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Der Geheimpolizist. Kriminal-Trzählung von E. Oswald. 4d. Forts. (Nachdruck verboten.) Der PolizeiwOchtmtifter empfing sie in entgegen« k»««eudftrr Weise. „Sie haben «inen guten Fang gemocht heute nacht!" rief er ihnen entgegen. „Da wird die Anerkennung nicht augbleibev!" Weltli erbleichte. „Vie «einen ben Mann, den wir Ihnen ge bunden zusaubten?" fragte er mit unsicherer Stimme. „Natürlich, wer sonst? Vie wissen noch gar nicht, wer er ist?" „Nein." „Ein Verbrecher schlimmster Art. Lin Kerl, der erst vor einigen Monaten in Marseille auige- kroch»« ist, wo er zu fünfzehn Jahren Zwangs- ardeit verurteilt worden war, mit einem Worte: Franz Destangel" „Fran, Destange?" Weltli wäre zu Boden gesunken, hätte ihm nicht Vater Halbundhalb rasch einen Stuhl hingeschoden. „Ich glaubte, Sie würden hocherfreut sein über diesen gute» Fang, und Sie machen ein Besicht, al» wären Ihnen alle Felder verhagelt!" rief er- staunt der Wachtmeister. „Denken Sie doch: der schon seit einem Vierteljahre vergeblich steckbrieflich gesuchte Franz Destange!" „Eß ist unmöglich, er kann e» nicht sein!" „Und ich sage Ihnen, er ist eSl" Ersten» stimmt sein Signalement Zug für Zug, sogar bi» auf die Narbe unter dem linken Auge, und zweiten» kennt ihn einer meiner Beamten hier persönlich!" Weltli versuchte mühsam, sich zu fasten. Diese letzte Enttäuschung «ar die schwerste. „Wollen Sie mir gestatten, einige Fragen an ihn zu richten!" brachte er mit Anstrengung heraus. „Gerne! Aber vorher wollen wir die Türe sichern — so!" Lr tat e». Eharvigni, bringen Sie Destange her!" Der Beamte holte ihn. Lr kam mit jenem ruhigen Wesen abgehärteter Verbrecher, welche» dieselben fast stet» dann zeigen, wenn sie sehen, daß ihnen kein AuSwcg mehr bleibt. Er erkannte Weltli sofort. „Ah, Sie find e», der mich gekappt hat!" rief er. „Donnerwetter, haben Sie einen Grist! Mir tut noch der Hal» davon weh!" „So würden Sie," frug Weltli, „wenn ich Sie ersuchte, mir einen Dienst zu leisten, sich wahrschein lich dessen weigerok" „Ach, warum denn, Sie haben nur Ihre Pflicht getan, da» nehm« ich Ihnen nicht Übel. Um waS handelt e» sich?" „Ich möchte etwa» Nähere» über Ihren Kom plizen von heule nacht wissen!" „Ja, da kann ich Ihnen schwerlich dienen!" „Warum nicht?" „Weil ich selbst herzlich wenig von ihm weiß. Ich habe ihn gestern abend zum erstenmal ge sehen!" „Da» ist kaum glaublich. Zur Autsührung einer solchen Tat, wie die, bei der Tie abgesaßt wurben, verbündet man sich doch nicht mit dem ersten Besten!" „Glauben Sie, ich sehe nicht ein, was ich für eine Dummheit gemocht habe, al» ich die» tat? Die Finger möcht« ich mir abbeißen vor Aerger da rüber. Jedenfalls war e» ein Kollege von Ihnen! Ich bin in die Falle gegangen — warum war ich so dumm! S» geschieht mir schon recht!" „In dieser Annahme täuschen Sie sich. LS war kein Polizeibeamter, mein Wort daraus!" Destange sah ihn piüsend an. „Ich will e» Ihnen glauben", sagte er langsam. „Ich will Ihnen auch erzählen, wie e» gekommen ist; zu leugnen ist ja bei der Geschichte doch nichl» mehr, vielleicht geben Sie dem Untersuchungsrichter dann ein guleS Wort sür mich!" „WaS ich tun kann, soll gerne geschehen!" sagte Weltli zum Gefangenen Destange. „Nun gut, hören Sie zu. Ich fitze gestern abend in einer Kneipe, an dem ?I»es ä'Ittilio, da kommt jener Bursche und setzt sich neben mich. Wir kommen ins Gespräch und erzählen un» so mancher lei, bis Eie da hereinkommen. Na, den Polizei- beamten konnte Ihnen keiner ansehen, und so setzten wir unser Gespeäch ruhig fort. Wie e« kam, weiß ich nicht mehr genau, ober er erzählte mir, daß er ein P^ket mit einem guten Anzug und einem lieber- zieher, da» er da neben sich liegen hatte, gern los wäre. Ich habe nun zufällig einen Bekannten, der solche Geschäfte mach», und da gingen wir zu ihm, und die Sache wurde erledigt. Er gab dann etwas zum Besten, ich auch, er wieder, und so kam eS, daß ich schließlich nicht mehr recht wußte, wa» ich tat!" „Da» kann Ihnen zur Entschuldigung dienen!" „Ja, wenn die Vorstrafen nicht wären!" „vielleicht doch noch! Jedenfalls kann ich Ihren Zustand bezeugen!" „Danke sehr, da» könnte allerdings von Wichtig keit sein. Als wir nun schon ziemlich viel hinter die Binde gegossen hatten, kam er mit einem Vor schläge heran-, der mir nicht schlecht schien. Wir beide könnten reiche Leute werden, meinte er. Ich traute dem Frieden nicht recht." „Du hast gar nicht« zu fürchten, versicherte er mir einmal über daS andere. Ich will die Sache schon allein besorgen. Du brauchst mir nur be hilflich zu sein, über eine Mauer ju steigen und nachher Wache zu halten. Lr ist auch für mich keine G-sahr dabei. Der Fürst von Poitiniei» hat jeden Mittwoch EmpsangStog, da ist olleS voll Leute. Ich kenne dort die Gelegenheit genau, und bringe aus dem Zimmer der Fürstin, das nur ein fach abgeschlossen ist und in da« ich mit einem Dietrich ganz leicht komme, ihre Schatulle voll Gold und Edelsteine, mindestens sür hundertfünfzig- tausend Franken!" „Daraus gingen Sie ein?" srug Weltli. „Na, Sie hätten eS an meiner Stelle auch getan. Ich ging also mit und — «a, daS Uebrige wissen Sie ja!" Weltli konnte nicht an der Wahrheit de» ihm Erzählten zweifeln. Ec verließ die Polizeiwache, um «ach Hause zu gehen. Sein Hirn brannte ficherhast. Lr mußte Zeit gewinnen, um in Ruhe zu überlegen, was nun zu tun sei. Ec konnte zu keinem klaren Entschlusse kommen. Für olle Fälle setzie er einen Rapport aus, in dem er dem Unter- suchungS ichttr Mitteilung von dem Geschehenen machte, sandte denselben ab und warf sich dann auf sein Bett, um wenigsten» einige Stunden zu schlafen. Aber dieser Schlaf war nicht eiq.ickend, sondern von wilde» Träumen eifüllt, und al» er gegen Mittag erwachte, fühlte er, daß er außelstande sei, etwa» Ernsthafte» zu unternehmen. Ec war krank vor Aerger und Aufregung. Ec ging in da» Freie, um seinen schmerzenden Kops abzukühlen, und suchte am Abende zeitig sein Lager wieder auf. (Fortsetzung folgt.) Handels-Nachrichten. tzamdnrg, 22 Juli Sveinn stetig. Mrcüenvurgt! und Holsteiner 206—210 Roggen stetig. Mecklen burger und Holsteiner 207 210, lufificher 146 Her«, stetig. xm>er ruhig. Mais flau. La Pl-U» 106.00. Weucr: Bewölkt, regendrohend. Magoeburg, 22. Juli ttornzucker exklussive Mproz. Rendment 9,52.1/2. Nachprodukte cxkl. 75proz. Reude ment —. Stimmung Ruhig, stetig. Brotraffinade 119,25 bis 19,50. Kristallzucker I —. Gemahlene Raffi nade 19,00 bis 19,25. Gemahlene Melis 16,50 bis 18,75. Stimmung: Ruhig. Rohzucker l. Prod. Trans, f. a. » Hamburg per Juli 19,50 Gd., 19,65 Br., per August 19,60 Äd., 19,:o Br., per September 19,60 Gd., 19,70 Br., per Oktober-Dezember 19,05 Gd., 19,10 Br., per Januar-März I9,2o Gd., 19,30 Br., per Mai 19,50 Gd , 19,60 Br. Stimmung: Matt. Baumwolle. vremem, 21. Juli. Tendenz Matt. Up!, mtdd'. lolo 66.00. 22. Juli, 12 Nh« 45 Mia. Umsatz 5000 Ballen, davon für Spekulation und Export 500 Ballen Amerikaner ruhig, unverändert. Aegypter träge, un verändert. Lieferungen träge. Juli 6,76, Juli-August 6,74, September Oktober 6,51, November-Dezember 6,41, Januar-Februar 6,39. Berlta, 22 Juli ,Wechsel-Kurse) Amsterdam 6 Tag« —.— do. 2 Monate —.— «rüstet 6 Tag« —. — do. 2 Monate — Italien. Plätze 10 Lage —.— do. 2 Monate Kopenhagen 8 Tage London 8 Tage do. 6 Monate — Madrid 14 Tage - —.— View-Porl vmt» Paris 6 Lage —. do. 2 Monate — . PelerSdurg 6 Lage —.— do. 6 Monate —- — Schweiz 8 Lage — Slockh. Gothenb. lO Lage —.— Warschau 9 Lage .— Wien 6 Laar 94,90 do. 2 Monate —,— 20-grankS-Stücke 16,29 Oesterreich. Banknoten 95,05 Rust. Banknoten 215,60 RetchSbankdiskonl 5'/,°/° PrtvatdtSkont Friedrich Christian Albert Bohne, Böhlitz Ehrenberg- Letpzig. Gustav Walter Vetter, Dresden. Paul Otto Busch Dresden-Plauen. Cronjäger und Söhne, Braun schweig. Carl Buchwald, Cöln. H. Goemann, Düssel dorf. Paul Schwarzer, Gera. Emrl Augstein, Pronitten- Labiau. Friedrich Schlienz, Nassau. Paul Rehfeldt, Stettin. Konsumverein Stralsund und Umgegend, e. G. m. b. H., Stralsund. Alois Swobado, Leipzig. Elisabeth verw. Uebel, Inh. der Fa C. Uebel, Oelsnitz i. V. H. Herm. Fiedler, Oberwiesa-Frankenberg. H. Edwin Möckel, Wernesgrün-Auerbach. Heinrich Kurt Dietz, Chemnitz Paul Witte, Berlin. Joh. Olschenka, Lon- schnik-Friedland O.-S. Peter Linck, Lindern-Gelsen kirchen. Ernst Exner, Görlitz. Ludwig Redmer, Grau- denz. Leon Piotrowski, Dübin-Iutroschin. Fa. Franz Fischer, Friesen-Kronach. Herm. Adameit, Pillau. Aug. Schönsee, Schöneberg b. Berlin. Kail Schormann, Seesen. Bruchbaudage«- u. Leibbinde«- Spezialist Earl Hadlich in Callnberg-Lichtenstein ist zu sprechen: jeden Freitag früh bis 8 Uhr in Hohenstein-Er „Braunes Roß", in Oberlungwitz '/«9 Uhr Gasthaus „zur Börse" und im Gasthaus „zur Sonne", in Gersdorf mittags 12 Uhr „Blauer Stern". Auf Wunsch komme überallhin in die Wohnung. Taubstumm und blind zugleich! Herzliche Bitte! Im Königreich Sachsen leben 17 Personen, die taubstumm und blind zugleich sind! Im Interesse d^r Taubstummblinden sache und zu etwa notwendiger Fürsorge für einzelne wäre in hohem Maße erwünscht, die Lebensverhältnisse dieser Taubblinden zu erfahren. Behörden und Anstalten, Aerzte, Geistliche, Lehrer und Private, insbesondere Eltern und Vormünder werden daher gebeten, kurze Angaben über bekannte Taubblinde an unsere Geschäftsstelle oder an Generalmajor z. D. v. 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