- 216 - Allmälig arbeitet sich die Sonne durch den dichten Nebel schleier und giebt den Felsen eine kräftigere Färbung, die nun rothbraun nnd gelb schimmern, mit einem Besatz von grünen BüsebeUi. Einzelne Riffe, die aus dem Wasser aufragen, haben eine ganz seltsame Gestalt. Eine einigermaßen rege Phantasie kann da mit Leichtigkeit den Krnmmstab und die Tiara er kennen. Im Süden liegen die Dünen noch in einem grau glänzenden Nebel, der auch die berühmte Robbenklippe fast ganz umhüllt. Am Westen herrscht dagegen merkwürdige Klar heit. Das Fort hinter uns erscheint uns nun in schärferen Linien und hellsten Farben; aber vor uns wird der Nebel dichter und dichter und bald ist uns die Aussicht wie von Kohlendunst versperrt. So sehen wir in dem verdüsterten Sonnenschein vor uns nur eine rauchige Wand mit traurigen grauen Gruppen; es sind die Inseln Alcatraz und Goat Island, die dem Anblick der Bucht von San Francisco so großen Reiz verleihen. Hier und da noch kleine Felsblocke, die mit dichten Schwärmen von Vögeln besetzt sind. Aus dem Kampfe zwischen dem blendender werdenden Sonnenlicht und dem dichten feuchten Nebel, der nicht Weichen will, entsteht ein merkwürdig phantastisches, schönes Farben spiel. Rundnm erglänzt Alles in einem leuchtenden, gelben Schimmer, rauchtopasartig. In diesem Lichte rücken allmälig die Hügel in unsern Gesichtskreis, jetzt deutlich erkennbar, mit Häusern bebaut, dann wieder verschwindend. Ebenso sehen wir hohe Essen aufragen, und der dicke schwarze Qualnr verbindet sich zu einem tiefbraunen Streifen mit dem gelben Nebel. Wir beherrschen nur ein ganz geringes Gesichtsfeld, aber das, was wir sehen, zeigt sich unter höchst reizvollen Bedingungen, traumhaft, wie ein verzau bertes Land.