" zu, er fand eine recht anneänware Wiedergabe- Inter essant ist dieser Hegarsche Preischor schon, wie er bald himmelhoch jauchzend, bald zum Tode betrübt mit hohen Anforderungen an die Sän ger berantritt. Den gelinden musikalischen und gosangstechnischen Extravaganzen war die Sän gerschar gewachsen, besonders schön war die Textwhandlung und Herausart eitung einzelner Stellen. Der Preischor, der leicht zum Höher singen treibt, hielt sich in Ehren. In der Wahl der Solisten hatte man außerordentliches Geschick bewiesen. Fräulein Suse Petermann aus Geithain, Toch ter des dortigen Schuldirektors, der früher in Oberlung w i tz amtierte (189-1—1896) und auch hier 1870 geboren ist, entledigte sich i rer Angabe mit seltenem Geschick und angebore nem Talent Frl. Petermann sang die jubelnde „Polonaise de Titania", die Koloraturarie der Pyiline aus „Mignon" von Ambr. Thomas, das glückselige, aber etwas hoch genommene „Ich schnitt cs gern in alle Rinden ein" von Fr. Schüben, Richard Wagners gefühlvolles „Schlaf, holdes Kind" und das Solo im Attenhoserschen Männerchor. Tic jugendliche Sängerin besitzt einen schmieg samen und sieghaften Sopran von seltener Reinheit und hohem Wohllaut. Klangschön und mühelos perlten die Lieder hervor; Frl. Petermann hol sich wirklich in die Herzen der Zuhörer hiueingesungen. Ihr seclenvoller und gefühlvoller Vortrag, ihre angenehme Vor tragsart, vor allem aber der Schmelz ihrer bezaubernden Stimme, wirkten wohltuend. Der Bei allsslurm war wol lverdient; ihrerseits dan te die Sängerin, der ein prächtiger Blu menstrauß überreichi wurde, durch eine Zu- ga e. Nicht minder herzlich war die Aufnahme, die der Solist des Abends, Herr Eugen Haberkorn aus Chemnitz, Leiter der Al ien Geidelschen Kapelle, fand. Herr Haber korn, ein feinsinniger, kunstverständiger Musiker von hohen Quali.äten, ist ja in hiesiger Ge gend längst kein Fremder mehr. Beriots Fan tasie „Szene de Ballet", stellenweise etwas ge zogen, Joh- Seo. Bachs „Air" aus der D-dur Suite und „Kujawiak" von Wicniawsky waren die Gaben, die er uns bot und die zugleich Zeugnis von einem vorzüglichen vir uoscu Können a-legten- Die Süße des Tons und auch die Klangreinhcit in den höheren Lagen waren von edler Wirkung; seine Fertigkeiten in den Griffen, wie überhaupt seine Technik verrieten den Künstler. Sein Spiel war ein Genuß, ihm zuzuhören wurde man nicht müde- Tic dankbare Zuhörerschaft quittierte mit einem nicht endenwolleuden Beifallssturm, den erst zwei Zugaben zu beschwichtigen vermochten. Tie Leistungen sind umso Höber zu bewerten, als Herr Haberkorn völlig frei aus dem Ge- dächtnis spielte. Die Hohenstein-Ernstthaler Stadtka - pelle bot umer der Leitung. des mit jugend licher Begeisterung dirigierenden Herr Lonis Wirth wirklich Gutes; sie zeigte, daß sie recht Wohl in der Lage ist, bei derartigen Konzerten milzuwirken. Rossinis Ouver.üre zu „Test", die Einleitung des 3. Aktes „Tanz der Lehrbuben" aus „Die Meistersinger" von Wag ner und die Begleitung zum Attenhoserschen Männerchor kamen gut zur Geltung und ern teten reichlichen Beifall. In die Klavierbegleitung teilten sich die Herren Lehrer Egerland und Fankhänel, beide in durchaus angemessener und diskreter Weise ihre Aufgabe lösend- Schließlich wollen wir auch des verdienst vollen Leiters des gestrigen Abends, des Diri genten gedenken. Herr Lehrer Fankhänel ist ein eifrig dem Höchsten nachstrebender Lei ter, der mit kräftiger Hand das Steuer führte, das Musikschisf ungefährdet an zahllosen Klip pen geschickt zum sicheren Eiland des Gebor genseins lenkte. Alles in allem ein Konzert, auf das die Mitwirkenden mit Recht stolz sein können, das n uen dankenden Jubel der Hörer eintrug und das wohl niemand unbefriedigt verlassen hat. Hoffen wir, daß der pekuniäre Erfolg nicht allzuweit hinter dem künstlerischen zurücksteht und — daß wir bald wieder einmal solchen Darbietungen in unserer Stadt begegnen. C. OertlicheS «ud LSchstscheS. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 22. März: Kühl und trocken, auf heiternd. * — 2. M u st e r u n g s t a g. Von 127 Mannschaften aus Meinsdorf und Oberlung witz wurden 64, also die Hälfte, für tauglich befunden. — Zur Berichtigung unserer gestri gen Notiz sei mitgeteilt, daß die Generalstel- lung im Juni statisindet und nur die Losung wegfällt. * — Als geschlossene Zeit in Beziehung auf Tanzveranstaltungen an öf fentlichen Orten, in Privathäusern oder in den Räumen geschlossener Gesellschaften hat die Zeit vom Donnerstag nach dem Sonntag Judika (also in die'em Jahre vom 2. April ab) bis zu und mir dem 1. Osterfeiertage (12. April) zu gelten. Vor Ostern darf somit nur noch las Mittwoch, den 1. April, nachts 12 Uhr getanzt werden. Konzertmusiken und andere, namentlich mit Musikbegleitung verbundene ge räu-schvolle Vergnügungen an öffentlichen Orten dürfen bis Mittwoch in der Karwoche abge halten werden. * Hohenstein-Ernstthal, 2l. März. Zu dem gestern belichteten Unglücksfall des Sohnes der Frau Neumann in der Schützenstraße wird uns noch mitgcteilt, daß der junge Neumann als Steuermann auf eurem Dampfer angestellt war. Bei den Stürmen der letzten Woche ist der Dampfer auf dem HurvmSce mit Mann und Maus untcrgcgangen; hierbei fand N. den Sec- mannsiod. * — Ortskrankenkasse. Gegen die Bestellung eines Vorsitzenden aus den Kreisen der Arteitgc er soll von den Arbeitnehmern Protest beim O-erversicherungsamt in Chem nitz eingelegt werden. * — Kesseltransporl. Aus Wal zen wurde heute nachmittag der alte Dampf kessel der Finna Gebr. Säuberlich, der einem neuen, größeren Platz machen soll, über die Schubert, Lunswitzer und Bahnstraße in eine Niederlage gerollt. Der Transport hatte eine Menschenansammlung zur Folge. * — F e st g e n o ni m e n wurde der sich zwecklos wit Wochen in der hiesigen Gegend um er.reibende Rudolf Paul Tautenhahn ans Hcinrichsort, der sich bei verschiedenen hiesigen Familien nn er der Angabe, Arbeit zu haben, einmietete T. erschwindel-c sich in verschie denen Fällen Vorschuß und kam nach einigen Tagen nicht wieder in das Logis zurück. Ter Schwindler Ivar außerdem von der König!. Staatsanwaltschast Chemnitz zur Ermittlung aus'efchrieben. Er wurde durch die Polizei dem kiesigen Kgl. Amtsgericht zugeführt. * — GuteFreunde rind getreue Nachbar n. Aus einem Hause der Neu stadt wurden oftmals gutgelleidete kleine Mäd chen mit schmutzigem Wasser begossen; schon wiederholt wurde üler gewisse Eigenarten, so die Auslegung schmutziger Pakete w. dort Klage geführt. Knaben ans dem fraglichen Hause, die Tauten eines Nachbars zu schie lten suchten, wurde von der Polizei das Hand werk gelegt — Ein solches Verhalten trug allerdings, wie uns geschrieben wird, wenig zu guter Nachbarscha t bei. * — Speisenzetlel der Schul küche. Montag: Pökelfleisch, Klose, Meer- rettichsaucc; Dienstag: Pöke fleisch mit Erbsen; Mittwoch: Rindsleischschnittchen mit Kartoffel- lrci; Donnerstag: Rauchfleisch, weiße Bohnen; Donnerstag atwnd: Gefüllte Kal sbrust mit jungem Gemüse. Während der nächsten Wochen indet kein Speise »verkauf stait. m. Oberlungwitz, 2l. März. Die Militär- dienstpflichtigen von Oberlungwitz und Meins dorf, insgesamt 127, hatten sich heute vor der Aushcbungskommission im Logenhaus zu Hohen stein-Ernstthal vorzustellcn. 64 von diesen wur den für tauglich befunden. 63 dem Ersatz und Landsturm zugcteilt. Zur Infanterie wurden 42, zur Fcldärtillerie 8, zur Fußartillerie 2, Ulanen 3, Werftdivision 3, Jäger, Pioniere, Hu saren, Eisenbahner, Kraftfahrer und Krankenpfleger je 1 ausgehoben. d. Oberlungwitz, 21. März. Die Gauver sammlung der Naturhcilvereine findet morgen nachmittag 4 Uhr im hiesigen „Forsthaus" statt. U. a. ficht die Sekretariatsfrage, das 25jährige BundeSjubiläum und Geschenk hierfür und Satzungsänderung auf der Tagesordnung. Ein ladung ist an die zwölf Gruppenvereine ergangen. h. GcrSdorf, 21. März. Nach Beschluß der gestrigen Generalversammlung des Gers- dorfer Steinkohlenbauvereins kommt für das Jabr 1913 ein Gewinnanteil von 18 Prozent aus. die Prioritätsaktien 1, 16 Prozent arü die Prioritätsaktien II und von 6 Prozent aus die Stammaktien zur Verteilung. Es wird des- halb der Gewinnanteilschein Nr. 33 der Prio ritätsaktien Serie I mit 54 Mark, der Gewinn anteilschein Nr. 27 der Prioritätsaktien Serie II mit 48 Mark und der Gewinnanteilschein Nr. 26 der Stammaktien mit 18 Mark van heute an u. a- bei der Gesellschaftskasse, Gers dorf, eingelöst. Die nicht erhobenen Gewinn anteile verjähren mit dem 21. März 1917. Der Aufsichtsrat des Gersdorfer Steinkohlen bauvereins besteht, nach erfolgter Neuwahl, aus den Herren: Fabrikant Herbert Esche, Chemnitz, Vorsitzender, Fabrikant Carl Sienis, Plaue bei Flöha, als Stellvertreter, Fabrikant Eduard Winckler, Chemnitz, Kaufmann Heinr. O. Hierche, Leipzig, und Oberbergrat H. Jobst, Dresden. GcrSdorf, 21. März. Der Handelsmann Herr Carl Petzold hier konnte dieser Tage ein immerhin seltenes Jubiläum begehen: er gehört 25 Jahre dem Gemeinderat als Mitglied an. Der Gemeinderat ehrte ihn in der letzten Sitzung nach vorherigem Hinweis auf diesen Zeitabschnitt durch Herrn Gemeindcvorstand Scheunemann durch Erheben von den Plätzen, auch ging dem Jubilar ein Blumenarrangement als Geschenk des Kollegiums zu. — Herrn Gemeindeültesten Direktor Hurtzig ehrte das Kollegium anläßlich seines 30jährigen Amtsjubiläums gleichfalls durch Erheben von den Plätzen. tz GerSdorf, 21. März. Im Gasthof „zum grünen Tal" findet, wie bereits wiederholt mit geteilt, am Dienstag, den 24. März, abends '/,9 Uhr ein großes Konzert statt. Als Darbietungen gelangen Orchester-Vorträge der gesamten Lich- tenstemer Siadtkapelle unter Leitung des Herrn Musikdirektors Warnatz sowie Männerchöre mit Orchesterbegleitung, von etwa 85 Sängern der Gesangvereine „Ärivn", „Liederkranz" und „Ge sangsabteilung der Gruppe Vll des Vereins königstreuer Knappen" geboten. Das Konzert ist öffentlich und findet anschließend Ball statt. Der etwaige Reingewinn soll dem Orts- und Verkehrterem überwiesen werden. — Gersdorf, 21. März. Montag den 30. März bleiben die Diensträume des hiesigen Rat hauses wegen Reinigung für den allgemeinen Verkehr geschlossen. Dringende Standesamtsan gelegenheiten werden von 8—9 Uhr im Sitzungs zimmer erledigt. k. GcrSdorf, 21. März. Im Saale des „Blauen Stern" fand gestern abend ein weiteres Gastspiel der Richterschen Theatergesellschaft statt, das den Saal zwar zur Hälfte gefüllt hatte, aber besser hätte besucht sein können. Die Auf führung von Thomas Volksstück „Magdalena" hinterließ einen nachbaltigen Eindruck und fand den Beifall der dankbaren Zuhörerschaft. Die Gesellschaft verfügt über gute Kräfte und wäre zu wünschen, daß noch weitere Gastspiele erfolgen. 1 Langenberg, 21. März. Von 24 Militär pflichtigen unseres Ortes wurden bei der gestern im Logenhaus zu Hohenstein-Ernstthal statt gefundenen Aushebung 9 Mann für den Mili tärdienst für tauglich befunden. Mit Musik zogeri die Neuausgchobenen in den Ort zurück, wo sich im Gasthofe ein flottes Leben und Trei- ben entwickelte. Wie bald wird die schöne Zeit ein Ende haben! )( Langenberg, 21. März. In unserm Ort ist am Mittwoch ein Unbekannter ausgetreten und hat sich als Wohlfahrtspolizcibeamter aus gegeben und angegeben, er sei vom Gesundheits amt Chemnitz geschickt und solle Tuberkulose kranke untersuchen. Hierauf hat er Pulver und Medizin angeboten. Vor dem Schwindler wird gewarnt. — Kalken, 21. März. Ucber Eisenbahnwünsche, an der die hiesige Gegend nicht unbeteiligt ist, hatte die Finanzdeputation der 2. Ständekammcr zu beraten. Aus Dresden wird darüber berichtet: Die Finanzdeputation U der Zweiten Kummer hat sich in ihrer letzten Sitzung mit der Petiton des Pctitionsautzschusscs für das Ba hu Projekt Limbach — Penig nebst Anschlußpetition um Erbauung dieser Bahn, sowie um Einlegung einer Vcrbindungskurvc zwischen den Strecken Alten burg-Langen le uba-Oberhain und Penig-Langenlcuba-Oberhain beschäftigt. Die Deputation schlägt vor, die Kammer wolle beschließen, die Peülivn um Erbauung einer Bahn von Oberfrohna nach Penig der Negierung zur Kenntnisnahme, die Einlegung einer Ver- binduugskurvc zwischen den Strecken Altenburg- Langenleuba-Oberhain aber zur Erwägung zu überweisen. Ferner hat dieselbe Deputation sich mit den Petitionen des Stadtrats und der Stadtverordneten zu Waldenburg um Er bauung einer Eisenbahn Limbach-Wal de nburg-Gößnitz und des Stadtrats zu Meerane um Erbauung einer Bahn Limbach- Waldenburg-Tettau-Meerane-Crimmitschau be schäftigt und beschlossen, die Kammer zu veran lassen, soweit eine Fortführung der Bahn Chemnitz- Limbach-Obcrfrvhna nach Waldenburg in Frage kommt, die Petition der Regierung zurKcnntnis- nahme zu überweisen, weitergehende Wünsche aber auf sich beruhen zu lassen. ß Callenberg, 21. März. Die Krankenkasse für Callenberg und Umgegend hat für 1913 4015 Mk. an Mitgliederbciträgen eingenommen, 1142 Mk. für ärztliche Behandlung und Medi kamente ausgegcben und 2494 Mk. für Kranken geld ausgezahlt Das Vermögen der Kasse wurde mit 4292,77 Mk den, Krankenkaffenverbande für Callenberg und Umgegend überwiesen, dem u. a. die Orte Langenchursdorf, Langenberg, Fal ken und Meinsdorf angehören. — Wüsteabravd, 21. März. Montag, den 23. März, abends >/<9 Uhr soll in Georgis Gasthof eine Hausväteroersammlung stattfinden, in der ein Bericht übcr das kirchliche Rechnungs wesen und die Finanzverhältnisse der Kirchge- meinde gegeben werden soll. Alle kirchlich ge sinnten Hausväter der Gemeinde sind zu dieser HauSväterversammlung herzlich eingeladen. x. Mittelbach, 21. März. Am morgigen Sonntag jährt sich zum 30 Male der Tag, an dem im Jahre 1884 der Kreuztisch Nr. 102 in Eckerts Gasthof gegründet wurde. In diesem Zeitraum hat der Kreuztisch eine segensreiche Tä- ."aSeit entfalten können. < Kirchberg, 21. März. Die König!. Amtsbauptmannschast Stollberg gibt bekannt: Die Gemeinden Lugau und Kirchberg haben über Teile ihrer Fluren nordwestlich der Bahnlinie Lugau-Wüstenbrand und nordöstlich der Staatsstraße Stollberg-Oberlungwitz einen Bebauungsplan — Teilbebauungsplan C für Lugau — aufgestellt. Der Plan betrifft die Flurstücke 349, 350, 351, 339 und 338 der Flur Lugau und die Flurstücke 96, 98a, 98b, 98d, 112a und 112b der Flur Kirchberg. Er liegt nebst den zugehörigen Profilen und besonderen Bauvorschritzen vier Wochen lang in den Ge meindeämtern zu Lugau und Kirchberg wäh rend der Geschäftszeit zur Einsicht aus. Wider sprüche sind zur Vermeidung ihres Verlustes innerhalb der Auslegungsfrist b«i der Amts hauptmannschaft Stollberg oder bei den Ge meindevorständen zu Lugau oder Kirchberg anzubringen. * Oberfrohna, 21. März. Seit Dienstag hatte sich der vierzehnjährige Schulknabe Tirsch mann, der diese Ostern konfirmiert werden sollte, aus der elterlichen Wohnung entfernt, ohne daß man seinen Aufenthalt ermitteln konnte. Heute früh wurde der Knabe tot im Knaumüylen- teich aufgesunden. Ein kleines Vergehen soll ihn in den Tod getrieben haben. * Stollberg, 20. März. Am Mittwoch abend gegen ^8 Uhr wurde in der Scheune des Gutsbesitzer Roscher im benachbaffen Brün- los ein etwa 50 Jahre alter Mann, aus Ohren und Nase blutend, sowie mit einer Wunde am linken Daumen tot aufgefunden. Er crug blonden Schnurrbart und war beilei det mit einer Soldatenhos«, Schnürschuhen, schwarzem Jackett und schwarzem Hut. Der Mann Ivar während des Tages hier mit Heft pflaster hausieren gegangen. Der Tot« ist icheiubar tau.stumm gewesen- Er wurde in die Leichenhalle in Brünlos gebracht. Die Staats anwaltschaft hat sich der Angelegenheit ange nommen. Die Todesursache konnte bisher nicht sestgestellt werden. Selbstmord erscheint jedoch ausgeschlossen. * Mittweida, 21. März. Ein „schwerer Junge" wurde gestern in früher Morgenstunde durch die hiesige Polizei tünchest gemacht. Auf der Nachtpatrouille im Ortsteil Neudörfchen bemerkte der Schutzmann Siegemund, daß das Schloß zur Kantine der Granitwerke erbrochen war, auch die Tür zum Kontorgebäude war gewaltsam geöffnet. Der Beamte betrat nun das Gebäude und ertappte auf frischer Tat einen lang« gesuchten Verbrecher, den 40 Ja're alten Handarbeiter Anlon Rich er gen. Löff ler aus Böhmen. Mit vorgehaltener Waffe machte der Schutzmann jeden Widerstand un möglich und telephonierte nach der Polizei wache um Hilse. Löffler wurde hierauf ge fesselt nach der Wache transportiert, wo er sich zunächst falsche Namen beilegte. Später gestand er jedoch ein, der Gesuchte zu sein und räumte auch eine lange Reihe von Ein brüchen ein, die er in der Rochlitzer Gegend verübte. Der Verbrecher ist erst im Februar d Js. ans dem Zuchthause zu Waldheim entlassen worden, wo er eine längere Strafe verbüßt hatte. * Dresden, 21. März Ein schweres Unglück hat sich gestern mittag auf der Elve am Altstädtcr Elbkai vor dem Packhof unter halb des Hotels „Bellevue" ereignet. Ein dort angelegter mit Elbsandsteinen beladener Kahn des Schiffseigners Schreckenbach aus Wehlen wurde von der Strömung herumgerissen. Da durch rutschten di« schweren Steine alle nach einer Seite, so daß der Kahn umkippte und das ganze Fahrzeug kieloben treibend ström abwärts schwamm. Die beiden Bootsleute konnten sich retten, wogegen der unverheiratete Steuermann Simon ins Wasser fiel und er trank. Sein Leichnam konnte noch nicht ge borgen werden. Das verunglückte Fahrzeug llieb im Ostcageheg« vor zwei dort verankerten großen Frachtmhnen hängen. * Röderau b. Riesa, 20. März. Der Vieh händler Johann Fühle von hicr fuhr gestern mit Geschirr zum Schweinemarkt nach Elsterwerda. Hinter Gröditz bat ihn ein Fremder, er möge ihn ein Stück auf seinem Wagen mitnehmen. Fühle gestattete dies, schlief aber unterwegs ein. Als er wieder erwachte, war der Fremde ver schwunden und mit ihm die Brieftasche des Vieh händlers, in der sich 326 Mark in Gold, Scheinen und Silbergeld befanden. vom 21. Marz. Berlin. (P r i v. - T e l.) Außer dem Oberpräfidenten v. Windheim wird auch der Kultusminister Troff zu Solz als event. Nach folger des Ministers des Innern v. Dallwitz genannt. An seine Stelle wird dann als Kul tusminister der Oberpräsident von Posen, Dr. Schwartzkopff, treten. Berlin. (P r i v. - T e l.) In der Bofse- straße in Lichtenberg versuchte heute die Ar- beitersfrau Binder sich und ihr 1 Hz jähriges Kind zu vergiften. Sie nahm Salzsäure und öffnete dann die Gashähne. Hausbewohner fanden Mutter und Kind schwer krank in der Wohnung ach. Das Motiv zur Tat ist unbe kannt. Beide wurden in die Charitee gebracht. London. (P r i v. - T e l.) Die Regie- , rung fährt fort, in den unruhigen irischen Landesdistrikten erhebliche Truppemnassen zu-
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