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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190708049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19070804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19070804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-08
- Tag 1907-08-04
-
Monat
1907-08
-
Jahr
1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.08.1907
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SrilM nm Dohkiiki^ErilAhiiln Anikilirr Tageblatt. Nr. 180. Sonntag, den 4. August 1907. 34. Jahrgang. (Wcchsel-Kllrse.) vist» Stockh. Golhrnb. 10 Ta^e 85.00 erkennen wir deutlich das Oberland, dann auch das Unterland. Wir unterscheiden die rechts ab liegende Düne und nach und nach auch die größ ten und kleineren Gebäude, bis unser Schiff schließ lich nach etwa 4 stündiger Fahrt zwischen der Düne und den brandroten Felsen der Insel Anker wirft und flinke Boote uns hinüber tragen zu dem jüng sten Teil unseres deutschen Vaterlandes. Helgoland hat vor allen anderen Nordseebädern noch den Vorzug, daß von hier aus alle übrigen Bäder leicht erreicht werden können. Die vorzüg lichen Verbindungen, die der Norddeutsche Lloyd mit den Nordseebädern unterhält, ermöglichen es auch dem Touristen, dem nur wenige Tage zur Erholung vergönnt sind, unsere schönsten und größten Bäder in kürzester Zeit kennen zu lernen. 16,86 85,25 215,65 5'/,°/° 4»/ , es find besondere Liebhabereien und Gewohnheiten der erlauchten Gäste zu berücksichtige», Equipagen, Pferde, Küchen-Personal und eine kleine A mee geschulter Lakaien dahin zu transportieren, wo sie gebraucht werden. Alles ist nur für eine beschränkte Zahl von Stunden, längstens für die Dauer von einigen Tagen zu beschaffen, aber trotzdem ist der unbefriedigende Charakter deS Provisorischen streng fern zu halten. Und mit den Hofstaaten erscheint die bei den heutigen Verhältnissen nun einmal nicht zu entbehrende Polizeimannschaft und das KorpS der Geheim-Polizisten. Auch für diese will gesa gt sein. Man wird eS verstehen, wenn gesagt wird, daß die Bürde der beiderseitigen Hofmarschälle oder anderen Vertreter, welche die näheren Einzel heiten festsetzen und ihre Ausführung zu überwachen haben, nicht leicht ist. Wie bei großen Hofgesell schaften die Reihenfolge der Fürstlichkeiten genau auf einem übersichtlichen Plane zu Papier gebracht wird, so auch hier die Einzelheiten deS Programms, auf diffen strenge Durchführung möglichst gesehen wird. Denn eine einzige Aenderung zieht eine ganze Reihe nach sich, die leicht Irrungen Hervor rufen. Und wenn selbstverständlich alles fürstlich hergeht, so bedeutet das doch keineswegs, daß bei diesen Festivitäten daS Geld gar keine Rolle spielt. Auch bei Hofe wird gerechnet, und zwar genau. Freigiebigkeit waltet erst nach Oeffnung der Ordens- Koffer . . . Die Minister der Etikette feiern bei diesen Fürstenbegegnungen ihre Triumphe; daß diese ordensgeschmückten Herren nur an den Höfen zu finden wären, kann man aber nicht sagen, in der Republik Frankreich ist es just ebenso . . . Wo raus man folgern kann! . . . «eelt», 2. August. Amsterdam do. «rüffel do. Italien. Plätze do. Kopenhagen London Nach Helgoland! Die malerische geographisch« Lage, Sage, Ge schichte und die Eiginart der Bevölkeiung Helgo lands üben seit alters eine außerordentlich große Anziehungskraft auf die Reisenden auS und machen die Insel zu einem der interessantesten deutschen I Seebäder, was auch der von Jahr zu Jahr größer werdende Fremdenbesuch — im Jahre 1906 waren eS 28 928 Bad-gäste (1902 : 19 000) beweist. Die hervorragenden Eigenschaften desSeeklimaS kommen nirgends so zum Ausdruck, wie auf Helgoland, sodaß der Aufenthalt auf der Insel sich in erster Linie für alle an katarrhalischen Affektionen der Luftwege Leidenden empfiehlt. Brsonders für Heuschnupsenkranke ist Helgoland ein unvergleich licher Kurort Das Leben in Helgoland ist das denkbar angenehmste. DaS Verkehrsleben spielt sich im Ober- und Unterlande ab, das Badeleben auf der Düne. Helgoland kann vom Festlande auS über Bremer haven mit einem Dampfer deS Norddeutschen Lloyd in etwa 3 bis 4 Stunden (Seefahrt 1'/, bis 2 Stunden) erreicht werden. Der schmucke Dampfer legt dicht vor der Lloydhalle an. Früh morgens, pünktlich zur festgesetzten Zeit, 10 Minuten nach Eintreffen des Zuges, der die Reisenden aus dem Binnenlands bringt, wirft das Schiff die Leinen los und steuert langsam der freien Fahrbahn zu. Wer schon ein oder mehrere Mal die erquickende Fahrt weserabwärts gemacht hat, der erkennt in manchen Gegenständen am Ufer alte Bekannte, aber er erspäht auch immer Neues; denn daS ist gerade daS Schöne an der Dampferfahrt, daß sie immer andere Bilder bietet und nie langweilig wird. Da- Leben auf dem Strom ist immer interessant. Auf kommende Schiffe begegnen uns, darunter manch stattlicher Koloß. Mit Flaggendippen und Tücher- schwenken werden sie begrüßt. Der Dampfer er reicht nach etwa einstündiger Fahrt links voraus den Hohenweg-Leuchtturm, und nach einer weiteren Stunde, nachdem das Leuchtschiff „Bremen" passiert ! ist, gelangen wir unter nordwestlichem Kurs zum Warschau Wien do. Reisebriefe eines West indienfahrers. (3. Fortsetzung.) do. Madrid New-Bork Paris do. Petersburg do. Schweiz S Tage 2 Monate S Tage 2 Monate 10 Tage 2 Monate 8 Tage S Tag, 3 Monate 14 Tage 8 Tage 2 Monate 8 Tage 3 Monaic 8 Tage 8 Tage 8 Tage 2 Monate 20-grankS-Stücke Oesterreich. Banknoten Ruff. Banknoten Reichsbankdiskont Privatdiskont Bon Mrstenbegegnungen und was dazu gehört. Von Georg Paulsen. (Nachdruck verboten.) Am Kärntner-Ring in Wien saß ich einstmals bei einem Glas Bier und im Gespräch dazu mit einem gar stattlichen Herrn, der schnell noch ein Glas trinken wollte, bevor er sich auf die Reise machte. Als er dann wirklich bald fortmußte, grüßte der Wirt sehr verbindlich und sagte mir nachher: „Das war der Herr erste Mehlspeismacher Seiner Majestät; der geht mit auf die Reise zur Begeg nung mit dem russischen Kaiser." — „Der erste?" fragte ich naiv, obwohl ich wußte, welchen Wert eine gute Mehlspeis in den habsburgischen Landen hat. — „Was denken 'S denn", antwortete der Wirt ordentlich entrüstet, „der Herr gibt nur an; für die Arbeit hat er noch drei Gehilfen mit sich." Und darauf folgt ein genaues Verzeichnis all der Kochkünstler und sonstigen dienstbaren Geister, die den Kaiser Franz Josef zu einer Begrüßung mit dem Zaren begleiteten, den ehrwürdigen alten Herrn, der für seine Person so anspruchslos ist, daß ihm ein Schnitzel oder ein Gulasch zum Mittag« ssen genügen. In jener Viertelstunde ist mir zum ersten Mal in meinem Leben so recht klar geworden, was alles zu Fürstenbegegnungen gehört — und was sie kosten. Denn dabei soll nicht nur an alle Mög lichkeiten gedacht werden, sondern auch noch an ein paar extra. Wir stehen ja jetzt wieder in der Saison der Monarchen-Entrevuen, und da ist das Thema aktuell. Das steht sehr einfach aus, wenn es heißt, der Herrscher sei von einem Minister, mehreren Adju- tanten, ewigen Hofwürdenträgern, dem Leibarzt usw. begleitet. Das scheinen nur einige wenige Personen, sind aber mit ihrer Dienerschaft, ihren Begleitern und deren Dienerschaft eine ganze Menge. Und zu dieser Umgebung des einen hohen Herrn, des Gastes, kommt dann der ganze Hofstaat des anderen Souveräns, des Wirtes, zusammen also eine sehr erhebliche Menschenzahl, die oft so groß ist, daß die verfügbaren Schloß-Räume nicht genügen, wenn die Begegnung, wie ja häufig, nicht im gro ßen Restdenzschloffe, sondern an einem andern Platze, wo nur Gebäude geringeren Umfanges zur Ver fügung stehen, erfolgt. Dann muß für daS Gefolge häufig in den Gasthöfen Unterkunft requiriert wer den, und auch diese Hotelzimmer find dann so weit wie möglich vorgetragenen Wünschen anzupaffcn. Und alles soll ohne Stocken, wie am Schnürchen gehen. Ueberhaupt die Ausstattung der Gasträume! Wie lange ist nicht vorher daran zu arbeiten? AuS diesem und jenem Schloß werden Kunstgegen- l stände nach der Zusammenkunftsstätte übermittelt, I dielten seine Begleiter Ansprachen und dann rief Neptun aus: „Nun laßt die Schläuche laufen!" Und nun begann erst die eigentliche Taufe. Nach Rang und Würde, vom Aktuar laut auf- gerufen, erschien dec Neuling vor dem Hosbarbier und seinen Gehilfen; nachdem er rastert war, wurde er in den mit schmutzigem Wasser gefüllten Scheuer prahm geworfen und maßte dann endlich durch einen 15 Meter langen Wmdsack kriechen. Doch war dieses Durchkriechen nicht ohne Schwierigkeiten verbunden, de: Schlauch half mir kräftigem Strahle nach. Am Ende angekommen, bekam er noch einen mit Teer getränkten Schwapper ins Gesicht. Wehe dem, der sich unbändig gezeigt, geschlagen, gebissen oder sich überhaupt gewehrt hatte, unbarmherzig mußte er noch einmal die Taufe durchmachen. . . . (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. Maracht« Kt. Frinitati» zu Hoyensttin-Krustt-al. Ain IO. Sonntag nach Trinitatis, den 4. August >907, I früh 7 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Herr Hilss- I geistlicher Schilbach. Vormittags S Uhr Predigtgoltcsdienst über Apostelge- I schichte 9, 10—22. Herr Hilfsgcistlicher Schilbach. Kollekte sür die Mission unter Israel. Nachmittags >/,2 Uhr kirchliche Unterredung mit den I Jünglingen. Abends halb 8 Uhr Jungsraucnvcrcin im Gemeindehaus. AbcndS 8 Uhr Jünglingsvcrcin im Gemeindehaus. I Montag: Kirchenchor Singstunde. Dienstag MissionSkränzchen im Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Hilssgeistl. Schilback. Marachte St. Kßrtstop-ort t«Ksße«sttt«-Hr«stt-al. Am 10. Sonntage nach Trinitatis, Gedächtnisfeier der I Zerstörung Jerusalems, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst, Predigt über Apostelge- I schichte S, 10—22. Herr Ps. Albrecht. Kirchenmusik: Arie aus Paulus von Mcndelssohn- I BartholdH: „Jerusalem, die du tötest die Propheten". Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jungfranen. Kollekte sür die Mission unter Israel nnd Evangelisation l im heiligen Lande. Ev.-luth.Jungfrauenvcreiii abends '/>8 Uhr im VercinSlokal. Ev.-luth. Jünglingsvcrcin fällt aus. I Evangel. Arbeiterverein fällt aus. Landeskirchlichc Gemeinschaft abends halb 9 Uhr Brcitc- I straßc 31. Blaukreuz-Vcrcinigung: Montag abends halb 9 Uhr I Brcitcstraßc 31. Donnerstag, den 8. August, abends halb 8 Uhr Missions- I stunde im Waisenhausbctsaale. Wochcnamt: Herr Pfarrer Albrecht. Ao« Hverlungwttz. Am 10. Sonntage nach Trinitatis, den 4. August 1807, vormittags '/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Apostel geschichte S, 1—19. Herr Pastor Zeißig. Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangeli sation im heiligen Lande. Nachmittags halb 2 Uhr Kiudcrgottesdienst. Nachmittags halb 3 Uhr Tausgotteödicnst. Abends 8 Uhr Jünglingsvercin. Abends 8 Uhr hält der evangcl. Arbeiterverein eine Vcr- sammlung mit Frauen im Forfthausc. (Erinnerungen au« Israels Geschichte.) Montag, den 5. August 1907, nachmittags 4 Uhr Missionskränzchcn. Wochenamt: Herr Pastor Zeißig. Ms« chersdars. Am lO. Sonntag nach Trinitatis, den 4. August, früh 9 Uhr Gottesdienst. Kollekte zum Besten der Misston unter Israel und der Evangelisation im heiligen Lande. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jungfrauen. Montag, den 5. August, abends 8 Uhr Frauenvcrein im Gasthaus Teutonia. Dienstag, den 6. August, abends 8 Uhr Bibel stunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 8. August, abends 8 Uhr Bibclstundc im Unterdorf bei Herrn Teichner. Mo« Arsprnng. Am 10. Sonntag nach Trinitatis, den 4. August, vor mittag« halb 10 Uhr Predigtgottesdicnst. (Herr Pfarrer Klingsohr aus Erlbach.) Am Schluß de« Gottesdienstes wird eine Kollekte zum Besten für die EvangelisationSarbeit im heiligen Lande cingc- sommelt werden. Mo» Müstmvr.«». Am 10. Sonntag nach Trinitatis — 4. August 1907 — vormittags 8 Uhr Prcdigtgottesdienst. Kollekte sür die Mission unter Israel. Handels-Nachrichte«. Hamdnrg, 2 August. Wetzen fest. Mecklenburger und Holsteiner 206-210 Rogaen stramm. Mecklen burger und Holsteiner 207— 210, rufftscher 147. Gcrfte stetig. Hafer ruhig MatS fest. La Plata 106.00. Wetter: Regendrohend. oAagdeburg, 2. August Kornzucker exklusstve 88proz. Rendment 9,55—9,60. Nachprodukte exkl. 75proz. Rcnde- ment7,75—9,90. Stimmung: Fest. Brotraffinadel 19,37'/, bis 19,50. Kristallzucker I —. Gemahlene Raffi nade 19,25 bis 19,50. Gemahlene Melis 18,50 bis 18,75. Stimmung: Stetig. Rohzucker 1. Prod. Trans, f. a. B. Was kostet ein Kanonen schuß? Dit Frage: „Was kostet ein Kanonenschuß?" ist nicht nur in militärischen Kreisen, sondern häu fig auch am bürgerlichen Stammtische Gegenstand der Erörterung, wird aber feiten richtig beantwortet. Wir wollen zunächst nur daS Hauptgeschütz der Feldartillerie, die Feldkanone 96, in Betracht ziehen. Auch bet diesem neuzeitigen, mit Schutzschilden ver sehenen Rohrrücklauf-Geschütz ist die Munition noch nicht wie beim Gewehr in eine Patrone vereinigt, sondern besteht auS Gischoß und Kartusche. DaS am meisten verwendete Geschoß, das Schrapnell, kostet 18 Mk. und die Granats, die ihrer brisanten Füllung wegen teuer ist, 21 Mk. Die Kartusche hat völlig neu einen Werl von 5 Mk., ist aber eine schon abqefeuerte Hülse wieder verwendet worden, waS häufig geschieht, so kostet sie nur 3 Mk. Einen Schrapnellschuß können wir also schon für 21 Mk., einen Granatschuß sür 24 Mk. haben. — Während bei der Kanone der Durchmesser der Seele 7 7 Zentimeter beträgt, hat die Feldhaubitze einen Kali ber von 10,5 Zentimeter; ihre Munition ist des halb auch bedeutend größer und kostet mehr als daS Doppelte, das Schrappnell nämlich 38 Mk., die Granate 43 Mk. Da der Preis der Haubitz kartusche neu 8 Mk. und bei schon gebrauchter Hülse 6 Mk. beträgt, so kommt der Tchrapnellschuß der Haubitze auf mindestens 44, der Granatschuß auf 49 Mk. — UebrigenS hat die Kanone noch ein UebungSgeschoß und die Haubitze eine Uebungs- granate, das find aber Geschosse, die bei der Ab nahme nicht ganz den Bedingungen entsprachen und nun, mit minderbrauchbarem Pulver geladen, nur zu Schulschießen im Frieden verwendet werden; sie kosten 15 bezw. 26 Mk„ mit Kartusche also 18 bezw. 32 Mark. — Bei der Fußartillerie und bei der Marine, die bekanntlich Geschütze bis zu einem Kaliber von 30 Zentimeter hat, gibt es natürlich Geschoss«, die viel, viel teurer find; eS wird infolge dessen auch sehr haushälterisch mit ihnen umgegangen. Zur Beruhigung ängstlicher Steuerzahler wollen wir noch hinzufügen, daß zum Salutschießen kein Geschoß, sondern nur eine Manöverkartutsche ver wendet wird; diese auch bei Felddienstübungen und im Manöver gebrauchte Kartusche wird aus den sür die scharfe Munition nicht mehr verwendbaren Hülsen und minderbrauchbarem Pulver hergestelll und hat nur einen geringen Wert. Hamburg per August 19,75 Gd., 19,80 Br., per Sep. tember 19,75 Gd., 19,85 Br., per Oktober 19,35 Gd., 19,40 Br., Oktober-Dezember >19,35 Gd., 19,40 Br., per Januar-März 19,50 Gd., 19,60 Br., per Mai 19,75 Gd. 19,85 Br. Stimmung: Ruhig. Wochenums. 133000 Ztr. «re»«», 2. August. Tendenz: Stetiger, llpi. mtddt. lolo 66.50. 2 August, 12 Uhr 45 Miu. Umsatz 5000 Ballen, davon für Spekulation und Export 500 Ballen. Amerikaner ruhig, 2 Punkte höher. Aegypler ruhig, un verändert. Brasilianer 2 Punkte höher. Lieferungen stetig. August 6,90, August-September 6,79, Oktober-November 6,59, Dezembcr-Januar 6,55, Februar-März 6,53. — Am 8. und 5. August geschlossen. Friedrich Robert Schoßig, Dresden. Joh. Heinrich Meyer, Dresden. Rößing und Wesche. Braunschweig. Fritz von Stephan, Cha>loltcnburg Babette Daßdorf, Erlangen. Paul Kurt Spindler, Triebes-Hohenleuben. Konrad Szendzina, Bismarckhütte-Königshulte. Paul Krause, Sorau Heinrich Holst, Strelitz. Valentin Zen- tek, Wartenburg. Abraham Seidler, Zeitz. Das schönste während dieser Fahrt war die Rotesandleuchtturm, dem letzten in der Weser- Linientause. Da der Aequator nicht passiert Mündung, den man als Grenzpunkt zwischen Weser wurde, so trat an dessen Stelle die Wendekreistaufe, I und Nordsee ansehen kann. welche aber genau in derselben Weise staltfand, wie Wenn der Rotesandleuchtturm hinter uns liegt, die Linientaufe. Am Vorabende des Festes, bald haben wir das offene Meer erreicht. Wir merken nach dem Abendbrot, dröhnte plötzlich eine gewal- es an der lichtgrünen Färbung des Wassers, an tige Stimme, wie aus der Tiefe der Flut, von den langen Wellenbergen, die auf uns zurollen und außenbords gegen das Schiff: „Schiff ahoy!" wo- l unserem Schiffe eine leichte, nicht unangenehme rauf der wachhabende Offizier antwortete. „Wo I Schaukelbewegung erteilen. Von einer frischen kommst Du her?" ließ sich dieselbe Stimme fragend I Brise gekräuselt, dehnt sich das Meer vor uns vernehmen, worauf zur Antwort widertönte: „Aus I aus, ein unauslöschbarer Eindruck für den, der es Deutschland." „Wo willst Du hin?" „Nach zum ersten Mal schaut. Mit voller Kraft zieht Westindien." Nach dieser Orientierung über daS I j'tzt das Schiff seine Furchen durch die grünen Woher und Wohin erfolgte der Befehl zum „Bei- I Wellen, die an seinem Bug zerstäuben in Milli drehen". .Sechs Fallreepsgäste für seine meer- arden glänzender Tropfen. göttliche Hoheit Trilon, den Abgesandten deS Unser Dampfer, der jetzt nordnordwestlichen Meeresbeherrschers Neptun!" kommandierte der I Kur- hält, passiert in einiger Entfernung das wachhabende Offizier. Außenfeuerschiff „Weser." Der Rotesandl ucht- Schwerfällig stieg nun eine wunderliche Gestalt I türm hinter uns scheint in das Meer zu versinken, mit langem Bart und den Dreizack in der Hand I Eine ganze Weile sehen wir nichts als Himmel (aus einer Geschützpforte der Batterie) am Seefall, und Wasser, weißglänzende Möwen folgen dem reep empor und überbrachte dem Kommandanten I Dampfer mit ihren eigentümlich langgezogenen ein Handschreiben mit einem großen Jnstegel von I Schreien. Die Aufmerksamkeit der Reisenden kon- Neplun, in dem der Meeresbeherrscher seinen Willen zentriert sich voraus auf den Horizont, wo bald kund tat, am andern Tage mittags 1 Uhr mit die Umrisse von Helgoland zu erblicken sein müssen, großem Gefolge seinen Einzua an Bord zu halten I Jeder will es zuerst sehen, bald glaubt es der, und an den Neulingen die Tauss zu vollziehen, bald jener wahrzunehmen, aber der Kapitän schüttelt Der Kommandant^lud dann Triton zu einem Will- I humorvoll den Kopf. Allmählich gewinnt jedoch kommentrunk in die Kajüte ein. Seine Rückkehr das 'Flimmern am Horizont feste Gestalt. Eine m die Tiefe wurde durch eine brennende Teertonne I feine dunkle Schattierung wird sichtbar, dann taucht markiert, welche sehr lange leuchtend sichtbar war. I ein schmaler Streifen aus dem Meere auf, der Am andern Tage, dem Linientauffesttag um immer mehr emporwächst und bald ganz deutlich 1 Uhr erschien Neptun mit seinem Gefolge auf die Struktur der roten Felsenquader erkennen ! einem Triumphwagen. Mit der Anwesenheit I läßt — Helgoland! Es ist ein eigenartiger An- NeptunS ging das Kommando deS Schiffes auf I blick, daS cotgrünweiße Eiland aus dem Meere ihn und sein Personal über. Triton übernahm herauswachsen zu sehen, aus duftigem Glast zu ur° vom wachhabenden Offizier in aller Form die gewaltig gefügten Formen, ein Erlebnis, das sich Wache und schicke seine Trabanten in die Raaen I jedem unvergeßlich tief einprägt. und Enden. Ruder und Posten wurden abgelöst, > . Näher und näher kommen wir der Insel, bald > überall versahen die Leute Neptuns den Schiffs dienst, damit sich niemand von der Taufe drücken konnte. Mit einer schwungvollen Thronrede er öffnete die meergöttliche Majestät das Linienpassierfest. Die Offiziere und Deckosfiztere wurden durch Orden, teilweise auch durch Ulkorden dekoriert. Der Wacht meister erhielt zum Beispiel sür seine Wachsamkeit die lederne Medaille mit der Aufschrift „Melden will ich nicht, aber Bescheid sagen" rc. Nachdem
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