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278 jeden Eroberungs-Versuch aufrecht zu erhalten, ihnen bürgerliche Rechte zu garantircn und ihre politische Unabhängigkeit aller Orten anzuerkcnnen, wo sic sich festzustellen trachtet. Nirgends ist cs so leicht, als in der Türkei, den Slaven das Vaterland zurückzugcbcn, wie sie cS suchen, — glorreich und frei, außerhalb des russischen Protcctorats. Vasallen einer so ohnmächtigen Herrschaft, wie dies gegenwärtig dicdcrPsortc ist, können die Slaven der Türkei viel eher, als die von Ungarn, Galizien und Preußisch-Polcn, nach der Gründung einer natio nalen Negierung in ihrer Hcimath streben. Die Slaven der Türkei bieten, eine imposante Masse von sieben bis acht Millio nen Menschen, zusammcngchäuft auf einem für entfallende Heere, die nicht durch die Einwohner selbst unterstützt wären, unzu gänglichen Gebiete. Diese Stämme, welche alle Balkanc vom Schwarzen bis zum Adriatischen Meere bedecken, theilcn sich in zwei Zweige, die Serbin und die Bulgaren. Der serbische Zweig umfaßt, außer dem Fürstenthum Serbien, Montenegro, Bosnien und andere zahlreiche Bezirke von Albanien und Ma- ccdonicn. Wenn eine europäische Macht sic nicht thcilt, so wer den die serbischen Völkerschaften, welche alle dieselbe Sprache sprechen, sich früher oder später in einem Staate von zwei und einer halben Million Eingeborener verbinden, eine Million Mir- diten und Skipetars nicht miteinbegriffen, die sich durch ihr ei genes Interesse angetricben fühlen müssen, in das Bündniß ein- zutretcn. Obgleich der Zahl nach überlegen, da derselbe 4,500,000 Menschen zählt, bcsindct sich der bulgarische Zweig in einem vorübergehenden Zustande politischer Inferiorität. Zn friedlich und zu sehr in das Ackcrbaulcben vertust, um freiwillig die Ini tiative eines Emancipations-Kriegps zu ergreifen, scheinen diese unterdrückten Arbeiter kcinc Zukunft zu haben, als wenn sie sich nach Spmpathicen und Meinungen mit den kriegerischen Hirten der Donau und von Montenegro verbinden. Ehrgeizig und