Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140121
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-21
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.01.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 39 Es-dur und der Fest-Ouvertüre „Frie- dens'eier" von dem bekannten Leipziger Kom- ponistew Karl Reinecke verstand die Kapelle, den aufmerkam Lauschenden tieferes Verständ nis. namentlich f ir den ergreifenden kraftvol len A>fichl«ch der letzten Komposition, a'zuge winnen. Im Anschluß an den gern gezollten reichen Beifall ergriff der Vorsteher, Herr Cl Weißpflog, das Wort zu einer kurzen Begvii. smngsansprache. Unter dem Lichterglanz des Chrfftbaumes feiere die Kompagnie ihr Winter vergnügen, wozu er alle Kameraden und Gäste herzlich willkommen heiße. Mit dem Jahre 1914 könne die Neustädter Schützenkompagnie auf ein 174jähriges Bestehen zurückblicken. Red ner brachte ein dreifaches Hoch auf Se. Durch laucht den. Fürsten Joachim zu Schönburg- Glauchau und Se. Majestät König Friedrich August aus, das kräftigen Widerhall fand. Stehend wurde sodann die Sachsenhymne ge sungen. Eine schwierige Darbietung für das Orchester bildete Rich. Wagners „Siegfrieds Rheinfahrt" aus „Götterdämmerung". Nur ein kleiner Teil Musilkundiger dürfte diesem Vor trage mit all seinen Feinheiten, die er enthielt, das richtige Verständnis entgegengebracht ha ben. Hierauf ergriff Herr Hauptmann Albin Großer das Wort. „Mit des Reiches Stützen sind die Schützen", begann er seine Ansprache. Er gedachte des Festjahres 1913 und nament lich des 25jährigen Regierungsjubiläums Kai ser Wilhelms R. und dessen Schlußworten in der ersten Reichstagsrede im Jahre 1888: „Ein Reich, ein Volk, ein Gott", mit denen sich alle deutschen Herzen ihm zugewendet haben. Auch für die Schlitzen sei im Jchre 1913 ein beson derer Ehrentag zu verzeichnen. Se. Königliche Hoheit Kronprinz Wilhelm habe sich den Schützen angeschlossen und bekleide die Kö nigswürde der Schützenkompagnie von Pots dam, die ihm von einem biederen Klempner meister erschossen worden sei. Redner schloß mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm ll., die Kaiserin, den Kronprinzen und Schützenkönig von Potsdani sowie seine Gemahlin. Danach erklang „Deutschland, Deutschland über alles". Den Schluß des Konzertes bildete die Peer Gynt-Suite l von Grieg. Wer von den Zu hörern sich die Erläuterung dieses Werkes ein- gepvägt hatte, Wird auch dem tiefen Sinn rech tes Versiegen entgegengebracht Habeck. Die ein zelnen Abschnitte, wie Morgenstimmung, Ases Tod, Anitras Tanz und in der Halle des Bergkönigs ließen ein wundervolles und be deutendes Ganzes zustande kommen. Die vor zügliche Wiedergabe durch das Orchester löste reichen Beifgll aus, sodaß es sich zu einer Zu gabe verstehen mußte. Auch diesmal durste sich die Oelsnitzer Bergkapelle wieder eine ganze Anzahl neuer Freunde erworben haben. Den genußreichen Darbietungen schloß sich ein Ball au, dem bis in früher Stunde lebhaft gehuldigt wurde. Auch der vorzüglichen Küche und dem Keller des neuen Schiitzenhauswirtes wurde anerkennend gedacht. * — Ein M i s s i o n s f e st für die zur Pflege christlicher Liebeswerke verbundenen fünf Gemeinden Ho'eustein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf und Bernsdorf soll nächsten Sonntag, den 25. Januar, in hiesiger Trinitatisgemeindc gefeiert werden. Der Gottesdienst in der Tri- ni^akiskirche beginnt um 5 Uhr. Die Predigt kält Herr Pfarrer Dittrich aus Chemnitz—Al- tendor'. Abends j^7 Ulr findet im Saale des Gemeindehaufes Mißionsversammlung stall. Dabei wird Herr Missionsinspektor Weishaupt aus Leipzig unter Vorführung von Lichtbildern über seine persönlichen Erlebnisse in den osta'rikanischen Arbeitsgebieten unsrer Leipziger Mission berichten. Alle Gemeinde glieder sind zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladeu. l. Oberlungwitz, 20. Jan. Gestern fei erte das Friedrich August Helbigsche Ehepaar die goldene Hochzeit. Durch Herrn Pfarrer von Dosky, der das Jubelpaar in der Woh nung einsegnete, wurde den alten Leuten ein königliches Geschenk mit den besten Wünschen überreicht. Freunde und Bekannte, Kinder und Enkel stellten sich gleichfalls mit Geschenken als frohe Gratulanten ein. —h Oberlungwitz, 20. Jan- Für die Rettung eines dreijährigen Kindes vom Tode des Ertrinkens bewilligte die Kreishauptmann schaft Chemnitz dem Bergmann Johann Je- woruitz'i, wohnhaft Ho^er Straße Nr. 95, eine Geldbelohnung. I. hatte bekanntlich im Mai v. I. das Kind des Einwohners Tautenhahn aus dem Teiche des Gutsbesitzers Adolf No bis gerettet. l. Oberlungwitz, 20. Jan. Die anhal- tend strenge Kälte der letzten Zeit hat hier Schäden an einer ganzen Anzahl Wasscrleitun gen verursacht, die durch Einfrieren und Platzen der Wasserrohre entstanden. — In einem neugebauten Hause des niederen Orts teils platzte sogar ein Bodekessel, die Bade stube zum Schrecken der Mieter in einen klei nen See verwandelnd. m. Oberlungwitz, 20. Jan. Die Teschin- Schützen--(Schieß-)Gesellschaft I hält am 7. Fe bruar im Gasthof „zum Hirsch" ihren üblichen Winterball ab. h. Gersdorf, 20. Jan. Kaisers Geburts tag wird auch in diesem Jahre wieder durch eine besondere Veranstaltung, die im „grünen Tal" abgehalten wird, gefeiert. Konzertliche, theatralisch« und gesangliche Darbietungen wer den neben der Festrede den Inhalt des Abends ausmachen. — Gersdorf, 20. Jan. Auf dem Rade um die Welt! Diese großartige Reise werden wir bald Gelegenheit haben, mit zu erleben. Der Schrillsteller Willy Schwiegershausen aus Leipzig hat bekanntlich die Leistung vollbracht, in 5 Jahren die erste und einzige Durchque rung der 5 Erdteile zu Rade auszuführen. Auf einer Vortrags-Rundreise wird er auch in un serem Ort auftreten. 200 seiner eigenen Pho tographien als Lichtbilder illustrieren die Schil derungen. Auch Bescheinigungen aus allen Ländern werden gezeigt. In Persien wurde er vom Schah in Audienz ausgezeichnet und der Präsident von Mexiko schrieb in sein Buch: .Meine herzlichsten Glückwünsche dem kühnsten von allen Reisenden, welche ich kenne." Von seinen 2 Gefährten kehrte der eine bald krank zurück und der zweite wurde von räuberischen Beduinen erschossen. Alle Kreise dürften deni Vortrage mit Interesse entgegeitzeben. h. Gersdorf, 20. Jan. Ein Märchen- chend unter Mitwirkung einer auswärtigen Künstlerin, des Zitherquartetts und Turnver eins „Germania" war für gestern abend im „grünen Tal" vorgesehen. h. Gersdorf, 20. Jan. Der Landwirt- schallliche Verein begeht am 5. Februar im Gasthof „grünes Tal" die Feier seines 35. Stiftungsfestes, bestehend aus Tafel, Konzert und Ball. — Gelegentlich der am 10. Mai stattfindenden Turnballenweihe des Turnver eins 1 veranstaltet der 19. niedererzgeüirgische Turngou einen Neunkampf. X Langenberg, 20. Jan. Aus Furcht vor zwei Wölfen lief gestern vormittag die 19jährige Tochter des Handelsmanns K. aus Hohenstein- Ernstthal auf der Langenberqer Höbe davon und ließ ihren Schlitten am Wege stehen. An geblich bat das ganz verstört und aufgeregt ge wesene Mädchen plötzlich zwei Wölfe aus dem naben Walde Heroorbrechen seben, die in Wirk lichkeit natürlich mit zwei Jagd- oder Schäfer hunden identisch sein dürsten. Als man sich später auf die Suche nach dem Schlitten begab, war derselbe spurlos verschwunden. Das Mäd chen wußte nicht anzugeben, wo er stehen ge blieben war und trotz eifrigen Suchens wurde er nicht gefunden. Auch von den beiden „Wöl fen" hat man keine Spur gefunden. X Falke«, 20. Jan. Die Neuwahlen zum Landeskulturrat finden am Montag, den 23 Februar, von 2-6 Ubr nachmittags für den ganzen 11. Wahlbezirk statt. Als Wahlvorsteher der 53. Wahlabteilung, umfassend die Orte Lan genberg, Meinsdorf und Falken, ist Herr Guts besitzer Paul Schubert von hier und als Stell vertreter Herr Gutsbesitzer Ernst Grimm-Meins dorf bestimmt worden. Als Kandidat wurde bekanntlich der bisherige Vertreter, Rittergutsbe sitzer Stahl-Wittgensdorf, wieder aufgestellt. Nä heres über das Wahllokal rc. wird noch be stimmt. i. Wüftenbranb, 20. Jan. Eine woblgelungene Veranstaltung war das am Sonntag in Georgis Gasthof stattgefundene 30jährige Stiftungsfest des Sparvereins „Treu und Liebe". Die gutbe- snchte Veranstaltung bot den Gästen und Mit gliedern einige unterhaltende Stunden. x . Mittelbach, 20. Jan. Der Fußballklub „Sturm" hielt in Eckerts Gasthaus ein schön verlaufenes Chrillbaumoergnügen ab, während der Konzertinaklnb eine gleiche Veranstaltung im benachbarten Reichenbrand feierte. * Chemnitz, 20. Jan. In der Nacht zum Montag war vor einem Hause der Annaberger Straße ein Gasrohr geplatzt. Das ansgeströmte Gas war in das Hans eingcdrnngen und es waren durch das Einatmen von Gas 2 Männer und 2 Frauen betäubt worden; sie mußten sich in ärztliche Behandlung begeben. Eine Frau hiervon, die bereits die Besinnung verloren hatte, wurde unter Anwendung von Sauerstoff wieder zum Bewußtsein gebracht. — Der 52 Jahre alte Geschirrführer Louis Scheffler, der am Donnnerstag nachmittag auf der Jahnstraße von seinem Geschirr angefabren wurde und dadurch eine Rippen- und Wirbelsäulenverletzung erfitt, ist im Krankenhause an seinen Verletzungen gestorben. * Frankenberg, 19. Jan. Ein Jubiläum, das ganz selten vorkommen dürfte, konnte einer der ältesten Einwohner unserer Siadt feiern: das 70jährige Bürgerjubiläum. Der Jubilar ill der 93 Jahre alte Privatmann Karl Leberecht Nestler, der körperlich und geistig noch recht rüstig ist. * Mittweida, 19. Jan. Zu dem bereits ge meldeten Großfeuer, daß gestern nacht am Markt 12 Häuser vernichtete, wird noch berichtet: Heute vormittag ragten an Stelle der ehemaligen Häuserreihen rauchgeschwärzte, fensterlose Frönt- mauern zum Himmel empor. Die Feuerwehr ist noch unausgesetzt tätig. Aus den Trümmern züngeln noch die Flammen empor, und dicker, beizender Qualm erschwert die Löscharbeiten. Durch die Katastrophe sind, wie sich jetzt heraus gestellt hat, etwa 100 Personen obdachlos ge worden. Die in den isoliert stehenden Hinter gebäuden wohnenden Familien haben ihre Woh nungen wieder bezieben können. Schwer ge schädigt sind die Geschäftsinhaber, die in den ab- aebrannten Häusern ihre Läden hatten Alle Warenlager fielen den Flammen zum Opfer. Wenn die Abgebrannten auch zum größten Teil versichert haben, so bleibt der Schaden doch noch groß genug, so daß sich eine Rettungsaktion, welche der reichstreue Bürgcrverein einleiiet, er forderlich macht, lieber die Höhe des Schadens lassen sich noch keine Angaben machet«. Die Er mittlungen werden längere Zeit in Anspruch nehmen. In den weitaus meisten Fällen haben die Hausbewohner keine Zeit gehabt, die wich tigsten Dokumente beiseite zu schaffen Ein Feuerwehrmann erlitt einen Beckenbruch und mußte ins Krankenhaus geschafft werden, lieber 'die Ursache des Brandes läßt sich noch nichts feststellen, doch scheint Brandstiftung nicht in Frage zu kommen. * Mulda bei Freiberg, 19. Jan. Hier schei ä ein Brandstifter sein unheilvolles WZen zu treiben. Während sich die Aufregung über die in den letzten Tagen oorgekommenen Brände noch nicht gelegt hat, wurde am Sonntag morgen die Einwohnerschaft abermals durch Feueralarm erschreckt. Es brannte die Wirtschaft von Fritzsche vollständig nieder. Die Kalamitosen haben nicht versichert. Dem einen Mieter gelang es nur, seine sieben Kinder zu retten. * Dresden, 19. Jan. Eine Familientragödie hat sich hier in der Nacht oom Sonntag zum Montag ereignet. Der Kunst- und Handels gärtner Hermann Große, der seit 25 Jahren in der Pragerstruße 44 ein Blumengeschäft betreibt, befand sich seit längerer Zeit in schweren finan ziellen Sorgen, die ihn jetzt in den Tod getrie ben haben. In der vergangenen Nacht haben sich die Eheleute Große das Leben genommen. Der Mann hat mit einem Revolver zuerst seine Frau und dann sich selbst getötet. * Leipzig, 19. Jan. Der Arzt Dr. Richard Kröber in Leipzig-Connewitz ist in Untersuchungs haft genommen worden, da gegen ihn der Ver dacht besteht, ein Verbrechen gegen das keimende Leben unternommen zu haben. Es sollen bereits vier Zeuginnen viel Belastendes für den Ver hafteten ausgesagt haben. * Glaucha«, 19. Jan. In der in der Aue- straße 38 untergebrachten Lohnweberei von Her mann Hertel brach, wie schon kurz gemeldet, gestern vormittag Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Nach mehrstündiger, angestrengter Löscharbeit gelang es der Feuer wehr, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und jede weitere Gefahr abznwenden. Der Vor- arbeilerraum ist völlig ausgebrannt und auch die in der ersten Etage untergebrachte Dreherei der Kupferschmiede, Metallgießerei und Armaturen fabrik von Max Lehmann Neugebauer Nachf., dem das Grundstück gehört, ist arg beschädigt, während die übrigen Arbeitsräume der Hertelschen Weberei verschont blieben, da sie durch eine Brand mauer von dem Vorarbeiterraum getrennt sind. Der Schaden ist recht erheblich, größtenteils aber durch Versicherung gedeckt. Das Feuer ist ver mutlich durch Selbstentzündung von in dein Vorarbeiterraum lagernden Garnavfällen ent standen. * Schneeberg, 19. Jan. Das Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Finanz ministerium das Gesuch des Erzgebirgsvereins um Genehinigung einer Geldlotterie für den Bau des schon lange geplanten „Bismarckturmes" am Fich telberghause abschläqlich beschieden. Der Zweck sei nicht dringlicher Art und die Mittel seien auch auf andere Weise nach und nach auszubrinaen. Mit diesem Bescheide wird die Ausführung des letzten Teiles dec Bauten des Erzgebirgsoereins auf dem Fichtelberge voraussichtlich auf lange Zeit verzögert werden. * Eibenstock, 19. Jan. Die Stadtverordneten beschlossen, der Arbeitslosigkeit hier dadurch etwas zu steuern, daß sie dein Ratsantrage zu stimmten, Notstandsarbeiten vornehmen zu las sen. Es stehen der Stadt zu diesen Arbeiten rund 9000 Mark zur Verfügung. * Zittau, 19. Jan. Zwischen den Na- iionalliberalcn und den Fortschrittlern in den vier ersten ländlichen Landtagswahlweffen ist '!ir die Landtagswahl von 1915 ein Abkom men getrosten worden, wonach die National- iiberalen von den Fort'chrittlern im zweiten und dritten ländlichen Landtagswahlkreffe, die Fortschrittler von den Nationalliberalen im ersten- und vierten ländliche«« Landtagswahl kreise unterstützt werden. Nach dem Abkomme«« wird weiterhin der nationalliberale Kandidat im zweiten ländlichen Landlagswablkreise be reits chei der am 26. Februar stattfindenden Ersatzwahl von den Fortschrittlern unterstützt werden. Infolge der ständig steigenden Auflage unseres Blattes müssen wir, um die rechtzeitige Ausgabe zu ermöglichen, bereits mittags mit dem Druck beginnen und ersuchen deshalb unsere geschätzten Inserenten wiederholt, Inserate möglichst frühzeitig aufzugeben. Alle nach st Uhr vormittags eingehenden Anzeigen müssen für die nächste Nummer zurttckgestellt werden. Die Geschäftsstelle. Depeschen Berlin. (Priv.-Tel.) Der griechische Mi nisterpräsident Venizelos trifft Montag, von Puris kommend, in Berlin ein. Be«li«. Der Entwurf einer neuen deutschen Wechselordnung ist soeben dein Bundesrat zuge- gangen. Berlin. Wie verlautet, wird die angekündigte Nachprüfung der Bestimmungen über den Ge brauch der Waffen des Militärs zunächst innerhalb des Kliegsministeriums vorgenommen werden. Berlin. Gestern nachmittag «st hier, 90 Jahre alt, Rudolf Genee, der Senior der deutschen dra- malU'gischen Schriftsteller und Shakespeare-For scher, gestorben. Berlin. Im Sommer vorigen Jahres wur- d n innerhalb der Provinz Brandenburg mehrere A tentate aus Eisenbahnzüge verübt. Jetzt ist es gelungen, den Täter «n der Person des 53 Jahre alten Tischl rs Maschinski aus Neukölln zu ermäteln. Die gegen den Verhafteien seit längerer Zen geführte Uniersuchung hat jetzt ihren Abschluß daqin gefunden, daß der Attentäter für geistes krank erklärt wurde. Berlin. Auf dem Flugfelde Johannisthal landete gestern bei««« Einbruch der Dunkel.,e.t der Flieger Ballod. Um nicht den schweren Eindecker über das Feld schieben zu müssen, kurbelte er den Motor wieder an. Da jedoch der Gashebel auf Halbgas stand, setzte sich der Apparat mit großer Schnellig'eit in Be wegung. Der Flieger hatte gerade noch Zeit, sich zur Seite zu wer'en, um nicht vom Pro peller getro fen zu werden, als das Fluggeug mit großer Schnelligkeit davonraste. Nach etwa zehn Minuten geriet es in eine Bodenvertie fung und blieb stecken. Schnell warf sich Bal lod auf den-Führersitz und konnte den Apparat unversehrt in den Schrippe«« dirigieren. Breslau. Der Buchhalter Friedrich Grolms von hier befindet sich, wie erst jetzt bekannt wird, schon seit dem 1. September v. I. im hiesigen Untersuchungsgefängnis, da er in dringendem Verdacht steht, einer fremden Macht Spionage dienste geleistet zu haben. Ueber die Art der Spionage ist bis heute nichts bekannt geworden. Kattowitz. Infolge Z «bruchegehens großer K >hle imassei« auf der hiesigen Grube wurden zwei Bergarbeiter derart schwer verletzt, daß ar« ihrem Auskommei« gezweifelt wird. Stuttgart. (P r i v. - T e l.) Die fort schrittliche Fraktion des Landiages bat eine Anfrage an die Regierung gerichtet, in der es heißt: In der Bevölkerung sei im Zusammen hänge «nit den Vorgängen in Zafern eine Beunruhigung entstanden, weil inan mit der Möglichkeit rechnet, daß auch ir« Württemberg das Mifitär die Ausübung der büraerlichen Polizeigewalt an sich reißen könne Die Re gierung werde daher um Klarlegung des in Württemberg bestehenden Rechtszustandes in dieser Frage ersucht. Duisburg. Die beiden 12- und 14jährigen Kinder der Fabrikarbeiterin Rojda in Hamborn erkrankte«« vor einiger« Tagen an verdächtiger« Erscheinungen und sind im Lanie des gestrigen Tages gestorben. Die anqestellte Untersuchung ergab, daß die beiden Kinder einer Vergiftung zum Opfer gefallen sind. Prag. (Priv.-Tel.) In Karolinental wurde eine Gastwirtin vor« ihrem Sohne, einem Kaffeehausbesitzer, durch zwei Revolvers Hüffe getötet, weil sie sich weigerte, ihm Geld zu geben. Paris. Auf s-breckliche Weise beging ge stern a^cnd ein Liebespaar Selbstmord. Ein lunger Mann von 25 Jal ren und ein Mädchen von 24 Fahren, beide dem Ar witerstande an- oet örend, warben sich auf der Untergrundbahn- staüon Odeon vor eine«« ein^abrenden Zug. Die Röder ginger« über die Körper der bei den hinweg, die furchtbar zermalmt wurden. Der Grund zu dein Selbstmord i't darin zu suöben, daß die Eltern des Paares die Er laubnis zur Heirat nicht ge^en wollten. Konstantinopel. Die Türkei hat einen weite ren, auf einer amerikanischen Werft seiner Voll endung entgegengehenden, für die Rechnung Argentiniens gebauten Dreadnought angekauft. Der Dreadnought wird den Name«« „Mahmud Fathi" (der Eroberers führen. Bombay Nach längerer Pause ist es wieder zu einem Attentat gekommen. Ein eingeborener Inspektor der hiesigen Polizei wurde, als er gestern eine«« Straßenbahnwagen besteigen wollte, voi« einem Eingeborenen erschossen. Der Mörder wurde sofort nach der Tat verhaftet. Er wei gerte sich, irgend etwas über seine Person aus- zusagen. Man glaubt, es mit einem gefährliche«« Anarchisten zu tun zu haben. Mexiko. (Priv.-Tel.s Im Staate Puebla befinden sich dortwohnende Indianer auf dem Kriegspfade. Man befürchtet, daß die Verbin dungen zwischen Veracruz und der Hauptstadt abgeschnitten werden können. Newyork. (P r i v. - T e l.) Bei einen« Kampfe zwischen Aufsehern zmd Ausbrechern im Staatszuchtbause Maz-Alester in« Staate O'laboma wurden 7 Personen getötet. Drei Gefangene versuchten auszubrechen Sie hatten sich auf bisher unaufgeklärte Weise Gewehre verschafft. Als sich auf ihrer Flucht Aufseher entgegenstellten, schossen sie diese nieder. Schließ lich gelang es dei« Torwächtern, die drei Aus- brecher niederzuschießen. Todesfälle von Hohenstein-Srnstthal und Umgegend: ^rau Emma verw Rathmann, geb. Neukirchner, 66 I. ab, in Etollberg. Zofef Lch»ber, «Ui I all, in Lugau. »rau F^ ederike Werner geb Riedel, 6» I. alt, in Hohudorf. Privatmann «arl Heinrich «eise, 76 I. alt, in Lichtenstein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)