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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-16
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.01.1914
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Regierungen sich unter das kaudintsch« Joch der Reichstagsmehrheit hälten zwingen lassen. Im deutschen Reichstage sei viel weniger Der. ständnis für Steuerfragen zu finden, als unter den Deputierten in Frankreich oder Italien. Zum Wehrbeitrag hätte jeder nach seinen Kräh, ten beitragen müssen, nicht nur die 500000 Reichen. Redner schließt mit Worten der An- erkennung für den Obersten v. Reutter. Handelskammerpräsident Wäntig- Zit- tau unteiqieht den Etat einer fein abwägenden Kritik, bei der er zahlreiche Einzelverbefsenm- gen anregt. Seinen Vorrednern gegenüber be tont er, daß sich bei der Reichsfinanzreform alle Unbequemlichkeiten hätten vermeiden las sen, wenn es möglich gewesen wäre, der Erb- anfallsteuer zur Annahme zu verhelfen. Sodann ergreift Dr. Mehnert das Wort zu einer ausgesprochenen konservativen Parteirede. Das Lob des preußischen Herren- und Abgeordnetenhauses sei der höchste Ehren titel für die sächsische Regierung zu ihrer Hal tung bei der Reichssinanzreform. Sodann geht Redner auf zahlreiche Fragen der Eisenbahn- Verwaltung ein, um zum Schluß Dinge wie Geburtenrückgang und Jugendpflege zu be- handeln. Staatsminister v. Seydewitz rechtfer- tigt die Höhe der Tilgungsquote. Höchste Vor sicht bei der Etatisierung sei am Platze, zu- mal es bedenklich sei, jetzt mit schwer zu er langenden Anleihen zu arbeiten. Eine Ver minderung der Einnahmen der Staatsbahnen infolge des Lastauto-Verkehrs ist nicht zu er warten. Wegen der Frist zur Abgabe der Er klärung für den Wehrbeitrag gibt Redner be ruhigende Mitteilungen und Erklärungen und drückt zum Schluffe seine Befriedigung darüber aus, daß die Kammer die Haltung der Re gierung in der Frage der Reichsfinanzreform billigt und unterstützt. Wirkl. Geh. Rat Wäntig behandelt in längerer Rode das Zahlenverhältnis der or dentlichen Lehrkräfte in den sächsischen Hoch schulen zur Studentenschaft. Oberbürgermeister Dehne- Plauen weist u. a. die Forderung Dr. Mehnerts zurück, die Freizügigkeit Jugendlicher zu beschränken. ExzeÜ. Dr. W a ch wendet sich gegen die Ausführungen von Exzell. Wäntig. Oberbürgermeister Keil- Zwickau erklärt, in vielen Punkten, z. B. Freizügigkeit, Streik- postenstehen usw., wesentlich anderer Meinung zu sein, als Exzell. Mehnert. Das Verbot der Negierung an die Behörden, mit den Stän den in direkten Verkehr zu treten, sei sowohl nach seiner juristischen Seite wie nach seinen Konsequenzen unhaltbar. Auf eine Anfrage aus dem Hause erklärt Kultusminister Dr. Beck, daß die König!. Staatsregierung auch jetzt noch aus allgemein nen und finanziellen Gründen die Errich tung einer zweiten Landesuni versität ablehnt. Rittergutsbesitzer Naumann - Königs brück erklärt, daß «in Streikpostenverbot nichts weniger bedeutet als ein Schutz der Arbeits willigen. Man solle vielmehr die christlich-so zialen Arbeiterorganisationen unterstützen, wenn man die Sozialdemokratie wirksam bekämpfen wolle. Der Antrag der Deputation wird einstim- mig angenommen. Nächste Sitzung 20. Januar vormittags 11 Uhr. * * * Zweite Sammer. 24. Sitzung vom 14. Januar. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung nachmittags 2 Uhr. Die Kammer beschließt, zum Teil nach vorheriger Debatte, die Peti tionen 1. des sächsischen Kastriervereins um gesetzliche Regelung des Kastriergewerbes (Be richterstatter Abg. Hausse), 2. der Post boten Fritzsche und Zeunert um Wiedererlan gung des Rechts des Steuerfünftels (Bericht erstatter Abg. Biener), 3. des Verbandes der Schneiderinnungen gegen das Hausierge- iverbe mit Kleiderstoffen (Berichterstatter Abg Langer), 4. des Hauptvorstandes des deut schen Buchdruckervereins gegen die Konkurrenz durch den Betrieb behördlicher Druckereien (Be richterstatter Abg. Singer), 5. des August Henrich-Dresden um Anstellung im Staats dienste sämtlich auf sich beruhen zu lassen. Nächste Sitzung: Donnerstag nachmittags 2 Uhr. — Tagesordnung: Antrag Dr. Niet- Hammer auf Reform der Staatsbahnverwaltung. OertlicheS «ud GSchfischeS. *— Die Tage werden länger. Jetzt, wo nach den langen Wochen trüber Witterung endlich wieder ein klarer Winter himmel sich über die frischbeschneite Land schaft spannt, da merkt man recht deutlich, das nun eintretende Längerwerden der Tage. Am 11. Januar betrug die Zunahme der Tageslänge bei uns bereits 20 Minuten, von denen aber 19 Minuten auf den Nachmittag entfallen, während sich der Vormittag noch mit nur einer Minute begnügen muß. Am 2'. Dezember, dein kürzesten Tag«, ging die Sonne für unsere Gegend um 8 Uhr 4 Min. auf und um 3 Uhr 53 Min. unter. Während sie jedoch in den folgenden Tagen nachmit tags immer später unterging, erschien sie auch morgens noch ein« und dann sogar zwei Mi- nuten später, nämlich bis zum 4. Januar um 8 Uhr 6 Minuten. Erst seit dem 5. Januar zeigt der Sonnenaufgang wieder eine frühere Zeit, und heute erfolgte er 8 Uhr 2 Minuten, der Untergang 4 Uhr 12 Minuten. Die Ta- gesläng« ist also von 7 Stunden 49 Min. auf, 8 Stunden 10 Min. gewachsen. Die starke Verschiebung des wahren gegen den mittleren Tag hat ihren Grund in der sogenannten Zeitgleichung. Die Sonne Passiert gegenwärtig später den Mittagsmeridian. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 16. Januar: Wenig Aendevung des gegenwärtig herrschenden Wetters. * — Der kälteste Tag. Die Kälteperiode, die in der letzten Zeit eingesetzt hat, macht sich von Tag zu Tag empfindlicher bemerkbar. Heute früh zeigte das Thermometer 14 Grad Reaumur unter Null, an besonders exponierten Stellen ist eS bis auf 15 und 16 Grad Reaumur gesunken. Im gegenwärtigen Winter haben wir also bis jetzt den kältesten Tag zu verzeichnen. — In Reitzenhain wurden 24Grad Kälte wahrgenommen. * — Flaggeuschmuck haben heute aus Anlaß des Geburtstages und der Groß- jährigkeitserklärung des Kronprinzen Georg von Sachsen di« öffentlichen und eine Anzahl Pcivatgsbäude angelegt. * — Vortrag über den Mehr heit r a g. Um Klarheit über den Wehrbei trag und die Einschätzung hierfür auch in hiesigen Kreisen zu schaffen, veranstaltet der Bund der Landwirte Montag, den 19. Ja nuar, nachmittags 2 Uhr im Hotel „Drei Schwanen" in Hohenstein-Ernstthal eine Ver sammlung, in der Herr Kanzleirat Werner aus Freiberg einen Vortrag über den Wehr beitrag und die Einschulung dazu halten wird. Nach dem Vortrag ist es gestattet, an den Referenten sachdienliche Fragen zu richten. Hierzu werden nicht nur die Mitglieder des Bundes, sondern alle an der Frage Inter essierten in Stadt und Land, soweit sie sich zu den bürgerlichen Parteien zählen, ganz «r- gebenst eingeladen. * — Die Ausgabe der neuen roten Kriegsbeorderungen und Paßnotizen für das nächste Mobil mac^ngsjahr (gültig vom 1. April 1914 bis 31. März 1915) erfolgt in der Zeit zwischen 1. und 15. März. Können Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes, ausge- nommen Ersatzreservisten, an den vorstehend bezeichneten Tagen nicht selbst zu Hause sein, so haben sie einen erwachsenen Anverwandten, Mitbewohner, den Quartierwirt usw. mit der Empfangnahme des Briefes zu beauftragen. Jeder Wohnungswechsel in der Zeit vom 15. Januar bis 15. März ist dem zuständigen Be zirksseldwebel sofort zu melden. Wer bis zum 15. März die neue Kriegsbeorderung oder Paßnotiz nicht erhalten hat, hat dies um gehend dem zuständigen Bezirksfeldwebel schrift lich oder mündlich zu melden. Die Ersatz- reservisten haben die Meldung nicht zu erstat ten. Die bisherigen gelben Kriegsbeorderun' gen und Weißen Patznotizen behalten bis zum 31. März Gültigkeit und sind am 1. April zu vernichten. * — L o t t e r i e. In der heutigen Zie hung der Kgl. Sächs. Landeslotterie wurde die Nummer 82 010 mit einem Gewinn von 20 000 Mark gezogen. * — Eine konservative Inter pellation im Landtag. Vizepräsident Opitz und sämtlich« Mitglieder der konserva tiven Fraktion der Zweiten Kammer haben folgende Interpellation eingebracht: „Welche Schritte gedenkt die Königliche Staatsregierung zu tun, um die tiefgehende Beunruhigung zu beheben, die aus Anlaß der Einführung des Wassergesetzes und insbesondere der Durchfüh rung der aus die Unterhaltung der fließenden Gewässer bezüglichen Bestimmungen bei den Anliegern' dieser Gewässer hervorgerufen wor den ist?" — * Maul- und Klauenseuche. Mit Rücksicht aus das weitere Umsichgreifen der Maul- und Klauenseuche werden unter Be- zugnahme auf die Verordnung vom 6. De zember 1913 die zur Bekämpfung der Seuche getroffenen Maßregeln auch aus die Herkünste aus den preußischen Provinzen Pommern und Polen, den bayerischen Regierungsbezirken Un terfran'en, Mittelfranken und Schwaben, Wür.- temberg, Baden, Hessen, Mecklenburgs-Schwe rin, Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg, Reuß ä. L., Reuß j. L. und Elsatz-Lothringen ausgedehnt. * — Dem Gefrieren der Schau- f e n st e r läßt sich durch zwei Mittel vorbeu gen: 55 Gramm Glyzerin werden in einem Liter 63prozentigen Spiritus aufgelöst, dem man durch Hinzufügung von etwas Bernstein- öl einen angenehmen Geruch gibt. Sobald die Mischung wasserklar erscheint, wird die innere Fläche eines mit dieser Masse getränk ten Fensterleders oder Leinwandlappens ab gerieben. Dadurch wird sowohl das Schwitzen, wie das Beschlagen der Glasscheiben als auch das im Winter nachfolgende Gefrieren verhin- dert. Ein anderes Mittel, die Fenster klar und durchsichtig zu erhalten, ist das Einreiben derselben mit Kaliseife, der man etwa 30 Prozent Glyzerin und eine Kleinigkeit Terpen tinöl zufetzt. * — Unfälle im Bergbau. Im sächsischen Bergbau wurden im vorigen Jahre 5264 Unfälle gemeldet, 508 mehr, als 1912, darunter 49 tödlich« bezw. 373 entschädigungs- pflichtige. Auf den Steinkohlenbergbau entfal len 4486 Unfälle, darunter 33 tödliche, Erz bergbau 72 (2 tödliche), Braunkohlenbergbau 206 Unfälle (14 tödliche). * — H a n d e l s r e gi st e r. Aus Matt 379 des Handelsregisters für die Stadt Hohen- tein-Erwstthal ist die Firma Louis Harzer iun. und als deren Inhaber der Gavnhändler Louis Oskar Harzer in Hohenstein-Ernstthal eingetragen worden. Angegebener Geschäfts zweig: Garn- und Seidenhandlung. Hand- chuhstickerei. * Hohenstein-Ernstthal, 15. Jan. Als Ratsassessor verpflichtet wurde heute vormittag Herr Dr. Walter Darchau aus Bautzen. * — Feueralarm ertönte nach länge rer Pause gestern in unserer Stadt. Im Tvok- kenvaum der DampWeicherei Hüttengrund, die zu einem Teil erst vor ca. 2 Jahren unter der alten Besitzerin niederbrannte, war in folge Unvorsichtigkeit des Arbeiters Max N Feuer ausgebrochen. N. zündete im Trocken raum eine auf einem durMässigen Holzbrett stehende Lampe an, die in ein«r von Glas umgebenen Mauereinlassung bewahrt wird. Das hierbei verwendete Streichholz warf N. leichtsinnigerweise in den Lampenkasten, in dem sich Wollstaub angesammelt hatte, der sofort in Brand geriet. Das Feu«r ergriff zunächst ein darunter hängendes Trockennetz mit Woll«, das in Hellen Flammen ausloderte und den Brand auf die übrigen Gegenstände des Raumes übertrug. Der mit Waren ange füllte Trockenraum brannte trotz sofortiger Löschversuche aus und ergriffen die Flammen auch den Dachstuhl, der zur Hälfte weg brannte. Dank des tatkräftigen Einschreitens der hiesigen und der Hermsdorfer Feuerwehr konnte der Brand jedoch lokalisiert werden, so daß die Besitzer, die Herren Gebrüder Meiß ner, vor Schlimmerem bewahrt blieben. Die lohe Temperatur des Trockenraumes (ca. 80 Grad) begünstigte das Umsichgreifen des Feu ers. Der Brand hatte zahlreiche Einwohner Mbeigelockt, war jedoch nach längerer Tätig- keit der Wehren unschädlich gemacht worden. Der genau« Schaden steht noch nicht fest; er dürfte jedoch nicht unerheblich sein. — Der wegen fahrlässiger Brandsti'tung einstweilen in Hast genommene Arbeiter wurde wieder ent lassen. * — Dienstbotenlrankenkasse. Gegen den Beschluß der städtischen Kollegien zu Rochlitz, das vorhandene Vermögen der am 31. Dezember 1913 geschlossenen Dienst botenkranken ässe als Eigentum der Stadtge meinde zu behalten und die Zinsen davon nach Ermessen des Rates für Unterstützung von Dienstboten und ähnliche Zwecke zu verwen den, hatte die Allgemeine Ortskrankenkasse zu Rochlitz Einspruch erhoben. Vom Ministerium des Innern ist die Beschwerde der Allgemeinen Ortskrankenkasse abgewiese» worden. Dies wurde in der letzte» Stadtverordne:ensitzung zur Kenntnis gebracht. — Bekanntlich wollte man auch bei Auslösung der Dienstbotenkran kenkasse Hotenstein-Ernstthal ähnliches in Vor- lchlag bringen, wenigstens vertrat Stadtv Eichler im Interesse der Kasse einen ähnlichen Standpunkt. Das Ministerium ist in dieser Frage jedoch entgegengesetzter Ansicht. * — Sport u n d S ch u l e. Eine Kna en lasse der 2. Bezirksschule übte gestern nach mittag gemeinsam unter Aufsicht des Lehrers das Eisläufen. * — Unfall infolge d e r G l ä t t e. Heute nachmittag glitt ei» bei einer hiesige» Fabrik beschäftigter Hausman» so unglücklich auf der Weiukellerstraße aus, sodaß er sich ernsthafte Verletzungeii zuzog und in Behand lung eines Arztes begeben mußte, der Hand gelenkbruch festflellte. * — Unfall. Infolge der Glätte stürz.e gestern die Tochter eines Al-städter Handwer- ers und brach einen Arm. K Vor den Richter». Wege» Ver brechens nach 8 176,3 Str.-G.-B. erhielt der 50sährige ledige landwirtschaftliche Arbeiter Bernhard Alwin Rößel aus Königswalde un ter Zubilligung mildernder Umstände vom Zwickauer Landgericht zehn Monate Gefäng nis, worauf zwei Monate der Untersuchungs- hasl Anrechnung fanden- R. hatte sich in der Nacht zum 30. September und in der Nacht zum 1. Oktober v. I. in Hohenstein-Ernstthal und Stelzendorf in die Schlaflammern der Familie» seiner Dienstherren eingeschlichen und dort an deren Kindern — Schulmädchen un ter 14 Ja freu — unzüchtige Handlungen vor genommen, obwoll er in einem Falle bereits einmal verscheucht worden war. b. Oberlungwitz, 15 Jan. Infolge eines Essendefekts entstand gestern abend in der 10 Stunde im Speisesaal der Firma Fischer, Maas Kappauf ein Zimmerbrand, der durch das rasche Eingreifen mehrerer Hausbewohner gelösck t werden konnte, bevor er größere Aus dehnung annahm. Trotzdem entstand ein Ma terialschaden von mehreren hundert Mark. (:) Gersdorf, 15. Jan. Der Orts- und Verkehrsverein ist unablässig bemüht, an der Hebung und Förderung unseres Ortes zu ar beiten und erstrebt in erster Linie die Herbei ziehung industrieller Unternehmen. Uni d.escm Ziele näher zu kommen, beabsichtig- der Ver ein, einen Prospekt über die wirtschaftliche» Verhältnisse Gersdorfs in sehr großer Auflage an die verschiedenen Zweige der Geschäftswelt zu senden. — Möge es dem Verein gelingen, die Aufmerksamkeit industrieller Kreise auf un seren noch etwas unbekannten Ort zu lenke» Es ist ini allgemeinen Interesse zu begrüßen, daß die Mitgliederzahl des Vereins ständig zunimmt. — Gersdorf, 15. Jan. Nachdem die Knappschal tsältesten am Sonntag gegen ver schiedene Bestimmungen des Entwurfs für ein neues Knappschasisgefetz Stellung genommen hatten, werden sich am kommenden Sonntag die Berufsverbände der Bergbeamten aus dem Gersdors-Lugaw-Oelsnitzer und Zwickauer Re vier mit dem gleichen Thema beschäftigen. Für vormittags 11 Uhr ist eine Protestversammlung gegen einzelne Bestimmungen im neuen Knapp 'chaftsgesetz in das „Deutsche Haus" in Zwik> du einberufen worden. — Gersdorf, 15. Jan. Die 26jährige Ehefrau des Bergarbeiters H- stürzte gestern abend im Hofgraben und zog sich außer einer Verstauchung eine startblutend« Verletzung am Kopfe zu. s. Kirchberg, 15. Jan. Der Mililäroerein Neukirchberg kann in diesem Jahre auf ein 25- jährigeS Bestehen zurllckblicken. * OelSmtz, 15. Jan. Auf „DereinSglück- schacht" wurde gestern mittag der 27 Jahre alte Lehrhäuer Tradii durch hereinbrechende..Gesteink massen verschüttet und getötet. * Oberwürfchnitz, 15. Jan. Infolge der Glätte kam die 71jährige Frau Fischer auf dem sogen. Mothesberg zu Fall und brach beide Unterarme, den einen zwei-, den anderen dreimal. — Mittelbach, 15. Jan. Ein früherer Mit telbacher,. der aber seit Jahren in Chemnitz wohnt, Herr Schuhmachermeister Heinrich Karl Eckert, beging am Sonntag die goldene Hochzeit. Die Trauung des Jubelpaares hatte am 11. Januar 1864 in der Mittelbacher Kirche statt gefunden. * Chemnitz, 15. Jan. Der Garantie- fouds für die Chemnitzer Ausstellung 1917 ist vorhanden, sodaß weitere Zeichnungen sich erübrigen. — Auf der Erfenschlager Straße scheute gestern abend das vor einen Schlitte» gespannte Pferd des Schulstraße 28 wohnhaf ten Fleischermeisters Karl Otto Berthold und ging durch. Berthold, ein Mann von 25 Jah ren, richtete sich auf, um das Tier besser be wältigen zu können- Das Fuhrwerk geriet aber zu weit rechts und Berthold prallte mit dein Kopfe so heftig gegen einen starken Baum, daß er aus dem Schlitten heraus und aus die Straße stürzte. Man trug ihn in eine nahegelegene Wirtschaft, woselbst ein sofort erb eigerufener Arzt den Tod, der infolge Schädelbruchs eingüreten war, konstatierte. * Chemnitz, 15. Jan- Das Versiche. rungsamt der Stadt Chemnitz hat als Auf sichtsbehörde der Ortskrankenkasse, nachdem in zwei Wahlgängen eine Einigung über .den Vorsitz nickt erzielt wurde, den Landtagsab- georbneten Stadtrat Max Langhammer zum Vorsitzende» der Ortskrankenkasse bestellt. — Gestern vormittag waren vor einem Hause der Lutherstraße zwei Klempner mit dem Aur- stcllen einer Leiter beschäftigt, um die Dach- rinne dieses Hauses zu reparieren. Dabei fiel die Leiter um und aus eine zufällig vorüber gehende Frau. Sie erlitt Quetschungen an 'eiden Cckulter» und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. — Als gestern früh'gegen 7 Mr in einem Hause der Nordvorstadt ei» 16 Jahre altes Dienstmädchen auf einem Gas- kocker Kaflee kockte, kam es der Flamme zu nahe und es gerieten siine Kleider in Brand. Trotzdem der Dienstherr bcrbeieilte und das Feuer erstickte, erlitt das beklagenswerte Mäd- chen am Oberkörper solch schwere Brandwun den, daß es durch einen Arzt in das Kran kenlaus eingewiesen werden mußte. — Die Gewerbekawmer Chemnitz beschloß in ihrer letzte» Sitzung, zu Beihilfen für erholungsbe dürftige, unbemittelte Handwerker und Ge- werbetreihende zum Besuche von Erholungs heime» ulw. eventuell zur Errichtung eines eigene» Erholungsheimes durch die Gewerbe- kammer, zunächst eine» Grundstock von 10 000 Mark emzufammeln und zu diesem Zwecke in de» Haushaltplan für 1914 eine» Be.raa von 2000 Mark cinzustelle». Des weiteren beschloß die Kammer einstimmig, zum Garantie^onds für die in Aussicht genommene mitteldeutsche Industrie- und Gewerooausstellung in Chemnitz 1917 einen Betrag von 5000 Mark zu zeichnen. * Freiberg, 14. Jan. Der nach Unterschla gung von 1100 Mk. am 2. d. Mts. von hier flüchtig gewordcne 49 Jahre alte Bareaugehilie Lehm wurde gestern m Nossen festgenommcn Einen Teil des veruntreuten Geldes hatte er »och bei sich. Ec dürfte sich außerdem noch we gen Dnbstahls zu verantworten haben. * Dresden, 1-1. Ja». Hier hatte ein Herr auf der Straße sein goldenes Augen- Has verloren und konnte es in der Dunkel- leit trotz ei rigeu Suchens nicht wiederfinden. Er wandte sich deshalb an die 10. Polizei- oezirtswaci e und lat um einen Polizeihund. Seiner Bitte wurde alslald entsprochen und Gendarm Lauenstem mit dein Diensthund Schack vom Schweizer Viertel mit der Suche »ach dem Glase becmf.ragt. Lauenstein gab dem Hunde an der Kleidung des Herr» und dessen auf der Straße im Schnee teilweise noch sichtbaren Fußspuren Witterung und ließ ihn dann arbeiten. Da Straßemehrer die Straf e inzwischen ge ehrt hatten, war die Ar leit schwierig, 'chließl.ch aber nach etwa 20 Minuten doch noch von Erfolg. Schack blieb vor einem von de» Straßenkehrern eben zu- sammenge'ehr en Hauken Kehricht stehen und scharrte aus ilm das zum Glück noch unver sehrte Augenglas heraus. * Leipzig, 13. Jan- Der Vorsitzende des Deu scheu Patriolenbundes, Geh. Hosrat Clemens Tchieme, hat anstelle des von ihm a gelehnten Roten Adlcrordens 4. Klasse de» Roten Adlerordcn 3. Klasse mit der Krone erhalten und angenommen. — Im Hause Grafsistraße 31 wurde gestern abend das Dienstmädchen des LandgeriMsdire tors Leon hardt in einem Ketterabteil geknebelt und die Hände auf dem Rücken gebunden bewußtlos au gesunde» und nach dem Krankenhaus ge bracht. Ob ei» Rachea't oder ein Sittlichkeits- verbreche» vorliegt, ist »och nicht ermittelt. — Am Bahmhofc zu Paunsdorf beobachtete eia Leipziger Schutzmann einen Mann, der auf die Straßenbahn wartete und dem Beamten durch sei» scheues Benehmen auffieM-Als er auf den Man», zuging, um sich ihn näher an- zufehe», ergriff dieser eilends die Flucht. Der Beamte rannte ihm nach und es gelang ihm auch, nach einiger Zeit den Verdächtigen ein-
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