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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-30
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.01.1914
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Sächsischer Landtag. 8wei1e »immer. X 32. Sitzung vom 28. Januar. Am Regierungstische: Staatsminister von Seydewitz, Dr.« Beck und Kommissare. Abg. Dr-. Steche (natl.) berichtet über den Etat der Kgl. Porzellanmanufaktur Mei- ßen. Er bittet namens der Finanzdeputation um Bewilligung des Kapitels. Abgg. Linke (Soz.) und Müller (Sog.) bemängeln die Überschüsse bei diesem Kapitel, die letzten Endes nur durch ma-ngel- haste Arbeitsverhältnisse ermöglicht würden. Abg. Hofmann (kon-s.) schließt sich di«' sen Klagen teilweise, namentlich hinsichtlich des künstlerischen Personals an. Abg. Hartmann (natl.): Der Bericht über die Manufaktur zeige, wie günstig die aus Anregung des Landtags durchgeführte kauf männische Leitung auf das Unternehmen ge wirkt habe. Abg. Hettner (natl.): Die Malereien auf Gebvauchsgegenständen von Porzellan seien mitunter minderwertig. Nachbestellungen wür den erst in unangemessen langer Zeil erledigt. Abg>. Günther (Vpt.) ist auch der Mei nung, daß eine günstige Entwicklung zu ver zeichnen sei und hofft, daß die Regierung d e geäußerten Bedenken zerstreuen werde. Finanzminister v Seydewitz: Die Löhne der Porzellanarbeiter seien in den letz ten Jahren ganz erheblich gestiegen und zur- zeit angemessen. Den hier vorgebrachten Kla gen soll nachgegangen werden. Ueber die Gewährung von Ba u - darlehen aus Staatsmitteln berichtet Abg. Illge (Soz.), der den entsprechenden Titel des außerordentlichen Etats zur Annahme empfiehlt. Im vorigen Etat waren ca. zwei Millionen eingestellt, die nahezu völlig ausge liehen sind. Nur ein ganz geringer Teil da von ist durch Rückzahlungen wieder verfügbar. Redner bittet um Bewilligung des Titels. Abg. Koch (Bpt.) wünscht Herabsetzung des Davlehnszinsfußes von 3 ein Drittel auf 3 Prozent. Der Titel findet einstimmige Annahme; ebenso die angeforderten Mittel zur Gewäh rung von Baudarlehen an gemeinnützige Bari- genossenschaften. Als erste Rate zum viergleisigen Ausbau der Linie Dresden-—Werdau zwischen Nieder wiesa und Chemnitz-Hilbersdorf wird nach dem Berichte der Finanzdeputation B durch den Abg. Mehnert (Soz.) 800 000 Mark ein stimmig bewilligt, nachdem vorher die Abgg. Günther (Bpt.) und Gleisberg (natl) und Staatsminister v. S e y d e w i tz sich über die Grundsätze ausgesprochen- haben, nach de- nen in Zukunft der viergleisig« Ausbau weite rer Linien erwogen werden soll. Kapitel 90 des ordentlichen Etats (katho lisch-geistliche Behörden) wird gegen die Stim men der Sozialdemokraten bewilligt und so dann Kapitel 95 bis mit 101 (Seminare, Volksschulen, katholische Kirchen, sonstige Kul tuszwecke und sonstiges aus dem Geschäftsbe reich des Ministeriums des Kultus) wird ein stimmig genehmigt. Dann wird die neulich abgebrochene Ver handlung über das Königl. Dekret Nr. 8 (P f a r r b e s o l d u n gs g e s e tz) fortgesetzt. Kultusminister Dr. Beck geht ausführlich auf die von feiten der Parteien- gegen den Ent wurf erhobenen Einwände ein und erklärt, daß er durch Verhandlungen mit dem Kirchenregi ment die geltend gemachten Bedenken werde beheben können. Im besonderen glaubt er, doch noch einen Weg zu finden, die Staats- beililfe zur Pfarrbesoldung auch in Zukunft der Kontrolle des Landtags zu unterstellen. Abg. Günther (Vpt.) polemisiert gegen die vom Abg. Dr. Mangler friiher geäußerte Ansicht, daß der Landtag an der Vorlage nichts ändern kann-, weil eigentlich das Kir chenregiment dafür zuständig sei. Der Land tag hat nach der Meinung des Redners über all dort mit Bestimmungsrecht, wo er Staats mittel bewilligen soll. Redner ergeht sich so dann- in- Auseinandersetzungen über die parla- mentarische Regierungsform. Vizepräsident Opitz (kons.) tritt den Aus führungen- des Abg. Günther gegenüber bezügl. des parlamentarischen Systems und gibt der Meinung- Ausdruck, daß die Sozialdemokratie aus Kirchenfein-dlichkeit Gegner des Entwurfes sei, nicht, wie sie an-gitt, daß für sie Religion Privatsache sei. Abg. Kleinhempel (natl.): Das kirch liche Rechnungswesen ist nicht klar und sollte darum vereinfacht werden. Hoffentlich gelingt es, iu der Deputationsberatung- die Bedenken zu beseitigen und das Gesetz zur Verabschie dung zu bringen. Die Gemeinden müssen einen gewissen Einfluß auch in dieser Fraae einge räumt erhalten. Abg. Uhlig (Soz.): Wir lehnen jeden Zwang auf religiöse Gesinnung ab Das mo derne Bürgertum sei sehr materiell. Abg. Dr. Zöphel (natl.) bedauert den vom Redner der Sozialdemokratie angeschlage nen rein agitatorischen Ton und die häßlichen Uebertreibungen, die er sich hat zuschulden kommen lassen. Redner findet warme Töne für die kulturelle Bedeutung der Kirche und unterzieht den Ncgierungsentwurf einer ein gehenden Kritik. Abg. Dr. Löbner (natl.) bekennt sich als Freund des Pfarrbesoldungsgesetzes und hofft, daß etwas zustande kommt. Nach weiterer Aussprache wurde der Regie- rungsentwurf an die Gesetzgebungsdeputation überwiesen. LnMrtschiMtk Vortrag ia Zalkeo. Eine ganze Anzahl Landwirte von hier und Umgebung sowie einige Gäste waren der Einladung der Ortsgruppe Fallen im Bunde der Landwirte zu- einem Vortrag im Restau rant „zur Post* in Falken über „Zweck und Ziele des nationalen Kampfes des Bundes der Landwirte" gefolgt. Herr Gutsbesitzer Hei - n i g hieß die Erschienenen herzlich willkom men und bedauerte, daß sich in letzter Zeit eine gewisse Flauheit in der Organisations bewegung entwickelt habe. Er forderte daher iedes Mitglied auf, mitzuarbeiten an dem gro ßen Werke und die Fernstehenden heranzu ziehen-. Denn nur eine scharfe Organisation erhalte die Lebensfähigkeit der Landwirtschaft, deren Verfall auch- die Allgemeinheit bedrohen würde. Zur weiteren Aufklärung erteilte Herr Heinig dem Bundesredner Herrn Jenke aus Freiberg das Wort, dessen Referat wir unge fähr folgendes entnehmen: Die Zeiten sind für den Landwirt ernst und schwer und er hat alle Veranlassung, bange in die Zukunft zu schauen. Niedrige Getreldepreise, Maul- und Klauenseuchengefahr gefährden den heimischen Landwirt. Den, Reichstag bleibt Vorbehalten, die neuen Han delsverträge mit dem Auslande abzuschließen und man- ist nahe dabei, die landwirtschaft- lichen Zölle zu kürzen, wenn nicht gar zu be seitigen. Immer hat es geheißen, an der be stehenden Zollpolitik lwsß sich nicht rütteln- und doch sei es immer anders geworden. Der heu tige Reichstag ist fast zur Hälfte aus Frei händlern zusammengesetzt. Wenn nun in den nächsten Wochen der Zolltarif zur Verhand lung kommt, dann werden die Freihändler ihre Anträge zur Beseitigung- der landwirtschaftlichen Schutzzölle einbringen. Doch die Freihandels leute sind unvorsichtig gewesen; sie haben vor- zeitig geplaudert. Das „Berl. Tagebl." brachte es fertig, einmal den Mantel zu lüften; es schrieb Anfang Dezember: „Um ein« sehr gründliche Prüfung des bestehenden Zolltarifs wird der Reichstag- in der nächsten Tagung nicht herumkommen. Unter allen Umständen müssen die Mindestzölle für Roggen und Wei zen fallen; noch unhaltbarer sind die Zölle für Futtermittel. Hier ist der Punkt, wo zuerst Bresche in den bestehenden Zolltarif gelegt wer den muß. Das wird bereits im jetzigen Reichstage gelingen." Damit lat es einmal ausgesprochen, was die Herren Freihändler eigentlich vorbaben. Bei der ersten günstigen Gelegenheit wird man diesbezügliche Anträge einbringen und wenn der Bundesrat zustimmt, dann werden für die .Landwirtschaft Caprivis Zeiten wiederkehren Darum ist es Pflicht, mit allen Mitteln des Rechts dagegen zu ar beiten. Es gilt einen Kampf zu führen um die Erhaltung der bestehenden Wirtschaftspoli tik. Die Gegner sind an der Arbeit; sie bx- haupten, die bestehende Wirlschastspofttik tauge nichts, es müsse der Freihandel in die Rechte treten. Das Ziel des Bundes der Landwirte ist es, mehr Bodenständigkeit herbeizusühren. Wenn auch nicht jeder seine eigene Scholle haben kann, so muß doch für alle Arbeit- gelegenheit geschahen werden, was möglich ist. Die heimische Industrie hat einen Aufschwung genommen, um den uns die ganze Welt be neidet. Diese Industrie hat es fertig gebracht, für die gewaltige Vermehrung unseres Volkes Arbeit zu beschaffen. Aber auch die heimische Landwirtschaft hat einen Aufschwung genom men und ist dadurch in die Lage verseht wor den, das Volk zu ernähren. Der Schutz der nationalen heimischen Arbeit bat eine ver mehrte Kaufkraft des Volkes, einen gesteiger ten Volkswohlstand gebracht. Wenn man sich nun die Wirtschaftspolitik der letzten 10 Jahre ansielt, so hat man den Freihandel in den 70er Jahren zu betrachten, als der Schutzzoll aut Eisen beseitigt wurde. Die Folge war, daß die Industrie fast ins Grab gebracht wurde; eine ungeheure wirtschaftliche Krise trat ein u-nd eine gewaltige Arbeitslosigkeit machte sich füllbar, sodaß das eben erst zusammenge- schmiedete Reich drohte, wieder zusammenzu- brechett. Ten besten Beweis für die Vernich- tungsarbeit der Freibandelspolitst gibt Eng land, dort hat sie den kleinen und mittleren Landwirt zugrunde gerichtet und vollständig verdrängt. England ist nicht imstande, unab hängig vom Auslande sein Volk zu ernähren. Besäße England nicht reiche Kolonien und eine so starke Flotte, wäre cs längst vernich tet. Eine blühende, gesund«, heimische Land wirtschaft haben wir, die den größten Bedarf an landwirtschaftlichen- Produkten zu decken vermag, und sie wird es weiter können, wenn sie geschützt und dafür gesorgt wird, daß der Landwirt für seine oft recht mühselige Arbeit einen entsprechenden Lohn erhält. Die Land wirte können und wollen die große Aufgabe lösen, wenn ihnen die Sorge der ausländischen Konkurrenz vom Halse gehalten wird. Die Wirtschaftspolitik hat günstig auf die Nation gewirkt und es ist unverständlich, daß es Leute gibt, die mit allen Mitteln diese Politik be seitigen wollen. Die Erhaltung eines gesun den Bauernstandes verbürgt uns die bestehende Wirtschaftspolitik und sie muß das Ziel unseres nationalen Kampfes bleiben- Sie ist das Fun dament und das Rückgrat einer Nation, die Trägerin der Volkskraft, der Volksgesundheit und der Volkssittlichkeit. Die Großstädte wür den in wenigen Jabren dem Ausüeväen ver- fallen sein, wenn nicht die bodenständige Be wohnerschaft des platten Landes, die Land- Wirtschaft, für immerwährenden Zuzug in die Stadt Sorge trüge. Ein weiteres Ziel unseres Kampfes ist, die Gleichberechtigung mit der Industrie zu erlangen. Man wirft dem Bin der Landwirte vor, Gegner der Industrie zu sein, und doch ist er 1902, als die Beratung des Zolltarifs vonstatten- ging-, rückhaltlos da für eingetreten. Nur aus dem breiten Fun dament der Heimatspolitik kann die Weltpoli tik ihren Aufbau finden, die heimische AuS- fuhriudustrie will aus Kosten der heimatlichen Landwirtschaft ihre Interessen wahren. Da gegen aber macht der Landwirt Front; denn sonst dürfte er in absehbarer Zeit soweit ge kommen sein, keine Absatzgebiete mehr zu be sitzen. Es ist daher selbstverständlich, daß die Heimatspolitik erhalten bleiben muß. Die ausländischen Produkte kommen billiger nach Deutschland, als sie hier hergestellt werden "önnen. Die Heimatspolitik ist uns günstig gesinnt, hoffen wir deshalb, daß die großen Fragen zu einem- gedeihlichen Abschluß ge langen. Wir wollen feste, zielbewußte und klare Zustände haben, den Kampf ausnehmen gegen die Demokratie und die Sozialdemokra tie. Die monarchische Regierungsform ist für Deutschland geschichtlich- geworden und ge geben. Sorgen wir dafür, daß der breite grüne Damm zum Schutze vor der roten Flut au'gebaut werd«. Es gilt den letzten Manu heranzuholen, daß jeder an seinem Teile dazu- beitrage, die Landwirtschaft lebensfähig zu erhalten und zu stärken. Die Ausführungen des Vortragenden lösten lebhafte Zustimmung und Bravorufe aus. An der sich anschließenden Debatte beteiligten sich die Herren Gutsbesitzer Heinig-, Bergmann- un-d Schubert-Falken, Grimm-Meinsdorf und der Herr Re'erent. Alle forderten zum Bei tritt in- den Bund der Landwirte auf un-d legten übereinstimmend dar, daß nur eine starke Organisation die Interessen des Landwirtes zu wahren imstande sei. Noch mancherlei Aus schluß gab der Herr Referent, dem Herr Guts- befttzer Heini g im Schlußwort im Namen der Anwesenden noch besonderen Dank zollte. Eine Anzabl Neuanmeldungen in den Bund konnte der Bundesredner entgegennehmen. Deutliche« nnd Lächfis Hes. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Freitag, den 30 Januar: Kalt und windig, ziem lich trocken. * — Baugesuche betreffend. Die Königl. Amtshauptmannschaft Glauchau hat die nachstehende Bekanntmachung erlassen: Alle diejenigen, welche in diesem Jahre einen Bau auszusühren beabsichtigen, werden hiermit aus gefordert, schon jetzt das erforderliche Bau- gesuch einzureichen. Erfolgt die Einreichung der Baugefuche erst bei Beginn der Bauzeit, so entstehen leicht Weiterungen und Verzöge rungen, umsomehr, als die mit der Prüfung der Baupläne betrauten Behörden dann stark mit Arbeiten belastet sind. Tie Gemeindebe hörden werden angewiesen, alle diejenigen, von denen sie erfahren, daß sie im nächsten Früh jahr und Sommer einen Ban bea'sichtigen, zur baldigen Einreichung der Baugesuche am zuhalten. Das Bauen ohne Genehmigung wird bestraft. Bei Einreichung der Baugesuche ist darai/ zu achten, daß die nach der Bekannt machung vom 15. April 1910 erforderlichen Nnterlagen (z. B. Lagepläne) sämtlich gftich mit eingereicht werden, da durch die Nach forderung leicht Zeitverluste entstehen. * — V e r k e h r s e i n n a h m e n der sächsischen Staatsbahne n. Die Verkehrseinnahmen der sächsischen Staatsbah-- nen ergaben im Jahre 1913 insgesamt 191 361 738 Mark (3 193 234 Mark oder 1.7 Prozent mehr als 1912). An diesen- Gesamt einnahmen ist der Personenverkehr mit 69 638 000 Mark (3 878 343 oder 5,9 Prozent wehr als 1912) und der Güterverkehr mit 121 723 738 Mark (685 109 Marl oder 0,56 Prozent weniger als 1912) beteiligt. * — Der Bezirk Chemnitz im S ä ch s. S t e n o g r a p h e n - B u n d E i ni- g u n a s s y st e m Stolze-Schrey hielt im Saale des Restaurants „Zum Schloßgar- ten" in Chemnitz seine diesjährige erste Quar tals-Versammlung a^, zu der fast sämtliche Bezirks-Vertreter der Vereine erschienen waren. Aus den Berichten der Vereinsvorstcher ist zu- entnehmen, daß abermals im letzten Quartal ein ganz besonderes Fortschreiten der steno- grap ischen Bewegung auf Stolze-Schrevschem Gebiete zu verzeichnen war, wovon auch der starke Zuwachs an Mitgliedern wie Unterrich te en Zeugnis ablegt. Aus dem Bericht ver dient tervorgehoben zu werden, daß ein An trag der Stolzeschen und Stenotachvgraphllchen Vertreter, „in der unveränderten oder fast un veränderten Einreichung eines der bestehenden Systeme als Entwurf eines Einheits-LH'tems liegt keine Förderung des stenographischen Ein- l eits-Gedankens, da nach den bisherigen Ver handlungen die Annahme eines solchen Ent. Wurfes ausgeschlossen ist", mit großer Mehrheit angenommen wurde. Nachdem noch ein« An zahl interne Angelegenheiten Erledigung ge funden hatten und dem allgemeinen, aus der Versammlung geäußerten Wunsch, den dies jährigen Bezirkstag nicht nach Döbeln, son dern nach Lunzenau- zu verlegen, stattgegebcn, sowie der Beschluß gefaßt wurde, die nächste Vierteljahrs-Versammlung im Mai in H o - h c n st e i n - E r n st t h a l abzuhalten, schloß der Vorsitzende die in anregender Weise ver laufene Versammlung. * — Eine Danksagung des Ge heimrats D v. Goetz. Der 87jährige Vorsitzende der Deutschen Turnerschaft, Ge heimrat Dr. Ferdinand Goetz, der von schwerer Krankheit gen«sen aus dem Krankenhaus in sein Leipziger Heim zurückgekehvt ist, veröf fentlicht in der „Deutschen Turnzeitung" fol genden Dank: „Nach 8 Wochen zuvückgekeh-rt in mein Heim, drängt es mich, für die un zählbaren, in der schweren Zeit mir zuge sandten warmen Wünsch« für meine Wieder erholung und für die nach der Heimkehr ge spendeten Grüße hierdurch meinen herzlichsten Dank auszusprechen! Aus dem reichen Blu menwalde, den ich bei der Heimkehr fand, strahlte mir die alte Treue entgegen, die ja zu allen Zeiten der Grundstein des so mäch tigen Erblühens unserer Turnsache gewesen ist. Meine Leistungsfähigkeit ist zwar gebra chen, aber die alte Treue werde auch ich unserer Turnsache und allen lieben Mitarbei tern bewahren! Am 27. Januar 1914. Euer Dr. F. Goetz." * Hohenstein-Ernstthal, 29 Jan Dem Vernehmen nach ist erneut Antrag aut Zwangs versteigerung des Mineralbades Hohenstein beim Kgl. Amtsgericht Lichtenstein gestellt worden. * — Die p r i v. S ch ii tz e ng e s e li sch a f t „G a r d e k o m p a g n i e" hält ihren diesjährigen Königsball am 16. Februar im „Bergmannsgruß" ab. * — Ein leichter Unfall ereignet« sich gestern in einem Fabrikbetriebe der Alt stadt, sodaß der Krankenwagen des Samariter vereins in Tätigkeit treten mußte. n Oberlungwitz, 29 Jan Die 2. Spritzenkompagnie hielt Montag abend ihr iü liches Vergnügen ab, das in harmonischer Weise verlief. Besonders gedachte man am Vorabend des Kaisergeburtstages der Verdienste des Friedensfürsten Wilhelms ll. und freudig stimmten die Anwesenden nach Mitternacht dem von einem Kameraden ausgebrachten Hoch auf Se. Majestät zu, dessen 55. Geburtstag eben erst seinen Anfang genommen hatte. An sprachen und launig« Unterhaltung würzten den Abend, bei dem auch der Humor zu sei nem Rechte kam. l. Oberlungwitz, 29. Jan. Der Haus- l esitzer-verein hielt gestern abend im Gasthof „Deut'cher Kaiser" unter Vorsitz des Herrn Fabri'anten August Härtel eine Hauptver sammlung ab, . in der zunächst einige neue. Mitglieder ausgenommen wurden. Wiederge- wäh-ft wurden- als Vorsteher August Härtel, als Stellvertreter Albert Braun, als Schriftführer Paul Weber, als Kassierer Ernst Müller und als Vereinsbote Emil Scheffler. Das dies jährige Abendessen wird am Mittwoch den 25. Februar im „Deutschen Kaiser" abgehal en. Zur Beratung kam sodann eine Zuschrift des Verbandes sächsischer Hausbesitzervereine, der ietzt 48 000 Mitglieder zählt. Für schlechte Mietszahler soll ein- sogen, „schwarzes Buch" angelegt werden. l. Oberlungwitz, 29. Jan. Die Land wirtschaftliche Vereinigung hält ihr diesjähri ges Stiftungsftst am 17. Februar im Gasthof „Deutscher Kaller" ab. — Gersdorf, 29. Jan. Zur Gasfrage erhalten wir folgende Zuschri t: Es wurde in der Gersdorfer Gasairgelegenheit bisher noch viel zu wenig Wert auf di« leicht herzustel lende Einführung von Gas aus einem direk ten Nachbarorte gelegt. Das von Oelsnitz herzuleitende Gas müßte — was bei der Ko stenberechnung «richt ganz ohne Einfluß sein dürfte — durch besondere Apparate re. h-erab- gcdrückl werden, also unter ständigem Druck 'ein. Das von- Hohenstein-Ernstthal 'ommendc Gas hat dies nicht nötig, da das Gas etwas ansteigend zur Verbrau-chsstellc kommt. Die Zu leitung wird wesentlich dadurch vereinacht; die Haupisache aber ist, daß Gersdorf keine direk.e Beteiligung an einem Werke nötig hat, denn irgendwelche Wünsche würden doch kam» Aussicht auf Erfüllung haben, wenn man be- den't, daß die übrigen Oelsnitzer Verbands- gemeinden schon durch ihre wirtschafrstche Lage zu un'edingtem Zusammenhast gegenüber den aus dem weiterabgelegenen Gersdorf kommen den Verbesserungsvorschlägen usw. angehalten sind. Das Risiko bei der Sache ist wohl kaum gering, denn sollst wäre die Firma Frankie- Brcmen, die zuerst durch den Bürgermeister a. D. Berg die Einftihrung im rosigsten Lichte Vormaste, woll nicht vom Vertrag zurückgelre- teir. Die Einstihrung von Gas aus Chemnitz kann schon aus ganz bestimmten Gründen nicht in Frage kommen. h. Gersdorf, 29. Jan. In der im „grü nen Tal" stattgefundenen Haupwersammlung des Kgl. Sächs. Militärvereins I wurde die Gründung einer Untevstützungs'asse, wie sie obnlich bei Brudervereinen schon besteht, in die Wege geleitel, nachdem als Gründung-s^a pital ein Betrag von 100 Mar' zusammenge bracht worden war. Die vorgenommenen Neu wahlen, aus denen u. a. der rührige Vor steher, Herr Clemens Teuchert, als gewählt bervorging, sanden «ine befriedigende Erle digung Den- Schluß der Sitzung bildete ein 'amemdschastliches Beisammensein, in der mail auch des Geburtstages Sr. Majestät des Kai sers gedachte. h. Gersdorf, 29. Jan. Die nah« den Natur^eilvereinsanlagen vom Publikum ange legte Rodelbahn soll voraussichtlich im näch sten Jabre vom hiesigen Orts- und Verkehrs verein besser instandgesetzt werden. h. Gersdorf, 29. Jan. Eine Ungehörig keit begingen zwei ältere Bergleute auf einem Hobndorser Schacht, die einem hiesigen jüngc ren Bergarbeiter mit dem Kaukamm die.Haare abhackten bezw. mit einem Messer nachschnitten. Auch- sonst mußte sich der junge Mann man cherlei Roheiten von den Rüpeln gefallen las seil, sodaß Anzeige erstattet worden- ist. K. «erSdorf, 29 Jan. Die hiesige Schiitzen gesellschaft I hält am Donnerstag den 12. März ihren Winterball im Gasthof zum „blauen Stern" ab.
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