II. Reise von Wien bis zur persischen Grenze in Djulsa am Arares — über Konstantinopel und Tiflis. ns über das landläufigste Vorurtheil hinwegsetzend, traten wir am Freitag den 13. November, Mittags, mit dem Römer Post-Eilzuge der Südbahn unsere Reise von Wien aus an. Jeder von uns fühlte, daß ein großes Stück des Unternehmens vollzogen war, als wir uns endlich von Freunden und Bekannten, von denen eine Großzahl unser Wagestück nicht billigte und nicht günstig augurirte, losgetrcnnt hatten. Bei günstigem Wetter, aber scharfem Nordwest, traten wir die Fahrt an; bis wir zum Semmering kamen, schneite es klein, dann immer dichter, und während wir von Graz ab vom Orient träumten, trat der Winter in seine vollsten Rechte, so daß wir um 6 Uhr Früh in der Station St. Peter am Rarste verweht festsaßen und dort 36 Stunden windfeiern mußten, bis die Bora nachließ nnd Schneepflüge die Bahn frei machten. Wir bestanden hicmit auf heimischem Boden das erste Abenteuer von weittragender Bedeutung, weil es uns viel Zeit, Geld und Schweiß kostete, indem wir dadurch das Tnmpfboot am kaspischcn Meere verfehlten und gezwungen waren, im strengen Winter die lange Landroute von Tiflis über Tjulfa und Tauris einzuschlagen. Statt Samstag Früh, kamen wir Sonntag Abends in Triest an; der Lloyd-Eildampfer nach Constantinopcl war denselben Tag