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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191402047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-04
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.02.1914
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Strecken auf etwa 36 Stunden ennäßigeu las sen. Daß der Bahn auch ein hoher strategi scher Wert zukommt, ist ohne weiteres klar. Hinsichtlich des südlichen Teiles von Katanga, welcher die berühmten Kupserlager und nach dem Ergebnis^ der neueren Forschungen auch reiche Zinnlagerstätten enthält, wird allerdings die Deutschostafrikanische Bahn nicht dieselben Vorteile bieten wie für den nördlichen Teil. Zeitungsverbot. Der kommandierende General von Deim ling in Straßburg verbot für den Bereich des elsässischen Armeekorps in den Kasernen und Offizierkasinos das Halten und die Auslegung auch der in deutscher Sprache erscheinenden Witzblätter, die Verhöhnungen und Verächt lichmachungen des Militärs anläßlich der Za- berner Vorgältge gebracht haben. Verrat militSrischer Geheimnisse. Wegen Verrats militärischer Geheimnisse, Diebstahls und Bestechung verurteilte das Kriegsgericht der ersten Marineinspeltion 'in Kiel den Funkentelegraphenmaat Michelsen zu drei Jahren sieben Monaten Zuchthaus, Aus stoßung aus der Marine, Degradation und Versetzung in die zweite Klasse des Soldaten standes. In England herrscht große Erregung wegen der vom Kriegs minister Seely beschlossenen Abschaffung der berittenen Infanterie, der namentlich aus dem Burenkriege bekannten Aeomanry. Diese frei willige berittene Infanterie hatte damals die Aufgabe, die Verbindungen des englischen Heeres zu sichern und die fliegenden Buren- kolonuen einzutreisen. Der gegenwärtige Kriegs minister ist selber aus den Aeomanry hvrvor- gegangen, die von Militärs wie Laien Eng lands vielfach als die Zukunttstruppe des bri tischen Kolonialreichs betrachtet wurde. Der Minister will die Kavallerie um die eingezogene berittene Infanterie vermehren. Es handelt sich nur um wenige tausend Mann Infanterie, die für die genannten Zwecke beritten gemacht wurde. Lie italienische De-uttertealammer nimmt am heutigen Dienstag ihre Sitzungen wieder auf, um ihre eigentlichen Beratungen mit den Etatsdebatten und den Erörterungen über die Deckung der durch die Erwerbung Lydiens entstandenen Unkosten, zu beginnen. Die ausgangs Oktober vorigen Jahres ge wählte Kammer ist von einem so nationalen Gefühle erfüllt, daß die Regierung der Bewil ligung ihrer Vorlagen im voraus gewiß ist. Immerhin wird es nicht an heftigeren Ausein andersetzungen fehlen, da die Sozialisten die 1100 Millionen Lire, die der Tripoliskrieg kostete, ablehnen und die der Regierung nabe stehenden Radikalen sie nur genehmigen wol len, wenn die Regierung daran festhält, daß die kirchliche Trauung nur nach voraufgegan gener standesamtlicher Eheschließung stattsinden darf. Die Spanier in Marokko bekommen keine Ruhe. Ihre Truppen wurden bei Tetuan abermals von zahlreicyen Scharen der Marokkaner angegriffen. Die Spanier ver loren in dem sehr stürmisch verlaufenen Ge fecht 18 Mann, ungerechnet der 27 Schwerver wundeten, die Marokkaner 80 Mann. Diese Ziffern beweisen den Ernst der Lage. Sächsischer? Landtag. Zweite Kammer. 35. Sitzung vom 2. Februar. Am Regierungstische: Finanzminister von Seydewitz und Kommissare. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung. Abg. Heymann (kons.) berichtet für die Finanzdeputation B über den Umbau des Bahnhofes Schandau. Die geforderten 800 000 Mk. werden nach kurzen unterstützenden Ausführungen der Abgg. Dr. Spieß und- Frenzel und einer Ent gegnung des Finanzministers einstimmig be willigt. Abg. Gleisberg (natl.) referiert über den zweigleisigen Ausbau der Strecke Meißen- Meißen-Triebischthal und den Umbau des Bahnhofes Meißen. Die in der Regierungsvorlage eingestellte Summe von 1 Million Mark wird einstimmig bewilligt. Abg. Rentsch (kons.) berichtet über die Petitionen der Gemeinderäte zu Nicderoderwitz und Spitzkunnersdorf um Errichtung einer Gü- terabfevtigungsstelle in Riederoderwitz. Sie wird, nachdem die Abgg. Uhlig, D o - n a t h und Schwager sie befürwortet ha ben, der Regierung zur Erwägung überwiesen. Abg. Biener (Res.) berichtet über eine Petition des früheren Bauschreibers Busch aus Mügeln. Die Kammer läßt die Petition auf sich be ruhen, ebenso die Petitionen des Stations schaffners a. D. Haupt in Freiberg um wei tere Anrechnung von Dienstzeit ach sein pen- sionsfähiges Dienstalter und des Berginvaliden Bayer in Kesselsdorf um Erhöhung seiner Pen sion und des Rich. Gast in Nelkanitz bei Riesa um Gewährung einer Unterstützung. Nächste Sitzung: Dienstag nachmittags 2 Uhr. — Tagesordnung: Rechenschafts- und Etatsachen sowie Fortsetzung der Besprechungen der Interpellationen über Arbeitswilligenschutz. OertlicheS und Sächsisches. " — Zwischen W i it t e r u n d F r ü h- l i n g. Der gestrige Lichtmeßtag ließ uns das Längerwerden der Tage und die zunehmende Lichtwirkung der Sonne ganz besonders ffcund- ! lich empfinden. Aber das Wettersprichwort sagt: „Scheint Lichtmeßlag die Sonne klar, wird größeres Eis als vorher war", und fer ner: „Wenn zu Lichtmeß die Sonne sich findet ein, so ist noch viel Schnee in Winters Schrein". Wenn diesmal die alte Spruchweis heit der Landleute, sich erfüllend, zu Ehren gelangen sollte, so würde sie einmal Uebereinstim mung finden mit der zukünftigen Meteorologie, die aus mancherlei Umständen glaubt annehmen zu dürfen, daß der heurige Winter die Ansätze zu einem Schneewinter, die er bisher zeigte, noch kräftig ausgestalten werde, daß, auf Grund der Analogie geschlossen, eine gewisse Wahrscheinlichkeit für einen kalten Spätwinter vorhanden sei. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 4. Februar: Trocken, ziemlich klar. *— In der 3. Dekade des Januar stellten sich die Witterungsverhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschl. Niedrigste in Lit. pro Tem- Höchste Temperatur Tem- mittags Tag Quadr. Met. peratur peratur 12 Uhr 21. 0.3 — 0.8 - - 6.6 - - 6.6 22. — 11.0 - - 7.5 - - 7 5 23. 0.1 — 14.0 - - 6.0 - - 6.0 24. — 11.5 - - 1.5 - - 2.5 25. — 8.0 - - 0.0 - - 1.0 26. — 3.0 st st 2.5 st st 2.0 27. — 0.5 st st 1.5 st st 1.5 28. 6.0 — 0.8 st - 2.5 st st 2.5 29. » — 4.5 st st 1.5 - - 1.5 30. — 1.0 st st 30 st st 6.3 31. 2.0 st- 0.5 - - 4.6 st st 40 Sa.: 8.4 — 648 — 6.0 — 8.5 M.: 0.76 — 5.89 — 0.54 — 0.77 Ges. Niederschlft ;e im Monat 62.3 mm Niedrigste Temperatur „ „ am 15. —18.0 Höchste Temperatur „ „ „ 31. -st 4.6 * Hohenstein-Ernstthal, 3. Febr. F r die Nacheichung, die zurzeit ii» hiesiger Sladt und zwar am 2., 3., 4., 5. und 6. Februar im Hotel „Drei Schwanen" für den Orcsteil Altstadt mit Hüttcngrund und am 9., 10. und 11. Februar im Stadthaus fiir den Ortsteil Neustadt sta.ts.ndct, ist folgendes von Inter esse: 1. müssen alle Einwohner, die im öffent lichen Verkehr Maße, Gewichte, Meßwertzeuge Verwenden, ihre sämtlichen diesbezüglichen Ge genstände zur Nacheichung vorlcgen. Die Gast wirte, die hier 3,5 Gläserfüllung haben, müs sen Liter und 0,1 Liter Fl ssig.citsmaße nacheichen lassen, weil solche Maße stets zur Prüfung der Schankgefäße in den Gastwirt- scha'ten vorhanden sein müssen. Fehlen bei polizeilichen Revisionen in einer Schankwirt schat die erforderlichen Flüssigkeitsmaße, so setzt siel, der betr. Gastwirt der Bestrafung aus. Die Füllstriche an den Biergläsern gelten also nicht als Eichstempel. — 2. Unrichtige Han- delügewichte mit Justierhöhlung — also eiserne Gewichte —, die bei der Nacheichung verwor fen werden, werden- innerhalb von 2 Monaten an feder ständigen Eichstelle des Königreichs Sachsen kostenlos berichtigt, wenn die jetzige Nacheichungsrechnung mit vorgeleg-t wird. Tie Gebühren für die Nacheichung sind jetzt auch so'ort an den Eichbeamten zu entrichten. — 3. Sehr falsch und unzulässig ist es, Kinder zur Nacheichung zu schicken. Soweit eine Verwen dung von Wagen, Gewichten, Meßwerkzeugen usw. in Fabriken in Frage kommt, sind solche nur dann zur Nacheichung vorzulcgen, wenn sie im öffentlichen Verkehr Verwendung finden. Dieser Begriff ist sehr umfassend, so z. B. liegt er vor, wenn der Lohn der Arbeiter durch Nachmessen oder Nachwiegen der von diesen sertiggestellten Waren berechnet werden muß. Ferner kann der Fabrikant beim Ein oder Verkauf von Rohprodukten oder fertigen Waren nach Gewicht oder Meßwerkzeug nur dann einen Rechtsanspruch geltend machen, wenn die dazu verwendeten Wagen, Gewichte und Meßwerkzeuge w. das vorschriftsmäßige Nacheichungszeichen tragen. Dieses i'ft jetzt das Ja reszeichen (14) und hat Gültigkeit tis Ende 1916. Es empfiehlt sich deshalv, auch die in Fabriken verwendeten Wagen und Ge wichte w. zur Nacheichung vorzulegen; denn sobald auch in solchen Fällen der öffentliche Verkehr nachgewiesen wird, macht sich der Fa bri ant strafbar, wenn er hierzu Wagen und Gewichte verwenden läßt, die nicht nachgeeicht sind. Andernfalls kann er sich aber auch zum Schaden sein, wenn er im nichtöffentlichen Verkehr Gewichte und Wagen verwenden läßt, von denen er keine Gewißheit hat, ob sie noch richtig sind. * — Der e v a n g. - l u t h. Jung- frauenverein St. C h r i st o p h o r i veranstaltet kommenden Montag im Saale des Altstädter Schützenhauses wieder einen Fami lienabend, zu dem Herr Pfarrer Kirbach-Wü- slenbrand über „Kleinigkeiten" sprechen wird. Die Pereinsmitglieder werden neben Chorgc- sängen ein Festspiel „Aus großer Zeit" und ein Lustspiel „Pensionsstreich" bieten, während eine hiesige sanges^undige Dame den Abend durch mehrere Vorträge verschönen wird. r . Einen bunten A bend veranstal lete die sozialdemokratische Ortsgruppe gesteru im Altstädter Schützenhaufe. Vortragende war Frau Margarete Walkotte-Berlin, d.e als Be gleiter Herrn Kapellmeister Erwin Feustel- Berlin hatte. Die Rezitationen: Vierter Klasse (Dehmel), Erinnerung (Presber), Aus Stur mes Not (Wolff) waren von ergreifender Wir kung Ihre Gesänge, so z. B. Kennst du das Land, Wiegenlied, Niemand hats gesehu, lit ten zu Beginn an starker Tremolation, die sich später jedoch verlor. Der zweite Teil des Abends war mehr den: heiteren Genre unserer Voritagsliteratur entnommen. Besonders ge fielen die Borries von Münchhausensche Leder hosensage, das Liliencronsche „Lotterielos" und „Darf i's Dirndl lieben" von Rosegger. Der starke Beifall veranlaßte die Künstlerin zu wiederholten Zugaben. * — Maskenball. Das Winterfest der Ältst dter Schützenkompagnie, das Donnerstag abend in Form eines Maskenballes statlfindet, verspricht aller Voraussicht nach besondere An ziehungskraft auszuüben. Zutritt haben nur mit besonderen Einlaß'anen versehene Mitglie der und Gäste. — — Oberlungwitz, 3. Febr. Die verkehrs technische Prüfungskommission der Versuchsab teilung des militärischen Verkehrswesens in Berlin unternahm gestern früh ab Berlin eine Prüfungsfahrt, die über Dresden, Chemnitz, Mittelbach, Oberlungwitz, Lichten stein, Zwickau, Plauen, Hof nach Regens.urg usw. führt und die am 7. d. M. beendet ist. An der Prü ungsfahrt nehmen 25 Offiziere und 30 Unteroffiziere und Mannschaften mit 25 Personenkraftwagen teil: Der erste der Wa gen traf heute vormittag um ^12 Uhr am hiesigen Rathaus ein. Die übrigen Kraftwagen folgten in kleineren und größeren Abständen. * Oberlungwitz, 3. Febr. Herr Ober lehrer a. D. Lungwitz, der bekanntlich nach langjährigem verdienstvollen Wirken an der k iesigen Schule im vorigen Jahre in den Ruhe stand trat und seinen Wohnsitz nach Siegmar verlegte, wurde am Sonntag neben verschiede nen anderen Herren von Sr. Maj. dem Kö nig im Kgl. Residenzschloß zu Dresden in Audienz empfangen. — Oberlungwitz, 3. Febr. Aus Vetera- nenkreisen erhallen wir eine Zuschrift, in der darüber Klage geführt wird, daß in unserer Gemeinde, die gelegentlich des am 31. August stattgefundenen Kornblumentages eine ganz an sehnliche Summe für den guten Zweck aus brachte, bisher noch keine Auszahlungen aus den Erträgnissen des Kornblumentages erfolg ten. Ganz besonders hart empfindet man es in solchen Kreisen, in denen mit der baldigen Auszahlung der Spenden bestimmt gerechnet wurde, ja, wo daraufhin schon Ausgaben man nigfacher Art erfolgten. Die ungleichmäßige Be andlung der Angelegenheit wirke se.,r eigen artig, wenn man bedenke, daß in Nacht arorwn schon seit Wochen, teilweise schon vor Weih- nacbtcn, Auszahlungen erfolgten. — Hoffent lich tragen diese Zeilen zu größerer Beschleu nigung in der Auszahlung bei. - - Oberlungwitz, 3. Febr. Die Al^e- meine Ortskrankenkasse für Oberlungwitz und Gersdorf trat dem Krankenkassenverband für die Am.shaupimannschast Glauchau bei. — Die Verträge der Kasse mit den vier Aerztcn dürft ten binnen- kurzem vollzogen werden. Die Kasse zal-lt pro Mitglied einen Pauschalsatz von 4 Mark, hinzukommen in besonderen Fällen Kilo- meicrgebllhren und Bezahlung von Extra Leistungen. * Oberlungwitz, 3. Febr. „Pcinz Kar neval", Herrscher im Reiche des Fro'sinus, hielt gestern zum Maskenball im „Deutschen Kaiser" seinen Einzug. Annähernd 100 Mas ken huldigten Sr. Tollität dem Prinzen, wäh rend ein mehrhundertköpfiges Publikum inter essiert dem bunten Treiben zusah. Die Pro menade der Masken zeitigte infolge der mehr oder minder derben Scherze der Clowns, die auch hier nicht fehlten, manch heiteres Inter mezzo, sodaß die hohe Obrigkeit gezwungen war, gar oft ein Auge, mitunter sogar alle zwei zuzudrückcn, wenn das muntere Treiben seinen Höhepunkt erreichte. Das Preisrichter amt lag auch diesmal wieder in bewährten Hunden und ginge» aus der Prämiierung mit anschließender Demaskierung hervor ton den Damen: Paula Grabner (Zigeunerin), Marita Schreiber (Fliegerin), Elise Weißbach und Klara Strauch (japanische Bäuerinnen); von den Herren: Rudolf Bartb (Page), Hermann Wünschmann (Cowboy) und Mor Harlaß (Türke). Der nachfolgende Ball, zu dem die Hotcnstcin- Ernsttbeler Stadtkapelle muntere Weisen ertö nen l.c , nahm einen flotten Verlauf, wie überhaupt der Abend, durch nichts getrübt, ei» harmonisches Ende fand. Karneval, diese alt- heidni'che Vorfrühlingsfeier, wäre dami für unseren Ort »nieder auf ein Jahr begraben, aus den Ueberbleibseln „des Strandfeftes an der Riviera" lachte heute früh der graue All tag heraus. * Gersdorf, 3. Febr. Ein altes, weit hin sichtbares Wahrzeichen des Kohlen »erg- aues, das Hauptgebäude des ehemaligen Sa- roniaschachtes an der Stollberger Straße, wird seit Donnerstag abgebrochen und dürfte in den nächsten Tagen vollkommen vom Erd öden verschwunden sein. Ueber die Geschichte des L-chachtes ist folgendes zu berichten: Geteuft wurde er im Jahre 1856 von einer rheinisch- westfälischen Gesellschaft, die den nordöstlichen Teil unseres Kohlengebietes erworben hatte (Saxonia, Rhenania). 1883 brach er zusam men und nahm einen großen Teil der Ma schinen mit in die Tiefe. Erfreulicherweise kam damals --- au einem Sonntage — kein Menschenleben mit um; die Zimmerleute wa reu ganz kurze Zeit vorher ausgefahren. Seit diesem Tage ruhte der Schachtbetrieb vollstän dig. Später wnrdcn Schornstein und Kessel haus niedergelegt und das Hauptgebäude nach der Ausfüllung des Förderschachtes zu 19 Woh nungen ausgebaut. Infolge wiederholter Sen kungen erlitt es breite Nisse und müßte ge räumt werden. Jin Frühjahr 1913 brannte es vollständig aus. Nach längeren Verhand lungen kommt es nun zum Abbruch, von einer Sprengung durch Pioniere musste wegen der Nähe von Wohnlstiusern Abstand genommen werden. Man unterhöhlt jetzt die Grundmau ern und läßt dann die Wände in sich zusam- menstllrzen. Vorigen Freitag fielen die nach Lugau zu gelegene Giebechoand und ein- Teil der Hinteren Breitseite und in wenigen Tagen wird man von diesem Wahrzeichen unserer Gegend so gut wie nichts mehr sehen. tz. GerSdorf, 3. Febr. Der Männerge- sangverein „Liederkranz" hielt im „grünen Tal" sein gutöekuches Christbaumvergnügen ab. Herr Vorsteher Schulze nahm Gelegenheit, die Er schienenen init herzlichen Worten zu begrüße»; unter bewährter Leitung des Herrn Oberlehrer Saupe wurde» einige Gesänge vollendet zum Vortrag gebracht und ein flott gespielter Ein akter „Der gefoppte Polizeikommissar" verhalf dem gesunden Humor zu seinem Rechte. All gemein befriedigt trat man in vorgerückter Stunde den Heimweg a». tz. GerSdorf, 3. Febr. Die Sängerabtei lung der Gruppe VII (Kaisergru e) versam vielte ihre Mitglieder nebst Damen zu einem Abendessen- im Huthause. Der Abend verlief recht harmonisch und kameradschaftlich. )( Falten, 3. Febr. Nach 26jähriger er folgreicher Tätigkeit ist Herr Lehrer Karte aus Gesundheitsrücksichten ziemlich unvermittelt aus dein Amte geschieden. Dem in segensreichen Wirke» ergrauten- Pädagoge» gestaltete man die Abschiedsstunde von der Schule zu einen» schlichten, feierlichen Aktus. Als Ortsschul- in'pektor rief Herr Pfarrer Stegftch dem Schei denden warme Abschiedsworte zu, denen Herr Gemeindeältester Georg Schubert solche im Name» des Schulvorstandes ansügte und gleich zeitig den Dank und die Anerkennung der Ge meinde aussprach. Als Kollege sprach Herr Lehrer Wagner im Name» der Lehrervereini- gnng Waldenburg-Land. — Die Stelle des i» dem Ruhestand Tretenden soll- ausgeschrieben und zu Oster»» neubesetzt werden; bis zu die sen» Zeitpunkte bleibt Herr Karte voraussicht lich noch in der Schule wohne»», während sei» Amt inzwischen durch eine»» Vikar ausgef-llt werde»» soll, um de» bei der BezirkSschulinspek- tion bereits nachgesucht wurde. * Langenchursdorf, 3. Febr. Neben einer Reihe anderer Herren wurde am Montag unser Seelsorger, Herr Pfarrer Steglich, von Sr. Maj. dem König im Kgl Residcnzschlosse zu Dresden in Audienz empfangen. i. Wüstenbrand, 3. Febr. Die alljährliche Generalversammlung der hiesigen Baugenossen schaft findet Ende d. M. statt. Näheres wird noch bekamttgegeben. — Bestrafung zu gewär tigen haben vier junge Leute, die in einem Eisen bahnwagen von Chemnitz nach hier allerlei Un fug verübten, Türen aufrissen w. Einer der Uebermütiqen konnte von einem Mitreisenden noch im letzten Augenblick vor dem S:urz aus dem fahrenden Zuge bewahrt werde». I. Bernsdorf, 3. Febr. Gestern früh 4 Uhr ertönte wiederum Feueralarm; es brannte ein Strohfeimen des Gutsbesitzers Zeidler völlig »»jeder. Auch ii» diesen» Falle wird Brandstiftung vermutet, doch fehlt jeder Anhalt hinsichtlich des Täters. Nachforschungen mit einem Polizeihund bliebe»» ohne Erfolg. g- Ursprung, 3. Febr. In Trommers Gasthof wird kommenden Montag ein Maske» l-all abgehalte», zu dem die Prämiierung der drei schönsten Damen- und drei originellste» Herrenmasken vorgesehen ist. Für die Veran staltung wird der Festwirt umfassende Vor c- reitungen treffe»». v . Ursprung, 3. F-ebr. Am Sonntag standen sich ii» Ursprung die 1. Fußballmann schaft des Turnvereins und die 1. des F.-E. Ehemnihia-Chemnitz in» Wettspiel gegenüber. War Ursprung in» Anfang überlegen, so än derte sib das Bild nach Halbzeit, sodaß Chem- nil ia als Sieger den Platz verlassen konnte. Resultat 6:4. Bei Ursprung »var vor allem die Verteidigung gut; noch mehr Zusammen arbeiten der Stürmer und besseres Schußver möge» der Läufer wird der junge» Mannschaft »oft» manche» Erfolg bringe». * Stollberg, 2. Febr. Nach der Ratsvorlagc haben die Stadtverordnete»» beschlossen, das Wohnungsgeld des Direktors der Bürgerschule von 500 auf 600, das der verheirateten Lehrer von 400 auf 500 und das der unverheirateten an gestellten Lehrer von 200 auf 250 Mk. zu erhöhen. * Chemnitz, 3. Febr. Um sich das Leben zu nehmen, versuchte gestern vormittag in einen» Hanse der Münchener Straße ein junges Ehe paar sich zu vergiften. In bewußtlosem Zustande wurde dasselbe, da die Anwendung von Sauer stoff ohne Erfolg blieb, durch die Rettungswache nach dem Krankenhaus überführt. Der Grund zur Tat dürfte- in mißlichen Vermögensvcrhält- nissen zu suchen sein. * Frankenberg, 2. Febr. Der in Ver bindung mit der 32. Perbandsausstellung hier ab-geh-altene Verbandstag des Landesverbandes Sächsischer Geflügelzüchtervereine »var sehr gut besucht. Die vom Verbandssekretär Gottes- mann-Dresden erstattete»» Berichte über die gc schäftliche Tätigkeit des Landesverbandes und über die Kasseuverhältnisse des Verbandes so wie die Torgesstiftung lautete», recht günstig und befriedigten allgemein. Aii de» Protektor des Laiidesver'mndes, Se. Maj. den König, wurde ein Hnldiguugswlegramm gesandt, »vor auf alsbald telegraphischer Dank einging. Die Grüße und Wünsche der Köuigl. Kreishaupt Mannschaft Chemmtz überbrachte Herr Bürger meister Dr. Irmer, die Königl. Amtshaupt Mannschaft Flöha bekundete brieflich ihr In teresse an den Bestrebungei» des Verbandes. Herr Buchdruckcreibesitzer Becker-Dresden wurde einmütig unter lebhaftem Beifall auf weitere drei Jahre zum Verbandsvorsi-tzenden gewähft. Zu Ausschnßmitgliedern wählte man neu die Herren Weißbach» Leipzig und Lehrer Arnold- Ehemnitz. Der sehr starke Kreisvereinsbezirk Chemnitz ist dadurch künftig durch 2 Ausschuß- Mitglieder vertreten. Herr Schneider-Leipzig
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