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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-18
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.01.1914
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Märkte »och immer nicht in dem gewünschten Maße in Anspruch genommen. Ein deshalb geplanter unentgeltlicher Fisch^ochkursus fand so wenig Teilnehmerinnen, daß er überhaupt nicht zur Durchführung kam. — Die im Dezember 1916 vorgenommene V iehzählung ergab 198 Pferde (1912: 196), 189 Rinder (1912: 170), WO Schweine (1912: 649), 21 Schafe (1912: 7) und 167 Ziegen (1912: 160). Der Besuch der Hotels und G a st - h ä user hat sich gegenüber dem Jahre 1912 nicht unmerklich gehoben; es war ein Besuch von 2263 Fremden zu zählen, während das Fahr 1912 deren nur 1930 aufwies. An der Hebung des Fremdenver - ! e h r s lat die Stadtverwaltung wiederum nach Möglichkeit mitgeholfen. Erneut wurde in den verschiedensten Zeitungen und Frem benführern sowie durch Versendung von Re klameschriften auf die Naturschönl eiten der h e sigen Gegend hingewiesen und damit zweifel los ein merklicher Erfolg erzielt. Abgesehen vom Erzgebirgsverein werden aber diese Be strebungen der Stadtverwaltung von der Ein wohner chaft so gut wie nicht unterstützt. Die erfreulicherweise stetig wachsende Zahl der Sommerfrischler ini Hüttengrunde zeigt a'er, daß Hohenstein Ernstthal gleich anderen Orten von seinen Naturschönheiten noch manchen Vorteil Halen könnte, wenn in dieser Bezic- l ung mel r Tätiakeil als bisher cwsatwl wer den würde. — Ost» (besuch, Hohenstein Ernst thal lei der Heeresvermehrung mit einer Gar nison zu bedenken, wurde wie in früheren Zähren abgelelnt. Auf dem Gebiete der Stadtv« r schöner u n g ist die Ausstellung des von Sr. Erlaucht dem Grafen von Schönburg für den Rathaushos gestifteten Zulnläumsbrun nens, die Durchführung einer Fenster- und Vorgar.emPrämiierung für Blumeu'chmuck, die Wiederherstellung eines Fachwertbaues und die Anbringung einer Gedenktafel am vor maligen Lampertnsgrundstück zu berichten. Auch wurde die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an den eingcgangeucn Berg bau in die Wege geleitet. Das st ä d c i s ch c M useu ni findet weder Beachtung, noch 1ln- terstützung, obwohl es beides verdiente. Die Zab! der Ausstellungsgegenstände ist nicht un wesentlich vermehrt worden und crbencht im- mcrmelr die Erstellung von anderen Ausstel lungsräumen, wo das bisher gesammelte mö r zur Geltung kommt Auch dem ohne städ iscbe ''nterstützung zu Stande ge ommenen Frei lich theater möchte im laßenden Ja're grö Here Unterstützung zu Teil werden! Unser Volks s.ch ulwcse n ha! sich im Fahre 1913 erfreulich Weiler entwickelt. Aller dings stellte auch dieser Zweig der Vcrwal lung nicht unwesentliche Ansordennwen an die Stcuerkraft der Bevölkerung; er erforderte trotz einer Gcfamteinnal me von 28 5,50 Ml. Schul gech einen Stcncrzufchus von I07 l76,6I Mk Die Sä'ulkinderza l ist im Jabrc >913 um ein wenwes gcsal'cn. Die ?lllslädtcr Schule zulle >576 Schulkinder gegenüber 1578 im Faire !9l2, die Neustädter Schule KUO gegenüber 1040 Ende 1912 und die obliga- > rische Fortbildungsschule 157 gegenüber 178 ini Voriabre. Für schwach besälügie minder U'urden au beiden Voltsschulen Nachhilfestun den gegeben, für die künftigen Selektaner ein frühzeitiger Beginn des französischen Unter richts einaeführt. Der Versuch, eine zahn ärztliche Behandlung den Schulkindern, beson ders den Minder wmilte 'en, angedeiben zn taffen, scheiterte wegen Mangels au Mitteln. Zur weiteren Ausbildung der männlichen Fugend wurde der Unterricht bei der Fort bildungsfchule von 3 auf 4 Stunden ver- mel n. Der Schulgemeinde wurde dastir eine vorläufig auf 3 Jabre bemessene Staatskei- hifte von jährlich 700 Mark zu teil. Die K o ch s ch n l e erfreute sich trotz des wahl freien Uwerrichls nach wie vor der größten Beliebtleit, ebenso die damit verbundene Volkslüche. Für schulentwachsene Mädchen wurde von Michaelis 1913 an ein Abendkoch- knrsus eingerichtet, zu dem sich sovielc Teil ne^merinnen meldeten, daß nur die Hälfte zn- gelassen werden onnte. Um die Turnlehrer und -Lehrerinnen vor Nachteilen zu schützen, die ihnen aus ihrem Bern' erwachsen können, wurde für sie eine .Haftpflichtversicherung ab geschlossen. Von besonderer Bedeutung war der Be- >chlw des Schukausschusses und der städtischen Kollegien, die Altstädter Schulgebäude, weil schon seit Fahren räumlich und in gesund heitlicher Beziehung ungenügend, einem gründ lichen Umbau zu unterzielen und zu erwei tern. Ein deshalb unter einer beschränken Anzahl sächsiscler Architekten und Baumeister veranstaltetes Preisschreiben wird hoffentlich der Altstädter Schuljugend noch im laufenden Fahre zu einem gleichschönen Heime ver- ! elfen, wie es bereits die Neustädter Jugend besitzt. — Wie im Vor abre, so waren auch im Jahre 1913 bei den Schulen zahlreiche Per'onalvcränderungen zu verzeichnen. Am 1. März 1913 übernahm Herr Schuldirektor Galstcr, bis da! in in Schedewitz, das Dirck- torat der Alistadter Volksschulen. I Lehrer und 2 Lehrerinnen garen ihre hiesige Stel lung aus: 2 Lehrer und 2 Lehrerinnen wnr- oen ncit angeslclh. Außerdem verlor die Alt ftädtcr Säule durch den Tod Herrn Lehrer Schu rrt. Infolge der gesteigerten Schüler zahl in den miit'eren blassen mußte endlich für Ostern 1914 die Begründung einer neuen ständigen Lelrerstellc vorgesehen werden. Die Za l der Lehrkräfte steigt damit einschließ- ich der Herren Direktoren und einschließlich 8 Hilfslehrer auf 53. Der innere Ausbau der Fachschulen ist ini Ja've 1913 Wetter fortgesetzt worden. Er er forderte für aste drei Schulen den Erlaß neuer Satzungen, sowie einer Haus- und Schulordnung. Bei der Web- und Wirkschule wurde die Wochenstundenzahl auf 8 erhöht, um e ne gründlichere Ausbildung der Schüler zu ermöglichen und auch sie, wie die Handels und Gewerbeschüler vorn Besuche der obli gatorischen Fortbildungsschule zu befreien. An der Handelsschule wurde eine Schiilerbib- l-othek eingerichtet. Für die Wirkschule wurde neben anderen Lehrmitte'n eine Stan-dard- mafcl ine neuester Konstruktion erworben. Mit Dank ist im Namen der Fachschulen aller derer zu gedenken, die durch namhafte Schen kungen ihr warmes Interesse für unsere Her anwachsende Jugend bewiesen. — Die Han delsschule besuchten 87, die Gewerbeschule 84, die Web- und Wirlfchule 111 Schüler. Die Gesamtschülerzahl ist hiernach gegenüber 1912 um 26 gewachsen. Ich darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß sich Misere Fachschulen unter ihren rührigen neuen Leitern Herrn Schuldirektor Galster, und Herrn Gewerbe- fchuldirektor Oberlehrer Jähnig, immer mehr entwickeln und daß die Bestrebungen jener Anstalten namentlich bald mehr Beachtung von jenen Preisen erfahren mögen, für die sie in erster Linie geschaffen und errichtet worden sind! Die frißeren Vorurteile gegen das Bür g c > h c i m scheinen überwunden zu sein. Die Gesuche um Aufnahme haben sich wesent lich vermehrt, laben aber nur zum geringsten leite Berücksichtigung finden können, da dem Heime ausreichende Betriebsmittel fehlen und des' e.lb weitere Ausnahmen auf Freistellen im allgemeinen Steuerinteresse untunlich erscheinen Alis diesem Grunde ist auch im Jahre 1913 eine Erhöhung der Einkaufsgelder zu be schließen gewesen. Zur Zeit zählt das Heim 11 Insassen, 8 Männer und drei Frauen. Das R a t s .' o l I e g i u m hat im Jahre 1913 53 Sitzungen gegenüber 52 im Vorjahre, das Stadtverordneten- K ollegi u m wiederum 18 Sitzungen ge- balten. Gemeinschaftlich tagten die Kollegien 5 mal. Die o r t s g e s e tz l i ch e u B e st i m - m u n g c n wurden im Jahre 1912 wiederum wesentlich ergänzt und erweitert. Nachträge wurden ertasten zum Ortsgesctz über die Wurst- üchcn, zum Regulativ über die Benutzung der Wasserleitung, zum Ortsgesetz über das Gewerbe- und Kaufmanusgericht und zu den Bestimmungen über die Veranstaltungen öf- cnl sicher tiucmalographischer Vorführungen Völlig neu an'gestellt wurden die Gaslic'e- rungs edinguugen. Ferner verabschiedeten die städtisck cn Kollegien Bestimmungen über die Unterbringung von Arbeitern in Ziegeleien, über die Düngerabsvä r und die Räumung von spi lab ortgru! cn und namentlich die Woh nungsordnung. Ob diese allein die regie- ruvgs'citig und auch von der Stadtvcrtreiung erstrebte Wo'nnngsvev'esserung her eiführcn wird, darf bezweifelt werden; denn die gegen wärtigen t eucrungsbedürftigen Verkälmisse haben ihre Ursache weniger in dem Mangel des guten Wiüens der in Frage kommenden Hausbesitzer, als in ihrer Mittellosigkeit, der auch kaum durch Gemeindemittel, sondern le diglich durch eine großzügige Aktion des Staa tes in Gewährung non Baubeihufcn durch die Brandversicherungskammer oder durch Mittel gcwährung nach Art der jetzigen Landeskul kurrenten abgeholfen werden kann. Der Ausblick auf das neueIahr erö ffnet den städtischen Kollegien gleichfalls ein weites und reiches Arbeitsfeld. Zunächst er jchcinen in Rest die schon längst geplanten Nach räge zur Volksschulorduung, sowie zur Armen- und Bauordnung, das Ortskosten- gcsetz, das Regulativ über die weibliche Bc dien ing in Schankwirtschaften, die Umarbei tung der Bestimmungen über das Schornstein- 'cgerwesen, über die Verwertung der Tier kadaver sowie über die Fleischbeschau. Ferner werden ein neuer Ortsgesetzcntwurf zum Schutze des Altmarftes und weitere Bebauungspläne mit den zugehörigen ortsgesetzlichen Bestimmun gen zu beraten sein. Wichtige Aenderungen erfordert das laufende Jahr auf dem Gebiete des Gemeindesleuerwcsens. Dabei handelt eS sich allerdings weniger um die Einführung neuer oder die Erhöhung bestehender Steuern, sondern vielmehr darum, das Grundsteuer- spstem den neuen landesgesetzlichen Vorschriften anzupassen. Gleichzeitig ist durch die Politisle Gemeinde das schul' und Kirchensteuerwesen neu zu regeln. Im Interesse der geeinten Städ e würde es sein, wenn sich dabei die bisherige gemeinsame gleichmäßige Erhebung der Kirchcuanlagen für die Zu'unst ortsgesetzlich sichern ließe- An größeren Ticf- bauneuherstellungcn werden nach dem Haus- hakipkaue die Pflasterung der Antonstraße, die Beschleusung der Wiesenstraßc und neben ver schiedenen wichtigeren Stra enschüttungen der Umbau der Marktsleigbrücke auszuführen sein. Ebenso wird die Kläranlage und mit ihr das alte Proje't der Flmschkeusc, sowie die Fort führung der elektrischen Bahn von Gersdorf nach Lugau und durch Oberlungwitz nach Wüstenbrand, der weitere Ausbau der elektri schen Abteilung und vielleicht auch eine Vor lage ü er die Pflasterung des Altstädwr Mark tes, eine Zentralheizung im Rathause und die ävrdernng von KleinwohnungsbaM die städtischen Kollegien zu beschäftigen haben. Das Hauptinteresse wird aber im neuen Jahre, nachdem der Rathauserweiterungsbau durch die Einziehung der Ratskellerwirtscha t bis aus weiteres vertagt worden ist, der bereits er- wuhnte Altstädter Schulerweiterungsban sowie ein umfänglicher Erweiterungsbau der Gas anstalt in Anspruch nehmen, für den bereits di« Anstaltsverwaltung eine Planung ausge- arteitet, und dem Rate unterbreitet hat. — Meine Herren! Lassen Sie uns mit freu digem Herzen und mit Selbstvertrauen an all die gestellten Aufgaben- herantreten! Di« Herren Stützner, Nobis, Krumbiegel. Terl, Anke und Meier IM das Vertrauen der Bürgerschaft erneut in das Stadtverordnetvn- kollegium berufen und damit diesem erprobte und bewährte Mitarbeiter wiedergegebeu. Die Herren Terpe, Lange, Fankhänel und Lavritz haben bisher dem kommunalen Verwaltungs leben ferngestan-den. Ich heiße die wieder- und neugewählten Herren Stadtverordneten herzlich willkommen und Hosse zuversichtlich aus Ihre tatkräftige Mithilfe und Unterstützung bei Erfüllung unserer dem Wohle der Stadt gel lenden gemeinsamen Aufgaben. Verfolgen Sie - ei allen Ihren Worten und Handlungen in diesem Saal und auch außerhalb derselben ein Ziel, das Sie in Ihrem Bürgergelöbnis ver- Ipr-ocken: Der Stadt Bestes nach Kräften für dern zu wollen-! Sicherlich wird man ü er die Mistet und Wege, wie dies geschehen kann, vecschiedener Meinung sein können, a er dcr AnStausch darüber möck e niemals, wie es sich ür enisle und gereiste Männer ziemt, den Boden der Sachlichkeit verlassen und stets alles Persönliche, was den anders Denkenden ver stimmen muß, auS'chalen. Nur dann wird dem Einzelnen in seinem ö'sentlichen Amte kreude und Befriedigung werden und sein Bemü en und seine Arbeit von Erfolg gekröm sein. Mil diesen Wünschen weise ich hiermit die wiedergewählten und nengewählten Herren in ihr Anil ein. Gottes Segen aber sei auch im neuen Ja re mit unserer Stadt und der gesamten Bürgerschaft! 2. Wahl des GZamtpvrftaudes für das Kollegium. Entsprechend der Ge'chästsordnung hat der lebens lteste Stadtverordnete den prooi orischcn Vorsitz zu übernehmen. Es würde dies Herr Stadtv. Bohne sein, der jedoch gebeien hat, ihn hiervon zu entbinden. Es übernimmt so daun, nachdem der Herr Ratsvorsitzende einige gesetzt ick e Erläuterungen für die Wahl geg-e eu k:cn, Herr S.adtv Held den Vorsitz, als zweitälteslcs Mug ied des Kollegiums. Herr Stadto. Wächter empfiehlt den isherigen Vorsitzenden, mit dessen Amtsfüh rung man- vollauf zufrieden gewesen sei, wir der zu wählen. Die Abst.mmung erfolgt durch Slimmzelte!, wobei auf Herrn Lohse 20 Stim men cnt'aüen; ein Zeile" ist unbeschric en lind einer tautet auf Herrn Stützner. Herr Stadiv. Lohse nimmt die Wahl bau end an lind verspricht, die Geschäfte wie der so zu führen zu versuchen, wie bisher und verweist im übrigen au' das im Vorjahre bei oft er Gelegenheit ausgeführte. Das Jahr 191! werde das Kollegium vor große Auf- ga cn stellen, wofür er um allseitige tat-rüs tige Unterstützung bitte, auch der Herren vom Ra'e. AIS Stadtverordnetenvorsteher bitte' Redner sodann um weitere Vorschläge. Herr Stadtv. Ebersbach schlägt Herrn Krum iegel vor, der sich in diesem Amie auch schon einmal bewährt habe. Die Wahl ergab 20 stimmen für Herrn Krum'iegel, eine siir Herrn Ebersbach und einen unbeschriebenen Stimmzettr'. Herr Stadtv. K r u mbiegel nal m die Wa l zum stellvertretenden Vor- siv-euden dankend an. Herr Stadtv. S t ii tz n e r schlägt sodann als 1. Scbrgüsnlrer Herrn Martin Gru er vor, während Herr Stadtv. Grießb a ch als 2 Schriftführer Herrn Eichler empfiehlt. In Städten, >vo die Gemeindevertretung auf Grund eines Kcaftenwahlrechts gewähft werde, icke mau zumeist auch >eue Toleranz, Angehörige aller Klassen in das Präsidium zn wählen. Er appelliere deSlalb an den Gerechtigkeitssinn des Kollegiums und um Berücksichtigung des Wa lvorschlages, zumal inan ja auch durch die voran gegangenen Abstimmungen gezeigt labe, daß man die Vorschläge von anderer Seite respeltier«. — Herr Stadtv. Ebers- b a ch tritt dem entgegen, keinesfalls d rsc man den Parteistandpuntl bezw. den Uaffenstandpnuft so i^ den Vordergrund schie en, Ivie dies von Herrn Grieß ach und sei nen Freunden geschehe. Seines Erachtens komme es vor allem darauf au, Herren zu wählen, deren ganzes Sein fest mit der St'dt verknüpft sei, die schon durch ihre Vergangcn- ieit den Nachweis liefern- daß sie die Bedürf nisse der Gemeinde kennen und von weitaus- schavenden Gesichlspuuften betrachten. In Herrn Gruber, dessen Pater schon in diesem Sinne gemeinnützig wirkte, er.licke er einen geeigneten Vertreter dieses Amtes. — Herr Stadtv. Grießbach schlägt sodann als ersten Schriftführer Herrn Lehrer Fauchäuel vor. Die Abstimmung ergab 13 Stimmen ftr Herrn Gruber, 8 für Herrn Fankhänel und einen unbeschriebenen Stimmzettel. Herr Stadtv. Gruber nahm die Wahl dankend an. Zur Wahl des 2. Schriftführers empfahl Herr Stadtv. Ebersbach die Wieder ival,l des Herrn Hel-d. Bei der Abstimmung lauteken 12 Stimmzettel auf Herrn Held und 9 auf Herrn Eichler, während einer unbe schrieben war. Herr Stadtv. Held dankte 1 r die Wiederwahl, die er annabm. 3 Wahl des Rechts- und verfassungsausschnsscS. Da von den bisherigen Mitgliedern, den Herren Lo-Hse, Anke, Stützner, Ebersbach, Eich ler und Wächter niemand ausgeschieden ist, er olgte einstimmige Wiederwahl. Nach Be kanntgabe einer Einladung und Festsetzung der nächsten Donnerstag stattfindenden Sitzung er- chlgte Schluß der Versammlung. Deutscher Reichstag. , 192. Sitzung vom 16. Januar. Auf der Tagesordnung stehen zunächst Heine Anfragen. Generalmajor Wild von Ho- h e n oorn erwidert auf, die Frage des Aüg. Hof richter (Soz.), ob dem Reichskanzler be kannt sei, daß dem Walter Stoecker in Köln die Berechtigung zum einjährigen Dienst we gen sozialdemokratischer Betätigung entzogen sei, die Angelegenheit unterliegt noch der Prü fung im Verwaltungsweg«. Die Beantwor tung der Anfrage kann daher zurzeit nicht er- -olgen. Auf Anfrage des Abg. T rendel (Ztr ), ob tatsächlich große Mengen Futtergerste aus dem Auslande von den äußeren Zollbehörden nn Herbst 1913 als Malzgerste abgefertigt worden seien, antwortet ein Regierungsvertre- ler, der Regierung ist von Umgehungen der Zollvorschriften nichts bekannt und es ist nicht anzune men, daß solche Ilmgehungen vorge kommen sind. Es folgt der schleunige Antrag Schifter inalüft Arendt (Rpt.), Spahn (Ztr.), Graf Weßarp (konß), den Reichskanzler zu ersuchen, die Frist zur Abgabe der Bermögensertlarung zum We rbeilrag bis Ende Februar hinauS- zuschiebeu und rechtzeitig vor Ablauf der Frist zu den in der Oesfentlichkeil geltend g-cmach ten Ziveifels ragen über den Inhalt des Ge- etzes und der Aussährungsbeslimmungen durch Mitteilung an den Reichstag Stellung zu nehmen. Abg. E rzberger (Ztr.): Nach den Be stimmungen des Bundesrats Haien die Ein zelstaaten nur das Recht, die Frist zur Ab gabe der Vermögenserklärung bis Ende Ja nnar zu erstrecken. Es ist dankenswert, daß f-reußen diese Fristverlängerung gewährte. In weiten .Kreisen des Volkes wünscht man aber eine Verlängerung aus einen noch späteren Termin, bis Ende Februar. Dieser Wunsch ist mn so me r begründet, als namentlich die bftick äs sleute berechtigt sind, ihre Vermögens- er lärmig nach der Bilanz des letzten Jahres abzugeben, außerdem herrscht über viele Punkte Unklarheit, Ivie die mehr als neun Millionen Anfragen an die zuständigen Behörden erwei sen. Die Fragen können nicht alle bis Ende Januar beantwortet werden. Daler ist die Fristverlängerung für das ganze Reich gebo ten. Das Reich verliert dadurch nichts und de i Leuten, bei denen die Begeisterung jetzt, da es zum Zahlen kommt, merklich aügeflaut ist, soltie man es gemütlicher machen. Die Zabl der Un.'larl eilen ist Legion. Vor allem herrschen Zweckel, wie der Ertrag-swert der einzelnen Grundstücke zu ermitteln ist. Da werden schließlich wohl die Gerichte entschei den müssen. Wenn man ein Gesetz schafft, will man auch, daß seine Bestimmungen ver n niftig sind. (Heiterkeit.) Der Generalpardon ist teilweise so cm gefaßt worden, daß jemand, der seine Steuererklärung berichtigt, wohl von der Nachzahlung der Strafe für frühere Jahre, nick t a'er auch für 1913 frei wird. Ter Gene raftwrdon schließt sedoch die ganzen vier Jahre in fich. Wir wünschen eine möglichst entgegen kommende Er'lärnng zur Bern'igung der Bei- lra zSpflicbtigen. Heberraschen können die vie len auftanchenden Zweifel nicht, wenn so dic Gencralinvemur deS ganzen Volkes vollzogen wird, da im Bundesrat keine Einstimmigkeit der Meinungen herrschte. Der Reichstag will keine unnötigen Scherereien und Plackereien, kein unnötiges Eindringen in die Privatver- l "l.nisse. Das Opftrsahr 1913 soll 1914 niclft in fein Gegenteil Umschlagen. (Beif-all.) Reichs'cbatzsekret-ür K ühn : Ohne dcn Bun desrat kann ich zu dem vorliegenden Antrag nick t Stellung nehmen, noch viel weniger zu den Aeußerungen im Laufe der heutigen De batte. Ich kann n-ur nach den bisherigen Ver handlungen im Bundesrat über dessen Ans ührnngsbeslimmn-ngcn zn dem Gesetz Mittei lung machen. Bei Festsetzung der Frist für die Abgabe der Steuererklärungen waren die Interessen des Reiches und die der Einzel staatcn zu berücksichtigen. Das Reich wünscht, daß die Zahlung- der ersten Rate des Wehr- ' eitrags nicht allzu weit hinausgeschoben wird, da es bedenklich ist, auf lange Zeit mit Hun derten von Millionen von Schatzanweisungen zu operieren. Es ist nicht nur ein finanziel ler, sondern auch ein wirtschaftlicher Nachteil so groß« Beträge den vorhandenen Beständen der Reichsk-asse zu- entziehen. Sodann lieg' dem.Reiche daran, zu einem gewissen Zeit punkt zu- erfahren, wie hoch ungefähr das Gesamtcrträgnis des Wchrbeitrages sei. Die Festsetznngsbescheide über die Steuern werden ietzt vielleicht erst im Mai oder im Juni er lassen werden können. Gilt das Gleiche für den Wehrbeitrag, so können wir auf die ersten Eingänge erst Ende des zweiten Viertens des laufenden Jahres rechnen. Wir können daun Ho fen, daß im Jahre 1914 sich ein Heberblick geben läßt. Dann können wir das Erträgnis des Wehrbeitrages noch bei der Aufstellung des Etats für 1915 verwerten. Es wäre ge radezu unerträglich, wenn wir den Etat für 1915 auf-stellen müßten, ohne eine genaue Grundlage zu haben, was für den Wehrbei trag herauskomnit. Der Schwerpunkt Hinsicht lich der Verlängerung der Frist liegt beim Grundbesitz. Für eine Reih« von Bundesstaa ten ist es eine Lebensfrage, o-b die Veranla gung zum Wehr-beitrag gleichzeitig mit der Veranlagung über das Vermögen erfolgt.
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