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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140127
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-27
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.01.1914
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* N«sch«» i. P., 25. Jan. In großer Auf. regung befindet sich die hiesige Bewohnerschaft. Der Gemeindevorstand Richard Endert ist, wie schon kurz gemeldet, seit dem 15. Januar ver schwunden und hat über 4000 Mark Gemeinde-, Schul-, Jagdgenossenschaftsgelder unterschlagen. Wett höher sind die Beträge, welche EnderS sich aus Privathand, von Freunden und Bekannten, verschaffte und als Reisegeld mitgenommen hat. In einem AbschiedSschreibcn deutete er au, daß er sich das Leben nehmen wolle. Obwohl bis her jede Spur fehlt, glaubt doch niemand mehr, daß Enders sich ein Leid angetan hat. Unter Vorsitz des Amtshauptmanns Dr. Schulze fand eine außerordentliche Sitzung des Gemeinde rates und des Schulvorstandes statt zwecks Be ratung der zu ergreifenden Maßnahmen zur Sicherung der Gemeinde, der Schulgemeinde usw. Enders ist durch die Amtshauptmannschaft Oels- nitz aus dem Amte entfernt. * Plauen, 25. Jan. Die hiesige Bäckerin nung beschloß, an unverschuldet in Not geratene Familien Brot verteilen zu lassen. 400 60-Pfg.- Brote wurden sofort gezeichnet. Die Verteilung soll mit Hilfe des Armenamts vorgenommen werden. * Johanngeorgenstadt, 25. Jan. Der auf dem Forstrevier Hirschenstand aufgefundene Tote wurde als der hier vermißte Invalid Iser fest gestellt. Ein Verbrechen ist ausgeschlossen. Iser hatte sich wahrscheinlich verirrt und ist erfroren. Kleine Chronik. * Die Opfer der letzte» Schneestürme iu Ruhland. Die letzten Schneestürme im Bott nischen Meerbusen haben zahlreiche Menschen leben als Opfer gefordert. In Kronstadt, Ora nienbaum, Peterhof und anderen Küstenstädteu werden zahlreiche Einwohner vermißt, die augen scheinlich während der Stürme erfroren sind. Die Umgebung wird Tag für Tag von Solda ten, die von Hunden begleitet sind, durchsucht, um die Leichen aufzuspüren. An einem einzigen Tage wurden allein 40 Erfrorene aufgefunden. * Opfer des Ei-sportS. Beim Schlittschuh laufen auf der Eider (Holstein) brach der zwölf jährige Mittelschüler Raettke ein ; sein 15jähriger Kamerad fiel bei den Rettungsversuchen ebenfalls ins Wasser. Beide ertranken. — Auf einem Teiche bei Schlichtingsheim in der Nähe von Posen brachen die beiden elf- und dreizehnjäh rigen Söhne des Wasserbautechnikcrs Schulz ein. Beide konnten nur als Leichen geborgen werden. — Beim Schlittschuhlaufen sind bei Elmshorn (Holstein) drei junge Leute, ein Seemann, ein Sekundaner und ein junges Mädchen, umgekom- men. * Schwere Sälte-Schädcn am Rhein. Im Rheinland stieg die Kälte auf 16 Grad Reaumur. Da die Felder ohne Schnee sind, ist die Winter saat vernichtet. Der Rhein führt starkes Treib eis, das die Schiffahrt unmöglich macht. Bei Koblenz mußte die stark gefährdete Schiffsbrücke abgefahren werden. * Die Kälte in Paris. Aus Paris werden viele Todesfälle infolge Erfrierens gemeldet. Diebstähle und Einbrüche nehmen täglich zu. Die Insassen des Santegefängnisses, die ihre Strafzeit abgebüßt haben, weigern sich, das Ge fängnis zu verlassen, und können nur mit Ge walt entfernt werden. Die meisten erklären, daß sie sich sofort ein anderes Vergehen werden zuschulden kommen lassen, nur um so schnell wie möglich in das Gefängnis zurückzukommen. Be sonders bedenklich ist die große Teuerung, die sich im Gemüsehaudel in Paris bemerkbar macht. * Schweres Eisenbahnunglück. In der Nähe von Esch bei Luxemburg stürzte eine entgleiste Lokomotive von eiuer 6 Meter hohen Vcücke herunter und zermalmte einen unter der Brücke beschäftigten Arbeiter. * Ein Wagen mit vier Personen in baS EiS eingebrochcn. Ein mit vier Personen be setzter Wagen brach beim Befahren des Karkel- flusses bei Labiau ein. Alle Insassen fielen ins Wasser. Drei konnten gerettet werden. Der Besitzer SchorieS ist ertrunken. * Schweres Grubenunglück. In Mengede bei Dortmund kamen auf der Zeche „Adolf von Hanemann" die verheirateten Bergleute Krcizan und Samol unter hereinbrechende Gesteinsmassen von großer Mächtigkeit. Beide wurden erschlagen. * Wieher ei» UnterseebootS-Unfall. Als im Hafen von Toulon das französische Unterseeboot „Coulomb" im Begriff war, aufzutauchen, fuhr gerade ein großer Kahn über das Boot hin. Das Unterseeboot erlitt schwere Beschädigungen, blieb jedoch schwimmfähig und konnte selbst das Dock aufsuchen. * Masernepidemie i« einem französischen Regiment. Bei dem 13. Infanterie-Regiment in Nevers brach eine heftige Masernepidemie aus. Vier Mann sind bereits gestorben. Weitere fünfzig Mann liegen schwerkrank darnieder, darunter mehrere hoffnungslos. * Zum Frankfurter Giftmorbprozrtz. Der zum Tode verurteilte Giftmörder Kail Hopf hat bis jetzt nach keine Revision gegen das Todes urteil eingelegt. Die Frist lief am Sonnabend abend ab. * Aus Unvorsichtigkeit den Schulkameraden erstochen. Der Schüler der landwirtschaftlichen Schule in Pfarrkirchen (Niederbayern) Max Engl, der Sohn einer Lehrerswitwe in München, wurde durch die Unvorsichtigkeit eines Mitschülers, der sein Vesperbrot schneiden wollte und dabei mit dem Messer ausglitt, tödlich in das Herz getroffen. * Ueberfall ans einen Arzt in der Heilanstalt. In der Heil- und Pflegeanstalt zu Homburg in der Pfalz war der Anstaltsarzt Dr. Markgraf mit der künstlichen Ernährung eines Kranken beschäftigt. In der Nähe des Arztes befand sich auch der zur Beobachtung eingelieferte Unter- suchungsgefangenc Kellmeier, der sich plötzlich auf den Arzt stürzte und ihm sechs zum Teil gefährliche Messerstiche beibrachie. Zwei Pfleger, die dem Arzte zu Hilfe eilten, erlitten ebenfalls, jedoch unbedeutende Verletzungen. * Ein LicbeSdrama >m Wartesaal. Im Wartesaal in Wolfenbüttel vergiftcren sich gestern morgen der 19jährige Kaufmann Georg Behrens und die 17jährige Elise Haase. Behrens ist wt, das Befinden der Haase ist hoffnungslos. * Todessturz eines englischen Fliegers. Aus London wird gemeldet: Der Flieger Lee Temple ist gestern nachmittag bei Hendon abgestürzt und hat dabei den Tod gefunden. Die Flugmuschinc wurde vollkommen zerstört. ' Eine furchtbare Tat. In Breslau hat in der Nacht zum Sonntag der im ersten Stock eines Hauses der Wcißgerbergasse wohnhafte 48jährige Dachdcckcrmcister Merz sich selbst, seinen 17jäh- rigen Sohn Reinhold, seinen 3jährigen Sohn Paul, seine 14jährige Tochter Mathilde, seine 49 Jahre alte Schwester, verwitwete Frau Herder, die ihm die Wirtschaft führte, und deren 20jährige Nichte, die Näherin Ferenz, durch Lenchigas ver giftet. Merz mar Witwer. Er harte abends dcn Gasautomatcn im Vorraum der Wohnung und die Verbindungstürcn der drei Wohnzimmer gc- öffnct und sich dann schlafen gelegt. Am Sonn tag vormittag entdeckte man die sechs Leichen, deren Tod schon vor fünf bis sechs Stunden cin- getreten war. Das Motiv ist unbekannt. * Hohe Belohnung für Ermittelung eines Körbers. Der Posener Regierungspräsident erhöhte die Belohnung für die Ermittelung des Mörders der bei Schriwm ermorde'cn Ar'.citenn Naskrent von 300 auf 1500 Mark. * Räuber in einer Fubnk. In das Fabrik gebäude der Firma Schiatter in Kettung bei Essen drangen nachts Einbrecher ein, schlugen den Fabrilnachiwächtcr nieder und sperrten ihn in einen Abort ein, bohrten dann einen un Kontor stehenden Geldschrank an und eniwcn- delen daraus 13OM Mmk an barem Gelde. Sie entkamen unerkannt. In dcn frühen Morgen stunden fand man den Nachtwächter bewnßttos und schwerverletzt auf. * Wieder ein Opfer der Fremdenlegion. Der 17jährige Gymnasiast Andrä Mutter m Kufstciu ist seit 6. Januar verschwunden und zum letzten Male auf dem Wege nach Kiefersfelden gesehen worden, von wo er nach München fuhr. Hier scheint ihn ein Werber der Fremdenlegion empfangen zu haben und mit ihm nach Marseille weiter gereist zu sein. Jetzt hat der junge Mann an seine Eltern einen herzzerreißenden Brief ge schrieben, doch die nötigen Schritte zu seiner Aus lieferung zu tlin. Der Brief ist aus Saida in Algier datiert. * Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Altona verurteilte den 27jährigen Emil Bohn, der am 22. November v. Jk. seine Geliebte Minna Meyer in Altona erstochen hatte, wegen Mordes zum Tode. * Flucht des Amtsdirrktors von Franzens bad. Der städtische Amtsdirektor von Franzenk- bad, Dr. Habl, ist nach Veruntreuung größerer Beträge in die Schweiz geflüchtet. Seine Ver folgung wurde eingeleitet. * Ein flüchtiger Lehrer. Aus einem selt samen Anlaß haben die Schulkinder des Dorfes Gr.-Tatzleben in Mecklenburg Ferien erhalten. Der Lehrer der Dorfschule, Bremer, ist seit eini gen Tagen spurlos verschwunden. Man glaubte anfangs, daß er einem Nnglücksfall oder Ver brechen zum Opfer gefallen sei. Jetzt hat sich aber herausgestellt, daß er Hals über Kopf die Flucht ergriffen Hal, da ein Liebesverhältnis ihn in eine unangenehme Siiuation gebracht hatte. Bei dem notorischen Lehrermangel in Mecklen burg ist die sofortige Neubesetzung der Stelle mit Schwierigkeiten verknüpft. Vorläufig sind Ferien. * Drei treue Dienstmädchen. In Budapest wollte ein 18jährigcr Lehrling einer Apoihcke wegen eines Zerwürfnisses mit seiner Mutter sich das Leben nehmen. Er war bei den im Hause bediensteten Mädchen so beliebt, daß drei von ihnen, denen er sein Leid geklagt hatte, sich entschlossen, mit ihn, gemeinsam zu sterben Sie nahmen richiig alle vier Gift, konnten aber recht zeitig gerettet werden. Jetzt liegen sie schwer krank im Krankenhaus. * Das Fundament des Straßburger Münsters hat sich gesenkt. Das nllberühmtc Straßburger Münster ist in ernster Gefahr. Verschiedene Haupipfeilcr haben sich infolge Senkens des Fundaments verschoben, sodaß die Sicherheit des gewaltigen Baues stark gefährdet erscheint. Die Baumeister sagen, schon in alter Zeit sei Pfusch- Acbeit geleistet worden, das Fundament sei nie als ausreichend erachtet worden. Jetzt ist man dabei, etwa 100 Mannesmamnvhre von 40 Zentimeter Durchmesser 12 Me er tief in die Erde zu bohren Später wird das in die Rohre gesenkte Gerippe mit Zement ausgesüllt, nur so das Fundament zu verstärken. Die bedrohten Pfeiler haben eiserne Bänder erhalten, die in regelmäßigen Zwischenräumen kontrolliert und angezogen werden. * Prinz Aages Liebesheirat. Die dänischen Volkslieder und Märchen handeln viel vorn schönen, ritterlichen Prinzen, der ein armes Mägdlein freit. Arm ist ja nun Komtcsse Maria Calvi di Berpolo, mit der sich Prinz Aage von Dänemark morganatisch vermählt hat, uichr gerade, irre Familie ist vielmehr eine dec reichsten von Turin, und die Gemäldesammlungen im heimat lichen Palazzo ihres Vaters sind weltberühmt. Sie ist eine geistsprühende Aristokratin, dic an. Kopenhagener Hofe gern gesehen war. Nichts destoweniger ist man im Schloß Arunlicn.org über die Heirat bestürzr, und die Entscheidungen über des Prinzen künftige Position im Königs- douse sind vorläufig noch nichi gefällt. Prinz Aage ist jedoch polnisch nie hervorgelrelen, die NKaungen des Prinzen liegtn auf anderen'., denen scincr Gcmallm entsprechend ans schön geistigem Gebiet. Auch dcr Prinz ist persönlich sehr reich. Im dänischen Volk besitzt Pumz Aage viel Sympathien, die auch anläßlich seiner Ver mählung ihm unverhohlen zum Ausdruck gc- brachr wurden. " Ein Fest ohne — Herre»! In Be.lm fin ! det nm Donnersiag dieser Woche ein Fcst des j Vereins der Künstlerinnen und Kunsts/'. iMdnnicn ' zu Berlin statt. Zu diesem Fest — cs Hansell sich um einen Maskenball, der den Namen „Spielzeug-Karneval" führt —haben nur Damen Zutritt. — Gemütlich wird'- nicht! ss s ? 7S so so 2 2 10 40 SO Butter 70 W 2 10 6d SO 90 30 8 10 9 3 3 so 15 75 40 70 30 8 - 8 - 80 75 15 25 SO 75 S 8 8 7 8 10 S 7 8 6 8 11 9 3 4 »0 45 10 30 30 25 30 90 2 l 1 3 auSländ. — pro l Kilo 2 8 L Chemnitzer Marktpreise vom 24. Januar 1914. 8 - k . 8 - 8 - 8 , 7 - 7 - 6 - Stroh, Maschinendrusch, Langftroh I Krummstroh 1 Kartoffeln, inländische 2 pro 50 Kilo. Weizen, fremd. Sorten, 10 M. 65 Pf. bis 11M. «0 Pf. - sächs.70 78^ - - — - - 78-78 k, Roggen, sächs. - Preuß. (SebirgSroggen, sächs. Roggen, fremder Gerste, Brau-, fremde - - sächs. - Futter- Hafer, sächs. - - beregnet - preußischer - ausländischer Erbsen, Koch- Srb'en, Mahl- und Futter- Heu, neues - gebündeltes „ alles Stroh, Flegeldrusch MecherMachrtchteu» Karochie Kl. Frinitati» zu Lo-enstei« Krnkthal. DicnStaq, den 27. Januar Großnuttcrvereinigung im Gemeind Haus. Donnerstag abends 8 Uhr Bibelstunde im Gemeindehaus. H>arochte St Hyristopyori z« Koyeufletu-Krusttyak. Evang. Arbeiterverein: Dienstag Beteiligung an der össenMchen Feier des K ise S Geburtstag im Neustädter Scyützcnhaus. Mittwoch Beteiligung am Missionsvorlrag im Gcwerbehaus Mit wech, dcn 28 Jan., abends 8 Udr im Grwerbe- tiauS öshnU. M sslonsvonrag mit Lichtbildern von Mis- siovsinspcktor Wlißvoupt Leipzig Eintritt srei. 8v ttuiv. Jungsraucnvcrem: Mittwoch Beteiligung am Mis sionsvortrog >w Gcwcrvchaus. Sv.-tuth. Jüngtingsve.cin Mittwoch Beteiligung am Missionsvortrag im Gcweidevaus. Lande-kirchl. Gemeinschaft: Mittwoch Beteiligung am Mtssionsvorcrag im Gcwe behaus. Lie Bivelstunde am Donnerstag fällt aus. Aon Hverlnugwitz. Montag, don 26. Januar 1914 abends 8 Uhr Bibel» stunde in der Nutzungcr Schule: Das menschliche Leben im Lich'e des Wortes Goitcs. 7. Die Vorbereitung aus die Konfirmation. Dienstag, den 27. Januar 1914. Lichlbildervortrag des Herrn M ssionsmfpclwrs k. Weiß aupt im Saale des Gast- vauscs zur Post, und zwar nachmittags 5 Uar für die oberen »lassen unserer Nvitcschulcn und abends 8 Uhr siir E-wachsenc. — Enirittsgeld wird nicht erhoben. Aon Hersdorf. Dienstag, den 27. Jan., abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchichnle. T onnersla.i, den 29. Jan, abends 8 Uvr in dcr Kirche Lichtbildervoilrag. Herr Missionsmspeklor Weistaaupt. Aon Wüflenvrand. Mitiwoch, 28. Jan, abenvs viertel 9 Uhr Versammlung des cv. Jimgl'.ngsocrcins im Pfarrhaus-, Donnerstag, den 29. Januar, abends viertel 9 Uhr Bibelstunde dcr laudettiichl. Gemcinschast im Psarrhausc. Aon MMelöach. Mittwoch, den L8. Januar, 8 Uhr abends iu der Schule Bib lstunde. Todesfälle Z von Hoh custeU,-Ernstthal und Umgegend - Aicha.d Emi Gimpel, 24 I. alt, in Rothenbach; S Louis Beruh.Schnabel, öv I. all in NtederlungWitz; U a-lvc kant Max Richter, 45 Jahre alt, rn Thalheim; I ttcischelmeiste Gustav Clemens Böttcher, 54 I. all, in Leukersdorf: I Franz Sonntag, 65 I alt, in Tirschheim. Um hohe« Preis. Roman von Fred. M. White. Deutsch von Ludwig Wechsler. l4. Fortsetzung. (Nachdruck vciboleno „Gehen Sie jetzt zu Bett und schlafen Sie rubig," (igle er lächelnd hinzu. „Ihr Omel und Colter werden die Nacht durchwachen und morgen soll dic Angelegenheit einein Detektiv übergeben werden. Es fügt sich glücklich, daß die Dienerschaft nichts von alledem weiß. Hof feuklich harten Sie keilten Grund zur Unruhe, während Sie im Garten weilten?" „Das könnte ich gerade nicht behaupten," gab Bealrice einfach zur Antwort; „denn ich all eine Szene mit an, die meine Neugierde im höchsten Grade erregte. Ich sah zwei selt- 'ame kleine Gestalten längs des Fahrwegs da l ineilen, ihnen dicht auf den Fersen einen rie- senlnsten Neger, der sic unbarmherzig mit einer Peitsche schlug. Sie schienen dies gar nicht übel zu nehmen, wie sic denn ganz den Ein drmi am, mich machten, als wüssten sic, daß n >rcn ihrer schlechten Aufführung wegen eine Züchtigung gebühre. Im übrigen waren sie mir sehr rasch aus den Augen entschwunden und ich bekam sie nicht mehr zu sehen. Wütz len Sie nicht schon so vieles, so halte ich mich vrdenllich geschämt, Ihnen dies zu mel den, weil ich fürchtete, daß Sie mich auslachen I bunten." Doch Wilfried lachte nicht. Ter Vorfall, in den, er das Pllanlasiegebilde Cotters zu er blicken vermeint hatte, beruhte also doch aus Wirlickteit. Namentlich die Gestalt des Ne gers, der sechs oder sieben Fuß hoch iu seinen Socken stehen sollte, regte zum Nachdenken an „Vielleicht hallen wir mit diesem Zwischen j fall eine brauchbare Spur gefunden, die aus ! dem Gewirr dieser Tinge führen wird," sagte ! dcr sunge Mann nachdenklich. „Aber nun must ich fort. Morgen will ich wieder nach Ihrem Ouel sehen." Einer plötzlichen Regung Folge gcueud, streckte Bealrice beide Hände aus, indem sie fragte: „Wie soll ich Ihnen für ihre Freimdlwüeü danken? Für Ihre Güte, Tapferkeit und Gc duld?" Wilfried zog eine der schönen Hände an seine Lippen und sprach: „Sie wissen, Beatrice, daß ich siir Sic zu allem bereit bin. Vielleicht kommt noch die Zeil, da ich offener werde sprechen tön nen, augenblicklich verwehren mir es Ori und Stunde." Trotzdem hätte Wilfried vielleicht noch manches hinzugcfiigl, wenn sich dic Wangen der jungen Dame nicht plötzlich teotaftcr gc- writt hallen und sie nicht rasch von ihm zu- rückoctreten wäre. Ein wenig verstimmt folgte er der Richtung ihrer Augen und erlickic Flower ans der Tünch welle. Tie Miene des Reeders verriel keinerlei llnmm, nur, richletc er recht kühlen Tones die Frage an seine Nichte, oll sie nicht endlich zu Bett gellen wollte. Als sich dann die hohe Cinqangstür hinter Wilfried Mercer schloß, erschien ein Ausdruck wilden Zornes auf Flowers Gc siel l. „Dieser iunge Menjch wird zweifellos vor wärls kommen," sprach er grimmig; „die nö lige Sichcrheil ha! er dazu. Ich hatte awu nicht gedacht, das- ein Fremder lo weit zu neu en wagen würde. . . ." „Toltor Mercer ist mir nicht gerade sremd," emgcgnelc Beatrice verwirr.. „Wä rend mei ors Awenthaltes in London habe ich ihn recht ost gelccen. Ick; Hölle dir das schon gemast; nur ocu sich mir bis jetzt noch leine Gelegenheit dazu." „Ach, wie romantisch!" höhnte TIviver. ,Cr ist ein geschict'cr junger Mensch, ! at aber noch manches zu lernen, denke ich. Auch rauchst Tu nicht so intim mit itnn zu vcr kel ren." „Ich versprach ihm, seine Mutier zu be suchen," entfuhr es Bealrice unbedacht. Flo»'er mar im Begriff, eine heftige Ant wort zu geben; doch bcherr'chie er sich und lächelte nur in der illm eigenen finsteren Arg als er sagte: „Ww Du willst; es liegt wirtlich nich. viel daran. Vor Ablauf einiger Wochen wird aller eS ist beule zu spül, nm über solche Tinge zn sprechen. Gele zu Bett, Kind/' Ans dem Heimwege nach Oldborough be sä' 'lütte sich Mercers ("eist natürlich u-mdläs ftü mit den Creigniten des Abends, oie ihm inaner seltsamer und ri tselllaftcr diuten, je länger er über sie nachdachtc. So gelangte, er bis zur Strai enlrcuznng, wo ein Weg nach ST urough a.zweüste, wahrend der andere "ach Castlcbridge führte. Bor dem Wegweiser in- der entsprechenden Ausschrift standen ein paar lckcnte, die sich so angeregt mit einander unterhielten, dal üe den Neuan ömmling nicht einma' bcmertten Wilsried stand mit einem Ruck still und zog sich dann in den Schatten der die Strafe einsämmendeu Hecke zurück. Nun ül^rzeugie er sieh durch den Augenschein, dal; Beatrice und Cotter die Wahrheit gespro chen hatten. Ta standen die zwei leinen Ge statten, unzweifelhaft die nämlichen, die er bei hrcm geheimnisvollen Treiben im Walde über rascht halte, und sie überragend ein bäum langer Mensch mit einem Gesicht wie po liertes Ebenholz. Tic drei Gestalte» schienen mit einander zu streiten, bis das Klappern von Psccdeausin der Sache mit cinemmale ein End. machte. Ein elcoantei leichter Jagdwagcn, von einem noch eleganten« Lenker gefühlt, rollie heran, das Pferd wurde angehalten und der Mann im Wagen redete den Neger in unver kennbar zufriedenem Tone an: „Haben Sie sic endlich erwischt, Gordon?" „Ja, Mister", erwiderte der Neger; „und sic naben mich einen netten Tanz auffuhren lassen. Ich hätte nie gedacht, daß ich vor dem aubrechenden Minzen m Castlebridge fein werde. Was soll ich jetzt mit ihnen anfangen ?" „Binden Sie sie rückwärts an und lassen Sic sic laufe!!," bcjchstcd ihn der im Wagen sitzende Mann nn.ch ..Ein kleiner Trab wird ihnen nicht schaden. Und Sie sitzen sich neben mich. Macken Sie rasch." E nen Augenblick später war die ganze selt same Grupp. Wilfried ans den Augen enNchwim- dcn und er setzte seinen Heimweg fort. Er war zu müde und abgespannt, um jetzt un etwas anderes als an den Schlaf und Ruhe zn denken und den ganz',, nächsten Morgen nahm ihn sein Verns so m Anspruch, daß cs spät nachmittags wurde, bevor er nach Maldon Grange gehen konnte Hier teilte u an ihm mit, daß Mr. Flo wer m wichtigen Geschäften nach London sei, wo er wahrscheinlich dic ganze Woche verbleiben werde. (Fortsetzung folgt.)
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