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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191402109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-10
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.02.1914
- Autor
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besitzer Geidel sen. und dessen Sohn den Hirsch, einen feisten Achtender, zur Strecke. * K«Ike«au bei Flöha, 8. Febr. Gestern früh wurde der Elektromonteur Otto Thierbach in einem hiesigen Fabrikbetriebe von einem Treib riemen erfaßt und geriet dabet in eine Maschine, die ihn erdrückte. Der Tod trat auf der Stelle ein. * Dre-deu, 8 Februar Eine heftige Gas explosion hat gestern mittag in der Wohnung eines von seiner Hochzeit heimkehrenden Kell- nerS, Poststraße 22, großen Schaden verursacht. Der Schlosser Walter Blohm erhielt bei der Explosion lebensgefährliche Verletzungen, wäh rend die 50jährige Olga Strauß, die sich auf der Treppe befand, ebenfalls erhebliche Ver letzungen davontrug. Sämtliche Türengewände und Fenster der Wohnung und der Nachbar schaft wurden herausgedrückt. — Gestern vor mittag erschoß sich in einem offenen Geschäft an der Wettiner Straße der 1894 geborene Goldschmiedelehrling Reinhold Marbach, weil er gestern seine Gesellenprüfung ablegen sollte. * Leipzig, 6. Februar. Zum Raub mord in San Remo wird noch mitgeteilt, daß- die Untersuchungsbehorde jetzt der Ueberzeu- gung ist, daß die Frau Wolf, die unter dem vollständigen Einfluß ihres Gatten stand, den Mord begangen hat. Man hat im Augenblick der Tat in ihrer Hand einen Revolver ge sehen, den sie dann in einen Garten warf, wo er auch gefunden wurde. Bei Wolf wurde die Brieffasche Sigalls und eine Rolle Hon Gold stücken gefunden. Die Leiche Sigalls ist nun mehr zur Beerdigung freigegeben worden. — Zwei gefährlichen Telephonschwindlern, einem 25jährigen Reisenden aus Gleiwitz und einem 21 Jahre alten Reisenden aus Fischbach, ist von der hiesigen Kriminalpolizei das Hand werk gelegt worden. Die beiden Burschen ver standen es, verschiedene Personen in Birn baum, Breslau, München, Eppendorf i. V., Saarbrücken und Fischbach zur telegraphischen Zusendung ziemlich bedeutender Geldsummen zu veranlassen, die sie dann in leichtfertiger Ge sellschaft in Saus und Braus verpraßten-. In Empfang genommen haben die unternehmenden Gauner die Summen zumeist in Breslau und Dresden. Ms sie im Begriffe waren, die leer gewordenen Taschen hier auf ähnliche Weise wieder zu füllen, wurden sie festgenommen und hinter Schloß und Riegel gebracht. * Zwickau, 6. Febr. Gestern verhandelte die hiesige Straffammer gegen den sozialdemo kratischen Redakteur Barth- und verurteilte ihn wegen Beleidigung des Oberstleutnants Graf v. Pfeil und Klein-Ellguth und des Haupt manns der 1. Kompagnie des hiesigen Regi ments zu 500 Mark Geldstrafe. Das „Sächs. Volksblatt" hatte in einem Artikel im vorigen Jahre die Zustände bei dem Reserve-Inwn- terie-Regiment, das im Sommer v. Js. in Zeithain übte, einer scharfen Kritik unterzogen und dabei Behauptungen auf gestellt, die nicht zu beweisen waren. * Mühltroff i.«., 8. Febr. In einem feuer gefährlichen Stadtteil,^in der Nähe des Markles, brach gestern vormittag nach 9 Uhr im Wohn haus der Witwe Benker, wahrscheinlich durch einen schadhaften Schornstein, ein Schadenfeuer aus, das rasch um sich griff und das anstoßende Wohnhaus der Witwe Frackmannzmit in Asche legte. Durch die emsige Tätigkeit der Wehren konnte das Feuer auf die beiden Häuser, die von fünf Familien bewohnt waren, beschränkt^werden. * Radeburg, 8. Febr. Im benachbarten.Do- bra stürzte ein 2 Jahre altes Mädchen des Wirtschaftsbesitzers Sicker in die im Hofe befind liche Jauchengrube und erstickte an den giftigen Gasen. * Reichstädt bei Dippoldiswalde, 8. Febr. In der sogen. „Gründel" ist ein unbekannter älterer Mann erfroren aufgefunden worden. Die Persönlichkeit des Toten hat bisher nicht festge stellt werden können. * Kamenz, 8.i.Febr. Vier^Söhne^des^Wirt- schaftSbesitzers Peter Lange in Schönau (Amtsh. Kamenz) dienen gegenwärtig in Dresdener Regi mentern; der älteste Sohn als Gardereiter im dritten, der zweite als Infanterist beim Regiment Nr. 177 im zweiten, der dritte als Träinsoldat (12er) im ersten und der viert? als Grenadier beim Regiment Nr. 101 auch im ersten Dienstjahr. * Gößnitz, 8. Febr. Auf dem hiesigen Güter bahnhof wurde der 23 Jahre alte Geschirrfllhrer Mertinat von einer umstürzenden Drehbank er- fchlagen. * Meuselwitz, 8. Febr. Der in Mumsdorf wohnhafte Schachtmeister Borovic geriet gestern morgen unter einen Baggerzug. B. wurde über fahren und gelölet. * Labor (Böhmen), 8. Febr. Eine aus sechs Köpfen bestehende Zigeunerfamilie wurde im Ludwigstaler Walde erfroren aufgefuudcn. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Kleine Chronik. * Hochwafseruot iu Ostpreußen. Kaum schickt sich die schwergeprüfte Provinz im äußersten Osten des Deutschen Reiches an, die ihr durch die furcht baren Sturmwetter-Katastrophen in der ersten Hälfte deS Januar geschlagenen Wunden zu heilen, und schon zieht eine neue drohende Ge fahr über das unglückliche Land und seine Be wohner herauf. Infolge des anhaltend frühlings- mäßig warmen Wetters setzte allenthalben in der Provinz die Schneeschmelze und die Bewegung des Eise? mit unheimlicher Schnelligkeit ein. Die Flußläufe, solchem Ansturm von Fluten nicht gewachsen, traten über ihre Ufer. Die Memel, durch ihre russischen Zuflüsse schon immer zur Zeit der Schneeschmelze gefahrdrohend, er reichte mit 6,96 Metern ihren Höchststand seit 1886. Halb Tilsit steht unter Wasser; die Be wohner einzelner Straßen fanden beim Erwachen ihre Lagerstätten von Fluten umspült. Unge- heure Mengen von Hölzern wurden von den Lagerplätzen der Zellstoff-Fabrik in Nagnit fort- gerissen und wegzetrieben. In Ragnit selbst konnte in einzelnen Straßen der Berkel r nur mit Kähnen ausrechterhalten werden. Das Juster- tal ist in einen See verwandelt; seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist ein der artiges Hochwasser dort nicht beobachtet worden. Die Jura schwoll so stark an, daß ihr zwei Ki lometer breites Tal einem See gleicht; in Prökuls schwammen stellenweise die Schweine im Stall herum; vernichtet sind die Aecker ringsherum, versandet und verwüstet. Der angerichtete Scha den ist bereits nach Hunderttausenden zu beziffern. Ein Pionierkommando von 40 Mann ist bereits im Ueberschwemmungsgebiet eingetroffen, ein zweites wird erwartet. * Explosionen. In einer Färberei zu Agliate in Italien explodierte ein Kessel mit so großer Gewalt, daß das ganze Fabrikgebäude zum Ein sturz gebracht wurde. Zwei Arbeiter wurden dabei getötet, fünf weitere lebensgefährlich ver letzt. — Noch schwerer war die Explosion eines Benzintanks in einer Benzinfabrik zu Manchester. In kurzer Zeit stand die ganze Fabrik in Flammen. Das F^uer griff auf die Nachbar häuser über, und 8 Häuser brannten bis auf den Boden nieder. 6 Arbeiter wurden getötet, 15 schwer verletzt. Den übrigen Arbeitern gelang es, sich noch rechtzeitig zu retten. * Ein deutscher Kopf-unten-Flicger. Der bekannte deutsche Flieger Hans Grade hat einen Aeroplan konstruiert, mit dem sowohl in normaler Lage wie auf dem Rücken geflogen werden kann Das interessanteste an dem Eindecker ist, daß er ein doppeltes Fahrgestell hat mit Rädern unter und über den Tragdecken. Der Pilot kann also mit dem Kopfe nach unten starten und landen. Hans Grade hat dies Experiment bereits mit Erfolg in Bork ausgeführt, indem er ungefähr 7 Minuten mit dem Apparat in Rückenlage flog, wobei er dreimal in ca. 20—30 Meter Höhe das Flugfeld umkreiste. * Vater und Mutter iu religiösem Wahn- fiun schwer verletzt. In Besigheim in Württem berg hat am Sonnabend ein junger Mann in einem Anfall von religiösem Wahnsinn seine Eltern überfallen und schwer verletzt. Der 27- jährige Weingärtner Wilhelm Sansscle schlug dort plötzlich seiner Mutter mit einer Hacke auf den Kopf. Die Frau wurde tödlich verletzt. Als der Vater auf die Hilferufe der Ueberfallenen herbeikam und dem Wahnsinnigen die Hacke entreißen wollte, griff dieser zum Messer, wandte sich gegen seinen Vater und stach blindlings ans ihn ein, sodaß auch er gleichfalls schwer verletzt wurde. Einigen Nachbarn gelang es schließlich, den Wahnsinnigen zu überwältigen und der Polizei zu übergeben. Saussele hatte in der letzten Zeit Versammlungen einer religiösen Sekte besucht. Als sich bei ihm die ersten An zeichen geistiger Störung bemerkbar machten, wurde er in einer Irrenanstalt untergebracht, aus der ihn sein Vater vor zwei Tagen wieder zurückholte, nachdem im Befinden des Kianken eine leichte Besserung eingetreten war. Als er einen Tag zu Hause war, kam der religiöse Wahnsinn bei ihm wieder zum Ausbruch. * Schoa wieder eine Wahnsinns-Bluttat! Noch nie sind so viel Schreckenstaten infolge Wahnsinns ausgeführt worden, wie in unserer Zeit. In dem Dorf Staffelde bei Kremmen in der Mark erschlug, wie schon gemeldet, der in Wahnsinn verfallene Kaufmann Engel mit einem Beile seine Frau und seine ältesten 15 und 13 Jahre alten Kinder und erhängte sich dann selbst. Ec hatte auch sein drittes, 12 Jahre altes Kind zu erschlagen versucht, doch gelang es dem schwer verletzten Knaben zu entkommen. Engel gehörte einer religiösen Sekte an und hatte sich eine be sondere Art der Religionsübungen zurechtgemacht; seine ganze freie Zelt benutzte er dazu, um Re ligionsstudien nach seiner Weise zu machen. Dabei Hal er wohl seinen Geist überanstrengt. In der letzten Zeit zog er sich von allem Verkehr zurück, seine Nachbarn Hünen ihn oft genuinsam mir seiner Familie religiöse Lieder singen und laut beten. Zwischen den Familienglicdcrri und dem wahnsinnigen Vaicr hat ein furchtbarer Kampf staltgefunden. Es gelang Engel n cht, seine unglücklichen Opfer mit den Bilhieben sofort zu töten. Er nahm dann ein Messer und stach iynen die Kehlen durch. Ec selbst öffneie sich darauf die Pulsadern und erhängte sich. ' Bier Personen umgckommen. Aus Königs berg wird gemeldet: Das Wohnhaus des Be sitzers Przcmieniecki in Alüen bei Traten ist voll ständig niedcrgebrannt. Dcr Besitzer, seine Frau und seine beiden Töcbter sind umgckomrncn. Die vier verkohlten Leichen wurden aufgcfunden. * Tret Kinder im Eise eingebrochcn. In der Nähe von Eisenbrod in Böhmen gerieten drei Kinder deS Arbeiters Petrik beim Rodeln unter die Eisdecke des Jserflusses. Alle drei ertranken. * Tampfcrzusammcnstoß an der portugiesischen Küste. Nach einer Meldung aus Bordeaux sind bei dem Zusammenstoß des Dampfers „Lutetia" mit dem griechischen Frachtdampfer „Dimitris" bei Lissabon neun Personen ertrunken. Die Ertrun kenen, fünf Matrosen des griechischen Schiffes, ein Offizier, ein Maschinist und zwei Heizer des fran zösischen Schiffes, befanden sich auf einem Ret tungsboot, das unterging. * Bom Zuge überfahren. Auf dem Bahn hofe in Ostrowo wurden ein 25jähriger Mann namens Hilger und der Häusler Kurzaj vom Zuge überfahren und tödlich verletzt. * Großfeuer in der Berliner Kgl. Porzellan- mauusaltur. In der Kgl. Porzcllanmannfaktur in Berlin brach gestern nachmittag in einem zweistöckigen Gebäude, in dem mehrere Rund öfen zum Porzellanbrennen sich befinden, ein Großfeuer aus. Es standen große Mengen Brennholz in Flammen, die um das Gebäude herum aufgestapelt waren. Bald schlugen die Flammen m das Gebäude selbst und ergriffen die dort lagernden Holzvorräte. An ein Ein- diingen war bei der ungeheuren Hitze nicht zu denken, zumal Einsturzgefahr vorhanden war. Erst abends war die Gefahr soweit beseitigt, daß die Wehr in das Haus eindringen und der Flammen Herr werden konnte. Das Gebäude ist zum größten Teile ausgebrannt. * Schadenfeuer i« einer Fletschwareusabril. In Rheda bei Bielefeld wurde die Fleischwaren fabrik der Firma Poppenburg durch Gcoßfeucr heimgesucht. Einige Tausend Zentner Fleisch waren wurden von den Flammen vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 150 000 Mark. * Aufsehen erregender Selbstmord in Peters burg. Wie aus Petersburg gemeldet wird, hat sich der Sohn des Neichsratsmitgliedes Denissow, ein Student der Petersburger Universität, er schossen. Der Selbstmord steht im Zusammen hang mit der skandalösen Liebschaft seiner Mutier mit dem Unterrichtsminister Casso und erregt das größte Aussehen. * Die Detektivin als Küchenmädchen im Speisewagen. In einer Berliner Gerichtsver- bandlung, in der verschiedene Angestellte einer Speisewagengesellschoft wegen Unterschlagungen verurteilt wurden, kam ein interessanter Fall detektivischer Arbeit zur Sprache. Man hatte die Angestellten schon lange im Verdacht, bei der Verrechnung von Speisen und Getränken Unter schlagungen zu begehen. Eine Detektivin wurde engagiert, die als Küchcnmäbchen im Speisewagen Dienste tat. Sie stellte fest, daß tatsächlich von dem Küchenpcrsonal und den K. llnern Unter schlagungen begangen worden sind. * Ein Stück seltsamer Romantik ist mit der in Wetzhausen verstorbenen Baronin Truchseß zu Grabe getragen worden. Die Baronin hing mit schwärmerischer Liebe an König Ludwig i l. Sie scheute auch nicht davor zurück, den König ent führen zu wollen, als dessen Krankheit besondere Maßnahmen erforderlich machie. Au dem kriti schen Tage kam sic morgens in aller Frühe in Neu-Schwanstcin an. Als man dcr Baronin wegen dcr frühen Morgenstunde den Eintritt verwehrte, rief sie dcr Wache laut zu: „Rettet deu König, setz' euch gegen die Männer, die da kommen, zur Wehr, tötet sie, aber rettet den König!" Die Jrrenwächter, die mit dcr Staats- kommission kamen, nm die Festnahme König Ludwigs l!. zu bewirken, bemächtigten sich dcr Baronin,', da die Wache die schreiende Frau nicht berühren wollle, die sogar Miene machte, dcr Kommission den Eintritt in das Schloß zu weh ren. Die Baronin riß sich los, stürzte in das Zimmer des Königs und bat ihn, sich ihrer Hüfe zu bedienen und sich zu retten. Die Staat?kommission war jedoch der Valonin ans dem Fuß gefolgt und ehe noch dcr Kömg einen Entschluß fassen konnte, war er von der Kom mission umringt. * Zwischenfall beim Zapfenstreich in Paris. Als gestern abend gegen neun Uhr Mitnärmnsik, den Zapfenstreich auSführcnd, an der Ecke Rue Courcclles und Boulevard Haußmann in Paris angelangt war, fuhr ein Automobil des Kon strukteurs Richard versehentlich in die dichte, die Musik begleitende Volksmenge hinein. Zwei Personen wurden erheblich verletzt. Die Volks menge, die an eine antimilitärische D.monstration glaubte, stü-zte sich ans das Automobil und de molierte es. Die Insassen, die gelyncht werden sollten, verdankten iyr Heil nur dem Eingreifen dcr Polizei. * Ein Oberleutnant beim Turnen tödlich verunglückt. In Wilhelmshaven stürmte dcr Oocr- teutnant zur See Freiherr v. Beaulieu-Mm con- nay beim Turnen vom Reck ab und war sofort tot. * 500 Fischer gerettet. Aus Helsingfors wird gemeldet: Der Eisbrecher „Tarno" ist bei dcr Insel Scskar eingctr. sien und Hal 500 Fischer mit ihren Pferden und Geräten ausgenommen, die auf einer Eisscholle dorthin gcirieben worden wäre n. * Ein Familicndrama. In Berlin machten ein angesehener Bürger, dec Armcnvorstcher Schlosstrmeister V-rsicke und seine Fran, die sich früh>r des besten Wohlstandes erfreuten, wegen Nahrungssorgcn ihrem Leben ein Ende, indem sic sich mit Leuchtgas vergifte!en. ' Die Verzweiflungstat einer Mutter. Die Arbcitcrsfran Katarina Maier in Eger veisuch'e sich und ihre drei Kinder durch Kohiemxydgatz zn vergiften. Tic Tat wurde rcchlzeing rind cki. Es gelang, die schon Bemußtl. sen ins Livni zurückzurufen. Das M tiv der Tot ist Not. * Tic Geliebte erschossen. Ja de.. Laubcn- gärten in Hannover erschoß der 20jähiige ?tu dent dcr Rechte Paul Schulde aus Göltmgeo seine 17jährige Geliebte. B ide jongen Leute waren arg verschuldet und da sie ernste Zuncht- wcisungen seilens dcr Eitern befürchteten, l e- fchlvffcn sic, gemeinschaftlich in den Tod zu gehen. Schulze erschoß das Mädchen. Beim Anblick der bluiüberströmtcn Leiche aber veilor cr den Mut, sich selbst zu töten. Er stillte sich stlbst dcr Po lizei. * Ter älteste Mann Ostpreußens gestorben. In Bialla, Kreis Johannisburg in Ostpreußen, ist dieser Tage der älllste Mann Ostpreußens, der „alte Stepputat", ein Original und Sonder ling, zur letzten Ruhe bestallet worden. Wie alt er eigentlich war, hat sich nie mit Sicherheit fest- stellcn lassen. Man schätzte sein Alter auf 1l5 Jahre, in einem Kalender war sogar von 120 die Rede. Der Alte selbst wußte darüber nichts anzugcben; er wünschte nur, bei seinem „Mütter chen in Heybutten" beerdigt zu werden. Steppu tat verachtete alle irdischen Genüsse; er lebte für sich allein in Ställen oder Erdhöhlen. * Eine Stiftung für Herford. Der verstor bene Rentier Friedrich Menge, ein ans einer alten Herforder Familie stammender Herr, ver machte der Stadt Herford sein gesamtes Ver mögen im Betrage von 400 000 Mark zur Er richtung einer Stifung, aus der kleinere Hausbe sitzer Hypotheken bis zu zwei Drittel deS Wertes erhalten sollen. * Nnterschlagmig von Arbettcrgeldern. Wegen Veruntreuung m n 3200 Kronen ist der Bevoll mächtigte des österreichischen sozialdemokratischen Metallarbeiterverbandes Max Neumann in Tetschen verhaftet worden. * Eine „wissenschaftliche Räuberpistole" — wenn der Ausdruck gestattet ist — tischt die französische naturwissenschaftliche Zeitschrift „La Nature" ihren Lesern auf. Der Elektriker Duro- quier behauptet nichts anderes, als daß an den großen Katastrophen der letzten Zeit: Brand deS Dampfers „Volturno", Grubenunglück von Cardiff, Explosionen an Bord der Kriegsschiffe „Jena" und „Libcrtec", die — drahtlose Telegraphie schuld sei. Die Katastrophen seien immer da passiert, wo sich die Wellen zweier großer funkentelegra- vhischer Scndstalionen einander kreuzen Dec Gelehrte gibt seiner verblüffenden Behauptung eine lange Begründung, die aber schon von anderer fachwsssenschaftlicher Seite für baren Un sinn erklärt worden ist * Der „witzige" Karikaturcuzeichner. Gegen den bekannten Karikaturenzcichner Waltz, der hauptsächlich in französischen Witzblättern deutsche Einrichtungen verunglimpft, ist Strafantrag wegen Beleidigung zweier Offizielc gestellt worden. Waltz hat in einem Restaurant in Kolmar i. E., nachdem die beiden Offiziere fortgcgangen waren, mit aufgegvsscnem brennenden Branntwein die Stühle, auf denen die Offiziere gesessen hatten, „desinfiziert", weil, wie er laut ins Lokal rief, auf ihnen „Schweine" gesessen hätten. Mrchennachrichteu harscht« St. Friuttati» zu Lohensteiu chrnstthal. Donnerstag, abends '/,9 Uhr Bibelstunde im Gemctndc- vaus. parvchle St H-ristop-ori zu Koye«stein-Kr«st1-al. Doimerstaa, den 12. Fcbluar, abends halb 9 Uqr Btdcl- nundc im Waisenhaus- und Hüttengrundveisaale. Aon Gverluugwitz. Montag, den 9. Fcbr. abends 8 Udr Bibclstunde in der Anhänger Schule: Das menschliche Leben im Lichte des Woites Golles. 9. Die Beimswahl. Hlvu H »sdorf. Dicnsiaa, den 10. Februar: Abend« 8 Uhr Bibclstunde in dcr «irchichule. Wo» Aernsdorf Anmeldungen zu dem Freitag, den 27. Februar begin nenden Wände, kochkuisu werd,» bis Freitag, den 18. Febr. aus dem Pfarram! cnigegcngcnommcn. Boa Arspraag. Freiteg, am 13. Februar, vormittag« 9 Uhr Wochcn- kommunwn. Bon Wüstenvrand. Mittwoch, l l. Febr, abends vienct u Uhr Versammlung ics cv. Jünglingsocreins rin Pfarrhaus-, Donnerstag, 12. Febr., abend« viertel 9 Uhr Bibel- stunde dcr landestirchl Gcmcinschast im Psarrhausc. Aon Mittelbach Mittwoch, den 1l Fcbluar, 8 Uhe abends in der Schule üibttstunde. Chemnitzer Marktpreise ^vom 7. Februar 1914. pro 50 Kilo. Wetzen, fremd. Sorten, UM — Pf. bis ll M. de: Ps - sächs. 7o 7N K8 8 - 35 - - 8 - 80 - » - - 73-78 kx 8 - 80 - - 9 - 45 - ' Noggen, sächs. 7 - 70 - - 8 - 05 - . - preuß. 8 - 05 -- 8 - 20 - es tSeblrgsroggen, sächs 6 - — ss 6 - 8^ r T I Noggen, fremder 8 - 90 - - 8 - ÜO - I 2 Gerste, Brau-, fremde 8 - 75 - - 10 - 15 - 8 3 - - sächs- 8 - — - - 8 - 75 - I Z - Futter- 7 - 10 - - 7 . 40 - « 2 Hafer, sächs. 7 - 65 - - 8 - — - S A - - beregnet 6 - — - - 6 - 75 - Ls - preußischer — e — - ------ - ausländischer 8 - — - - 8 - 50 - . «Krbsen, Koch- 10 - 50 - - 11 - 25 - 3 iSrb en, Mahl- und Z Futter- 9 - - SS 9 - 50 - " Heu, neues 3 - 30 - - 3 - »0 - t - gebündeltes 3 - 90 - - 4-30-1 S „ alte« < .- — - - -- - - 3 Stroh, Flegeldrusch 2 - 10 - - 2-30 Stroh, Maschinendrusch Langstroh 1 - 40 - - 1-70-1 Krummftroh 1 - — - s I s 30 s Kartoffeln, inländische 2 - 6) - - 3 - 25 - - ausländ. — s » s — Butter pro l Kilo 2 - 70 - - 2 - 90 . Ein guter Kamerad der Kinder ist dcr Fischer mit dem Dorsch, das Er kennungszeichen der echten Scotts Emulsion. Sie kennen ihn genau und wissen, dab er ihnen für die gut- eotts Emulsion schmeckende, so bekömmliche Marke bürgt. Scotts Emulsion ist schmackhait und leicht verdaulich gemachter Leber tran mit Kalk- und Natron-Salzen. Geholt,ca.: Lebertran iso.o, Glyzerin d».». nnterphoshhorigs. Aalt «,d, Mtlcrhhoo. hhorigl. Natron s.o, Tragant z.u, urov Gmnini e.a, Wager iea.o, Alkohol II.U. Zinn-,Mandel- u. Gaultheriaöl je s Tropten Wmden über unpünktliche oder schlechte Zustel lung der Zeitnnq wolle man stets an die Hnuptqeschüftsstelle Hohenstein-Ernstthal, Bahnstr. 3 richten.
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