Enthält Anstreichungen und eine Anmerkung Karl Mays im Text, weitere Anmerkungen auf dem fliegendem Nachsatz und zwei Seitenanmerkungen auf dem Nachsatz
Die vier Albanien. i. Auf der westlichen Gränze der griechisch-slavischcn Welt lebt ein Volk, das, beständig unter den Waffen, im Schooßc der otto- manischen Provinzen eine wahre Krieger-Kaste bildet, und nicht minder furchtbar, dabei aber freier ist, als die militärischen Kasten von Mittel-Asien. Dieses Volk, das jeder Seit einen überwiegenden Einfluß im Reiche ausgcübt hat, liefert der Türkei die besten und beinahe ihre einzigen Truppen. Dieser Soldaten-Stamm sind die Albanesen buchstäblich die Weißen, oder, nach dem wahren Sinn des orientalischen Ausdrucks, die unabhängigen Men- schen. Ihre Rationalität, gcheimnißvollcn Ursprungs, gehl bis in die Zeit dcr Pclasger zurück, und die griechischen und slavischcn Raccn haben ohne Zweifel in Alban en ihre Wiege gefunden. Das Volk der Weißen erstreckte sich wirklich einst über den größten Theil der gricchisch-slavischcn Halbinsel, wo sein Aufenthalt durch albancsischc Namen mehrer Städte und Flecken beurkundet wird, welche heut' zu Lage von Scrbicrn oder Hellenen bewohnt sind. Man trifft sogar noch auf mehren Punkten Bulgariens, Macedo- mens und Bosniens alte Dörfer, wo die Albanesen mit den Zin- zarcn vermischt sind. Obgleich über ein so weites Gebiet aus- Man bezeichnet mit diesem Namen die Stämme, welche zugleich griechisch und Slavisch sprechen und sich durch-eirathen unter Fami lien der beiden Raccn gebildet zu haben scheinen.