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MenWMsltlM Anzeiger Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. s sicllcn^Mk'^25' kn"scheint niit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfte A- s'Os b^gen lauster Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen, raeioattene I, I ° n I'b Abonnenten jeden Sonntag das «Illustrierte Sonntagsblatt'. - Anzeigengebahr für die «gespaltene Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklametetl die Zeile 30 Pfg. Dit iedock nur Kl l wen Teck 50 Pfg. 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Tierarzt Lauschke, Stadtrat Bernhard Anger, als Gemeindevertreter, Polizeiregistrator Karl Richter, als dessen Stellvertreter, Landwirt Julins Kunze, als Vühbesitzer, Landwirt Heinrich Kleindienst, als Viehbesitzer, Bäckermeister und Oekvnom Louis Scheer, als deren Stellvertreter »nd b) dem Bezirksschätzungsausschusse für die Stadt Hohenstein-Ernstthal die Herren: Oekonom Hermann Fleischer, Viehhändler Julius Kiesow, Fabrikbesitzer Otto Clauß. Hohenstein-Ernstthal, am 5. Februar 1614. Der Stadtrat. Heber die deutslh-englislhen Beziehungen gaben am Mittwoch in der Budgetkommissiou des Reichstags die Staatssekretäre v. Tirpitz und v. Jagow bemerkenswerte Darlegungen. Der Staatssekretär des Reichsmarineamts er- l arte das von England angedotene Verhältnis der Kriegsflotten von 16 zu 10 auch heute noch als annehmbar für uns. Der gelegentlich einer Wahlrede von Churchill angeregte Gedanke eines Feierjahres sei dagegen unmöglich. Po- ßftvc Vorschläge Englands seien an uns bis- ler auch nicht herairgetrelen, würden jedoch wohlwollend geprüft werden. Deutschland stei gerte seine Flottenausgabe in den letzten fünf äahreu um 55, England, das damals schon eine doppelt so starke Flotte hatte, um 216 Millionen, wozu noch der zu erwartende Nach- trrgsetat von 60 Millionen kommt, Frankreich um 134, Nußland um .602 Millionen, die fast ausschließlich aus die russische Ostseeflot.e ent- satlen. Staatssekretär des Auswärtigen Amts von )agow bezeichnete daran unser gegenwärtiges Terhftmis zu England als ein recht gutes. Entspannung und Annäherung schritten fort. Auch der Grundton in der öffentlichen Mei nung sei ein anderer geworden. Diesseits wie enseits des Kanals habe die Erkenntnis an Boden gewonnen, daß beide Völker in vielen tragen mit und neben einander arbeiten kön nen. Die jüngsten Balkan und andere Vor gänge haben dazu viel beigetragen. In Eng land konnte man sich überzeugen, daß Den sch land keine aggressive Politik verfolgt. Mit England konnte Deutschland ausgleichend zwi schen den Mächtegruppen wirken und inter nationale Konflikte verhüten. Die Beziehungen zwischen beiden Kabinetten seien vertrauensvoll und von gegenseitigem Entgegenkommen getra gen. Ueber Einzelfragen wurden Verhandlun gen geführt, aber noch nicht abgeschlossen, um im wirtschaftlichen und kolonialpoliiischen Wett bewerb Interessengegensätze zu vermeiden. Es spielten da auch Interessen anderer Lftaaten (gemein! ist Portugal!) lünein. Man dürfe erwarten, das das endliche Ergebnis beide Minder be riedigen würde. Der Staatssekretär veft. tigte die Erklärung des Herrn v. Tirpitz, daß wegen des Feierjahres im Flottenbau, das auch in England wenig Anklang finde, amtliche Vor chläge von London aus der deut schen Rcichsregierung nicht gemacht worden seien. . . .... In der Besprechung ging die Kommnflou auf das Feicrjahr nicht ein. Ein Redner be merkte, die unfreundliche Haltung vieler eng lischer Blät.er lege uns eine gewisse Zurückhal tung aus. Mißtrauen sei eine erste politische Tugend. Beden'lich für Deutschland sei der Ausbau der russischen Ostseeflotte. Weiter wurde et out, daß gegen die Organisation der türki schen Flotte durch England kein Einspruch er hoben worden sei, daß man dagegen der deut schen Militärmission Schwierigkeiten in den Weg zu legen versuchte. Staatssekretär v. Tirpitz erklärte, daß wir zur Steigerung der Geschütz- kaliler durch die ausländischen Kriegsflotten genötigt wurden. An unserem bewährten Flot- tengefetz hielten wir fest, denn nur ihm hätten wir die Besserung unserer Beziehungen zu Eng land zu danken. Die Nichtbeschickung der Welt ausstellung in San Franzisko erfolgte aus wirtschaftlichen, nicht aus politischen Gründen. Der Zweck der Entsendung einer Schif-sdivi- sion in den Allanftschen Ozean war die Er probung und zugleich der Wunsch, sie unseren Kolonien zu zeigen. Das Gehalt des Marinestaatsfekrclärs wurde bewilligt. Am heutigen Donnerstag wird die Frage der Luftflotte beraten. Tagesgeschichte. 25jähriges Jubiläum der deotsch-ostasnkanischen Schulztruppc. Am kommenden Sonntag sind 25 Jahre vergangen, daß die Kaiserliche Schutztruppe ftir Deutschostafrika ins Leben geruen wurde. Daß dieser Tage die große Bahn Dar-es-Sa- lam—Tanganjika fertiggestellt wurde, gibt dem Fest einen besonderen Rahmen. Es war vor 25 Jahren, als die Araber und Neger Deutsch- oslasrikas, die durch das Vordringen der deut schen Kultur ihren Sklavenhandel bedroht taten, sich empörten. Buschiri, der skrupellose Bandenführer, ein Neger mit allen schlechten Eigenschasten desselben, machte damals durch übne Uebersälle von sich reden. Die Expedi tion, die Deutschland gegen die rebellierenden Neger ausrüßcte, stand unter dem Befehl des damaligen Hauptmanns Wißmann, und es zeugt von einem grenzenlosen Vertrauen, das der Kaiser dem erst 36jährigen Mann ent gegenbrachte, daß er ihn mit dieser wichtigsten Aufgabe betraute. Und Wißmann hat dies Vertrauen in glänzender Weise gerechtfertigt. Die Aufgabe, die an ihn lerantrat, war sehr schwierig. Galt es doch, einen starken Gegner niederzuzwiugen in einem Neulande von mör derischem Klima in einein zum Teil unüber sichtlichen Gelände. Es war das erste Mal, daß Deutschland einen Kolonialkrieg führen mußte. Von vornherein waren sich alle Be rufenen darüber einig, das: europäische Trup pen für die Niederwerfung nicht in Frage kä men. Es handelte sich ja um rein tropisches Gebiet, in dem gekämpft werden mußte, wo Malaria, Schwarzwasserfieber und Dysenterie ihre Opfer fordern. Wißmann löste die Frage in sehr geschickter Weise. Nachdem er die ge nügende Anzahl europäische Offiziere und Un- terosssiziere angeworben hatte, begab er sich mit seinem Stabe nach Kairo und rührte die Werbetrommel. Dort befanden sich näinlich eine große Anzahl ehemaliger ägyptischer Sol daten, die nach dem Ausgeben des Sudans infolge des Mahdiaufstandes und der Auf lösung der sudanesischen Regimenter sich be schäftigungslos und mittellos im Lande um- bcrtrieben. Gern folgten sie der deutschen Flagge, und sie haben sich, nachdem sie den Begriff Disziplin kennen gelernt hatten, stets als brave Soldaten geschlagen. Ueber die Tätigkeit des deutschen Kronprinzen im Gcneralstab kann die „Tägl. Rundsch." mitteilen, daß der Thronfolger die Vorträge des Oberguarner- mcisters von Knobelsdorfs, anderer Oberguar tiermeister und auch diejenigen des Chefs des Großen Generalstabes v. Moltke hört. Das Lehrgebiet, in deni der Kronprinz unterwiesen wird, erstreckt sich aus die Truppenausbildung, den Truppenaufmarsch im Ernstfälle, die Trup penverpflegung, auf das Festungs- und Bela gerungswesen und auf die Orientierung übe» fremde Armeen. Auch nimmt der Kronprinz an taktischen Arbeiten teil, die vom General stabschef entworfen werden. Zur praktischen Verwertung der erworbenen Kenntnisse wird deni Kronprinzen bei den diesjährigen großen Manövern Gelegenheit gegeben werden, wo er einem der Armeeführer zugeteilt sein wird. — Mit der Einführung des Kronprinzen in die Angelegenheiten der Staatsverwaltung und des öffentichen Lebens wurde der Landrat des Kreifts Rügen, Freiherr v. Maltzahn, betraut. Interessante militärische Ernennungen. Laut „Tag" ist Generalleutnant Freiherr v. Richthoftn, bisher Kommandeur der Garde kavalleriedivision, in gleicher Eigenschaft zur 6. Division in Brandenburg a. H. versetzt worden. Mit der Führung der Gardekavallerie division wurde Generalmajor von Pelet-Nar- bonne beauftragt, derselbe, der im Reutter-Pro zeß vor dem Straßburger Kriegsgericht den Vorsitz führte. Diese auszeichnende Ernennung ist besonders deshalb bemerkenswert, weil Ge neralmajor v. Pelet-Narbonne wegen seines Glückwunschtelegrammes an den früheren Reichs tagsabgeordneten von Olden burg-Januschau nach dem Freispruch v. Reutters scharf ange griffen worden war. Staatssekretär von Roeder« und die Presse. Der neue reichsländische Staatssekretär Gras von Roedern hat sich in einer sehr sympathi schen Weise über seine künftigen Beziehungen zur Presse geäußert. Kurz vor seiner Abreise nach Straßburg sprach sich Gras Roedern, der „Tägl. Rundsch." zufolge, zu einem Besucher folgendermaßen aus: „Es ist mein Wunsch, zur Presse die besten Beziehungen zu unterhal ten, da ich ihre Bedeutung voll zu würdigen weiß. Bei mir wird die Presse stets eine of fene Tür finden." Vor der elsast-lothringischen Kammer werden sich die neuen Männer erst am Diens tag vorstellen, da sie sich zunächst orientieren müssen. Bis dahin wurde die Kammer des- lalb vertagt. Dann wird es aber auch gleich eine große politische Debatte über das Pro gramm der neuen Regierung geben- Die „Magd. Ztg." spricht die Hoftnung aus, daß eine Besserung in Elsaß Lothringen aus dem Marsche sei. Wenn die neuen Männer, so sagt das Blatt, ebensoviel Takt und Zielsicherheit entfalten, wie auf feiten des Kaisers und der Reichsregierung bei ihrer Ernennung und bei den vorhergehenden Entscheidungen gewaltet hat, und wenn ihre Ernennung im Lande selbst ebenso befestigend und beruhigend wirkt, wie sie im Reiche auf die einander gegenüberstehen« den Meinungen ausgleichend gewirkt hat, so ist die Besserung auf dem Marsche. Die städtische Fürsorge sür Arbeitslose i« verli«. Im Ausschuß der Stadtverordneten zur Vorberatung des sozialdemokratischen Antrages über die Bewilligung von 500 000 Mark zur Unterstützung von Berliner Arbeitslosen wur den am Dienstag unter Ablehnung dieses An trages folgende Anträge angenommen: „Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ermächtigen, 300 000 Mark zu verwenden zur Gewährung von unverzins lichen Darlehen an Personen, die infolge wirt schaftlichen Niederganges in vorübergehende Not geraten sind. Ter Magistrat soll weiter ersucht werden, die Verwaltung der städtischen Rieselfelder zu beauftragen, Arbeitslose gegen den ortsüblichen Tagelohn in möglichst gro ßem Umfange zu beschäftigen. yt«rner sei die städtische Güterverwaltung zu beauftragen, einen Organüationsplan inbezug auf die Ko« Ionisation städtischer Oedländereien vorzube- reiten." Drei Milliarden Vermägen in Frankfurt a. M. Nach den bisherigen Einschätzungen zum Wehr beitrag beträgt das Vermögen der Einwohner der Stadt Frankfurt mehr als drei Milliarden. Durch den Generalpardon sind 300 Millionen Mark mehr (!) als bisher angegeben worden. Der Wehrbeitrag der Stadt Frankfurt dünste 45 Mil lionen Mark betragen. Der Wehrbeitrag der Firma Krupp wird laut „Kreuz-Ztg." sechs Mil lionen Mark betragen. Diese Summe entspricht dem Reinerträge, der der Firma aus den Ge- schützbeftellungen nach dem jüngsten Wehrgesetz erwächst. In Mexiko besteht eine Schreckensherrschaft. Der Rebellengeneral Villa erschoß mit eigener Hand einen Abgesandten von Felix Diaz ohne ihn zu Worte kommen zu lasten, und erklärte, daß er jeden niederschießen würde, der s. Z. an dem Sturze Maderos mitgewirkt habe. Ange sichts dieser Willkürherrschaft und der geradezu bestialischen Kriegsführung der Rebellen kann die Aufhebung des Verbots der Waffeneinfuhr an diese durch die nordamerikanische Union für die Fremden Mexikos, unter denen sich bekanntlich zahlreiche Deutsche befinden, so verhängnisvoll werden, daß über kurz oder lang eine Inter vention der europäischen Großmächte unabwend bar wird. Die Revolution in Pern. Nach einer Depesche aus Lima ist der Prä- sident von Peru von den Aufständischen gefangen genommen worden, die unter dem Kommando des Obersten Bonavides den Palast des Präsi denten angegriffen hatten. — Wie weiter aus Lima gemeldet wird, ist der Ministerpräsident und Kriegsminister Varela in dem heftigen Kampfe, der auf die Eroberung des Palastes des Präsi denten folgte, getötet worden. Dr. Auguste Du rand, der frühere Führer der Revolutionäre ist Herr des Palastes. Es heißt, daß er eine neue Regierung bilden wird. Deutscher Reichstag. 205. Sitzung vom 4. Februar. Präsident Kämpf gibt im Namen des Hauses dem tiefen Bedauern Ausdruck über den Autounfall, den die Abgeordneten Pütz (Ztr.) und Hebel (Ztr.) auf dem Wege zum Reichstagsgebäude erlitte». Tie zweite Lesung- des Etats des Reichs amts des Innern (11. Beratungstag) wird mit einer Besprechung über die Handhabung des Vereins- und Versammlungsgesetzes fprt- gesetzt Anträge des Zentrums, der Polen und der Sozialdemokraten fordern die Aushebung des Sprachenparagraphen, ferner die Beseiti- Vas rreriS soo KI» Zoos Herren, tür grobe n-ume, 5SIe, 6c»ck8Il lokale, »ovle kür alle Zvecke der^ukenkeleurktunß. Keinem lel Varlung unrl 8e«llenun8 5lnkacke, ktlllAe Initollatlonl