182 hatte zu beseitigen. Wir mußten auch über eine hölzerne Brücke gehen, deren Beschreiten einem gelinden Selbstmord versuch gleichkam. Aber die Stadt liegt herrlich. Am Lan dungsplätze wartete schon die „(jueon ok IHüc", einer der elegantesten und schönsten Dampfer, welche auf dem Stillen Ocean fahren, auf uns, und nachdem Präsident Villard dem durch wildes Geheul in den höchsten Tonarten und gellendes Pfeifen sich kundgebcnden Verlangen nach der üblichen An sprache genügt hatte, gingen wir an Bord. Beim Sonnen untergang dampfte das majestätische Schiff dahin. Wenn mich der eigenthümliche Farbcnreiz der Landschaft schon bei Hellen, Lichte in freudiges Erstaunen versetzt hatte, so entzückte mich die Beleuchtung jetzt. Als ich vom Deck aus um mich blickte und dieses wahrhaft zauberhafte Bild von übertriebener Farbenpracht, von einer gewissen unnatür lichen Schönheit, vor mir sah, diesen in glühendem Purpur- roth prangenden West, der von zartesten blangrauen und leuchtenden hellgrün schimmernden Wölkchen durchzogen war, dieses spiegelglatte, in unbeschreiblichem Farbenspiele rosa und grün und blau schimmernde Wasser und über den rothglühenden majestätischen Felsen am dunkleren Himmel die silberne Scheibe des beinahe vollen Mondes, da konnte ich den Gedanken an Hildebrandt nicht loswerden. Ich hatte dergleichen nie ge sehen. Ich hatte nie geglaubt, daß auf der Palette der Natur solche Farben beisammen zu finden sind. Und über dem Ganzen lag ein schmelzreicher duftiger Schleier. Es war das schönste Schauspiel, das uns auf dieser wundervollen Reise geboten worden ist. Die Ufer traten bald in mattere Schatten zurück und verdunkelten sich allmählich ganz. Da sahen wir hier und da leuchtende Punkte auftauchen; es waren Freuden feuer zur Begrüßung des Präsidenten Henry Lillard. Und