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Die Ausnahme von Anzeigen an oorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. - Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich LTGGTTGGGTTDGTEGTGGGGGGGGGGTTDGVGGTGGTOG die Redaktion nicht verbindlich. GTGGGGGGTGDGGDDDDSDTDDGGDDGDGDGDDTTGTDTis Rk. 82. Fernsprecher Nr LS1 MllSttlg, iM 17. MiikZ 1814. G-schiiMtÄ- B°hnslr°ß- 3. Zß ZghWyg Sssts unö billissls SsruAsqusIIs für !(isicl8?-8loif6 ° sLonfsklion ° örsu1au88lattung6n ^6i88vv'arou, Kanin anräinon, loppiobtz kr8l!ing8üU88la11ungvn LI c- Ksform-Kv1l8iv!!6n. Das deuWe NatioaalaermöM ist in einem kürzlich erschienenen gelehrten Werle aus 400 Milliarden, das sind vierhun- derttausend Millionen Mark, beziffert lvorden. Davon entfiele also auf jeden Kopf der rund 65 Millionen zählenden Bevölkerung Deutsch lands ein ganz hübscher Betrag, wenn einmal geteilt werden sollte, aber trotzdem hären die "Klagen über karte Zeiten nicht auf. Die Bar zahlung ist auch nach der Ermittlung des Wchrbeitrages keine flüssigere geworden, und die Hoffnungen, die dar Geldmarkt in weit gebender Welle gehegt hatte, haben sich nur im begrenzten Umfange erfüllt. Es ist nicht allein bei uns so. Die Anleihen, die aus dem Auslande auf den deutschen Markl gebracht werden, versprechen immer mehr Zinsen zu immer niedrigeren Kursen, ohne doch garan- tieren zu können, das: damit der Tiefstand er zielt ist. Ganz gewiß darf man annehmen, daß die Unsicherheit der internationalen Beziehungen, die keinen kräftigen Sturmwind aufkommcn losch, der das Gebälk von Mißtrauen und Ver drießlichkeit, das in der West besteht, verjagt und einer gesunden Zuversicht den Weg. ebnet, viel dazu beiträgt, die Wirksamkeit der angc- sammclten großen Kapiialien nicht so in die Erscheinung treten zu lassen, wie man eigent lich erwarten sollte. Deutschlands Reichtum ist notorisch, woher kommt es, daß dieser Geldstrom nicht machtvoll durch alle seine Ge biete rauscht und vollste Zufriedenheit bringt? In der Hauptsache daher, daß diese Milliar den in Werten fest angelegt sind, daß in den Zeiten der l ohen Konjunkturen vergessen ist, das recht». Maß zwischen den Zukunstsmöglich- keiien und den vorhandenen Kapital herzu stellen. Und damit sielt ein gutes Stück der Wcrlfieigerung auf dein Papier. Dawit kommen wir auch zu einer rechten Beurteilung des We r.citrages, der durch die erhöhte VermögeuSsestsetzung für die direkten Abgaben an die Staats- und Gemeiudekassen bessere Einnahmen sicher. Das steht fest. Aber mit diesem ermittelten Mchrvermögen sind kei neswegs sofortige allgemeine Mehraufwendun gen zu ermöglichen, denn auch dieses Plus ist schon festgclcgt. Die Einschätzung für den Wehrleitrag ist nach den sehr bestimmten An gaben erfolg?, die das Vermögen sv hoch wie möglich bezifferten,- aber ein Käufer, der etwa ein Grundstück erwerben will, rechnet erheblich anders wie die Steuer, namentlich wenn die Stockung in den allgemeinen Verhältnissen wrtdouert. Alle die modernen Neueinrichtungen, die Bauten, das gewaltige Verkehrslebon, die Aufwendungen des einzelnen Bürgers für die „zeitgemäße Lebenshaltung" die wir heute schon als selbstverständlich ansehen, bilden den Kern des Nationalvermögens, das von denk barster Solidität ist, aber doch nun einmal nicht zu einem für jedermann greifbaren Gcld- cerg aufgerichtet werden kann. Alle Welt sagt: „Wo isi das viele Geld, das wir haben?" — rind sie vergißt dabei, sich umzu- 'eben, um zu erkennen, daß das Geld buch stäblich auf der Straße liegt. Und so kommt denn die Tatsache heraus, daß das verfüg bare freie Geld nicht im genügenden Verhält nis zu den allgemeinen Er ovdernissen des Tages sieht, daß die Leislungsfähigkei. des einzelnen Haushaltungsvorstandes unter jeder neuen Forderung, die vom Reich, Staat, Ge meinde und aus der heutigen Lebensweise an ihn lerantrilt, sinkt. Das NationastVermögen steigt, aber der Bürger merkt, daß der stolze Juliusturm auch seine Schattenseiten hat. Tagesgeschichte. Kein ReichSznschuf; zur Kconprinzensahrt «ach Afrika? Ein Antrag auf einen Rcichszuschuß zur Studienfahrt des Kronprinzen in die Kolonien ist nach einem süddeutschen Blatt seither von keiner Seite gestellt worden. Es hieß bekannt lich, daß die Nationalliberalen eine solche Absicht hätten. Das erwähnte Blatt meint, die Aufbringung der Kosten, die sich aus minde stens 200 000 Mart belaufen dürfen, sei Pri vatsache des hoben Reisenden selbst; eine An sicht, der auch die „Berliner N. N." sich an schließen. Der Deutsche Reichstag nimmt nach viertägiger Pause am kommenden Donnerstag seine Beratungen mit der Ford setzung der zweiten Eiatslesung beim Kolo niuletat wieder auf. Die Pause wurde be schlossen, weil es dem Plenum an Beratungs material insofern fe lt, als die Budgctkom- mission wichüge Eta steile noch nicht zu er ledigen vermochte, dis endgültige Vera schie- dung des Etats jedoch nicht gar zu weit über dcn 1. April hinaus verzögert werden soll. Da der Reichstag schon am 28. d. M. in die Osterferien geht, ist ohnehin ein EtatSnotgcseh unvermeidlich. Die Mehrzahl der vorliegenden Gesetzentwürfe, so das Petroleummonopol, die Konkurrenztlausei, Jugendgerichte und vieles andere werden als bestaubte Ladenhüter vor aussichtlich in den n ichiten Tagungen schnitt mit hinülergenommen werden; denn natürlich erfolgt wieder Vertagung, nicht Sessions'chluf;, und zwar will man noch vor Pfingsten in die großen tis zum November dauernden Som merferien gehen. Ein Kompromch über die Sonntagöruhc strebt die Reichsregierung in Verhandlungen an, di« sie mit bekannten Sozialpotiti ern der bürgerlichen Parteien eingcleitet hat. Das an- gestrebte Kompromiß bewegt sich auf der mitt leren Linie zwischen den Wünschen der Prin zipale und Angestellten. Es ist zu erwarten, daß eine Einigung erfolgt, sodaß der An- nachme des Gesetzentwurfs iin Plenum dann nichts mehr entgcgenstehen würde. Die Grenze für die völlige Sonntagsruhe in Städten mst mehr als 75 000 Einwohnern soll beidehasten werden. Für den Verkauf von Fleisch, Milch, frischer Backware, Eis und Blumen soll in diesen Städten eine dreistündige Arbeitszeit freigegeben werden, die um 1 Uhr ihren Schluß zu finden hat. In den Städten unter 75 000 Einwohnern soll die sonntägliche Ver kaufszeit gleichfalls auf drei Stunden beschränkt werden und um 1 Uhr schließen. An den zehn Ausnahmesonntagen darf der Verkehr nicht über 7 Uhr abends hinaus ßattfinden. Neber den militärischen Waffcngebrauch sind die Verhandlungen zwischen den einzelnen Bundesstaaten zwar noch nicht abgeschlossen, jedoch steig es bereits fest, daß eine einheit liche Regelung der Frage für das ganze Reich nicht erzielt werden wird. Elsaß-Lothringen und Preußen werden neue Dienstvorschriften bekommen; die süddeutschen Bundesstaaten werden an ihren Bestimmungen festhalteu, wo nach das Militär nur auf Ersuchen der Zivil behörden einschreiten darf. Uubegründcte Gerüchte über Rüstungen im deutschen Westen. Gegenüber einer aus dem „Antwerpener Handelsblatt entnommenen Meldung des „Temps", nach welcher sich die rheinischen Truppen infolge angeordneter Uebungen fast auf Kriegsstärke befänden, stellt die „Kölnische Zeitung" fest, daß in keiner rheinischen Gar nison irgend ein Truppenteil sich fast auf Kriegsstärke befinde. Perladeübungen Hütten nicht staltgefuuden. Ob ini Laufe des Früh jahres eine Kavalleriedivision auf dem Trup. penübungsplatz Elsenborn zwammentrcte, sei nicht bekanm, jedoch sei r zweifelhaft, da das 8. Armeekorps in diesem Jahre Kaisermanöver labe und bei solchem Anlaß die dem Korps zuzuteilende Kavalleriedivision in der Regel erst kurz vor dem Beginn des Kaisermanövers ausgestellt werde. Dit Aufbesserung der Kapitulanten und Unteroffiziere, der schönste Teil des vorjährigen Wehrgesetzes, wird schon in den nächsten Tagen in die Er scheinung treten. Laut „Berl. N. N. soll die erste Auszahlung der erhöhten Entschädigungen und Geldaosindungen an di« Unteroffiziere bereits Anfang Aprü erfolgen. Es handelt sich einmal um die Erhöhung der bisherigen lau enden Geldcnt.'ch-idigungen (Zivilvcrsor- gungsenffchädigunge»), die aus Grund der Ab änderung des Mannschaftsversorgungsgesetzes von 12 Mark monatlich auf 20 Mark erhöht wurden. Diese Erhöhungen treten am 1. April 1914 in Kraft. Ferner hat das KriegSmini- stcrium auf eine Anfrage erklärt, daß die erste Auszahlung der neu seshresetzten einmaligen Geldabsindung an Unteroffiziere für die Ver- zichtleistung auf den Zivilversorgungsschein (3000 Mark statt ti-ber 1500 Mark) zum ersten Male für die nach dem 31. März 1914 aus dem aktiven Militärdienste entlassenen Perso ¬ nen stattfindet. Gleichfalls werden vom 1. April ab auch die er wh.en Dienstprämien für Unteroffiziere (1500 Mark statt 1000 Mark) zur Auszahlung gelangen, und ebenso findet von dieseni Termin ab eine Verzinsung der Dienstprämie für die im aktiven Dienst ver- hleitenden Kapitulan en statt. Polizeiliche Räumung einer Kirche. In der katholischen St. Pauluskirche in Berlin bestehen schon seit längerer Zeil zwischen den demschen und den polnischen Kirchcnmit- gliedern Reibereien. Da für gestern Ruhestörungen befürchtet wurden, hatte die Geistlichkeit polizei liche Unterstützung erbeten. Die Polizei hatte darauf einige Beamte entsandt. Nach Beginn des Gottesdienstes fiel ein polnisch-sozialistischer Agitator dem Geistlichen in die Rede und es entstand ein Wortstrcit. Auf Ersuchen der Geist lichkeit räumten nunmehr die Polizeibcamten die Kirche, ohne auf Widerstand zu stoßen. Tcharfschiegen eines KricgSluftfchiffes. Das Resultat der aus dem Döberitzer Trup penübungsplatz abgehaltenen Schießübung des Militärluitschiffes „Z. 5" ist vorzüglich zu nen nen. Es war die erste Hebung dieser Art. Tas Luftschiff war mit einem Ballongeschütz und mu einem Maschinengewehr ausgerüstet. Als Ziel diente ein äroplanähnlicher Holz- kasten, dcr durch einen Fesselballon etwa 300 Meter hoch gezogen worden war. Das Lus.- schiff eri ffnete sein Feuer aus einer Entfer nung von 1500 Metern. Der Prozentsatz der Treffer war überraschend gut. Als an dem Ziel durch große schwarze Punkte der Führer sitz und der Motor gekennzeichnet wurden, wurden auch diese vom Luftsa)iff aus getrof fen.. Wenn eingewendel wird, daß die Ver suche nicht als vollwertig angesehen werden können, da es sich um ein, wenn auch hin- und hersck au.'elndes, so doch feststehendes Ziel in der Luft handelte, so mag darauf hinge- wiesen sein, daß sich das Lufts hist in voller Fa'rt befand, sodaß dic Situa ion eines Ernst falles gegeben schien. Zudem ist zu beachten, daß im Ernstfälle das Liffffchiä ziem ich das selbe Tempo einzuschlagen vermag wie ein Acroplan. Die russische Chandinistcupresse lenkt ein. Petersburger Blätter veröffentlichen lange Artikel, in denen sie die Frage erörtern: „Wer craucht einen Krieg?" und daraus die An wort geben: „niemand". Im Hinblick ans die Er örterungen der letzten Tage erklären sie es sjür unbegreiflich, daß deutsche Publizisten ernst ich an einen Krieg zwischen Rußland und Deutsch land glauben könnten. Sie müßten keine Kenntnis von Rußland ha en, wenn ihnen wirklich ein solcher Gedanke gekommen sei. Der Präsident Frankreichs, Herr Poincaree, trift Mute Juli in Petersburg ein und wird den großen Manövern des Petersburger Miki- taroezirks beiwohnen- Der Besuch ist aus eine Woche berechnet WeMEWAelMM Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mrttewüch, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Msdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. 17.— 20.— 24.— 28.— . U. 14.— Nxtralsino tzualitiiton N. 32.— 36.— 40.— 6sdr. ILIsnss kckk. 8.S« Ksks- uvck kässoalvickon tnuksackkaob bsväbrt. LULL XrvN6N8tNll88O. SNvtULILLtL LruntM8tntt88'. I'anors's IrrLalator R eo,tst,L»,s Ü5. zz. Iilspkon »5.422. krössts Lpsissv/irlsvkLN mit eigener 8vktäoktersi, ösekers! umt komlitorst zVocdsntl. Ernestsc» 7 Itultso, 50 8okvvoine, 15 Kiitbor. tue ^sttimsle^llenöe unentdekriiok. Prospekts gratis uoci trsvko. Lrsstrtsils ru Ori^instprsissa. Hill»»»» lVrLLppi, ONvüLikItL. 6kirur^. ^srsii. kronenetrssse 17. 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