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Tageblatt für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg. Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. Organ kür Politik, Lokalgelchichte und Geschäktsverkehr, lowik kür amtliche Aachrichten. Der „HohensteiwLrusltyalcr Anzeiger" erscheint mit Ansmchme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages, vierteljährlicher Bez- gspreis bei freier Lieferung ins kjaus Mk. l.5», bei Abholung in der Geschäfts- ^I!e Mk. I..5. durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austi äger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Laedonefnäger entgegen. 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Es gibt so manchen Beamlenposten in der Welt, deren Inhaber nicht die erfreulichsten Er fahrungen sammeln, aber kaum einen dornenreiche- ren, wie den deS Reichs-Finanzm>nisters im Deut schen Reiche, oder, wie es von amlswegen heißt, des Staatssekretärs im Reichsschatzamt. K-i» Ministei posten hat eine so große Zahl von In habern gesehen, wie dieser; mit frischem Mut hav.n die neuen Männer ihre Arbeit begonnen, keiner von allen ist lange geblieben und zum Schluß mußten sie bekennen, daß sie von allen ihren Plänen wenig halten verwirklichen können. D.e Kritik war meist eine recht scharfe, aber sie über sah, wie die Verhältnisse wirklich liegen. Weil sie so schwierig sind, darum sah auch der tüchtigste Finanzminister, den Deutschland im letzten Viertel- jahrhundert gehabt hat, Miguel, davon ab, di,se Reichswürde auf seine Scdultern zu nehmen. Uno auch der Miquel ziemlich nahestehende frühere bay rische Finanzminister v. Riedel sah von dieser Ehre ab; er empfahl dafür seinen Mitarbeiter, Freiherr» v. Stengel, der heute noch den mühevollen Poste» inne hat Herrn v. Stengel sind in diesen Tagrii fälschlicherweise Rückuitlsabsichten jugeschneven worden, weil es mit seiner Fmanzreform nicht so gegangen ist, wie es gehen sollte. Aber auch dieser Reichs-Finanzminister hat keine andere Schulo, daß er nicht seine eigenen Pläne verwirklichen konnte, wie alle seine Vorgänger; ihm fehlt ein entscheiden der Einfluß. Ec müht sich ab und quält sich ab, hinterher kommen aber Vie Finanzminister oer Einzelstaaten, die auch nicht auf daL Trockene ge setzt werden wollen. Wie der Reichstag in Gelo- sachen denkt, so denkt mau in den Etuzelstaaten nicht und dazwischen steht nun der ReichSschutz- sekreiär und soll alles unter einen Hut dringe». Daran sind bisher alle Vorgänger deS Herrn von Stengel gescheitert und werden auch seine Nach folger scheitern, wenn nicht feste Uedereinkommen zwischen der Reichsregierung und der Reichstags- Mehrheit erzielt werden, denen die Einzelstaate» beipflichten müssen. Dann weiß auch der Reichs schatzsekretär, woran er wirklich ist, während heule ec hierhin und dorthin zu hören Hal und nicht vorwärts kommt Fürst Bülow kennt zweifellos diese Quellen für die Unsicherheit einer energischen Finanzpolitik von reichswegen, aber für die Schaffung eines wirklich selbständigen Reichs-Finanzmimsteriums, das sich um die Etats der einzelnen Bundesstaaten mit zu bekümmern hätte, tritt er nicht ein, weil er weiß, daß der Widerstand bei den einzelnen Regierungen dagegen zu groß ist. An diesem Widerstande sche.- terte ja auch seinerzeit der Gedanke Fürst Bis marcks, ein Reichs-Eisenbahnnetz zu schaffen. Und das Reich kann nicht wohl den einzelnen Bundes staaten etwa- aufzwingen, was sie nicht haben wollen, umsoweniger, als nicht alle Mitglieder des Deutschen Reiches finanziell besonders gut situiert sind. Es muß also ohnedem gehen. Ein großes Hemmnis für ein tatkräftiges Wirken des Finanz- leiters im Reiche war ja bisher die Parteizersplttte- rung im Reichstage, der Mangel einer festen Mehr heit. Darum sagten wir oben schon, daß jetzt, wo die Blockpolitik eingeschlagen ist, am besten eine grundsätzliche Vereinbarung zu erzielen wäre, damit der Reichsschatzsekretär weiß, woran er ist DaS braucht nicht m Hast zu geschehen, wir haben Zelt und gut Ding will gute Welle haben, aber etwas muß geschehen, um den bestehenden unfruchtbaren Zuständen ein Ende zu bereiten. Wie die Dinge heute liegen, muß die Arbeits- und Schaffens freudigkeit leiden. Der Aufregung über neue Militärvorlagen, die früher himmelhoch loderte, ist im Laufe der Jahre ein Ende bereitet worden und ebenso muß es mit der Nervosität wegen etwaiger aStiger Tteuergesetz- entwürfe gehen. Große Finanzmeister allerersten Rang s haben wir im Reichstage heute auch nicht, sonst häne das vorjährige Sleuerbukett anders aussehen können; Herr v Stengel hat nicht allein Schuld. Aber lassen wir die Vergangenheit auf sich beruhen, hoffen wir auf eine praktische, nicht theoretische Finanzpolitik in der Zukunft. Wieviel kostet der Reichs tag dem deutschen Volk? Das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich bringt regelmäßig auf wenigen Seiten eine Zusammenstellung der Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches Aus dem jüngst erschiene nen Heft ersehen wir, daß die Ausgaben für das Auswärtige Amt außer den Ausgaben für Gesandt schaften, Konsulate und allgemeine Fonds seil langen Jahren ziemlich stabil sind. Sle sind von 2,5 Millionen im Jahre 1903 nur auf 2,7 Millionen gestiegen. Sparsamkeit ist heute eine der ersten Forderungen, wenn in absehbarer Zeit an eine Gesundung der Finanzen deS Reiches gedacht wer den soll Die Ausgaben sür Reichskanzler und Reichskanzler Hanen sich aber von Jahr zu Jahr erheblich vermehrt, von 237 200 Mark im Jahre 1903 auf 302 700 Mark. Daß die Ausgaben sür den Reichstag mit der Bewilligung der Diäten an die Abgeordneten einen gewaltigen Sprung machen würden, war vorauszusehen. Sie betrugen früher nur immer 700 000 bis 800 000 Mark jährlich. Für das Jahr 1906/07 aber, das erste Diätenjahr, hat der Reichstag das Volk 2 044400 Mart ge kostet, und zwar ist diese Summe verwendet wor den auf eine verhältnismäßig kurze Zeit. Der im November 1906 zusammengetretene Reichstag wurde bekanntlich am 13. Dezember 1906 wieder nach Hause geschickt. Der neugewählle Reichstag tagte nur vom 19. Februar bis 14. Mai 1907, hat aller dings seinen Vorgänger etwas an innerem Wert übertroffen, aber die Frage bleibt bestehen, ob die rn den beiden kleinen Sitzungsabschnitten gehaltenen Reden wirklich 2 Millionen Mark wert waren. Die drohende Abwande rung der Hereros. Die „Nordd. Lllgem. Ztg." schreibt: In der Prüfst ist neuerdings auf die Gefahr hingewiesen worden, welche eine allgemeine Abwanderung der Hereros nach britischem Gebiet für die wirtschaft liche Entwickelung Deutsch-Südwestafrikas bedeuten würde, und es ist daran die Mahnung geknüpft worden, dieser Gefahr rechtzeitig vorzubeugen Zu ernster Beunruhigung liegt indessen kein Anlaß vor. Allerdings macht sich unter den Hereros im Norden deS Schutzgebietes seit einiger Zeit eine gewisse Unruhe bemerkbar. Diese äußerl sich namentlich darin, daß die Hereros aus dem Dienste sortlaufen- Es hat sich nicht feststellen lassen, ob vielleicht Ab gesandte deS bei Johannesburg angesiedelten früheren Oberhäuptlings Samuel Maharero unter ihnen tätig sind und sie nach dem Rand zu ziehen suchen oder ob Nachrichten aus dem Süden auf sie ein gewirkt haben. Auf alle Fälle hat die Absicht, sie schon in allernächster Zeit ganz freizugeben, zu nächst nicht durchgeführt werden können. Dagegen ist der Versuch gemacht worden, die Eingeborenen dadurch mehr an den Ort, an dem sie arbeiten, zu fesseln, daß ihnen etwas Kleinvieh, etwa zwei Mutlerziegen auf die auS durchschnittlich fünf Seelen bestehende Familie gegeben wurde. Dieses Kleinvieh bleibt im Eigentum der Regierung; doch haben die Hereros die Nutznießung, sowie die Er laubnis, von den Ziegen einige nach Entrichtung deS Kaufpreise- eigentümlich zu erwerben. Hiermit soll gleichzeitig bezweckt werden, daß in die Er nährung, namentllch in die der Kinder, etwas mehr Abwechselung gebracht und der Gesundheitszustand verbessert wird. Als den mehr als tausend im Windhuker G fangenenkraal befindlichen Hereros von dieser Maßnahme mit dem Bemerken Mil- t.ilung gemacht wurde, daß ihnen dieses Zuge ständnis als Lohn sür ihre gute Führung gemacht wüide, waren sie sichtlich sehr erfreut. Es ist be absichtigt, für den Fall, daß in Windhuk gute Re sultate damit erzielt weiden, den Versuch auch aus andere Gsangenenkraale auszudehnen. Den privaten Arbeitgebern soll ein ähnliches Verfahren an empfohlen werden, um auch bei ihnen die Eilige- borenen seßhaft zu machen. Selbstverständlich würden seitens der Verwaltung auch alle sonst zweckdienlichen Mittel angewendet werden, um ein Verlassen des Schutzgebietes durch die als Arbeiter uiieiitbehrlichen Hereros zu verhindern, falls hierauf abzielende Bestrebungen festgestellt werden. Unsere „Lenkbaren". Mit Freude und Stolz können wir von den Probefahrten deS neuen lenkbaren Luftschiffes des würltembrrgischen Grafen Zeppelin lesen, das in einer Fahrzeit von 4 Stunden 17 Minuten seine Lenkbarkeit und Sicherheit glänzend bewiesen hat Der Erfolg steht einzig da. Wie ein Nichts kommen uns dagegen die Leistungen der anderen lenkba e» Luftschiffe vor, so wertvoll sie auch sein mögen. Haben daS deutsche Militärluftschiff und der „Lenk bare" des bayerischen Majors a. D. von Parseval schon unser Können auf dem G biete der Lufischisf- tahrt gezeigt, Z ppclins Erfolg stellt alles bisher Erreichte in den Schatten. Wird man auch in Paris und London dahin kommen? Wir könne» es in Ruhe abwarten; geradeso wie uns die Leistungen unserer „Ozeanflieger" ein Gefühl der Sicherheit und Ueberlegenheit geben. WaS lange währt, wird gut. Dies Wort gilt so recht für die Versuche des Grafen Zeppelin, der seine Lebens aufgabe darin sieht, seinem Vaterlande ein brauch bares lenkbares Lustschiff zu schaffen. Sein Ver mögen hat er dieser Aufgabe geopfert. Mancher Erfolg war ihm b.schieden, he-b waren aber auch die Enttäuschungen. Doch er ließ nicht locker und die auf Anregung des Kaisers mit 1 Mill. Mk. Kapital gegründete deutsche Studiengesellschast sür Motorluftschiffahrt unterstützte ihn. Wahrhaft groß ist der nunmehrige Erfolg. Er wird dem rührigen Grafen trotz seiner 69 Jahre aber nur Ansporn zu weiterem Vorwärtsschreilen sein, denn eines Er finders Geist ruht nie. Hochinteressant sind die Berichte über die Dauerfahrt, die ursprünglich nur eine UebungSfahrt sein sollte und m gewissem Sinne auch blieb. Um 11'/^ Uhr vormittags er- hob sich das auf den Bodensee hinausgeschleppte Luftschiff in Manzell. Majestätisch und ruhig stieg es empor in vollkommenster Beharrlichkeit und Sicherheit. Mit großer Geschwindigkeit begann eS seine Fahrt in der Richtung auf Meersburg zu, stets in gleichbleibender Höhe von etwa 200 m über dem See schwebend. Die Hocizontalsteuerung, , die zunächst erprobt wurde, funktionierte tadellos. 20 Minuten nach Beginn der Fahrt befand sich das Luftschiff bereits über Meersburg, etwa 14 Icm vom Ausgangspunkt entfernt Hier entschwand es den Augen im Nebel. Aber bald liefen von überall her Nachrichten ein, daß man das Luftschiff gesehen habe und daß es dem Steuer gehorchte. Das Schiff besuchte badisches, schweizerisches, österrei chisches, bayerisches Gebiet und kehrte dann nach Württemberg zurück, nachdem es 4 Stunden 17 Minuten unterwegs gewesen war. Ueber Lindau wurde eine große Schleife beschrieben, wie über haupt allerlei Drehungen, Auf- und Abstiege ge macht wurden. Nach der Rückkehr zur Ausstieg- Halle begann eine zcitlang ein förmliches Tanze» d.s Ballons auf und ab, oft bis wenige Meter über der Seefläche, dann wieder bis 200 m und mehr Höhe, dann Wendungen nach rechts und links, Schleifengänge und drei- oder viermal ganze Drehungen in kleinstem Kreise, immer wieder auf seine Seestellung zurückkehrend. Plötzlich ging er in rapidem Fluge mit dem Winde wieder nach Friedrichshasen hinunter, drehte dort zur Stadt bei, ging hart über den Dächern durch und para dierte vor dem KönigSschlosse. Wieder kehrte die Spitze gegen den durchaus nicht so leichten Wind und innerhalb fünf Minuten stand daS Luftschiff abermals über der Ballonhalle. Der Abstieg ging glatt vonstallen. Die Geschwindigkeit des Fahr zeuges, das zehn Personen trug, war mindestens 15 Meter in der Sekunde. Auch wenn nur ein Schraubenpaar arbeitete, schoß das Luftschiff schnell vorwärts und beim Spiel beider überholte es alle ihm unten folgenden Fahrzeuge. Graf Zeppelin, der 69jährige, nahm nach der Fahrt ein Schwimm bad im Bodensee. Das Luftschiff, an den Enden zugespitzt, mißt in seiner Zigarrenform 128 Meter, saßt 11000 Kubikmeter Wasserstoffgas und wird von zwei 85pferdigen Daimler-Motoren getrieben. Die siebknköpfige Bedienungsmannschaft befindet sich in zwei etwa 60 Meter auseinander gelegenen Aluminiumboote». Das Fahrzeug hat Apparate für Funkentelegraphie und drahtlose Telephonie an Bord. Merkliches und Sächsisches. Hohevstritt-Sr stthal, 26 September 1907. * - ES hat schon vielfach i« den letzten Nächten Reif gegeben, manche Blume im Garten ist erstarrt oder es war doch nahe daran. Nun he.ßt es den Kohlenkeller füllen und nach den wannen Mänteln und Paletots schauen Vorsicht ist zu allen Dingen nütze; aber besser istS schon, wir denken so, wie es >n diesen Tagen unten in SüSdeuischland geschieht, wo man noch lange nicht mit Heibstmolesten rechnet, sondern vor allen Dingen erst noch mal gründlich vergnügt ist und sich seines Lebens auf den schönen Festen freut, die in Mün chen aus der Theresienwiese, sür Stuttgart auf dem Wasen am Neckar im nahen Cannstatt abgehalten werden. Das Münchener Oktoberfest und das Cannstatter Volksfest machen meilenweit Städler und Landleute lebendig; denn wenn sie eigentlich auch landwirtschaftliche Veranstaltungen mit Tier schauen, Rennen, Ausstellungen usw. sind, die Städter freuen sich mit den Ländlern und trinken tun sie beide, bloß daß in München das Bier ovenansteht, in Cannsiadt aber der prächtige würt- tembergische Landwein ein Wort mitspricht. Da die üblichen Volksvergnügungen überreich vertreten sind, die flotten Dirndln aus den bayrischen Bergen und dem Schwarzwald in ihren schmucken Trachten nicht fehlen, so gibts eine Lustbarkeit, von der wochenlang gezehrt werden kann. Und Fürstlich keiten und hohe Herrschaften immer dabei, kein Zank, kein Streit unter den Tausenden, ein Stück Ausgelassenheit, alles ein Herz und eine Seele. Das ist eine rechte Freude für die kommenden Herbstwochen, das sich unsere süddeutschen Lands- leute damit bewahrt haben. Aber auch anderswo in Deutschland soll man sich in die kürzeren und rauheren Tage ein Stück Sommerhumoc hinein retten, um davon in verdrießlichen Momenten zu zehren. Eine Aussicht auf einen frühen Winter ist ja nicht sonderlich erbaulich, aber erst muß er kommen. Die Kohlenpreise sollen schon wieder steigen, aber noch wissen wir nicht, wieviel gebraucht wird. Recht zu glauben ist nicht an einen verqueren Winter. Wenn sich die Natur so lange im Ab kühlen gefallen hat, wie 1907, dann muß cs ganz von selbst wieder anders h.-rumgehen. *— Wetterautzficht für Freitag, den 27. Sept. : Fortgesetzt trocken und heiter, mäßige südöstliche Winde, Temperatur nicht erheblich geändert. *— DaS Wetter im Oktober. Die Witterung im Oktober dürste sich nach dem hundertjährigen Kalender während der ersten Hälfte des Monats trübe und regnerisch gcstalten. Vom 16. bis 18. soll es schön, von da bis zum 24. aber wieder regnerisch werden In den letzten Tagen des Oktober wäre mit Nebel und Kälte zu rechnen. Der Meteorologe Bürgel, ein Nachfolger Rudolf Falbs, prophezeit ebenfalls für den Oktober größtenteils unfreundliches Wetter mit zahlreichen Niederschlägen. Nur die ersten und letzten 6 Tage des MonatS sollen uns schöne, trockene Witterung bescheren. Im 7. und auch im 21. Oktober erblickt Bürgel kritische Termine von mittlerer Stärke.