Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.01.1914

• Erscheinungsdatum: 1914-01-18
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: SLUB Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Urheberrechtsschutz 1.0
• Nutzungshinweis: Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401181
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140118
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140118
• Sammlungen: LDP: Zeitungen
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: Zeitungen
• Bemerkung: Fehlende Seiten in der Vorlage.
• Strukturtyp: Ausgabe

Sächsischer Landtag, zweite K«««cr. 26. Sitzung vom 16. Januar. Am RegierungStische Minister von Seydewitz und Kommissare. Das Haus ist mäßig besetzt. Präsident Dr. Bogel eröffnet die Sitzung und gibt den Arbeitsplan der kommenden Woche be kannt. Abg. Glei-berg (natl.) begründet den Antrag auf Fristverlängerung sür die Abgabe von Er klärungen zum Wetzrbettrage. Er führt dazu aus: Die Vermögenserklärung soll nach dem Stande vom 31. Dezember 1913 erfolgen. Bei großen Betrieben ist es ganz unmöglich, inner halb eines Monats die geforderten Angaben sorgfältig zu machen Die schwierige und lang wierige Arbeit, die die Erklärung erfordert, und die scharfen Strafen auf unrichtige Angaben lassen den Wunsch nach Verlängerung der Frist als durchaus berechtigt erscheinen. Redner beantragt, die Frist bis 28. Februar zu verlängern. Die Regierung möchte beim Bundesrate nach dieser Richtung hin wirken. (Beifall.) Finanzminister von Seydewitz: Die Regie rung war bei der Fristbestimmung an reichsge setzliche Bestimmungen gebunden. Sie hat die zulässig längste Frist gewährt, die auch für die Mehrzahl der Beitragspflichtigen ausreicht. In besonderen Fällen darf die Behörde von Fall zu Fall die Frist verlängern. Von dieser Mög lichkeit wird in allen dringenden Fällen Gebrauch gemacht werden. Weiteres Entgegenkommendem Anträge gegenüber sei der Regierung leider nicht möglich. Abg. Dr. Schanz (kons.): Wir stehen dem Anträge symphatisch gegenüber und ersuchen die Regierung, wenn irgend möglich, eine Fristver längerung zu veranlassen. Abg. Krähdors (soz.): Der Wehrbeitrag war nur eine Blutprobe, kein Aderlaß, der sich in Zukunft zur Deckung der Militärkosten und der Reichsschulden recht ost wiederholen muß. Red ner greift sodann die bürgerlichen Parteien cn, und bezichtigt das Bürgertum wiederholt der Steuerdrückebergerei. Es entsteht eine heftige Auseinandersetzung zwischen Sozialdemokraten und Bürgerlichen, an der von bürgerlicher Seite die Avgg. Schiebel (natl.), Kuntze (natl.), Hettner (natl.), Opitz (kons.) und Dr. Schanz (kons.) und von soziulvemokratischer Seite die Abgg. Frätz- dors, Aleitzner und Sindermann leilueymeu. Der Antrag Gleisberg wird einstimmig ange nommen. LZertlicheS «nL» Teichfisches. * — Witter ungsaussicht ft:r Sonntag, den 18. Januar: Wärmer, Neigung zu Schneefall. * — Die n ä ch st e BczirtSauS - schuß - Sitz u n g finde, am Montag, den 19. Januar, mittags 12 Uhr im SitzungS- saa'.e der Königlichen AmtShauplinannjchaft Glauchau statt. Tie Tagesordnung weist u. a. folgende Punttc aus: Vorschlag zweier Sach verständigen zur Ermittelung der Mündel- ücherlcit von Hypotheken rc. an landwirt- schaitichen Grundstücken beim Königlichen Anusgerichte Hohenstein-Ernstthal an Stelle des verstorbenen GuteveNhers Parthum Lan genberg und des verstorbenen Wirtschafls e- sitzers ^chubert-Hermsdorf. Kurveihilfen für Krüppelkinder. 1. Nachtrag zu den Satzungen, betreuend die Pensionsberechtigung der be- rn sinäßigen Beamten des Bezirk-wert andes Glauchau. Ortsgesetz, die UmgehungSenischä- digung der Hebammen im Hebammenbezivle der Gemeinden Callenberg mit Gutsbezirk und Neichenbach betreffend. Gesuch der Berta Eckert in Kuhfchnappel um Erlaubnis zur Ausübung der Schank-, Beherbergungs- und Ausspannungs-Realgerechtigkeit, sowie zum regulativmäßigen Tanzhal.en im Bad Hohen stein (Uebertragung). Gesuch der Grundstücks- und Materialwarengeschästsbesitzerin Anna Marie verw. Zauner geb. Göpel in Gersdorf uni Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee und alkohol reien Getränken im Gru-ndstücke Orts- listen-Nr. 1B für Gersdorf (Uebertragung). Errichtung einer Kleinviehschlächtereianlage durch Franz Müller-Gersdorf, Ortslisten-Nr. 63C. Gesuch des Maurers Albin Max Par- tbum Abtrennung von Blatt 179 des Grund buchs sür Callenberg. Gesuch des Schuh machers Louis Eduard Tuchscherer Abtren nung vom Grundstücke Blatt 145 des Grund buchs fpr Bernsdorf. * — Strom Unterbrechung beim Elektrizitätswerk. Wegen dringen der und größerer Arbeiten im Stromgebiet muß am niorgigen Sonntag vormittags von 9 Uhr bis nachmittags 2 Uhr die Stromliefe, rung in Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Lichtenstein, St. Egidien, Langenberg, Falken, Langen chursdorf, Reichenbach, Grumbach, Lobsdorf, Tirfchheim und Kuhfchnappel unterbrochen werden. * — Vortrag. Die Ortsgruppe Chem nitz des Verbandes Sächsischer Industrieller veranstaltet am Freitag, den 23. Januar, abends 6 Uhr iin Saale des Kaufmännischen Vereinshauses in Chemnitz eine Versammlung, in welcher Herr Finanzrat Dr. Mobrmanw Dresden über das Thema: „Der Wehrbeitrag und seine Veranlagung" sprechen wird. Zu dem Vortrage sind außer den Chemnitzer In dustriellen auch die Industriellen der näheren und weiteren Umgebung von Chemnitz einge laden. Nach dein Vorträge findet Diskussion statt, in welcher Gelegenheit gegeben ist, etwa bestehende Zweifel über einzelne Bestimmun gen des Gesetzes durch Anfragen zu beheben. — Ein gleicher Vortrag wird bekanntlich Mon tag nachmittag 2 Uhr iin Saale des Hotels , „Drei Schwanen" in Hohenstein-Ernstthal ver anstaltet. * — Staatliche Kohlenlager ank ä u> f e. Die sächsische Staatsregierung ist mit den Grundstücksbesitzern der aktenbur- gischen Flur Serbitz in Unterhandlung geche- ten, um das dortige große unterirdische Koh lenlager käuflich zu erwerben. Nach längeren Verhandlungen ist man dem Abschlusse des Kaufvertrages ziemlich nahe gekommen, so daß schon in nächster Zeit sämtliche Serbitzer Koh lenfelder in den Besitz des sächsischen Staates übergegangen sein dürsten. * — Die Petition betreffend Erbau ung der Bahnstrecke Zwickau—Reinsdorf—Wil denfels soll nach dem Anträge der Finanz deputation B der Zweiten Kammer aus sich beruhen bleiben. * — Was bei Schleuderpreisen herauskommt! Der Konkurs der alten Buchdruckereifinna L. Keseberg in Hofgeis mar erregt beträchtliches Aufsehen, da die Ver bindlichkeiten über 600 000 Mark betragen sollen. Das „Koburg-er Tageblatt" schreibt zu diesem Konkurs: Gleich der Wiedemannschen Hosbnchdruckerei in Saalfeld, die bekanntlich mit ihren billigen Preisen in ganz Thüringen und darüber hinaus dem Buchdruckgewerbe Schmuskonlurrenz gemacht l/at, ist jetzt ein gleiches Unternehmen, und zwar die Buch druckerei von L. Keseberg in Hofgeismar, in Konkurs geraten. Auch diese, die seil 50 Jahren als Großbetrieb ihre Polypenarme über ganz Deutschland ansstreckte, und zu Schnnd- preisen Drucksachen lieferte, um Geschäfte zu machen, bat nun ihr Schicksal erreicht. Sie hinterläßt große Verbindlichkeiten lind Leid tragende, zu denen in erster Linie die Pa pierfabrikanten und Schriftgießereien zählen dürsten. * — Ein Heilmittel gegenVer- l> rennunge n. Als ein vortreff iches Heil mittel gegen Verbrennungen wird in der „Münchner Medizinischen Wochenschrift" von Dr. Bamberger (Kissingen) die gewöhnliche Soda empfohlen, wie sie in jedem Haushalt vorhanden ist. Die Anwendungsweffe ist sehr einfach: man nimmt einen Kristall Soda taucht ihn in Wasser und bestreicht die ver brannte Stelle einigemal. Die Wirkung iß jrappicrend, der Schmerz, hört nach kürzester Zeit, oft momentan auf. Gelegenheit, sie zu prüfen, batte Dr. Bamberger nur nach Ver brennungen ersten Grades. Bei Verbrennungen zweiten und dritten Grades empstehlt er, Kompressen mit zehnprozentiger Sodalösung anzulegen; auch als Zusatz zum permanenten Wasserbade wäre sie zu versuchen. Rechtze tig das beißt sofort angewandt, scheint die Soda sogar die Blasenbildung zu verbäten; in einem Falle wenigstens blieb die mit Sicher- beit erwartete Blase nach Verbrühung der Hand mit heißem, eben vom Herde wegge nvmmenem Fette aus. Wie diese Wirkling der Soda zußandekommt, vermag Dr. Bam bergcr ebenso wenig anzugeben wie den Na men des Autors, der sie zuerst empfohlen hat; der genannte Arzt kennt das Mittel vom Hö rensagen. * — Geldmarkt. Die Zeichnung aus die neue stprozentige Anleihe der Stadt Offew -ach a. M. findet am Dienstag, den 20. d. Mts., zum Kurst von 93^ Prozent spesenfrei statt. Die Anleihe, welche im ganzen Deutschen Reiche mündelsieher ist, wird zum Handel und zur Notiz an den Börsen von Berlin und Frankfurt a. M. eingeführt werden. Die Stücke lanten auf 5000, 2000, 1000, 500 und 200 Mar . Anmeldungen (auch schriftlich oder telc phonisch) nimmt das Banthaus Bayer L Heinze, Chemnitz, Innere Johannisstraße 3 und 5 spesen- und provisionsstei entgegen. * — „A uS dä m m e r n d e n N ä ch - t e n." Es wird unsere Leser gewiß interessie ren, zu erfahren, daß der mit so großem Bei fall in unstrer Zeitung zum Abdruck gebrachte Roman „Aus dämmernden Nächten" von A n n y-W o t he jetzt auch in einer sehr wo I- feilen Buchausgabe zu haben ist (Enßlins Mark-Bände 29, 320 Seiten in Leinenband, 1 Mark, Eußlin Laiblin in Reutlmgen). Tas Blich ist durch alle Buchhandlungen er hältlich. * -Hohenstein-Ernstthal, 17. Jan. Dem seil Oktober 1883 für die Firma Emil Hei del hier arbeitenden Webermeister Herrn Fried rich Angust Otto, Silbergäßchen 6 wohn haft, wurde heute durch Herrn Bürgermeister Dr. Patz das städtifcheEhrendiplom für Treue in der Arbeit unter entsprechen den Glückwünschen in der Wohnung überreicht. — Dem feierstchen Akte wohnte in Vertretung der Firma Emil Heidel Herr Arthur Heidel jun. bei. — Das Ottosche Ehepaar feiert heust bekanntlich die goldene Hochzeit. * — Ein Sinfonie-Konzert mit anschließendem Ball veranstaltet am Montag die priv. Schützenkompagnie Nenstad im Neu städter Schützcnhaus. Die Kompagnie hat hierzu die Oelsnitzer Berg'apelle gewonnen, die unter der Leitung ihres Musikdirektors Her mann Seifert ein auserwählsts Programm zu Gehör bringen wird. Die Vortragsfolge ent hält die Symphonie Nr. 39 Es-dur Adagio, Allegro Andante-Menuetto-Finale, Allegro von Woltzang Amadeus Mozart, die Fest-Ouver- ture „Friedensfeier" von Karl Reinecke, Sieg frieds Rheinfahrt aus „Götterdämmerung" von Magner, sowie ans der Peer Gynt-Suite I für großes Orchester: a) Morgenstimmung; b) Ases Tod; c) Anitrus Tanz; d) In der Halle des Bergkönigs von Grieg. Dem Konzert schließt sich ein Ball an. * — A u s w e ch s e l n der Z ä h l e r. I Durch Inkrafttreten des von der Stadt mit I dem Elektrizitätswerk abgeschlossenen Vertra ges über die vom Juni d. I. aL eintretende Lieferung elektrischer Arbeit durch Vermittlung der Stadt wird die Auswechslung der elektri schen Zähler bedingt. Es werden zurzeit die dem Elektrizitätswerk gehörigen Zähler gegen solche ausgewechselt, die das Eigentumsschild der Stadt Ho eusteiu-Ernftthal tragen. Das Elektrizitätswerk ist hierbei bemüht, nach Mög lichkeit Betriebsstörungen zu vermeiden. — r. Zur Feier des Geburts tages S r. Mas. des Kaisers veran stallet der hiesige Ausschuß für vaterländische Feste am Dienstag, den 27. Januar, im Saale des Neustädter Schützenhauses einen seiner gern besuchten Kommerse. Die städtische Ka pelle, die Turner und die Sänger werden für genügende Unterhaltung sorgen. Auch Vor sührungen von Lichtbildern und Farbenphoto graphien, allgemeine Gesänge und Ansprachen werden zur Verschönerung und Bereiclwrung des Tages beitragen, weshalb die Besucher, die an solche Stunden, in denen Deutschtum und nationaler Sinn gepflegt und gefeiert werden, immer gern znrückdenstn, sicher wie der vollbefriedigt sein werden. * - Die st ä d t i s ch e Eisbahn, die bekanntlich ans der Wiese an der Schön burgstraße errichtet werden soll, hat noch nickst in Betrieb genommen werden können, weil die Wiese sich als bedeutend durchlässiger, als an genommen wurde, gezeigt hat. Wieder ölte Wasserzuleitungen blieben ohne Ergebnis. * - Unfall. Einen Knochenbruch trug iwvlge der Glätte eine in der Aktienßraße wohnhafte Frau davon, die in der Chemnitzer Straße zum Stürzen kam. - Ständiges Asche streuen auf Fußwegen und Plätzen ist infolge der überall eingctrelenen Glätte sehr ange bracht. * — Unfall. Bei der Arbeit stürzte der Maurer Max O. von hier in einem Be triebe der Altstadt so unglücklich hin, daß er wahrscheinlich einen Handgelenkbruch davongc- tragen haben dürste. * — L p e i s e n z e t t e l der Schul- k ü ch e sür die kommende Woche: Montag: Gowasch; Dienstag: Rindfleisch und Nudeln; Mittwoch: HejenUöße; Donnerstag: Wiegebra len und Linsen; Donnerstag abend: Rind fleisch und Wickelklöße und Sonnabend: Sauer braten und Klöße von rohen Kartoffeln. Sauerbraten muß Donnerstag früh bestellt werden. w. Der Verein ehemaliger Ho h e n st e i n - E r n st t h a l e r inLimb a ch kielt gestern abend im Vereinslo'al „Palm galten" in Limbach ein Christbaumvergnügen ach an dem auch die Waldenburger Lands- mannscha t und die Riege „Gut Muths" des Turnvereins teilnahm. Die Veranstattung der durch eine Wertpateiversteigerung lebhafte Sttu-mung innemohnte, verlief sehr harmonisch lind gar oftmals wurde der alten Heimat gedacht. m. Oberlungwitz, I7. Jan. Der Turn o.rein I veranstaltet am 22. Februar im Sache des Postgastlauses ein Saalfest, zu dem Vor" lerei nugen schon jetzt getroffen werden. l. Oberlungwitz, 17. Jan. Der Verein „Oasino" hält sein- aus Konzert, Lasel und Ball restchendes Stiftungsfest am 29. Januar im PostgastlauS ab, während der Landwirt schaftliche Verein sein Stiftungsfest kommenden Donnerstag ün gleichen Lo al feiert. l. Oberlungwitz, 17. Jan. Bei der ab gehaltenen Treibjagd wurden im 1. Jagdbe zirk 90 und im 2. Jagdbezir' 85 Hasen zur .'trecke gebracht. h Gersdorf, 17. Jan. Vor 20 Jahren wurde in unserer Gemeinde die erste Hiffs- geistlichenstelle begründet, d e dem damaligen Pastor Glänzel libertragen wurde. In diesem Jahre (1894) wurde das Gemeindeamt ge weihc und die Gersdorfer Sparkasse eröffnet. t. GerSdorf, 17. Jan. Herr Lehrer Saupe von hier, der zuletzt in Hartenstein am tierte, wurde als ständiger Lehrer und Orga nist nach Oschatz gewählt. — Gersdorf, 17. Jan. Die Hausge- werbetreilenden und Arbeitgeber seien auch an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß die Anmeldungen zur Allgemeinen Ortskran kenkasse in der hiesigen Meldestelle bis zum 20. d. M. zu erfolgen laben. Bekanntlich sind auch die Heimarbeiter, lost Strumpfwirker w., anmeldepflichtig. h. GerSdorf, 17. Jan. Die 15>ährige Tockstr des Berginvaliden E. stürzte gestern infolge der Glätte oberhalb der Bcncdixstraße nnd zog sich nich unerhebliche Verletzungen zu. - Den Hausbesitzern bezw. -Verwastern sei das Streuen der Fußwege in Erinnerung gel rächt. )( Falten, 17. Jan. Der hiesige Turn verein veranstaltet heule abend im Weißleder- lchen Gasthof ein Kränzchen. Morgen findet im Vereinslokal Postrestauration eine Ver sammlung statt, in der über die 50-Jahrfeier des Vereins und die vorbereitenden Arbeiten zur Turnhallenweihe beraten werden soll. v. Bernsdorf, 17. Jan. Am morgigen Sonn tag vormittag wird der Transformator im unte ren Ortsteil (nahe dem Bergmannschen Hause) wieder eingebaut, der am 14 Dezember durch Blitzschlag zerstört wurde. Die Klagen über schlechte Spannung im unteren Ortsteil dürften dadurch behoben werden. » Erlbach-Kirchberg, 17 Jan. Für Ein wohner von hier, Ursprung und Seifersdorfver anstaltet das Kgl. Amtsgericht Stollberg am 26. d. Mts. im „Jägerhaus" zu Lugau einen Gerichtstag. x. Mittelbach, 17. Jan. Die Geflügelcholera, die in der Vorwoche hier auftrat, gilt als er loschen. — Der Fußballklub „Sturm" veranstaltet heute abend ein Christbaumvergnügen. * Mülsen St. NiclaS, 16. Jan. Als sich die Familie eines hiesigen Einwohners abenvs zur Ruhe begab, war die Frau, in den 20er Jahren stehend, noch allein in der Stube beschäftigt. Am Morgen wurde dieselbe tot auf dem Sofa liegend aufgcfunden. Der Arzt stellte Herzschlag fest. Vier kleine Kinder trauern um die Mutter. * Mülsen St. Jacob, 16. Jan. Die Zunge angesroren ist einem Knaben, der auf dem Schul wege eine Eisenstange eines Geländers angeleckt hatte. Mit verletzter Zunge mußte der Kleine den Heimweg antreten. — Leider machen sich recht häufig Erwachsene den „Scherz", Kinder zu diesem Versuch aufzuforderu. Sie vergessen aber, daß sie hier gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden können. * Rabenstein, 16. Jan. Das vom Bezirk der AmtShauptmannschaft Cyemnitz auf hiesiger Flur errichtete neue Bezirkskrankenhaus hat andauernd einen so starken Zuspruch, daß die vorgesehene Zahl von Betten bei weitem nicht ausretcht. Die Einbringung von Kranken ist in der letzten Zeit so zahlreich gewesen, daß das Pflegepersonal die eigenen Betten hergeben und in geliehenen Feldbetten schlafen mußte. Um diesem Zustande abzuhelfen, beschloß der Bezirksausschuß die Ausstellung von weiteren zwanzig Betten. * Rottluff, 16. Jan. Am Freitag früh wurde auf der Waldenburger Straße am Deichdamm ein 52jährigcr, arbeitsloser landwirtschaftlicher Arbeiter halb erfroren aufgefnnden. Er wurde in ein nahe gelegenes Restaurant gebracht und sodann deni Bezirkskrankenhans Rabenstein über wiesen. * Gornau, 17. Jan Vergangene Nacht gegen 2 Uhr brach in dem Grundstück der Ziegelei von Winkler L- Schaarschmidt Feuer aus Das Wohngebäude brannte zum Teil nieder. * Freiberg, 17. Jan. Gestern früh 3 Uhr brannte die an dem unteren Kreuztcich gelegene Kreuzmühle vollständig nieder. * Tharandt, 16. Jan Gestern vormittag verunglückte in der Nahe von Edle Krone der Bahnarbeiter Hermann Richter auS Höckendorf. Als er vermutlich einem Güterzuge auswrichcn wollte, wurde er von dem im selben Augenblick hcranbrausenden Schnellzuge 119 erfaßt und ge tötet. Richter war 52 Jahre alt. ' Leipzig, 16. Jan. Gestern nachmittag er eignete sich auf der Berliner Slraße ein schweres Unglück, das leider ein Menschenleben kostete und zwei andere gefährdete. Aas bisher noch nicht ermittelter Ursache gingen die beiden Pferde des Geschästswagens der Vutterfirma Braun plötzlich durch. Der Katscher wurde oom Bock geschlendert und erlitt schwere Verletzungen, die seine Aufnahme im Krankenhaus notwendig machten. Ein Schienen- reiniger der Großen Leipziger Straßenbahn wurde von dem dahinrasenden Geschirr angefahren und gegen ein Haus geschleudert. Die innerlichen Verletzungen, die er dabei erlitt, waren so schwer, daß er auf dem Transport nach dem Kranken haus verstarb. Ein dritter Straßenpassant, der das Geschirr anfzuhalten versuchte, wurde eben falls schwer verletzt. Aach mehrere Schaufenstrr sind durch das Geschirr demoliert worden. * Zwickau, 16. Jan. In einem Schachte des Zwickauer Reviers stürzte der Häuer Nehring über ein Gleis so unglücklich, daß er einen schwe ren Rippenbruch erlitt. Ec fand Aufnahme im Kgl. Krankenstifl. * Attuabcrg, 16. Jan. Das Thema der Ver einigung der Gemeinden Annaberg und Buch holz ist gegenwärtig wieder Gegenstand von Verhandlungen zwischen verschiedenen Korpora tionen beider Städte. * Auerbach r. V., 16. Jan. Erfroren aufgc funden wurde der in den 50er Jahren stehende, von seiner Frau getrennt lebende Gelegenheits arbeiter Rudolf Dörfler, der sich aus dem Krankenhaus, in welchem er wegen eines Ohren leidens uittergebracht worden war, entfernt hatte. * Oelömtz i. P., 16. Jan. Angdsä osstn wurde in Arnvlosgrün die Ehefrau eines Guis- bksitzcrs, welche in der Dämmerung mit ihrem Ehemann beschäftigt war, die jungen Offtbäume in ihrem Garten durch Umwickeln der Stämme vor Hasenfraß zu schützen. Ein hinzukommender Jäger vermutete in den Leuten Schlingenleger und gab ohne weiteres auf die Frau einen Schrotschuß ab. Die Verletzungen sollen zum Gluck nicht erheblich sein; oie Kgl. Staatsan waltschaft Plauen hat die Untersuchung des Vor kommnisses eingeleilet. * Plauen, 16. Jan. Die in Höhe von 10 OOOMark bewilligten städtischen Unterstützungen für Arbeitslose werden von Sonnabend ab in Wochenraten verteilt Etwa 300 Arbeitslose haben Unterstützung erbeten. * Cunewalde, 16. Jan. In den Teich stürzte sich im Mitteldorfc eine junge Frau, die schon vorher durch ihr unruhiges Wesen ausgefallen war. Hinzueilende Leute kounien die Frau nur als Leiche bergen. In der Toten wurde die 21 Jahre alte, sen etwa 14 Tagen verheiratete Anna Düzing geb. Kutschke aus Hainitz erkannt. Sie sollte am genannten Tage iin Amtsgericht Neu salza wegen einer geringfügigen Sache vernom men werden. Die junge Frau hat sich dies so zu Herzen genommen, daß sie in den Tod ging. Depeschen Berlin. (P r i v. - T e l.) In der heut.- gen Verhandlung des Krupp-Prozesses wurde zuerst der Zeugleutnant Tilian vernommen. Er erklurte, die ihm zur Last gelegten Ver fehlungen lägen 8 Jahre zurück. Er erzählte dann-, wie er mit Brandt bekannt wurde und über seinen Verkehr mit -diesem. Er habe sich dazu verleiten lassen, Brandt Preise der Kon. kurrenz mitzuteilen, aber in einem ganz ge ringen Umfange. Berlin. (P r i v. - T e l.) An der Ecke der Bad- und Grüntalerstraße ereignete sich